Rezension vom: 24.04.2019
TKKG Junior
(6) Bei Anruf Abzocke
Erschienen: 2019
Dauer: 51:35"Eine Diebesbande will Ihr Konto leerräumen! Beim Nachbarn wurde eingebrochen, Ihre Wohnung ist als Nächstes dran. Ihr Enkel hatte einen Unfall und braucht dringend Geld!" Mit diesen und ähnlichen Nachrichten schockt eine Bande von falschen Polizisten ältere Menschen in der Millionenstadt. Als auch Gabys Oma ins Visier der Ganoven gerät, greifen TKKG ein.Mein Kommentar: Hmm, der Titel, also Bei Anruf Abzocke, ist nicht wirklich ganz richtig. Zwar wird auch hier mit diesem Kniff gearbeitet, doch das ist eher am Rande für diesen Fall von Belang, denn hier wird es vornehmlich mit direkt ansprechen und dreist draufloslügen probiert, und es geht im Großteil des Falls viel mehr um Gabys Oma, der zu helfen versucht wird. Mir leuchtet zwar ein, dass "Bei Anruf Abzocke" schön catchy klingt, aber zum Inhalt passen sollte ein Titel doch bitte trotzdem.
Davon abgesehen spielen Katja Brügger und Douglas Welbat ihre Rollen superb und man hat keine Probleme damit, dass man sich als Hörer/in wünscht, dass sie ihr Fett wegkriegen. Auch sonst sind alle Charaktere klasse besetzt, keine Frage. Und ja, natürlich werden Menschen höheren Alters auch mal vergesslich, aber hier dient das ständige Kurzzeitvergessen der Oma Glockner teils der Belustigung, teils der in diesem Punkt bemühten Spannungserzeugung.
Denn spannend ist der Fall sowieso schon, nur reißt Oma Glockner mitunter etwas aus der Story raus, und mit Situationen wie "Was sollte ich jetzt nochmal rufen, damit die Kinder zur Hilfe eilen?!" zerrt Autor Frank Gustavus manches Mal sehr am Geduldsfaden, denn bei allem Verständnis für Altersvergesslichkeit, es ist doch völlig egal, was genau sie nun ruft, die Kids sind nicht blöd, die werden es schon raffen. Wo es im Flur rumpelt und rumort und Oma Glockner ihre Überlegungen vor sich hermurmelt, kommen die vier Kids nicht auf die Idee, einfach mal die Bildfläche zu betreten?
Das ist in der Tat das einzige Manko dieser ansonsten sehr gelungenen Folge. Produktion, Story-Idee und soweiter - alles super. Nur dieser Holperer zum Ende hin, Mensch, der war doch nicht nötig...
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.03.2019
Die drei ???
(198) Die Legende der Gaukler
Erschienen: 2019
Dauer: 1:09:26Ein kleiner Zirkus hält Einzug in die Stadt und mit ihm die schaurige Legende der zwei Lebenden und der drei Toten. Doch die Gaukler schweigen eisern über die seltsamen Phänomene, die die drei ??? in den Bann ziehen - denn wer über die Legende spricht, den überkommt schreckliches Unheil. Keine guten Voraussetzungen für Justus, Peter und Bob, die sich außerdem fragen müssen, was es mit ihrem mysteriösen Auftraggeber auf sich hat. Können sie das Geheimnis der Gaukler lüften?Mein Kommentar: Wer winkt eigentlich immer solche Titel durch? Auweia! Zwar ausnahmsweise keine Tod-, Teufel-, Verderben-, Geheimnis-, Geister-Irgendwasse, aber immerhin eine Legende... Nur gibt es keine solche Legende im eigentlichen Sinn. Diese Bedeutung wird arg strapaziert. Naja... Man gewöhnt sich an alles, nicht wahr? Doch hier hört es leider nicht auf, denn die Story ist ebenfalls sehr durchwachsen.
Dabei fängt es richtig interessant an: Santiago Ziesmer, in der Rolle des Elliot Littlehorn, erklärt von seinen Problemen mit einem Zirkus, dem er immer vorausreist, und dass er seinen Gästen den ältesten Taschenspielertrick aller Zeiten auftischt. Wie das in Szene gesetzt und aufgebaut wird, hat Hand und Fuß und macht Lust auf mehr.
Aber dann passiert eigentlich gar nichts mehr. Es wird nicht ermittelt oder recherchiert, sondern in einer Tour zufällig belauscht oder telefoniert - und Zack, schon haben wir wieder ein Puzzlestück korrekt platziert. Hinzu kommt aber nicht nur, dass es keine bis kaum Schauplatzwechel gibt, sondern auch dass bei diesem Zirkus mal wieder nur verschrobene Zausel herumjuckeln. Arbeiten beim Zirkus denn wirklich nur Freaks, die sich schrullig artikulieren und irgendeinen Hokuspokus von sich geben? Früher, in den 60ern und 70ern, passte das noch ganz gut hin, war sogar mal was anderes. Aber entweder man verfrachtet eine Geschichte bewusst in diese Zeit und lässt moderne Dinge außen vor, oder man lässt es und packt seine Story zwar in die Jetzt-Zeit, doch lässt man die ganzen Zirkus-Stereotypen weg. Denn das, gepaart damit, dass wir uns 80-90% der Zeit nur auf dem Zirkusgelände aufhalten, nervt. Davon ab, dass "Zirkus" heute kaum noch von Interesse ist und schon deshalb kaum Assoziationen weckt.
Allerdings passiert aber auch sonst einfach gar nichts. Es wird lediglich gesprochen, beziehungsweise belauscht und, wenn man es denn nun so nennen will, geschlussfolgert. Vieles wirkt schlichtweg notgedrungen aufgefüllt, nicht notwendig, konstruiert, damit es am Ende irgendwie aufgeht. Und das tut es zwar, es wird am Ende wie immer alles aufgeklärt, also von Justus runtererzählt, aber nicht, ohne eine Teilauflösung serviert zu bekommen, die... also... nee... echt jetzt? DAS ist der Beweggrund?
Die Produktion gefällt mir dafür gut. Die Stimmungen werden gut eingefangen und wiedergegeben. Aufgefallen ist mir, wie schon im Schwarze-Katze-Special, dass Andreas Fröhlich seinen Bob Andrews erneut merkwürdig so intoniert anlegte; merkwürdig abwesend, nicht ganz der Bob, den man kennt. Schwer, das zu beschreiben - er klingt irgendwie anders.
Meine Wertung: 46%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 17.03.2019
TKKG
(209) Drohbriefe von Unbekannt
Erschienen: 2019
Dauer: 1:10:13Für die 9b der Internatsschule steht in der ersten Stunde eine Mathearbeit bei Frau Dr. Bleul an. Zehn Minuten nach Unterrichtsbeginn ist die Lehrerin immer noch nicht in der Klasse und bald macht die Nachricht die Runde, dass sie auf der Landstraße zur Schule mit ihrem Auto verunglückt ist. Erst vor kurzem ist bei ihr ein gemeiner Drohbrief eingegangen - unterzeichnet mit dem kryptischen Kürzel "93†3R". War es also wirklich ein Unfall? Tim, Karl, Gaby und Klößchen nehmen die Spur auf, als ein weiterer Drohbrief auftaucht. Der dritte ist an TKKG gerichtet und bald darauf stecken die vier Freunde ernsthaft in der Klemme...Mein Kommentar: Zuerst waren es Kleinigkeiten, die mich etwas störten. Die üblichen Zipperlein, aber nichts Wildes. Wie etwa, dass die Lehrerin ständig "Tangente" genannt wird, statt zumindest ab und zu ihren eigentlichen Namen zu verwenden. Doch die Story schritt voran, und ich war völlig von den Socken, dass das hier ein echt spannender Fall zu werden schien; umso mehr, weil es recht komplex wird, und man nicht mit dem ewig selben TKKG-Die-Welt-ist-ja-so-einfach-zu-erklären-Einheitsbreit um die Ecke kommt.
Doch ab etwa der zweiten Hälfte wird es mir dann zu heftig - SPOILER-WARNUNG: Einerseits kippt der Plot dann nämlich doch - und das auch noch ziemlich schnell - in den schon ziiig mal gehörten Einheitsbrei um, und andererseits wird die Story doch sehr hart. Es fließt kein Blut, es fallen auch keine derben Schimpfworte. Aber Medikamententests an Patienten? Dazu die schaurige Geräuschkulisse? Und natürlich geht es mal wieder nicht ohne Lebensgefahr?
Ich weiss nicht so recht, ich wiederhole mich nun, aber mal ernsthaft: Das hier sind vier Jugendliche. Und ja, natürlich, würde man hier nur den ganz normalen Alltag abspulen, wäre das überhaupt nicht interessant. Aber wo sind bitteschön die Abenteuer, die einfach Abenteuer sind? Dazu etwas Action und fertig ist der Lack. Mittlerweile geht es ohne lebensgefährliche Umstände durch skrupellose Verbrecher nicht mehr. Hinzu kommt, dass diese bösen Gestalten am Ende immer von Tim/TKKG gestellt werden und sie dann aber noch ein "Ass aus dem Ärmel" ziehen, um so dann ihre Flucht zu ermöglichen, ein Stillschweigen herauszupressen oder alle Zeugen kaltzumachen: Man will Oskar töten, man will Gaby etwas antun oder was auch sonst immer.
Nicht nur, dass sich das mittlerweile abgenutzt hat, nein, diese böse Person wird dann von jemand anderem irgendwie überrumpelt. Muss das denn in mittlerweile so gut wie jeder Folge so sein? Es wird ohnehin erwartet, dass genau das gleich passieren wird - es passiert ja sowieso fast jedes Mal, es ist nicht mehr spannend und nicht mehr überraschend. Ich sag's darum, wie es ist: Ich ertappe mich immer häufiger bei dem Gedanken, dass all die platten "Tim haut einfach alle um"-Szenen der Vergangenheit vielleicht doch gar nicht so übel waren, wenn DAS eben geschilderte Szenario die Alternative dafür sein soll. Super-Tim ist wenigstens jedes Mal unfreiwillig komisch gewesen.
Die Produktion ist wie immer gelungen, nur einige Sprecher/innen klingen deutlich geixt, teilweise sogar affektiert. Fazit: Zuerst ein gutes, mal ein offenbar spannendes Hörspiel mit Überraschungen. Zum Ende hin aber dann doch wieder nur simpel zu erkären gewesen, zudem viel zu sehr drüber, und die immer gleiche Überrumpelter-Schurke-droht-mit-dem-Tode-Situation nervt. Gewaltig.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.03.2019
Die drei ???
...und die schwarze Katze SPECIAL
Erschienen: 2019
Dauer: 1:28:05In einem kleinen Wanderzirkus wittern die drei Detektive Justus, Peter und Bob ihren neuesten Fall. Justus ist sich sicher: Wenn ein finster aussehender Mann mit Gewalt eine hässliche Stoffkatze an sich bringen will, sie dann stiehlt und am nächsten Tag per Zeitungsanzeige weitere Katzen sucht, muss etwas dahinter stecken!
Ursprünglich als immersives Hörspiel für Vorführungen in Planetarien produziert, wird mit der Neufassung von "Die drei ??? und die schwarze Katze"' die erste Produktion der zweiten Planetariums-Staffel, als Stereofassung auf CD veröffentlicht. Fortgesetzt wird die Reihe mit "Die drei ??? und das versunkene Schiff" und "Die drei ??? und der dreiäuige Totenkopf".Mein Kommentar: Die Neuaufnahme dieses Falls beginnt direkt mit Sirenengeheul und einem Ausruf der Polizei. Irgendwas ist wohl gerade passiert und ein Durcheinander bricht aus. Jetzt folgt die Titelmelodie und anschließend geht die Geschichte, wie man es gewohnt ist, los. Ein grundsätzlich interessanter Ansatz, mal so zu beginnen, doch wirkt die allererste Szene so chaotisch, dass man sie einfach nicht so recht zuordnen kann. Selbst nach mehrmaligem Durchlaufen dieser Folge wirkt der Anfang jedes Mal wieder unzugehörig, obwohl er durchaus Sinn macht und natürlich in den zeitlichen Kontext der Geschehnisse passt... In der Tat seltsam...
Insgesamt aber kommt, selbst in direktem Vergleich mit der Originalaufnahme aus den ???-Hörspielanfangstagen, die Planeratiumsfassung der Schwarzen Katze sehr gut weg. Ja, die Sprecher/innen sind fast allesamt andere, und natürlich ist der Fall nun doppelt so lang, aber das macht dieses Hörspiel weder besser noch schlechter. So gewinnt die Geschichte durch viel mehr Geräuschkulisse, gerade während der Zirkusszenen, eine Spur mehr Lebendigkeit, im Vergleich zu damals. Dafür fällt beispielsweise auf, dass Bob, wie eigentlich damals auch schon, hier recht wenig Sprechanteil hat (wobei: Ist das nicht nur logisch, schließlich ist er ja EIGENTLICH eh "nur" für Recherchen und Archiv verantwortlich?!). Da diese Folge aber trotz der alten Story und deren sprachlichen Duktus' dennoch sehr modern klingt, was wohl auch an den reiferen Stimmen der ??? liegt, bemerkt man es jedes Mal, wenn Bob spricht: Stimmt, den gibt es ja auch noch, man, klingt er anders. Auffällig ist das mit Bob nämlich gerade deshalb, weil Andreas Fröhlich sich offenbar darum bemüht, seinen Part etwas anders zu intonieren. Es ist schwer zu beschreiben, und es liest sich sicherlich verschroben, aber Herr Fröhlich klingt nicht ganz wie er selbst, so, als probiere er mal etwas Neues. Vielleicht will er aber auch nur bewusst jünger klingen? Oder er wurde geixt - das könnte auch gut sein... Und immer, wenn Bob zu sprechen beginnt, fällt mir nicht nur das auf, sondern eben auch, dass er allgemein nur wenig spricht.
So sind es also eher Dinge am Rande, durch welche die Unterschiede beider Fassungen ins Auge, pardon, ins Ohr fallen, ohne, dass man die eine oder die andere als klaren Sieger deklarieren mag. So hat die Neufassung ja nicht nur mehr Länge, sondern bietet dadurch natürlich auch mehr Informationen und Abwechslung (wie etwa die Auf-dem-Wasser-Situation), wohingegen man andererseits feststellt, dass die "Original"-Hörspielversion auch ohne all das auskommt und auch heute noch genauso gut wie einst funktioniert - was unter anderem H.G. Francis' Talent geschuldet ist, das Buch angemessen zu straffen. Dennoch: Schlussendlich muss ich der Neuauflage einen leichten Vorsprung attestieren, denn was mir damals im Vergleich mit dem Buch immer fehlte (einige der "schlüssigen Hinweise" gehen da einfach etwas unter), ist hier gegeben.
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.02.2019
Fünf Freunde
(130) ...und die Glocke der Wikinger
Erschienen: 2018
Dauer: 55:18Die Fünf Freunde verbringen ihre Ferien in Nordengland. Während Onkel Quentin wichtigen Forschungen nachgeht, besuchen die Kinder ein historisches Wikingerdorf. Dort begegnen sie dem alten Mr. Rasmussen, der behauptet, ein echter Wikinger zu sein. Kurz darauf ist er verschwunden, und mit ihm eine tausend Jahre alte Glocke. Und das ist erst der Anfang einer Reihe von Merkwürdigkeiten, denen die Fünf Freunde beharrlich auf der Spur bleiben, bis sie ein fast unglaubliches Geheimnis lüften.Mein Kommentar: "Solide und routiniert" - etwas anderes kommt mir nicht in den Sinn. Der Plot ist leicht durchschaubar, wenn man bereits die eine oder andere Folge der Kirrin-Kids gehört hat, sodass Überraschungen ausbleiben, aber man dennoch dranbleibt. Wobei "Überraschungen" etwas hoch formuliert ist, denn unerwartete Plottwists gibt es ohnehin keine. Der Fall läuft sauber und ohne Schnörkel durch. Nur das Ende, also die Auflösung des Ganzen, bietet keinerlei Hintergrund, den man sich nicht eh gedacht hätte - sofern man dem Werk "Fünf Freunde" bereits vertraut war.
Allerdings muss ich meiner Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass man den vier Kindern bislang wohl nicht beibrachte, dass man Aussstellungsstücke nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis berühren darf. Wieso man also einfach so die Glocke schlägt, geht mir nicht so recht in den Sinn. Umso mehr unverständlich ist mir, warum die vier sich wundern, dass sie anschließend etwas unwirsch verabschiedet werden. Und dann später auch noch irgendwo einzudringen, erwischt und dann erneut unwirsch herausgeworfen werden, sowie ein Hausverbot ausgesprochen zu bekommen, scheint für sie ebenfalls nicht nachvollziehbar zu sein...
Dennoch ist der Fall insgesamt in Ordnung. Gut produziert, gute Sprecher/innen, passende Musiken... Aber, ganz ehrlich, nach 130 Folgen wird es dann doch mal Zeit für ein paar Unvorhersehbarkeiten in dem einen oder anderen Fall. Vertrautes und Altbewährtes, schön und gut, doch etwas mehr Abwechslung darf es hin und wieder schon sein.
Meine Wertung: 67%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.02.2019
TKKG Junior
(5) Die Dino-Diebe
Erschienen: 2019
Dauer: 59:23Eine Saurier-Ausstellung in der Millionenstadt - die wollen TKKG natürlich nicht verpassen! Doch bei ihrem Besuch im Museum fehlen plötzlich ein paar der wertvollen Dino-Knochen. Als am Tag darauf weitere Teile des Saurier-Skeletts spurlos verschwinden, sind sich alle einig: Sie haben es mit einem Dino-Dieb zu tun. Um den Täter auf frischer Tat zu ertappen, schmieden TKKG einen riskanten Plan.Mein Kommentar: Die Dino-Diebe ist eine runde Sache. Der Fall bietet Spannung und sogar eine nicht allzu direkt ersichtliche Auflösung. Es gibt mehrere verdächtige Personen und der Erzählfluß ist bis zum Ende stringent. Soweit, so gut.
Ein paar Dinge gehen mir aber auf den Wecker - obschon ich durchaus darüber hinweghören kann. Aber Oskar, also ein Hund, darf ins Museum? Naja, ich verstehe, dass eine "auffällige Szene" eingeflochten werden "musste", aber trotzdem ist das vollkommen unglaubwürdig und letztlich unnötig. Der einzige Grund, warum das Setup mit Oskar ist, hat ja einen bestimmten Sinn - den spoilere ich aber jetzt nicht. Doch diesen einen Moment hätte man auch anders aufbauen können, sodass die Oskar-Sache hätte wegbleiben können. Naja... ...aber dass Gaby auch später darauf besteht, dass er wieder mitkommt? Trotz des Zwischenfalls zu Beginn? Autsch!
Und eine andere Kleinigkeit, finde ich, hätte man eleganter lösen können. Als TKKG sich verstecken, muss Klößchen plötzlich niesen. Er unterdrückt es eine kleine Weile, aber dann passiert es... und der böse Bube entdeckt die vier letztlich doch. Hätte man dieses Niesreiz-Krimiklischee nicht weglassen können und der Räuber entdeckt die Kids nach ein paar Augenblicken einfach so mit dem Lichtkegel seiner Taschenlampe?
Was mir auch latent auf den Keks geht, ist der Part mit Kommissar Glockner ganz am Schluss. Vier Kinder, darunter seine Tochter, lügen ihre Erziehungsberechtigten an, begeben sich wissentlich in große Gefahr, und verüben dabei auch noch eine schwere Straftat. Und der Erzähler fasst die eigentlich angebrachte Standpauke der Erwachsenen knapp zusammen, mit in etwa den Worten "Herr Glockner sagte ihnen, dass das nicht gut war!". Anschließend hört man Glockner selbst dazu noch was sagen. Aber im Grunde lobt er die Kids, denn der Zweck heilige die Mittel - so lautet mehr oder weniger seine Aussage dazu. Erstens ist das eine echt schwache pädagogische Leistung und zweitens interessiert mich, wie er das alles im anzufertigenden Protokoll erklärt und was die anderen Erziehungsberechtigten dazu zu sagen haben. Dass man diesen Fakt so lasch abhandelt, also ich weiss nicht, das vermasselt mir immer wieder das Ende. Spannung, Krimi und Abenteuer hin oder her.
Dennoch: Alle Sprecher/innen leisten einen sehr guten Job, die allgemeine Produktion ist ohne Beanstandung und die Story soweit spannend und stets nachvollziehbar.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.01.2019
Die drei ???
(197) Im Auge des Sturms
Erschienen: 2019
Dauer: 1:09:31"Ihr müsst den Fall für mich übernehmen! Findet Finnley! Er ist in Gefahr!" Kurz darauf verliert der schwer verletzte Surfer das Bewusstsein. Doch: Wer ist Finnley? Und welcher Gefahr ist er ausgesetzt? Justus, Peter und Bob begeben sich auf eine rasante Suche kreuz und quer durch Rocky Beach. Im Laufe ihrer Ermittlungen werden die drei ??? auf einen mysteriösen Verfolger treffen, sich gewaltig ekeln und seltsame Notizen finden. Vor allem aber muss Peter seine Fähigkeiten als Surfer unter Beweis stellen. Wird es den drei Freunden gelingen, Finnley rechtzeitig zu finden und zu warnen? Die Zeit wird knapp, denn ein gewaltiger Sturm zieht auf!Mein Kommentar: Zwar bemüht sich Kari Erlhoff (Buch-Autorin), und es gelingt ihr auch recht gut, mal etwas anderes zu bieten, und trotzdem verwurzelt im Rocky-Beach-Universum zu bleiben (was nach all den vielen Fällen nunmal sehr schwer ist!), aber insgesamt fehlt es diesem Hörspiel an Fahrt. Denn André Minninger hat zu viele der Dialoge mehr oder weniger eins zu eins durchvertont. Und das ist bei Gesprächen, die nach dem Prinzip "Rede mit uns, was ist los?" "Ich will nicht mit Euch reden, lasst mich in Ruhe, haut ab!" laufen, eben wenig spannend. Und dies hätte mit mehr Tempo sicherlich geradegebogen werden können.
Denn das Surf-Thema ist in der Tat erfrischend und das Körting-Team hat das auch rundum super in Szene gesetzt, doch Spannung kommt nur so einigermaßen auf. Man möchte durchaus wissen, wer Finnley ist und warum er nicht mit der Sprache rausrücken möchte, aber da hört es leider auf. Und die dauernden Einsprenkler a la "Haltet Euch da raus, das ist zu gefährlich für euch", wollen einfach nicht das Gefühl von Gefahr vermitteln. Und statt Gefahr und Spannung hätte wohl mehr Tempo für ein höheres Hörvergnügen gesorgt.
Dennoch: Alles in allem ein hörenswerter ???-Fall, den ich ruhigen Gewissens weiterempfehle.
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.01.2019
TKKG
(208) Geheimnis im Tresor
Erschienen: 2019
Dauer: 55:31Klassenfahrt der 9b im Skiort Enders im Engthal - eine Woche Ski fahren, snowboarden und ungetrübter Winterspaß im Schnee. Doch dann wird Gaby im aufkommenden Schneesturm von einem Pistenrowdy gefährlich geschnitten und zu Fall gebracht. Tim will sich den Übeltäter vorknöpfen. Die Spur führt zu Max Fliege, Sicherheitsmann im örtlichen Casino und Mitglied einer Motorradgang. Schnell geraten TKKG in ein brenzliges Abenteuer und schon wenige Stunden nach Gabys Unfall geht es nicht mehr um die Einhaltung von Pistenregeln, sondern ums nackte Überleben auf dem nächtlichen Berg...Mein Kommentar: Geheimnis im Tresor ist ganz großes (Ohren-)Kino! Was Autor Martin Hofstetter hier abliefert, ist entweder ernst gemeint, oder aber er will den alten TKKG-Fans eine Lachnummer par excellence bieten. Und bevor ich weiter aushole, will ich sicherheitshalber erklärt haben, dass es auch bei den Wolf'schen TKKGs jede Menge Mumpitz, Stuss und Stilblüten gab - aber bei Wolf hatte das alles eine unfreiwillige Komik, die im Kontext des gesamten Abenteuers (meistens!) irgendwie zumindest in sich selbst funktioniert hat. Und hier ist es ähnlich. Wir haben viele Anleihen der frühen 100er-Folgen! Denn Nummero 208 hätte ich eigentlich genauso eher von einer Reihe wie "Die Ferienbande" erwartet - und alles wäre klar und deutlich als Satire und zugleich Liebe zum verulkten Produkt verstanden worden. Doch hier bin ich unschlüssig, was die Intention war! ABER WARNUNG: SPOILER-ALARM!
Und nun endlich zur Sache: Super-Tim und Opfer-Gaby sind glücklich vereint! Allerdings ist Tim noch nie so dermaßen über sich selbst hinausgewachsen, wie hier - und auch Gaby ist selten sooo sehr "in Gefahr" gewesen. Denn vor allem bei Gaby geht es ohne permanentes Lachen beim Zuhören einfach nicht. Ihr wird offen mit dem Tod durch Erfrieren bei hohen Minusgraden in einer Gletscherspalte gedroht, und sie fragt ihren Entführern (jawohl - WIEDER MAL wurde sie entführt!) ein Loch nach dem anderen in die Bäuche. Wie abgebrüht kann man in so jungen Jahren eigentlich sein? Und die Gangster? Die verraten all ihre Pläne und erklären auch all die anderen Details zu den bisherigen Vorkommnissen in bester James-Bond-Superschurken-Manier.
Aber Tim? Ich weiss gar nicht, wo ich bei dem anfangen, und wo aufhören soll. Der holt hier alles nach, was er in den letzten ca. 50 Folgen nicht leisten konnte/durfte. Es wird gepöbelt, mit Prügel und Vergeltung gedroht und er kann und weiss immer alles... Nur dass er hier dermaßen aufdreht, dass es auch noch für die nächsten 300 TKKG-Abenteuer ausreicht. Bei - wie schon erwähnt - hohen Minusgraden, um Mitternacht herum, in einem sich nicht mehr rührenden Skilift feststeckend, klettert er, nachdem er bereits eine ganze Weile vor sich hinfror, die Skilift-Haltestange hoch, und hangelt sich anschließend am Trägerseil zum Zielort entlang.
Das allein wäre eigentlich schon genug, um sich Bauchkrämpfe zu lachen, aber er tut es natürlich für Gaby! Und nicht nur das, er betont sogar noch heldenhaft, dass es ja schließlich "für Gaby" sei. Aber, wie gesagt, das allein war längst nicht alles! Unmittelbar zuvor fallen sie (also Tim, Karl und Klößchen) auf den plumpesten Trick aller Zeiten rein: "Oh nein, ich darf den grünen Knopf nicht drücken, der den Skilift in Gang setzt, denn dann würdet ihr in Gefahr geraten, wenn ihr mit dem Skilift fahrt. Das geht auf gar keinen Fall, ich renne lieber weg und hole die Polizei! *rennt weg*" . Und als ich dachte, dass das doch jetzt unmöglich passieren könne, passiert es: Als der Typ weg ist, drücken sie den grünen Knopf und hüpfen auf die nächsten Skilift-Sitzplätze. Natürlich bleibt der Lift auf halbem Wege stecken und Karl, obschon schlotternd ob der Angst und Eiseskälte, erklärt, was in ihren Organismen gerade dank der Temperaturen geschieht und in welchem Stadium des Sterbens sie wären. Nicht so Tim! Der geht den Fall in Gedanken nochmal durch und weiss binnen Zehntelsekunden, was wie warum geschehen ist und wer der wahre Bösewicht sein muss. Und, schwupps, klettert er die Stange hoch - für Gaby, natürlich! ...und wie er sich, bei -20° im Tiefschnee liegend, mannhaft die Schmerzen im Bein verkneift... Pures Hörspielgold!
Den Plot selbst sollte man übrigens ebenfalls nicht zu ernst nehmen, denn auch der ist reichlich wackelig: Wegen eines grünen Helmes mit weißen Zeichen darauf, erinnert sich Karl an eine Entführung Anfang der '90er, und natürlich kann es grüne Helme mit weißen Zeichen nur in diesem Zusammenhang geben. Schließlich benutzen alle Militärtruppen dieser Welt keine grünen Helme, und falls darauf mal irgendetwas geschrieben steht, dann niemals in weiß! Und auch Motorradfahrer haben noch nie grüne Helme benutzt! Solcher Art Helme sind absolute Unikate! Wie unglaublich dreist es ist, diesen Zufall und die damit verbundene reine(!) Mutmaßung(!) als Faktum vorauszusetzen - Wow!
Nun, ich höre hier mal auf. Aber ich bitte Euch: Kauft dieses Hörspiel! Es ist großartig. Und ich meine das vollkommen ohne hämischen Gedanken. Bei dieser Folge kommt Ihr ganz und gar auf Eure Kosten. Ich habe selten so gelacht, wie bei "Geheimnis im Tresor" - wirklich, ganz im Ernst, ich MAG dieses Hörspiel. ...wenn auch nicht deswegen, weil es so super spannend wäre... Ach ja, fast vergessen: Warum müssen Jugendkrimis immer mit Todesgefahren und skrupellosen Unholden gespickt sein? Wo sind die Abenteuer, die einfach Abenteuer sind, und deshalb interessant und spannend? Diese James-Bond-Nummer ist auf jeden Fall zu krass!
Die Produktion ist übrigens erst Sahne, bietet viele Musiktracks, die man schon sehr lange nicht mehr hörte (bitte ruhig öfter so, Herr Minninger! :), und alle Sprecher/innen leisten saubere Arbeit. Besonders hervorheben will ich unbedingt Sascha Draeger. Was er aus seiner Rolle als Tarzan/Tim immer wieder rausholt - und das vorallem in dieser Folge -, ist sagenhaft. Sehr, sehr gut!
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.12.2018
TKKG Junior
(4) Der Rote Retter
Erschienen: 2018
Dauer: 1:01:37Ein Superheld in der Millionenstadt: Als der Supermarkt überfallen wird, eilt er in roter Maske und Umhang herbei, stellt die Täter und gibt die Beute zurück. TKKG ist das Ganze nicht geheuer. Spätestens nach der ersten Begegnung mit dem Roten Retter ist ihr detektivisches Gespür geweckt. Wer steckt hinter der Maske?Mein Kommentar: Die erste Folge der TKKG-Junioren, die mir nicht ganz so dolle gefällt. Es ist bereits viel zu früh offensichtlich, dass die Sache mit dem Roten Retter von langer Hand geplant und choreografiert ist. Und es wird so offensichtlich darauf hingedeutet, dass man als Hörer/in schlicht keine Wahl hat, als nur eben genau das zu vermuten.
Ferner ist der Rote Retter eigentlich auch gar kein Superheld im eigentlichen Sinne - bereits auf dem Cover hebt er einen der Bösewichte mit nur einer Hand und ohne Mühe hoch! -, sondern er ist lediglich etwas im Bereich der Kampfkünste bewandert, und etwas anderes wird den Menschen, mitsamt Presse, auch nie suggeriert.
Dabei wäre es toll gewesen, wenn man erstmal hätte mitraten können, was es mit dem Roten Retter auf sich hat, und wie jemand tatsächlich diese oder jene Superkräfte oder Spezialausrüstung haben kann, um dieses oder jenes übersinnliche Manöver vollziehen zu können. Stattdessen geht es sehr bald nur noch darum herauszufinden, warum das alles gestellt wird und wer noch dahintersteckt. Schade.
Hier wurde wirklich viel Potenzial für einen sehr spannenden Fall verschenkt. Nichtsdestotrotz ist Der Rote Retter ein Hörspiel, das angenehm durch die Ohren geht. Das liegt an den gut aufgelegten Sprechern und Sprecherinnen, den gut hörbaren Musiken und dem angenehmen Tempo der Story. Denn es gibt regelmäßig Ortswechsel und die eine oder andere Verfolgungsjagd...
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.12.2018
Die drei ???
(196) Geheimnis des Bauchredners
Erschienen: 2018
Dauer: 1:18:26Patricia Osborne hat Probleme mit ihrem neuen Mitbewohner Mr. Giggles. Er bereitet ihr schlaflose Nächte. Denn statt in seinem Sessel zu bleiben, wandelt er zur Abendstunde durchs Haus. Ein Fall von Ruhestörung? Das klingt nicht nach einem Fall für die drei Detektive. Doch dann erfahren Justus, Peter und Bob, dass Mr. Giggles eine Bauchrednerpuppe ist! Und für Patricia Osborne steht fest: Mr. Giggles ist vom bösen Geist seines Puppenspielers besessen.Mein Kommentar: Ich bin jedes Mal unschlüssig, aber irgendwas als seine Mitautoren/innen macht André Marx anders. Um nicht zu sagen: Besser. Mit welcher Dichte er immer wieder gute ???-Geschichten abliefert... Und hier schon wieder. Das kann nicht nur daran liegen, dass man sich bei Europa mit seinen Büchern mehr Mühe bei der Vertonung gäbe...
Nun, bevor ich hier aber jetzt nur dem geschätzten Herrn Marx Honig ums Maul schmiere: Die Geschichte ist wirklich gelungen und hat sowohl Elemente der Moderne als auch welche aus den Klassikertagen von Die drei ???. Das liegt nicht nur daran, dass einerseits Figuren aus eben dieser Klassikerzeit - genauer:
(25) ...und die singende Schlange - erwähnt werden oder vorkommen, wie Allie oder Patricia Osborne, und Sprecher/innen dieser Folge mitwirken, wie Barbara Focke, Lutz Mackensy, und - hört, hört! -, sogar Wolfgang Kaven (der damals nur eine Statistenrolle im 25. ???-Hörspiel bediente).
Nein, das liegt mitnichten daran, sondern ist lediglich ein willkommener Fanservice-Bonus. Es liegt daran, dass diese Geschichte einen interessanten Aufbau bietet, und nie zuviel vorweg nimmt, oder übertrieben bedrohlich wird. Hier wird im Grunde einfach nur ein Fall gelöst, ohne, dass es zum Ende hin wieder mal um Kopf und Kragen geht. Etwas, dass mir übrigens immer mehr auf den Senkel geht. Dieses Stilmitttel der dauernden Lebensgefahr und Zeitknappheit. Heute wird meist zu irgendwem hingefahren, dabei ergibt sich dann irgendwas und schon ist man mittendrin und alles passiert einfach nur noch, während die ??? Zeugen werden... Doch hier: Im Gegenteil, Justus, Peter und Bob, nutzen auch mal wieder herkömmliche, beinahe schon altmodische Methoden. Wie jene des Fingerabdrucknehmes und -vergleichens, oder des tatsächlichen Besprechens von Fakten und dem Verteilen von Aufgaben untereinander.
Allerdings hat dieses Hörspiel auch einen Makel - mehrere Szenen hätte man sicherlich eindampfen können, um Zeit einzusparen. Denn normalerweise mag ich Hörspiele mit Überlänge - hier sind es immerhin über 78 Minuten! -, doch es wird jede Menge Zeit geschunden. Unnötigerweise. Allein die ersten 15 Minuten hätte man früher in 5 durchgebracht. Und ich bin mir sicher, das wäre hier auch gegangen, ohne, dass es sich hektisch angefühlt hätte. Und so ist das in mehreren Szenen, die man teilweise auch etwas umschreiben hätte können, um etwas mehr Tempo zu haben. Nicht, dass das Hörspiel dadurch wesentlich schlechter würde, aber es hätte mit etwas mehr Tempo besser sein können.
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.11.2018
Die drei ???
...und der schwarze Tag
Erschienen: 2018
Dauer: 3:14:31Wenn die drei ??? ermitteln, ist das immer ein schwarzer Tag für Verbrecher. Und manchmal bringt das Detektivbüro sogar schneller als sonst Licht ins Dunkel: Sei es in einem stockfinsteren Verlies, auf der Jagd nach einem schwarzen Phantom oder in einem Dunkelrestaurant - Justus, Peter und Bob lösen jeden Fall. Sechs verzwickte, experimentierfreudige, rätselhafte Kurzgeschichten aus Rocky Beach!Mein Kommentar: Hier werden 6 Fälle geboten, die allesamt um die 30 Minuten dauern. Zwei von ihnen haben sogar eine Laufzeit von je 37 Minuten. Das ist schon beinahe das Niveau früherer ???-Hörspielabenteuer. Im Gegensatz zu diesen frühen Abenteuern sind alle 6 vorliegenden Fälle relativ simpel gestrickt, also die Handlung ist geradlinig und es gibt nur wenige, teilweise gar keine Szenenwechsel.
Im Schwarzen Verlies etwa belauschen wir Justus, Peter und Bob dabei, wie sie sich bemühen, aus der Falle, in die sie hineintappten, zu entkommen. Also wird kombiniert und geschlussfolgert, wo sie wohl sind, wie sie herkommen und so weiter. In Maßen erinnerte mich das Ganze an
(121) Spur ins Nichts. Außer den drei Detektiven ist keine andere Stimme zu hören, obwohl Peter einen Dialog mit Kelly hat, der lediglich durch Peters Äußerungen nachvollziehbar ist. Das ist meiner Meinung auch der größte Schwachpunkt dieses Abenteuers: Das Gespräch zwischen Peter und Kelly. Die beiden streiten sich wie kleine Kinder, obwohl Peter mehrfach beteuert, in welcher Lage sie gerade seien. Statt das Kelly dann aber sagt: "Na gut, ich öffne Euch die Tür", hinterlässt sie nur eine vage Andeutung und zofft sich mit dem zweiten Detektiv. Naja... Wäre eben dieses Gespräch weniger zänkisch, wäre das ein hier wunderbares Ein-Akt-Hörspiel, so aber wurmt es mich.
Die Schwarzen Seelen ist eine interessante Who-Dunnit-Nummer in zwei Akten. Wobei der erste sehr kurz ist und lediglich dazu dient, die Hörerschaft grob ins Szene zu setzen. Dass Dorette Hugo hier eine Doppelrolle mimt (die Zwillinge Helen und Ellen), ist völlig in Ordnung, aber ein wenig albern ist es schon, sie im Inlay mit zwei verschiedenen Namen aufzuführen: Dorette Hugo und "Balancinha Blanc". Dass letzterer Name als humoriger Platzhalter gemeint ist, ist direkt ersichtlich. Dennoch verstehe ich den Grund dafür nicht wirklich. Naja... An sich ein angehemer Fall, der aber beinahe nur aus einem Justus'schen "Wie es gewesen ist"-Abschlussmonolog besteht. Das wäre an sich kein Problem, denn im Gegenteil, wie sich alles verhält, ist clever geschrieben. Nur ist es schwierig, Helen und Ellen zu unterscheiden, da beide exakt gleich klingen und auch die Namen sich sehr, sehr ähnlich anhören. Wer also gerade spricht und welche von beiden jetzt wie mit dem Verlauf der Schlussfolgerungen zu tun hat, dazu braucht es schon 2-3 Anläufe, um dahinterzusteigen.
Beim Schwarzen Tag für Mr. Kingstone ist Skinny Norris (Michael Harck - mitsamt Tippfehler im Booklet, vor dem K fehlt das C!) involviert. Leider nur ist Skinny viel zu zahm und hat auch nur wenig mit alledem zu tun, sodass es eigentlich auch jede andere x-beliebige Person sein könnte. Die Idee mit dem Dunkelrestaurent greift den gerade aufkeimenden Trend eben jener Lokale auf, in stark abgedunkeltem Ambiente oder gar totaler Dunkelheit zu essen. Jedoch könnte es sich eigentlich auch einfach zum Beispiel um einen Kellerraum ohne Beleuchtung handeln; das mit dem Restaurant ist eher eine Randnotiz. Dabei hätte es etwas für sich, wenn die drei ??? tatsächlich "in totaler Finsternis ermitteln" würden (wie vom Klappentext versprochen); doch tun sie das eigentlich gar nicht. Nur ganz am Ende gibt es eine Dunkelheitsszene, um den schlimmen Finger zu entlarven. Und das ist eigentlich auch schon alles: Langer Aufbau der Prämisse, um am Ende zu sagen: "OK, wir überraschen die Person, in dem wir urplötzlich das Licht anstellen!"... Insofern eigentlich recht enttäuschend, da wenig innovativ oder überraschend.
In Wer hat Angst vorm schwarzen Mann geht es um... Hmmm, naja... Um eine Murmel, von denen eine schwarz ist. Das alte Kinderspiel, bei dem "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" gerufen wird, wird zwar kurz erwähnt, aber das war's dann auch schon wieder. Die hier zu hörenden Jungs und Mädchen sind allerdings gewiss keine Kinder. Es ist überdeutlich zu hören, dass hier teils deutlich ältere Menschen am Werke sind, die sich lediglich um ein kindhaftes Timbre bemühen. Auch die Äußerung, es handele sich um "Pinguinkacke", naja... Kinder sind manchmal so, aber trotzdem nervt mich dieserlei Formulierung. Man hätte stattdessen auch Lehm oder Matsche sagen können und es wäre genauso authentisch gewesen. Okayer Fall, dem es aber an Spannung mangelt. Immerhin: Peters Freundin Kelly ist zu hören!
Bei der Schwarzen PhantOma handelt es sich um das schwächste Glied des Sechsers, denn es nervt gewaltig(!!), die dauernden Zeitsprünge und Szenenwechsel mit diesem sehr, sehr gewöhnungsbedürftigen Soundeffekt serviert zu bekommen. Doch auch für sich sind alle Sprünge und Wechsel eher verwirrend, da man, dadurch, dass dauernd Datum und Uhrzeit genannt werden, schlicht den Überblick verliert. Ist es jetzt 15:00 Uhr? Oder 18:45? Und noch am selben Tag, oder der Tag darauf? Oder wie, oder was? Kurz: Das einzig Tolle ist hier, mal wieder Leslie Dimple zu hören...
Das schwarze Nest schließt die drei CDs ab und macht von Anfang an klar, dass man sich über die gängigen ???-Klischees und Fan-Insider lustig macht. Jedoch wird es dermaßen auf die Spitze getrieben, dass es dann die eher kleinen Gags am Rande sind (zum Beispiel sorgt sich Bob, was denn mit all seinen Freundinnen geschehen soll), über die man lacht, während man den Großteil eher über sich ergehen lässt. Es driftet einfach zu sehr ins Klamaukige ab (Onkel Titus will eine Ladung antiker Schimmelpilze aus Kentucky abholen, Justus bastelt aus einem Rasemäher und einer Plastikwanne ein Fahrzeug, usw.). Das als "wie mit der Brechstange" zu deklarieren, wäre noch untertrieben. Ganz besonders trifft das auf den Part mit Blacky zu. Ist null witzig und auch schwer zu verstehen, da seine Stimme, gesprochen von Frau Körting, natürlich krächzig und eher gepresst klingt. Als kleiner Ulk von 30 Sekunden hätte das halbwegs funktionieren können. Aber mehrere Minuten? Auweia! Dafür ist die Auflösung des gesamten Falls äußerst gelungen und all das Überzogene wird letztlich sogar absolut plausibel. Dennoch: Das hier hätte ein humoristisches Glanzstück sein können, hätte man es nicht derartig auf Brechstangenklamauk getrimmt. Ein paar Sprenkler hier und da, und das hier wäre ganz großes Kino... Aber so... naja...
Zum Rest: Die Produktion ist erste Sahne, die Musiken gut gewählt. Und bedenkt man die durchschnittliche Dauer von grob 30 Minuten, bekommt man hier, rein nach der Laufzeit, beinahe 6 vollwertige ???-Hörspiele. Schade nur, dass viele von ihnen sich so sehr an einer cleveren Grundidee festhalten und sich nicht davon lösen, um daraus "lebendige Fälle" werden zu lassen, statt starre Konstrukte, die nicht gerade wenig durch "Justus' Abschlussmonologe" getragen werden.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.10.2018
Die drei ???
(195) Im Reich der Ungeheuer
Erschienen: 2018
Dauer: 1:14:14Als die drei ??? von einem berühmten Stuntman um Hilfe gebeten werden, ahnen sie noch nicht, welch unglaubliches Abenteuer sie erwartet. Auf ihrem Weg in die Hollywood Hills werden die Freunde getrennt: Während Justus einer mysteriösen Drohung nachgeht, geraten Peter und Bob in eine beängstigende Welt des Schreckens...Mein Kommentar: Ich muss zuerst über den Titel meckern. Kosmos - also jetzt mal völlig im Ernst. Wie derart am Inhalt vorbei kann man diesen noch rechtfertigen? Da steht ein Raum voller Sci-Fi-Figuren, und gleich ist es das Reich der Ungeheuer? Oder sind die Verbrecher etwa die Ungeheuer? Oder die Figuren und die Verbrecher gemeinsam? Naja, irgendwie wird das wohl nach außen hin gerechtfertigt werden - aber mit Ungeheuern hat das hier alles nun wirklich nichts zu tun. Zumal auch der Klappentext so tut, als wäre das hier der Kern des Falls, aber beänstigender Schrecken? Unglaubliches Abenteuer? Naja... *räusper*
Unabhängig davon aber ist dieser vorliegende Fall tatsächlich recht gelungen. Es dauert keine 3 Minuten und schon ist man mittendrin. Angenehm flott. Dafür aber dauert es auch ein wenig, bis es wirklich losgeht. So sind einmal Justus und einmal Peter und Bob bei den jeweiligen Klienten, aber während bei Peter und Bob nichts von tatsächlichem Belang passiert, erfährt man bei Justus, dass es letzten Endes um eine Finte geht. Oder doch nicht? Spoilern möchte ich hier nicht, aber die Parallelen zu
(73) Poltergeist sind nicht von der Hand zu weisen. Insofern ahnt man eigentlich schon, dass der Verlauf hier in einem Detail sicher anders laufen wird, denn sonst wäre das alles nicht mehr als eine Kopie von
(73) Poltergeist. Und welches Detail das ist, also, darüber muss man nicht lange nachdenken. Insofern schade, dass grob die erste Hälfte zwar angenehm zu hören ist, aber sie den Fall kaum wirklich voranbringt, wenn man die Laufzeit von 74 Minuten bedenkt.
Dafür wird die zweite Hälfte umso interessanter und auch spannender, denn jetzt nimmt die Sache Fahrt auf und 2-3 Wendungen treten auf den Plan, mit denen viele wohl nicht rechnen werden - ich jedenfalls rechnete nicht mit ihnen. :) Andererseits stehen am Ende viele Erklärungen an, damit für die Hörerschaft nachvollziehbar wird, warum denn die drei ??? die Sache am Ende auflösen konnten. Nicht, dass die Lösung an den Haaren herbeigezogen wäre, aber es geht dann doch viel Monologzeit dafür drauf.
Die Produktion ist wunderbar. Alle Sprecher/innen liefern saubere Arbeit, Musiken gut, die Soundeffekte passen ebenfalls alle ins Bild. ..und als kleinen Fannservice bekommen aufmerksame Hörer/innen eine Referenz zu
(119) Der geheime Schlüssel geboten. Nett.
Fazit: Gut hörbarer Fall mit anfänglich schwankender Spannungskurve.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.10.2018
TKKG
Ein fast perfektes Weihnachtsmenü
Erschienen: 2018
Dauer: 2:42:51Wenige Tage vor Weihnachten lädt Familie Vierstein Karls Freund Tim zum Abendessen ins Nobelrestaurant "Plaisir Royal" ein. Alle stimmen überein, dass das Weihnachtsmenü hervorragend schmeckt! Ganz anders sieht das der übergewichtige und berühmte Restaurantkritiker Pierre Ragueneau am Nachbartisch, der sich lauthals beschwert und mit seiner abschätzigen Meinung nicht hinterm Berg hält. Ganz still wird es allerdings, als er das Dessert probiert. Denn plötzlich kippt Ragueneau vornüber und landet mit dem Gesicht voran im Zimtparfait. Ein Giftanschlag! TKKG schalten sich ein und je länger sie er desto mehr Täter kommen in Frage. Unter anderem stehen auch Karls Mutter und sein Ex-Onkel unter Verdacht. Umso wichtiger ist es, dass es TKKG gelingt, den Fall noch vor Weihnachten zu lösen! Aber die Zeit wird knapp...Mein Kommentar: Ich bin regelrecht erstaunt, holla! So vielschichtig und mit Ermittlungen gespickt, waren TKKG schon lange nicht mehr. Zugegeben, der Fall dauert zwar auch seine 2 Stunden und 43 Minuten, aber es ist wahrhaft ungewohnt, dass die gesamte Spielzeit über was los ist, bei dem man als Hörer/in voll dabei ist und konzentriert die Handlung verfolgt. Und, ja, sogar miträtselt! Denn das gelang in den letzten Jahren nur wenigen TKKG-Folgen; vor allem auf dem Niveau, das hier vorgelegt wird. Wow!
Gordon Piedesack mimt den Unsympathen Ragueneau hervorragend und man tut sich nicht schwer, ihm die Pest an den Hals zu wünschen. Aber wer ist es denn nun gewesen? Wer vergiftete sein Dessert? Und warum? Die Zahl der verdächtigen Personen ist hoch, und alle stehen tatsächlich in Verdacht. Niemanden kann man als Hörer/in einfach so ausschließen. Spannend. Wirklich spannend.
Bei all den lobenden Worten ist ein wenig Kritik aber dennoch angebracht. Zu allererst möchte ich Tim nennen, der einige seiner ehemaligen Super-Tim-Verhaltensweisen an den Tag legt. So geht er teilweise reichlich unsensibel zu Werke und knallt verdächtigen Personen unsanft und ohne Umschweife ihre möglichen Tatmotive vor den Latz, obwohl diese Personen sich eigentlich sehr kooperativ und offen zeigen. Es gibt also keinen Grund, ihnen das so zu danken; selbst, wenn das nichts an ihrem Tatverdächtigungsbestand ändern würde. Zumal es eigentlich sogar klüger wäre, sich seinen Teil zu denken und nur innerhalb des TKKG-Zirkels alle Fakten und möglichen Motive zu besprechen. Und, naja, außerdem hat Tim in einigen Szenen Nerven aus Stahl, oder benimmt sich reichlich unverschämt. Ganz besonders am Ende. Da wäre selbst James Bond neidisch. Ich möchte alle TKKG-Schreiber und -Schreiberinnen nochmal daran erinnern: Tim ist erst 13, höchstens 14 Jahre alt. Also entweder wir bleiben bei den 90er-Jahre-TKKGs, oder wir nehmen uns jene der aktuellen Ära zur Brust. Aber diese Mischpoke ist verwirrend und unglaubwürdig. Tim muss sich ja nicht gleich in die Hose machen, aber so dermaßen cool zu sein... also bitte!
Auch merkwürdig ist Klößchen. Ein möglicherweise vergiftetes Dessert wird von ihm so mir nichts, dir nichts einfach in Nullkommanichts weggespachtelt. Herrje, muss man ihn den als so dermaßen verfressen darstellen, dass er nicht einmal Bedenken hat, oder zumindest erst einmal an der Speise schnuppert? Und, naja, Karl erklärt einer Apothekerin doch tatsächlich, was Blausäure ist? Da hab ich beim ersten Mal wirklich lachen müssen. Natürlich, er wollte die vermutlich unkundige Zuhörerschaft ins Bild setzen, aber das wäre auch irgendwie anders gegangen. Denn so hat das eher was von Klugscheißen.
Seltsam, und hier bin ich wirklich verwundert, wieso man das nicht abmilderte, ist, wie absolut verhasst Ragueneau in der gesamten Welt der Gastronomie zu sein scheint. Wenn der Typ wirklich alles und jeden in Grund und Boden schimpft, wieso hat der überhaupt noch einen Job? Warum verlassen sich seine Auftraggeber/innen und/oder Leser/innen noch auf sein Wort? Denn er scheint ja in der Tat an keiner Speise eine Gaumenfreude zu haben. Es fällt zwar nicht schwer, diesen Teil einfach zu ignorieren, aber dennoch wäre es wohl glaubwürdiger gewesen, hätte man Ragueneau zwar als strengen, vielleicht etwas unbeliebten Kritiker geschildert, und dass die hier relevanten Einschätzungen nur aus gewissen Gründen so vernichtend gewesen sind. So aber muss ich mich arg wundern, warum irgendwer noch irgendwas auf seine kulinarische Meinung gibt und eine möglicherweise vernichtende Kritik von Belang sein sollte. Nicht zu vergessen, dass man den Kreis der verdächtigen Personen darum eigentlich um ein Vielfaches potenzieren müsste.
Abschließend komme ich noch auf die Produktion zu sprechen. Die ist wunderbar. Drei Tonträger mit je 8 Kapiteln, respektive je 50 bis 60 Minuten Spielzeit und keine Sekunde gibt sich die Blöße. Denn auch das Ensemble macht einen wunderbaren Job. Lediglich die Rolle des im Inlay genannten Hempel, wohl gesprochen von Matthias Grimm, konnte ich nirgends hören. Sehr schade, da ich mich sehr auf ein Wiederhören freute, als ich die Namensliste überflog.
Meine Wertung: 86%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
TKKG Junior
(3) Giftige Schokolade
Erschienen: 2018
Dauer: 57:44In der Schokoladenfabrik geht es drunter und drüber: Die Schokolade ist versalzen und das Geheimrezept verschwunden. Können TKKG den Übeltäter finden? Als auch noch ein Glasauge in der Schokolade auftaucht, ist klar, die vier Detektive haben es mit echten Halunken zu tun! Ein klarer Fall für TKKG!Mein Kommentar: Eeeendlich mal eine Folge in der Schokoladenfabrik der Sauerlichs! Das hat sich bei den normalen TKKGs schon ewig angeboten. Jetzt kommt man bei TKKG Junior - endlich! - auf den Trichter, aus der Idee einen Fall zu stricken. Und der ist sogar recht gelungen. Es sind eher Kleinigkeiten, die ich leider bemängeln muss.
Herr Sauerlich wird also erpresst und die Lösesumme ist Schokolade, die an einen öffentlichen Ort gebracht werden soll. Wieso überwacht da die Polizei nicht, wer kommt und die Schokolade abholt? Und warum wird niemand bei dieser seltsamen Forderung stutzig? Auch frage ich mich, wie dick die Schokotafeln von Sauerlichs sind, dass darin ein Glasauge vollkommen umhüllt ist und nicht von Außen gesehen oder ertastet werden kann. Ferner muss man dem Schokofabrikanten ankreiden, dass seine Messinstrumente wohl nicht sauber geeicht sind, denn die besagte Schokotafel hätte sofort auffallen müssen, da sie das typische Gewicht einer Schokotafel locker übersteigen dürfte. Wieso gab da keines der Messinstrumente eine Warnung von sich?
Auch dem schurkischen Mitarbeiter in der Fabrik muss ich mit einiger Verwunderung begegnen. Selbst wenn die versalzenen Tafeln in den Handel gelangt wären, wäre er vielleicht nicht zwingend als Täter entlarvt worden, aber er wäre sicherlich von Herrn Sauerlich sehr unangenehm in die Mangel genommen worden, wie denn sowas unter seiner Leitung passieren konnte und so weiter und so fort. Und ein echter Imageschaden ist wohl kaum zu befürchten. Das ist 2-3 Wochen etwas peinlich in der Presse, man nimmt die Charge zurück, entschuldigt sich bei den Kunden und bringt ein paar kostenlose Tafeln zur Wiedergutmachung unters Volk. Dann aber von null auf hundert zu springen, die Schoko sogar zu vergiften - also DAFÜR wäre der Typ sicher auf hoher Flamme von Herrn Sauerlich geröstet worden, und sicher, der Imageschade wäre immens gewesen, aber die Polizei hätte ermittelt - und WEN hätte sie sich ebenfalls ins Präsidium geholt und scharf verhört? Naja... Wie kurz da gedacht wurde, geht mir nicht in den Kopf. Er hat ja nicht einmal einen Einbruch vorgetäuscht, der vielleicht von ihm abgelenkt hätte... Was ein Dünnbrettbohrer!
Doch jetzt habe ich mich an Kleinigkeiten aufgehalten. Denn vergessen wir nicht, auch die frühen TKKG- oder ???-Klassiker haben teils klaffende Logiklöcher, aber wir lieben sie trotzdem, weil sie dafür oft andere Qualitäten haben. Hier ist es genauso. Diese Folge ist voller Action und Ortswechsel. Es ist immer was los, und das Schokofabrikfeeling ist auch schön eingefangen. Es wird sogar ermittelt und geschlussfolgert - und, ja, ok, auch ein wenig Glück gehabt, zugegeben. Aber insgesamt überzeugt auch der dritte TKKG-Junior-Fall, muss aber die Bürde etwaiger, teils schwerer Logikschwächen mit sich tragen...
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
TKKG
(207) Doppelte Entführung
Erschienen: 2018
Dauer: 1:02:32Tim und Klößchen betreten ein kleines Kellerstudio, um den bekannten MeTuber "JaJaFORCE" für die Schülerzeitung der Internatsschule zu interviewen, allerdings fehlt vom Internetstar jede Spur. Die umgefallene Videokamera zeichnet seit Stunden auf und als Tim und Klößchen das Material sichten, wird ihnen klar, dass "JaJaFORCE" entführt wurde. TKKG machen sich an die Detektivarbeit. Ist die Entführung nur eine geschmacklose Promoaktion, um mehr Follower zu gewinnen oder steckt doch mehr dahinter, als sie vermutet hatten?Mein Kommentar: Hmmm... Hmmmmmm... Hmmmmmmmmmmmmmmm.... Mir ist der Fall eine Spur zu groß und um die Ecke gedacht - und er hinterlässt mir auch zuviele Fragen. Es beginnt erstmal mit der Entführung - die im Grunde nichts weiter als eine normale Entführung ist. Die Sonderbetonung im Titel, es handele sich dabei um eine Doppelte Entführung haut nicht so recht hin; ob die zweite Person nun eingeplant war oder nicht. Es wird ja eh nicht doppelt entführt, sondern nur einmal. Nun ja, die Entführung also ist das Erste, dann wird ein wenig ermittelt, oder naja, es wird wieder mal nur etwas Glück gehabt und man hat die Spur der Entführer. Tim lässt sich aber dummerweise von ihnen erwischen und ist nun seinerseits einer der Entführten - also ist es der Titellogik nach sogar bereits eine Dreifache Entführung.
Doch statt irgendwie etwas herauszubekommen, sind die beiden eigentlichen Opfer recht gut drauf und Tim macht eigentlich nur sowas wie der Moderator der Szene. Die beiden Ganoven sind offenbar dumm wie Bohnenstroh - aber dennoch bergen sie Gefahrenpotenzial. Tim sieht das ganz anders. Er zeigt ihnen deutlich, dass er sie für blöd hält und plaudert nett mit den beiden anderen - obwohl die Ganoven mehrfach verlangen, dass endlich der Mund gehalten werden soll! Wieso ist Tim hier so offensichtlich unvernünftig?
Nach ein wenig mehr als der halben Hörspielzeit ist das aber alles passé. Jetzt geht es plötzlich um etwas anderes: Erneut legt man sich mit der Mafia an. Darin haben TKKG ja mittlerweile einige Übung. Doch der Aufbau bis zu diesem Punkt ist sehr, sehr abwegig und umständlich. Ginas Motivation nehme ich ihr ab, aber dass es sooo einfach sein soll? Man startet einfach einen Aufruf an seine MeTube-Follower? Klar, weil das Netz ja auch voller Aktivisten ist. Aber selbst, wenn die Leute Interesse hätten und engagiert wären - wie will man diese mit einem simplen Aufruf erreichen, und WAS sollten diese Leute eigentlich tun? Vielleicht bekommt so ein Beitrag viele Klicks, mag sein, aber dass die Mafia spätestens dann weiß, an wen sie sich wenden muss, ist ja wohl eindeutig. Und dass sie wirkliche Probleme mit der Polizei bekommt, ist bei der Mafia auch nicht so wirklich ausufernd zu befürchten, denn dass da jede Menge Gemeinheiten praktiziert werden, ist bekannt - die hätte man schon längst drankriegen können. Oder nicht?
Mir unverständlich ist auch Karls Idee, spontan bis zum späten Abend desselben Tages einen Aufruf zu machen, am Bahnhof eine Demo gegen Giftmüll zu organisieren. Selbst, wenn man die richtigen Menschen für sowas erreicht, müssen diese auch in ortsnähe sein. Aber na gut, kann ja dennoch klappen, so eine Aktion. Nur ist damit trotzdem nichts wirklich gewonnen. Erstens bekommt sowas auch die Polizei irgendwie mit, und würde gewiss eine Maßnahme in die Wege leiten. Zweitens wäre das dann eben nur EIN Zug, den man verhindern würde - was ist mit all den anderen?
Merkwürdig klingen auch Gaby und Karl in dieser Folge. Frau Harder und Herr Diakow scheinen nicht ihren besten Tag gehabt zu haben. Sie klingen seltsam abwesend und die Adressaten nicht direkt ansprechend, gebrauchen dabei aber Worte des Mitgefühls und Verständnisses. Und wenn Karl seine klugen Fakten einstreut, klingt auch das recht unbeteiligt. Ganz anders Tim und Willi - die liefern eine wunderbare Leistung ab. Noch eine Sache hierzu: Gina hat zwar durchaus einen starken, südeuropäischen Akzent, aber hat keinerlei Problem mit der Wortfindung oder dem Satzbau. Und das passt nicht zusammen. Man hört zu deutlich, dass hier eine Deutsche sich bemüht, wie eine radebrechende Italienerin zu klingen. Und übrigens: Spongebob als Entführer? Herrn Ziesmer in allen Ehren, und als ernster Gangster würde das sicher noch klappen, doch in dieser Dusselganoven-Nummer funktioniert das nicht.
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
Fünf Freunde
(128) ...und der unsichtbare Feind
Erschienen: 2018
Dauer: 54:55Ein alter Seemann hat in Kirrin ein Fischgeschäft eröffnet und bringt mit seinem Gesang zum Akkordeon so richtig Stimmung in das kleine Fischerdorf. Doch hat er auch seinen Laden richtig im Griff? Ein Missgeschick folgt dem nächsten, und schließlich meint jemand, Kirrins Bürger vor Aale-Peter warnen zu müssen. Allerdings schriftlich und ohne sich selbst zu erkennen zu geben. Das macht die Fünf Freunde skeptisch. Sie ermitteln bis tief in die Nacht, um Aale-Peter zu helfen.Mein Kommentar: Ich habe zwei Probleme mit diesem Hörspiel. Das erste ist, dass es überall auf der Welt spielen könnte; es kommt keinerlei England- oder Kirrin-Gefühl auf. Ganz im Gegenteil, vermehrt habe ich beim Hören dieser Folge die deutsche Stadt Hamburg im Sinn. Das liegt an mehreren Dingen, aber besonders an den vielen Eindeutschungen. Dass man in einem deutschen Hörspiel lieber Aale sagt - und nicht Eels - leuchtet mir noch ein; schließlich muss die Hörerschaft verstehen können, worum es geht. Und die ist überwiegend eben im Kinder- und Frühjugendalter.
Aber dass der gute Herr dann Aale-Peter heißt, statt wenigstens noch Aale-Pete (also den Namen englisch ausgesprochen), das geht mir nicht in den Kopf. Dazu spielt Aale-Peter fortwährend auf seiner Zieharmonika und besingt die Qualität seiner Aale. So hat das fast etwas vom Hambuger Fischmarkt. Aber auch sonst fallen viele deutsche Worte, obwohl man das englische Gegenstück problemlos hätte verwenden können.
Mein zweites Problem mit diesem Hörspiel ist, dass es nicht spannend ist und eher sogar noch leicht die Nervosität fördert. Die Person, die hinter alldem steckt, taucht erst ganz am Ende auf - und man erfährt auch erst kurz vor Ende von ihr. Bis dahin werden jede Menge Leute auftauchen, einige werden verdächtigt, andere zumindest für möglich gehalten - und am Ende war es jemand, den man unmöglich auf dem Radar haben konnte.
Paart man dies damit, dass die vier Kirrin-Kids selbst etwas gereizt zu sein scheinen, kribbelt es mir beim Hören aber auch gewaltig an der Hutschnurr, die sich mehr und mehr zu spannen beginnt. Zuerst Aale-Peters Musik, dann wird "zu wenig Englisch gesprochen", dann sind einige Dinge, die passieren, echt starke Stücke und es scheint außer den vier Kids niemanden zu stören, nicht mal Aale-Peter selbst, und schlussendlich diese verkorkste Auflösung.
Denn der Grund für die Verleumdungen und anderen Machenschaften ist so simpel und beinahe schon kindisch, das spottet jeder Beschreibung. Sicher, solche Menschen gibt es, manche Menschen benehmen sich so und handeln dann auf gemeine Weise. Aber dass selbst die Polizei eigentlich nicht so recht Lust auf Ermittlungsarbeit hat und Aale-Peter mehr Vergebung zeigt als zehn Päpste, ist nach all dem Hallas kaum nachzuvollziehen. Das alles ist etwas "Das ist eben manchmal so!"-Zufall auf einen Haufen!
Andererseits ist die Produktion wirklich erste Sahne und die Atmosphäre für sich, also die Klangkulisse, Soundeffekte und alles das, kommt sehr gut durch die Lautsprecher. Das ist es, was die Folge noch auf eine akzeptable Bewertung meinerseits rettet. Ansonsten ist sie echt nicht so mein Ding - schon beim zweiten Mal Anhören musste ich mich drei-, viermal zusammenreißen, nicht mittendrin auszumachen.
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.08.2018
Die drei ???
(194) ...und die Zeitreisende
Erschienen: 2018
Dauer: 1:16:56Was hat es mit dem geheimen Zeitreise-Experiment von Quentin Kurtz auf sich? Weshalb wurden er und seine Tochter Aurora vom CIA gesucht? Und wohin verschwanden die beiden vor mehr als 30 Jahren spurlos? Als die drei ??? sich dieses mysteriösen Falles annehmen, scheinen die Gesetze der Logik außer Kraft gesetzt zu sein. Denn plötzlich steht die verschollene Aurora leibhaftig vor ihnen - ohne auch nur einen Tag gealtert zu sein...Mein Kommentar: Ungewöhnlich nah an der Story selbst, ist dieser ???-Fall. Nicht, dass die anderen Fälle der letzten Zeit sich allzu viel mit Nebensächlichkeiten aufhielten, aber hier ist es so, dass André Minninger (Autor, sowohl Buch als auch Hörspielskript) dafür Sorge trägt, dass man als Hörer/in praktisch alle Eventualitäten ausräumt, damit viele der eigenen "Ist doch logisch, wie's gemacht wurde!"-Gedanken zerstreut werden. Allerdings so, dass es den Fall zugleich weiterbringt und nicht weiterbringt.
So gut mir Minningers Art gefällt, die Hörer/innen bei der Stange zu halten, indem er teilweise sogar geschickt in die Irre führt (bei mir hat's mit dem Reporter am Anfang geklappt - ich hielt ihn für einen Komplizen), aber manchmal sind es etwas arg viele Situationserklärungen der drei Detektive, und besonders von Justus. Sicherlich, wir sind es gewohnt. dass immer mal wieder der aktuelle Stand grob zusammengefasst, und vor allem am Ende alles erläutert wird, damit keine Fragen offenbleiben - doch hier artet es bisweilen aus. Ein Paar dieser Szenen hätte man sicherlich etwas monologkarger gestalten können.
Ich muss aber sagen, auch, wenn es mir erst NACH dem Hören einfiel, dass eine eigentlich sehr offensichtliche Sache nicht bedacht wurde, die erklären würde, wie Aurora als junges Mädchen ohne Maskenverkleidung wahrhaftig im Hier und Heute existieren könnte, ohne, dass es was mit Zeitreisen aus sich hätte. Ich schildere sie ganz am Ende dieses Textes, um Spoilergefahren zu minimieren.
Unabhänging davon empfand ich das Ende auf eine gewisse Weise unbefriedigend. Denn zwar wird von Justus erklärt, dass es keine Zeitreise war und wie alles vor sich ging, doch unnmittelbar danach wird eine Situation geschildert, in der Aurora plötzlich verschwunden ist - und es keine plausible Erklärung dafür gibt. Und falls es sie doch gibt, wird sie nicht genannt. Ein Loch im Boden? Eine versteckte Nische in der Wand? Hinter der Tür versteckt? Wie es sich hier darstellt, kann man nur annehmen, Aurora habe sich in Luft aufgelöst. Gibt es letztlich also doch Zeitreisen? Eventuell war dieser Effekt auch genauSO gewollt, aber mich wurmt es eher...
Die Produktion selbst ist absolut gelungen, die Spechrer/innen machen einen super Job - nur Aurora klingt merkwürdig unbeteiligt. Als habe sie nicht den kleinsten Schimmer, von was sie hier gerade ein Teil ist. Sie ist einfach nur das liebe Töchterlein der geliebten Mami; in Frage gestellt wird nichts. Ein solches Verhalten könnte für eine 6jährige eventuell noch halbwegs durchgehen - aber hier...?
Naja, zum SPOILER! Mir fiel noch auf, dass die große Ähnlichkeit eines nichtverwandten jugendlichen Mädchens zur damals jugendlichen Aurora möglich ist. Sicher, die Mutter kennt ihre Tocher - doch nach sooovielen Jahren? Da ist ein Irrtum gewiss möglich. Immerhin kann auch die Tochter der Tochter unmöglich exakt(!) genauso aussehen - diverse Abweichungen sind garantiert vorhanden. Wieso also nicht einfach ein Mädchen, das zufällig eine große Ähnlichkeit hat? Diese an sich mehr als naheliegende Möglichkeit wird nicht zerstreut und nimmt dem Fallverlauf eigentlich viel von seiner Mühe, die Hörer/innen am Ball zu halten.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.07.2018
TKKG Junior
(2) Vorsicht: Bissig!
Erschienen: 2018
Dauer: 50:22Im "Loch Ness", einem Badesee in der Millionenstadt, geht Seltsames vor. Schwimmer werden aus der Tiefe des Baggerlochs angegriffen, kommen zum Glück aber mit dem Schrecken davon. Alles rätselt, wer oder was da im See sein Unwesen treibt. TKKG beschließen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen...Mein Kommentar: Wie bereits
(1) Auf frischer Tat ertappt, finde ich auch diese Folge ziemlich gelungen. Zwar ist die Prämisse nichts, was aus den Socken haut, und was in etwa los ist, hören ältere Hörer/innen auch ziemlich flott raus, aber dennoch gelingt dem Junior-Millionenstadt-Vierer auch in seinem zweiten Abenteuer, dass man gern zuhört - Betonung liegt auf "zuhört", denn im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt lässt man dieses hier halt nicht einfach nur noch nach den ersten 5 bis 10 Minuten so nebenbei durchlaufen.
Nein, man bleibt mit den Ohren dran und verfolgt das Geschehen. Das liegt daran, dass der Fall, trotz diverser Offensichtlichkeiten (für Erwachsene), sympathisch und glaubhaft agiert. Es wird ermittelt und geschlussfolgert. Und man lernt außerdem immer ein wenig mehr über TKKG kennen. Auch, wenn man sie ja eigentlich schon seit vielen Jahren kennt. ...hier und da erfährt man dennoch etwas neues.
Überhaupt ist sehr angenehm, die TKKGs nicht gar so abgebrüht zu erleben, wie es in ihren späteren Jugend-Abenteuern einmal der Fall sein wird. Man hält sich auch mal zurück, muss nicht immer in erster Reihe stehen, sich nicht immer jeder Gefahr stellen, darf vor etwas Angst haben... ...und so ganz nebenbei erfahren wir, was dann nun in diesem See sein Unwesen treibt und wie es dorthin kam.
Die Cast ist super drauf, macht einen tollen Job und auch sonst ist die Produktion super. Erneut also: Meine Kaufempfehlung!
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.07.2018
TKKG Junior
(1) Auf frischer Tat ertappt
Erschienen: 2018
Dauer: 44:48Eine Einbruchserie hält die Millionenstadt in Atem. Die Zielobjekte sind jedes Mal Häuser im teuren Villenviertel. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Es gibt nicht die geringste Spur von den Tätern. Als Karl durch Zufall Zeuge einer geheimen Unterhaltung wird, kommen TKKG den Dieben auf die Spur...Mein Kommentar: Man, was war ich gespannt. Und neugierig! Ein TKKG-Spin-Off, wie bei den ??? Kids. Kann das gutgehen? Ja, es kann!
Gleich beim ersten Durchlauf verspürte ich ein Gefühl der Vertrautheit und meine Ohren hatten nicht ein Eindruck, als wäre das alles nur irgendetwas, das man aufgrund der Unbekanntheit, nicht zuordnen kann. Aber nein, es ging tatsächlich sehr gut. Was auch immer hier der Maßstab beim Konzeptionieren, Schreiben, Aufnehmen und Produzieren war - man hat in vielen Punkten fast genau ins Schwarze getroffen!
Diese Folge fühlt sich irgendwie an, als wäre man wieder Anfang der 80er, kurz vor der Einschulung, und hört seine erste TKKG-Folge. Die vier werden vorgestellt, was zeichnet sie aus, wie sind die Eltern drauf und so weiter. Macht wirklich Spaß. Das mag aber auch daran liegen, dass man zart an
Die Jagd nach den Millionendieben erinnert wird, da der Plot im Groben ähnlich verläuft - inklusive des geplanten, aber durch TKKG vereitelten Diebstahls in der Sauerlich-Villa. Sogar die Grundidee ist die gleiche: Hermann und Erna werden aus dem Haus gelockt...
Da die jugendlichen, die originalen, TKKGs ja so um 14 Jahre alt sind und in die 9. Klasse gehen, die TKKG-Junioren aber die 5. Klasse besuchen, spielt TKKG Junior also rund 4 Jahre zuvor, was bedeutet, sie müssten alle etwa je 10 alt sein. Der Eindruck entsteht bei mir aber keineswegs. Im Gegentum, es scheint sich eher um eine Art "Episode 1" zu handeln. Sicherlich, die vier Juniors artikulieren sich simpler und zeitgemäßer, doch alles in allem sind sie doch zu reif und abgefeimt, dafür, dass sie erst 10 sein sollen. Ihr Verhalten, und trotz des einfacheren Vokabulars, auch ihre Ausdrucksweise, ja, sogar ihre Lebenserfahrung, sind etwas atypisch für dieses Alter. Andererseits: Trifft das auf TKKG nicht sowieso schon immer zu? Hmmm....
Was mir ganz besonders gefällt, und was auch eine meiner größten Sorgen im Vorfeld war: Wenn das "Junior" heißt, spielt das dann nicht mehr im Internat? Aber doch, so gerade eben noch sind die Junior-TKKGs auf dem Internat gelandet (bedenkt man ihr Alter), sind zwar schon befreundet, kennen sich aber noch nicht sehr gut. Man wird also auch als Alt-Hörer/in schön an die Hand genommen, ohne dass allerdings der Eindruck entstünde, man wisse ja eh alles schon und kenne sich bestens aus. Sicher, im Grunde weiss man eben schon alles, aber die kleinen Sprenkler hier und dort, die machen dann doch wieder Lust - selbst, wenn man die Hauptserie schon seit zig Jahren verinnerlicht hat.
Was mich aber beschäftigt, ist, dass Tim hier direkt von Anfang an auch Tim heißt; die "Tarzan-Namens-Problematik" existiert überhaupt nicht. Dafür aber eine andere: Sein echter Name ist Peter Carstens. Ich bitte das S am Ende zu beachten. Und diese Umbenennung geht mir einfach nicht in den Kopf - sie stört mich sogar.
Gaby wird kein einziges Mal "Pfote" genannt, und bei Karl wird sein Kosename, Computer, angedeutet... Bei Tims Mutter ist an und für sich auch alles beim Alten geblieben - nur, dass sie hier jetzt nicht hunderte Kilometer entfernt wohnt, sondern nur ganz am Rande der Stadt. Aber mit diesem ganzen Kleinkram kann ich gut leben.
Gefreut habe ich mich aber darüber, dass, obwohl hier komplett neue Stimmen für jede Person gewählt wurden, Kerstin Draeger als Mutter Vierstein und Stefan Brönneke als einer der Ganoven mitmachen. Da wird der Kreis in die frühen TKKG-80er-Jahre gleich wieder geschlossen.
Der Plot ist gelungen, und ich bin nicht sicher, warum, aber die Gemeinsamkeiten mit
Die Jagd nach den Millionendieben wirken mir sehr bewusst gewählt - denn das alles kann kein Zufall sein. Die Junior-Stimmen für die TKKG-Kids gefallen mir, aber bei Tim, Karl und Klößchen fällt mir das Unterscheiden noch schwer. Ich hoffe, das wird noch. Dennoch sind die drei, inklusive der neuen Gaby, Talente, die nicht nach dem heutigen Sitcom-Synchro-Schnellschnellschnell-Einheitsbrei klingen. Ihr Spiel passt super und die Regie hat gute Arbeit geleistet, die Rollen glaubhaft und natürlich klingen zu lassen. Bleibt nur die Frage, was in 5 oder 10 Jahren ist, wenn die Stimmen etwas reifer und älter klingen werden, denn zwar sind die vier Personen hinter den Rollen schon heute beileibe keine 10 Jahre mehr alt, aber dennoch jung genug, dass sich hier noch Veränderungen einschleifen werden. Mal schauen, wie das dann bei solch jungen Rollen werden wird.
Jedenfalls: Sehr guter Einstand; der Titelsong ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem: Sehr guter Einstand! :)
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.07.2018
TKKG
(206) Achtung, UFO-Kult!
Erschienen: 2018
Dauer: 1:05:09Sommerbeginn in der Millionenstadt! Tim, Karl, Gaby und Klößchen wollen eigentlich nur ein Bad im Herbsteinsee genießen und später den Kometen Brinkovski-Krasnov durch Karls Teleskop bewundern. Aber es kommt ganz anders, denn auf dem Grundstück der Herbsteinvilla hat sich eine dubiose Glaubensgemeinschaft eingefunden und TKKG sammeln ein paar verstörende Hinweise. Als ein verängstigter Junge sie um Hilfe bittet und um Mitternacht ein Ufo landet, fallen TKKG beinahe vom Glauben ab...Mein Kommentar: Ein wenig aufmerksamkeitsheischend ist der Titel ja. Aber den sollte man ignorieren, denn die Folge ist gut geworden. Obwohl die Handlung mal mehr, mal weniger Parallelen zu
(13) Die Bettelmöche aus Atlantis (TKKG),
(15) Ufos in Bad Finkenstein (TKKG), und ja, sogar zu
Geheimakte Ufo hat (Drei ???), ist etwas eigenständiges herausgekommen, das mal nicht mit dem seichten, typischen Einheitsbrei der Marke "Am Ende sehen die Sektenmitglieder den Betrug ein und die Verführer wandern in den Knast" endet.
Das heißt, ein Stück weit endet es schon so, aber es spielen noch andere Faktoren eine Rolle, die das Gesamtbild im letzten Drittel unerwartet darstellen. Und so angenehm ich das auch finde, ein Detail verstehe ich hier nicht: Die Sache mit Kommissar Schalavsky mit Gaby und Klößchen, die ja unten warten. Wieso zum Henker erklären die beiden ihm nicht einfach, was los ist, statt herumzustammeln und so zu tun, als hätte er die Pest. Das macht die Sache unnötig kompliziert und sogar richtig riskant, denn ihn nicht einzuweihen brachte Oskar in Lebensgefahr, da Schalavsky jeden Moment hätte klingeln können. Ihm da irgendeinen lauwarmen Käse zu erzählen - das begreife ich nicht. Noch weniger begreife ich, dass Schalavsky sich tatsächlich abwimmeln lässt.
Seltsam ist auch: Häufig wirkt es so, als würden sich eigentlich Justus, Peter und Bob unterhalten. Die Dialoge haben bisweilen einen ???-Anstrich und ich weiss nicht, warum. Der Autor, Martin Hofstetter, ist nicht für die ??? tätig, und auch sonst ist kein/e Co-Autor/in genannt worden. Dennoch entsteht in meinen Ohren immer wieder der Eindruck, als hätte man ein ???-Skript auf TKKG umgemünzt und hier und dort die Sätze etwas angepasst. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass das gegen dieses Hörspiel spräche - es ist nur so, dass es mir aufgefallen ist.
Alles in allem: Dieses Hörspiel gehört zur Riege der hörenswerteren Hörspiele. Also riskiert ruhig mal ein Ohr...
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)