Die aktuellsten Rezensionen, Seite 6

Cover: ...machen Schluss mit Alkohol
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Douglas Welbat
Anne Céline Fontanges
Barkeeper Holger Wemhoff
Betty Rosemarie Wohlbauer
Dick Marek Harloff
Geoffrey Henry König
George Simona Pahl
Gladstone Gordon Piedesack
Großmutter Hedi Kriegeskotte
Julian Fabian Harloff
Ralph Janis Zaurins
Taxifahrer Werner Wilkening
Rezension vom: 31.01.2021

Fünf Freunde: Endlich erwachsen!
(4) ...machen Schluss mit Alkohol
Erschienen: 2021
Dauer: 1:09:42


Zum ersten Mal seit Beginn seines Erwachsenenlebens war Julian vollkommen nüchtern, und ihm schien, als sähe er die Welt mit neuen Augen." Wieder einmal erwachen die Fünf Freunde mit Erinnerungslücken aus einem Rausch. Der Mund ist pelzig, der Schädel dröhnt und mit dem Kater kommen Reue und Zweifel. Haben sie etwa ein Alkoholproblem? Gemeinsam fassen sie einen Entschluss: genug gesoffen, ab jetzt gibt's keinen Alkohol mehr! Fatalerweise steht aber noch die Hochzeit ihres Trinkfreundes Ralph an. Werden es die Fünf Freunde schaffen, auch ohne Alkohol Spaß zu haben?

Mein Kommentar: Mir ist bewusst, dass "Endlich erwachsen!" eine Persiflage auf die sauberen Fünf Freunde der Anfangszeit sind, die als Quasivehikel herhalten sollen, der heutigen Gesellschaft und ihren bisweilen skurillen Situationen mit Humor den Spiegel vorzuhalten. ...es gelingt nur einfach nicht.

Wir hören den vier jungen erwachsenen Kirrin-Kids immerfort dabei zu, wie sie versuchen, das sich zu Silvester selbst auferlegte Ziel einzuhalten, den gesamten Januar hinweg keinen Tropfen Alkohol zu trinken. Der einen oder anderen gesellschaftlichen Konvention versuchen sie dabei durch Lügen und Täuschungen zu entgehen. Bei einem Jungsellenabschied wird es bestimmt Alkohol geben - also packt man sich einen Flachmann - mit Wasser befüllt - ein, damit man "mitsaufen" kann, ohne dass... ja... öhm... was eigentlich? Was ist so schlimm daran, anderen zu erklären, dass man eine Cola oder eventuell ein alkoholfreies Bier trinken möchte?

So geht das die ganze Zeit. Wobei ich den Gedanken, Situationen auf witzige Weise zu schildern, in denen beispielsweise Gruppenzwang aufkommt und man nicht so recht weiß, wie man damit umgehen soll, weil man sich geniert oder schlicht nicht traut, anderen seinen Lebenswandel zu präsentieren, als höchst vielversprechend wahrnehme. Es wird nur einfach nie etwas daraus gemacht. Diese Situationen werden immer nur zwischen den vier WGlern besprochen, bevor sie eintreten - und man überlegt, wie man sich am besten verhalten sollte. Die tatsächlichen Situationen aber verlaufen mehr oder weniger völlig unproblematisch, weil dort dann praktisch nie das Gespräch darauf gelenkt wird. Somit verbrachte ich die meiste Zeit mit Augenrollen, wenn schon wieder eine WG-Diskussion aufkam, wie man anderen am besten etwas vormachen könnte, statt einfach zu erklären, dass man gern komme, aber man keinen Alkohol trinken werde - zumal diese Ideen allesamt schlichte Standardlügen sind, die wir alle unter Garantie schon viele Male gehört oder eventuell auch schon selbst benutzt haben. Das ist einfach nicht originell und sehr unwitzig.

Außerdem verliert es sehr schnell den Reiz, das selbst gesteckte Ziel "unbedingt bis Schlag Mitternacht zum ersten Februar" durchzuhalten, nur um sich dann aber endlich wieder so richtig die Kante zu geben und ordentlich was wegzubechern. Warum dann der ganze Zinober zu Beginn, als man der Meinung ist, dass man viel zu viel Alkohol trinke und man dringend dessen Konsum einschränken solle? Es nervt schlicht und ergreifend, sich immer wieder Dialoge dieser Art anhören zu müssen: "Oh Gott, ich würde auf dieser Party so gern was trinken" - "Ja, aber wir dürfen nicht! Erst wieder am ersten Februar, dann lassen wir's richtig krachen!" - "Na gut - dann trink ich halt Wasser, das sieht wie Wodka aus und die anderen merken dann nicht, dass ich gar nicht mitsaufe"...

Es ist fortwährend derselbe Miniplot, der mit immer anderen Worten und Situationsbeschreibungen im Kern aber völlig gleich in Endlosschleife abläuft - anstatt etwas aus der Idee zu machen, wie schwer es ist, der Versuchung zu wiederstehen, oder wie man anderen seine Abstinenz erklären kann, ohne, dass man sich ewig und drei Tage dafür rechtfertigen muss, oder wie be-/angetrunkene Menschen sich benehmen und welchen Unsinn sie dabei so manches Mal von sich geben. Auch DAS ginge ganz gewiss mit Humor und ein paar coolen Gags. Eventuell könnte es sogar spaßig sein, Gründe zu nennen, warum es erstrebenswert sein könnte, keinen Alkohol zu trinken...

Als dann am Ende ENDLICH eine interessante, ja sogar spannende Situation aufkommt, und ein Freund Julians ihm seine Liebe gesteht, endet dieser Moment mehr oder weniger im Streit - aber es wird kein Stück darauf eingegangen, wie er sich letztlich auflöst oder auflösen könnte. Stattdessen: "Oh, es ist jeden Moment Mitternacht, gleich ist Februar. Herr Ober, bitte vier alkoholische Getränke"...

FAZIT: Der gute Wille ist spürbar und die eigentliche Idee ist allen Lobes wert, doch es sind erneut der Plot und jede Menge verpasster Gelegenheiten, die dieses knapp 70 Minuten andauernde Hörspiel nicht aus dem Quark kommen lassen. Der Endlos-Loop der immer selben Dialogprämisse sorgt für null Spannung, und ständig mit Ideen aufzuwarten, wie man andere mit Standardausreden anlügen könnte, damit sie nicht merken, dass man selbst nicht mittrinken will, ist unoriginell und unwitzig.


Meine Wertung: 42%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Kelch des Schicksals
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Bootsie Washington Andreas Birnbaum
Carver Andreas Zaron
Coldfield Wolf-Dietrich Sprenger
Godween André Minninger
Inspector Cotta Holger Mahlich
Jolene Sarah Madeleine Tusk
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Leland Hanson Matthias Keller
Majorie Dever Victoria von Trauttmansdorff
Mercury Kerstin Draeger
Nicolas Uwe Lauschke
Onkel Titus Rüdiger Schulzki
Perceval André Beyer
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Schwester Gabriele Libbach
Urs Hanns Jörg Krumpholz
Rezension vom: 17.01.2021

Die drei ???
(208) Kelch des Schicksals
Erschienen: 2021
Dauer: 1:10:50


Die drei Detektive sind mit Titus Jonas im Pick-up unterwegs, als Peter sich in einer Pause beim Erkunden einer Höhle verletzt. Doch nicht nur das bereitet Justus Sorgen. Eine seltsame Begegnung im Supermarkt von Carmine Falls beschäftigt ihn und seinen Onkel Titus. In der Kleinstadt Carmine Falls ist offensichtlich ein Verbrechen geschehen, und die Spur führt direkt zu Justus' Familie. Die drei ??? sind gleich doppelt gefragt.

Mein Kommentar: Hach, es ist ein Kreuz, wenn ein Serienuniversum nach so langer Zeit erweitert oder in ihm eine bestimmte Art Charakterentwicklung zu etablieren versucht wird. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, aber Justus' familiärer Kreis wird um einen (weiteren) Onkel und eine Cousine erweitert - im Zusammenhang mit seinen Eltern Julius und Catherine.

Wie das Ganze eingeführt wird, ist sehr spannend und äußerst vielversprechend - wenngleich es etwas seltsam anmutet, dass Titus, während Justus im Fall (78) Das leere Grab abwesend war, Peter und Bob bereits ins Bild setzte, aber man seit dieser Zeit Justus immer noch von alledem nie etwas hörte. Und als Erklärung folgt, wie sollte es auch anders sein, etwas wie "Wir wollten dich damit nicht belasten, Justus", um für uns, die Hörer-/Leserschaft zu legitimieren, warum sich das Jonas'sche Familiengefüge nun so plötzlich erweitert. ...aber, wie erwähnt, insgesamt dennoch sehr spannend.

Dann aber geht es eigentlich nur noch um den Verbleib eines Kelches, dessen Verschwinden eines der neuen Familienmitglieder offenbar verschuldet hat - mit jeder Menge "Wir kennen uns zwar noch nicht besonders gut, aber du musst uns da jetzt einfach vertrauen". Und da ließ für mich die Spannung rasant nach. Gleich zwei dieser Totschlagargumente für die verwunderte Fanschar, um einfach nur den Kram mit der mysteriösen Justus'-Eltern-Vergangenheit einzubinden.

Denn, ganz ehrlich, ohne eben diese wäre der Fall gleich von Anfang an uninteressant - also, wenn es einfach irgendein Klient wäre, der sich an die drei Detektive gewendet hätte. Allzu oft schon gab es bereits die Situation, in der eine in Schwierigkeiten geratene Person sich mit einem ganz großen Syndikatsboss oder gefährlichen Super-Gangster anlegte, aber dann nicht mehr aus der Nummer herauskommt. Um dem hier zusätzlich entgegenzuwirken, wird ein reichlich umfangreiches Netz an Zusammenhängen und Beteiligten gesponnen, das mehr und mehr verwirrt.

Kurz: Der Fall selbst ist so la-la und nur deshalb - und auch nur anfangs - spannend, weil es (erstmal) darum geht, "Jonas'sche Geheimnisse" ans Tageslicht zu bringen (wenngleich auch das eben nach ziiiig Abenteuern logischerweise eh schon wie spontan hinzuerfunden wirken muss). Was dann aber mit einem Mal völlig egal wird, denn nun bemüht man sich den Großteil der Spielzeit eben um die Beschaffung des im Titel genannten Kelches. Immerhin: Produktion und Besetzung sind super, und auch Musiken und Atmosphäre passen sehr gut.


Meine Wertung: 63%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das Grab der Maya
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Conrad Williams Peter Weis
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Maria Pérez Caroline Kiesewetter
Nachrichtensprecher André Schünke
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Professor Burnham Jürgen Thormann
Salvador Pérez Matthias Klimsa
Sheryl Merete Brettschneider
Skinny Norris Tim Kreuer
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Tuyucim Nicolas Klimsa
Tuyucim Florentino Ixmatá Mario Ramos
Zachary Roman Rossa
Rezension vom: 09.12.2020

Die drei ???
...und das Grab der Maya
Erschienen: 2020
Dauer: 1:52:49


In einem Umzugskarton stoßen die drei Fragezeichen auf eine alte Steinfigur und eine Karte mit geheimen Schriftzeichen. Beides scheint vom Volk der Maya zu stammen. Welches Geheimnis bergen die Fundstücke? Als den drei Detektiven Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw klar wird, dass einige zwielichtige Gestalten sehr an der Lösung des Rätsels interessiert sind, entspannt sich ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit und ihre Widersacher.

Mein Kommentar: Der Klappentext klingt aufregender, als die Geschichte selbst eigentlich ist, denn von einem gefährlichen Wettlauf gegen irgendwen oder irgendwas kann - gefühlt - keine Rede sein. Dennoch hat ...und das Grab der Maya einen interessanten Ansatz, denn wir hören zu einem guten Teil Skinny Norris dabei zu, wie er etwas plant, ausführt, oder in Schwierigkeiten gerät.

Leider passiert das gemessen an der Gesamtspielzeit doch zu oft und zu lang. Denn diese Folge ist beinahe schon kein richtiger "Die drei ???"-Fall mehr, wenn wir als Hörerschaft vieles wissen, bevor Justus, Peter und Bob es tun. So bleiben kaum Überraschungen und Mitraten, oder zumindest ein wenig nebenbei herumüberlegen, ist auch nicht möglich.

Demnach verbringen wir die meiste Zeit damit zuzuhören, wie, naja... ... andere labern. Es wird telefoniert, belauscht, besprochen, beraten, laut überlegt. Aber es passiert kaum was. Was mir spontan einfällt, ist ein einziger Moment, in dem Peter sein obligatorisches "Den schnapp ich mir!" von sich gibt und dann sofort jemandem hinterherrennt. Sollte es noch mehr Action geben, kann ich mich jedenfalls nicht daran erinnern. Nichtsdestotrotz fühlt sich bei aller Behäbigkeit der Storyverlauf häufig stressig und hektisch an. Möglicherweise, weil sich regelmäßig jemand gebärdet, als sei es jetzt gerade super gefährlich, besonders knapp oder irgendwas in der Art...!?

Was mich am allermeisten wundert, ist die überlange Spielzeit gepaart mit dem Titel "...und das Grab der Maya". Doch es wird keine Grabstätte inspiziert, (praktisch) nicht an Schriftzeichen herumgedeutet, Fallen ausgewichen, oder was auch immer sonst es sein könnte. Wäre aber gerade so eine Folge nicht prädestiniert, ein kleinwenig "Indiana Jones" einzuflechten? Etwas Abenteuer?

Die Produktion ist gewohnt gut, die Sprecher/innen machen einen super Job (abgesehen von einigen arg falsch ausgesprochenen Namen), die Musiken sind gut... Nur die Story kommt einfach nicht in die Gänge und wird ihrer Verpackungs-Prämisse einfach nicht gerecht. Übrigens, Verpackung: Alles in allem ist das Digipak hübsch gestaltet, aber so manche Schriftart könnte eine Spur größer sein und der Kontrast der Sprecher/innen-Liste ist wahrlich mies; insbesondere bei den nicht fett gedruckten Namen.


Meine Wertung: 60%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Eisige Diamanten
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Amelie Josephine Martz
Dr. Dennis Zettelheim Monty Arnold
Erna Sauerlich Dagmar Dreke
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Henrik Klotz Achim Schülke
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Manuel Kohl Alexander Kruuse Mettin
Maria Zanoni Franziska Hartmann
Matteo Zanoni Patrick Bach
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Rieke Heinz Arlette Stanschus
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 07.12.2020

TKKG Junior
(14) Eisige Diamanten
Erschienen: 2020
Dauer: 55:26


Im Juwelierladen von Frau Sauerlichs Vertrauen sind Diamanten im Wert von vielen tausend Euro gestohlen worden. Der Täter hat zwar Fußabdrücke im Schnee hinterlassen, aber die Polizei tappt dennoch im Dunkeln. Gut, dass TKKG in den Fall hineingezogen werden! Mit ihrem Spürsinn haben sie bald den ersten Verdächtigen ausgeforscht, aber Vorsicht! - der Fall ist komplizierter als gedacht!

Mein Kommentar: Hmmmjaaaaa, gut geworden. Das Tempo ist flott, die Geschichte interessant und einigermaßen spannend. Der Eishöhlen-Fund am Anfang ist etwas konstruiert und erinnert mich an den TKKG-Drachenauge-Film (TKKG gurken einfach so durch die Gegend und finden eine Höhle, die noch niemand vor ihnen fand!?), und hin und wieder gibt es eine Szene, bei der man ein wenig nachsichtig sein muss.

Wie etwa die, in der Karl in Ruhe die Diamanten untersucht und feststellt, dass einige falsch sind. Allein die Geduld von Herrn Klotz ist bewundernswert, aber dazu dann noch das Gefühl, dass ihm ein paar Kinder - vor allem Karl - seinen Job erklären, beziehungsweise ihm diesen abnehmen und dabei so agieren, als wüssten sie alles, was es zu wissen gibt. Und beim anschließenden Besuch beim Schlaflabor sollte man als Hörer/in auch wohlwollend gestimmt sein.

Es ist nicht so, dass das nicht alles tatsächlich so sein könnte, sondern so, dass dafür viele Zufälle und Gutmütigkeiten diverser agierender Personen notwendig sind - und die treffen hier alle zusammen, denn sonst würden mehrere Vorkommnisse nicht ineinander greifen und die Geschichte nicht funktionieren können. Insgesamt aber ist Eisige Diamanten trotzdem unterhaltsam und hörenswert.

Eine Sache noch zur Performance. Die vier Hauptsprecher/innen sind in den Anfangsszenen, in denen sie ja meist unter sich sind, oft sehr aufgesetzt fröhlich und unbeschwert - besonders Gaby klingt dann betont sanft. Gerade in dieser Folge ist das auffällig, denn hinzu kommt hier noch, dass durch die erlebte Schneeaction jede noch so kleine Gefühlsregung mit 10 multipliziert wird und das Gestöber so klingt, als wolle man um jeden Preis Spaß haben, auch, wenn man sich eigentlich gar nicht wirklich danach fühlt.


Meine Wertung: 69%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das Geheimnis im Jagdschloss
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Dr. Frank Wundermüller Wolfgang Berger
Frau Münzvoll Anja Topf
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Gustav Fischer Werner Wilkening
Heinrich Kapper von Kapperstein Tetje Mierendorf
Herr Sauerlich Henry König
Herr Scheinreich Christian Rudolf
Jens Dittreiter Holger Mahlich
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Otto Cerny Holger Off
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Victoria Kapper von Kapperstein Sophie Lechtenbrink
Walburga Kapper von Kapperstein Hedi Kriegeskotte
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 29.11.2020

TKKG
(216) Das Geheimnis im Jagdschloss
Erschienen: 2020
Dauer: 1:03:55


Die Familie Kapper von Kapperstein will ihr Jagdschloss verkaufen und Klößchens Vater ist einer von drei Interessenten. Tim, Karl, Gaby und Klößchen freuen sich, Herrn Sauerlich beim Besichtigungswochenende begleiten zu dürfen. Erster Programmpunkt: Eine Schaujagd im dazugehörigen Wald. Als ein Pferd von einem Schuss getroffen wird und stürzt, erleidet der Hausherr eine schwere Quetschung am Bein. War das der Querschläger einer Flinte oder vielleicht doch ein Attentat? Was hat es mit einem ähnlichen Jagdunfall von General August Kapper von Kapperstein vor genau hundert Jahren auf sich? Welche geheimnisvolle Rolle spielte der General im ersten Weltkrieg? Und wohin ist plötzlich einer der drei Kaufinteressenten verschwunden? TKKG nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf ein sonderbares Rätsel, das hundert Jahre lang niemand knacken konnte...

Mein Kommentar: Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses TKKG-Hörspiel eigentlich kein TKKG-Hörspiel sein sollte, sondern vielleicht eher ein Die-drei-???-Hörspiel. Es passt sovieles nicht zu TKKG - angefangen bei der Atmosphäre, bis hin zu sehr ???-esquen Rätseltexten und Vorkommnissen. Außerdem tun alle irgendwie dahintersteckenden Personen so aufgesetzt.

Das fängt bei Großmutter Walburga an, die was von neuen Zeiten, die bevorstehen, faselt und offenbar große Stücke auf ihre Ahnen hält. Und endet bei auffällig unauffälligen Personen, die in der gesamten Geschichte eigentlich immer nur irgendwie da sind und sich am Ende als Pseudoüberraschungsgangster entblößen. Naja... Noch eine weitere Pseudoüberraschung gibt es außerdem. Als nämlich eine der Damen nur am Anfang kurz zu hören ist, dann ewig lange nicht mehr und schlussendlich wird sie wieder als eine Art rettende Liebschaft aus dem Hut gezaubert, so, als sei das eine unvorhergesehene Wendung, hin zum Guten. Ernsthaft, diese Dame, so nett das für die Beteiligten ja sein mag, ist für uns als Hörer/innen null interessant, weshalb auch dieses "Oh, wer hätte es gedacht..."-Enthüllungsgetue einfach nicht zündet, weil nichts, aber auch gar nichts, je darauf hingedeutet hätte, geschweigendenn die beteiligten Personen je von echter Relevanz gewesen wären. Sie sind eben einfach nur so da, ohne, dass man einen Bezug zu ihnen aufbaut und weshalb sie der Hörerschaft im Grunde völlig egal sind.

Ganz schräg ist übrigens die Sache mit dem vor 100 Jahren verstorbenen General, der plötzlich, nach all den Manövern und Kriegen einsieht, dass Krieg und Gewalt nicht richtig sind. OK, besser spät als nie, zugegeben, aber es wirkt arg konstruiert, wie das in der Story hingebogen wird. Noch dazu, wo TKKG eben genau das - "Wie? Ein General!?" - selbst erwähnen und seltsam finden, aber dann null Schwierigkeiten damit haben, dass das einfach so in Ordnung ist. Umso flacher dann die Pointe rund um die Hinterlassenschaft des Generals...

Ein Wort noch zu TKKG als Charaktere. Tobias Diakow macht seinen Job ja wirklich sehr gut, aber in der letzten Zeit, und vor allem hier, tut er als Karl wirklich nichts anderes, als mal schnell ein Fremdwort oder was technisches zu erklären, ansonsten aber durchweg die Klappe zu halten. Auch Willi und Gaby entsprechen völlig ihren Klischees: Zwischendurch doofe Sprüche kassieren oder ablassen (Klößchen), beziehungsweise für Tierschutz plädieren (Gaby) - mehr kommt da nicht. Und Tim, naja, der ist Tim. Der treibt an, weiß alles, durchschaut alles, entscheidet alles. Klaro, damals war das auch ganz oft so, aber es gab immerhin Abenteuer, Kombinationsgabe, Ermittlungen oder unterhaltsame Szenen (Tim und Willi überfallen einen Juwelier, zum Beispiel) mit lockeren Dialogen und ganz besonders diese gewissen Übertreibungen, weshalb man das nicht allzu ernst nahm. Mittlerweile aber versucht TKKG (die Serie als solche) davon wegzukommen, entfernt sich allerdings eben nur in gewissen Punkten, weshalb die vier Charaktere, aber auch die Geschichten, zu ganz merkwürdigen Mischpoken verkommen.

Die Produktion ist typisch Körting, die Atmosphäre dieses Hörspiels ist super, aber, wie bereits genannt, einfach nicht TKKG-ig. Alles ist so künstlich auf verschwörerisch, mystisch und spannend getrimmt. Aber das liegt natürlich zum größten Teil an der Geschichte selbst (Rätselverse, vermeintlich überraschende Wendungen und so weiter). Die Sprecher/innen leisten tolle Arbeit. Vor allem Sophie Lechtenbrink (als Victoria Kapper von Kapperstein) hat eine sehr angenehme Stimme, die ich gern häufiger hören möchte, liebe Frau Körting. Schön auch, dass Anja Topf und Christian Rudolf mal wieder zu hören waren - auch, wenn Herr Rudolf mir allzu häufig dieselbe Art Charaktertyp vertont.


Meine Wertung: 60%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die drei ??? und die Welt der HörspieleRezension vom: 25.10.2020

Begleitmedien
Die drei ??? und die Welt der Hörspiele
Erschienen: 2020


Seit über einem halben Jahrhundert begeistern die Geschichten der Die drei ??? und seit mehr als 40 Jahren gibt es sie auch in der Hörspielfassung: Die drei ???, die Hörspiele und ihre Sprecher haben Kultstatus erlangt und das generationsübergreifend. Statistisch gesehen gibt es in Deutschland keinen Haushalt ohne ein Die drei ???-Hörspiel! Wie ist dieser Kult entstanden? Dieses Buch blickt zurück auf die Anfänge und erzählt die Geschichte der Die drei ???-Hörspiele bis in die Gegenwart.

Mein Kommentar: Wer Die drei ??? vor allem oder ausschließlich als Hörspiel kennt, wird mit diesem Buch gewiss seine Freude haben. Im Gegensatz zu Rodenwalds vorherigem ???-Sachbuch "Die Welt der Fragezeichen" bewegt sich das aktuelle Werk immer nur so nah an die (aus Hörspielsicht) Buchvorlagen, wie es unbedingt notwendig ist.

So beginnt die Story, die, abzüglich einiger Verlags- und Werbeinfos, Inhaltverzeichnis und so weiter, 256 Seiten stark ist, beim Amerikaner Dave Miller. Mehrere Infos zu seinem Werdegang, seinen Kontakten in der Musikbranche und so weiter, bis er schließlich das Label Europa gründete. So geht die Geschichte schrittweise zu vielen Persönlichkeiten über, die dann jeweils ihr eigenes Kapitel gewidmet bekommen: Andreas Beurmann, Heikedine Körting, André Minninger, Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich und noch einige mehr. Wer stammt aus welchen Verhältnissen, kam wie in die Branche, wie entwickelte sich was, wie kamen Kontakte zustande...

Fast immer lässt das Buch viele Beteiligte selbst zu Wort kommen. Rodenwald beruft sich dabei größtenteils auf Aussagen, die zum Beispiel in Interviews, Internetchats oder -foren der jeweiligen Epochen getätigt wurden. Rodenwald hat also eine schier unendliche Masse an Quellen zu Rate gezogen, alles für sich sortiert, zugeordnet und nebst noch jeder Menge selbst geführter, taufrischer Interviews sowie Infos aus erhältlichen Pressemitteilungen einen roten Faden gesponnen - der eben bei Dave Miller beginnt. Es gibt kaum eine Seite im Buch, die nicht wenigstens zwei bis vier kleine Zitat-Hinweis-Nummern in den Text einbezieht, sodass man (ganz hinten, im Quellenverzeichnis) nachvollziehen kann, woher die zitierte Aussage oder Information stammt. Insgesamt sind es über 670 Verweise, wobei manche sich aber auch schon mal auf dieselbe Quelle beziehen.

Und Rodenwald gelingt es hervorragend, all die unzähligen Aussagen so zu verquicken, dass ein unterhaltsamer Stoff entsteht, der sogar immer wieder mit neuen Infos aufwarten kann. So wird man mitnichten nur zum x-ten Mal erfahren, dass die drei Hautpsprecher ja eigentlich nur an wenigen Wochenenden im Jahr etwas mit den ??? zu tun haben, oder dass Frau Körting schon als Kind eigene Hörspiele aufnahm.... Wobei, zugegeben, langjährige ???-Fans, die sich bereits zahlreiche Interviews zu Gemüte führten, werden nicht auf jeder Seite ein "Ah!"-Erlebnis haben, im Gegenteil, sie werden nicht wenige Zitate bereits schon wenigstens einmal im Orginalwortlaut irgendwo gelesen oder gehört haben, aber doch in jedem Kapitel mindestens drei- bis fünfmalig für sie bislang noch unbekanntes Wissen dem eigenen hinzufügen. Zumal, wie erwähnt, der rote Faden der Geschichte macht einfach Spaß, sodass man bereits Bekanntes auch gern nochmal mitliest, um alles in einer zeitlich geordneten Reihenfolge nachvollziehen zu können.

Während rund die erste Hälfte des Buches sich also größtenteils um Gründung, Wachstum, Wandel, Erfolge oder Probleme des Labels Europa dreht, befasst sich die zweite Hälfte mit dem "Die drei ???"-Hörspiel per se. Es geht um das Vollplaybacktheater, Live-Touren, den sogenannten Gameboy-Knick, warum die drei ???, aber auch Hörspiele allgemein, dann ab Anfang der 2000er wieder erfolgreicher wurden, die verschiedenen Hörspielmusiken und die Menschen dahinter, die unterschiedlichen Erzähler, den großen "Die drei ???/DiE DR3i"-Rechtsstreit und so weiter... Aber, wie schon erwähnt, das alles wird nicht bloß genannt, sondern eben durch den roten Faden zusammengehalten und durch immer wieder neue, bislang noch nicht bekannte Infos aufbereitet, wodurch man stets gern weiterliest und sich unterhalten fühlt.

FAZIT: Rodenwald schrieb ein Sachbuch, das unzählige, sauber recherchierte Quellen und Aussagen äußerst kurzweilig und lebendig lesbar miteinander verbindet. Sicherlich, das Buch ist zuvorderst für geneigte ???-Hörspielfans, und eben diese haben bestimmt schon einen gewaltigen ???-Wissensfundus angehäuft, doch auch diese werden gut unterhalten und regelmäßig mit Neuem bei der Stange gehalten. Ich jedenfalls werde mir dieses Buch über die Jahre sicherlich immer mal wieder als Bettlektüre auf den Nachttisch legen.


Meine Wertung: 91%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: O du finstere
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Audrey Anja Topf
Bellins Joachim Kretzer
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Corey Andreas Zaron
Debra Melanie Kastaun
Gianna Céline Fontanges
Jerry Matthias Keller
Joe André Beyer
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lance Armin Schlagwein
Mr. Allister Frain Fabian Harloff
Onkel Titus Rüdiger Schulzki
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 19.10.2020

Die drei ???
O du finstere
Erschienen: 2020
Dauer: 2:45:02


Für Tante Mathilda erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch: Gemeinsam mit Onkel Titus, Justus, Peter und Bob will sie Weihnachten in einer verschneiten Berghütte feiern. Die besinnliche Stimmung wird schnell getrübt, als eine gehörnte Schreckgestalt in die Idylle hereinbricht. Doch auch unheimliche Vorfälle und Drohbotschaften halten die drei ??? nicht davon ab, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen. Ein Weihnachtsfall in 24 Kapiteln.

Mein Kommentar: Anfangs fühlt sich diese Folge arg in die Länge gezogen an. Die ersten paar Kapitel hätte man locker und ohne Spannungsverlust, inhaltliche Einbußen oder dass es gehetzt wirken müsste, auf 10-15 Minuten runterkürzen können. Dann aber lässt das nach und die Folge fühlt sich mehr und mehr an wie eine reguläre Folge, nur eben mit Überlänge.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob es fair ist, einer Folge, die im Kern als Adventskalender fungieren soll, ihre hin und wieder (lies vor allem: anfängliche) vermisste Stringenz vorzuwerfen. Doch andere Folgen mit einer solchen Funktion, bzw. Überlänge bekamen das eben auch leider besser hin.

Hinzu kommt allerdings ebenfalls, dass manche Dinge etwas behelfsmäßig daherkommen, oder notdürftig reingeschrieben wirken. Beispielsweise diese Szene in der verlassenen Hütte. Alles, was die drei ??? dort erfahren, ergibt zwar Sinn, doch der Aufbau der Szene als solche birgt den Anschein, auf Krampf nochmal einen winterlichen/weihnachtlichen Moment einfügen zu wollen oder müssen, obwohl es auch bestimmt anders gegangen wäre. Sicher ist diese Szene auch eine nette Abwechslung, da ein Ortswechsel so dann und wann immer mal gut tut, doch, naja, sie wirkt eben hineinkonstruiert. Warum sollten die drei ??? dem Typen glauben, was er ihnen erzählt? Weshalb verdächtigt er sie zunächst, spionieren zu wollen? Und warum glaubt er ihnen sehr schnell, dass sie nicht spionieren? Aus seiner Perspektive heraus könnte das alles trotzdem eine Scharade sein, selbst, wenn sie sehr gut gemacht worden wäre.

Doch es ist nicht so, als wäre diese Folge nicht gelungen. Im Gegenteil, denn im Großen und Ganzen hat sie mir dann doch einfach zu viel Spaß gemacht. Außerdem, bei über 2 Stunden und 45 Minuten Gesamtlaufzeit, meistens interessant und recht spannend, verkraftet man den einen oder anderen etwas schwächeren Moment gern, schließlich gibt es reichlich verdächtige Personen, merkwürdige Zusammenhänge, seltsame Vorkommnisse und Ungereimtheiten am Rande. Dazu, nicht zu vergessen, die hervorragende Produktion, bestens aufgelegte Sprecher/innen und tolle Musiken, von denen nur sprenkelweise ein weihnachtlicher Bezug wahrzunehmen ist. Naja, ok, es ist ja eine Weihnachtsfolge, und will auch eine sein, aber das Maß der Notwendigkeit wurde nicht überschritten, sodass der Fall selbst jederzeit im Vordergrund bleibt.


Meine Wertung: 82%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die falschen Detektive
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kassiererin Birte Kretschmer
Li Traudel Sperber
Luke Alexander Merbeth
Mark Woody Mues
Minh Jona Mues
Mrs. Willard Daniela Ziegler
Oma Apollonia Jepsen
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Ron Baxter Robin Brosch
Stéphane Mertens Peter Kaempfe
Tilan Caroline Kiesewetter
Rezension vom: 26.09.2020

Die drei ???
(207) Die falschen Detektive
Erschienen: 2020
Dauer: 1:02:04


Die Drei ??? sind fassungslos: Sie haben Doppelgänger! Drei Jungen, die sie noch nie gesehen haben, geben sich als "Die drei ???" aus. Justus, Peter und Bob heften sich an die Fersen der falschen Detektive und beginnen ihre Ermittlungen. Wieso haben die Unbekannten ihre Identität angenommen? Und können Justus, Peter und Bob ihnen das Handwerk legen?

Mein Kommentar: Der Fall fängt wahnsinnig stark an - sehr spannend. Und bleibt es die ersten (grob geschätzt) 40 Minuten auch. Wer sind diese drei Jungs? Warum behaupten sie, Die drei ??? zu sein? Was versuchen sie warum zu ergründen, oder wen zu täuschen? Einfach eine hervorragende Prämisse. Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, die stören. Zum Beispiel sind die falschen ??? direkt unsympatisch; selbst in den Momenten, in denen sie nicht wissen, dass die belauscht werden, aber zum Beispiel gerade mit ihrer Auftraggeberin sprechen. Warum sollte die irgendwer engagieren? Aber ok, kann auch nur ein Stilmittel des Autoren Ben Nevis sein...

Dann aber, so grob am Anfang des letzten Drittels, lässt der Fall zwar nicht drastisch, aber dennoch spürbar genug nach. Allerdings gibt es eine sehr zum Schmunzeln anregende Offenbarung bezüglich einer der Rätseltexte - andererseits kümmern sich die echten Justus, Peter und Bob eh nicht so wirklich darum. Sie schauen einmal drauf, sind der Meinung, dass sie daraus nicht schlau werden und vergessen die Sache wieder. Ein Umstand, der eigentlich sonst nie passieren würde. Justus, der ein Rätsel nicht knacken möchte, der nicht Bob sofort in die Bücherei schickt und selbst am PC nach Lösungen sucht? Nee, das passt nicht. Zu unglaubwürdig, einfach un-Justus-mäßig!

Doch auch der Verlauf der (schätzungsweise) letzten 20 Minuten ist seltsam und nicht gerade ein Höhepunkt zu nennen. Urplötzlich arbeitet man zusammen, jede Form von "Was soll das Ganze eigentlich? Wie hängt das alles zusammen? Wer sind die drei Jungs?" wird mit einem Schlag begraben und plump offenbart. Es geht dann eigentlich nur noch darum, ein wenig vermeintliche(!) spannungsgetriebene Action einzubauen. Ich möchte nicht zu sehr spoilern, darum gehe ich nicht ins Detail, aber, wie erwähnt, das ist nicht spannend, sondern es passieren eben einfach 20 Minuten lang einige Dinge und es wird schließlich ausnahmsweise einmal von Peter erklärt, wer warum wie dahintersteckt. Selbst das in der Tat interessante Fundgut wird kaum aufgebaut, sondern genannt, kurz erklärt und das war's. Schade. Die Folge ist zuerst so klasse, dann flaut sie rasant ab.

Zwischendurch gibt es auch sonst ein paar Kleinigkeiten, die bisweilen nerven. Zum Beispiel die Aussprache des Namens Nguyen. Direkt beim ersten Hören der Aussprache, hier "Enguhjen", war mir klar, dass das unter keinen Umständen auch nur halbwegs stimmen kann. Selbst, wenn man diesen vietnamnesischen Namen amerikanisiert oder eingedeutscht prononciert. Es kostete mich dann ca. 20 Sekunden Internetrecherche, um anhand von 3-4 Hörbeispielen zu erfahren, wie es richtig klingt, und "Enguhjen" ist nichtmal ansatzweise nah dran! Hier hätte das Studio Europa ruhig etwas nachforschen können. Ich hatte direkt einen Flashback an die Folge (16) ...und der Zauberspiegel, in der Garcia zu "Gattschjia" wurde.

Unabhängig davon ist den Europas nur ein großes Lob auszusprechen. Die Produktion ist 1A, die Sprecher/innen liefern super ab, die Musiken gefallen mir ebenfalls und André Minninger hat das meiner Meinung nach nur akzeptable Buch deutlich besser gemacht. Dass die Story zumindest anfangs glänzt, ist Minningers Verdienst, und dass am Ende dann alles so stark nachlässt, nun, dafür kann er nichts. Schließlich ist seine Aufgabe nicht, das Buch gänzlich umzuschreiben.


Meine Wertung: 69%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...am Ende der Welt
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
1. Musiker Rainer Schmitt
1. Musikerin Heidi Schaffrath
2. Musiker Michael Prelle
2. Musikerin Katja Brügger
Anne Theresa Underberg
Bruce Peter Buchholz
Daniel Julian Greis
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Mr. Wave Steffen Groth
Smith Andreas Birnbaum
Stewart 1 Marco Steeger
Stewart 2 Holger Mahlich
Tante Fanny Maud Ackermann
Tante Maggie Anja Topf
Tourist Woody Mues
Touristin Henrike Fehrs
Wachposten 1 Werner Wilkening
Wachposten 2 Eckart Dux
Wirt André Beyer
Rezension vom: 20.09.2020

Fünf Freunde
(138) ...am Ende der Welt
Erschienen: 2020
Dauer: 1:00:20


Ferien in Land's End! Am äußersten Ende von Cornwall entdecken die Fünf Freunde etwas Unglaubliches: Das wichtigste Denkmal der Gegend wurde gestohlen! Und das ist erst der Anfang einer äußerst merkwürdigen Diebstahlserie. Mit allen Mitteln versuchen die Fünf Freunde das Rätsel der verschwundenen Denkmäler zu lösen und bestehen dabei ein aufregendes Abenteuer.

Mein Kommentar: Eine interessante Prämisse, die der Fall zu seinem Beginn aufstellt. Etwas übertrieben mutet nur der Titel an. Die Folge spielt zwar in Land's End, und seine Bewohner nennen es scherzhaft das Ende der Welt, aber zum eigentlichen Inhalt passt das keineswegs.

Naja, so werden also markante Dinge, darunter mehr oder weniger Denkmäler, ohne jede Spur auf die Täter gestohlen. Wer warum dahintersteckt, weiß niemand. Aber die Fünf Freunde ermitteln natürlich fleißig. Julian und Dick begeben sich ungewollt sogar in große Gefahr und kommen nur knapp mit einem, wenn letztlich auch sehr kleinen, Schrecken davon. So gesehen eine tolle Folge. Wären da nicht einerseits der Tatmotivhintergrund, der mir eine Spur zu exzentrisch ist und außerdem sehr rasch einfach mal als richtig vermutet wird (allein der Gedanke, so früh im Fall auf diesen Geistesblitz zu kommen, erscheint mir fast schon absurd), und andererseits, dass die Täter so unauffällig beiläufig in die Geschichte einbezogen werden, so auffällig wie eine schallende Ohrfeige ist, dass diese Personen nicht einfach nur mal so zu hören sind, das kann man einfach nicht nicht bemerken.

Das nimmt jede Menge Spannung aus der Story, die so natürlich zu vorhersehbar wird und am Ende für Augenrollen sorgt. Ach ja, Augenrollen. Das musste ich auch, als die vier Kirrins-Kids doch allen Ernstes das Gericht "Fish and Chips" so anpreisen, als seien sie eigentlich nur zufällig als Touristen im Vereinigten Königreich zugegen, und wenn man schon mal da ist, dann müsse man halt auch unbedingt mal diese berühmten Fish and Chips probieren. Eine Info über Fish and Chips als Wissen so nebenbei mal einzustreuen, ist gewiss nicht verkehrt, aber das könnte man auch geschickter verpacken, als auf diese Weise.

Die Produktion ist super und die Sprecher/innen liefern saubere Arbeit. Nur die Story hat so ihre Tücken, die allesamt aber mit ein klein wenig anderen Dialogen und minimalen Änderungen im Verlauf des Handlungsstrangs, leicht hätten vermieden werden können.


Meine Wertung: 61%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das verpfuschte Gemälde
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Ben Flemming Stein
Claudia Tümmel Julia Casper
Direktor Freund Volker Hanisch
Dr. Heino Hitzbein Stefan Brönneke
Dr. Pauling Gerhard Garbers
Frau Schnappauf Ursula Illert
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Hanna Anousha Faroukhmanesh
Hausmeister Mandl Martin May
Jens Gutmann Konstantin Graudus
Köchin Bertha Gerlinde Dilge
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Nick Tim Kreuer
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Tom Nuhr Matti Krause
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Wolfgang Nuhr Oliver Warsitz
Rezension vom: 20.09.2020

TKKG Junior
(13) Das verpfuschte Gemälde
Erschienen: 2020
Dauer: 1:00:28


Tag der offen Tür an der Internatsschule, und alle zeigen sich von ihrer besten Seite. Der Schock folgt jedoch bei der feierlichen Enthüllung eines Gemäldes des bekannten Malers Jens Gutmann - selbst Absolvent des Internats: Jemand hat "Keine Kunst" quer über das Bild geschmiert und das tausende Euro teure Kunstwerk damit vollkommen verunstaltet. Tim, Karl, Gaby und Klößchen nehmen die Ermittlungen auf. Die Spurensuche führt sie einmal durch die ganze Schule - von der Kantine zu den Internatsbuden, vom Chemiesaal in den letzten Winkel des Schulparks. Sie sammeln Fingerabdrücke, sprechen mit Zeugen und folgen so mancher falschen Fährte. Wird es TKKG gelingen, den Verbrecher dingfest zu machen?

Mein Kommentar: Diese Folge hat einige Überraschungen zu bieten. Unter anderem taucht Hausmeister Mandl auf, der sogar mit demselben Sprecher belegt ist, wie bei seinem ersten hörbaren Auftritt in Der große Coup, Martin May. Nettes Detail. Auch Claudia Tümmel, bekannt aus Schwarze Pest aus Indien, ist mit von der Partie - wenn auch nicht mit derselben Besetzung von damals. Außerdem gibt es im Inlay einen diesbezüglichen Fehler, denn Claudias Rolle ist als "Claudia Tummeln" angegeben; aber das nur als Bonusinfo am Rande. Ferner ist auch Dr. Pauling (aus Die Jagd nach den Millionendieben) mit dabei; ebenfalls nicht mit der Originalstimme von einst. Dass der ohnehin immer mal wieder mitspielende Direktor Dr. Freund auch zu hören ist, sei als winz'ges Sahnehäubchen nicht verschwiegen.

Was haben all diese Rollen gemeinsam: Es sind allesamt Internatscharaktere. Weshalb diese Folge fast ausschließlich im Internat stattfindet. Leider nur kommt das akustisch nicht so recht rüber, es will kein Internatsfeeling aufkommen. Trotzdem ist Das verpfuschte Gemälde im Großen und Ganzen als gelungen zu bezeichnen. Es geht abwechslungsreich zu und es gibt 2 Wendungen. Sicher, für erwachsene Hörer/innen ist die Auflösung des Falls nicht gerade ein Buch mit 7 Siegeln, eher im Gegenteil, doch die freuen sich dann eben über den ansonsten dennoch gutklassigen Storyverlauf - mit kleinen Schwächen hier und da (z.B. wird die Person, die hinter dem Gemäldeattentat steckt, nicht wirklich aktiv gesucht, sondern eher beiläufig entlarvt) - und das Wiederhören aus vergangenen Tagen. Oder eher: Aus kommenden Tagen, nicht wahr!?

Die Produktion ist gekonnt und per se stimmig, aber dass einfach keine Internatsatmo zustande kommt, ist sehr bedauerlich.


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Verbrechen im Moorsteiner Wald
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Dao Thiet-Sang Gabriele Libbach
Friedrich Muhlheim Jürgen Thormann
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Jenny Raubein Melanie Kastaun
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Kommissarin Hübner Nova Meierhenrich
Marco Frohleben Tobias Schmidt
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Thorsten Knollschitz Armin Schlagwein
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 16.08.2020

TKKG
(215) Verbrechen im Moorsteiner Wald
Erschienen: 2020
Dauer: 1:06:12


Tim, Karl, Gaby und Klößchen sind zum Baden am Moorsteiner See, als Karl ein mysteriöser Hilferuf ereilt, der sich rasant über soziale Medien verbreitet. Ein Foto zeigt einen geknebelten Mann, der seine Augenbinde für ein schnelles Selfie etwas nach oben geschoben hat. Dem Bild ist ein eiliges "Hilfe" beigefügt. Soll das etwa ein schlechter Webwitz sein? Tim erkennt den Hintergrund der Aufnahme: Es handelt sich eindeutig um die Fischerhütte eines alten Bekannten gleich hier am Moorsteiner See! TKKG eilen zur Hütte, um das Opfer zu befreien, und werden in einen brenzligen Fall verwickelt, dessen Tragweite sie nicht erahnen konnten...

Mein Kommentar: Ein Mann wird beraubt und dann eingesperrt, mit gefesselten Händen und Augenbinde. Die Räuber nahmen ihm das Portemonaie inklusive Kreditkarten ab; sie quetschten sogar seine PIN-Codes aus ihm raus. Schlimme Tat, keine Frage. ...aber ich kann diesen Umstand leider nicht anerkennen und Empathie zeigen, denn stattdessen schüttele ich den Kopf und Unglaube macht sich breit.

Es läuft so ab: TKKG stoßen auf einen Social-Media-Post im Web. Der Post zeigt einen Mann, Thorsten Knollschitz, mit teils abgenommener Augenbinde, der fix und fertig dreinblickt. TKKG erkennen Details im Hintergrund und wissen sofort, dass der Mann in der Hütte vom alten Fritz sein muss. Frage 1: Woher wissen die solche Sachen immer?! Die leben in einer Millionenstadt. Warum kennen die immer alle Orte dieser Stadt? Die wissen stets, wo alles ist.

TKKG radeln sofort zur Hütte, treffen gerade ein, als auch schon die Polizei eintrudelt. Der Mann wird befreit und erzählt, man habe ihn beraubt, eingesperrt so weiter. Damit man ihn nun befreien konnte, machte er ein Selfie von sich und postete dieses. Frage 2: Wieso macht der Mann die übelsten Verrenkungen und postet ein Bild von sich, mitsamt dem Wort "Hilfe", statt einfach gleich die Polizei anzurufen? Klar, er könnte kein Netz gehabt haben, zugegeben, aber warum hatte er dann WLAN, bzw. WIFI zur Verfügung? Völliger Unfug! Doch Alternative 1: Warum text- oder voice-chattete er nicht einfach eine/n Freund/in an, oder die Polizei über einen Social-Media-Kanal? Oder Alternative 2: Der Typ checkt via Smartphone einfach seinen Standort und gibt der Polizei, oder wenigstens einer befreundeten Person, einen Hinweis - wenn er sowieso in der Lage ist, ein Selfie zu machen und das auch noch zu posten, warum nicht das?

Frage 3: Warum hat der Typ überhaupt noch sein Handy? Warum stahlen ihm die finsteren Gestalten das nicht gleich auch noch, wenn sie schon dabei waren?

Naja, Hauptsache, wir haben ein modernes Thema, denn im Klappentext ist ja die Rede von einem Hilferuf in den sozialen Medien. Und der Gag: Das Ganze passiert in der TKKG-Stadt. Da teilen unzählige Menschen diesen Post - und die Tat fand nicht einfach nur irgendwo statt, nein, TKKG kennen sogar die kleine Hütte, die auch noch bequem in Radelreichweite liegt. Oh man!

Die Story ist also leider sehr dünn, obwohl sie durchaus interessant sein könnte; es ist vor allem der Anfang, der viel Potenzial direkt im Keim erstickt. Doch obwohl es dann größtenteils besser wird, gibt es regelmäßig seltsame Einschübe. Wie Gabys SMS' an Tim: Die Gute schreibt halbe Romane und ihre Texte klingen beinahe wie ein offizieller Polizeibericht. Das hat durchaus etwas von den damaligen Ganoven-Dialog-Belauschereien, weil man immer einen guten Vorwand braucht, den doofen Hörern und Hörerinnen auch noch den winzigsten Zusammenhang unmissverständlich zu machen, damit niemand Gefahr läuft, der Geschichte nicht folgen zu können.

Ein weiterer Genuß sind Hightech-Roboter-Bienen, die nicht in der Natur herumbestäuben, sondern spionieren - natürlich mit hervorragender Bild- und Tonübertragung - und stotterfrei scheint das alles außerdem zu klappen. Klar. Diese Bienen kennen keine technischen Limits und haben auch noch eine perfekte Reichweite, um ihre Audio-Video-Offenbarung jederzeit per WLAN(?) übermitteln zu können. Aber der Knaller: Die können sogar Elektroschocks absondern. Wow, welcher Akku da wohl zum Einsatz kommt, um permanent Daten zu übertragen, das Fliegen zu realisieren und nun auch noch deutlich spürbare Stromstöße abzusondern. Hach, lassen wir's einfach...

Die Produktion ist großartig, ganz einfach. Das Studio Körting liefert die gewohnte Qualität ab. Auch die Sprecher/innen klingen super. Nur Nova Meierhenrich als Kommissarin Hübner klingt mir etwas steril, und dass die tolle Gaby Libbach eigentlich fast gar nicht zu hören ist, naja, das nagt ein wenig an mir. :)

Fazit: Technisch super, aber der Plot ist, wenn er auch seine guten Momente hat, Quatsch mit Soße.


Meine Wertung: 43%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Mottenmann
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Franklyn Seymore Achim Schülke
Inspector Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Liane Shore Sandra Keck
Mr. Mason Huntington Wolfgang Häntsch
Mrs. Brankle Mignon Remé
Mrs. Seymore-Wrightson Rosemarie Wohlbauer
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Xeni Lina Maria Millat
Rezension vom: 22.07.2020

Die drei ???
(206) ...und der Mottenmann
Erschienen: 2020
Dauer: 1:02:42


In Rocky Beach taucht eine schaurige Gestalt auf: ein geflügeltes Wesen mit leuchtend roten Augen. Zeitgleich häufen sich die Unglücksfälle und Diebstähle in der beschaulichen Küstenstadt. Justus, Peter und Bob vermuten einen Zusammenhang und stürzen sich in die Ermittlungen, um das Geheimnis des Mottenmanns zu lüften.

Mein Kommentar: Ich bin positiv überrascht, dass ich diese Folge mochte, als die Titelmusik am Ende erklang. Denn bisweilen mutet es nach sehr viel Zufall und Konstruiertheit an: Der Auftraggeber, der sich vor dem Mottenmann fürchtet, und - natürlich - ein gesundheitliches Leiden hat, weswegen er Aufregungen und Stress besser meiden sollte (weshalb er auch bei fast allem nicht mitmacht oder mitgeht). Oder wieviel Zeit insgesamt damit verbracht wird, immer wieder zu untermauern, dass der Mottenmann eigentlich kein Fake oder Einbildung sein könnte.

Klar, Justus pocht darauf, dass alles eben doch nur Maskerade sein muss. Aber dennoch wird für die Hörerschaft dauernd deutlich gemacht, dass dieses und jenes unmöglich einem Mummenschanz unterliegen könne - es kann doch nur so sein, dass der Mottenmann echt ist. Das macht das Hörspiel hin und wieder etwas anstrengend, denn alle auch nur halbwegs routinierten ???-Kenner/innen wissen, dass dem nicht so sein wird.

Doch trotzdem bleibt es spannend, denn es geht auch sehr viel um das Wer, Wie und Warum. Und, ganz wichtig: Am Ende wird Inspector Cotta doch tatsächlich einfach nur zum finalen Überführen und Verhaften gerufen, und nicht, um die Detektive zum zigsten Mal kurz vor knapp vor dem eigentlich sicheren Tod zu retten. Im Gegenteil: Keine übertriebenen Gefahren, keine Pseudospannung, weil Zeitdruck herrscht, oder sowas. Einfach nur Ermittlungsarbeit. Weiter noch, diese Folge hat mich regelmäßig an die ganz frühen Fälle erinnert...


Meine Wertung: 82%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Schmierige Angelegenheiten
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Bernie Joachim Kretzer
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Karl-Heinz Kowallke Michael Prelle
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Polizist Robert Kotulla
Polizistin Tanja Dohse
Sana Michels Kristina von Weltzien
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 29.06.2020

TKKG Junior
(12) Schmierige Angelegenheiten
Erschienen: 2020
Dauer: 57:34


Darf man Metallfässer in einen Waldsee der Millionenstadt werfen? TKKG sind der Meinung "Auf keinen Fall" - und stecken damit schon knietief in ihrem nächsten Abenteuer. Auf der Spur von zwei Umweltsündern bekommen die Nachwuchsdetektive Hilfe von unerwarteter Seite. Gemeinsam mit der mutigen Sana können sie den Schlupfwinkel der Gangster ausfindig machen, geraten dabei jedoch in höchste Gefahr. Es gibt nämlich noch einen weiteren Schurken, mit dem sie nicht gerechnet haben...

Mein Kommentar: Der Plot dieses Abenteuers ist sehr geradeaus. TKKG bemerken, wie zwei Typen schwere Fässer in einen See werfen. Um zu legitimieren, wie sie die Fässer aus dem Wasser bekommen und erfahren, was darin ist, stoßen sie direkt auf Umweltschützerin Sana. Gemeinsam mit Sana wird ermittelt, dass Altöl im See entsorgt wurde.

So klappert man mal die Umgebung ab und stößt unweit vom See auf einen Schrottplatz - und weil der Wagen der beiden Typen hier steht, ist die Sache klar. Somit ist der investigative Anteil dieses Falls sehr mau gehalten. Doch die anschließende Untersuchungsaktion auf dem Schrottplatz in der zweiten Hälfte unterhält dafür umso mehr: Hier geht es zuerst spannend und dann rasant zu.

Was nur einfach keinen Sinn ergibt, ist die Logik, die Polizei nicht informieren zu wollen. Ja, es gibt keine Beweise, zugegeben, aber der wiedererkannte Wagen und das Wort von TKKG gegenüber Kommissar Glockner sollten so doch einiges Gewicht haben. Zumal man die Fässer sicher auf Spuren untersuchen könnte, die höchstwahrscheinlich auf besagten Schrottplatz zurückführen würden. Doch selbst, wenn das alles noch nicht ausreichen sollte: Mindestens die Reifenspuren am See sollten doch ein starkes Indiz sein, oder?

Das Drumherum, also die Produktion selbst, ist tadellos. Sie sorgt für eine angenehme Grundstimmung und gerade die Waldsee- und Schrottplatz-bei-Nacht-Szenen kommen besonders gut.


Meine Wertung: 73%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: und der Schokoladendieb von London
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Briefträger Tobias Schmidt
Constable Jennings Bert Brandes
Dick Jannik Endemann
Finn Tim Kreuer
George Alexandra Garcia
Jerry Bronson Felsenheimer
Julian Ivo Möller
Mr. Brown Jürgen Thormann
Mr. Grey Holger Mahlich
Mrs. Hazelwood Beate Rysopp
Mrs. Sanchez Caroline Kiesewetter
Museumsfrau Thea Frank
Pete Christian Stark
Station LS Armin Schlagwein
U-Bahn LS Achim Buch
Rezension vom: 17.06.2020

Fünf Freunde
(137) und der Schokoladendieb von London
Erschienen: 2020
Dauer: 59:03


Im neuen Abenteuer der Fünf Freunde dreht sich alles um Schokolade. Die Fünf Freunde haben an einem Themenwettbewerb zu fairem Handel teilgenommen und dürfen zur Belohnung eine Schokoladenmanufaktur in London besuchen. Doch kurz zuvor wurde dort eingebrochen. Und wenig später wird Dick sein Rucksack mit Schokolade gestohlen. Da die Freunde nicht an Zufälle glauben, nehmen sie ihre eigenen Ermittlungen auf und decken trotz aller Hindernisse ein gemeines Verbrechen auf.

Mein Kommentar: Eigentlich ist dieses Fünf-Freunde-Abenteuer eine als Hörspiel getarnte Audioexkursion in die Welt der Schokolade. Wo kommt sie her, wie wird sie hergestellt, warum schmeckt Kakao eigentlich nicht süß und so weiter... Bis endlich einmal ermittelt wird, beziehungsweise das eigentliche Abenteuer losgeht, vergeht eine Weile. Allerdings: Die Infos sind durchaus interessant verpackt.

Als dann der Fall Gestalt annimmt, ist praktisch sofort klar, was los ist und wer dahintersteckt. Die Zusammenhänge könnten für die Hörerschaft viel undurchsichtiger sein, wenn die Sprecher/innen nicht so übertrieben verdächtig sprächen und sich dadurch vom Fleck weg outeten. Besonders das Verkaufsgespräch mit Bezug auf die Probierschokolade gibt eigentlich sofort die Lösung her - und da ist das Hörspiel noch nicht einmal halb durch.

Die Produktion ist wie immer super, da gibt es nichts zu bekritteln. Nur, naja, könnte eben die Regie bitte mehr darauf achten, dass die Gauner/innen im Fünf-Freunde-Kosmos sich nicht gleich durch Betonungen in der Sprache bei der Hörerschaft verraten. Denn mittlerweile passiert das immer häufiger.


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das rätselhafte Erbe
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Angestellter Oliver Böttcher
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Butler Ivo Möller
Caroline Marianne Bernhardt
Charles Stapleton Romanus Fuhrmann
Direktor Greenwalt Jürgen Uter
Giovanni Stephan Schad
Inspector Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Matteo Roman Rossa
Papagei Merete Brettschneider
Peter Shaw Jens Wawcrzeck
Polizist Carlo von Tiedemann
Rosaly Gertie Honeck
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Trish Katrin Decker
Rezension vom: 11.06.2020

Die drei ???
(205) Das rätselhafte Erbe
Erschienen: 2020
Dauer: 1:10:55


Ein merkwürdiger Anruf erreicht die drei ???: Eine Frau scheint sich in großen Schwierigkeiten zu befinden. Doch bevor die Detektive Näheres erfahren, unterbricht eine seltsame Stimme das Gespräch: "Hände hoch, oder es knallt!" Als Justus, Peter und Bob kurz darauf auch noch ein Gemälde der jüngst verstorbenen und bekannten Künstlerin Caroline di Santo erben, ist ihre Verwirrung komplett. Was steckt hinter den geheimnisvollen Ereignissen? Eine spannende Suche beginnt...

Mein Kommentar: Ich bin bei Klappentexten, die versprechen, dass es spannend, gefährlich oder etwas in der Art wird, sehr vorsichtig. Denn häufig ist das der Versuch, eine okaye Geschichte interessanter zu machen, als sie eigentlich ist.

So auch hier. Das rätselhafte Erbe ist ok, aber nicht spannend. Denn dass den drei ??? niemals ernsthaft was passieren wird, ist nach weit über 200 Fällen mittlerweile klar. Das ist an und für sich selten ein Problem. Hier aber leider schon ein wenig, denn den drei ??? droht im Verlauf der Story dieses und jenes - und man weiß eben einfach bereits, dass am Ende alles gut ausgehen wird. Daher meine Bitte, in Zukunft auf diese quasi-spannenden Situationen zu verzichten, in denen die Jungs kurz vor Schluss in irgendeinen Raum eingesperrt oder mit Waffen bedroht werden...

So ist Das rätselhafte Erbe ein routiniert guter Fall, mit netten Ideen aus älteren Abenteuern. Die Produktion ist das gewohnte Körting-Niveau und die Sprecher/innen liefern gekonnte Arbeit ab.


Meine Wertung: 71%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Rote Karte für Betrüger
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Andi Eggenhardt David Berton
Björn Lino Dohse
Erwin Eggenhardt Robin Brosch
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Ida Florentine Stein
Jacob Daniel Kirchberger
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Matteo Brian Sommer
Max Robert Knorr
Muskelmann Rudi Alexander Rieß
Muskelmann Toni Frank Gustavus
Noah Alexander Merbeth
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Platzwart Schulze Bernd Stephan
Schiedsrichterin Tanja Dohse
Trainer Jörgen Joachim Kretzer
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Yunus Johannes Semm
Rezension vom: 23.05.2020

TKKG Junior
(11) Rote Karte für Betrüger
Erschienen: 2020
Dauer: 1:01:05


TKKG sind im Fußballfieber! Doch kurz nach dem Anpfiff des brisanten Spiels zwischen SC Südstadt und Lokomotive Nordstadt fallen drei Schlüsselspieler der Südstädter und ihr Trainer mit Magenkrämpfen und Erbrechen aus. Als dann noch ihr Trainingsplatz spontan gesperrt wird und auf dem Bolzplatz des Internats akute Verletzungsgefahr herrscht, sind sich die Junior-Detektive einig: Hier hat jemand ganz böse die Finger im Spiel! Doch wer möchte der Mannschaft schaden und wieso?

Mein Kommentar: Abgesehen von einigen relativen Kleinigkeiten, die ein kleines Naserümpfen hervorbringen - wie etwa: Welcher Trainer gestattet seinem Kader, sich in einer Spielpause den Magen zu füllen? -, ist dieses TKKG-Junior-Abenteuer super.

Aus Sicht eines Erwachsenen könnte ich noch monieren, dass von den agierenden Personen im Hörspiel regelmäßig über verrätische Betonungen und Verhaltensweisen hinweggesehen und hinweggehört wird. Andererseits haben gerade Jüngere so die Chance selbst zu erraten, wer wie in dieser ganzen Chose drinhängt. Wobei eben für Erwachsene innerhalb der ersten 15 Minuten klar wird, was da von wem getan wird - selbst das Motiv kann man nicht viel später gut heraushören.

Somit ein (für Kinder) spannender, mitratekompatibler Fall, und ein gut gemachtes Hörspiel mit tollem Cast und guter Produktion.


Meine Wertung: 80%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der wütende Stier
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Alex Woody Mues
Anne Theresa Underberg
Barry Armin Schlagwein
Bauer Green Werner Cartano
Bauer Kerry Joachim Ketzer
Constable Wilbert Achim Schülke
Constable aus Coverty Borislav Crnogorac
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Pit Markus Just
Steve Florian Bieneas
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 09.05.2020

Fünf Freunde
(136) ...und der wütende Stier
Erschienen: 2020
Dauer: 56:55


In Twin Oaks veranstaltet ein junger Mann sogenannte unblutige Stierläufe. Die Fünf Freunde sehen jedoch, dass das Tier trotzdem leidet und wollen die Veranstaltung am liebsten unterbinden. Da kommt ihnen der Verdacht, der Stier könnte gestohlen sein, gerade recht. Doch bei ihren beharrlichen Ermittlungen geraten sie am Ende selbst in Gefahr. In diesem Abenteuer müssen die Fünf Freunde wieder einmal Ausdauer, Scharfsinn und eine große Portion Mut beweisen.

Mein Kommentar: Die Folge hat mich gleich abgeholt. Als Tierfreund war ich direkt gegen den fiesen Typen, der dem armen Stier wieder und wieder solchen Stress antut. Klar ist, wie er zu diesem Stier kam und dass er schließlich keine Gesetze breche, tröstet auch nicht. Nein, obwohl diese Story rein fiktiv ist, wünschte ich dem Typen, dass er sein Fett wegkriegt.

Natürlich bleiben die Kirrin-Kids dran und stoßen auf noch mehr, das mit der ganzen Stier-Sache im Zusammenhang steht. Denn, klar, es geht um mehr als nur einen Stier, der Schaulustige zum Zahlen animieren soll. Trotzdem ertappte ich mich laufend dabei, wie die plumpen Aussagen, Belege oder "Das Gesetz erlaubt es"-Nummern mich ärgerten und ich nicht glauben konnte, dass man dem Kerl einfach nicht beizukommen scheint.

Gute Produktion, gute Message, gute Folge.


Meine Wertung: 75%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der dunkle Wächter
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Carter Bridou Peter G. Dirmeier
Inspector Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mary Marion Gretchen Schmitz
Mr. Pinches Jürgen Uter
Onkel Titus Rüdiger Schulzki
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Potato-Fred Peter Weis
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 25.03.2020

Die drei ???
(204) Der dunkle Wächter
Erschienen: 2020
Dauer: 1:09:02


Eigentlich sollte Bob in dem einsam gelegenen Haus nur die Katzen von Mr. Pinches füttern. Doch dann läuft etwas furchtbar schief. Als sich der dritte Detektiv nicht mehr meldet, tappen Justus und Peter im Dunkeln. Steckt etwa der verschrobene Besitzer des Hauses dahinter?

Mein Kommentar: Spannend, interessant und zur Abwechslung ist es mal Bob, der verschwunden ist und nach dem gesucht wird. Seltsam ist höchstens, dass er zu Beginn mit seinem Handy aufnimmt, wie er ins Haus geht und die Katze füttern will - das wirkt so behelfsmäßig, weil direkt deutlich wird, dass dem Autoren (Ben Nevis) sonst nichts einfiel, was er später Justus und Peter als Anhaltspunkte geben könnte. Aber naja, Schwamm drüber, denn: gute Folge!

Aber das Ende, meine Güte. SCHON WIEDER so ein hundslangweiliges "Cotta taucht plötzlich auf und befreit die eingesperrten Fragezeichen"-Gefummel. Himmel Herrgott nochmal, wie oft denn noch? Warum immer so uninspiriert? Es geht mir echt ganz schön auf den Senkel, wenn dann wie selbstverständlich erklärt wird: "Naja, Peter hatte mir vorher noch eine SMS geschrieben, dass ich im Falle eines Falles kommen sollte!"

Das hat mir tatsächlich den Abgang in das Outro und nachträglich auch einen Teil der Story versaut. Dass wieder einmal der Titel nur äußerst - und zwar äußerst(!) - vage mit dem Inhalt zu tun hat, ist dabei kaum noch der Rede wert. Sehr schade, Herr Nevis, super Fall - superblöde Endidee!

Die Produktion ist wunderbar in allen Punkten, nur die Rolle von Mary klingt deutlich zu alt. Das Spiel ist super, die Stimme ist sogar sympatisch, sie klingt nur einfach zu alt. :)


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der dreiäugige Totenkopf
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Betty Frost Rosemarie Wohlbauer
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Jason Frost Robert Missler
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kameramann Helge Halvé
Kellnerin Simona Pahl
Lara Bix Ursula Sieg
Laura Henrike Fehrs
Melanie Shepard Christiane Leuchtmann
Monsterpuppe Kerstin Draeger
Museumsdame Rhea Harder
Onkel Titus Rüdiger Schulzki
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Regisseur Kushing Tim Grobe
Roger Kind Holger Mahlich
Roger Kind als Inspector Cotta Holger Mahlich
Roger Kind als Regisseur Kushing Holger Mahlich
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Tonmann Timo Alexander Wenzel
Wachmann Markus Schäfer
Rezension vom: 15.03.2020

Die drei ???
...und der dreiäugige Totenkopf
Erschienen: 2020
Dauer: 1:35:54


Horror-Regisseur James Kushing erwacht eines Morgens mit einer mysteriösen Tätowierung auf dem Arm: ein dreiaugiger Totenkopf! Was hat das Tattoo mit dem Film zu tun, den Kushing niemals fertiggestellt hat? Und welches Geheimnis steckt hinter dem gestohlenen Smaragd, der vor Jahren spurlos vom Filmset verschwand? Justus, Peter und Bob stürzen sich in den Fall und entdecken nach und nach die Wahrheit hinter dem Rätsel...

Mein Kommentar: Auch nach sechsmaligem Hören will sich bei mir keinerlei wirklich feste Meinung ergeben. Das Einzige, was mir immer wieder in den Sinn kommt, ist, dass dieses Hörspiel in Ordnung geht. Es ist weder besonders gut, noch besonders schlecht, die Story ist nachvollziehbar, wenn auch manchmal leicht verwirrend und phasenweise kürzenswert, die Produktion ist gelungen und die Sprecher/innen machen einen guten Job...

...und hier komme ich zu meinem Einschub: Die Story ist leicht verwirrend und kürzenswert! Verwirrend deswegen, weil Holger Mahlich hier zwei, beziehungsweise im strengen Sinne sogar vier Rollen spricht. Mahlich gibt sich natürlich Mühe, seine Stimme immer wieder anders klingen zu lassen, aber zumindest mit meinen Ohren will das nicht so recht funktionieren. Ich höre stets Holger Mahlich heraus und bringe - mal mehr, mal weniger - die gerade agierende Figur durcheinander. Nun gut, im Kontext der Story soll das auch ein wenig so sein, dennoch gibt es regelmäßig Augenblicke, in denen ich mir etwas ratlos vorkomme.

Und kürzenswert ist die Story, weil manche Passagen bei mir ein Gefühl von "OK, ich hab's verstanden, ich bin im Bilde, und jetzt bitte endlich weiter..." hervorrufen, oder, hinterher den Gedanken nähren, dass man Gespräch X um einige Sätze hätte straffen können. Hiermit einher geht auch das ständige Overacting mancher Charaktere, bei welchen der seichte Eindruck entsteht, dass sie sich selbst ein Ohr amputieren, wenn im Kühlschrank einmal keine Margarine mehr vorhanden wäre. Diese theatralische Präsenz ist bisweilen nervenzehrend. Auch deshalb wünschte ich mir hier und dort einige Dialoge kürzer.

Fazit: Leicht überlange, solide Story mit guter Produktion und guten, aber manchmal schwer unterscheidbaren Charakteren.


Meine Wertung: 69%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Nachts im Gruselpark
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Alex Thore Lütje
Ben Flemming Stein
Finn Sebastian Doppelbauer
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Louisa Muriel Bielenberg
Marlen Linda Fölster
Nick Tim Kreuer
Otto Wolf Frass
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Selina Julia Fölster
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 15.03.2020

TKKG Junior
(10) Nachts im Gruselpark
Erschienen: 2020
Dauer: 55:12


Eine Gruseltour im stillgelegten Freizeitpark - da sind TKKG natürlich mit dabei! Zwischen ramponierten Achterbahnen und einem kaputten Riesenrad genießen die Kinder die schaurige Stimmung. Aber plötzlich sind einige Handys und Tims Portemonnaie verschwunden. Ist der Gruselpark etwa doch nicht verlassen? Spukt es dort vielleicht sogar? Ein unheimlicher Fall für die vier Nachwuchsdetektive.

Mein Kommentar: Anfangs trägt die Folge ein bisschen zu dick auf. Die Gruselsoundeffekte sind etwas arg präsent. Dann normalisiert sich das allerdings und es passt wunderbar und vor allem die Fauna in der Umgebung erzeugt eine angenehme, leicht schauerliche Atmosphäre.

Der Verlauf des Plots gefällt mir ebenfalls. Ja, zugegeben, ab eines gewissen (Zuhörer/innen-)Alters ahnt man schnell, in welche Richtung die Auflösung vermutlich gehen wird - für Kids aber sollte es genau richtig sein. Das liegt im Besonderen a) an diversen Details am Rande, aber auch b) daran, dass Buchautorin Kirsten Vogel, beziehungsweise Hörspielskriptautor Frank Gustavus sich auf das Wesentliche konzentrieren und mit nichts übertreiben. Die komplette Geschichte könnte tatsächlich genauso abgelaufen sein. Qualitäten, die bei den "originalen TKKGs" schon lange abhanden gekommen sind. Auf die eine oder andere Weise weichen deren Fälle teils drastisch von der Realität ab. Seien es Tims Fähigkeiten (ein 14jähriger!), TKKGs Abgebrühtheit in Gefahrensituationen, beziehungsweise gegenüber Gangstern oder schlicht das allgemeine Verhalten bestimmter Charaktere. Von neuerdings auch gerne mal haarsträubendem technischem Schwachsinn gar nicht erst zu sprechen. Bitte, liebe Macher/innen von TKKG Junior, nehmt solcherlei Unrat nie in die Junior-Serie auf!

Die Produktion ist durchweg rund - abgesehen von "etwas zu sehr drüber" in Bezug auf die anfängliche Atmo im Park - und auch alle Sprecher/innen liefern insgesamt eine gekonnte Performance ab. Allerdings klingen manche Stimmen nach Erwachsenen, die versuchen, wie Kinder zu klingen, was hier und da auch mal in latentem Overacting mündet, wenn eine Figur besonders cool, lässig oder bedrohlich klingen möchte - bei den Mädchen kommt dann immer mal wieder auch eine etwas übertriebene Zartheit hinzu. Hierauf bitte mehr achten, oder am besten gleich dem Alter entsprechende Sprecher/innen sprechen lassen. :)


Meine Wertung: 78%
(Bemusterung erfolgt)