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Cover: ...und das Feuer auf der Felseninsel
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Constable Wilbert Achim Schülke
Dick Jannik Endemann
Feuerwehrmann 1 Michael Grimm
Feuerwehrmann 2 Helgo Liebig
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Mr. Brandon Christian Rode
Mr. Miller Klaus Dittmann
Mr. Spark Tobias Schmidt
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Sekretärin Manuela Dahm
Stacy Céline Fontanges
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 20.09.2015

Fünf Freunde
(113) ...und das Feuer auf der Felseninsel
Erschienen: 2015
Dauer: 57:55


Weil Onkel Quentin mitten in einem Forschungsprojekt steckt und absolute Ruhe braucht, zelten die Fünf Freunde auf der Felseninsel. Mitten in der Nacht geraten ein paar Bäume in Brand und ein Feuerlöschboot muss zum Einsatz kommen. Nun ist die Aufregung groß. Während für ganz Kirrin klar ist, dass ein Lagerfeuer der Fünf Freunde den Brand verursacht haben muss, haben diese selbst erhebliche Zweifel daran und begeben sich auf ihre eigene Spurensuche. Die Zeit drängt, denn ihre weitere Zukunft auf der Felseninsel ist in Gefahr.

Mein Kommentar: Natürlich ist klar, dass am Ende alles - wie immer! - gut ausgeht für den Fünfer, soviel kann ich vorwegnehmen, ohne das Wer, Wie und Warum zu verraten. Ich will allerdings ankreiden, dass mir doch gegen den Strich geht, dass so mir nichts, dir nichts die Fünf Freunde von allen verdächtigt werden.

OK, sie waren auf der Insel, sie machten ein Lagerfeuer, aber dass so absolut niemand ihnen Glauben schenken will, oder zumindest einmal etwas genauer nachforscht, das ist äußerst unglaubwürdig. Der gesamte Ort ist gegen die Kids, einfach, weil... tja, keine Ahnung! Dass es wohl immer jemanden gibt, mit Vorurteilen, schlechter Laune oder gesteigertem Misstrauen, ist klar, aber einfach alle im Ort? Die Polizei oder Feuerwehr führt auch keinen Brandursachencheck durch, wenn die Kinder doch ihre Unschuld beteuern? Kein Brandfahnder stellt fest, WIE das Feuer entstand? Niemand scheint die Kids zu mögen oder für glaubwürdig zu halten. Also entweder haben die eine echt schlechte Reputation, oder in jeder Folge fangen nicht nur die Ferien, sondern auch die Gedächtnisse aller Menschen im Fünf-Freunde-Universum von vorne an.

Und man könnte nun sagen: "Was soll's, es gibt Schlimmeres!", aber mir geht das echt gewaltig gegen den Strich, denn die Autorin machte es sich wahnsinnig leicht, damit die Geschichte ihren Dreh- und Angelpunkt bekommt und behalten kann: Der soziale Druck, der sich aufbaut. Warum aber Onkel Quentin gleich die Insel verkaufen will...!? Die haben doch andauernd kaum oder wenig Geld, aber dann vergisst die Tochter (vermeintlich!?) mal, ein Feuer ordentlich auszumachen, und das ist der Anlass, die Insel zu verschachern? Eine sich gewaschene Standpauke und etwas Verständnis hätte auch gereicht; zumindest von Tante Fannys Seite her. Nein, sorry, das ist einfach totaler Quatsch. ...und das mit dem Brief an Onkel Quentin, das will ich mal so gerade noch als "OK, ist theoretisch möglich!" durchgehen lassen... *räusper*

Und das ist das Problem dieses Hörspiels, dass ich ansonsten aber echt sehr gern höre. Die Atmosphäre ist super, der Fall einigermaßen spannend, die Hintergründe für den Inselbrand werden nachvollziehbar erklärt, gute Sprecher/innen und so weiter. Aber dazu gesellt sich leider, leider der Beigeschmack von teils hanebüchener (Un-)glaubwürdigkeit. Trotzdem vergebe ich gerne 70%!

Allerdings! PS: Wieviel Flora und Fauna kann es auf einer Felseninsel geben, die bisher wirklich nur für ihre Felsen berühmt war?

Meine Wertung: 70%
Cover: Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Blade Helgo Liebig
Blasterhawk-Pilot Günther Flesch
Dragstor Claus Fuchs
Geist von Grayskull Gisela Trowe
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Ninjor Ben Hecker
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 16.08.2015

Masters of the Universe
(37) Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter
Erschienen: 1988
Dauer: 43:55


Skeletor ist zu allem entschlossen. Er will den endgültigen Sieg über die Masters of the Universe, die sich auf Snake Mountain zurückgezogen haben. Deshalb befiehlt er den Angriff auf die Festung und - sein Sieg ist überwältigend! Skeletor wähnt sich auf dem Gipfel der Macht...

Mein Kommentar: Tja, das ist nun also tatsächlich die letzte offizielle "Masters of the Universe"-Hörspielfolge von Europa. 37 Folgen - das ist schon nicht wenig. Interessant aber, dass diese Serie so hochklassig ist, obwohl sie mit Unmengen an Logiklöchern, Kontinuitätsfehlern und ähnlichem mehr hantiert.

Auch "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" macht da keine Ausnahme. Denn ich verstehe im Wesentlichen schon einmal nicht wirklich, warum genau die Irrlichter von Nöten sind, um diese entscheidende "Schlacht" (zu den Anführungszeichen schreibe ich gleich noch etwas) zu gewinnen. Denn es ist doch so: Während Skeletor mit absolut allem in seiner Hinterhand auf Snake Mountain zugeht und dort alles in Schutt und Asche legt, haben sich die Masters allesamt dort aus dem Staub gemacht und sich wieder in die Stadt sowie den Königspalast begeben. Zum Einen also wären hierzu eigentlich keine Irrlichter nötig, zum Anderen aber bleibt zusätzlich die Frage: Die Masters sind zurück in der Stadt - na und? Was ist anders als vorher? Skeletor hat immer noch eine gigantisch große Streitmacht und unzählige Maschinen und Vehikel im Repertoire, während die Masters praktisch gar nichts haben. Skeletor mag zwar keine Munition haben, aber die kann er sicherlich auch flott herstellen. Außerdem hat Skeletor immer noch sein "Zauberschwert des Bösen". Am Anfang von (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ist es indirekt schon eine Art Wunderwaffe, jedenfalls wird es so dargestellt. Ist also quasi die Ausgangslage von (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen (ab dem Punkt, wo Dragstor aus der Ebene der Ewigkeit zurückkehrt) plötzlich nicht mehr gegeben? Und wenn nicht, warum nicht? Was ist anders seit dem? Hat Skeletor nicht JETZT sogar NOCH MEHR Schlagkraft als zuvor - wegen all der neuen grässlichen Monster, die ja nun "viel mehr" als vorher sein sollen? Gerade Ninjor und Blade werden sogar von der Zauberin als besonders gefährlich herausgestellt. Oder wegen all der Fahrzeuge und Maschinen, die vorher die Masters hatten? Wäre es nicht ein leichtes für Skeletor und seine Folgschaft, die Masters mal eben zu überrennen? Er hat überdies auch noch sein Zauberschwert, er könnte He-Man während einer zweiten Schlacht erneut besiegen, oder? Kurz: Ich verstehe die Prämisse für die Auflösung nicht so wirklich.

Aber nochmal zurück zu den Irrlichtern. Ob mit oder ohne Irrlichter, hätte Skeletor vermutlich nicht sowieso alles was er hatte auf die Burg niederprasseln lassen? Und ist es nicht irgendwie uneinsichtig von Skeletor, bei einem solchen Widerstand, einfach volle Kraft voraus jedwede Form von physikalischer Gewalt auf die Irrlichter niederregnen zu lassen? Hätte er nicht wenigstens für einen Moment überlegen können, was er tun sollte? Woher die Lichter kommen? Wer oder was dafür verantwortlich ist? Ob das alles nur eine Ablenkungstaktik sein könnte?

Etwas schade ist auch, dass Scare Glow, Ninjor und Blade etwas hoppla-di-hopp in die Serie eingeführt werden. Andererseits aber verständlich: Die Serie ist eh auserzählt, da kann Mattel vermutlich "von Glück" sagen, dass Europa immerhin zwei dieser Figuren sehr, sehr ordentliche Sprechezeiten einräumt. Und es stört auch beim Hören nicht. Warum ich das trotzdem erwähne? Weil ich mir gewünscht hätte, dann auch noch einmal ein paar "alte Recken" zu hören. Wie Beast Man, Tri-Klops, Zodac, Mekaneck, Mer-Man oder Hordak. Gerade Douglas Welbat, Jürgen Thormann und Eric Vaessen waren doch eh Teil dieses Fünfer-Turnus'.

Übrigens, erneut eine weitere Castle-Grayskull-Tor-Öffnungsvariante. Im Verlauf der gesamten Reihe hat He-Man das Tor von Castle Grayskull auf verschiedene Weisen geöffnet. Hin und wieder sogar half die Zauberin, wenn He-Man sein Schwert gerade nicht hatte. Aber hier hat er sein Schwert und die Zauberin ist gerade nicht in Grayskull, und das Tor geht nicht auf? Die Zauberin ist zwar gefangen, aber doch ansonsten eigentlich unversehrt. In (23) Die Zauberrüstung und (27) Zoar im Strudel der Zeit hatten wir ähnliche Situationen, aber hier hatte die Zauberin sogar noch genug Kraft, Bildnachrichten erscheinen zu lassen. Doch hier geht nicht einmal das Tor auf? Wenn doch die Zauberin offenbar eh notwendig ist, das Tor zu öffnen, warum ging es in der Vergangenheit ohne sie?

Insgesamt finde ich, hätte man (35) Skeletor - König von Eternia auf die wirklich notwendigen Passagen kürzen und mit (36) In den Krallen des Bösen verschmelzen, und dafür die Geschehnisse aus "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" auf zwei Folgen ausdehnen sollen. Dann wäre mehr Raum gewesen, Skeletors Niederlage am Ende nachvollziehbarer zu gestalten und nochmal ein paar "ehemalige" Charaktere Revue passieren lassen, und sei es nur durch kleine Cameosprechrollen im Schlachtengetümmel, und eben, ja, um überhaupt eine angemessene Schlacht zu präsentieren (statt einfach nur einen Bombenhagel auf Snake Mountain herniederregenen zu lassen).

Somit bleibt abschließend auch hier wieder festzuhalten, dass die Folge trotz gewisser Ungereimtheiten insgesamt Spaß macht. Überhaupt tut dies der gesamte Fünfteiler in seiner Gänze. Zwar schwächelt (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen etwas(!) und (35) Skeletor - König von Eternia ist eine Art Füller, einfach, weil nicht wirklich etwas darin passiert. Doch betrachtet man die fünf Folgen als Ganzes, wiegen sich die Schwächen etwas auf, weil die Geschichte so angenehm ausladend ist.

So überwiegt natürlich die Qualität der Produktion, die tadellos ist, doch schaut man mit etwas Distanz auf den Fünfer, beziehungsweise isoliert man die einzelnen fünf Folgen, dann offenbaren sich seine Schwächen recht deutlich.

Meine Wertung: 84%
Cover: In den Krallen des Bösen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Buzz-Off Jürgen Thormann
Diener Dieter Ohlendiek
Dragstor Claus Fuchs
Grizzlor Franz-Josef Steffens
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
King Hiss Henry König
Koch Douglas Welbat
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Monsterkämpfer 1 Lothar Grützner
Monsterkämpfer 2 Dieter Ohlendiek
Monsterkämpfer 3 Henry König
Monsterkämpfer 4 [unkebannt]
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Stonedar Lothar Grützner
Teela Monika Gabriel
Wache Michael Harck
Rezension vom: 14.08.2015

Masters of the Universe
(36) In den Krallen des Bösen
Erschienen: 1988
Dauer: 40:09


Skeletor ist der neue König von Eternia. He-Man und die Masters of the Universe mußten sich auf Snake Mountain zurückziehen. Doch sie geben nicht auf. Sie wagen das schier Unmögliche: Sie dringen in das Königsschloß ein, um Skeletors Gefangene zu befreien. Und genau das ist es, womit Skeletor rechnet. Er wartet auf seine Feinde...

Mein Kommentar: War (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen eigentlich nur etwas zu knapp mit den Geschehnissen im Hyperraum, und war (35) Skeletor - König von Eternia insgesamt relativ belanglos in der Handlung, legt "In den Krallen des Bösen" umso fulminanter los.

Eine sehr, sehr spannende Jagd durch das Königsschloß müssen die Masters durchleben, während Skeletor ihnen desöfteren nah an den Fersen haftet... Darum belasse ich es an dieser Stelle dabei, zusammenzufassen, dass diese Folge schlicht großartig ist. Die Kampfszene zwischen He-Man und Hordak, Skeletor, der sich zu Beginn so herrlich süffisant im eigenen Ruhme sonnt und sich am Ende richtig schön in Rage wütet... Einfach nur Action am laufenden Band, super Produktion, super Sprecher/innen... alles wunderbar.

...oder... naja, ok, nicht ganz. Es gibt beispielsweise Kontinuitätsfehler. Denn während innerhalb der Story (fast!) alles soweit rund ist, gibt es sozusagen hinter den Kulissen einige Dinge, die ich ankreiden muss. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum Jürgen Thormann hier den Buzz-Off spricht. OK, das tat er bereits einmal auch in (27) Zoar im Strudel der Zeit, aber dennoch war ansonsten immer Lutz Mackensy in dieser Rolle zu hören. Umso kurioser wird das aber, wenn man bedenkt, dass Buzz-Off in (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen und (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen tatsächlich noch von Lutz Mackensy gesprochen wurde. Wurde dieser Fünfteiler also nicht "am Stück" aufgenommen?

Etwas störend empfinde ich auch immer wieder, wenn ich hier Douglas Welbat als einen der Köche höre. Natürlich macht er einen super Job, aber seine Arbeit als Mekaneck war so prägend, das ist für mich, als würde man Peter Pasetti plötzlich Fisto sprechen lassen.

Ebenso sei - wie bereits zu (35) Skeletor - König von Eternia - auf F.J. Steffens hingewiesen, der Grizzlor spricht. Für mich ist dieser einfach Mantenna - hätte man ihn also nicht statt Grizzlor in dieser Folge aktiv agieren lassen können?

Naja, ich habe bis jetzt nur auf Sprecherumbesetzungen hingewiesen, aber gibt es denn sonst nichts anderes? Sollte hier denn tatsächlich alles einfach nur perfekt sein? Nein, zugegeben, auch hier gibt es zwei kritikwürdige Punkte innerhalb der Handlung.

Zum Einen stelle ich mir immer wieder die Frage, wie es gehen soll, eine Beamzelle in Snake Mountain, eine im Königsschloss und eine in Castle Grayskull zu verbergen. Snake Mountain ist klar, und wie das mit dem Königsschloss geht, erfahren wir ja im Detail im Verlauf dieser Folge. Aber Castle Grayskull? Haben wir in (35) Skeletor - König von Eternia nicht ausführlich erklärt bekommen, dass Skeletor Castle Grayskull stark bewachen, ja sogar einzäunen lässt? So ohne Weiteres sollte eine der Beamzellen also nicht dort zu deponieren sein, oder? Jedenfalls, wenn doch, dann wird es leider versäumt, uns dies mitzuteilen.

Zum Anderen nagt an mir jedes Mal die Stelle, in der He-Man erzählt, dass er als Kind einmal einen Geheimraum erarbeitet hat. Nicht, dass damit grundsätzlich etwas falsch wäre, aber die Vorstellung von He-Man als Kind will mir nicht gelingen. Ohne jetzt zu trocken und theoretisch werden zu wollen, aber für mich ist He-Man diese Kunstfigur, die nur existiert, wenn Adam die Zauberformel sprach. Adam wusste aber als Kind noch nichts von He-Man, jedenfalls wird das allgemeinhin so angenommen, aber selbst wenn doch, ist es einfach seltsam, sich He-Man als Kind vorzustellen. Oder ist He-Man zur Zeit der Verwandlung immer so alt wie Adam? Andernfalls wäre natürlich möglich, dass er meinte, dass er in der Kindheit als Prinz Adam an diesem Raum gewerkelt hat. Naja, insgesamt bleibt mir hier nur zu sagen: He-Man, der von seiner Kindheit spricht, klingt einfach seltsam. Und ich belasse es mal dabei und breche die "Diskussion" an dieser Stelle ab! :)

Aber, wie ich eingangs schrieb: Klasse Hörspiel, mehr als hörenswert!

Meine Wertung: 91%
Cover: Skeletor - König von Eternia
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Dragstor Claus Fuchs
Eternier [unbekannt]
Eternierin 1 Ursula von Bose
Eternierin 2 [unbekannt]
Geist von Grayskull Gisela Trowe
Grizzlor Franz-Josef Steffens
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Monsterkämpfer 1 Ursula von Bose
Monsterkämpfer 2 Lothar Grützner
Orko Matthias Grimm
Roboter-Mann Horst Michael Neutze
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(35) Skeletor - König von Eternia
Erschienen: 1988
Dauer: 36:56


Skeletor hat die Stadt Eternis erobert. Jetzt herrscht er mit seinen Monsterkämpfern über Eternia, den schönsten Planeten des Universums. He-Man und die Masters of the Universe gehen in den Untergrund. Sie kämpfen um die Freiheit ihres Heimatplaneten, aber ihre Lage ist schlechter als je zuvor, denn Skeletor läßt sich zum König krönen!

Mein Kommentar: Der Titel der Folge ist zwar eigentlich schon passend, aber nicht treffend, denn Skeletors Krönung zum König, beziehungsweise Skeletor, der König von Eternia ist, wird äußerst nebensächlich behandelt und ist praktisch nicht von Belang für diese Folge.

Doch auch der Rest des Hörspiels ist ohne tatsächlichen Mehrwert. Alles das, was im Grunde passiert, ist, dass die Masters - merkwürdigerweise! - mit der Zauberin sprechen (den Kontinuitätsfehler hierzu erklärte ich bereits zu (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen) und dann am Ende Snake Mountain besetzen, um erstmal wieder eine Basis zu haben.

Zwischendrin geschieht eigentlich nur Geplänkel, wie etwa die Szene, in der Teela, deren Naivität ja bereits Teil diverser MOTU-Hörspiele (allen voran in (25) Teelas Verrat) war, einem Wildfremden beinahe - beinahe nur dank Orko! - in die Falle geht, einfach, weil sie ihm (dem Fremden) vertraut - auf welcher Grundlage auch immer dies fußen mag.

Ansonsten hören wir noch einen Dialog zwischen Hordak und Grizzlor. Hier verstehe ich übrigens nicht, warum man F.J. Steffens den Grizzlor hat sprechen lassen, denn als Mantenna war er mittlerweile bekannt geworden, und Grizzlor war zuvor Claus Fuchs' Metier. OK, Fuchs sprach nun ja bereits den Dragstor in diesem Fünfer-Zyklus, aber dann nicht Grizzlor wenigstens an dieser Stelle zu verschweigen und Mantenna mit Hordak sprechen zu lassen, macht man die Verwirrung noch größer... Hmpf!

Eine Frage zu einer Kleinigkeit am Rande hätte ich noch. Die Zauberin teilt den Masters mit, dass Skeletor das Gedächtnis von König und Königin löschen lassen will, damit sie ihm nie wieder gefährlich werden können. Und hier begreife ich wirklich nicht, inwiefern Randor und Marlena jemals gefährlich für Skeletor waren oder es einmal werden könnten? Das sind doch "nur" ganz normale Menschen ohne jedwede besonderer Form von Kraft oder Fähigkeit. Sie können weder fliegen, noch Gedanken lesen, Felsen mit einem Daumen heben, verstehen nichts von Telekinese, Telepathie, Zauberei, oder sonst irgendwas. Sie sind "nur" ein normaler Mann und eine normale Frau - mehr nicht. Haben König oder Königin jemals nur irgendwas dazu beigetragen, irgendeine Gefahr abzuwenden? Was an ihnen könnte also Skeletor gefährlich werden? Selbst, wenn das Volk den alten König und die alte Königin zurück an die Macht haben wollte, darauf könnte Skeletor doch nun wirklich pfeiffen. Er sagt ja sogar, dass er das tut, denn er betont deutlich, das Volk solle für ihn arbeiten und dass der Rest ihm ansonsten ziemlich wurscht sei. Ich würde verstehen, wenn Skeletor diese Gedächtnis-Sache rein zu seinem persönlichen Vergnügen machen wollte, aber um eine Gefahr auszuschließen? Naja...

Dennoch kann diese Folge technisch wieder voll punkten. Sie ist in der Story etwas dünn, aber alles andere stimmt. Perfekte Produktion, perfekte Sprecher/innen... Einfach wunderbar!

Meine Wertung: 78%
Cover: He-Man und das Reich der Schrecklichen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Buzz-Off Lutz Werner Mackensy
Dragstor Claus Fuchs
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Moss Man Günther Dockerill
Orko Matthias Grimm
Ram Man Jürgen Thormann
Satma Wolf Rahtjen
Satmas Handlanger 1 Lothar Grützner
Satmas Handlanger 2 [unbekannt]
Skeletor Peter Pasetti
Snout Spout Gerd Baltus
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen
Erschienen: 1987
Dauer: 41:48


Mossman und Buzz Off sind in den Hyperraum entführt worden - und mit ihnen das Zauberschwert von He-Man. Grund genug für die Masters of the Universe, in dieses geheimnisvolle Reich vorzudringen. Gut, dass vorher niemand wußte, was sie dort erwartet, denn es ist das Reich der Schrecklichen!

Mein Kommentar: Betrachtet man es ganz genau, passiert in "Das Reich der Schrecklichen" nur wenig: Die Masters dringen in den Keller vor, bauen die Maschine, He-Man, Man-At-Arms und Orko befreien Moss Man und Buzz-Off und kehren mitsamt des Zauberschwertes nach Eternia zurück - Ende.

Mir fällt das immer wieder auf, wenn ich diese Folge höre: Wie wenig eigentlich doch passiert. Es ist schwer, die Geschehnisse widerzugeben, weil für uns Hörer/innen alles etwas zu sehr gestrafft wurde. Vor allem die Reise durch den Hyperraum hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, doch eigentlich erfahren wir nur, wie dort die Pflanzen aussehen, dass dort das verschwundene Stück Holz aus (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen wieder aufgetaucht ist, und dass "da hinten" eine Burg steht, in der die zwei vermissten Freunde gefangen gehalten werden. Man könnte natürlich lobend betonen, dass die Folge gerade deshalb "keine Längen hat" und darum "schön flott erzählt ist, weil sie sich auf das Wesentliche konzentiert". Aber ist gerade bei soetwas nicht das Wesentliche, dass man nicht bloß Zauberschwert und Freunde finden muss, sondern in einer fremden Welt kleine Abenteuer zu bestehen hat? Um die Reise auch als Reise darzustellen? Denn es ist hierbei auch seltsam, dass He-Man, Orko und Man-At-Arms, bis auf wenige Dutzend Meter, genau dort im Hyperraum erscheinen, wo Zauberschwert, Buzz-Off und Moss Man zu finden sind. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass ja die Zeit im Hyperraum viel langsamer verläuft, als auf Eternia. Wirkt es dann nicht noch viel lahmer, wenn in der sehr, sehr kurzen Zeitspanne, welche die drei sich im Hyperraum befinden, auch noch alles absolut glatt geht?

Umso spannender finde ich dahingegen widerum die kleine Szene im Keller, die zeigt, wie verzweifelt die Masters auf die Rückkehr der Freunde warten, weil schon so viel Zeit vergangen ist - und dann auch noch Dragstor hineinplatzt und somit eine ganz neue Dynamik des Zeitdrucks entsteht. Damit einhergehend finde ich den Sieg über Satma und seine Mannen etwas platt, denn wie besiegt man eine feindliche Übermacht, die drauf und dran ist, He-Man und die Anderen - trotz wiedererlangtem Zauberschwert! - niederzudreschen? Richtig, Orko zaubert und alles ist gut. Nicht, dass ich dem Kleinen das nicht gönne, aber diese "Orko rettet in letzter Sekunde den Tag"-Momente wirken in dieser Quantität eben irgendwie simpel, denn es passierte ja nicht zum ersten Mal.

Hier übrigens auch wieder klar die Handschrift von Francis zu erkennen, der wie so häufig sein Fabile für die Wissenschaft einbezieht (Hyperraum, Zeitverlauf und dergleichen).

Oh, bevor ich es vergesse: Bereits in meiner Rezension zu (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ging ich ausführlich auf Kontinuitätsfehler ein, deshalb verzichte ich darauf, die auf diese Folge zutreffenden Fehler nochmal in epischer Breite zu erklären, der Vollständigkeit halber sei darum nur kurz auf die Ram-Man-Snout-Spout- und die Icebird-Sache hingewiesen.

Gute Folge, eigentlich, deren Dauer von deutlich über 40 Minuten wie im Fluge vergeht. Man mag das positiv oder negativ sehen ("Keine Längen", etc.), aber ich vermisse jedes Mal wieder ein paar mehr Abenteuer im Hyperraum, oder gern auch eine etwas ausführlichere Flucht vor Skeletor, der am Anfang ja eine sehr kurze Szene spendiert bekommt. Rein technisch gibt's jedenfalls nicht zu bekritteln; super produziert, von vorne bis hinten.

Meine Wertung: 80%
Cover: He-Man und das Zauberschwert des Bösen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Buzz-Off Lutz Werner Mackensy
Dragstor Claus Fuchs
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Moss Man Günther Dockerill
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Snout Spout Gerd Baltus
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen
Erschienen: 1987
Dauer: 39:54


Dragstor kehrt aus der Ebene der Ewigkeit zurück. Auf seiner Schulter sitzt der legendäre Icebird, ein riesiger Vogel, der aus Hyperraum-Eis bestehen soll! Das ist der Beginn eines folgenschweren Kampfes um Eternia, denn der Drachenkämpfer hat noch mehr mitgebracht: Das Zauberschwert des Bösen! Als Skeletor diese Waffe einsetzt, bricht eine Katastrophe über He-Man und seine Freunde herein...

Mein Kommentar: Wagen wir uns mal an diesen Fünf-Teiler, von welchem diese Folge den Anfang macht. Alles in allem ist "Das Zauberschwert des Bösen" eine gelungene Folge, wirft aber, wie so viele andere MOTU-Hörspiele, eine Reihe von Fragen und Kontituititätsproblemen auf!

Was genau ist das für ein Schwert, das Dragstor da mitgebracht hat? Nur irgendein Schwert, an dem zufällig Hyperraum-Eis haftet, und das DESHALB so mächtig ist? Warum sind die Dämonen so siegreich? In der Vergangenheit suchten sie immer gleich das Weite, sobald He-Man auch nur leicht verschwommen am Horizot zu erahnen war, aber hier dringen sie wie nichts durch alle Verteidigungslinien. Ferner hat He-Man Skeletor schon sehr häufig ohne sein Schwert besiegt; man denke nur an (20) Die Rache des Schlangenfürsten. Wieso tat er sich dieses Mal so schwer?

Und warum, das frage ich mich seit dem ersten Hören damals: Kurz bevor die Schlacht richtig losgeht, will Snout Spout unbedingt mit Man-At-Arms sprechen, weil er eine Maschine bauen will, mit der man in den Hyperraum vordringen könnte. Aber dann folgt (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen, Ram Man stößt dazu, und hat auf einmal die exakt selbe Idee, die Snout Spout Man-At-Arms erklären wollte. Wirklich seltsam ist dann aber nur, dass Snout Spout, als Ram Man alles erklärt, sich nicht nur nicht daran erinnert, dass er selbst auch diesen Einfall hatte, sondern außerdem noch äußerst skeptisch ist, und stark zweifelnd nachfragt, wie das dann gehen und wie man an die Teile dafür gelangen solle.

Sehr, sehr merkwürdig auch die Zauberin von Grayskull. Am Ende des Hörspiels kann sie nicht einmal die Hilferufe der Masters beantworten - vermutlich ja wegen des Hyperraum-Eises -, aber in (35) Skeletor - König von Eternia ist sie quietschfidel und kann auch plötzlich wieder die Zugbrücke öffnen, die Masters eintreten lassen, UND sogar noch die Dämonen in Schach halten, ja, sogar über sie lachen... Wie und warum bitteschön? Das Einzige, was sich seit dem geändert hatte, ist doch, dass He-Man sein Zauberschwert wieder hat. Oder haben Orkos Zauberspruch und Snout Spouts Getröte, um He-Man zu wecken, auch die Zauberin entlähmt?

Etwas schade ist auch, dass man sich wenig Mühe gab, Icebird etwas anders einzubringen, denn bereits der Name übesetzt sich eins zu eins mit dem des Eisvogels aus (14) Der feurige Eisvogel, doch auch das Krächzen ist das exakt selbe. Nicht, dass dies eine echte Schwäche des Hörspiels wäre, doch wirkt es einfach eine Spur zu simpel gemacht.

Aber nimmt man das einmal beiseite, ist dies hier eine sehr starke Folge, die perfekt produziert wurde, stringent erzählt wird und ganz besonders Dragstor kommt phantastisch weg, denn Claus Fuchs spielt diesen so hervorragend, das ist mit Worten kaum zu beschreiben.

Wirklich, es sind nur die Kontinuitätschfehler, die hier die Wertung drücken, alles andere ist ohne Fehl und Tadel!

Das Zitat der Folge kommt von Dragstor: ...hähähä, UND OB!

Meine Wertung: 83%
Cover: ...und der gestohlene Sieg
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Beatrice Ursula Sieg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Claire Karin Eckhold
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Pflegerin Susanne Wulkow
Roger Wolf Stephan Schad
Salma Hutchinson Tina Eschmann
Sidney Dorothee Sturz
Tiffany Maureen Havlena
Trevor Pomery Ben Hecker
Rezension vom: 24.07.2015

Die drei ???
(176) ...und der gestohlene Sieg
Erschienen: 2015
Dauer: 1:07:44


Zwei Tore liegen die L.A. Strikers zurück - zehn Minuten vor dem Abpfiff. Das Fußballspiel gegen die haushoch überlegenen Rochester Ravens scheint längst entschieden zu sein. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und die Strikers nehmen den glänzenden Pokal mit nach Hause. Was ist geschehen? Die Ermittlungen bringen Justus, Peter und Bob auf die Spur eines skrupellosen Erpressers...

Mein Kommentar: Fussball ist also wieder an der Reihe, zwar nicht durch und durch, sondern eher als Themengeber für den Fall, aber trotzdem gab es auch schon ???-Fussball-Fälle, die weniger Fussball-Bezug hatten. Was heisst das also für dieses Hörspiel? Tja, wer die ???-Fussball-Fälle kennt, braucht eigentlich gar nicht weiterlesen, denn mehr als erneut einen so gerade noch halbwegs brauchbaren Fall kriegen wir nicht serviert. ...und wirklich wundern muss man sich immer wieder, wieso in der Gegend, in der die ??? leben, Fussball so dermaßen beliebt ist.

Aber wenn schon andauernd Fussball-Fälle in den USA passieren, wieso dann nicht einmal wenigstens ein guter? Hach, ich weiss auch echt nicht, was ich hier noch groß schreiben soll. Die Handlung per se ist nachvollziehbar und die Auflösung geht in Ordnung, aber nimmt man es genau, ist die Täterperson einen gewaltigen Umweg gegangen und hat unglaublich viel Aufwand betrieben, um erfahren zu können, was sie erfahren wollte. Von hinten durch die Brust ins Auge, kann ich da nur sagen. Mir fallen auf Anhieb mindestens 5 Wege ein, das Gewollte in Erfahrung zu bringen, ohne all den Zinober.

Aber ich muss doch endlich einmal eine Lanze brechen für all diejenigen, die sich ständig darüber beschweren, dass es in allen ???-Folgen immer die gleichen Running Gags gibt: "Schalt den Verstärker ein", "Halt den Schnabel, Blacky", Karte-Vorlegen, Karte-Vorlesen, Bob und Peter zicken sich neckisch an, wenn gegessen wird, dann immer mit halbvollem Mund und der Betonung, wie unglaublich lecker das Nahrungsmittel schmeckt... Wirklich, es ist sowas von durchgenudelt, BITTE, lasst das doch endlich weg. Und, NEIN, ich bin keiner von denen, der als Erster schreit, dass es wieder eingeführt werden soll, wenn es weg ist - ich meine das ganz bewusst. Es wirkt alles so aufgesetzt, immer dieselben Standardfloskeln zu hören (und auch zu lesen!), meine Güte, wie das nervt. Und wenn das dann noch in einem versusten Fall wie diesem passiert, nervt es sogar doppelt - wunderbar.

Technisch jedenfalls ist alles in bester Ordnung, Sprecher und Sprecherinnen liefern saubere Arbeit, Soundeffekt gut gesetzt, Musiken gut ausgewählt... Seltsam ist nur, wie Peter Tiffany noch zu Beginn des Hörspiels zweimal laut rufend begrüßt. Soll es unterstreichen, dass Tiffany ihn beim ersten Mal nicht wahrgenommen hat? Oder hatte Jens Wawrczeck mehrere Varianten der Begrüßung angeboten und beim Schnitt hat man sich versehentlich für zwei auf einmal entschieden?

Naja, ???-Fussball-Folgen-Standard... Leider wie immer...

Meine Wertung: 48%
Cover: ...und der Delfin in der Felsenbucht
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Alf Fisher Timo Sünnemann
Anne Theresa Underberg
Constable Tilo Schmitz
Constable Wilbert Achim Schülke
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Joe Till Huster
Julian Ivo Möller
Mr. Fisher Kai-Hendrik Möller
Mr. Patterson Wolfgang Berger
Mr. Venloe Ben Hecker
Polizist Holger Mahlich
Segler Tom Brake
Sven Erich Krieg
Rezension vom: 22.06.2015

Fünf Freunde
(112) ...und der Delfin in der Felsenbucht
Erschienen: 2015
Dauer: 59:26


Die Fünf Freunde entdecken in der Felsenbucht einen Delfin, dem es offenbar nicht gut geht. Hier kann nur Mr. Fisher helfen! Doch der ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit seinem Sohn Alf fahren sie aufs Meer, um ihn zu suchen. Dabei geraten sie mit ihrem Motorboot in ein riesiges Fischernetz, das scheinbar herrenlos durchs Wasser treibt. Und das ist erst der Anfang eines aufregenden Abenteuers, in dem die Fünf Freunde viel Mut beweisen müssen. Doch zum Glück können sie sich immer aufeinander verlassen.

Mein Kommentar: Wie immer haben die fünf Freunde Ferien und erleben ein für sie übliches Abenteuer. Dieses Mal geht es um einen Delfin, der sich in einem Fangnetz im Wasser verfing, dass da eigentlich gar nicht sein dürfte.

Der Fünfer nimmt die Spur auf, aber an wen immer sie sich auch wenden, niemand hört ihnen zu. Alle nehmen sie nicht ernst und tun ihre Hinweise und sogar Beweise als irgendwelche Zufälle oder Einbildungen ab. Niemand geht der Sache nach, recherchiert oder guckt vor Ort nach dem Rechten.

Etwas zu auffällig, dass ausgerechnet diejenigen, bei denen die Fünf mit ihrem Anliegen goldrichtig sind, absolut gar nichts tun. Es ist fast schon als plump zu bezeichnen, davon auszugehen, dass niemand der Hörer/innen auf die Idee käme, das merkwürdig zu finden und die entsprechen Personen als höchst verdächtig einzustufen. Denn selbstverständlich tut man genau das: "Häh? Warum geht der nicht mal eben nachgucken? Naja, dann steckt der wohl mit drin!" - das denkt man in einer Tour.

Aber abseits davon sind auch mehrere andere Dinge zu offensichtlich inszeniert; man wird auf jedes noch so kleine Indiz mit der Nase draufgestoßen.

Wirklich gefallen tut mir darum, dass die Freunde sich in der Tat redlich bemühen, dem Delfin zu helfen und dafür sorgen, dass er nicht ertrinkt. Tolle Message, find ich super.

Doch der Rest der Geschichte? Naja... Immerhin reißt die Produktion vieles wieder raus, denn die Schauplätze sind allesamt wunderbar vertont und auch bei den Sprechern und Sprecherinnen habe ich keinen Anlass zu Kritik.

Meine Wertung: 67%
Cover: Feuer auf Gut Ribbeck!
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Alfred Geitner Wolfgang Rositzka
Anna Ribbeck Elga Schütz
Christa Högel Tanja Geke
Feuerwehr-Einsatzleiter Hans Tennigkeit
Feuerwehrmann Stephan Chreszinski
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Horst Peters Rüdiger Hellmann
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Lea Emma Hellmann
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Philipp Ribbeck Oliver Böttcher
Sabine Merete Brettschneider
Toni Lino Böttcher
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 22.06.2015

TKKG
(192) Feuer auf Gut Ribbeck!
Erschienen: 2015
Dauer: 1:01:21


Eigentlich wollten TKKG nur ein paar ruhige Sommertage bei Gabys Brieffreundin Sabine in einem SOS-Kinderdorf verbringen. Als Tim, Karl, Gaby, Klößchen und Sabine - teils hoch zu Ross, teils auf dem Drahtesel - von einem kleinen Ausflug zum nahen Reitstall zurückkehren, eröffnet sich ihnen ein schreckliches Bild: Gut Ribbeck brennt lichterloh! Ein Unfall oder vielleicht doch Brandstiftung? Wer hätte ein Motiv, die Stallungen auf Gut Ribbeck anzuzünden? TKKG machen sich an die Arbeit, sammeln Indizien und fügen scharfsinnig die einzelnen Puzzleteile zusammen. Sie sind dem möglichen Täter auf der Spur - glauben sie zumindest.

Mein Kommentar: Hmpf... Ich komme mit dieser Folge einfach nicht klar. Eigentlich ist alles da: Abenteuer, mehrere verdächtige Personen, Ermittlungsarbeit, ja, sogar zwei Story-Wendungen sind geschickt eingeflochten.

Trotzdem... also ich weiss nicht... Wer es am Ende und warum getan hat, ist schlüssig und sogar menschlich verständlich: ABER: Wurde Phillipp nun wirklich dauernd von seinem Vater geschlagen und seine Mutter hat nie was dazu gesagt, oder nicht? Es wird einmal kurz angedeutet, dass es wohl so wäre, aber die Person, die Auskunft darüber gibt, betont, es nicht zu wissen, sondern nur, es sozusagen zu ahnen. Auch später erklärt die Frau Mama, Philipp habe ihr immer nur Hass entgegeben gebracht, aber erwähnt mit keiner Silbe, ob dieser Hass gerechtfertigt gewesen war. Es mag letzten Endes keine große Rolle spielen, denn so oder so gäbe es genug "Zündstoff" für dieses familiäre Problem, aber dennoch finde ich diesen Punkt äußerst wichtig; zumal, wieso soll Philipp seiner Mutter VERSPRECHEN, den Hof nicht zu verkaufen? Wenn sie sicher gehen wollte, hätte sie dies im Vertrag doch einfach festlegen lassen können? Warum sie es nicht tat, kann man sich denken oder nicht denken, oder ob sie wirklich die Schläge von Philips Vater für den gemeinsamen Sohn stillschweigend hinnahm, kann man sich denken oder nicht denken, aber solch gravierende Fragen müssen beantwortet werden, sonst ist der Geschichtsverlauf einfach für die Katz'.

Oh, und PS: Den wirklich schlechten End-Witz von Tim, Karl und Klößchen, dass Pferdefleisch tolle Steaks abgäben, also, das ist echt etwas geschmacklos. Da ist ein Mädchen, dass an ihren Tieren hängt, und dann kommen drei so grobe Klötze, machen einen platten Spruch, deklarieren es wenig später als Witz und lachen sich kaputt? Oh man!

Meine Wertung: 63%
Cover: Schattenwelt
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
1. Polizist Tim Kreuer
2. Polizist Jesse Grimm
A.C. Berany Hanni Vanhaiden
Barfrau Theresa Underberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Chris Soi Anifantis
Corvy Karin Suender
Dr. Wilcomb Heinz Lieven
Emery Peter Weis
Francine Breckenridge Elga Schütz
Gamma Wolfram Grandezka
Ginger Heidi Schaffrath
Ivy Leonie Lander
Jason Woody Mues
Jeremy Bright Stephan Schad
John Stephan Benson
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lederhose Klaus Krückemeyer
Lemuel Garvine Tim Grobe
Mr. Andrews Henry König
Mrs. Fernandez Anja Topf
Mrs. Roalstad Beate Rysopp
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Franziskus Navek
Prof. Haynthorb Wolfgang Draeger
Prof. Roalstad Jürgen Thormann
Samantha Henrike Fehrs
Sanitäter Franzisko Löwe
Schwester Heikedine Körting
Stimme Wolfgang Völz
Taylor-Jackson Jona Mues
Walker Rüdiger Schulzki
Rezension vom: 24.05.2015

Die drei ???
(175) Schattenwelt
Erschienen: 2015
Dauer: 3:06:36


Die drei ??? bekommen eine einmalige Chance: Sie dürfen an der Universität von Ruxton für ein paar Wochen das Studentenleben testen. Doch schnell wird klar, dass hier nicht nur Vorlesungen, Partys und Wohnheimzoff auf sie warten, sondern ein neuer Fall!

Mein Kommentar: Wow, echt schon 175 Hörspiele? Und kam die vorherige Dreier-Jubiläumsfolge, (150) Geisterbucht, nicht erst vorletzte Woche heraus? Himmel, wie die Zeit vergeht... Auch kaum zu fassen, dass ich dieses Werk nun schon über eine Woche vorliegen habe und es bereits zehnmal angehört habe - um ihm mit meinem hier veröffentlichten Text möglichst gerecht zu werden.

Nun ja, der vierte (reguläre) Dreier-Fall für Die drei ??? steht an - und der gefällt mir insgesamt sehr, sehr gut; dennoch stören mich diejenigen Dinge, die mir missfallen, umso mehr. Zuerst möchte mal das Universitätsfeeling loben, das super vermittelt wird. Mal nicht das immer gleiche Rocky-Beach-Wohnwagen-Schrottplatz-Gebamsel. Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es ist auf Dauer einfach nicht mehr sonderlich interessant, und gerade das ist einer der Eckpfeiler für "Schattenwelt".

Ein wenig schwierig tue ich mich beim Formulieren meines nächsten postiven Aspekts, denn der ist behaftet von Ambivalenz: Die lange Spielzeit, die nie langweilig oder gestreckt wirkt, obwohl zugleich das Ende jedes Drittels immer damit brilliert, dass der nächste große Halunke entlarvt/hinter Gittern ist. Das nutzt sich ein wenig ab, weil man - auch innerhalb des gesamten Handlungsverlaufs - näher und näher an die eigentlichen Drahtzieher herankommt. Man weiss einfach, dass bei über drei Stunden Spielzeit nicht "jetzt schon" alles gelöst ist, da muss noch mehr kommen - und das impliziert weiterhin, dass Person X, die soeben dingfest gemacht wurde, wohl doch nicht der Kopf derjenigen ist, die auf Ruxton ihr Schindlunder treiben. Und eben das ist etwas zäh: Person 1 erwischt, die war's aber nicht, Person 2 erwischt, die war's aber ebenfalls nicht, Person 3 erwischt, aber die ist es nicht, Person 4, die es auch nicht war... So geht das mehr oder minder bis zum (wirklichen) Ende. Es fehlen die Aha-Momente.

Aber, wie ich schrieb, ich möchte das nicht als echten Negativ-Kritikpunkt verstanden wissen, denn trotz der ständigen Kenntnis (als Hörer/in), dass es bei soviel Restspielzeit noch nicht vorbei sein kann, passiert immer wieder etwas neues, dem man gern noch weiter und weiter zuhört. Weil, ich erwähnte es zu Beginn bereits, die Atmosphäre stimmt, dauernd was los ist und der Fall logisch und nachvollziehbar vorankommt. Nicht unbedingt spannend, aber unterhaltsam - interessant, könnte man vielleicht auch sagen.

Vielleicht gibt es sogar einige, die den (meiner Meinung nach) hier und da eingestreuten vermeintlichen(!) Humor als solchen ansehen und an den entsprechenden Stellen lachen können. Aber wenn Peter versehntlich in den Lyrik-Kurs muss, und sich Justus und Bob königlich darüber amüsieren und alberne Witzchen machen, naja... Zwei Jungs, die schon so erfahren sind, mehrfach durch Dick und Dünn gingen, und auch längst nicht mehr 8 Jahre alt sind, lachen über so einen Quatsch? Das ist das Einzige, was meiner Ansicht nach, im gesamten Hörspiel nicht funktioniert. Die Szenen, in denen "etwas Lustiges" geschieht, sind zwar rar gesäht, aber dennoch finde ich die jedes Mal einfach zum Gähnen und kann nur leicht die Nase rümpfen.

Etwas unpassend finde ich auch Bobs Vater in dieser quasi-mystischen Rolle; mir ist das zu konstruiert. Dieser eher unscheinbare Mann, der, egal ob Buch oder Hörspiel, ein gewisses Bild über seine Person gefestigt hat, fällt hier in gewisser Weise aus der Rolle, indem ein Geheimnis über ihn gelüftet wird, das so gar nicht zu dem genannten stark geprägten Bild passen will; hier wäre mir lieber gewesen, die drei ??? hätten auf der Uni z.B. einen Professor als Auftrggeber erhalten, woraus sich dann der Fall entsponnen hätte, denn die Sache mit Bobs Vater ist vollkommen unspannend, weil von Anfang an klar ist, dass der Verdacht gegen ihn sich am Ende ganz anders herausstellen muss und dass es nur so gedreht wurde, als hätte er wirklich Dreck am stecken.

Und, ja, das Ende. Die Auflösung ist mir eine Spur zu phantastisch - ich belasse es einfach mal bei dieser Beschreibung, um nichts vorwegzunehmen... :)

Trotzdem eine insgesamt doch eher gute Folge, die ich auch nach nun zehnmaligem Hören nicht satt habe. Und das spricht eine deutliche Sprache, oder?

Meine Wertung: 82%
Cover: ...und das Geheimverlies im Schloss
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Baron Hasting Stephan Schad
Baronin Hasting Beate Rysopp
Dick Jannik Endemann
Eddy Woody Mues
George Alexandra Garcia
Gregory Heinz Lieven
Julian Ivo Möller
LS Ansage Wolfram Grandezka
Mr. Tate Stephan Benson
Ronald Rüdiger Schulzki
Rezension vom: 04.05.2015

Fünf Freunde
(111) ...und das Geheimverlies im Schloss
Erschienen: 2015
Dauer: 56:25


Ferien auf einem Schloss! Während Anne sich am liebsten in eine Prinzessin verwandeln würde, lauschen ihre Freunde gespannt der Legende von Prinz Aldous. Der ist auf einem alten Gemälde zu sehen und soll noch immer in einem geheimen Verlies im Schloss spuken. Als plötzlich zwei der Fünf Freunde verschwinden, wird es richtig unheimlich. Zumal außer ihnen nur noch der alte Butler Gregory auf dem Schloss ist. Nur in letzter Minute können die Fünf Freunde einen gemeinen Betrug verhindern.

Mein Kommentar: "Geheimverlies" und "Schloss" - gleich zwei typische Fünf-Freunde-Schlüsselbegriffe allein schon nur im Titel der Folge. Na, was das wohl wird? Nun, ein in der Tat sehr hörenswertes Hörspiel ist das geworden.

Es beginnt zunächst damit, dass die Freunde im Zug sitzen und dann auch beim Schloss ankommen und begrüßt werden. In diesen ersten Minuten werden fast alle Charaktere dann auch gleich kurz vorgestellt. Und auch vom Geheimverlies ist bereits die Rede. Somit sind wir also gleich vom Fleck weg im Bilde. Auch der weitere Verlauf ist schön atmosphärisch und recht realistisch sowie spannend erzählt. Gute Produktion, gute Sprecher, gute Musiken... Nix zu Bemängeln.

Nur am Ende ist es dann leider doch unglaubwürdig, wie der Beinahe-Geschädigte mit der Situation umgeht, und auch, wie - ja, unglaubwürdig! - "Täter" und Komplize bei der Sache wegkommen. Alle haben sich lieb, alles ist vergeben und vergessen. Das Wie und Warum will mir dabei nur leider nicht in den Sinn kommen, schließlich lief diese ganze Kiste schon eine gaaanze Weile, und dann einen auf "Einmal ist kein Mal!" zu machen, find ich arg überzogen; zumal ich auch den Grund für die "Vergebung" nicht wirklich verstehe. Wieso sollte der Täter seinen Komplizen vor der Polizei verschonen? Oder wird der Täter gar nicht an diese ausgehändigt? Und wenn nicht, warum nicht?

Alles in allem ein wirklich schöner Fünf-Freunde-Fall, den man am Ende auf dem ansonsten konstant guten Niveau hätte halten können, wenn man es so gedreht hätte, dass der Täter irgendwie entkommt, und dass der Komplize eine bittere Entschädigung hätte bezahlen oder für 1-2 Jährchen ins Kittchen hätte gehen müssen, wegen eines bislang tadellosen Rufes, oder irgendsowas.

Meine Wertung: 72%
Cover: Nord-Nordwest zum Hexenplatz
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Anton Berger Erkki Hopf
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Kurt Fechner Robin Brosch
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Safira Marion Martienzen
Theresia von Steinbach Sabine Hahn
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 16.04.2015

TKKG
(191) Nord-Nordwest zum Hexenplatz
Erschienen: 2015
Dauer: 58:04


Tim, Karl, Gaby und Klößchen haben die moderne Art der Schnitzeljagd für sich entdeckt: Geo-Caching. Mit Hilfe eines GPS-Geräts navigieren sie durch die Landschaft am Schwarzweiler Wald und suchen nach kleinen, gut versteckten Dosen - ein schöner Spaß! Aber aus Spaß wird Ernst, als sie einen Mann mit Motorradhelm beobachten, der etwas vom Feld in den Wald schleift. Handelt es sich dabei etwa um eine Leiche? Schon sind TKKG mitten drin in einem mysteriösen Fall... Wer jagt den Schwarzstorch? Und warum? Was hat es mit dem mystischen Kraftplatz am Moor auf sich? Und warum zum Teufel verfolgt ein Sportflugzeug TKKG?

Mein Kommentar: Ich komme nicht umhin, bei dieser Folge das Gefühl nicht loswerden zu können, dass es sich hierbei um einen ???-Fall handelt. Der Verlauf entspricht dem eines ???-Falls, die Dialoge teilweise ebenfalls, und dass Gaby häufig eher "nur dabei" ist, schimmert auch sehr kräftig durch. Gerade dann, wenn der Erzähler erwähnt, was Tim, Karl und Klößchen sagen/machen/denken, und dabei Gaby praktisch nicht erwähnt, hat man das Gefühl, dass er eigentlich Justus, Peter und Bob meinen würde.

Zugleich gibt es Szenen, in denen man den "alten Supermann-"Tim deutlich erkennen kann, und dann andere Szenen, wo man den "neuen" Tim verwundert vermisst. So rast ein Motorrad auf TKKG zu, aber Tim stellt sich diesem in den Weg, statt wegzurennen. Warum? Was verspricht er sich davon? Natürlich verletzt er sich und kann daraufhin nur noch humpeln, aber dennoch bleibt er am Ball und verkneift sich schmerzgetränkte Jauchzer, sondern bewegt sich immer noch schneller voran als Gaby, Karl und Willi. Natürlich! Ferner bricht Tim in eine Hütte ein - öhm, ja... Da fällt mir nicht mal eine Formulierung ein, um das hier zu würdigen.

Insgesamt laufen am Ende dann aber alle Fäden zusammen und es klärt sich alles auf. Nur wirkt das merkwürdig konstruiert. Ich will hier jetzt gar nicht Themen wie Spiritualität, Esotherik und dergleichen positiv wie negativ kritisieren, aber wie eindimensional einfältig, ja, abergläubisch gar, die Figur Theresia von Steinbach dann letzten Endes wegkommt, ist schon albern. Das ewige Leben? Oder zumindest eine Verlängerung? Und das noch auf Kosten anderen Lebens? Spielen bei solchen Dingen nicht auch noch zumindest eine Art Ethik eine Rolle? Und was ist mit Kharma? Was mit dem schnöden Mammon, den sie für all das einsetzt? Nun, mir will das alles nicht so recht in den Kopf. Eine Frau, die offenbar gebildet ist, ein erfülltes Leben hatte, und die durch eine schwere Krankheit sozusagen zur Natur und zu sich selbst fand, hat einige der wichtgsten Lehren des Ganzen nicht verstanden? Nee, das passt nicht zusammen. Zumindest nicht im Kontext, den das Hörspiel mitbringt. Ich kann hier leider nur den Kopf schütteln.

Aber nun ja, nehmen wir das Ende mitsamt Aufklärung einmal beiseite und denken uns für einen Moment, dass dies alles etwas anders erklärt werden würde, ist der Fall bis dahin recht gut gemacht, finde ich. Sehr gute Produktion, alle Sprecher/innen liefern eine klasse Performance, gerade Klößchen und Karl gefallen mir besonders. Und, nun ja, mit diversen Verdächtigen und allerlei Vorkommnissen kommt keine Langeweile auf, im Gegenteil, ich würde sagen, dass es sogar ausreichend spannend ist. Eben, weil dauernd was passiert.

Aber dann kommt eben nunmal leider das Ende - und das versemmelt einfach alles, weil es wahnsinnig unlogisch ist. OK, ja, ich könnte mir das alles irgendwie erklären, zumal gerade bei Themen wie Esotherik jeder vieles immer ein wenig anders "intrerpretiert" und auslebt, aber dennoch sollten gerade die grundlegenden Dinge nicht so schräg missverstanden werden. Doch selbst, wenn ich mir mit viel gutem Willen auch DAS noch zurecht denken könnte: Es ist nicht meine Aufgabe! Sondern die der Story. Eine Story, die offene Fragen zurücklässt und nicht alle Details zu Tode erklärt, das ist eine Sache. Aber eine Story, die derartige Ungereimtheiten zurücklässt, das ist geht einfach nicht, denn, wie schon erwähnt, Frau von Steinbach wirkt insgesamt eher mitfühlend, gebildet und tolerant - da langen mir die lauwarmen Erklärungen für ihre Taten einfach nicht.

Darum eine schwierige Wertung. Einfach alles richtig gemacht, aber dann kommt das Ende und vermasselt es. Ich denke, eine gerade noch Gnaden-65%-Wertung scheint einigermaßen fair zu sein.

Meine Wertung: 65%
Cover: ...und das Tuch der Toten
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Angus Till Demtröder
Baxter Hans Kahlert
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Grace Powell Luise Lunow
Guillermo Mario Ramos
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kranführer Klaus Dittmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Stanley Morgan Romanus Fuhrmann
Steve Martin Brücker
Rezension vom: 09.03.2015

Die drei ???
(174) ...und das Tuch der Toten
Erschienen: 2015
Dauer: 1:03:02


Ein zunächst harmloser Ausflug entwickelt sich zu einem geheimnisvollen Fall für die drei ???: In einem sagenumwobenen Waldgebiet in den Santa Monica Mountains streift eine düstere Gestalt umher. Ein Wesen aus der Urzeit? Justus, Peter und Bob stoßen auf rätselhafte Spuren. Was sie nicht wissen: Sie sind nicht die Verfolger, sondern die Beute...

Mein Kommentar: Also, so allmählich... Dass die Titel der aktuellen ???-Geschichten oft arg an den Haaren herbeigezogen sind (wenn man versucht, sie mit dem Inhalt selbst in Verbindung zu bringen), nein, jetzt fangen sie damit auch bei den Klappentexten an. Die kurze Zusammenfassung auf der Rückseite liest sich wie eine Rohfassung für einen neuen Scream-Film. Was noch akzeptabel wäre, wenn es in der Geschicnte auch tatsächlich so käme/wäre, doch es ist wie beim Titel: Zwar stimmt es so irgendwie und ist darum nicht falsch, aber trotzdem passt es nicht zusammen. Einzig, dass hier und da mit "Ta-ta-ta-taaaa"-Quasi-Schock-Momenten hantiert wird, wo urplötzlich irgendwas/-wer auftaucht - aber auch das ist eher nebenbei und hat eigentlich nicht viel mit dem eigentlichen Fall zu tun.

Überdies verrät sich diese ???-Folge mehrfach selbst, weil allzu deutlich "Gegenaussagen" getroffen werden oder an und für sich völlig nebensächliche Dinge explizit erwähnt werden - und was DAS bedeutet, wissen wir mittlerweile genau. Doch statt uns auf's Glatteis zu führen, kommt es dann auch tatsächlich so, wie wir beim Erkennen solcher Momente vermuten. Wenn da also ein Angestellter rumplärrt, dass der Sohn der Protagonistin, welcher Polizist ist... ...und wenn dann der Hund ausführlich beschrieben und als erfolgreiche Polizei-Schnüffelnase dargestellt wird... Naja... Ihr merkt schon, worauf ich hinaus will.

Etwas merkwürdig ist indes, wie umwegig der Fall verläuft, um möglichst "unerklärlich" zu sein, aber dann nach etwa zwei Dritteln Spielzeit alles aufgelöst ist und deshalb natürlich klar wird: Es ist nicht alles aufgelöst, denn es geht noch weiter. Das wäre in Ordnung, es ist nur schade, wie geradlinig es dann bis zum Ende weitergeht.

Dann, am Ende, kommt die übliche Abschlusszusammenfassung, bei dem auf die Schnelle auch noch der Rätseltext, welcher ganz am Anfang einmal genannt, ansonsten aber nie beachtet, aufgelöst wird.

Insgesamt ein sehr gut produziertes Hörspiel mit toller Atmosphäre. Der Fall selbst ist allerdings recht mager, weil er aufgrund zu deutlich genannter Randfakten zu leicht zu durchschauen ist, andererseits so umständlich erzählt wird, dass man sich am Ende fragt, warum es zwei Stories braucht, die in gewisser Weise parallel laufen, um am Ende in einer dritten Story zu gipfeln...

Meine Wertung: 68%
Cover: ...auf dem Pfad der Küstenschmuggler
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Bauer Gibson Klaus Dittmann
Constable Brixton Wolf Frass
Constable Jones Michael Bideller
David Patrick Bach
Dick Jannik Endemann
Dr. Miller Udo Schenk
George Alexandra Garcia
Jack Tim Grobe
Julian Ivo Möller
Luka Malon Stahlhut
Norman Martin Brücker
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Patrick Marco Spina
Polizist Hans Joachim Dethlof
Scarlett Antje Otterson
Walter Douglas Welbat
Winston Martin May
Rezension vom: 17.02.2015

Fünf Freunde
(110) ...auf dem Pfad der Küstenschmuggler
Erschienen: 2015
Dauer: 55:46


Die Fünf Freunde fahren zum Windsurfen an Cornwalls Küste. Kaum haben Julian und Dick die Wellen des Atlantik erobert, geraten sie in Seenot und werden in letzter Minute von einem Frachter gerettet. Auf dem Schiff scheinen seltsame Dinge vor sich zu gehen. Zur selben Zeit machen Anne, George und Timmy eine sehr merkwürdige Entdeckung und schon stecken alle Fünf in einem neuen, aufregenden Abenteuer.

Mein Kommentar: Wow, endlich Ferien! :) Zwar bereits zum einhundertzehntenmal, aber es ist doch trotzdem immer wieder großartig. Und endlich auch mal etwas, dass wir noch nie hatten: Eine Folge, in der die fünf Freunde Schmuggler verfolgen. Naja, ok, lassen wir das! :)

Dass es nicht so wirklich um Schmuggler geht, ahnen wir spätestens, als der kleine Junge krank ist und die Antibiotika nicht mehr helfen; vermutlich, weil sein Körper sie schon zu häufig zu häufig zu sich nahm. Da er seine Tabletten aber immer nur nach Vorschrift erhielt, bleibt unerklärlich, was los ist; auch, wenn Dr. Miller fragt, ob vielleicht das Essen Antibiotika enthielte... Naja... Da wissen wir Hörer/innen, wie der Hase läuft und haben verstanden, dass es nicht so wirklich um die Schmuggler geht. Da aber außerdem Julian und Dick an Deck eines Schiffes "stranden" und der eine Matrose zum anderen sagt, dass er die Kids nicht hätte aufnehmen dürfen, haben wir erneut verstanden, wie das am Ende aussehen wird.

Die Klangkulisse ist hervorragend, gerade bei den Szenen am Strand und an Bord kommt ein geiles Feeling auf. Alle Sprecher/innen sind zudem in Topform und Größen wie Douglas Welbat, Klaus Dittmann und Wolf Frass machen erst recht Spaß. Die Musiken machen mächtig Laune und es gibt keine Längen in der Story. Leider nur ist diese Folge, wie bei den Fünf Freunden häufig der Fall, bereits zu Beginn so offensichtlich, dass nur wenig Spannung aufkommt, weil man viel zu schnell weiss, was los ist.

Dennoch geht diese Folge absolut in Ordnung, denn ich höre "Fünf Freunde" vornehmlich wegen der abenteuerlichen Atmosphäre - und das bekommt man hier definitiv geliefert. Darum gebe ich gerne 70%. ...nur der Titel, oh man...

Meine Wertung: 70%
Cover: Der eiskalte Clown
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Georg Tim Kreuer
Hannes Jona Mues
Holger Hans-Benno Pest
Jorina Soi Anifantis
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Glockner Wolfgang Draeger
Margot Glockner Renate Pichler-Grimm
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Sabine Julia Fölster
Thorsten Stephan Benson
Werner Jesse Grimm
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 16.02.2015

TKKG
(190) Der eiskalte Clown
Erschienen: 2015
Dauer: 1:02:22


Dieser Winter dauert lang in der Millionenstadt. Die Schneedecke ist weit entfernt davon zu schmelzen und Klößchen wird von einem ziemlich lästigen Schnupfen geplagt. All das zusammen ist zwar nicht gerade angenehm, aber nichts im Vergleich zu dem, was dann passiert. Alles beginnt mit dem Einbruch im Feinkostladen von Gabys Mutter. TKKG ahnen nicht, was dieses Verbrechen nach sich ziehen wird: Angst, Erpressung und das Zerbrechen von Freundschaften. Jemand scheint es auf TKKG abgesehen zu haben - und hat dabei jeden Schritt penibel geplant...

Mein Kommentar: Ein sehr... sagen wir mal "bizarres" Bild wird hier von TKKG gezeichnet. Worum geht es? Nun, Gabys Tagebuch wird entwendet und dann werden peu a peu Zitate daraus im Internet veröffentlicht. Unter anderem Schüler und Schülerinnen der Internatschule lesen dies und machen sich darüber lustig.

Dass man sich hier gemobbt und machtlos fühlt und deshalb ungehalten reagieren kann, ist nur verständlich. Insofern verstehe ich eigentlich Gabys Laune. Allerdings ist es dennoch seltsam, wie, ja, eben "bizarr" TKKG hier dargestellt werden. Einzig Klößchen - und in Maßen auch Karl - zeigt Rückgrat und gefällt mir sogar sehr gut.

Tim wird geradezu entlarvt - ich vermute allerdings, dass dies vom Autoren unbeabsichtigt geschah. Wann immer Karl, Klößchen oder Gaby einen Vorschlag machen, etwas bemerken oder zum eigentlich richtigen Handlungsschritt drängen, ist Tim dagegen, sperrt sich, weiss alles besser und erklärt, wenn etwa Klößchen bemerkt, dass im Adlernest irgendwas anders als sonst wäre, dass Klößchen sich - gelinde gesagt! - das nur einbilde, dann aber bemerkt, dass ein ihm wichtiges Foto fehlt und tatsächlich Klößchen anpampt, wo es sei. Anderes Beispiel gefällig? Bei Glockners wird eine Scheibe eingeschlagen, daraufhin Gabys Buch gestohlen - warum sollte man die Polizei, oder wenigstens "nur" Herrn und Frau Glockner über den Verlust informieren? Wurden vielleicht auch noch andere Dinge gestohlen oder zerstört? Egal, TKKG machen das selbst - bestimmt Tim ganz allein! Oder später, als die Übeltäter fordern, Klößchen solle 10.000€ von seinen Eltern stehlen, damit alles wieder ins Reine käme, was VERLANGT Tim da von Klößchen, der das ablehnt? Er redet auf Klößchen ein, dass dieser unbedingt das Geld zu stehlen habe, da es ja nur "geliehen" sei... ...und das waren jetzt nur DREI Beispiele. Es gibt noch mehr! Tim kommt hier absolut nicht gut weg. Ich bin mir sicher, der Autor wollte nur menschliche Schwächen - zumal bei Jugendlichen - aufzeigen und es quasi "etwas realistischer" machen, aber das geht auch anders. Wenn mir damals ein Einbrecher etwas gestohlen hätte, ja natürlich wäre ich da zu meinen Eltern geflitzt, zumal ja auch eine Scheibe zertrümmert wurde. Aber Tim wird hier so selbstgerecht dargestellt, wie man ihn all die Jahre immer in Verdacht hatte. Und dies endlich einmal bestätigt zu bekommen, ist ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Bei Gaby ist es ähnlich. Sie ist zwar die Hauptleidtragende und natürlich wünsche ich niemandem eine solche Erfahrung, aber WAS in ihrem Tagebuch steht, also das ist echt schräg und nicht gerade wenig narzistisch. Und davon abgesehen, dass sie es gerade schwer hat und nervlich gefordert wird, sollte ein Mädchen, dass schon zigmal entführt, bedroht und eingesperrt wurde und dass schon mehrfach in brenzligen Situationen war, eventuell ein klitzebisschen mehr Übersicht zeigen können. Nicht zu vergessen, die etwas arg verehrenden Schwärmereien gegenüber Tim, die doch sehr deutlich das Klischee "Ich wirke zwar sehr tough, aber im tiefsten Inneren bin ich ein verwöhtes Gör, das gerettet werden will" mehr als nur durchschimmern lassen. Dennoch gefällt mir irgendwie, dass Gaby auch mal so richtig abstänkert und vor allem Tim einige Male - verbal! - über den Mund fährt und einsieht, dass Super-Tim sich auch mal irren kann. Wurde auch mal Zeit!

Bei Karl ist es nicht ganz so schlimm wie bei Tim und Gaby, aber mir geht wieder einmal auf den Keks, dass derselbe Autor, der in der Vergangenheit schon öfters mal "Computer-Fakten" durcheinander brachte, auch hier selbiges tut; wenn er sich auch sehr schwammig ausdrückt, um sich nicht zu tief reinzureiten. Karl soll schlichtweg schuld daran sein, dass dessen Vaters wichtige und supergeheime Forschungsdaten aus dem heimischen Familiennetzwerk entwendet wurden, da (Zitat!) "Karls Rechner die Einstiegstelle war, weil Karl die Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt" hätte. Aha! Wie das gehen soll, ist mir ein Rätsel. Was hat er gemacht? Die Firewall und den Virenscanner deaktiviert? Seit Monaten keine Updates installiert? Das sind einfache Heim-PCs, nicht die Server aus Fort Knox, wie sicher kann man also Heim-PCs denn bitteschön machen? Allerdings muss ich mich ernsthaft fragen, warum Karls Vater seine tollen Forschungsdaten nicht separat hält, und sie überhaupt im Heimnetzwerk freigibt, oder seine Daten nicht zumindest(!) verschlüsselt. Jedenfalls: Dass Karls Vater sich da tierisch aufregen wird, ist verständlich, niemand würde sowas geil finden, aber warum das unbedingt Karls Schuld sein soll, weil er (Karl) Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt (wie auch immer das aussehen soll!), will sich mir einfach nicht erschließen. Allerdings frage ich mich andersrum: Nimmt man das alles mit viel Wohlwollen hin und akzeptiert es, bleibt: Warum zum Kuckuck checkt Karl nicht mal all die Logs von Router, Firewalls, Virenscannern, schaut mal in den Autostart und soweiter und prüft, ob es irgendwelche Spuren für das Wie, Wann und/oder Wer gibt. Kurz: Das ergibt einfach keinen Sinn.

Klößchen ist hier tatsächlich der Einzige im TKKG-Vierer, der sympatisch und natürlich rüberkommt - noch dazu lässt er sich nicht dazu überreden, die 10.000€ aus dem Safe seines Vaters zu stehlen. Dieserlei Charakterzug kennt man von ihm eher selten. Insofern also auch eher untypisch, wenngleich trotzdem eigentlich super von ihm!

Aber denkt hier eigentlich niemand mal daran, endlich die Polizei und/oder die Internatsleitung zu verständigen? Jedenfalls: Gerade Tim und Gaby benehmen sich so selbstgerecht, dass das auf keine Kuhhaut geht, dass es auf fast unmögliche Weise schwerfällt, Mitgefühl zu entwickeln - nicht zu vergessen, dass man hierbei auch immer diverse Szenen aus der (TKKG-)Vergangenheit im Kopf herumspuken hat. Aber werden die TKKGs für die Zukunft etwas daraus lernen? Sich ab sofort etwas kollegialer zueinander und umsichtiger verhalten, nicht mehr dauernd andere grundlos verdächtigen, nötigen und sie bedrohen? Na, wohl sicher nicht...

Sieht man DAVON allerdings einmal ab, ist der Fall an und für sich solide gemacht und einigermaßen spannend. Selbst das Tatmotiv ist nachvollziehbar. Jedoch gibt es viel zu viele Zufälle und einerseits erkennt Tim, dass in Frau Glockners Geschäft niemand von draußen eingedrungen sein kann, überlegt andererseits aber keinen Moment lang, wie Gabys Tagebuch gestohlen werden konnte. Und wie Karl auf die Lösung des Rätselverses kommt, kapiere ich auch nicht. Die Erklärung ist zwar eigentlich nachvollziehbar, aber hanebüchen ist dennoch, wie Karl das alles zusammengedichtet hat. Noch dazu ist ein Witz, wieso die Täter davon ausgehen, dass Karl das Rätsel innerhalb von ca. 22 Stunden lösen wird, sodass Gaby zur geforderten Zeit an Ort und Stelle ist. Ich wäre da im Leben nicht drauf gekommen. Wäre nicht viel sinnvoller gewesen, Gaby einfach an Punkt X hinzubestellen?

Immerhin ist die Produktion spitzenmäßig, die (klangliche) Atmosphäre ist super, alle Sprecher/innen machen ihren Job hervorragend, und Altmeister/innen wie Renate Pichler und Wolfgang Draeger serviert zu bekommen, ist sowas wie die Kirsche obendrauf.

Aber: Was der Autor hier gemacht hat, ist ein Kardinalfehler erster Güte. Den Zeigefinger schwingen und den Pädagogen raushängen lassen, ist ok für mich, aber das anhand von einem SOLCHEM Tim und einer SOLCHEN Gaby zu tun, das ist ganz, ganz schlecht. Es ist fast unmöglich, die beiden zu bedauern, vor allem, wenn man ihre "Vergangenheiten" bedenkt, und darum geht der Schuss mit der Vorbildfunktion derbe nach hinten los. Im Gegenteil, wenn man mal genauer drüber nachdenkt, täte es im Besonderen Tim einmal gut, einen Dämpfer verpasst zu bekommen - aber stattdessen fällt er in sein altes Besserwisser-und-Supermann-Image zurück und dann soll man auch noch - TROTZ Krisensituation! - mit ihm mitfiebern oder gar etwas daraus lernen? Wie soll das denn gehen?

Insofern: Wäre Tim "sozialer" in seinen Handlungen und Aussagen, und wäre Gaby eine Spur gefasster, und wären einige Szenen "verständlicher", ja, dann wäre das hier locker eine Wertung mit 85+ Prozent. So aber langt es nur für 50.

Meine Wertung: 50%
Cover: Dämon der Rache
Rolle Sprecher/in
"The Destroyer" Stephan Schad
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Alvin Cray Michael Bideller
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Butler Rupert Udo Schenk
Darby Farnham Christine Jensen
Earl Forrester Tobias Schmidt
Gewendolyn Pembroke Aranka Jaenke-Mamero
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lance Vaughn Rainer Schmitt
Lloyd Lutz Werner Mackensy
Luke Daniel Kirchberger
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Rezension vom: 25.01.2015

Die drei ???
(173) Dämon der Rache
Erschienen: 2015
Dauer: 1:10:05


Bei einer Ballonfahrt entdeckt Peter in der Nähe einer abgelegen Villa ein Monster. Eindeutig ein neuer Fall für die drei ???! Ihre Ermittlungen führen die Detektive zur seltsamen Mrs. Pembroke und ihrem Neffen Luke. Die beiden werden von einer grässlichen Gestalt bedroht. Luke bittet Justus, Peter und Bob um Hilfe. Doch schnell wird klar: Der Dämon der Rache ist nicht aufzuhalten...

Mein Kommentar: Es beginnt damit, dass die drei ??? an einer Ballonfahrt teilnehmen - und plötzlich sieht Peter, wie eine Frau von einem Fischfratzenwesen mit Harpune verfolgt wird. Hier ist nicht nur die Einführung seltsam, weil alles so merkwürdig passiv geschildert wird - von der Ballonfahrt selbst bekommt man in keiner Weise irgendwas mit! -, sondern vor allem auch: Peter erkennt, in so manchem Meter Höhe über dem Erdboden also genau das Gesicht einer Gestalt, und sogar, dass es eine Harpune trägt. Was für Augen hat den bitte unser guter, alter Peter Shaw? Etwas glaubhafter wäre gewesen, wenn Peter dies mit einem Fernglas vor Augen beobachtet hätte.

Nun, Justus beschließt daraufhin demokratisch, dass die drei Detektive später mal nach dem Rechten schauen, was sie dann auch tun. Sie stoßen hier auf den Jungen Luke, der in dieser Folge so etwas wie der Sidekick der drei Detektive wird. Dagegen hätte ich nichts, denn Daniel Kirchberger (als Luke) macht seinen Job sehr ordentlich, und es klingt nur minimal abgelesen, aber die Regie, bzw. das "Zusammenkleben" der Dialoge, macht deutlich, dass geixt wurde (die Sprecher/innen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und getrennt von einander aufgenommen); allzu häufig klingen die Gespräche zwischen Luke und den drei ??? nicht natürlich, weil der Tonfall eines Antwortsatzes auf eine vorangegangene Aussage oder Frage einfach nicht so recht zusammenpassen will. Es ist beinahe so, als frage jemand nach der Uhrzeit, aber als Antwort erhält die Wegbeschreibung zum nächsten Supermarkt.

Alles in allem läuft der Rest des Falls aber einigermaßen spannend ab. Obwohl "spannend" nicht der rechte Begriff ist, denn es gibt zwar diverse Personen im und um das Pembroke-Haus herum wahrzunehmen, aber "spannend" ist das alles eigentlich nur, weil man immer wieder diverse Schlagworte hört, die man als geschulte/r ???-Hörer/in sofort aufnimmt und versucht in einen Kontext zu bringen, denn wie immer wird nichts erwähnt, was nicht in irgendeiner Weise Relevanz besitzt, sodass man bei jedwedem Nebensatz, der eine Erklärung oder Herkunft erläutert, weiss: Das sollte ich mal im Hinterkopf behalten.

So erhält man mehr und mehr dieser Schlagworte (etwa Trinität, Kranich, Handyempfang...), Untermieter, okultistisch interessierte Damen und dergleichen, aber man kann mit alledem erst ganz am Ende was anfangen. Bis Justus, 10 Minuten vor Hörspiel-Ende, offenbar bereits weiss, wie alles zusammenhängt, denn er bereitet hier den Showdown vor, der nun vom Erzähler eingeleitet wird.

Jetzt folgt Justus' Monolog und alles erklärt sich peu a peu. Nur ist das seltsam konstruiert - dass das Ganze alles in allem dann auch noch recht banale Hintergründe hat, ist dabei gar nicht mal so wichtig. Denn es ist so, dass bis zur Mitte der Folge an und für sich nichts nennenswertes geschieht; außer, dass Mrs. Pembroke hin und wieder irgendeinen ungereimten Quatsch daherstammelt, bis man ca. 15 Minuten später erfährt, warum Mrs. Pembroke dies tut - und dann folgt fast direkt hinterher der Showdown.

Und deshalb habe ich vorhin auch den Begriff "spannend" in Anführungszeichen gesetzt, denn spannend ist das hier eigentlich nicht, sondern vielmehr glaubt man als Hörer/in die ganze Zeit, mit all den Personen und Schlagworten irgendwas anfangen zu können, sobald man noch 1-2 Hinweise erhalten hätte; aber man bekommt sie erst, wenn Justus am Ende die ganze Sache runterrattert. Somit lässt sich das Gefühl der Spannung viel eher durch "Undurchsichtigkeit" und "mangelde Antworten" erklären, denn die eine Szene, in der Peter der Fischfratze mit Harpune gegenübersteht - auch, wenn sie wirklich toll vertont wurde! - , naja, wir alle wissen ja, dass sich solcherlei Phänomene jedes Mal irgendwie rational und weltlich erklären...

Aber auch der Showdown wird wieder einmal mit Standardkost beendet. Nicht nur, dass man die Hörer/innen im Dunkeln tappen lässt und nur Justus immer alles begreift, ohne dass man wüsste, wieso, nein, auch das wirklich immer langweiliger werdende "Verbrecher wurde überführt, kann nicht mehr leugnen und bedroht nun kurzerhand die drei ??? - doch dann taucht urplötzlich aus dem Nichts Person XY auf und vereitelt dieses Vorhaben!"-Ende trägt seinen Teil dazu bei, dass man keinerlei Spannung empfindet. Schon, wenn am Ende Sätze fallen wie: "Na gut, ihr habt mich ertappt, aber dafür tue ich euch jetzt etwas an, damit ihr mich nicht verraten könnt", weiss ich bereits: Da kommt gleich noch irgendjemand! ...man, das ist sowas von unspannend! Ist keinem der ???-Geschichtenschreiber/innen mal aufgefallen, dass solche Endsequenzen in letzter Zeit viel zu häufig vorkommen?

Naja, die Produktion ist wunderbar - abgesehen von Mrs. Pembrokes doch seeeehr, seeeehr durchdringer Stimme und den Luke-???-Dialogen.

Meine Wertung: 50%
Cover: ...und der Eisenmann
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Anthony Lutz Harder
Arthur Pepper Frank Thannhäuser
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Cecile Jezero Sandra Quadflieg
Deborah Kornelia Lüdorff
Drago Martinez Konstantin Graudus
Fred Osborne Erik Schäffler
Goodween André Minninger
Heavy-Metal-Tante Iris Rufner
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Short Manfred Liptow
Rezension vom: 10.12.2014

Die drei ???
(172) ...und der Eisenmann
Erschienen: 2014
Dauer: 1:12:55


Auf einer einsamen Insel stoßen die drei ??? auf den Künstler Drago Martinez. Der hat großen Erfolg mit seinem einzigartigen Werk Eisenmann. Doch die Freude darüber ist kurz: Drago wird verfolgt und fürchtet um sein Leben! Steckt ein verrückter Kunstliebhaber dahinter? Offenbar sind die drei Freunde der Lösung zu nahe, denn jemand lockt sie in einen Hinterhalt...

Mein Kommentar: Ich habe mir diese Folge in den letzten zwei Wochen regelmäßig angehört und kann auch jetzt immer noch nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was genau es ist, dass sie mir so gut gefällt. Denn es gibt ja durchaus einige kritikwürdige Punkte.

Wie etwa Justus, der ohne jeden greifbaren Anhaltspunkt in die Fluten springt und bei einigermaßen ungutem Wetter mehrere hundert Meter auf eine möglicherweise anthraxverseuchte Insel schwimmen will. Ihm ist halt einfach danach... Aber ist es nicht gerade für Justus mehr als nur untypisch, genau solche Dinge zu tun? Sportlich sein und potenzielle Gefahren ohne jeden detektivischem Eifer zu ignorieren?

Auch etwas seltsam ist, dass ab der zweiten Hälfte des Falls die ganze Mischpoke leicht undurchsichtig wird und man zwei bis drei Durchhör-Anläufe benötigt, um der gesamten "Wer steht wie und warum zu wem?"-Mixtur folgen zu können, denn, obwohl nicht allzu viele Charaktere vorkommen, gibt es eigentlich nur zu Drago und den drei ??? einen direkten Kontext, wohingegen die anderen Figuren häufig eher als Name genannt werden, was dazu führt, dass man sie nicht immer unbedingt zuordnen kann.

Oder nehmen wir wieder mal das uninspierte "Cotta taucht plötzlich am Ende auf und rettet doch noch den Tag"-Ding - WAS soll sowas? Meine Güte, echt! Das ist sowas von ausgelutscht und verdirbt mir in jeder Folge auf's Neue die Laune, weil es schlicht und ergreifend viel zu oft geschieht - und noch dazu absolut unoriginell ist.

Und auch die ganze Nummer "um die Einsenmann-Geschichte" wirkt etwas beholfen, wenn sie später aufgelöst wird. Weil - und jetzt komme ich zu den positiven Aspekten...

...weil gerade der Anfang granatenstark ist. Die Atmosphäre kommt hervorragend rüber, und gerade, weil man sich mit gut 25 Minuten viel Zeit lässt, das Hörspiel aufzubauen und das Drumherum zu klären, man einen starken Bezug zu Drago bekommt, weil er eine gewisse Schrulligkeit vermittelt, die man aus den guten, alten ???-Anfangstagen kennt, ohne, dass sie aufgesetzt oder fehl am Platze wirkt. Kurz: Gerade die ersten 25 Minuten bieten eine grenzgeniale Atmosphäre - hierfür sorgt mitunter auch die musikalische Kulisse.

Zwar werden beim Rest des Hörspiels immer dieselben zwei Songs eingespielt, aber mir gefallen diese beiden so dermaßen gut, dass mich das überhaupt kein bisschen stört. Denn diese Songs vermitteln eine geile Mischung aus Abenteuerlichkeit und Mystik - was allein schon den Großteil des Feelings beim Hören ausmacht; was erneut zeigt, wie wichtig letzten Endes Musiken für ein Hörspiel sind, auch, wenn man sie vordergründig nicht unbedingt wahrnimmt. Ferner sollte Europa, finde ich, vermehrt Musiken solcherlei Stils bei den ??? einsetzen, denn die häufig kalten und glatten Atmo-Sound sind für sich echt gut, aber im direkten Vergleich mit dieser Folge merke ich, dass mir die Klänge hier sehr viel besser gefallen.

Die übrige Produktion ist wie üblich "Körting" - nichts zu meckern. Tolle Sprecher/innen, tolle Musiken, gute Geräuschkulisse - und die Länge find ich auch wunderbar.

Kaufempfehlung!

Meine Wertung: 89%
Cover: ...und die mysteriöse Botschaft
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Archibald Winston Lennart Krüger
Claire Winston Saskia Weckler
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Gertrud Miller Ingeborg Christiansen
Julian Ivo Möller
Molly Winston Zelda Jahreis
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Pete Hobson Harald Halgardt
Rita Marlow Micaela Kreißler
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 03.12.2014

Fünf Freunde
(109) ...und die mysteriöse Botschaft
Erschienen: 2014
Dauer: 59:02


Eigentlich wollten die Fünf Freunde den sonnigen Ostersonntag am Strand verbringen. Doch dann entdeckt Timmy unter einem Holunderbusch im Garten eine verletzte Taube, die ein kleines Metallröhrchen am Fuß trägt. Eine Brieftaube? Aber warum steht keine Botschaft auf dem Zettel, der in dem Röhrchen steckt? Mit detektivischem Gespür lüften die Fünf Freunde das Geheimnis der Brieftaube und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Mein Kommentar: Wie für "Fünf Freunde" üblich, hat diese Folge einen Titel, welchen man dem Inhalt nicht konkret zuordnen kann, weil er zu generisch ist und auf beinahe alle anderen Fünf-Freunde-Geschichten ebenfalls zutrifft. Ob das Absicht ist, weil man sich beim Verlag denkt, dass sich dieses Faktum so eingebürgert hat, dass man besser daran festhält, weiss ich nicht, aber es scheint mir so zu sein. Auch anhand des Klappentextes kann man wie immer kaum auf den Inhalt schließen, denn das mit der Taube und der Botschaft, die scheinbar gar nicht da ist, ist gerade mal der Anfang, der erst ins Abenteuer führt. Dass in jeder Folge Ferien sind und alles das, ist ja ok, meinetwegen, aber wenigstens beim Titel und der Inhaltsangabe sollte man die Folgen auseinanderhalten können. Ich möchte also an dieser Stelle einmal darum bitten, sich bei diesen Dingen etwas mehr Mühe zu geben!

Naja, wer schon etwas älter ist, denkt sich gleich, warum ein Zettel ohne Botschaft von einer Brieftaube transportiert wird - denn natürlich ist da eine Botschaft drauf, sie muss nur sichtbar gemacht werden; zumal der Zettel nach Zitrone riecht... Was könnte das wohl bedeuten!? Auch die sehr deutlich als verdächtig gezeichnete Rita Marlow macht direkt klar, was genau los ist und dass der Fall bereits nach ihrem ersten Auftritt im Grunde abgefrühstückt ist.

So gesehen ist das 109. Fünf-Freunde-Abenteuer leider etwas zu vorhersehbar, einfach deshalb, weil man sich die Zusammenhänge durch die wenigen Indizien ratzfatz schnell zusammendenken kann - das sage ich allerdings als erwachsener Hörer mit jeder Menge Hörspielerfahrung; für Kinder oder Einsteiger/innen ins Genre ist das ein ausreichend spannender Krimi-Fall.

Dennoch muss ich - ebenfalls als erwachsener Hörer - sagen, dass die Autorenschaft der Fünf Freunde doch bitte ein klitzebisschen griffiger schreiben mögen, denn wenn man mich in 6-12 Monaten fragt, was nochmal in Folge 109 passiert, oder in welcher Folge eine gemeine Frau überführt wird, in der auch eine geheimnisvolle Botschaft vorkam, also... ganz ehrlich, ich werde das unter Garantie nicht beantworten können!

Produktion und Sprecher/innen sind dafür ohne Tadel, und gerade über die mittlerweile leider eher seltener zu hörende Micaela Kreissler/Mahlich habe ich mich sehr gefreut. Für Sammler, Einsteiger oder Fünf-Freunde-Fans ein befriedigende Folge, für alle anderen schon viel zu oft dagewesen und zu leicht durschaubar...

Meine Wertung: 60%
Cover: Iwan, der Schreckliche
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Boris Tim Grobe
Carlos Carvallo Daniel Montoya
Günther Blank Christoph Wiatre
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Hans-Peter Schulz Udo Schenk
Heiner Seidel Sven Dahlem
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Robert Tschara Woody Mues
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 03.12.2014

TKKG
(189) Iwan, der Schreckliche
Erschienen: 2014
Dauer: 55:45


Eigentlich wollen Tim, Karl, Gaby und Klößchen Robert nur einen Gefallen tun. Robert, der wie TKKG die Internatsschule besucht, hat nämlich Probleme mit einem zwielichtigen Kneipenbesitzer namens Heiner Seidel. Was den vier jungen Detektiven erst harmlos erscheint, entpuppt sich schnell als ziemlich heißer Fall: Spielmanipulation, illegale Wetten und Betrug. Die Spur führt zu einem äußerst kaltblütigen Verbrecher, dem die Polizei schon lange auf den Fersen ist. Niemand kennt seine wahre Identität. Er wird "Der Russe" genannt - und "Iwan der Schreckliche". Und schrecklich ist er wirklich - das müssen TKKG am eigenen Leib erfahren...

Mein Kommentar: Sieht man davon ab, dass diese Folge sich etwas zu sehr als Moralapostel aufspielt, finde ich sie - bis auf zwei weitere Punkte - durchaus gelungen. Sie ist ohne Hänger erzählt, Logiklöcher habe ich keine finden können, alle Sprecher/innen machen einen tollen Job, und die Produktion auch top.

Aber nun diese zwei Punkte, die ich eben erwähnte, die hauen schon rein!

Diese Szene mit dem verdeckten Ermittler. Zuerst einmal: Wieso sollte ein verdeckter Ermittler ohne jede Grund erwähnen, dass er einer wäre? Nun, vielleicht, weil er die Kids nicht ernst nehmen würde; dies könnte man als Begründung eventuell noch durchgehen lassen, aber wie naiv sind denn bitte TKKG? Gerade Tim war in der Vergangenheit geradezu paranoid vorsichtig und hat jeden noch so cleveren Ganovenbetrugsversuch direkt binnen 3 Sekunden durchschaut. Und hier taucht also jemand auf, redet was von verdecktem Ermittler und Klößchen und Gaby - mitsamt Oskar - fahren mit ihm mit, und niemand ist auch nur ein kleines Bisschen misstrauisch? Da ist ein wildfremder Kerl und TKKG glauben ihm einfach so ohne Weiteres? Und noch mehr: Sie erzählen ihm munter alles, was sie bislang herausgefunden haben... Da kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln. So unglaubwürdig waren TKKG wirklich noch nie!

Der zweite Punkt ist das mehr als alberne Ende. Oskar rennt im Kreis um den Bösewicht herum, weil drei des TKKG-Vierers im Dreick um den Fiesling herumstehen und ihn der Reihe nach rufen. Dabei verheddert sich der Ganove im Seil... Oh man! Wäre dies ein Cartoon aus den frühen 80ern, meinetwegen, aber in einem sich selbst ernstnehmenden Hörspiel passt das einfach nicht - vor allem, wenn man bedenkt, wie übertrieben lang das Seil - und die Leitung des Ganoven! - sein muss, damit man das Spielchen länger als 3-4 Sekunden durchziehen kann.

So seltsam es klingt, aber hier wäre mir ausnahmsweise wirklich lieber gewesen, wenn Tim dem Kerl einfach eine verpasst hätte, denn dieser Oskar-läuft-im-Kreis-Quatsch ist echt zu blöd. Und das ist in diesem Fall besonders schade, weil der Rest des Hörspiels eigentlich durchaus gelungen ist, wenn man außerdem noch von der Moralapostelei und der unglaublichen TKKG-Naivität absieht.

Meine Wertung: 75%
Cover: Van Dusens erster Fall
Rolle Sprecher/in
Chefredakteur des "Daily New Yorker" Peter Fitz
Detective-Sergeant Caruso Heinz Giese
Dr. Clenam Klaus Nägelen
Dr. Lasker Peter Matic
Hafenmeister Will Hollers
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Mrs. Denninger Ingrid Kaehler
Professor van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Shimura Dieter Ranspach
Stationsvorsteher Will Hollers
Rezension vom: 07.11.2014

[unbekannt]
(11) Van Dusens erster Fall
Erschienen: 2014
Dauer: 1:04:18


Während der Zugfahrt durchs deutsche Kaiserreich erinnert sich Hutchinson Hatch, wie Professor van Dusen und er sich vor fünf Jahren kennenlernten, wie der große Wissenschaftler den Bei-namen "Die Denkmaschine" bekam und wie er seinen ersten Krimi-nalfall löste, an dem die New Yorker Kriminalpolizei in Gestalt von Detective Sergeant Caruso sich vergeblich die Zähne aus- biss. Das, denkt Hatch gerührt, wurde der Beginn einer wunder-baren Freundschaft.

Mein Kommentar: Auch, wenn diese Folge "Van Dusens erster Fall heisst", und diesen auch liefert, reiht sie sich nahtlos in die Geschehnisse der Folgen (10) Lebende Bilder - Toter Mann und 12 ein. Denn es beginnt mit der Zugfahrt, während welcher Hatch sich langweilt und daraufhin beginnt, einen Artikel zu verfassen, wie van Dusen seinen ersten Fall löste und wie er und Hatch sich kennenlernten. Hatch beginnt also zu schreiben und es wird in die typische "Hörspielerzählung" übergeblendet... Als Hatch mit seinem Artikel fertig ist, blendet die Nacherzählung langsam über, wie Hatch gerade die letzten Worte vor sich hinmurmelt und daraufhin fertig ist... Sehr elegant gelöst.

Fairerweise muss aber gesagt werden, dass der Fall, welchen Hatch da erzählt, ein typischer van-Dusen-Fall ist und dass er als "erster Fall" so nicht bemerkt werden würde, würde er nicht explizit dazu erklärt werden. Was ich sehr schade finde, denn ich meine, irgendeinen Dreh, diesen Fall tatsächlich durch irgendwas Besonderem zum ersten zu machen, hätte hierher gehört.

Der Fall selbst ist darum relativ wenig spektakulär, weil van Dusen wie immer natürlich den Tatort besichtigt und binnen weniger Augenblicke allerlei Rückschlüsse zieht. "Wie es sich gehört!", könnte man jetzt sagen, doch gerade deswegen ist der Fall absolut nebensächlich, fast schon interessanter ist, wie Hatch sich van Dusen vorstellt und dieser daraufhin mal eben den amtierende Schach-Weltmeister beim Schach in nur einer Handvoll Zügen matt setzt, obwohl van Dusen vorher nicht einmal die Regeln des Schach kannte, und sie sich erst kurz zuvor von Hatch hat erklären lassen.

Das ist letztlich das Einzige, was tatsächlich hängen blieb, denn, wie schon bei (8) Wettbewerb der Detektive wird mir van Dusen hier als etwas arg perfekt dargestellt: Es ist gar nicht mal, dass er am Ende als Sieger des Denk-Duells hervorgeht, sondern, wie absolut selbstsicher, beinahe schon überheblich, und vollkommen chancenlos dabei sein Gegenüber wirken. Es ist der amtierende Weltmeister im Schach - und der liefert van Dusen nicht zumindest ein paaaaar Kopfnüsschen?

Auch, dass die Polizei vielleicht nicht immer alle(!) Indizien erkennt oder hin und wieder mal einen Zusammenhang nicht erkennt, wäre völlig in Ordnung, doch häufig - so auch hier - sind die Polizisten sich selbstüberschätzende, nichtskönnerische Paragraphenreiter und noch dazu unfähig zumindest die ersten groben Fakten zu sortieren.

Wie also bereits in (8) Wettbewerb der Detektive ist es genau diese Übermensch-Darstellung des Protagonisten, die mir die Folge vermasselt, obwohl alles andere wie immer optimal ist. Das Gefühl, den frühen 1900er-Jahren beizuwohnen, ist präsent, die Sprecher und Sprecher/innen machen einen tadellosen Job und auch die einigermaßen spärliche Effektkulisse, sowie die hin und wieder eingespielte Musik transportieren einen gewissen Charme, der gerade durch diese Akzentuierungen gewinnt.

Meine Wertung: 65%