Die aktuellsten Rezensionen, Seite 11

Cover: Van Dusens erster Fall
Rolle Sprecher/in
Chefredakteur des "Daily New Yorker" Peter Fitz
Detective-Sergeant Caruso Heinz Giese
Dr. Clenam Klaus Nägelen
Dr. Lasker Peter Matic
Hafenmeister Will Hollers
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Mrs. Denninger Ingrid Kaehler
Professor van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Shimura Dieter Ranspach
Stationsvorsteher Will Hollers
Rezension vom: 07.11.2014

[unbekannt]
(11) Van Dusens erster Fall
Erschienen: 2014
Dauer: 1:04:18


Während der Zugfahrt durchs deutsche Kaiserreich erinnert sich Hutchinson Hatch, wie Professor van Dusen und er sich vor fünf Jahren kennenlernten, wie der große Wissenschaftler den Bei-namen "Die Denkmaschine" bekam und wie er seinen ersten Krimi-nalfall löste, an dem die New Yorker Kriminalpolizei in Gestalt von Detective Sergeant Caruso sich vergeblich die Zähne aus- biss. Das, denkt Hatch gerührt, wurde der Beginn einer wunder-baren Freundschaft.

Mein Kommentar: Auch, wenn diese Folge "Van Dusens erster Fall heisst", und diesen auch liefert, reiht sie sich nahtlos in die Geschehnisse der Folgen (10) Lebende Bilder - Toter Mann und 12 ein. Denn es beginnt mit der Zugfahrt, während welcher Hatch sich langweilt und daraufhin beginnt, einen Artikel zu verfassen, wie van Dusen seinen ersten Fall löste und wie er und Hatch sich kennenlernten. Hatch beginnt also zu schreiben und es wird in die typische "Hörspielerzählung" übergeblendet... Als Hatch mit seinem Artikel fertig ist, blendet die Nacherzählung langsam über, wie Hatch gerade die letzten Worte vor sich hinmurmelt und daraufhin fertig ist... Sehr elegant gelöst.

Fairerweise muss aber gesagt werden, dass der Fall, welchen Hatch da erzählt, ein typischer van-Dusen-Fall ist und dass er als "erster Fall" so nicht bemerkt werden würde, würde er nicht explizit dazu erklärt werden. Was ich sehr schade finde, denn ich meine, irgendeinen Dreh, diesen Fall tatsächlich durch irgendwas Besonderem zum ersten zu machen, hätte hierher gehört.

Der Fall selbst ist darum relativ wenig spektakulär, weil van Dusen wie immer natürlich den Tatort besichtigt und binnen weniger Augenblicke allerlei Rückschlüsse zieht. "Wie es sich gehört!", könnte man jetzt sagen, doch gerade deswegen ist der Fall absolut nebensächlich, fast schon interessanter ist, wie Hatch sich van Dusen vorstellt und dieser daraufhin mal eben den amtierende Schach-Weltmeister beim Schach in nur einer Handvoll Zügen matt setzt, obwohl van Dusen vorher nicht einmal die Regeln des Schach kannte, und sie sich erst kurz zuvor von Hatch hat erklären lassen.

Das ist letztlich das Einzige, was tatsächlich hängen blieb, denn, wie schon bei (8) Wettbewerb der Detektive wird mir van Dusen hier als etwas arg perfekt dargestellt: Es ist gar nicht mal, dass er am Ende als Sieger des Denk-Duells hervorgeht, sondern, wie absolut selbstsicher, beinahe schon überheblich, und vollkommen chancenlos dabei sein Gegenüber wirken. Es ist der amtierende Weltmeister im Schach - und der liefert van Dusen nicht zumindest ein paaaaar Kopfnüsschen?

Auch, dass die Polizei vielleicht nicht immer alle(!) Indizien erkennt oder hin und wieder mal einen Zusammenhang nicht erkennt, wäre völlig in Ordnung, doch häufig - so auch hier - sind die Polizisten sich selbstüberschätzende, nichtskönnerische Paragraphenreiter und noch dazu unfähig zumindest die ersten groben Fakten zu sortieren.

Wie also bereits in (8) Wettbewerb der Detektive ist es genau diese Übermensch-Darstellung des Protagonisten, die mir die Folge vermasselt, obwohl alles andere wie immer optimal ist. Das Gefühl, den frühen 1900er-Jahren beizuwohnen, ist präsent, die Sprecher und Sprecher/innen machen einen tadellosen Job und auch die einigermaßen spärliche Effektkulisse, sowie die hin und wieder eingespielte Musik transportieren einen gewissen Charme, der gerade durch diese Akzentuierungen gewinnt.

Meine Wertung: 65%
Cover: Lebende Bilder - Toter Mann
Rolle Sprecher/in
Charles Leblanc Klaus Jepsen
Film-Schauspielerin Maria Neumann
Fremdenführerin Maria Neumann
Guy Maréchal Wolfgang Condrus
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Inspektor Poubelle Klaus Miedel
Mary Chitterley Gesche Schultes-Schmoll
Prof. van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Stationsvorsteher Andreas Thieck
Telephonistin Anna Klasse
Valérie Lumiès Helga Madincea-Lehner
Zollbeamter Andreas Thieck
Rezension vom: 30.10.2014

[unbekannt]
(10) Lebende Bilder - Toter Mann
Erschienen: 2013
Dauer: 1:03:55


Als ein Zöllner in Calais Miss Chitterleys Schrankkoffer öffnet, entdeckt er zu seiner Verblüffung einen Toten, den bekannten Filmproduzenten Lumies. Miss Chitterley wird als Mörderin festgenommen, und es wäre ihr schlimm ergangen, hätte nicht ihr zufällig anwesender alter Hochschullehrer Professor van Dusen eingegriffen. Er verfolgt die Spur über Napoleons Grab, wo es zu einem zweiten Mord kommt, bis zu einem Studio bei Paris, in dem höchstseltsame Filme gedreht werden.

Mein Kommentar: Zwar war kein van Dusen bislang nur schlichte Krimikost, aber jeder hatte eine gewisse Struktur, aus welcher "Lebende Bilder - Toter Mann" ausbricht.

Denn es gibt diverse Wendungen und Handlungsstränge, die diesen zehnten Fall etwas komplexer wirken lassen, als er eigentlich ist, wie sich am Ende rausstellt, denn Tat und Tatmotiv... ...nee, das verrate ich mal nicht! :) Aber gerade durch den Aufbau der Handlungen wird dieser im Grunde doch eher simple Fall sehr spannend und entschädigt mehr als nur ausreichend für eine dann doch recht einfache Auflösung. Zumal: Wo steht geschrieben, dass Verbrechen immer nur äußerst geniale Hintergedanken haben müssen!? :)

Sieht man vom Fall als solchen ab, ist vor allem die Produktion wie immer großartig. Ich würde sogar sagen, dass gerade dieser eher spartanische Einsatz von Soundeffekten und Musiken der Serie ihren ganz eigenen Stempel aufdrückt, der sie sich von anderen stark unterscheiden lässt, ohne dabei in irgendeiner Weise weniger wertig zu klingen, sondern eher gekonnt die historische Distanz zwischen den frühen 1900er-Jahren und der heutigen Zeit vermittelt. ...dass van Dusen damals nicht ausschließt, dass Medien wie Film und Fernsehen nicht nur positiv für den Verlauf der Menschheit sein könnten, ist da natürlich nur das Tüpfelchen auf dem "i".

Meine Wertung: 72%
Cover: Ein Mörder bei Madame Tussaud
Rolle Sprecher/in
Hoteldirektor Moritz Milar
Hotelempfangschef Ortwin Speer
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Inspektor Smiley Rolf Marnitz
Kassiererin Gabriele Markwald-Litty
Oberst Pickersgill Eric Vaessen
Prof. van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Prunella Winters Liane Rudolph-Amacha
Zimmerkellner Andreas Thiek
Rezension vom: 30.10.2014

[unbekannt]
(9) Ein Mörder bei Madame Tussaud
Erschienen: 2013
Dauer: 55:52


Ein Gast des Londoner Nobelhotels Savoy wird unter mysteriösen Umständen ermordet, und der Direktor wendet sich an Professor van Dusen. Bald steht fest: Es geht um Spionage, um die Pläne zu einem neuartigen, luftgekühlten Maschinengewehr. Der Professor braucht nicht lange, um den Täter zu identifizieren. Doch damit ist er noch nicht gefasst. Erst nach einer bizarren Mörderjagd in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett kann der Fall abgeschlossen werden.

Mein Kommentar: Zu Beginn wird der Täter leider so schnell ermittelt, dass klar ist, dass van Dusen sich zunächst einmal irrt. Als das deutlich wird, geht der Fall erst richtig los.

Leider nur spricht der sympathische Hutchinson Hatch in seiner Eigenschaft als Erzähler zwei-, dreimal so offenkundig über Nebensächlichkeiten, dass man als Hörer/in nicht anders kann, als auf diese vermeintlichen Nebensächlichkeiten aufmerksam zu werden und sie direkt verdächtig zu finden. Einerseits gut, weil man so selbst auch etwas mitraten kann, anderereseits schade, weil van Dusen ohnehin wie üblich viele Dinge in Betracht zieht, die uns Hörer/innen erst genannt werden, wenn van Dusen sie in seiner Beweisführung erklärt; was dann dazu führt, dass man als Hörer/in da also ein Indiz hat, damit aber nichts anfangen kann, weil es zumeinst ohne Zusammenhang bleibt.

Das ist aber auch der einzige echte Makel an diesem ansonsten guten - und typischen! - van-Dusen-Fall. "Typisch" ist daher natürlich die Produktion. Nur wenige Effekte, es klirrt mal ein Glas, oder sowas, Musik gibt es beinahe gar keine - also ruht die Atmosphäre vor allem auf den Sprechern und Sprecherinnen, welche jene Atmosphäre allerdings problemlos zu tragen wissen. Im Besonderen die Szene mit der Telefonisten gefällt mir, weil Liane Rudolph-Amacha und Friedrich Bauschulte eine feine Nuance des "Wir tun mal so, als ob...!" einbringen - klasse.

Meine Wertung: 83%
Cover: Phonophobia - Sinfonie der Angst [DVD]
Rolle Sprecher/in
Ansager Helmut Krauss
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Chloe Schumer Tanja Fornaro
Der Mund Traudel Sperber
Fran Schumer Traudel Sperber
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kappelhoff Traudel Sperber
Mariolini Stefan Krause
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Rubber Duck Stefan Krause
Yamada Stefan Krause
Yamada als Kind Ryutaro Krist
Yamadas Vater Toru Takahashi
Rezension vom: 16.10.2014

Die drei ???
Phonophobia - Sinfonie der Angst [DVD]
Erschienen: 2014
Dauer: 5:00:00


Endlich ist es soweit - Die drei ??? kehren zurück auf die Bühne und müssen einen in jeder Hinsicht sensationellen Fall lösen. Was als gemütlicher Rundflug im Heißluftballon über die Canyons geplant war, endet mit einer Notlandung auf dem abgeschiedenen Bergrücken von Dragons Rock. Hier entdecken die drei Detektive das Institut der Colorphoniker, einem geheimnisvollen Orchester, dessen Aufführungen Erlebnisse für alle Sinne sind. Schon bald wird Justus, Peter und Bob klar, dass sie im Institut nicht erwünscht sind, und ehe sie sich versehen stecken sie bereits in einem neuen Fall. Welches Geheimnis verbirgt Yamada, der mysteriöse Leiter des Orchesters? Was hat Synästhesie, die seltsame Fähigkeit der Sinneskopplung, damit zu tun? Und wieso ist die begnadete Organistin der Colorphoniker spurlos verschwunden? Phonophobia - Sinfonie der Angst ist eine eigens für die Bühne entwickelte Geschichte, umgesetzt als großes Livehörspiel-Erlebnis mit visuellen und akustischen Effekten, eindrucksvoller Live-Musik, Geräuschemacher und natürlich mit Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich - den Original-Sprechern der ???.

Mein Kommentar: Phew... Ich bin in einer seltsamen Lage. Ich beginne zuerst mal so: Die DVD/Blu-ray "??? - Phonophobia" ist gelungen. Die Boni sind super, vor allem natürlich der optional einschaltbare Audio-Kommentar (mit Jens Wawrczeck, Corinna Wodrich und Jan-Peter Pflug) zum rund zweistündigen Live-Event und das gut 40-minütige "Making of Phonophobia". Sehr informativ, wie immer bei den ???-Boni: Blicke hinter die Kulisse, ein wenig Alltag vom Tourleben... Und allein mit dem Bonus-Material kommt man auf gut 3,5 Stunden Film-Material. Also: Die DVD/Blu-ray "??? - Phonophobia" ist gelungen.

Aber die Show "??? - Phonophobia" ist schwierig zu bewerten. Das Negative: Was sich bei ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] schon andeutete, wird hier auf die Spitze getrieben. Man mag es als Publikum vor Ort vielleicht anders sehen, weil da das Happening als solches im Vordergrund steht, und man achtet viel mehr auf die Stimmung, freut sich darüber, dabei zu sein und so weiter... Aber sitzt man nicht im Publikum und betrachtet die Show im Nachhinein, ist die Sicht für das Gesamte viel deutlicher, weil hier der eigene Hype nicht über allem anderem steht. So kommt zum Beispiel kaum eine Szene ohne irgendeine Blödelei aus, die die einzelnen Szenen kurz unterbrechen, wie der Boy-Group-Tanz, die Fish-Eye-Kamera, die Schrottpresse... Dabei gibt es gelungene Dinge, wie die Schrottpresse oder die Seilbahn-Einlage, und Dinge, die von der Idee nett sind, aber vollkommen übertrieben wurden, wie die Fish-Eye-Kamera-Sache: Die ist die ersten 20-30 Sekunden noch nett, aber das Segment zieht sich über 5 Minuten hin!

Es gibt auch Elemente wie "Der Mund". Schauspielerisch (Traudel Sperber) und visuell wunderbar gemacht, aber Der Mund wirkt wie eine Star-Trek-Phantasie, die (zumindest noch?) nicht in unsere Zeit passt. Da fehlt mir einfach die Gutmütigkeit, das gelassen durchzuwinken, weil es unpassend, ja, übertrieben fortentwickelt wirkt. Denn man muss sich wundern: Da pocht Justus seit Dutzenden von Fällen darauf, dass es Dinge wie Geister und Magie nicht gibt und dass alles rational erklärbar ist, aber bei Der Mund wird das einfach hingenommen? Auch die Sinfonie der Angst selbst ist mir eine Spur zu hoch gegriffen. Es mögen bestimmte Emotionen bewusst oder unbewusst durch Farben, Gerüche, Klänge auslösbar/abrufbar sein, aber das Endsegment ist mir eine Spur zu dick aufgetragen. Man mag nun argumentieren, dass das Live ist, da muss man dicke Geschütze auffahren und so weiter, trotzdem kann ich nicht aus meiner Haut: Mir ist das viel zu viel.

Nun, nochmal was zu den "Gags". Das alles ist fast fast nie lustig. Bei ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] war's mir häufig schon viel zu albern und klamaukig, das wurde hier wieder zurückgefahren, vor allem die Sex-Kalauer, aber dafür bekommt man nun am laufenden Band "Gags", die offenbar nur um ihrer selbst willen vorkommen, einfach, weil man es kann. Ich jedenfalls musste allermeistens nicht einmal leicht schmunzeln - und das lag nicht daran, dass ich die Show von Anfang an hätte unlustig finden wollte. Ich für meinen Teil finde, die Macher und Macherinnen haben sich zu viele Gedanken gemacht, gerade weil die "Gags" erzwungen platziert sind. Lustig ist es nämlich immer dann, wenn die Sprecher/innen aus irgendwelchen Gründen mal kurz aus der Rolle fallen und deshalb eine ungezwungene Situationskomik entsteht. Der Rest besteht aus quasi vorberechneten Fan-Insidern, Reminiszensen, Anspielungen (wie Peter und Bob, die sich knutschen) und dergleichen - man merkt es auch daran, dass die Sprecher/innen geflissentlich und mittem im Dialog Sprechpausen einlegen, weil sie dem Publikum zumindest Gelegenheit bieten wollen, jetzt zu applaudieren oder zwischenzurufen. Es mag vielleicht für Live-vor-Ort-Publikum funktionieren, aber für Fernseh-Publikum - oder jedenfalls bei mir vor dem Fernseher - funktioniert es nicht. Ich bleibe also dabei: Die "Gags" sind nicht lustig und zu sehr gewollt, bei Master of Chess, LIVE & UNPLUGGED [DVD] und ...und der Super-Papagei LIVE [DVD] war mir der Humor viel lieber, vor allem, weil die Shows einfach nur das sein wollten, was sie auch waren (Live-Hörspiele), da war die gute Laune von ganz allein mit dabei und das führt automatisch zu einer amüsanten Atmosphäre und diversen Lachern.

Doch trotz der genannten Schwächen ist Phonophobia gut guckbar. Wobei einschränkend zu sagen ist: Die TV-Ausstrahlung unterscheidet sich gewaltig von der Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray! Es ist immer dieselbe Show, aber im TV fehlen ziemlich genau 30 Minuten vom Gesamten. Und zwar nicht bloß mal hier ein Satz und da ein Satz, sondern teils fehlen ganze Segmente - wie das mit Fran an der Orgel - völlig, oder sie wurden stark gekürzt. Das mag wichtige, spezielle Gründe haben, die das TV-Wesen betreffen, aber ich schaute mir also zuerst die TV-Fassung an und fand "??? - Phonophobia" nicht gerade gelungen, um es vorsichtig zu formulieren: Alles wirkte wie eine einzige Unlustiger-Gag-folgt-auf-unlustiger-Gag-Veranstaltung, und aufgrund der Kürze, war fast jedes Segment wie durch irgendeine Einlage unterbrochen, sodass es sehr schwer war, der Story zu folgen, weil sie nicht stringent erzählt wurde. Jetzt, nach zweimaligem Gucken der DVD-Version, und ein weiteres, drittes Mal mit Audiokommentar, kann ich nicht anders, als meinen ersten Eindruck, fußend auf der TV-Ausstrahlung, zu revidieren. Die Show finde ich nach wie vor nicht großartig, denn die "Gags" sind einfach unlustig und gewollt, und einige Dinge, wie Der Mund oder die Sinfonie der Angst, sind über's Ziel hinausgeschossen, aber alles in allem geht die Show in Ordnung. Über die "Gags" kann man hinwegsehen, meistens jedenfalls, und die Story - auf DVD und Blu-ray! - nur für sich ganz allein, ist absolut nicht so konfus, wie es laut TV-Fassung den Anschein hat.

Wichtig zu erwähnen ist mir hierbei: Eine nicht sonderlich lustige Show mit zwar nachvollziehbarer, aber nicht sonderlich starker Geschichte, langt nicht aus, um "Geht in Ordnung!" zu sagen. Warum also geht sie in Ordnung? Wegen des Bühnen-Ensembles! Die sechs sind in Top-Form und allesamt Könner/innen. Rohrbeck, Wawrczeck, Fröhlich, Sperber, Fornaro und Krause zuzuhören und zuzugucken, ist eine Freude. Auch nicht unerheblich ist der durchaus angenehme Schnitt, denn hier wird nicht alle 1-3 Sekunden der Blickwinkel geändert, sodass eine hektische Sache daraus würde - nur bei der TV-Fassung hat man durch die allgemeine Verkürzung einige "sprunghafte Kamerawechsel" zu ertragen! Auch die Musik, die zu großen Teilen direkt von der Bühne aus live gespielt vorgetragen wird, gefällt mir, da sie nie zu präsent und außerdem gut arrangiert ist. Selbst die Leinwand im Hintergrund wird sinnvoll genutzt; auch hier ging man im Vergleich mit ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] wieder einige Schritte zurück.

Fazit: Ich empfehle den Kauf von "??? - Phonophobia" als DVD oder Blu-ray; vor allem die Boni lohnen sich. Die Show selbst ist ein Mischding: Story akzeptabel, Gags meistens nicht lustig, Sprecher/innen, Musik, Bühne und Schnitt wunderbar. Die TV-Fassung sollte man zumindest nicht als Gradmesser dafür nehmen, ob einem "Phonophobia" gefällt oder nicht, da sie zu sehr gekürzt ist und so die Schwächen der Show unterstreicht, ja, hervorhebt.

Meine Wertung: 80%
Cover: ...und das Phantom aus dem Meer
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
1. Mann Achim Schülke
2. Mann Fabian Harloff
Albert Goodstein Manfred Reddemann
Ben Kramer Jan-Christof Kick
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Eliah Cristobal Stephan Schwartz
Fiona Kramer Lilian Körting
Frau Saskia Weckler
Harry Salas Pat Murphy
Jessy Manuela Bäcker
Jimmy Blue Eye Ulli Potofski
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Gordon Piedesack
Rikuo Yamamoto Toru Takahashi
Rosaria Gela del Este
Sergeant Alexander Stamm
Silvie Katharina von Keller
Vanessa Goodstein Simone Ritscher
Wirt Harald Halgardt
Rezension vom: 05.10.2014

Die drei ???
(171) ...und das Phantom aus dem Meer
Erschienen: 2014
Dauer: 1:07:20


In einem beschaulichen Küstenort unweit von Rocky Beach passieren seltsame Dinge: Eine Gestalt erhebt sich aus dem Meer und versetzt die Strandbesucher in Angst und Schrecken. Ein ruheloser Geist, der auf Rache sinnt? Die drei ??? fangen an zu ermitteln. Ob der neue Bewohner des alten Leuchtturms etwas damit zu tun hat? Oder der kauzige Seebär am Hafen? Justus, Peter und Bob gehen keiner Gefahr aus dem Weg, um das Netz aus Lügen zu entwirren.

Mein Kommentar: Himmel die Berge, was für eine verworrene Kiste. Aaaaber man muss sagen, dass das nicht an André Minningers Buch-zu-Skript-Arbeit liegt, denn diese hat das Buch sogar noch verbessert, weil vieles daraus entfernt wurde; wie z.B. Peter, der mit einem Filmstar verwechselt wird und deshalb bei seiner Flucht vor den Fans beinahe in den Tod stürzt, aber sich an einem Baum hängend vor dem Sturz in die Tiefe bewahren kann, ruft dann allerdings nicht die Polizei oder Feuerwehr, sondern er tätigt - hängend! - ganze zwei Anrufe bei Justus und Bob. Was zum...???

Allerdings ist auch beim Hörspiel noch deutlich spürbar, wie konstruiert dieser Fall ist. Laufend tauchen bei dieser Geschichte entweder bereits bekannte oder neue Figuren auf, die plötzlich mit einer vermeintlich unerklärlichen Ungereimtheit daherkommen, nur, damit man als Hörer/in denken soll: "Ich will unbedingt wissen, wie's weitergeht!" Nur kommt dieses Gefühl einfach nie auf, stattdessen wundert man sich, wie - ich benutze den Begriff an dieser Stelle erneut - konstruiert das alles wirkt. Selbst der Aufhänger mit dem Phantom als solchem, das wie auf Stufen aus dem Meer steigt, wirkt zu keiner Zeit mystisch oder spannend, weil man direkt spürt, dass hier versucht wurde, einen Fall um ein unerklärliches Phänomen zu stricken, damit eine Stimmung wie bei den "guten, alten" ???-Klassikern aufkommen würde.

Wenn man dann aber die Auflösung hört, fühlt man sich betrogen, dass man viele Anläufe lang tapfer bei der Stange blieb, um dieses Durcheinander halbwegs nachvollziehen zu können, doch man bekommt später Zusammenhänge und Motive geboten, die für die Hörerschaft fast ausschließlich aus dem Nichts kommen, weil sie im Verlauf des Falls nicht genannt oder konkret angedeutet wurden. Erst seeehr gegen Ende baut sich das Tatmotivkonstrukt allmählich zusammen, aber das ist so spät, dass es dann auch egal ist.

Man hört also die ganze Zeit eine arg verbaselte Geschichte, kommt mit dem Nachvollziehen kaum hinterher - nicht, weil es so unerklärbar, aber spannend wäre, sondern weil es schlicht nicht nachvollziehbar ist, was genau mit wem wann passiert -, hält tapfer bis zum Ende durch, hat dort angekommen von nichts eine Ahnung, und dann werden laufend Dinge aus dem Hut gezaubert, von denen man vorher nichts gewusst haben konnte. Allerdings ist einem irgendwie auch egal, wenn man an dieser Stelle überhaupt merkt, dass hier aus dem Hut gezaubert wird, weil es genauso gut sein könnte, dass es zum Rest des Falls wunderbar passt, aber man zwischendurch einfach viel zu oft mit den Gedanken abschweifte und nur deshalb am Ende nicht mehr mitkommt.

Zuviele Personen, die irgendwie mit der Geschichte zu tun haben und deshalb quasi "wichtig" sind und die man sich darum merken sollte, zuviele zufällige Entdeckungen und Rückschlüsse, und - ich schrieb es bereits - man spürt sehr deutlich, dass aus einer im Kern einigermaßen simplen Story eine mit Absicht stark verkomplizierte Sache gestrickt wurde, damit immer wieder Cliffhanger zwischen den Kapiteln eingebettet werden können, die bei der Stange halten sollen.

Aber nichts davon erweckte in mir Spannung oder ausreichend Neugier, jetzt unbedingt erfahren zu wollen, wie das alles ausgehen wird. Man findet sich einfach damit ab, der Geschichte gerade nicht so recht zu folgen und stört sich ansonsten nicht weiter daran.

Die Produktion entspricht dem Körting-Standard. Alles klingt gut. Mit Ausnahme einiger Sprecher/innen, bei denen ihre Rollen, etwa "Jimmy Blue Eye", nach Schauspielerei oder teils auch nach Ablesen klingen. Wäre die Story insgesamt interessanter und nachvollziehbarer, wäre mir das vermutlich nicht unbedingt aufgefallen, aber irgendwann hört man nur noch irgendwelche Personen irgendwas sagen und dann bemerkt man solcherlei Dinge.

Meine Wertung: 40%
Cover: ...und die Entführung im Skigebiet
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Dick Jannik Endemann
Fin Timo Sünnemann
George Alexandra Garcia
Joyce Gilmor Gerlinde Dilge
Julian Ivo Möller
Kellnerin Andrea Jolly
Komplize Stefan Hossfeld
Lautsprecher Marco Spina
Molly McCullum Maureen Havlena
Mr. Holt Stephan Schwartz
Simon Gilmor Manfred Liptow
Wallace Patrick Bach
Rezension vom: 29.09.2014

Fünf Freunde
(108) ...und die Entführung im Skigebiet
Erschienen: 2014
Dauer: 53:26


Skiferien in den Schottischen Highlands! Voller Aufregung starten die Fünf Freunde mit ihrem neuen Freund Finlay zu ihrer ersten großen Abfahrt. Doch dann geht so einiges schief. Sind es nur unglückliche Zufälle oder steckt mehr dahinter? Als einer von ihnen verschwindet, machen sich die anderen auf eine abenteuerliche Suche und entlarven dabei einen ganz großen Schwindel.

Mein Kommentar: Nee, das hier ist ein Satz mit X! Ein richtig laaanger und langweiliger sogar! Nach drei Hörversuchen gelang es mir endlich, der Story zu folgen und zu verstehen, was genau nun eigentlich los ist, denn ehrlich gesagt hört man immer nur den Jungen Fin, ab und zu seine Mutter und dazwischen jede Menge Skifahren.

Nimmt man es aber genau, arbeitet diese merkwürdige Monotonie sogar FÜR die Story, denn es gibt so manches, das für Kopfkratzen sorgt. So begreift man dann irgendwann doch mal, was los ist, aber fragt sich dann umso mehr, wie dieses und jenes sein kann.

Beispiel: Fin ist verschwunden, entführt - wie der Titel der Folge bereits sagt! -, und wird am Ende befreit. Und statt aber völlig durch den Wind zu sein, ist er urplötzlich quietschfidel, und seine Eltern haben ein mit der heißen Nadel gestricktes Heile-Welt-Ende, und die Familie ist wieder glücklich vereint? Wer soll das denn bitteschön glauben?

Anderes Beispiel: Warum will Fins Mutter nicht die Polizei rufen? Eventuell mag sie ihre Gründe haben, man wittert als Hörer/in natürlich eine unangenehme Scheidungsphase, aber dennoch, man ey! Da ist einiges im Argen und sie will einfach nicht die Polizei rufen? Selbst, als die Kids mit Fins Vater Kontakt hatten, und dieser sich mehr als nur komisch benimmt, denkt niemand mal darüber nach, dass da irgendwas nicht stimmen kann?

Noch ein Beispiel: Da hat jemand derbe Bauchschmerzen, aber außer den Fünf Freunden ist da sonst niemand auf der Skipiste, der helfen oder zumindest Hilfe herbeiholen könnte? Das führt zur nächste Frage: Warum haben die Fünf Freunde kein Handy/Smartphone, um zumindest zu versuchen, Hilfe zu rufen? Die Serie "Fünf Freunde" hat in den letzten Jahren vermehrt Themen der heutigen Zeit aufgegriffen, aber noch immer haben die Kids kein Handy? Wenigstens hätte man es doch so machen können, dass auf dem Abfahrtsgelände kein Empfang oder der Akku leer wäre, oder das Gerät ist irgendwie im Schneegestöber verloren gegangen - zumindest irgendeine doofe Erklärung, warum ein Telefonat gerade nicht möglich ist.

Der Fall bietet im Wesentlichen typische Fünf-Freunde-Kost, aber er wirft mit nicht beantworteten Fragen nur so um sich, und auch die Fünf Freunde selbst benehmen sich allzu häufig nicht so, wie man es von ihnen kennt. Das wäre zu ertragen, wenn es irgendeinen Sinn machte, aber dem ist nicht so.

Wenigstens technisch ist alles in Butter. Sprecher/innen, Musiken und so weiter - wunderbar. Insgesamt nur kommt mir zu wenig Winterfeeling auf. Das heißt, es fehlt mir das Gefühl von Schnee und klirrender Kälte, das beim Hören einfach nicht aufkommen will.

Meine Wertung: 56%
Cover: Die blauen Schafe von Artelsbach
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Josephine Unstern Kornelia Lüdorff
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Koppensteiner Pat Murphy
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Stammtischgast 1 Martin Krah
Stammtischgast 2 Daniel Montoya
Stefan Butzmann Stefan Hossfeld
Weidinger Stephan Schwartz
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Xaver Butzmann Philipp Draeger
Rezension vom: 17.09.2014

TKKG
(188) Die blauen Schafe von Artelsbach
Erschienen: 2014
Dauer: 55:40


Tim, Karl, Gaby und Klößchen genießen ihre Ferien auf dem Bauernhof, als sie im Stall ihres Gastgebers eine eigenartige Entdeckung machen: Jemand hat alle Schafe mit blauer Farbe besprüht! Für Bauer Butzmann ist es ein herber Schlag - die blaue Wolle wird er nicht mehr verkaufen können. Wie aber hängt dieser Vorfall damit zusammen, dass Butzmann vor kurzem eine dicke Buche gefällt hat? Welche Rolle spielt Großbauer Weidinger in der ganzen Sache? Und wer ist der Unbekannte mit der Taschenlampe? TKKG sind bald mitten drinnen in einem dörflichen Verwirrspiel...

Mein Kommentar: Bis vor wenigen Jahren waren TKKG-Geschichten oft so gestrickt, dass wir nur noch den Genoven zuhörten und Tim alles und jeden mühelos niederstreckte. Nicht zu vergessen, dass Tim immer jeden noch so losen Zusammenhang direkt erkannte. Das nervte mich oft.

Mittlerweile sind TKKG wieder anders - und das lobte ich häufig. Diese Folge geht aber einen seltsamen Weg. TKKG sind mir zu kindisch, zu brav. Schwer, das zu erklären. Aber wie TKKG in dieser Folge gezeichnet sind, erinnert mich das ganz stark an alte Fünf Freunde. Dieses "Packen wir's an!"-Ding fehlt, das - in Ermangelung eines besseren Wortes - "Draufgängerische", wenn man so will.

Auch der Rest des Falls schmeckt irgendwie nach den älteren "Bibi Blocksberg" (so die Folgen um 20-40 ungefähr). Die Ermittlungen sind keine Ermittlungen, sondern eher 2-3 simple Beobachtungen, und der Fall für sich mag eine schwerwiegende Tragweite in sich bergen, doch sie kommt nicht sonderlich zum Vorschein. Alles wirkt eher wie "Wer kann es wie und warum gewesen sein?", nur nicht TKKG-like, sondern Bibi-like. Im Besonderen das Ende klingt wie eben eines dieser genannten Blocksberg-Enden, bei denen sich später plötzlich alle wieder ganz doll lieb haben, die Unstimmigkeiten sind ganz vergessen und man hält umso stärker zusammen.

Dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden, denn gegen eine "Heile Welt" habe ich überhaupt nichts, doch dieser TKKG-Folge fehlt an allen Ecken und Kanten die Legitimierung, als TKKG-Folge durchgehen zu können. Es gibt die typische Titelmelodie, die vier Protagonisten werden mit Tim, Karl, Klößchen und Gaby angesprochen, aber das war es auch schon. Der Rest befasst sich mit dem Leben "verschrobener" Dörfler. Und dazu tragen auch die Namen bei, wie "Bauer Butzmann", "Bauer Weidinger", "Josephine Unstern"...

Es ist schlicht nicht möglich, Personen, die diese Folge nicht kennen, zu erklären, was für eine Atmosphäre man beim Hören wahrnimmt, aber "Die Blauen Schafe von Artelsbach" klingt wirklich wie eine Mixtur aus (ganz alte) Fünf Freunde und (ziemlich alte) Bibi Blocksberg. Dass eben jene Wahrnehmung entsteht, scheint Absicht, denn wie aus einem Ratgeber für Pädagogen entnommen ist etwa die Szene, in der TKKG beschließen, mit Xaver zusammenzuarbeiten, was "TKKG+X" genannt wird, dazu der "Das ist ein Fall für TKKG"-Ausruf, und im Anschluss direkt die Titelmelodie... ...kitschiger geht's kaum noch.

Alles das könnte man allerdings wohl noch verkraften, wenn die Story spannend und unterhaltsam wäre. Aber allzubald wird klar, dass der vermeintliche Täter nicht ins Bild passt und dass darum eigentlich nur jemand anderes es gewesen sein kann, der zwar schön im Hintergrund gehalten wird, aber das so auffällig, dass man mehr als nur ahnt, wer es wirklich war.

An der Produktion ist per se nichts zu bemängeln, außer, dass diese das Fünf-Freunde-meets-Bibi-Blocksberg-Ding unterstreicht. Das liegt selbstverständlich vor allem an der Location, schließlich sind wir auf dem Lande und darum häufig auf Bauernhöfen oder in Kneipen, und darum passt die Geräusch- und Klangkulisse perfekt. Dennoch trägt diese Ländlichkeit sehr dazu bei, dass die ohnehin stark nach Alle-ham-sich-lieb-Pädagogik schmeckende Geschichte durch jede Menge Friede, Freude, Eierkuchen einfach nicht wie ein spannendes Jugendabenteuer wirken will...

Meine Wertung: 58%
Cover: Straße des Grauens
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Boss Henry König
Casino-Besucher Robin Bosch
Casino-Besucherin Brigitte Böttrich
Cindy Konstanze Ullmer
Dimitri Manou Lubowski
Fernfahrer Tilman Madaus
Hauptkommissar Reynolds Wolfgang Draeger
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mike Oliver Böttcher
Mitch Palmer Michael Lott
Mr. Grey Urs Affolter
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Putzfrau Maria Baptista
Rezeption 1 Dorothea Lott
Rezeption 2 Marco Spina
Rockford Christian Senger
Roy Gosta Liptow
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Wirt Peter Lakenmacher
Rezension vom: 01.09.2014

Die drei ???
(170) Straße des Grauens
Erschienen: 2014
Dauer: 1:20:16


Ex-Kommissar Reynolds wurde entführt! Justus, Peter und Bob machen sich sofort auf die Spur des Täters. Denn der verbietet ihnen jeglichen Kontakt zur Polizei, schickt ihnen ein Paket mit fragwürdigem Inhalt und lässt ihnen seltsame Hinweise zukommen. Durch die glühende Hitze der Wüste jagen die drei ??? ihren ruchlosen Gegner. Und dann verschwindet auch noch Bob! Wie weit werden die Detektive gehen, um ihre Freunde zu retten?

Mein Kommentar: Tja, Straße des Grauens - welche Straße, bitteschön? Es geht zu keiner Zeit um irgendeine Straße im Speziellen. Oder ist eine metaphorische Straße gemeint, eine Art Abenteuer-Pfad, sozusagen...?

Vermutlich ist wohl zweiteres gemeint, aber auch dann geht mir das Kosmos'sche Titelschema echt wirklich und wahrhaftig auf den Wecker. Müssen denn echt dauernd solche Titel vergeben werden, Kosmos? Immer nur Grauen, Schrecken, Horror, Todes-Irgendwasse... Das NERVT!

Nun, zum Inhalt! Das Hörspiel basiert natürlich wie immer auf dem gleichnamigen Buch, allerdings hat Minninger hier einige Dinge spürbar... hmmm, sagen wir mal... abgemildert. Beispiele? OK! Im Buch will Peter mit den neuen Ausweisen erstmal kräftig einen heben, im Hörspiel will er die Ausweise nutzen, um Horrorstreifen zu gucken, die für sein eigentliches Alter sonst nicht geeignet wären. Dann die Szene, in der Justus mit vorgehaltener Pistole droht - im Hörspiel hört man nur, wenn auch eher hintergründig, wie entsichert/geladen wird, und Justus dabei Informationen fordert. Eine zweite, sehr ähnliche Szene folgt später nochmal, in welcher der Ganove meint, Justuts hätte eh kein Mittel, ihn zum Sprechen zu bringen, und woraufhin Justus - im Hörspiel - den Ganoven eher genervt und flehend fragt, was genau eigentlich los ist, und der Ganove antwortet einfach so und erklärt alles detailliert. Kennt man das Buch, bemerkt man die "Abmilderung" deutlich, aber im Hörspiel kann man sich nur fragen, warum der Ganove erst feixt und dann ohne Angabe von Gründen plötzlich doch alles erzählt... Das kann man alles natürlich so und so sehen, aber ich finde diese Dinge nicht sooo wahnsinnig schlimm - im Gegenteil, wenn ich drüber nachdenke, kann man argumentieren, dass Justus im Hörspiel mehr er selbst ist, als er es im Buch ist.

Sieht man von dieserlei Dingen ab, wurde das Buch aber doch ziemlich akkurat übernommen - da spricht auch die Spieldauer von 80 Minuten wieder eine deutliche Sprache (siehe auch (169) Die Spur des Spielers), denn selbst die Titelmelodie am Anfang blendet nach ca. 15 Sekunden direkt aus, und gekürzt wurde das Buch recht wenig. Nichtsdestotrotz bleiben einige Dinge im Hörspiel enthalten, bei denen man sich fragt, was da bei den drei ???, vor allem Justus, im Kopf vorgeht. Reynolds wurde entführt, schön und gut, Bob später auch noch, in Ordnung, aber Justus dreht im Buch fast völlig ab und im Hörspiel ist er zumindest immer noch gewillt, das Gesetz zu übertreten, weil er lieber die Regeln bricht, statt Reynolds' Leben zu gefährden.

So gesehen macht das Hörspiel einen seltsamen Spagat. Dass das Buch nämlich ein Experiment wagt, ist einerseits in Ordnung, andererseits nicht unbedingt in allem geglückt, aber durch die Abmilderungen bleibt im Hörspiel von diesem Experiment nur noch das Grundgerüst übrig, bei dem die eigentliche Motivation der drei ??? über den üblichen detektivischen Eifer zwar hinausgeht, aber weitestgehend unverständlich ist. Justus knallen im Buch gewissermaßen die Sicherungen durch - das ist seltsam und untypisch, aber immerhin eine Art Motivation. Im Hörspiel ist davon kaum was zu merken - was also treibt Justus an?

Ist man als Hörer/in aber entgegenkommend und denkt sich das alles selbst zusammen und berücksichtigt, dass Minninger das Hörspiel eventuell einfach nur kinderfreundlicher machen wollte, muss man zugeben, dass das zugrundeliegende Abenteuer soweit gelungen ist.

Gerade die erste Stunde ist fast durchweg interessant und spannend - um gegen Ende hin einen alten Bekannten serviert zu bekommen. Umso mehr schade ist dann, dass man diesen Bekannten nicht so sieht, wie man z.B. einen Hugenay sieht. Den kennt man, der ist präsent - und das nicht nur am Ende einer Folge. Hier aber erinnert man sich zwar an diesen alten Bekannten einer vergangenen Folge, aber wenn man es genau nimmt, hätte es genauso gut irgendein x-beliebiger Untergrundboss sein können, der hinter allem steckt. Ganz einfach, weil das Profil, die Charakterzüge, die Persönlichkeit dieser Person, einfach nicht zum Tragen kommen. Wenn Kari Erlhoff (Autorin des Buches) hier also eine Art zweiten Hugenay in der Serie etablieren will - was ich absolut in Ordnung fände! -, dann sollte sie diese Person deutlicher zeichnen und mehr von dessen wahrer Motivation und ihren Methoden in einen Fall einbeziehen, denn es ist nun der zweite Fall, wo besagte Person auftaucht und hinter allem steckte, aber es ist das zweite Mal, wo es keinen Unterschied macht, welcher Verbrecherboss es war - weil man diese Person schlicht und ergreifend nicht genug kennenlernt, da sie ansonsten nicht in den Fallverlauf involviert ist.

Die Produktion ist gewohnt "Körting". Nichts zu meckern. Alles sitzt und passt hervorragend. Auch die Sprecher/innen machen ihre Jobs wunderbar, und als Randnotiz sei auf altbekannte Größen wie Peter Lakenmacher und Henry König hingewiesen. Sie haben nur kleine, kurze Auftritte, aber das langt schon, um sich darüber zu freuen, dass man sie hören darf.

Summasummarum: Ein Hörspiel mit kleinen Story-Schwächen beim Hörer/innen-Verständnis für die Motivation diverser Rollen in bestimmten Szenen, doch kann man sich das meistens selbst dazudenken und die Sache ist in Ordnung. Gute Folge, kaufen!

Meine Wertung: 80%
Cover: Der Meister-Zauberer
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
Jongleur Douglas Welbat
King Hiss Henry König
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Multi-Bot 1 Horst Bernhard Wilhelm Frank
Multi-Bot 2 Sascha Draeger
Orko Matthias Grimm
Rokkon Stephan Chreszinski
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Stonedar Lothar Grützner
Teela Monika Gabriel
Tung Lashor Klaus-Peter Kaehler
Rezension vom: 18.08.2014

Masters of the Universe
(32) Der Meister-Zauberer
Erschienen: 1987
Dauer: 45:45


Skeletor ist blind vor Begeisterung, als er glaubt, unsterblich werden zu können. Er begeht einen schweren Fehler und bringt damit den ganzen Planeten Eternia in Gefahr: Eine geschärfte Zeitbombe liegt unter dem Königspalast - und sie ist unerreichbar. Selbst der Zauberer Orko kommt nicht an die Zeitbombe heran. Allzu schnell verrinnen die Minuten, der Zeitzünder tickt unerbittlich weiter...

Mein Kommentar: Ich finde die Grundidee, die letztlich zur Rettung Eternias führt, sehr geil - also das mit den sogenannten Trickbällen -, doch verstehe ich einiges nicht. Die Bälle fliegen also von selbst, schön und gut. Aber auf welche Weise fliegen sie? Sind es kleine Flugapparate, also sowas wie Modellflugzeuge? Und wie werden diese Bälle aktiviert? Ich meine, fliegen sie unentwegt, oder werden sie durch irgendwas zuerst noch aktiviert? Denn beim Jonglieren wirft man einen Ball von einer Hand in die andere, dann gehen sie hoch, fallen in einer Art Kreisbewegung wieder herab, etc. Wie also wissen die Bälle, wie sie in welchem Augenblick zu fliegen haben? Werden sie elektrisch/mechanisch, magisch oder telekinetisch gesteuert? Oder haben diese Bälle quasi die Fähigkeit, zu erahnen, was man nun von ihnen verlangt? Ich wundere mich nämlich darüber, wie Orko seinerseits die Bälle an sich nehmen und zum Beispiel unter seinem Mäntelchen verstecken konnte, um mit ihnen zu beamen, ohne dass die Bälle fliegen oder schweben. Und wieso weiss oder ahnte Orko, dass er vier Bälle zum Beamen benötigt, statt vielleicht 2 oder 6? Einfach mal ausprobiert und Glück gehabt? Naja, ich gebe zu, man könnte auch schlicht sagen: "Was soll's, es sind magische Bälle, leb' damit und fertig!". Trotzdem schade, dass man sich als Hörer/in allzu oft mit "Denk Dir die Unstimmigkeiten irgendwie selbst zurecht!" abgespeist wird.

Bas Erwähnen der Charakter-Unstimmigkeiten in dieser Doppelfolge, will ich auch hier nicht außen vor lassen, denn ich finde den Einsatz von Douglas Welbat als Jongleur, der ansonsten immer den Mekaneck innerhalb dieser Hörspielreihe sprach, verwirrend. Welbat macht das natürlich wunderbar, aber seine Stimme ist einfach so sehr mit Mekaneck verwoben, dass mich das durchaus ein wenig stört - ähnlich ist es ja mit dem Priester aus (2) Das Todestor (Christian Rode, der ja sonst immer Beast Man sprach).

Und auch Multi-Bot wird gleich zweimal aus dem Kontinuitätsstrang geworfen. So wird er also bereits in (29) Das ewige Feuer erwähnt, taucht dann in (31) Die Pyramide der Unsterblichkeit plötzlich als neuer Charkater auf, weil das Universum, aus welchem er stammt, stirbt, doch in diesem Teil der Doppelfolge erklärt er, er wäre gekommen, um Skeletor zu helfen. Man könnte mit Wohlwollen allerdings behaupten, das Universum lag zwar im Sterben, und weil er nun schon mal fliehen musste, schlug Multi-Bot zwei Fliegen mit einer Klappe und kam eben auf Eternia, um Skeletor zu helfen.

Also gilt auch jetzt, was ich bereits für (31) Die Pyramide der Unsterblichkeit schrieb: Wenn man eh schon eine Doppelfolge schreibt und produziert, dann kann und sollte man besser darauf achten, welche Charaktere und Sprecher/innen man einsetzt!

Insgesamt bringt "Der Meister-Zauber" den Zweiteiler mehr als nur zufriedenstellend zum Ende. Alles in allem geht es unterhaltsam und spannend weiter, ohne dass man auf Logiklöcher stößt, sofern man vom Charakterwirrwarr absieht und das mit den Trickbällen als "It's magic!" abhakt, was in einer Fantasy-Welt nicht GAR zu schwer fällt...

Das Zitat der Folge kommt von Orko: Geduld ist, wenn man einen Wasserhahn solange zudreht, bis er kräht!

Meine Wertung: 90%
Cover: Die Pyramide der Unsterblichkeit
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Adam Norbert Langer
Eternier 1 Lothar Grützner
Eternier 2 Stephan Chreszinski
Evil-Lyn Katja Brügger
Geist von Grayskull Gisela Trowe
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
King Hiss Henry König
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Mantisaur Wolf Rahtjen
Multi-Bot 1 Horst Bernhard Wilhelm Frank
Multi-Bot 2 Sascha Draeger
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Teela Monika Gabriel
Tung Lashor Klaus-Peter Kaehler
Rezension vom: 18.08.2014

Masters of the Universe
(31) Die Pyramide der Unsterblichkeit
Erschienen: 1987
Dauer: 45:17


Übermütig feiern die Masters Of The Universe ihren Sieg über Skeletor. Und dann hat He-Man eine Idee: Sollte man Skeletor nicht mal gehörig auf den Arm nehmen? Ausgelassen stellen die Helden ihm eine Falle, und der Herr der Bösen tappt hinein. Aber dann vergeht He-Man und seinen Freunden das Lachen. Niemand hat geglaubt, dass es die "Pyramide der Unsterblichkeit" gibt! Doch schon allzubald müssen die Masters erkennen, wie sehr sie sich geirrt haben...

Mein Kommentar: Diese Doppelfolge (31 und (32) Der Meister-Zauberer) ist an und für sich sehr gelungen und ich habe an der Rahmenhandlung eher wenig zu kritisieren, lediglich, dass man etwas genauer hätte erklären können, wie und von wem genau King Hiss die Information erhielt, dass Unsterblichkeit möglich sei. Er bezieht sich lediglich auf "einer unserer Spione verriet mir". Außerdem interessant ist noch, wie dieser Spion an diese Information gelangte. Hat Prinz Adam überall im Palast Plakate aufgehängt und darauf verkündet, es gäbe ein tolles Buch in der Bibliothek, das Skeletor auf keinen Fall in die Hände fallen dürfe? Wie genau also dem Spion diese Info zugespielt wurde, hätte man ruhig in wenigen Sätzen in die Geschichte einbringen können.

Merkwürdig finde ich auch, dass Man-at-Arms meint, Hordak und die anderen hätten sicher nicht die Absicht gehabt, jemanden zu verletzen. Und wieso sollte Hordak den Angriff in die Länge ziehen? Offenbar waren er und seine Mithelfer doch in der Überzahl und He-Man war auch nicht zu sehen, da hätten sie doch kurzen Prozess machen können, vielleicht sogar müssen, denn ob es das Buch nun gäbe oder nicht, eine solche Chance, den Masters großen Schaden zuzufügen, gab es vermutlich noch nie. Und um die Bibliothek kümmert sich dann erst recht niemand, wenn man sich um die Verletzten und sonstigen Schäden hätte kümmern müssen. Hier finde ich darum äußerst seltsam, dass Hordak und Co. wohl ganz bewusst nur zum Schein angriffen, denn das ergibt schlicht keinen Sinn. So oder so: Sie hätten in jedem Fall einen "richtigen Angriff" starten können, um von Skeletor und den anderen abzulenken.

Doch auch in Bezug auf die Charaktere gibt es mehrere Unstimmigkeiten. Evil-Lyn beispielsweise taucht einmal in (13) Skeletors Sieg auf, und erst jetzt noch einmal in der ersten Hälfte dieser Doppelfolge. Ich habe nichts gegen Evil-Lyn, und ich hätte sie sogar gern viel häufiger gehört, aber ihr Auftritt wundert mich dennoch, zumal sie ja sogar ein Teil der Covergestaltung ist. Merkwürdig ist das eben deshalb, weil sie zwar mit Skeletor, Hordak und Co. von Anfang an dabei ist, alles plant und durchführt, aber ab Beginn von (32) Der Meister-Zauberer ist sie auf einmal spurlos verschwunden. Außerdem ist urplötzlich Stinkor nach dem Scheinangriff der Masters mit dabei - obwohl von ihm vorher nie die Rede war, hat nur in der Tunnelgleitszene zu Beginn einige wenige und kurze Sätze und verstummt danach für den Rest der Folge.

Ebenso erklärt der Erzähler, dass auch Kobra Khan mit an Skeletors "Sterbebett" stünde. Er wird nur hier einmal kurz genannt, spricht aber in der gesamten Doppelfolge keinen einzigen Satz, beziehungsweise wird danach nie mehr erwähnt. Wenn man also schon eine Doppelfolge schreibt und vertont, wieso achtete man nicht stärker auf die Charaktere, die genannt werden und/oder Sprechrollen haben?

Für die Kontinuität gilt ähnliches auch für Multi-Bot, der bereits in (29) Das ewige Feuer - neben Leech, Modulok, Mantenna und Dragstor - von Grizzlor zu sich gerufen wird, um die Fright Zone zu verteidigen, doch hier wird er plötzlich als Wesen beschrieben, dass vermeintlich von Orko hergezaubert wurde und das zuvor noch nie jemand gesehen haben will. Zu erwähnen ist dann noch Mantisaur, der zum einzigen Mal in dieser Folge zu hören ist; er wird in der Sprecher/innen-Liste des Hörspiels nicht offiziell aufgeführt, aber sein Sprecher ist Wolf Rathjen. Dies ist deutlich an einzelnen Phrasierungen, der Atmung und natürlich eben an der Stimme zu erkennen; auch, wenn Herr Rathjen sie sehr verstellt.

Doch sieht man davon ab, und das ist nicht sonderlich schwer, weil die Story einfach unterhaltsam und spannend ist, kann man nicht viel mehr kritisieren. "Die Pyramide der Unsterblichkeit" ist eine sehr gelunge Hörspielfolge mit für die Story fast keinen Logiklöchern, doch das Drumherum, also vor allem die Sprecher/innen und Charaktere, kann bisweilen etwas verwirren...

Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Ich spüre den Tod bereits. Er klopft mir auf die Schulter.

Meine Wertung: 89%
Cover: Die Spur des Spielers
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Bishop Blake Wolf Frass
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Bradley Nicolas König
Charity Kassandra Ullmer
Chastity Undine Ullmer
Derek Tim Helssen
Griffin Silverman Stephan Schad
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Junge Frau Heikedine Körting
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mrs. Kretschmer Monika Werner
Onkel Titus Andreas Erich Beurmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Sam Chiccarelli Astrid Kollex
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 04.07.2014

Die drei ???
(169) Die Spur des Spielers
Erschienen: 2014
Dauer: 1:21:50


Bei einer Versteigerung auf dem Schrottplatz von Onkel Titus kommt ein scheinbar wertloses Schachspiel für eine ungeheure Summe unter den Hammer. Kurze Zeit später wird das Spiel gestohlen - ein neuer Fall für die drei ???! Welches Geheimnis birgt das Spiel? Wem hat es gehört? Die Zeit drängt, denn Justus, Peter und Bob sind nicht die Einzigen, die das Rätsel lösen wollen. Und nicht jede Figur in diesem Spiel ist das, was sie zu sein scheint...

Mein Kommentar: Ich staunte, als mein CD-Player beim ersten Einlegen die Spieldauer der CD anzeigte: Beinahe 82 Minuten! Wow! Europa hat eine neue Bestmarke für die Spieldauer einer Einzelmedium-Folge vorgelegt. Aber sind 82 nicht viel zu viel? Wie oft schon habe ich bei Einstündern moniert, es wäre langweilig, zu sehr in die Länge gezogen, die unnötigsten Stellen wurden drinbelassen, während die besseren gestrichen wurden...? Würde dieses Hörspiel bei mir an seiner Länge scheitern? Nein! Der Zweifel wich in dem Augenblick, als ich beim Anklingen der Titelmelodie das Inlay überflog: "Erzählt von André Marx"! Mit einem Mal waren meine Bedenken wie weggewischt. Selbst eine für Marx-Verhältnisse schlechte Geschichte wäre immer noch gut genug, dass man zumindest beim ersten Mal gern zuhört.

Und so war es dann auch tatsächlich. "Die Spur des Spielers" gefällt mir außerordentlich gut - so gut, dass ich nach dem ersten Durchlauf, noch während die Titelmelodie im Abspann lief, gleich wieder zurück zu Track 1 sprang, um von vorn zu beginnen - und dann dasselbe nochmal, sodass ich mir drei Durchläufe auf einen Sitz gönnte. Marx schafft es einfach immer wieder, auch beiläufige Dinge so zu platzieren, dass man sie entweder als beiläufig wahrnimmt, oder man davon ausgeht, dass mehr dahinter steckt, und am Ende entpuppt es sich als etwas ganz anderes. Auch Dinge, bei denen man hinterher meint: "Man, war doch logisch, warum ist mir das nicht gleich aufgefallen!?", gibt es bei einigen seiner Geschichten. Ferner sind seine Fälle stets logisch, nachvollziehbar und nicht so mit Charakteren überfrachtet, dass man die Übersicht dabei verlöre, nachzuvollziehen, wer jetzt wie zu wem steht und wer da jetzt gerade spricht...

Und "Die Spur des Spielers" macht hier keine Ausnahme. Es geht gleich interessant mit einer Versteigerung los, und ehe man sich's versieht, steckt man mitten in einem Fall, der trotz seiner Spieldauer keine spürbaren Längen hat, sondern interessant und recht spannend bleibt. Und schwupps ist man am Ende des Falls und die Lösung wird präsentiert. Marx-üblich fällt der eigentliche Beweggrund etwas detaillierter aus, aber für die eigentlich Lösung ist das irrelevant, weil man selbst ohne die übergenaue Schilderung der Zusammenhänge ausreichend im Bilde ist.

Aber genug von Marx, kommen wir zu Körting, Minninger und Osten: Top! Gott sei Dank keinerlei Patzer auf dem Tonträger - und das sogar trotz (technischer) Überlänge! - oder in der Produktion. Die Musik gefällt mir sehr gut, und selbst die kleinen, nicht direkt wahrnehmbaren Hintergrunddudelein passen toll ins Gesamtbild, wirken anfangs aber ungewohnt, denn sowas kam bei "Die drei ???" ja bislang nie vor. Der Rest ist ebenfalls wunderbar mit Effekten und Klängen unterlegt - es passt ganz einfach alles.

Und die Liste mit den Sprechern und Sprecherinnen schlägt in dieselbe Kerbe. Insgesamt klingen alle Dialoge sehr natürlich und es gibt keinerlei Overacting. Illustre Namen wie Nicolas "Nico" König, Wolf Frass, Monika Werner - und... Trommelwirbel... Astrid Kollex (DANKE, Europa, schön, sie nach so langer Zeit mal wieder zu hören!) finden sich hier ein. Nicht zu vergessen, dass Stephan Schad, Holger Mahlich und sogar Karin Lieneweg und Andreas Beurmann ihrerseits ebenfalls wunderbar sprechen. Selbiges gilt auch für Tim Helssen und den Ullmer-Kids - aber bei ihnen hört man phasenweise ein gaaanz kleinwenig das Schauspielern heraus, aber das wird mit der Zeit sicher noch besser, darum ist das kein echter Kritikpunkt, sondern eher der klägliche Versuch, über diese Folge zumindest ETWAS "Negatives" zu berichten. :)

Fazit: Ist "Die Spur die Spielers" bei all den positiven Worten das beste ???-Hörspiel aller Zeiten? Nein, das wohl nicht, aber in meine persönliche ???-Top-15 gehört es definitv. Es wurde hier einfach so viel richtig und - wie ich finde - nichts falsch gemacht...

PS: Herr Marx muss bitte wieder mehr ???-Fälle beisteuern und Frau Kollex ruhig auch wieder öfter mitsprechen! :)

Meine Wertung: 90%
Cover: ...im alten Turm
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Ute Rohrbeck
Dick Oliver Mink
Elli Marlen Krause
Frau Hansen Marianne Kehlau
Frau Thomas Renate Pichler-Grimm
Frau des Schäfers Helga Bammert
George Maud Ackermann
Hermann Karl Walter Diess
Julian Oliver Rohrbeck
Ludwig Thomas Horst Breiter
Mathias Andreas von der Meden
Schäfer Franz-Josef Steffens
Taxifahrer Henry König
Rezension vom: 09.06.2014

Fünf Freunde
(9) ...im alten Turm
Erschienen: 1979
Dauer: 41:07


"Keine Spur vom Margarethenhof", brummt Dick, "Alter Turm steht auf dem Wegweiser. Ich bin dafür, daß wir uns diesen Alten Turm ansehen. Vielleicht ist dort der richtige Weg!" Die fünf Freunde finden den richtigen Weg in einen zünftigen Erholungsurlaub mit Ski und Rodel und viel, viel Schnee. Eine tolle Skihütte - einen geheimnisvollen Turm auf dem gegenüberliegenden Berg, unheimlich ist dieser Berg! Es ist ein Abenteuer für die 5 Freunde, hinter das Geheimnis zu kommen. Eine kleine Vagabundin hilft ihnen dabei.

Mein Kommentar: "Im alten Turm" ist eine polarisierende Folge. Die Einen finden sie aufgrund ihrer Atmosphäre schlichtweg unschlagbar, die Anderen lassen kein gutes Haar an ihr und nahezu alles ist großer Mist. Woran es liegt, weiss ich nicht, aber zumindest mich polarisiert diese Folge nicht. Ich finde sie "ganz gut" und sehe gute wie auch schlechte Eigenschaften.

Am meisten bleibt mir nur immer wieder im Gedächtnis haften, wie die Mutter abgeht und betont, ihre Tochter hätte die Peitsche verdient. Und wie reagieren die vier Kids? Sie geben der Frau recht und bekräftigen indirekt sogar, dass dieses Mädchen es irgendwie verdient hätte. Da kann ich auch nach dem tausendsten Mal des Hörens immer nur den Kopf schütteln. Alte Zeiten hin oder her, erzieherische Maßnahmen ja oder nein - DAS ist ziemlich harter Tobak.

Naja, wer sich überwinden und das beiseite hieven kann, bekommt ein in der Tat sehr atmosphärisches Hörspiel, das die Creme de la Creme der deutschen Stimmen zu bieten hat. Die Story für sich ist wie eh und je relativ flach und verläuft wie alle anderen der ersten 21 Fünf-Freunde-Abenteuer...

Meine Wertung: 70%
Cover: ...und ein Zigeunermädchen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Alfredo Gottfried Kramer
Anne Ute Rohrbeck
Bauer Joachim Rake
Dick Oliver Mink
George Maud Ackermann
Jo Alexandra Wilcke
Julian Oliver Rohrbeck
Kartenverkäuferin Renate Pichler-Grimm
Kautschuk Harald Pages
Messerwerfer Joachim Wolff
Onkel Quentin Harald Pages
Potter Joachim Rake
Tante Anita Renate Pichler-Grimm
Tante Fanny Renate Pichler-Grimm
Terry Kane Hans Daniel
Rezension vom: 09.06.2014

Fünf Freunde
(8) ...und ein Zigeunermädchen
Erschienen: 1979
Dauer: 36:01


In zwei altmodischen, bunten Wohnwagen, in Nachbarschaft der alten Burg Faynights und wenig kinderfreundlicher Zirkusleute, verleben Julian, Dick, Anne, Georgi und natürlich auch Timmy etwas enttäuscht ihre ersten Ferientage. Da taucht plötzlich Jo, das kleine Zigeunermädchen, auf. Ihr Onkel ist der Feuerschlucker Alfredo. Aber was ist das für ein Gesicht am Fenster des alten Burgturms? Hat es etwas mit den beiden verschwundenen Wissenschaftlern zu tun? Jo bringt mit der Pythonschlange böse Verräter in fürchterliche Aufregung und hilft ihren fünf Freunden aus unfreiwilliger Gefangenschaft.

Mein Kommentar: Schön, dass Alexandra Wilcke wieder mitspricht, zwar ist sie weitaus zahmer als in (6) ...helfen ihrem Kameraden und ihre Rolle ist auch nicht unbedingt unerheblich, aber trotzdem ergibt der Titel überhaupt gar keinen Sinn, weil es im Kern um etwas völlig anderes geht, als um ein "Zigeunermädchen". Man könnte den Titel höchstens so interpretieren, dass hier die fünf Freunde UND ein "Zigeunermädchen" als Team arbeiten, um ein Abenteuer zu lösen. Doch auch DANN gäbe es gewiss treffendere Titel für das achte Hörspielabenteuer.

Wenngleich, das muss man schon zugeben, die ersten 21 Fünf-Freunde-Abenteuer allesamt nach demselbem Schema funktionieren, und inhaltlich ohnehin alle Abenteuer beinahe gleich verlaufen. So finden auch hier wieder fast alle Zutaten wieder, lediglich geschmuggelt wird nicht.

Meine Wertung: 60%
Cover: ...und die Nacht im Safari-Park
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Constable Peter Lakenmacher
Dick Jannik Endemann
Dr. Sendu Tilman Madaus
George Alexandra Garcia
Helen Stephanie Kirchberger
Julian Ivo Möller
Mr. Bowden Gosta Liptow
Mr. Clooney Henry König
Mr. Livingston Robin Brosch
Mr. Pinelli Wolf Frass
Pedro Florian Herkenrath
Tante Fanny Maud Ackermann
Tierarzt Stephan Schuld
Rezension vom: 09.06.2014

Fünf Freunde
(107) ...und die Nacht im Safari-Park
Erschienen: 2014
Dauer: 54:19


Eigentlich wollten die Fünf Freunde zusammen mit Tante Fanny nur eine Verwandte in Moregate besuchen. Kaum sind sie angekommen, entdeckt George einen Zirkus und wird Zeugin eines seltsamen Elefantentransportes. Die Spur führt zu einem Naturschutzpark, in dem afrikanische Wildtiere leben. Dort scheint sich die Sache aufzuklären und die Fünf Freunde werden sogar eingeladen, an einer Safari teilzunehmen. Doch schon bald wird klar: Im Gehege der Elefanten geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Eine aufregende Spurensuche beginnt.

Mein Kommentar: Fünf-Freunde-typisch beginnt alles zunächt harmlos, baut sich bald einigermaßen spannend auf und am Ende geht natürlich alles gut aus. Zu bemängeln habe ich nur, dass der Elefant zu stark geschärfte Sinne hat, doch was ich damit im Einzelnen meine, lasse ich an dieser Stelle aussen vor, um nicht zuviel zu verraten, denn soooo wahnsinnig schlimm ist es auch wieder nicht - unnötig ist es dennoch, das möchte ich betonen. Doch so oder so - aufgewogen wird das ohnehin, durch diverse Hinweise hier und dort, wie sehr und warum Tierdressur schaden kann, was ich sehr begrüße.

Soweit also alles im grünen Bereich und Fünf-Freunde-Freunde können bedenkenlos zugreifen.

Meine Wertung: 77%
Cover: GPS-Gangster
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Benjamin Rodman Henning Karge
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Deborah Rodman Gabriele Libbach
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Josh Reilly Nicholas Müller
Journalistin Nicola Melissian
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lexington Sascha Eigner
Mann Andreas Becker
Mr. Arvidson Gosta Liptow
Mrs. Arvidson Hedy Haase
Nigel Tillerman Lutz Werner Mackensy
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Prescott Rolf Becker
Reporter Rasmus Borowski
Samuel Rodman Christian Concillio
Sergeant Morales Peter Weis
Vallery Flockheart Caroline Kiesewetter
Rezension vom: 05.05.2014

Die drei ???
(168) GPS-Gangster
Erschienen: 2014
Dauer: 1:17:35


Die drei ??? kommen zu spät: Sie können die Prinzessin nicht vor der Katastrophe retten! Zum Glück ist es nur ein Geocaching-Wettbewerb, bei dem Justus, Peter und Bob ihr Ziel um Haaresbreite verfehlen. Doch aus dem Spiel wird gefährlicher Ernst, als der geheimnisvolle Captain Skull auf der Bildfläche erscheint. Auf seinem Raubzug durch Rocky Beach spielt er ein rätselhaftes Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei. Wird er über Leichen gehen? Können die Detektive den Wettlauf mit der Zeit gewinnen?

Mein Kommentar: Herrje, ist das verwirrend. Man bekommt zwar die gröbsten Fakten rund um das Geocaching genannt, aber wie das wirklich funktioniert, muss man entweder schon wissen oder sich irgendwie anders selbst zusammensuchen. Begriffe wie Koordinaten, Tracker, Cache und Stash fallen, aber wie wendet man die Koordinaten mit den GPS-Gerät an? Wie findet man sich zurecht? All das wird einfach vorausgesetzt. Somit hört man diese Dinge und findet sich beim Hören damit ab, dass sie halt auf irgendeine Weise verflixt wichtig sind. Justus ist sich sonst auch nie zu schade, selbst die simpelsten Kleinigkeiten zu erläutern, aber hier wird permanent mit Vokabeln hantiert, deren Bedeutung doch wohl zumindest in einem "Für die Hörer auf die Schnelle"-Crashkurs erklärt werden könnte.

Und zu alldem Gewirr kommt eine verquirrlte Story mit vielen Figuren, von denen die meisten einen sehr kurzen Part einehmen. Wieso hier wer irgendwas tut und warum und wieso, das erfährt man zwar, doch braucht es 2-3 Anläufe, bis man wirklich durchblickt, wer jetzt zu wem gehört und wer was getan hat, denn wenn man die Stimmen und Namen immer nur mal so knapp nebenbei hört, bleiben sie kaum im Gedächtnis, werden sie später aber erneut genannt, weiss man schon gar nicht mehr, wer das jetzt war und wie er/sie zu wem stand. Besonders flach ist allerdings die tatsächliche Auflösung um das "Warum das Ganze?", denn das hat viel von Telenovela-Simplizitität. Nicht, dass gegen "romantische Beweggründe" was zu sagen wäre, doch wenn jemand so derbe "Beklemmungen" hat, also, naja... da passt die Art und Weise, wie alle anderen bei der Auflösung darauf reagieren, kein bisschen. Schließlich und endlich war das, was da alles gemacht wurde, auch nicht gerade astrein.

Dass außerdem wichtige Fakten für die Hörerschaft nicht sichtbar sind, sondern nur von Justus, ohne irgendjemanden darüber in Kenntnis zu setzen, festgestellt und am Ende aus dessen Hut gezogen werden, sorgt für weitere Unbefriedigung. Und wenn Justus dabei erwähnt: "Mir ist das schon letzte Woche [...] aufgefallen!" fehlen einem die Worte. Denn so wirkt die vermeintliche Überraschung über die Täter-Person und ihrer Motive kein Stück, weil man ohnehin bei fast allem im Dunkeln tappt, bzw. der Geschichte wegen mangelnder Stringentheit nicht folgen kann. Da bemerkt man den "Überraschungseffekt" überhaupt nicht. Dass dazwischen auch noch Rätselpassagen eingestreut sind, die bei ihrer Auflösung Koordinaten preisgeben, habe ich zuerst gar nicht bemerkt, zumal die Rätsel gleich bei Entdeckung ohne Umschweife geknackt werden.

Allgemein ist mir außerdem aufgefallen, wie oft diverse Sprech-Passagen abgelesen klingen, gerade die beiden männlichen Rodman-Rollen bieten hier ein Paradebeispiel, weil sie einigermaßen häufig zu hören sind. Und selbst die von mir so gern gehörte und rar gewordene Gabi Libbach ist nicht bei jedem ihrer Sätze in Bestform. Auch, und gerade deshalb, klingen die letzten 5 Hörspielminuten affektiert und unnötig pathetisch: Sie triefen vor Telenovelaklischees und man merkt, wie die Augen das Textblatt zum Einsprechen fixieren. Keine gute Kombination. ...und wenn dann wieder mal ein Schnittfehler zu hören ist - weil Justus zweimal hintereinander im exakt selben Tonfall "Inspektor Cotta!" antwortet - ich dachte zuerst, mein CD-Player würde springen, aber nein, auch auf dem PC dasselbe und die CD war in tadellosem, fabrikneuen Zustand -, dann ist das sowas wie das I-Tüpfelchen für den "Keine sonderlich gute Folge"-Eindruck, der durch teils zu laute und teils zu leise Passagen auch noch bestätigt wird.

Fazit: Das war wohl nichts. Der Story ist kaum zu folgen, das Trendthema ist für Nicht-Englischkundige und/oder Geocaching-Unwissende nicht klar nachzuvollziehen, die Auflösung des Falls ist keine wirkliche Auflösung, weil man die ganze Zeit eh nur Fragezeichen im Kopf hat und man mit der Auflösung umso weniger anfangen kann. 78 Minuten lang eine solch verworrende und oft als abgelesen erkannbare Mixtur, dazu der "doppelte Cotta"... *kopfschüttel* ...wieso bemerkt das beim Pre-Masteringprozess niemand? So oft schon wurden essentielle oder einfach nur tolle Buch-Passagen für das Hörspiel überkomprimiert oder ganz gestrichen, obwohl auf dem Tonträger noch ausreichend Platz gewesen wäre, aber hier füllt man eine CD komplett bis zum Rand mit diesem Murks...

PS: Findet noch jemand, dass "Nicola Melissian" (siehe Sprecherliste) sehr wie "Frau Körting mit mehr Höhen" klingt?

Meine Wertung: 31%
Cover: ...und das geheimnisvolle Polarschiff
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Bill Peter Weis
Constable 1 Leonhard Mahlich
Constable 2 Stefan Brentle
Dick Jannik Endemann
Erin Madeleine Weingardt
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Mr. Douglas Gosta Liptow
Mulligan Rolf Becker
O'Connor Mogens von Gadow
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Straßensängerin Gwen Leo-Allen
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 22.04.2014

Fünf Freunde
(106) ...und das geheimnisvolle Polarschiff
Erschienen: 2014
Dauer: 56:41


Die Fünf Freunde begleiten Onkel Quentin in die schottische Hafenstadt Dundee, wo ein rätselhaftes, altes Polarschiff ihre Neugier weckt. Wieso kursiert das Gerücht über einen verborgenen Schatz? Und warum ist vor über hundert Jahren das Schiffstagebuch eines berühmten Forschers verschwunden? Während sie diesen Fragen auf den Grund gehen, geraten sie plötzlich selbst in Gefahr, und in ein aufregendes Abenteuer.

Mein Kommentar: Ein wenig künstlich geht es im 106. Hörspiel der fünf Freunde zu. Schon bei den allerersten Hörspielen in den 70ern wirkte mir das unbefangene Lachen und Tollen der Kids irgendwie aufgesetzt, aber immerhin war die Zeit, in der die Geschichten eigentlich spielten, ziemlich hart, da freute man sich wahrscheinlich über etwas heile Welt.

Doch hier sind mir Julian, Dick, Anne und George am Anfang wirklich etwas zu fröhlich, denn die neueren Hörspiele finden ja durchaus in der heutigen Zeit statt - und dann so dermaßen aus dem Häuschen zu sein? Hmm, naja, ok, etwas kindliche Abenteuerlust soll ruhig mitschwingen, ich drücke mal ein Auge zu, aber dass die Kids noch nie einen Dudelsack sahen? Und dass Schotten keine Röcke sondern Kilts tragen, wussten sie auch noch nicht...? Sicher, vielleicht wissen die Zuhörer es nicht, aber dann hätte man die Dialoge auch etwas umstricken können, sodass nicht vermittelt wird, Julian, Dick, Anne und George wüssten es ebenfalls nicht, stattdessen hätte man sie es den Zuhörern erklären lassen können.

Ein netter Bonus, wenn man so will, ist, dass der Song von Gwen Leo-Allen am Ende der Folge nochmal in voller Länge zu hören ist. So kann man ihn bequem überspringen, wenn man ihn nicht hören will, oder aber ihm in aller Ruhe lauschen.

Ansonsten gibt es nicht viel zu erwähnen. Wie immer ist alles ein klitzebisschen konstruiert, ab und an hilft der Zufall auf die Sprünge, doch ansonsten bekommt man eine hübsch abenteuerliche, einigermaßen Spannende Geschichte mit einem interessanten Twist am Ende geboten, die wie üblich hervorragend bis in die Soundeffekte vertont wurde.

Meine Wertung: 73%
Cover: Ausspioniert!
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Alben Mülsch Peter Lakenmacher
Erna Sauerlich Brigitte Böttrich
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Hermann Sauerlich Henry König
Karin Stern Caroline Kiesewetter
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Rolf Reiher Joachim Kerzel
Werner Angler Oliver Böttcher
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 11.04.2014

TKKG
(187) Ausspioniert!
Erschienen: 2014
Dauer: 1:03:22


Klößchens Vater, Hermann Sauerlich, ist ratlos: Wertvolle Betriebsgeheimnisse der "Sauerlich Schokolade GmbH" sind bei einem Konkurrenzunternehmen gelandet! Herr Sauerlich hatte viel Geld in die Entwicklung eines neuartigen Schokoriegels gesteckt - war nun alles umsonst? Klößchen fühlt sich für die Sicherheitspanne mitverantwortlich und beschließt - den grimmigen Drohungen der Erpresser zum Trotz - die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Hat eine Mitarbeiterin der Schokoladenfabrik mit der Betriebsspionage zu tun? Wer hat der Konkurrenz die geheimen Unterlagen zugespielt? TKKG nehmen die Spur auf - und stehen bald im wahrsten Sinn des Wortes vor einem tiefen Abgrund...

Mein Kommentar: An sich 'nen echt guter Fall für den Millionenstadt-Vierer. Stringente Story, gute Produktion (Körting eben!) und so weiter und so fort...

Aaaaaber menno, was man da aus Karl macht, das passt mir gar nicht. Ich hörte "Ausspioniert!", als plötzlich die Rede davon ist, dass Karl sich doch mal ins Netzwerk von Herrn Sauerlichs Firma einhacken könnte, um zu erkennen, ob sich Datenspione breitmachten. Na klar! KARL! Ein dreizehnjähriger, zugegebenermaßen intelligenter, fähiger, computeraffiner Junge, hackt sich in ein Firmennetzwerk ein und scannt das Netzwerk, ja sicher! Ist ja auch ein Kinderspiel - jeder könnte das. Ich ahnte an dieser Stelle schon was - und leider bewahrheitete sich meine Ahnung. Karl hackt sich also ein, und prüft offenbar einen einzigen PC auf Trojaner! Wie bitte? Selbst, wenn er alle PCs gescannt hätte, was haben Trojaner damit zu tun? Sicher, es KÖNNTE ein Trojaner gewesen sein, aber jemand, der professionell Datenspionage betreibt, wird vermutlich mehr machen, als einen offensichtlichen EXE-File in den Autostart zu pfuschen. Wie sonst soll ich mir erklären, dass Karl nach Trojanern sucht? ...und wie schnell das bei ihm ging. Sowas kann Stunden oder gar Tage dauern. Zig Rechner im Gebäude, Firewalls, Logs, Protokolle, Backups, Portsniffer, Paketfilter, und ich weiss nicht, was noch alles, kann man überprüfen. Und es gibt da noch zig andere Wege, wenn man wirklich gut ist, einen PC von außen lockerflockig auszuspionieren. Zum Beispiel kann man auch eindringen, sich dann fleißig umgucken, ein paar Daten kopieren/auslesen und wieder abhauen. Dazu braucht man nicht zwangsweise einen Trojaner. Ferner könnte ein Trojaner sich auch einfach selbst wieder löschen.

Aber gut, ich will hier nicht den IT-Profi raushängen lassen. Doch, wie geht es weiter? Karl findet also nichts und DARUM ist für alle sonnenklar, dass es keinen Hacker gibt oder gab, die Daten müssen auf andere Weise durchgesickert sein. Öhm... Natürlich, das ist vollkommen logisch! *hüstel*

Desweiteren, etwas später im Hörspiel, kapern TKKG einen verdächtigen Laptop. Der war selbstverständlich nur auf Stand-By, sie klappen ihn auf und sofort sieht man den Desktop. Was? Es wird kein Passwort verlangt? Ja, ok, man kann das Betriebssystem so einstellen, aber wer professionell Daten stiehlt, sollte nicht so leichtfertig mit seinen Daten umgehen - und wird das vermutlich auch nicht tun. Hier hat der Autor den Kommissar Zufall echt zu sehr walten lassen.

Moment! Der Autor! Da waren doch in der jüngsten Vergangenheit schon mal zwei Fälle von TKKG, wo mit dem Thema Computer irgendwas nicht so ganz koscher war! Und richtig, die Folgen (179) Abzocke im Online-Chat und (185) Der unsichtbare Dieb stammen vom selben Autoren. Lieber Herr Autor, bitte kriegen sie ihre Computer-Fakten besser auf die Reihe, denn gerade, wenn man als Hörer/in etwas von der Materie versteht, kann man nur den Kopf schütteln. Wären es Randfakten, meinetwegen, ok, aber es sind oft ja Dinge, die den Fall in eine bestimmte Richtung gehen lassen und DANN wird's einfach hakelig.

Hätten TKKG einfach von Herrn Sauerlich versichert bekommen, man hätte die gesamte IT-Ebene nach allen Regeln bereits ohne Spuren durchkämmt, wäre ich als Hörer zufrieden gewesen, aber dass Karl sich 1-2 Stunden an einen PC hockt, keine verdächtige/n Datei/en findet und darum meint, dass da nie was gewesen wäre, ist wirklich schwach. Auch das mit dem Laptop hätte man eleganter erklären können. Somit vermasselt sich das Hörspiel durch diese wirklich lahmen Erklärungen seine gute Note von selbst, weil alles andere echt gut kommt und ohne sonstige Schwächen erzählt wird. Es ist nur, wie man computerseitig an notwendige Rückschlüsse gelangt ist. Hmm, wobei, als Klößchen meinte, ER könnte genauso gut an der Misere schuld sein, und wie er das erklärt, ist doch gar nicht soooo weit hergeholt. Zumindest in Betracht ziehen hätte man das können, statt gleich zu behaupten, dass das alles Unfug sei.

Als Bonus obendrauf freue ich mich tierisch über Peter "Tri-Klops" Lakenmacher, der mal wieder in einer Europa-Produktion mitwirkt. Auch Henry König und Brigitte Böttrich sind bei mir stets gern gehörte Gäste. :) Eine Gnaden-60%, um meinen guten Willen zu zeigen.

Meine Wertung: 60%
Cover: ...und das magische Spinnennetz
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Mr. Huxley Heinz Lieven
Mr. Nigel Gosta Liptow
Mrs. Hathaway Sonja Szylowicki
Mrs. Whitaker Karin Lieneweg
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 26.02.2014

Fünf Freunde
(105) ...und das magische Spinnennetz
Erschienen: 2014
Dauer: 52:59


Weil Onkel Quentin ein spannendes Forschungsprojekt verfolgt, verwandelt er das ganze Felsenhaus in ein Labor. Kaum sind die Fünf Freunde dort angekommen, geraten sie unter Verdacht. Ein Versuchsobjekt wurde schwer beschädigt, und sie müssen in Mrs. Whittakers Pension Quartier beziehen. In nächtlichen Ermittlungen verfolgen sie die Spur der wahren Täter und entdecken ein gefährliches Geheimnis, das sie gerade noch rechtzeitig aufklären können.

Mein Kommentar: Ein "magisches" Spinnennetz? Übersinnliches oder Aberglaube? Am Ende doch nur ganz rational erklärbar? Letzteres trifft zu, und innerhalb der Geschichte wird auch nie der Verdacht erhoben, dass da irgendwas magisches involviert sei, im Gegenteil, Onkel Quentin erklärt fast zu Anfang, was genau es damit auf sich hat. Dennoch schade, dass auch "Fünf Freunde" sich dem Trend von Euphemismen im Titel so allmählich anzunähern scheint.

Doch betrifft dieser kleine Rüffel ganz allein den Titel, denn im Grunde mag ich das 105. Abenteuer für die Kirrin-Kids sehr gern. Auch Onkel Quentin ist etwas mehr er selbst, also etwas ruppig im Umgangston, allerdings wirkt er hier für die Hörerschaft durchaus verständlich genervt, statt wie damals oft unausstehlich ekelig und fast reichlich egozentrisch. Daher mein Lob vor allem an Gordon Piedesack, der meiner Meinung nach der bessere Onkel Quentin ist. Allerdings unterläuft Onkel Quentin, oder, naja, eigentlich ja doch eher Katrin McClean (Autorin) ein Fehler, denn ein Spinnennetz besteht nicht aus einem einzigen Faden. Das hat Peter Lustig uns schon vor Jaaaahren beigebracht! :)

Aber naja, drücken wir ein Auge zun, weil der Rest einfach passt: Ich am Enemble dieser Folge nichts zu bemängeln, selbiges gilt für Musik und Soundeffekte. Kurzum: Das "Team Körting" hat's also immer noch drauf.

Darum kann ich auch nicht wirklich viel zu diesem Hörspiel schreiben. Rundum sehr, sehr ordentlich, erfahrene Hörer/innen ahnen natürlich bald, dass da jemand ein doppeltes Spiel treibt, aber das stört die geile Atmosphäre überhaupt nicht...

Meine Wertung: 75%
Cover: ...und das blaue Biest
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Andy Carson Stefan Schwade
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Direktor Grayston Jörg Gillner
Gregory Katic Oliver Böttcher
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Judy Nigel Angela Stresemann
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lionel Pengrim Robert Missler
Mädchen 2 Saskia Weckler
Mädchen 1 Julia Fölster
Miss Woodrow Carin Abicht
Mr. Callister Ingo Feder
Mr. Clark Stefan Brentle
Mrs. Hampton Céline Fontanges
Ned Bruno Ploeger
Nicky DeLores Morgens von Gadow
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Tarzan Sascha Draeger
Rezension vom: 24.02.2014

Die drei ???
(167) ...und das blaue Biest
Erschienen: 2014
Dauer: 1:11:43


Im Film-Erlebnispark Movie Empire gehen seltsame Dinge vor sich. Ein Unbekannter verübt hinterhältige Sabotage-Akte und bringt damit die Shows und Besucher in Gefahr. Aber wem könnte daran gelegen sein, den Park zu ruinieren? Als wäre das nicht genug, taucht immer wieder ein blau schimmerndes Monstrum auf, das einem mythischen Mantikor ähnelt. Furchtlos nehmen die drei ??? die Ermittlungen auf. Bis sie eines Nachts plötzlich dem Biest gegenüberstehen...

Mein Kommentar: Eine Geschichte, die schön flott erzählt wird. Zwar gibt es keine wirklich spannenden Szenen, sodass selten Fahrt aufgenommen wird, aber es gibt dafür auch keine Hänger oder Logiklöcher.

Seltsam mutet nur das namensgebende "blaue Biest" an, dass irgendwie wenig mit dem Fall zu tun hat. Sicher, es spielt durchaus eine Rolle, allerdings eine sehr untergeordnete. So untergeordnet, dass man das Biest komplett aus der Folge streichen könnte, ohne, dass es etwas am Fallverlauf ändern würde - das ist im Buch allerdings auch so. Im Buch wird aber wenigstens sehr deutlich gemacht, dass das blaue Biest keine simple Verkleidung oder irgendein optischer Trick ist, sondern es werden massig Dinge ausgeschlossen, die die Erscheinung des Biests umso unerklärlicher machen. Im Hörspiel wird lediglich von Andy 2-3x bekräftigt, dass es sich seiner Meinung nach wirklich um eine riesenhafte Katze handeln müsse. Das bedeutet, im Hörspiel wird das blaue Biest noch nebensächlicher, als es eigentlich eh schon ist.

Doch sieht man davon einmal ab, bekommt man einen gutklassigen, homogenen ???-Plot geliefert, mit massig Referenzen zu Film und Theater, wie Star Wars, Star Trek, Spiderman und so weiter und so fort. In diesem Zusammenhang möchte ich aber auf die Figur der Alyssa eingehen. Ich erwähne oft, wie sehr Hörspielskrpite in wichtigen Details von ihren Büchern abweichen und dass mich das bisweilen stört. Hier hat André Minninger beim "Verhörspielen" allerdings die Szenen mit Alyssa eins zu eins belassen, wie sie im Buch auch waren - und das hätte in diesem Fall echt nicht sein müssen. Alyssa ist mir zwei, drei Spuren zu schrullig und schräg - ich empfinde die Szenen, in Buch und Hörspiel, mehr als nur seltsam UND sie bringt die Geschichte selbst im Grunde kein Stück voran. In diesem Zusammenhang hätte Minninger das Ganze ruhig gern auf das Allernötigste beschränken können: Bob trifft zufällig auf Alyssa, die ist redselig und erzählt dem charmanten Bob alles, was er wissen will.

Ich bin mir bewusst, dass jemand wie Alyssa in den Klassikerfällen gar nicht aufgefallen wäre, denn da gab es tonnenweise Leute mit komischen Ansichten, Hobbies und Verhaltensweisen. Aber hiervon hat sich "Die drei ???" in der Zwischenzeit einfach zu sehr wegbewegt. Doch bleiben wir bei "Klassikerfällen", denn diese Geschichte baut minimal auf (4) ...und die schwarze Katze, wenn man so will. Wir treffen Andy Carson wieder und erkennen ihn sofort an seiner Stimme und seiner markanten Art, Worte zu betonen wieder, denn erfreulicherweise hat Europa Stefan Schwade ein weiteres Mal für ihn gewinnen können. Und obwohl viiiiiele Jahre seit damals vergingen, hört man nur wenig heraus, dass Herr Schwade nicht mehr in dem Alter von Anno '79 ist.

Als Gag am Rande wird die Figur "Tarzan" von Sascha Draeger gesprochen. Auffällig ist aber, dass er in "seiner Szene" nur wahnsinnig wenig spricht und etwas zu aufgesetzt klingt.

Letztlich verbleibt es bei diesem Hörspiel aber, wie ich eingangs erwähnte, bei einer insgesamt guten Folge, was neben den den guten Effekten auch durch die durchweg sehr guten Sprecher/innen-Leistungen und tollen Musiken erreicht wird. Lediglich für Darth Vader hätte man vielleicht Rüdiger Schulzki rekrutieren kriegen können - da er ja auch schon häufiger für Europa im Einsatz war. Aber naja, für die 1-2 Sätzchen ersah man das wohl nicht als erachtenswert, was ich absolut nachvollziehen kann; auffällig ist es in diesem Moment dann aber dennoch. :)

Meine Wertung: 77%
Cover: Das Rätsel der Sieben
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Aladin Heidi Schaffrath
Arzt Erik Schäffler
Aschenputtel Regina Lemnitz
Barker Ben Hecker
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Bobby Merete Brettschneider
Croupier Gosta Liptow
Diego Stephan Benson
Emily White Monika John
Handerson Wolfgang Rositzka
Hopkins Ben Hecker
Ian Carew Sascha Draeger
Jamie Peterson Patrick Bach
Judy Fradkin Ursula Heyer
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kapitän Sherwood Horst Naumann
Meerjungfrau Heikedine Körting
Mercedes Wanda Osten
Miller Michael Grimm
Mr. Andrews Henry König
Mrs. Andrews Konstanze Ullmer
Mrs. Wallace Angela Stresemann
Nayeli Stefan Brönneke
Off-Stimme Claudia Stocksieker
Onkel Titus Andreas Erich Beurmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Prinzessin Renate Pichler-Grimm
Quaid Dietrich Adam
Rotkäppchen Angela Stresemann
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 21.02.2014

Die drei ???
Das Rätsel der Sieben
Erschienen: 2014
Dauer: 2:41:12


Sieben Kurzgeschichten von sieben Autoren in einem Band: Bei diesen Fällen wird so rasant ermittelt, dass die Lösungen nur knapp entfernt sind! Mysteriös, abenteuerlich, gespenstisch, experimentell, witzig, unheimlich und verflixt:Siebenmal knackig-kurzer Hör-Spaß ist garantiert!

Mein Kommentar: Eine Überraschung sind die Verwirklichungen von Konzepten wie "Das Rätsel der Sieben" mittlerweile ja nicht mehr - in den letzten Jahren gab es sowas häufiger mal, gerade bei den ???. Ideen, die innerhalb des regulären Laufs einer üblichen ???-Folge nicht denkbar wären, werden auf diese Weise umgesetzt. So kommt es zu einem Tag, der dreimal anders abläuft (...und der dreiTag), zu Ersterscheinungen vergangener Klassiker (Brainwash - Gefangene Gedanken & Co.) und so weiter...

Mit "Das Rätsel der Sieben" wurden, wie bei ...und die Geisterlampe, Kurzgeschichten umgesetzt. Jede dieser Geschichten steht für sich ganz allein, dauert im Schnitt 20 Minuten und bietet jedes Mal etwas anderes, mit einer Ausnahme: Immer geht es irgendwie um die Zahl 7 - direkt oder indirekt.

Im Wesentlichen laufen die Geschichten aber doch gleich ab: Man bekommt kurz und knapp den Aufbau geschildert, also das, worum es geht, und dann hört man in den restlichen ca. 12-15 Minuten mehr oder weniger den Showdown. Das funktioniert erstaunlich gut und tatsächlich ertappt man sich selbst oft dabei, mitzuüberlegen, wer es wie oder warum gewesen, beziehungsweise, was dahinter stecken sein könnte.

Nur gibt es leider auch 2-3 Geschichten, um nicht zu spoilern, verrate ich jetzt keine Details, bei denen hört man direkt raus, worum es mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit geht und dass das, was quasi augenscheinlich abläuft, nur ein Missverständnis sein kann, nein, muss. Ferner liefern die Listen mit den Rollen und Sprechern/innen im Inlay, die zu jeder Folge stets separat genannt werden, manchmal starke Rückschlüsse darauf, wer die Täter/in ist, beziehungsweise, wer es ganz sicher nicht ist.

Ganz besonders gelungen finde ich die Idee von Hendrik Buchna, dessen Grundidee für "Bobs schwerste Stunde" eigentlich nur eine Lapalie behandelt, aber die Hörer/innen dazu anregt, anhand von kleinen Rätseln oder Hinweisen zu überlegen, welcher vergangene ???-Fall jeweils gemeint sein könnte. Ich habe nach jedem Rätsel oder Hinweis immer gestoppt, überlegt, mich festgelegt und dann erst weitergehört. Nicht, dass es für die Geschichte wichtig ist, denn Justus, Peter und Bob kommen natürlich auch immer von selbst auf die Lösungen, aber dennoch ein sehr schöner Einfall, der ruhig noch einige Minuten in diesem Schema hätte weitergehen können. Dass dann die Auflösung geradezu lächerlich ist, ist absolut unwichtig, denn es geht rein um den Selbstzweck der Rätsel-oder-Hinweis-führt-zu-???-Fall-Konstrukte.

Eine nette Sache ist auch, dass vermehrt mit Meta-Botschaften und Insider-Gags gearbeitet wird, denn hier klappt das erstaunlich gut, weil es fast nie forciert wirkt, wie etwa bei (159) Nacht der Tiger, wo Bob (Andreas Fröhlich) seine Stimme verstellt, und Justus merkt dann an, das klänge ja wie Gollum. Nein, hier geschieht es auf andere Weise, wie "Die rote Sieben", wo der Kapitän von Horst Naumann gesprochen wird (welcher ja laaaaaange bei "Das Traumschiff" mitwirkte).

Lediglich die Geschichte "Bis um sieben zurück" will sich mir nicht überhaupt gar nicht erschließen. Die Idee ist gut, aber in 20 Minuten lässt sich sowas nicht plausibel umsetzen und erklären, sodass klar ist, dass das lediglich ein Experiment ist, ein Autorinneneinfall, der sich beim besten Willen nicht in einen Standardfall umsetzen ließ, weshalb man kurzerhand einen Minifall daraus bastelte. Das ist in Ordnung, aber Bobs Ohnmacht kann niemals einen Bezug dazu haben, dass da etwas scheinbar Unerklärliches abgeht, denn selbst Bob weiss, dass er ausrutschte und eigentlich nur "träumend" auf dem Boden liegt...

Alles in allem kann man "Das Rätsel der Sieben" doch als gelungen ansehen. Zwar ist da noch viel Luft nach oben bei den Geschichten, doch im Gegensatz zu ...und die Geisterlampe empfinde ich das Gesamtpaket als viel runder und gelungener.

Zum Eindruck mag aber auch beitragen, das will ich gern zugeben, dass sehr, sehr viele alte Europa-Musiken zum Einsatz kommen, gerade die bei mir Hoch im Kurs stehenden Orchesterstücke finden viel Verwendung. Noch dazu hört man massig Bekannte, die heute eher selten dabei sind, wie eben Horst Naumann, Henry König, Regina Lemnitz, Ben Hecker, Michael Grimm, Stefan Brönneke... Schade aber, dass bei "Bobs schwerste Stunde" niemand der genannten Personen aus den alten Fällen zum Zuge kommt, der Erzähler erklärt kurz, die drei ??? riefen dortunddort an und fasst den Gesprächsverlauf nur kurz zusammen. Wie cool wäre es gewesen, die zugehörigen Sprecher/innen noch mal zu hören, vor allem bei den ganz alten Fällen? Lediglich bei "Die verschwundene Torte" kommt tatsächlich jemand altbekanntes hörbar zum Einsatz...

Empfehlung von mir; keine Super-mega-tipp-topp-auf-jeden-Fall-kaufen-muss-Empfehlung, aber eine "geht mehr als in Ordnung"-Empfehlung allemal.

Meine Wertung: 80%