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Cover: Dem Sonnenkönig auf der Spur
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Alfred Hecker Stefan Weißenburger
Dan Beretta Mike Olsowski
Elsa Helmholtz Rosemarie Wohlbauer
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Klara Lilian Körting
Kommissar Glockner Wolfgang Draeger
Mario Lemak Nicolas König
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Walther Koch Alexander Kruuse-Mettin
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 09.03.2016

TKKG
(195) Dem Sonnenkönig auf der Spur
Erschienen: 2016
Dauer: 54:25


Während viele Einwohner der Millionenstadt Erholung im wohlverdienten Osterurlaub suchen, bessert Tim sein Taschengeld mit Rasenmähen auf. Frau Helmholtz hatte ihm ihren weitläufigen Garten anvertraut und war zum Skifahren in die Schweiz gefahren. In der darauffolgenden Nacht wird ausgerecht in der Helmholtz-Villa eingebrochen. Aber auf den Videos der Überwachungskameras ist niemand zu sehen. Gibt es unsichtbare Einbrecher im Villenviertel? Tim, Karl, Gaby und Klößchen gehen der Sache auf den Grund und kommen dem Sonnenkönig auf die Spur...

Mein Kommentar: Ich dachte beim Lesen des Titels an irgendeine ägyptische Götze, die geraubt wurde, oder vielleicht ein Insekt, das diesen Namen (Sonnenkönig) tragen würde. Doch ich irrte - es geht um einen ehemaligen Sonnenstudio-Betreiber, der pleite ging und nun krumme Dinger dreht.

Und... Tja... Also... Der Fall ist okay. Nicht dolle, aber okay. Es ist auffällig, dass TKKG überhaupt nicht ermitteln, sondern schlicht und ergreifend durch Zufall auf Zufall jemandem auf der Spur kommen. Was die Sache abermals unspannender macht, ist die Tatsache, dass wir beim Zuhören des Hörspiels die Verbrecher belauschen, und somit wissen, wer was warum tut. Wobei, wenn man sich all die Gangster-Dialogszenen wegdenkt, dem Hörspiel es trotzdem an rein gar nichts fehlen würde. Es würde im Gegenteil sogar hinzugewinnen.

Allerdings, lieber Herr Hofstetter (Autor dieser Geschichte): BIIIIIITTE schreiben Sie keine technik/-computerbezogenen Dinge in ihre Fälle. Natürlich kenne ich Sie nicht persönlich und weiss von Ihnen auch nur, dass sie TKKG-Autor sind, aber neuerdings schaudert es mich, wenn ich die aktuellen TKKG-Folgen höre und ich schon beim ersten Durchlauf bei falschen "Computerfakten" genau weiss, wer diese Folge geschrieben haben muss, weil so manches kaum bis gar keinen Sinn ergibt, beziehungsweise allermindestens unglaubwürdig klingt (siehe etwa (179) Abzocke im Online-Chat, (185) Der unsichtbare Dieb, (187) Ausspioniert! oder (190) Der eiskalte Clown). Verkaufen Sie also bitte nicht weiter irgendwelche vermeintlichen IT-Begebenheiten als fallrelevant.

Es bleiben hier nämlich wie so oft viele Fragen offen: Beim ersten Durchsehen der Überwachungskamera-Videos werden Bilder von mehreren Stunden binnen weniger Sekunden durchgeschaut - wie soll man da auch erkennen, ob sich gegebenenfalls ein Einbrecher durch einen Raum bewegt oder Blitze einen Raum für einen kurzen Augenblick lang erleuchtet haben sollen? Natürlich könnte es sein, dass man gerade genau einen solchen Frame im Bild hat, aber 100%ig sicher ist das nicht. Warum stehen da also SECHS Personen und können sich nicht erklären, wie jemand etwas entwendet haben kann, ohne, dass die Kameras etwas erfasst haben? Da guckt man die Videos doch zuerst mal gewissenhaft durch, oder? Aaaaber andererseits hat man bei dem ganzen Schnelldurchlauf natürlich gerade diese 2-3 Frames erkannt, wo das Bild irgendwie umschaltet und eine kleine Bildstörung zu erkennen ist... Sorry, aber, wer soll das denn glauben?

Doch es geht auch hier immer noch weiter: TKKG rufen Kommissar Glockner an, der gerade dabei ist, die Videos nochmal durchzugucken. Und dem fällt nicht auf, dass die Uhr für lange Zeit dieselbe Uhrzeit darstellt? Guckt man bei einem Überwachungsvideo nicht zuerst auf genau solche Dinge? Irgendwelche Unregelmäßigkeiten, wie etwa... ...DIE UHRZEIT EINER UHR, WELCHE DIE GANZE ZEIT IM BILD IST? Da müssen also erst TKKG bei ihm anrufen, und ihn mit der Nase draufstoßen. Ein sich jahrelang verdientgemachter Kommissar kommt da nicht von alleine drauf? Und auch niemand von "seinen Leuten" im Präsidium? Oder dass man einmal guckt, was die Server über diverse Dateizugriffe sagen? Oh maaaann...

Aber auch hier endet es noch nicht. Wir verbringen rund die Hälfte dieses Falls damit, wie die Videos "analysiert" werden, und dann trägt das absolut NULL zur Lösung des Falls bei; außer, dass man nun weiss, dass wohl jemand die Videos manipuliert haben muss. Aber ist das nicht sowieso die einzig logische Schlußfolgerung? Nichts zu sehen, nichts zu erkennen - außer, dass mehrere Dinge fehlen? Was sonst soll passiert sein? Natürlich wurden da die Kameras/Videos irgendwie manipuliert! Was denn sonst? Doch dem Fass wird der Boden damit ausgeschlagen, dass kein einziger Polizist eine Spurensicherung am Tatort vornimmt. Fingerabdrücke? Spuren am Schloß? Vielleicht ein Stück abgerissener Ärmel, als man irgendwo hängenblieb? Wirklich unfassbar nachlässig von der Millionenstadt-Polizei.

Die Szene mit den beiden Typen vom Sicherheitsdienst (Taserschuß und so) ist dabei fast schon so nebensächlich, dass ich kaum Lust habe, hierrüber auch noch meinen Unmut zu artikulieren. Ebenso wie Klößchen, der Begriffe wie "Chillzimmer" erfindet; da wünscht man sich beinahe Tims "Amigos" zurück, oder Klassiker wie "Absocken" und "Pennematz".

Nun ja. Natürlich kann man wie so häufig einfach darüber hinweghören und sich nicht weiter dran stören, aber auch dann fehlen spannende Momente. Denn, wie erwähnt, die erste Hälfte geht es praktisch nur um die Videos, und in der zweiten Hälfte hören wir Gangsterdialoge und haufenweise Zufalligkeiten.

Das Zitat der Folge kommt von Klößchen: Das ist ein Chillzimmer.

Meine Wertung: 44%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...helfen den Flutopfern
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
1. Polizist Sascha Zoschke
2. Polizist Thomas Urban
Anne Theresa Underberg
Constable Miller Alexander Mettin
Constable Wilbert Achim Schülke
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Harry Mario Ramos
Jeanny Julia Fölster
Julian Ivo Möller
Mr. Greenfield Erik Schäffler
Mr. Hammersmith Michael Harck
Mr. Sottleby Claus Wilcke
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Peter Henning Nöhren
Rose Simona Pahl
Sally Potter Renate Pichler-Grimm
Steve Tom Pidde
Tante Fanny Maud Ackermann
Tracy Sabeth Dapper
Rezension vom: 07.03.2016

Fünf Freunde
(115) ...helfen den Flutopfern
Erschienen: 2016
Dauer: 51:26


In Kirrin finden die Opfer einer Flutkatastrophe Zuflucht, und natürlich ist für die Fünf Freunde klar, dass sie ihnen mit Sachspenden helfen. Da gerät versehentlich Annes neueste Bluse in die Spendenkiste. Und was zunächst als einfacher Besuch in der Notunterkunft beginnt, endet bald in einer aufregenden Spurensuche. Denn Kirrin wird von einer Einbruchserie erschüttert. Und ausgerechnet Mr. Greenfield, der Vater ihres neuen Freundes Peter, gerät unter schweren Verdacht.

Mein Kommentar: Ob das Thema dieser Folge reiner Zufall ist, nun, da bin ich nicht sicher, aber es scheint doch arg darauf hinzudeuten, dass es durchaus so gedacht war, den jüngsten Geschehnissen Rechnung zu tragen. Die Gemeinsamkeiten mit dem, was in Deutschland so passierte, sind nicht von der Hand zu weisen. Viele Dinge im Hörspiel scheinen schlicht Analogien zu sein, die sich leicht übertragen lassen. Sicher, ja, auch zu dem, was in den letzten Monaten in Großbritannien geschah, passt es, denn dort gab es jede Menge Probleme wegen Fluten und Überschwemmungen. Also alles bloß Zufall? Ist Deutschland gemeint? Ist Britannien gemeint? Wurde beides miteinander verknüpft, um dieses Fünf-Freunde-Abenteuer zu kreieren?

Naja, also mein Tipp ist, das Letzteres zutrifft. Es scheint einfach zu offensichtlich zu sein. So beginnt es also damit, dass Annes Bluse versehntlich weggespendet wird. Doch als sie versucht, dieses Missverständnis aufzuklären, stößt sie, zusammen mit ihren vier Freunden, auf viele Vorurteile und Anschuldigungen gegen über jenen, die derzeit im Ort untergebracht wurden: Flutopfer, die ihre Heimat verlassen mussten, weil dort gerade alles unter Wasser steht und die nun in Kirrin Zufluch suchen, respektive finden.

Im Großen und Ganzen ist der Fall soweit auch wirklich in Ordnung, und dass der Zeitgeist in Hörspielen oder Büchern immer wieder aufgegriffen wird, ist auch nichts Neues, und sogar verständlich. Aber gerade deshalb wirkt dieses Hörspiel ein wenig ZU direkt - selbst, wenn all die Parallelen darin ungeplant wären. Doch auch wenn nicht, finde ich das Hörspiel nicht wirklich unterhaltsam, weil ohnehin klar ist, dass am Ende herauskommen muss, dass nicht die, die man verdächtigte, die Taten begingen.


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und die flüsternden Puppen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Afton Julia Fölster
Ansage Joachim Langer
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Chef Erik Schäffler
Goodween André Minninger
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Michael Rompa Mario Ramos
Oma
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Ron Gordon Piedesack
Skinny Norris Michael Harck
Rezension vom: 05.03.2016

Die drei ???
(180) ...und die flüsternden Puppen
Erschienen: 2016
Dauer: 1:17:25


Ein Mädchen wurde entführt! Am hellichten Tag vor einem Fitnessstudio! Der einzige Hinweis, den Bianca in Panik hinterlassen konnte, ist eine Botschaft auf einem alten Walkman. Die drei ??? verfolgen die Spur der Entführer bis zu einer verlassenen Hütte in Mexico. Dort stoßen sie auf rätselhafte Dinge und bringen sich dabei selbst in Gefahr...

Mein Kommentar: Mit diesem ???-Fall feiert André Minninger seine Rückkehr als ???-Autor der regulären Fälle - leider ist sein Werk meiner Meinung nach als sehr ambivalent zu bezeichnen. Zumindest, was das Hörspiel angeht; denn das Buch kenne ich nicht.

Zunächst einmal möchte ich vorwegnehmen, rein technisch ist an diesem Hörspiel alles gelungen. Super atmosphärisch (vor allem die Szenen in der Hütte), tolle schauspielerische Leistungen, die Musiken sind nicht dieser quasi-moderne Techno-Takt oder eine simple, kühle Geräuschfassade, sondern wirklich gut gewählt und häufig sogar auf einige Klassiker zurückgreifend (und ich meine nicht einmal das offensichtliche "In the middle of the night")... Also: Rein technisch ist das Hörspiel grandios produziert.

Über weite Strecken ist der Fall auch sehr, sehr spannend; doch was dann am Ende präsentiert wird... Auweia! Nun, ich weise auf Spoiler hin.

Also: Am Ende wird (mal wieder von Justus) erklärt, dass der Aufhänger war, dass Peter aufgrund des Werbe-Flyers in das Fitness-Studio geht, dort den Walkman vorfindet, abhört und dann der Fall ins Rollen kommt. Erste Frage: Was wäre dann gewesen, wenn Peter NICHT zum Fitness-Studio gegangen wäre? Zweite Frage: Was wäre gewesen, wenn Peter den Walkman NICHT einmal angeschaltet hätte, beziehungsweise nicht lange genug das Band hätte laufen lassen? Dritte Frage: Wenn Bianca den Walkman auf Aufnahme stellt, müsste dann das Band nicht bis zum Ende der aktuellen Seite durchgelaufen sein? Das heißt, a) auf der anderen Seite ist die Musik noch ganz in Ordnung und b) ist also die andere Seite jetzt am Anfang, und dürfte (bei einer Leer-Kassette) entweder 30 oder 45 Minuten dauern. Peter hätte also die gesamte A und dann erst Seite B anhören können, sofern er nicht hin- und hergespult hat; aber, warum sollte er das tun? Er hört mal rein: OK, da ist halt Musik drauf, fertig. Wie glaubwürdig ist es, dass Peter sich hinsetzt und 30-45 Minuten lang weiterlauscht, ob da noch andere Songs sind, die er toll finden könnte - und dann noch auf der anderen Seite direkt weiterhört?

Naja... Selbst, wenn ich zugebe, dass die Auflösung auf meine dritte Frage noch arg im Bereich des Möglichen ist, sind meine Fragen 1 und 2 doch klar zu erklären: Das ist Unfug! Zweimal hat Minninger einfach zwei Dinge vorausgesetzt, damit das alles funktionieren kann. Und das ruiniert rückwirkend den gesamten Fall, denn es ist nun einmal die Voraussetzung für alles das, was geschehen wird und macht schlagartig alles sehr absurd. Ist es möglich, dass Peter ins Fitnessstudio geht? Möglich ja, aber unwahrscheinlich. Ist es möglich, dass Peter dann auch noch den Walkman nicht einfach abgibt, sondern nicht nur aus Neugier mal kurz reinhört, sondern das gesamte Band durchgeht? Möglich ja, aber unwahrscheinlich. Es ist schlicht und ergreifend frustrierend, wenn ich als Hörer (oder auch Leser) zwei solche Klopper einfach schlucken soll, ohne, dass mir die Zweifel daran pausibel wegerklärt werden. ...und DA-HA-AAN taucht ganz am Ende auch noch plötzlich Inspektor Cotta auf und rettet unerwartet die ??? aus der Gefahr. AAAAAAAAHH!

Oh, bevor ich es vergesse: Wie man es dreht und wendet, dass Bianca die Nachrichten auf drei Puppen verteilt, scheint keinerlei Sinn zu ergeben. So oder so hätte sie auch einfach alles auf eine einzige Puppe sprechen können, denn die bösen Buben wären in jedem Fall misstrauisch geworden, wenn sie auf einer der Puppen diese Fragmente entdeckt hätten.

Wirklich äußerst schade. Das Hörspiel ist einfach toll gemacht; bis zum Ende fast durchgängig voller Atmosphäre und oftmals auch Spannung - und dann dies.

PS: Dass Michael Harck Skinny Norris spricht, ist mir natürlich aufgefallen - stört mich aber keineswegs. Welche Gründe es dafür auch immer gab, nicht Andreas von der Meden als Skinny zu hören: Michael Harck macht das (wie immer!) super; ich freue mich, ihn zu hören und habe nicht das Geringste daran zu bemängeln.


Meine Wertung: 57%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die Rache des Untoten
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Billy Tom Pidde
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Busfahrer Sam Achim Schülke
Carter Godfrey Nicolas König
Christopher Barclay Martin Paas
Chuck Foster Heiko Wohlgemuth
Edgar Bristol Sascha Gutzeit
Evander Whiteside Claus Wilcke
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Matt Mike Olsowski
Officer Ossietzky Romanus Fuhrmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Jerry Stefan Weißenburger
Stephen Alexander Kruuse-Mettin
Wendy Brown Catrin Owerfeldt
Rezension vom: 25.01.2016

Die drei ???
(179) Die Rache des Untoten
Erschienen: 2016
Dauer: 1:11:17


Bob soll ein Vermögen erben! Nur hat er von seinem Wohltäter noch nie etwas gehört. Schnell stellt sich heraus, dass auch andere Menschen ein ähnliches Schreiben erhalten haben. Die drei ??? brechen gemeinsam mit ihnen zu einer Reise auf. Ihr Ziel: Eine verlassene Hütte im "Tal der Klapperschlangen". Plötzlich verschwindet eine junge Frau und es wird klar: Jemand hat es auf die Reisegruppe abgesehen...

Mein Kommentar: Tja, tja, tjaaaaa... Die ersten 2 Minuten nach der Titelmelodie sind echt interessant und vielversprechend. Dann aber beginnt Justus, ein Schreiben vorzulesen, das Bob erhalten hat - und sofort verschenkt "Die Rache des Untoten" jede Menge Spannung. Es wird gleich mal ein Vorfall erwähnt, den Bob vor zwei Jahren erlebt haben soll - doch Bob hat keine Ahnung davon, dass das mal passiert sein soll. "Aha, der erste Hinweis!", denkt man sich sofort. Aber es geht auf diese Weise immer weiter und weiter. Permanent wurden mal direkte Klopper und mal vermeintliche Nebensächlichkeiten verbandelt, bei denen man stets aufhorcht und den Braten immer deutlicher riechen kann. Selbst gegen Ende des Falls gibt es dieserlei Faktoren, und wenn da zum Schluss eine eigentlich spannende Szene läuft und man total interessiert wäre, was nun als nächstes passiert, denkt man unweigerlich an irgendeine Aussage von Figur A oder Figur B.

Und das hat mir bereits beim allerersten Hören den Spaß vermasselt - es ist also nicht so, dass mir das alles erst beim 10. Hörvorgang aufgefallen wäre. Dauernd wird irgendetwas gesondert betont oder in Szene gesetzt. Ich weiss, ich weiss, ich habe desöfteren schon bemängelt, wie blöd es war, wenn man als Hörer/in im Dunkeln gelassen wurde und Justus am Ende plötzlich alles aufdeckt, weil er dieses und jenes beobachtet und gehört hatte, von dem wir aber keine Ahnung hatten. Aber man muss solche Hinweise auch nicht so offensichtlich wegschenken.

Aber davon ab kommt gleich die nächste Sache in den ersten paar Minuten: Die drei ??? sollen in einen Bus steigen, der sie an einen anderen Ort bringen soll - obwohl sie keine Ahnung haben, warum und wieso. Wozu diese Reise? Was soll an diesem Ort geschehen? Warum soll Bob etwas erben, aber dafür erstmal mit dem Bus irgendwohin reisen? Und - um eine der eben genannten "vermeintlichen Nebensächtlichkeiten" zu erwähnen! - warum sollte der Erblasser von Justus und Peter wissen, und davon, dass Bob die beiden unbedingt mitnehmen will? Und warum nennt Bob das als eine Bedingung? Das ist irgendwie auch seltsam. Bob fährt nur mit dem Bus mit, wenn seine beiden Kumpels mitdürfen - wäre da nicht angebracht, darum zu BITTEN, die beiden mitnehmen zu dürfen? Immerhin soll Bob etwas erhalten - da kann es dem Notar oder dem Erblasser doch egal sein, ob Bob das Erbe annimmt, oder wie? Dann aber die nächste Ungereimtheit: Niemand weiss, was er nun an diesem Ort tun soll, oder, wie es weitergeht. Statt sich neugierig daran zu machen, sich erstmal genau umzugucken, um die Neugier zu befriedigen (immerhin ist Justus ja auch dabei!!!), legen sich alle erstmal schlafen. WIE BITTE!? Gerade Justus geht einfach so schlafen? Wundert sich Justus zum Beispiel nicht, dass ein Mann, vor seinem Tod (den er ja offenbar nicht vorhergesehen hatte), also vermutlich jahrelang eine Hütte in der Pampa für sein Erbantrittssperenzchen vorbereitet hatte?

Naja, nach 24 Minuten sind sie also endlich am Ort angekommen, unterhalten sich kurz und alle gehen erstmal schlafen, als es direkt auch losgeht. Nun folgen 25-30 Minuten einige seltsame und EIGENTLICH auch spannende Dinge, bis es in der folgenden ca. 25 Minuten sowas wie den Abgesang gibt, der zwar auch toll in Szene gesetzt wurde, aber es ist hier bereits klar, dass irgendein falsches Spiel getrieben wird. Warum ist das klar? Wegen all der pseudoversteckten Faktoren und Unlogiken, die ich zu Beginn nannte. Man hört immer weiter und weiss direkt, "Jetzt löst sich bestimmt gleich auf, warum dasunddas vorhin explizit genannt wurde!".

Dann allerdings GANZ am Ende der nächste Hammer: Justus löst ein Rätsel, das zu lösen seit zig Dekaden niemand in der Lage war. *ächz, stöhn* ...naja, meinetwegen lasse ich das noch durchgehen, aber warum Justus hier so clever war und ansonsten mehr als blauäugig, ja, geradezu naiv, den "Fall" antritt, geht mir nicht in die Hirnsülze. Man hat es sich wirklich sehr leicht gemacht: "Wie stelle ich es an, dass dieser Fallaufbau auch wirklich funktioniert? Ah, ich weiss! Justus, Peter und Bob sind eben einfach nur neugierig, verhalten sich wie Frischlinge und haben ihre Erfahrung von weit über 150 vorherigen Fällen schlicht komplett vergessen! Ja, so mache ich es, das wird klappen!"...

Fazit: Dieses Abenteuer hätte echt geil sein können, aber es ist sovieles ungelenk, vorhersagbar und teils mit der Brechstange hingebogen, das kann einfach nicht klappen. Die Produktion selbst ist allerdings wunderbar gemacht, ich habe keinerlei Grund zur Beanstandung, nicht den geringsten.


Meine Wertung: 71%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der gefiederte Schrecken
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Barbara Mathewson Tanja Geke
Ben Crane Christian Rudolf
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Malone Tilo Schmitz
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Reginald Tobias Schmidt
Timothy Jackson Nicolas König
Zacharias Faring Olaf Reichmann
Rezension vom: 26.12.2015

Die drei ???
(178) Der gefiederte Schrecken
Erschienen: 2015
Dauer: 1:05:37


Was hat ein seltsames Vogelwesen mit einem Aquarium zu tun? Wer hat Interesse daran, die gigantische Meereslandschaft des mürrischen Mr. Faring zu zerstören? Und vor allem, warum? Schon zu Beginn ihres neuesten Falles gibt es eine Menge Fragezeichen für Justus, Peter und Bob. Und es gilt nicht nur, erstaunliche Kreaturen in Sicherheit zu bringen, sondern auch ein höchst merkwürdiges Rätsel zu lösen...

Mein Kommentar: Ich habe mir mit meiner Rezension zu diesem Hörspiel einige Zeit gelassen, weil ich einfach nicht auf eine Einigung mit mir selbst kommen wollte. Ich verliere ungefähr ab Beginn des letzten Drittels jedes Mal den Faden und checke dann nicht mehr, wer dann jetzt nochmal wer war - und warum genau das alles vom "Gefiederten Schrecken" veranstaltet wurde, verwusch sich auch andauernd. Irgendwann hat es aber nach dem x-ten Mal doch geklappt, alles zu durschauen, weil ich das Hörspiel dann nicht von Anfang an, sondern einfach ab ca. Minute 40 "startete", um nicht schon wieder zu riskieren, gegen Ende nichts mehr mitzukriegen.

Es sind eher Dinge am Rande, die mir misfallen, weniges gefällt mir richtig gut, und das Allermeiste ist Mittelmaß. Gleich den Anfang finde ich komisch, weil man indirekt voraussetzt, dass wir sofort Barbara wiederkennnen. Barbara? Ihr erinnert Euch nicht? Ihr kennt doch Barbara! Die aus (160) Geheimnisvolle Botschaften - die kennt Ihr doch!? Nein? Naja, ICH habe mich auch nicht erinnert. Dieser Gag ist schlichtweg ungelungen. Er wäre okay gewesen, wenn Justus, Peter und Bob nicht so übertrieben tun würden, sich daran zu erinnern, wer da auf dem Anrufbeantworter zu hören ist.

Ebenfalls missfällt mir, dass die Person hinter dem "Gefiederten Schrecken" zwar eigentlich nachvollziehbar handelt, aber diese Person wird eher beiläufig dargestellt - hier hätte André Minninger besser auf die Verteilung der Szenen achten sollen, finde ich; genauer kann ich das aber nicht erläutern, ohne zu spoilern.

Fazit: Ob das an meinem leichten Interesse für Comics, Retro und Nostalgie liegt, dass mir dieses Hörspiel noch einigermaßen gefällt, weiss ich nicht ganz genau, doch ich vermute es. Die Sprecher/innen machen einen guten Job, die Produktion ist auch gut (spart aber desöftern mit Hintergrundgeräuschen - wie Hall in Mr. Farings Aquarium-Raum), die Story ist an sich in Ordnung, nur verlässt mich jedes Mal gegen Ende die Aufmerksamkeit.


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der Friedhof der Namenlosen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Beamter Hans-Joachim Dethlof
Bootsmann Sven Kläschen
Eisverkäuferin Anne Backhaus
Ekki Blome Björn Bonn
Femke Iris Rufner
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Gesche Antje Otterson
Herr Knoll Bernd Stephan
Herr Schmoll Gerd Baltus
Herta Höges Christine Wilhelmi
Ingrid Harms Heidi Berndt
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Polizist Monty Arnold
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 26.11.2015

TKKG
(194) Der Friedhof der Namenlosen
Erschienen: 2015
Dauer: 1:13:34


TKKG verbringen die Herbstferien auf einer Nordseeinsel und helfen dort bei der Restaurierung uralter Seefahrer-Grabsteine. Die Steine erzählen die Geschichten der alten Seefahrer und Inselbewohner, und die vier geraten unverhofft an ein rätselhaftes Dokument, das ihnen keine Ruhe lässt. Ist es vielleicht eine Schatzkarte? Das wüssten auch einige andere Leute auf der Insel nur zu gern.

Mein Kommentar: Vorweg möchte ich sagen, dass TKKG mir in der letzten Zeit etwas zuviel an die Nordsee tingeln. Wann immer sie in der jüngeren Vergangenheit Urlaub machten, war das meistens an der Nordsee; wie wär's denn mal mit Harz, Schwarzwald oder Bodensee? Aber ok, das ist eigentlich auch Nebensache. Schräg wird es nur, wenn man erfährt, warum TKKG dorthin gefahren sind: Um auf Friedhöfen Grabsteine zu schrubben! Schön, dass sie sich uneigennützig engagieren, aber haben die denn so gar nichts Realistisches an sich?

Hmm, naja, im Grunde doch, denn als Willi einen der Grabsteine umstößt, der Zuständige daher verständlicherweise verärgert reagiert und kurz weggeht, fangen TKKG an, sich darüber lustig zu machen. Also entweder, oder! Entweder, TKKG düsen an die Nordsee und gehen da dem untypischen Drang nach, Grabsteine zu polieren und machen das eben mit Anstand, stehen auch zu dem Fehler, den Grabstein umzustoßen, oder sie tun das eben alles nicht und sollen dann meinetwegen darüber unken dürfen. Aber die Verantwortung für Grabsteine zu übernehmen, dann dummerweise einen umzustoßen und so zu tun, als wäre doch eigentlich gar nichts passiert - das krieg ich nicht in meinen Kopf!

Naja, ok... Der Fall nimmt also Fahrt auf, denn TKKG geraten durch das Umstoßen des Grabsteines auf eine Schatzkarte und, wow!, es gibt mehrere Wendungen, die die Story einigermaßen abwechslungsreich und unterhaltsam machen - "spannend" würde ich das allerdings dennoch nicht nennen. Denn wie TKKG sich hier in ihrer Eigenschaft als Schatzjäger verhalten, und immerhin haben sie schon rund 200 Fälle gelöst, grenzt an Stümperei! Jeder Person, die sie für verdächtig halten, sagen sie unverblümt, dass sie denken, die Person sei verdächtig, weil soundsoundsoweiter... Die eben beschuldigte Person streitet nun aber alles ab, ohne oft wirkliche Beweise dafür zu haben, und TKKG verdächtigen die nächste Person! So stoßen sie also auf Person A, halten sie für verdächtig, sagen ihr das auch, Person A war's dann aber doch nicht, dann stoßen sie auf Person B, halten sie für verdächtig, Person B war's dann aber doch nicht, pipapo...

Das heißt, das, was die Geschichte unterhaltsam macht, ist vielmehr, dass die Vermutungen TKKGs theoretisch zutreffen könnten und man nun wissen will, ob die Unterstellungen zutreffen - und wenn nicht, wer es denn warum stattdessen getan haben könnte.

Krampfhaft wird außerdem auch das bei TKKG neuerdings gern genutzte Stilmittel, zur Polizei zu gehen.Aaber diese hat entweder keine Zeit oder keine Lust, sich einzuschalten, nur, damit die Polizei nicht die "TKKG haben keine Wahl, als selbst den Fall zu lösen"-Szenerie zerstört.

Allerdings wird noch eine weitere Sache deutlich: Willi verkommt mehr und mehr zur Nebenfigur, oder, wenn es einmal notwendig sein sollte, zum Dummbatz oder Tollpatsch. Tim allerdings wird mit jeder neuen Folge zu einem Mischmasch aus dem "alten Tarzan" und dem "neuen Tim": Er ist zwar nicht mehr der Supermann, und hat sogar Skrupel, aber er weiss wieder vieles besser, hat ein größeres Maul bekommen und sein Verhalten ist je nach Szene, durchaus als flaspsig zu bezeichnen. Der alte Tarzan hatte trotz aller Unglaubwürdig, dennoch irgendwas Unterhaltsames, Komödiantisches, und der neue Tim war bisher recht natürlich, aber diese seltsame Mixtur mutet arg schräg an!

Fazit: Diese Folge hätte vieles viel besser machen können - mit ganz wenigen Veränderungen! Nicht die Nordsee, sondern zum Beispiel den Schwarzwald nehmen, TKKG etwas mehr Pietät zeigen lassen, nicht jeder Person dreist ins Gesicht Verdächtigungen auf den Kopf zusagen und die Polizei aus irgendeinem anderen glaubwürdigen Grund aus der Sache raushalten - wenn man sie schon von selbst in die Story involviert. Und vor allem: Echte Ermittlungen, statt simple Verdächtigungen, weil man zufällig etwas ungereimt findet.

Nein, tut mir leid, nee, diese Folge ist einfach seltsam! Da hilft es auch nichts, dass Altmeister Gerd Baltus einen großen Sprachanteil hat.


Meine Wertung: 43%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Skandal auf der Freilichtbühne
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Chor-Gesang 1 Ann-Marie Gindner
Chor-Gesang 2 Steffi Regner
Chor-Gesang 3 Stefan Hiller
Chor-Gesang 4 Johannes Braun
Chor-Gesang 5 Constantin Stahlberg
Constable Wolfgang Hartmann
Daniel Leonhard Mahlich
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Hank Martin Sabel
Jack Mike Olsowski
Jeff André Gatzke
Julian Ivo Möller
Ludmila Kulikova Beate Rysopp
Maurer 1 Sven Kläschen
Maurer 2 Andreas Lembke
Mrs. Albright Christine Wilhelmi
Polizist Hans-Joachim Dethlof
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 26.11.2015

Fünf Freunde
(114) ...und der Skandal auf der Freilichtbühne
Erschienen: 2015
Dauer: 1:02:08


Tante Fanny singt seit einiger Zeit in einem Opernchor. Die Fünf Freunde begleiten sie nach Cornwall, wo sie bei einer Aufführung auf einer spektakulären Freilichtbühne mitwirkt. Als wäre das nicht schon aufregend genug, kommt es bei der Generalprobe zu einem merkwürdigen Unfall. Und kurz darauf gerät die Primadonna in Lebensgefahr. Wer steckt dahinter? Und welche Rolle spielt der Schatzsucher Jeff in diesem Theaterskandal? Mit geschärften Sinnen kommen die Fünf Freunde einem ausgeklügelten Verbrechen auf die Spur.

Mein Kommentar: Zu diesem Hörspiel fällt mir nicht wirklich viel ein, über das ich großartig berichten könnte. Die doch recht spannende Story wurde so verfasst, dass man in der Lage ist, mitzuraten, die fünf Freunde ermitteln fleißig, beobachten und ziehen Schlüsse, ein, zwei Wendungen gibt es auch.

Kurz: Einfach gut gemacht. Lediglich der Titel ist irgendwie panne, denn ein Skandal findet hier nicht so wirklich statt, sondern viel mehr - wie sollte es bei "Fünf Freunde" auch anders sein! - um einen Schatz; soviel kann ich wohl verraten, ohne zuviel vorwegzunehmen! :)


Meine Wertung: 86%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der Geist des Goldgräbers
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Barclay Horst Stark
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Brian Volker Hanisch
Dr. Hardwick Till Huster
Dusty Kirkpatrick Hans Kahlert
Holly Martina Treger
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Manolo Wolfgang Berger
Miranda Kramer Susanne Sternberg
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Kai Hendrik Mölle
Raven Neda Rahmanian
Robert Tim Kreuer
Rezension vom: 08.10.2015

Die drei ???
(177) Der Geist des Goldgräbers
Erschienen: 2015
Dauer: 1:08:21


Im menschenleeren Dead Man's Canyon begegnet den drei ??? plötzlich ein Goldgräber. Und zwar nicht irgendeiner John Dewey kam vor über 100 Jahren zu Tode und verfluchte jeden, der seinem Gold nahe kommt. Für Justus steht fest: alles Legende! Doch als in der darauffolgenden Nacht gespenstischer Besuch vor der Tür steht, erwacht die Legende zum Leben...

Mein Kommentar: Hmpf! Die drei ??? waren damals immer so gestrickt, dass irgendein übersinnliches und/oder eigentlich unerklärlich erscheinedes Dings vorkam, beziehungsweise als absolut irdisch und rational erklärbar entlarvt wird. Das war damals mal was Neues und es war meistens auch sehr spannend und interessant verpackt. Mittlerweile sind wir mit Folge 177 bei "Der Geist des Goldgräbers" angelangt und ich muss sagen, dass mir diese geisterhaften Erscheinungen doch ziemlich auf den Wecker fallen.

Es ist einfach so, dass man den Autoren und Autorinnen von vorneherein nicht mehr abnimmt, dass diese offenbar unerklärliche Sache tatschächlich übernatürlich oder außerirdisch ist. Man weiss, es wird ja doch wieder irgendein Spiegel, eine Laserprojektion, ein Richtmikrofon, ein umgestaltetes Flugzeug oder eben irgendetwas dieser Art gewesen sein. ...und darum sind diese mystischen Folgen schlicht lahm, weil sich als Hörmuster eingeschlichen hat, dass man eh davon ausgeht, dass es irgendeine technische Spielerei war, man jede Person als mögliche/n Verdächtige/n im Hinterkopf behält und man Dinge, die mit größter Mühe als nebensächlich verkauft werden, als Hinweis auf die Lösung des Falls in Betracht zieht.

Auch haben die drei ??? früher noch richtig ermittelt, sind Spuren nachgegangen und haben dabei allerhand Abenteuer nebenher erlebt. Heute ist das kaum noch der Fall. Es taucht ab irgendeinem Punkt immer ein Testament oder irgendein Gedicht auf, das dann von den drei Jungs als geheime Botschaft enttarnt wird (oder anders: In drei Minuten mal eben flott Rätselverse im Wohnwagen lösen), ermittelt wird kaum noch, Spuren nachgegangen ebensowenig. Bob und Justus finden am Anfang immer gleich alles direkt über Person X heraus (Internet, Bibliothek, oder so), oder die drei ??? geraten schlicht zufällig von Indiz zu Indiz.

Hier macht "Der Geist des Goldgräbers" leider keine Ausnahme. Wieder eine geisterhafte Erscheinung, wieder ist klar, dass sie nicht wirklich ein Geist ist, blabla. Und ermittelt wird auch nicht. Um auf zwei Dinge noch konkreter einzugehen, muss ich von nun an spoilern, darum warne ich nun also vor, dass ich SPOILERN WERDE!

Denn wo die Leiche sich befindet, von wem und warum sie dorthin gebracht wurde, DAS gibt mir zu denken. Wie hätte man denn später den Tod der Polizei erklären wollen? Oder gingen die davon aus, bei der Obduktion hätte niemand gemerkt, dass mit dem Körper der Leiche etwas nicht stimmt? Denn da wäre sicherlich rausgekommen, dass der Tod bereits mehrere Tage her ist und der Verwesungsprozess irgendwie - ich nenne es mal: "eingedämmt" wurde. OK, Menschen handeln bisweilen vorschnell, ohne sich über Konsequenzen Gedanken zu machen, aber SOLCHE Gedanken sollten einem doch sofort in den Sinn kommen, wenn man anfängt, eine Leiche verstecken zu wollen; vor allem, wenn es auf jene Weise geschah, wie in diesem Fall. Ich kann doch nicht vorhaben, ins Wasser zu springen und dabei vergessen einzukalkulieren, dann nass zu werden. Nicht zu vergessen: Die Konsequenz für das Verstecken dieser Leiche! Wenn DAS rauskommt, wohnt man eh nicht mehr lange in so einem Häuschen, sondern im Kittchen!

Dazu noch die Sache mit dem Krokodil. Erstens: Es MUSS doch allen beim Hören (oder Lesen) klar sein, dass es damit etwas aufsich haben muss, und zweitens ist ein Krokodil als Quasi-Haustier reichlich "todesflugig" (siehe (92) Todesflug). Mehr will ich dazu auch gar nicht schreiben: Das Krokodil ist von Anfang an verdächtig, sozusagen, und sein Vorkommen in dieser "Rolle" sehr dick aufgetragen.

Fazit: Die Produktion ist an und für sich gut, auch die Zwischenmusiken gefallen mir soweit, aber der Fall ist auf diese oder jene Weise schon zig mal bei den ??? erzählt worden. Damit könnte man leben, sofern die drei ???, wenn man denn schon wie in einem Fall wie damals verfahren möchte, auch wie damals ermitteln, Spuren nachgehen und anhand von Schlussfolgerungen den Fall lösen würde. Denn DAS war es, was die Geschichten so interessant machte.


Meine Wertung: 58%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das Weihnachts-Phantom
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Bernd Bröting Michael Grimm
Erna Sauerlich Marianne Bernhardt
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Hans Küppers Achim Schülke
Hector Lees Martin May
Hermann Sauerlich Henry König
Horvath Gordon Piedesack
Jens Eilig Jörg Boecker
Junge Louis Körting
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Glockner Wolfgang Draeger
Mann Gerd Baltus
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Poerschke Michael Harck
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 28.09.2015

TKKG
(193) Das Weihnachts-Phantom
Erschienen: 2015
Dauer: 1:06:48


Zwei Tage vor Weihnachten in der Millionenstadt. Während die Menschen eilig die letzten Geschenke besorgen, stiehlt ein Mann eine ganze Kleiderstange Winterjacken der Nobelklasse. Unerkannt hinterlässt er eine rätselhafte Botschaft. Am selben Tag stiehlt er einem Millionär seinen Cadillac. Wieder hinterlässt er eine Botschaft. Für TKKG beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel. Dem Unbekannten scheint die Verfolgung großes Vergnügen zu bereiten. Was führt er im Schilde? Können Tim, Karl, Gaby und Klößchen das Weihnachts-Phantom schnappen?

Mein Kommentar: Holla, "Das Weihnachts-Phantom" ist ein merkwürdiges Hörspiel. Es passieren darin allerlei TKKG-untypische Dinge, doch selbst, wenn es für TKKG typische Dinge wären, ist diese Folge schwere Kost. Denn man sollte unbedingt vermeiden, sich über zu viele dieser Dinge den Kopf zu zerbrechen!

Es beginnt schon am Anfang, wo ein Herr sich selbst ein paar Zeilen aus einem Roman vorliest. Natürlich ist klar, dass er damit irgendeine Art von Gleichnis erklären will, und es schimmert bereits hier durch, dass es wohl um sowas wie Gerechtigkeitsherstellung gehen soll. Doch was bringt uns - der Hörerschaft - es, diese Zeilen zu hören? Es stiftet eher Verwirrung. Dann die nächste Szene, wo ein Mann eine Krücke fallen lässt, die Verkäuferin bückt sich, um sie wieder aufzuheben, und der Mann stiehlt (wahrscheinlich) 11 Winterjacken mit einer einzigen Bewegung von der Stange? Mal ehrlich, DAS will ich sehen, wie DAS gehen soll. Die Jacken hängen an Kleiderbügeln, sind heutzutage oft durch schmale Drahtseile und andere Mechanismen gesichert, und der Kerl braucht keine 2-4 Sekunden (viel länger dürfte das Bücken der Verkäuferin bestimmt nicht gedauert haben), und er hat keinerlei Probleme, sich 11 Jacken von der Stange zu greifen - UND sich außerdem sogar "bereits längst aus dem Staub gemacht" zu haben, bis die Verkäuferin es bemerkt? ALLES KLAR!

Die nächste Szene ist ebenfalls schräg. Tim, der in der Vergangenheit im Alleingang bereits mühelos 3 nahkampferprobte, große, starke Türsteher-im-Kleiderschrank-formatige Schläger auf die Matte knallt, sieht Schwierigkeiten darin, mit 11 Obdachlosen fertig zu werden? Noch dazu, wo Karl und Willi damals häufig mit Luftpumpen, Latten und ähnlichem mitgeholfen haben? Doch plötzlich sind also 11 Obdachlose eine heikle Sache? Nicht, dass ich TKKG dabei zuhören wollte, wie sie Obdachlose verprügeln, aber irgendwie finde ich die "Erklärung" dafür, dass TKKG den Rückzug antreten, reichlich unbefriedigend.

Doch es geht weiter, wenngleich ich darauf verzichte, nun wirklich jede ungereimte Einzelheit runterzubeten, aber zwei Beispiele will ich unbedingt noch niederschreiben. Also: Etwas später gibt es eine Szene, in der TKKG dem mutmaßlichen Täter eine echt lächerliche Lüge auftischen wollen, obwohl sie fest damit rechnen müssten, dass er sie doch bestimmt wiedererkennen würde, wenn er sie sähe.

Und zu guter Letzt: Bereits ca. 20-25 Minuten vor Ende der Folge wissen wir, wer der böse Bube ist, aber wie diesem beigekommen wird... *ächz* ...ist wirklich... ... hanebüchen. Es gibt in der gesamten TKKG-Millionenstadt, wie so oft, nur eine einzige Möglichkeit, irgendwo unterzukommen, sofern es keine Wohnung ist: Ein Container! Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es nur eine einzige Möglichkeit, an einen solchen Container zu kommen. Oh man!

Nun ja, um zum Abschluss zu kommen: Wenn man dieses Hörspiel eher so nebenbei hört und auf dieserlei Logiklöcher nicht allzu sehr achtet, ist es ganz passabel, denn es gibt ein tolles Feeling, jede Menge Altmeister zu hören: Michael Harck, Gerd Baltus, Achim Schülke, Michael Grimm, Henry König... Einfach klasse, dass Frau Körting es gelang, all diese Leute - und das auch noch gemeinsam! - in ein Hörspiel zu kriegen.

Leider aber gelang es dieses Mal nicht, Winter- und Weihnachtsfeeling in dieses Hörspiel zu kriegen. Wenn am Anfang nicht "Winterjacken", und hier und dort mal "Weihnachten" gesagt werden würde, könnte es auch eine Osterfolge sein, oder einfach irgendein Fall, der am 5. August oder 19. März oder so stattfindet.

Ich vergebe 68% - aber wirklich NUR, weil ich mir ein Loch in den Bauch freue, mal wieder Leute wie Michael Harck oder Gerd Baltus zu hören... Ohne diesen Bonus würde ich wohl nicht mal 50% geben!


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das Feuer auf der Felseninsel
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Constable Wilbert Achim Schülke
Dick Jannik Endemann
Feuerwehrmann 1 Michael Grimm
Feuerwehrmann 2 Helgo Liebig
George Alexandra Garcia
Julian Ivo Möller
Mr. Brandon Christian Rode
Mr. Miller Klaus Dittmann
Mr. Spark Tobias Schmidt
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Sekretärin Manuela Dahm
Stacy Céline Fontanges
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 20.09.2015

Fünf Freunde
(113) ...und das Feuer auf der Felseninsel
Erschienen: 2015
Dauer: 57:55


Weil Onkel Quentin mitten in einem Forschungsprojekt steckt und absolute Ruhe braucht, zelten die Fünf Freunde auf der Felseninsel. Mitten in der Nacht geraten ein paar Bäume in Brand und ein Feuerlöschboot muss zum Einsatz kommen. Nun ist die Aufregung groß. Während für ganz Kirrin klar ist, dass ein Lagerfeuer der Fünf Freunde den Brand verursacht haben muss, haben diese selbst erhebliche Zweifel daran und begeben sich auf ihre eigene Spurensuche. Die Zeit drängt, denn ihre weitere Zukunft auf der Felseninsel ist in Gefahr.

Mein Kommentar: Natürlich ist klar, dass am Ende alles - wie immer! - gut ausgeht für den Fünfer, soviel kann ich vorwegnehmen, ohne das Wer, Wie und Warum zu verraten. Ich will allerdings ankreiden, dass mir doch gegen den Strich geht, dass so mir nichts, dir nichts die Fünf Freunde von allen verdächtigt werden.

OK, sie waren auf der Insel, sie machten ein Lagerfeuer, aber dass so absolut niemand ihnen Glauben schenken will, oder zumindest einmal etwas genauer nachforscht, das ist äußerst unglaubwürdig. Der gesamte Ort ist gegen die Kids, einfach, weil... tja, keine Ahnung! Dass es wohl immer jemanden gibt, mit Vorurteilen, schlechter Laune oder gesteigertem Misstrauen, ist klar, aber einfach alle im Ort? Die Polizei oder Feuerwehr führt auch keinen Brandursachencheck durch, wenn die Kinder doch ihre Unschuld beteuern? Kein Brandfahnder stellt fest, WIE das Feuer entstand? Niemand scheint die Kids zu mögen oder für glaubwürdig zu halten. Also entweder haben die eine echt schlechte Reputation, oder in jeder Folge fangen nicht nur die Ferien, sondern auch die Gedächtnisse aller Menschen im Fünf-Freunde-Universum von vorne an.

Und man könnte nun sagen: "Was soll's, es gibt Schlimmeres!", aber mir geht das echt gewaltig gegen den Strich, denn die Autorin machte es sich wahnsinnig leicht, damit die Geschichte ihren Dreh- und Angelpunkt bekommt und behalten kann: Der soziale Druck, der sich aufbaut. Warum aber Onkel Quentin gleich die Insel verkaufen will...!? Die haben doch andauernd kaum oder wenig Geld, aber dann vergisst die Tochter (vermeintlich!?) mal, ein Feuer ordentlich auszumachen, und das ist der Anlass, die Insel zu verschachern? Eine sich gewaschene Standpauke und etwas Verständnis hätte auch gereicht; zumindest von Tante Fannys Seite her. Nein, sorry, das ist einfach totaler Quatsch. ...und das mit dem Brief an Onkel Quentin, das will ich mal so gerade noch als "OK, ist theoretisch möglich!" durchgehen lassen... *räusper*

Und das ist das Problem dieses Hörspiels, dass ich ansonsten aber echt sehr gern höre. Die Atmosphäre ist super, der Fall einigermaßen spannend, die Hintergründe für den Inselbrand werden nachvollziehbar erklärt, gute Sprecher/innen und so weiter. Aber dazu gesellt sich leider, leider der Beigeschmack von teils hanebüchener (Un-)glaubwürdigkeit. Trotzdem vergebe ich gerne 70%!

Allerdings! PS: Wieviel Flora und Fauna kann es auf einer Felseninsel geben, die bisher wirklich nur für ihre Felsen berühmt war?


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Blade Helgo Liebig
Blasterhawk-Pilot Günther Flesch
Dragstor Claus Fuchs
Geist von Grayskull Gisela Trowe
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Ninjor Ben Hecker
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 16.08.2015

Masters of the Universe
(37) Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter
Erschienen: 1988
Dauer: 43:55


Skeletor ist zu allem entschlossen. Er will den endgültigen Sieg über die Masters of the Universe, die sich auf Snake Mountain zurückgezogen haben. Deshalb befiehlt er den Angriff auf die Festung und - sein Sieg ist überwältigend! Skeletor wähnt sich auf dem Gipfel der Macht...

Mein Kommentar: Tja, das ist nun also tatsächlich die letzte offizielle "Masters of the Universe"-Hörspielfolge von Europa. 37 Folgen - das ist schon nicht wenig. Interessant aber, dass diese Serie so hochklassig ist, obwohl sie mit Unmengen an Logiklöchern, Kontinuitätsfehlern und ähnlichem mehr hantiert.

Auch "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" macht da keine Ausnahme. Denn ich verstehe im Wesentlichen schon einmal nicht wirklich, warum genau die Irrlichter von Nöten sind, um diese entscheidende "Schlacht" (zu den Anführungszeichen schreibe ich gleich noch etwas) zu gewinnen. Denn es ist doch so: Während Skeletor mit absolut allem in seiner Hinterhand auf Snake Mountain zugeht und dort alles in Schutt und Asche legt, haben sich die Masters allesamt dort aus dem Staub gemacht und sich wieder in die Stadt sowie den Königspalast begeben. Zum Einen also wären hierzu eigentlich keine Irrlichter nötig, zum Anderen aber bleibt zusätzlich die Frage: Die Masters sind zurück in der Stadt - na und? Was ist anders als vorher? Skeletor hat immer noch eine gigantisch große Streitmacht und unzählige Maschinen und Vehikel im Repertoire, während die Masters praktisch gar nichts haben. Skeletor mag zwar keine Munition haben, aber die kann er sicherlich auch flott herstellen. Außerdem hat Skeletor immer noch sein "Zauberschwert des Bösen". Am Anfang von (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ist es indirekt schon eine Art Wunderwaffe, jedenfalls wird es so dargestellt. Ist also quasi die Ausgangslage von (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen (ab dem Punkt, wo Dragstor aus der Ebene der Ewigkeit zurückkehrt) plötzlich nicht mehr gegeben? Und wenn nicht, warum nicht? Was ist anders seit dem? Hat Skeletor nicht JETZT sogar NOCH MEHR Schlagkraft als zuvor - wegen all der neuen grässlichen Monster, die ja nun "viel mehr" als vorher sein sollen? Gerade Ninjor und Blade werden sogar von der Zauberin als besonders gefährlich herausgestellt. Oder wegen all der Fahrzeuge und Maschinen, die vorher die Masters hatten? Wäre es nicht ein leichtes für Skeletor und seine Folgschaft, die Masters mal eben zu überrennen? Er hat überdies auch noch sein Zauberschwert, er könnte He-Man während einer zweiten Schlacht erneut besiegen, oder? Kurz: Ich verstehe die Prämisse für die Auflösung nicht so wirklich.

Aber nochmal zurück zu den Irrlichtern. Ob mit oder ohne Irrlichter, hätte Skeletor vermutlich nicht sowieso alles was er hatte auf die Burg niederprasseln lassen? Und ist es nicht irgendwie uneinsichtig von Skeletor, bei einem solchen Widerstand, einfach volle Kraft voraus jedwede Form von physikalischer Gewalt auf die Irrlichter niederregnen zu lassen? Hätte er nicht wenigstens für einen Moment überlegen können, was er tun sollte? Woher die Lichter kommen? Wer oder was dafür verantwortlich ist? Ob das alles nur eine Ablenkungstaktik sein könnte?

Etwas schade ist auch, dass Scare Glow, Ninjor und Blade etwas hoppla-di-hopp in die Serie eingeführt werden. Andererseits aber verständlich: Die Serie ist eh auserzählt, da kann Mattel vermutlich "von Glück" sagen, dass Europa immerhin zwei dieser Figuren sehr, sehr ordentliche Sprechezeiten einräumt. Und es stört auch beim Hören nicht. Warum ich das trotzdem erwähne? Weil ich mir gewünscht hätte, dann auch noch einmal ein paar "alte Recken" zu hören. Wie Beast Man, Tri-Klops, Zodac, Mekaneck, Mer-Man oder Hordak. Gerade Douglas Welbat, Jürgen Thormann und Eric Vaessen waren doch eh Teil dieses Fünfer-Turnus'.

Übrigens, erneut eine weitere Castle-Grayskull-Tor-Öffnungsvariante. Im Verlauf der gesamten Reihe hat He-Man das Tor von Castle Grayskull auf verschiedene Weisen geöffnet. Hin und wieder sogar half die Zauberin, wenn He-Man sein Schwert gerade nicht hatte. Aber hier hat er sein Schwert und die Zauberin ist gerade nicht in Grayskull, und das Tor geht nicht auf? Die Zauberin ist zwar gefangen, aber doch ansonsten eigentlich unversehrt. In (23) Die Zauberrüstung und (27) Zoar im Strudel der Zeit hatten wir ähnliche Situationen, aber hier hatte die Zauberin sogar noch genug Kraft, Bildnachrichten erscheinen zu lassen. Doch hier geht nicht einmal das Tor auf? Wenn doch die Zauberin offenbar eh notwendig ist, das Tor zu öffnen, warum ging es in der Vergangenheit ohne sie?

Insgesamt finde ich, hätte man (35) Skeletor - König von Eternia auf die wirklich notwendigen Passagen kürzen und mit (36) In den Krallen des Bösen verschmelzen, und dafür die Geschehnisse aus "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" auf zwei Folgen ausdehnen sollen. Dann wäre mehr Raum gewesen, Skeletors Niederlage am Ende nachvollziehbarer zu gestalten und nochmal ein paar "ehemalige" Charaktere Revue passieren lassen, und sei es nur durch kleine Cameosprechrollen im Schlachtengetümmel, und eben, ja, um überhaupt eine angemessene Schlacht zu präsentieren (statt einfach nur einen Bombenhagel auf Snake Mountain herniederregenen zu lassen).

Somit bleibt abschließend auch hier wieder festzuhalten, dass die Folge trotz gewisser Ungereimtheiten insgesamt Spaß macht. Überhaupt tut dies der gesamte Fünfteiler in seiner Gänze. Zwar schwächelt (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen etwas(!) und (35) Skeletor - König von Eternia ist eine Art Füller, einfach, weil nicht wirklich etwas darin passiert, doch betrachtet man die fünf Folgen als Ganzes, wiegen sich die Schwächen etwas auf, weil die Geschichte so angenehm ausladend ist.

So überwiegt natürlich die Qualität der Produktion, die tadellos ist, doch schaut man mit etwas Distanz auf den Fünfer, beziehungsweise isoliert man die einzelnen fünf Folgen, dann offenbaren sich seine Schwächen recht deutlich.


Meine Wertung: 84%
Cover: In den Krallen des Bösen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Buzz-Off Jürgen Thormann
Diener Dieter Ohlendiek
Dragstor Claus Fuchs
Grizzlor Franz-Josef Steffens
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
King Hiss Henry König
Koch Douglas Welbat
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Monsterkämpfer 1 Lothar Grützner
Monsterkämpfer 2 Dieter Ohlendiek
Monsterkämpfer 3 Henry König
Monsterkämpfer 4 [unkebannt]
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Stonedar Lothar Grützner
Teela Monika Gabriel
Wache Michael Harck
Rezension vom: 14.08.2015

Masters of the Universe
(36) In den Krallen des Bösen
Erschienen: 1988
Dauer: 40:09


Skeletor ist der neue König von Eternia. He-Man und die Masters of the Universe mußten sich auf Snake Mountain zurückziehen. Doch sie geben nicht auf. Sie wagen das schier Unmögliche: Sie dringen in das Königsschloß ein, um Skeletors Gefangene zu befreien. Und genau das ist es, womit Skeletor rechnet. Er wartet auf seine Feinde...

Mein Kommentar: War (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen eigentlich nur etwas zu knapp mit den Geschehnissen im Hyperraum, und war (35) Skeletor - König von Eternia insgesamt relativ belanglos in der Handlung, legt "In den Krallen des Bösen" umso fulminanter los.

Eine sehr, sehr spannende Jagd durch das Königsschloß müssen die Masters durchleben, während Skeletor ihnen desöfteren nah an den Fersen haftet... Darum belasse ich es an dieser Stelle dabei, zusammenzufassen, dass diese Folge schlicht großartig ist. Die Kampfszene zwischen He-Man und Hordak, Skeletor, der sich zu Beginn so herrlich süffisant im eigenen Ruhme sonnt und sich am Ende richtig schön in Rage wütet... Einfach nur Action am laufenden Band, super Produktion, super Sprecher/innen... alles wunderbar.

...oder... naja, ok, nicht ganz. Es gibt beispielsweise Kontinuitätsfehler. Denn während innerhalb der Story (fast!) alles soweit rund ist, gibt es sozusagen hinter den Kulissen einige Dinge, die ich ankreiden muss. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum Jürgen Thormann hier den Buzz-Off spricht. OK, das tat er bereits einmal auch in (27) Zoar im Strudel der Zeit, aber dennoch war ansonsten immer Lutz Mackensy in dieser Rolle zu hören. Umso kurioser wird das aber, wenn man bedenkt, dass Buzz-Off in (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen und (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen tatsächlich noch von Lutz Mackensy gesprochen wurde. Wurde dieser Fünfteiler also nicht "am Stück" aufgenommen?

Etwas störend empfinde ich auch immer wieder, wenn ich hier Douglas Welbat als einen der Köche höre. Natürlich macht er einen super Job, aber seine Arbeit als Mekaneck war so prägend, das ist für mich, als würde man Peter Pasetti plötzlich Fisto sprechen lassen.

Ebenso sei - wie bereits zu (35) Skeletor - König von Eternia - auf F.J. Steffens hingewiesen, der Grizzlor spricht. Für mich ist dieser einfach Mantenna - hätte man ihn also nicht statt Grizzlor in dieser Folge aktiv agieren lassen können?

Naja, ich habe bis jetzt nur auf Sprecherumbesetzungen hingewiesen, aber gibt es denn sonst nichts anderes? Sollte hier denn tatsächlich alles einfach nur perfekt sein? Nein, zugegeben, auch hier gibt es zwei kritikwürdige Punkte innerhalb der Handlung.

Zum Einen stelle ich mir immer wieder die Frage, wie es gehen soll, eine Beamzelle in Snake Mountain, eine im Königsschloss und eine in Castle Grayskull zu verbergen. Snake Mountain ist klar, und wie das mit dem Königsschloss geht, erfahren wir ja im Detail im Verlauf dieser Folge. Aber Castle Grayskull? Haben wir in (35) Skeletor - König von Eternia nicht ausführlich erklärt bekommen, dass Skeletor Castle Grayskull stark bewachen, ja sogar einzäunen lässt? So ohne Weiteres sollte eine der Beamzellen also nicht dort zu deponieren sein, oder? Jedenfalls, wenn doch, dann wird es leider versäumt, uns dies mitzuteilen.

Zum Anderen nagt an mir jedes Mal die Stelle, in der He-Man erzählt, dass er als Kind einmal einen Geheimraum erarbeitet hat. Nicht, dass damit grundsätzlich etwas falsch wäre, aber die Vorstellung von He-Man als Kind will mir nicht gelingen. Ohne jetzt zu trocken und theoretisch werden zu wollen, aber für mich ist He-Man diese Kunstfigur, die nur existiert, wenn Adam die Zauberformel sprach. Adam wusste aber als Kind noch nichts von He-Man, jedenfalls wird das allgemeinhin so angenommen, aber selbst wenn doch, ist es einfach seltsam, sich He-Man als Kind vorzustellen. Oder ist He-Man zur Zeit der Verwandlung immer so alt wie Adam? Andernfalls wäre natürlich möglich, dass er meinte, dass er in der Kindheit als Prinz Adam an diesem Raum gewerkelt hat. Naja, insgesamt bleibt mir hier nur zu sagen: He-Man, der von seiner Kindheit spricht, klingt einfach seltsam. Und ich belasse es mal dabei und breche die "Diskussion" an dieser Stelle ab! :)

Aber, wie ich eingangs schrieb: Klasse Hörspiel, mehr als hörenswert!


Meine Wertung: 91%
Cover: Skeletor - König von Eternia
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Dragstor Claus Fuchs
Eternier [unbekannt]
Eternierin 1 Ursula von Bose
Eternierin 2 [unbekannt]
Geist von Grayskull Gisela Trowe
Grizzlor Franz-Josef Steffens
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Monsterkämpfer 1 Ursula von Bose
Monsterkämpfer 2 Lothar Grützner
Orko Matthias Grimm
Roboter-Mann Horst Michael Neutze
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(35) Skeletor - König von Eternia
Erschienen: 1988
Dauer: 36:56


Skeletor hat die Stadt Eternis erobert. Jetzt herrscht er mit seinen Monsterkämpfern über Eternia, den schönsten Planeten des Universums. He-Man und die Masters of the Universe gehen in den Untergrund. Sie kämpfen um die Freiheit ihres Heimatplaneten, aber ihre Lage ist schlechter als je zuvor, denn Skeletor läßt sich zum König krönen!

Mein Kommentar: Der Titel der Folge ist zwar eigentlich schon passend, aber nicht treffend, denn Skeletors Krönung zum König, beziehungsweise Skeletor, der König von Eternia ist, wird äußerst nebensächlich behandelt und ist praktisch nicht von Belang für diese Folge.

Doch auch der Rest des Hörspiels ist ohne tatsächlichen Mehrwert. Alles das, was im Grunde passiert, ist, dass die Masters - merkwürdigerweise! - mit der Zauberin sprechen (den Kontinuitätsfehler hierzu erklärte ich bereits zu (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen) und dann am Ende Snake Mountain besetzen, um erstmal wieder eine Basis zu haben.

Zwischendrin geschieht eigentlich nur Geplänkel, wie etwa die Szene, in der Teela, deren Naivität ja bereits Teil diverser MOTU-Hörspiele (allen voran in (25) Teelas Verrat) war, einem Wildfremden beinahe - beinahe nur dank Orko! - in die Falle geht, einfach, weil sie ihm (dem Fremden) vertraut - auf welcher Grundlage auch immer dies fußen mag.

Ansonsten hören wir noch einen Dialog zwischen Hordak und Grizzlor. Hier verstehe ich übrigens nicht, warum man F.J. Steffens den Grizzlor hat sprechen lassen, denn als Mantenna war er mittlerweile bekannt geworden, und Grizzlor war zuvor Claus Fuchs' Metier. OK, Fuchs sprach nun ja bereits den Dragstor in diesem Fünfer-Zyklus, aber dann nicht Grizzlor wenigstens an dieser Stelle zu verschweigen und Mantenna mit Hordak sprechen zu lassen, macht man die Verwirrung noch größer... Hmpf!

Eine Frage zu einer Kleinigkeit am Rande hätte ich noch. Die Zauberin teilt den Masters mit, dass Skeletor das Gedächtnis von König und Königin löschen lassen will, damit sie ihm nie wieder gefährlich werden können. Und hier begreife ich wirklich nicht, inwiefern Randor und Marlena jemals gefährlich für Skeletor waren oder es einmal werden könnten? Das sind doch "nur" ganz normale Menschen ohne jedwede besonderer Form von Kraft oder Fähigkeit. Sie können weder fliegen, noch Gedanken lesen, Felsen mit einem Daumen heben, verstehen nichts von Telekinese, Telepathie, Zauberei, oder sonst irgendwas. Sie sind "nur" ein normaler Mann und eine normale Frau - mehr nicht. Haben König oder Königin jemals nur irgendwas dazu beigetragen, irgendeine Gefahr abzuwenden? Was an ihnen könnte also Skeletor gefährlich werden? Selbst, wenn das Volk den alten König und die alte Königin zurück an die Macht haben wollte, darauf könnte Skeletor doch nun wirklich pfeiffen. Er sagt ja sogar, dass er das tut, denn er betont deutlich, das Volk solle für ihn arbeiten und dass der Rest ihm ansonsten ziemlich wurscht sei. Ich würde verstehen, wenn Skeletor diese Gedächtnis-Sache rein zu seinem persönlichen Vergnügen machen wollte, aber um eine Gefahr auszuschließen? Naja...

Dennoch kann diese Folge technisch wieder voll punkten. Sie ist in der Story etwas dünn, aber alles andere stimmt. Perfekte Produktion, perfekte Sprecher/innen... Einfach wunderbar!


Meine Wertung: 78%
Cover: He-Man und das Reich der Schrecklichen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Buzz-Off Lutz Werner Mackensy
Dragstor Claus Fuchs
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Moss Man Günther Dockerill
Orko Matthias Grimm
Ram Man Jürgen Thormann
Satma Wolf Rahtjen
Satmas Handlanger 1 Lothar Grützner
Satmas Handlanger 2 [unbekannt]
Skeletor Peter Pasetti
Snout Spout Gerd Baltus
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen
Erschienen: 1987
Dauer: 41:48


Mossman und Buzz Off sind in den Hyperraum entführt worden - und mit ihnen das Zauberschwert von He-Man. Grund genug für die Masters of the Universe, in dieses geheimnisvolle Reich vorzudringen. Gut, dass vorher niemand wußte, was sie dort erwartet, denn es ist das Reich der Schrecklichen!

Mein Kommentar: Betrachtet man es ganz genau, passiert in "Das Reich der Schrecklichen" nur wenig: Die Masters dringen in den Keller vor, bauen die Maschine, He-Man, Man-At-Arms und Orko befreien Moss Man und Buzz-Off und kehren mitsamt des Zauberschwertes nach Eternia zurück - Ende.

Mir fällt das immer wieder auf, wenn ich diese Folge höre: Wie wenig eigentlich doch passiert. Es ist schwer, die Geschehnisse widerzugeben, weil für uns Hörer/innen alles etwas zu sehr gestrafft wurde. Vor allem die Reise durch den Hyperraum hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, doch eigentlich erfahren wir nur, wie dort die Pflanzen aussehen, dass dort das verschwundene Stück Holz aus (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen wieder aufgetaucht ist, und dass "da hinten" eine Burg steht, in der die zwei vermissten Freunde gefangen gehalten werden. Man könnte natürlich lobend betonen, dass die Folge gerade deshalb "keine Längen hat" und darum "schön flott erzählt ist, weil sie sich auf das Wesentliche konzentiert". Aber ist gerade bei soetwas nicht das Wesentliche, dass man nicht bloß Zauberschwert und Freunde finden muss, sondern in einer fremden Welt kleine Abenteuer zu bestehen hat? Um die Reise auch als Reise darzustellen? Denn es ist hierbei auch seltsam, dass He-Man, Orko und Man-At-Arms, bis auf wenige Dutzend Meter, genau dort im Hyperraum erscheinen, wo Zauberschwert, Buzz-Off und Moss Man zu finden sind. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass ja die Zeit im Hyperraum viel langsamer verläuft, als auf Eternia. Wirkt es dann nicht noch viel lahmer, wenn in der sehr, sehr kurzen Zeitspanne, welche die drei sich im Hyperraum befinden, auch noch alles absolut glatt geht?

Umso spannender finde ich dahingegen widerum die kleine Szene im Keller, die zeigt, wie verzweifelt die Masters auf die Rückkehr der Freunde warten, weil schon so viel Zeit vergangen ist - und dann auch noch Dragstor hineinplatzt und somit eine ganz neue Dynamik des Zeitdrucks entsteht. Damit einhergehend finde ich den Sieg über Satma und seine Mannen etwas platt, denn wie besiegt man eine feindliche Übermacht, die drauf und dran ist, He-Man und die Anderen - trotz wiedererlangtem Zauberschwert! - niederzudreschen? Richtig, Orko zaubert und alles ist gut. Nicht, dass ich dem Kleinen das nicht gönne, aber diese "Orko rettet in letzter Sekunde den Tag"-Momente wirken in dieser Quantität eben irgendwie simpel, denn es passierte ja nicht zum ersten Mal.

Hier übrigens auch wieder klar die Handschrift von Francis zu erkennen, der wie so häufig sein Fabile für die Wissenschaft einbezieht (Hyperraum, Zeitverlauf und dergleichen).

Oh, bevor ich es vergesse: Bereits in meiner Rezension zu (33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ging ich ausführlich auf Kontinuitätsfehler ein, deshalb verzichte ich darauf, die auf diese Folge zutreffenden Fehler nochmal in epischer Breite zu erklären, der Vollständigkeit halber sei darum nur kurz auf die Ram-Man-Snout-Spout- und die Icebird-Sache hingewiesen.

Gute Folge, eigentlich, deren Dauer von deutlich über 40 Minuten wie im Fluge vergeht. Man mag das positiv oder negativ sehen ("Keine Längen", etc.), aber ich vermisse jedes Mal wieder ein paar mehr Abenteuer im Hyperraum, oder gern auch eine etwas ausführlichere Flucht vor Skeletor, der am Anfang ja eine sehr kurze Szene spendiert bekommt. Rein technisch gibt's jedenfalls nicht zu bekritteln; super produziert, von vorne bis hinten.


Meine Wertung: 80%
Cover: He-Man und das Zauberschwert des Bösen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Battle Cat Jochen Sehrndt
Buzz-Off Lutz Werner Mackensy
Dragstor Claus Fuchs
He-Man Norbert Langer
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Moss Man Günther Dockerill
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Snout Spout Gerd Baltus
Teela Monika Gabriel
Rezension vom: 13.08.2015

Masters of the Universe
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen
Erschienen: 1987
Dauer: 39:54


Dragstor kehrt aus der Ebene der Ewigkeit zurück. Auf seiner Schulter sitzt der legendäre Icebird, ein riesiger Vogel, der aus Hyperraum-Eis bestehen soll! Das ist der Beginn eines folgenschweren Kampfes um Eternia, denn der Drachenkämpfer hat noch mehr mitgebracht: Das Zauberschwert des Bösen! Als Skeletor diese Waffe einsetzt, bricht eine Katastrophe über He-Man und seine Freunde herein...

Mein Kommentar: Wagen wir uns mal an diesen Fünf-Teiler, von welchem diese Folge den Anfang macht. Alles in allem ist "Das Zauberschwert des Bösen" eine gelungene Folge, wirft aber, wie so viele andere MOTU-Hörspiele, eine Reihe von Fragen und Kontituititätsproblemen auf!

Was genau ist das für ein Schwert, das Dragstor da mitgebracht hat? Nur irgendein Schwert, an dem zufällig Hyperraum-Eis haftet, und das DESHALB so mächtig ist? Warum sind die Dämonen so siegreich? In der Vergangenheit suchten sie immer gleich das Weite, sobald He-Man auch nur leicht verschwommen am Horizot zu erahnen war, aber hier dringen sie wie nichts durch alle Verteidigungslinien. Ferner hat He-Man Skeletor schon sehr häufig ohne sein Schwert besiegt; man denke nur an (20) Die Rache des Schlangenfürsten. Wieso tat er sich dieses Mal so schwer?

Und warum, das frage ich mich seit dem ersten Hören damals: Kurz bevor die Schlacht richtig losgeht, will Snout Spout unbedingt mit Man-At-Arms sprechen, weil er eine Maschine bauen will, mit der man in den Hyperraum vordringen könnte. Aber dann folgt (34) He-Man und das Reich der Schrecklichen, Ram Man stößt dazu, und hat auf einmal die exakt selbe Idee, die Snout Spout Man-At-Arms erklären wollte. Wirklich seltsam ist dann aber nur, dass Snout Spout, als Ram Man alles erklärt, sich nicht nur nicht daran erinnert, dass er selbst auch diesen Einfall hatte, sondern außerdem noch äußerst skeptisch ist, und stark zweifelnd nachfragt, wie das dann gehen und wie man an die Teile dafür gelangen solle.

Sehr, sehr merkwürdig auch die Zauberin von Grayskull. Am Ende des Hörspiels kann sie nicht einmal die Hilferufe der Masters beantworten - vermutlich ja wegen des Hyperraum-Eises -, aber in (35) Skeletor - König von Eternia ist sie quietschfidel und kann auch plötzlich wieder die Zugbrücke öffnen, die Masters eintreten lassen, UND sogar noch die Dämonen in Schach halten, ja, sogar über sie lachen... Wie und warum bitteschön? Das Einzige, was sich seit dem geändert hatte, ist doch, dass He-Man sein Zauberschwert wieder hat. Oder haben Orkos Zauberspruch und Snout Spouts Getröte, um He-Man zu wecken, auch die Zauberin entlähmt?

Etwas schade ist auch, dass man sich wenig Mühe gab, Icebird etwas anders einzubringen, denn bereits der Name übesetzt sich eins zu eins mit dem des Eisvogels aus (14) Der feurige Eisvogel, doch auch das Krächzen ist das exakt selbe. Nicht, dass dies eine echte Schwäche des Hörspiels wäre, doch wirkt es einfach eine Spur zu simpel gemacht.

Aber nimmt man das einmal beiseite, ist dies hier eine sehr starke Folge, die perfekt produziert wurde, stringent erzählt wird und ganz besonders Dragstor kommt phantastisch weg, denn Claus Fuchs spielt diesen so hervorragend, das ist mit Worten kaum zu beschreiben.

Wirklich, es sind nur die Kontinuitätschfehler, die hier die Wertung drücken, alles andere ist ohne Fehl und Tadel!

Das Zitat der Folge kommt von Dragstor: ...hähähä, UND OB!

Meine Wertung: 83%
Cover: ...und der gestohlene Sieg
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Beatrice Ursula Sieg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Claire Karin Eckhold
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Pflegerin Susanne Wulkow
Roger Wolf Stephan Schad
Salma Hutchinson Tina Eschmann
Sidney Dorothee Sturz
Tiffany Maureen Havlena
Trevor Pomery Ben Hecker
Rezension vom: 24.07.2015

Die drei ???
(176) ...und der gestohlene Sieg
Erschienen: 2015
Dauer: 1:07:44


Zwei Tore liegen die L.A. Strikers zurück - zehn Minuten vor dem Abpfiff. Das Fußballspiel gegen die haushoch überlegenen Rochester Ravens scheint längst entschieden zu sein. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und die Strikers nehmen den glänzenden Pokal mit nach Hause. Was ist geschehen? Die Ermittlungen bringen Justus, Peter und Bob auf die Spur eines skrupellosen Erpressers...

Mein Kommentar: Fussball ist also wieder an der Reihe, zwar nicht durch und durch, sondern eher als Themengeber für den Fall, aber trotzdem gab es auch schon ???-Fussball-Fälle, die weniger Fussball-Bezug hatten. Was heisst das also für dieses Hörspiel? Tja, wer die ???-Fussball-Fälle kennt, braucht eigentlich gar nicht weiterlesen, denn mehr als erneut einen so gerade noch halbwegs brauchbaren Fall kriegen wir nicht serviert. ...und wirklich wundern muss man sich immer wieder, wieso in der Gegend, in der die ??? leben, Fussball so dermaßen beliebt ist.

Aber wenn schon andauernd Fussball-Fälle in den USA passieren, wieso dann nicht einmal wenigstens ein guter? Hach, ich weiss auch echt nicht, was ich hier noch groß schreiben soll. Die Handlung per se ist nachvollziehbar und die Auflösung geht in Ordnung, aber nimmt man es genau, ist die Täterperson einen gewaltigen Umweg gegangen und hat unglaublich viel Aufwand betrieben, um erfahren zu können, was sie erfahren wollte. Von hinten durch die Brust ins Auge, kann ich da nur sagen. Mir fallen auf Anhieb mindestens 5 Wege ein, das Gewollte in Erfahrung zu bringen, ohne all den Zinober.

Aber ich muss doch endlich einmal eine Lanze brechen für all diejenigen, die sich ständig darüber beschweren, dass es in allen ???-Folgen immer die gleichen Running Gags gibt: "Schalt den Verstärker ein", "Halt den Schnabel, Blacky", Karte-Vorlegen, Karte-Vorlesen, Bob und Peter zicken sich neckisch an, wenn gegessen wird, dann immer mit halbvollem Mund und der Betonung, wie unglaublich lecker das Nahrungsmittel schmeckt... Wirklich, es ist sowas von durchgenudelt, BITTE, lasst das doch endlich weg. Und, NEIN, ich bin keiner von denen, der als Erster schreit, dass es wieder eingeführt werden soll, wenn es weg ist - ich meine das ganz bewusst. Es wirkt alles so aufgesetzt, immer dieselben Standardfloskeln zu hören (und auch zu lesen!), meine Güte, wie das nervt. Und wenn das dann noch in einem versusten Fall wie diesem passiert, nervt es sogar doppelt - wunderbar.

Technisch jedenfalls ist alles in bester Ordnung, Sprecher und Sprecherinnen liefern saubere Arbeit, Soundeffekt gut gesetzt, Musiken gut ausgewählt... Seltsam ist nur, wie Peter Tiffany noch zu Beginn des Hörspiels zweimal laut rufend begrüßt. Soll es unterstreichen, dass Tiffany ihn beim ersten Mal nicht wahrgenommen hat? Oder hatte Jens Wawrczeck mehrere Varianten der Begrüßung angeboten und beim Schnitt hat man sich versehentlich für zwei auf einmal entschieden?

Naja, ???-Fussball-Folgen-Standard... Leider wie immer...


Meine Wertung: 48%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Delfin in der Felsenbucht
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Alf Fisher Timo Sünnemann
Anne Theresa Underberg
Constable Tilo Schmitz
Constable Wilbert Achim Schülke
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Joe Till Huster
Julian Ivo Möller
Mr. Fisher Kai-Hendrik Möller
Mr. Patterson Wolfgang Berger
Mr. Venloe Ben Hecker
Polizist Holger Mahlich
Segler Tom Brake
Sven Erich Krieg
Rezension vom: 22.06.2015

Fünf Freunde
(112) ...und der Delfin in der Felsenbucht
Erschienen: 2015
Dauer: 59:26


Die Fünf Freunde entdecken in der Felsenbucht einen Delfin, dem es offenbar nicht gut geht. Hier kann nur Mr. Fisher helfen! Doch der ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit seinem Sohn Alf fahren sie aufs Meer, um ihn zu suchen. Dabei geraten sie mit ihrem Motorboot in ein riesiges Fischernetz, das scheinbar herrenlos durchs Wasser treibt. Und das ist erst der Anfang eines aufregenden Abenteuers, in dem die Fünf Freunde viel Mut beweisen müssen. Doch zum Glück können sie sich immer aufeinander verlassen.

Mein Kommentar: Wie immer haben die fünf Freunde Ferien und erleben ein für sie übliches Abenteuer. Dieses Mal geht es um einen Delfin, der sich in einem Fangnetz im Wasser verfing, dass da eigentlich gar nicht sein dürfte.

Der Fünfer nimmt die Spur auf, aber an wen immer sie sich auch wenden, niemand hört ihnen zu. Alle nehmen sie nicht ernst und tun ihre Hinweise und sogar Beweise als irgendwelche Zufälle oder Einbildungen ab. Niemand geht der Sache nach, recherchiert oder guckt vor Ort nach dem Rechten.

Etwas zu auffällig, dass ausgerechnet diejenigen, bei denen die Fünf mit ihrem Anliegen goldrichtig sind, absolut gar nichts tun. Es ist fast schon als plump zu bezeichnen, davon auszugehen, dass niemand der Hörer/innen auf die Idee käme, das merkwürdig zu finden und die entsprechen Personen als höchst verdächtig einzustufen. Denn selbstverständlich tut man genau das: "Häh? Warum geht der nicht mal eben nachgucken? Naja, dann steckt der wohl mit drin!" - das denkt man in einer Tour.

Aber abseits davon sind auch mehrere andere Dinge zu offensichtlich inszeniert; man wird auf jedes noch so kleine Indiz mit der Nase draufgestoßen.

Wirklich gefallen tut mir darum, dass die Freunde sich in der Tat redlich bemühen, dem Delfin zu helfen und dafür sorgen, dass er nicht ertrinkt. Tolle Message, find ich super.

Doch der Rest der Geschichte? Naja... Immerhin reißt die Produktion vieles wieder raus, denn die Schauplätze sind allesamt wunderbar vertont und auch bei den Sprechern und Sprecherinnen habe ich keinen Anlass zu Kritik.


Meine Wertung: 67%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Feuer auf Gut Ribbeck!
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Alfred Geitner Wolfgang Rositzka
Anna Ribbeck Elga Schütz
Christa Högel Tanja Geke
Feuerwehr-Einsatzleiter Hans Tennigkeit
Feuerwehrmann Stephan Chreszinski
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Horst Peters Rüdiger Hellmann
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Lea Emma Hellmann
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Philipp Ribbeck Oliver Böttcher
Sabine Merete Brettschneider
Toni Lino Böttcher
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 22.06.2015

TKKG
(192) Feuer auf Gut Ribbeck!
Erschienen: 2015
Dauer: 1:01:21


Eigentlich wollten TKKG nur ein paar ruhige Sommertage bei Gabys Brieffreundin Sabine in einem SOS-Kinderdorf verbringen. Als Tim, Karl, Gaby, Klößchen und Sabine - teils hoch zu Ross, teils auf dem Drahtesel - von einem kleinen Ausflug zum nahen Reitstall zurückkehren, eröffnet sich ihnen ein schreckliches Bild: Gut Ribbeck brennt lichterloh! Ein Unfall oder vielleicht doch Brandstiftung? Wer hätte ein Motiv, die Stallungen auf Gut Ribbeck anzuzünden? TKKG machen sich an die Arbeit, sammeln Indizien und fügen scharfsinnig die einzelnen Puzzleteile zusammen. Sie sind dem möglichen Täter auf der Spur - glauben sie zumindest.

Mein Kommentar: Hmpf... Ich komme mit dieser Folge einfach nicht klar. Eigentlich ist alles da: Abenteuer, mehrere verdächtige Personen, Ermittlungsarbeit, ja, sogar zwei Story-Wendungen sind geschickt eingeflochten.

Trotzdem... also ich weiss nicht... Wer es am Ende und warum getan hat, ist schlüssig und sogar menschlich verständlich: ABER: Wurde Phillipp nun wirklich dauernd von seinem Vater geschlagen und seine Mutter hat nie was dazu gesagt, oder nicht? Es wird einmal kurz angedeutet, dass es wohl so wäre, aber die Person, die Auskunft darüber gibt, betont, es nicht zu wissen, sondern nur, es sozusagen zu ahnen. Auch später erklärt die Frau Mama, Philipp habe ihr immer nur Hass entgegeben gebracht, aber erwähnt mit keiner Silbe, ob dieser Hass gerechtfertigt gewesen war. Es mag letzten Endes keine große Rolle spielen, denn so oder so gäbe es genug "Zündstoff" für dieses familiäre Problem, aber dennoch finde ich diesen Punkt äußerst wichtig; zumal, wieso soll Philipp seiner Mutter VERSPRECHEN, den Hof nicht zu verkaufen? Wenn sie sicher gehen wollte, hätte sie dies im Vertrag doch einfach festlegen lassen können? Warum sie es nicht tat, kann man sich denken oder nicht denken, oder ob sie wirklich die Schläge von Philips Vater für den gemeinsamen Sohn stillschweigend hinnahm, kann man sich denken oder nicht denken, aber solch gravierende Fragen müssen beantwortet werden, sonst ist der Geschichtsverlauf einfach für die Katz'.

Oh, und PS: Den wirklich schlechten End-Witz von Tim, Karl und Klößchen, dass Pferdefleisch tolle Steaks abgäbe, also, das ist echt etwas geschmacklos. Da ist ein Mädchen, dass an ihren Tieren hängt, und dann kommen drei so grobe Klötze, machen einen platten Spruch, deklarieren es wenig später als Witz und lachen sich kaputt? Oh man!


Meine Wertung: 63%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Schattenwelt
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
1. Polizist Tim Kreuer
2. Polizist Jesse Grimm
A.C. Berany Hanni Vanhaiden
Barfrau Theresa Underberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Chris Soi Anifantis
Corvy Karin Suender
Dr. Wilcomb Heinz Lieven
Emery Peter Weis
Francine Breckenridge Elga Schütz
Gamma Wolfram Grandezka
Ginger Heidi Schaffrath
Ivy Leonie Lander
Jason Woody Mues
Jeremy Bright Stephan Schad
John Stephan Benson
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lederhose Klaus Krückemeyer
Lemuel Garvine Tim Grobe
Mr. Andrews Henry König
Mrs. Fernandez Anja Topf
Mrs. Roalstad Beate Rysopp
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Franziskus Navek
Prof. Haynthorb Wolfgang Draeger
Prof. Roalstad Jürgen Thormann
Samantha Henrike Fehrs
Sanitäter Franzisko Löwe
Schwester Heikedine Körting
Stimme Wolfgang Völz
Taylor-Jackson Jona Mues
Walker Rüdiger Schulzki
Rezension vom: 24.05.2015

Die drei ???
(175) Schattenwelt
Erschienen: 2015
Dauer: 3:06:36


Die drei ??? bekommen eine einmalige Chance: Sie dürfen an der Universität von Ruxton für ein paar Wochen das Studentenleben testen. Doch schnell wird klar, dass hier nicht nur Vorlesungen, Partys und Wohnheimzoff auf sie warten, sondern ein neuer Fall!

Mein Kommentar: Wow, echt schon 175 Hörspiele? Und kam die vorherige Dreier-Jubiläumsfolge, (150) Geisterbucht, nicht erst vorletzte Woche heraus? Himmel, wie die Zeit vergeht... Auch kaum zu fassen, dass ich dieses Werk nun schon über eine Woche vorliegen habe und es bereits zehnmal angehört habe - um ihm mit meinem hier veröffentlichten Text möglichst gerecht zu werden.

Nun ja, der vierte (reguläre) Dreier-Fall für Die drei ??? steht an - und der gefällt mir insgesamt sehr, sehr gut; dennoch stören mich diejenigen Dinge, die mir missfallen, umso mehr. Zuerst möchte mal das Universitätsfeeling loben, das super vermittelt wird. Mal nicht das immer gleiche Rocky-Beach-Wohnwagen-Schrottplatz-Gebamsel. Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es ist auf Dauer einfach nicht mehr sonderlich interessant, und gerade das ist einer der Eckpfeiler für "Schattenwelt".

Ein wenig schwierig tue ich mich beim Formulieren meines nächsten postiven Aspekts, denn der ist behaftet von Ambivalenz: Die lange Spielzeit, die nie langweilig oder gestreckt wirkt, obwohl zugleich das Ende jedes Drittels immer damit brilliert, dass der nächste große Halunke entlarvt/hinter Gittern ist. Das nutzt sich ein wenig ab, weil man - auch innerhalb des gesamten Handlungsverlaufs - näher und näher an die eigentlichen Drahtzieher herankommt. Man weiss einfach, dass bei über drei Stunden Spielzeit nicht "jetzt schon" alles gelöst ist, da muss noch mehr kommen - und das impliziert weiterhin, dass Person X, die soeben dingfest gemacht wurde, wohl doch nicht der Kopf derjenigen ist, die auf Ruxton ihr Schindlunder treiben. Und eben das ist etwas zäh: Person 1 erwischt, die war's aber nicht, Person 2 erwischt, die war's aber ebenfalls nicht, Person 3 erwischt, aber die ist es nicht, Person 4, die es auch nicht war... So geht das mehr oder minder bis zum (wirklichen) Ende. Es fehlen die Aha-Momente.

Aber, wie ich schrieb, ich möchte das nicht als echten Negativ-Kritikpunkt verstanden wissen, denn trotz der ständigen Kenntnis (als Hörer/in), dass es bei soviel Restspielzeit noch nicht vorbei sein kann, passiert immer wieder etwas neues, dem man gern noch weiter und weiter zuhört. Weil, ich erwähnte es zu Beginn bereits, die Atmosphäre stimmt, dauernd was los ist und der Fall logisch und nachvollziehbar vorankommt. Nicht unbedingt spannend, aber unterhaltsam - interessant, könnte man vielleicht auch sagen.

Vielleicht gibt es sogar einige, die den (meiner Meinung nach) hier und da eingestreuten vermeintlichen(!) Humor als solchen ansehen und an den entsprechenden Stellen lachen können. Aber wenn Peter versehntlich in den Lyrik-Kurs muss, und sich Justus und Bob königlich darüber amüsieren und alberne Witzchen machen, naja... Zwei Jungs, die schon so erfahren sind, mehrfach durch Dick und Dünn gingen, und auch längst nicht mehr 8 Jahre alt sind, lachen über so einen Quatsch? Das ist das Einzige, was meiner Ansicht nach, im gesamten Hörspiel nicht funktioniert. Die Szenen, in denen "etwas Lustiges" geschieht, sind zwar rar gesäht, aber dennoch finde ich die jedes Mal einfach zum Gähnen und kann nur leicht die Nase rümpfen.

Etwas unpassend finde ich auch Bobs Vater in dieser quasi-mystischen Rolle; mir ist das zu konstruiert. Dieser eher unscheinbare Mann, der, egal ob Buch oder Hörspiel, ein gewisses Bild über seine Person gefestigt hat, fällt hier in gewisser Weise aus der Rolle, indem ein Geheimnis über ihn gelüftet wird, das so gar nicht zu dem genannten stark geprägten Bild passen will; hier wäre mir lieber gewesen, die drei ??? hätten auf der Uni z.B. einen Professor als Auftrggeber erhalten, woraus sich dann der Fall entsponnen hätte, denn die Sache mit Bobs Vater ist vollkommen unspannend, weil von Anfang an klar ist, dass der Verdacht gegen ihn sich am Ende ganz anders herausstellen muss und dass es nur so gedreht wurde, als hätte er wirklich Dreck am stecken.

Und, ja, das Ende. Die Auflösung ist mir eine Spur zu phantastisch - ich belasse es einfach mal bei dieser Beschreibung, um nichts vorwegzunehmen... :)

Trotzdem eine insgesamt doch eher gute Folge, die ich auch nach nun zehnmaligem Hören nicht satt habe. Und das spricht eine deutliche Sprache, oder?


Meine Wertung: 82%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das Geheimverlies im Schloss
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Baron Hasting Stephan Schad
Baronin Hasting Beate Rysopp
Dick Jannik Endemann
Eddy Woody Mues
George Alexandra Garcia
Gregory Heinz Lieven
Julian Ivo Möller
LS Ansage Wolfram Grandezka
Mr. Tate Stephan Benson
Ronald Rüdiger Schulzki
Rezension vom: 04.05.2015

Fünf Freunde
(111) ...und das Geheimverlies im Schloss
Erschienen: 2015
Dauer: 56:25


Ferien auf einem Schloss! Während Anne sich am liebsten in eine Prinzessin verwandeln würde, lauschen ihre Freunde gespannt der Legende von Prinz Aldous. Der ist auf einem alten Gemälde zu sehen und soll noch immer in einem geheimen Verlies im Schloss spuken. Als plötzlich zwei der Fünf Freunde verschwinden, wird es richtig unheimlich. Zumal außer ihnen nur noch der alte Butler Gregory auf dem Schloss ist. Nur in letzter Minute können die Fünf Freunde einen gemeinen Betrug verhindern.

Mein Kommentar: "Geheimverlies" und "Schloss" - gleich zwei typische Fünf-Freunde-Schlüsselbegriffe allein schon nur im Titel der Folge. Na, was das wohl wird? Nun, ein in der Tat sehr hörenswertes Hörspiel ist das geworden.

Es beginnt zunächst damit, dass die Freunde im Zug sitzen und dann auch beim Schloss ankommen und begrüßt werden. In diesen ersten Minuten werden fast alle Charaktere dann auch gleich kurz vorgestellt. Und auch vom Geheimverlies ist bereits die Rede. Somit sind wir also gleich vom Fleck weg im Bilde. Auch der weitere Verlauf ist schön atmosphärisch und recht realistisch sowie spannend erzählt. Gute Produktion, gute Sprecher, gute Musiken... Nix zu Bemängeln.

Nur am Ende ist es dann leider doch unglaubwürdig, wie der Beinahe-Geschädigte mit der Situation umgeht, und auch, wie - ja, unglaubwürdig! - "Täter" und Komplize bei der Sache wegkommen. Alle haben sich lieb, alles ist vergeben und vergessen. Das Wie und Warum will mir dabei nur leider nicht in den Sinn kommen, schließlich lief diese ganze Kiste schon eine gaaanze Weile, und dann einen auf "Einmal ist kein Mal!" zu machen, find ich arg überzogen; zumal ich auch den Grund für die "Vergebung" nicht wirklich verstehe. Wieso sollte der Täter seinen Komplizen vor der Polizei verschonen? Oder wird der Täter gar nicht an diese ausgehändigt? Und wenn nicht, warum nicht?

Alles in allem ein wirklich schöner Fünf-Freunde-Fall, den man am Ende auf dem ansonsten konstant guten Niveau hätte halten können, wenn man es so gedreht hätte, dass der Täter irgendwie entkommt, und dass der Komplize eine bittere Entschädigung hätte bezahlen oder für 1-2 Jährchen ins Kittchen hätte gehen müssen, wegen eines bislang tadellosen Rufes, oder irgendsowas.


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)