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Cover: Nord-Nordwest zum Hexenplatz
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Anton Berger Erkki Hopf
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Kurt Fechner Robin Brosch
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Safira Marion Martienzen
Theresia von Steinbach Sabine Hahn
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 16.04.2015

TKKG
(191) Nord-Nordwest zum Hexenplatz
Erschienen: 2015
Dauer: 58:04


Tim, Karl, Gaby und Klößchen haben die moderne Art der Schnitzeljagd für sich entdeckt: Geo-Caching. Mit Hilfe eines GPS-Geräts navigieren sie durch die Landschaft am Schwarzweiler Wald und suchen nach kleinen, gut versteckten Dosen - ein schöner Spaß! Aber aus Spaß wird Ernst, als sie einen Mann mit Motorradhelm beobachten, der etwas vom Feld in den Wald schleift. Handelt es sich dabei etwa um eine Leiche? Schon sind TKKG mitten drin in einem mysteriösen Fall... Wer jagt den Schwarzstorch? Und warum? Was hat es mit dem mystischen Kraftplatz am Moor auf sich? Und warum zum Teufel verfolgt ein Sportflugzeug TKKG?

Mein Kommentar: Ich komme nicht umhin, bei dieser Folge das Gefühl nicht loswerden zu können, dass es sich hierbei um einen ???-Fall handelt. Der Verlauf entspricht dem eines ???-Falls, die Dialoge teilweise ebenfalls, und dass Gaby häufig eher "nur dabei" ist, schimmert auch sehr kräftig durch. Gerade dann, wenn der Erzähler erwähnt, was Tim, Karl und Klößchen sagen/machen/denken, und dabei Gaby praktisch nicht erwähnt, hat man das Gefühl, dass er eigentlich Justus, Peter und Bob meinen würde.

Zugleich gibt es Szenen, in denen man den "alten Supermann-"Tim deutlich erkennen kann, und dann andere Szenen, wo man den "neuen" Tim verwundert vermisst. So rast ein Motorrad auf TKKG zu, aber Tim stellt sich diesem in den Weg, statt wegzurennen. Warum? Was verspricht er sich davon? Natürlich verletzt er sich und kann daraufhin nur noch humpeln, aber dennoch bleibt er am Ball und verkneift sich schmerzgetränkte Jauchzer, sondern bewegt sich immer noch schneller voran als Gaby, Karl und Willi. Natürlich! Ferner bricht Tim in eine Hütte ein - öhm, ja... Da fällt mir nicht mal eine Formulierung ein, um das hier zu würdigen.

Insgesamt laufen am Ende dann aber alle Fäden zusammen und es klärt sich alles auf. Nur wirkt das merkwürdig konstruiert. Ich will hier jetzt gar nicht Themen wie Spiritualität, Esotherik und dergleichen positiv wie negativ kritisieren, aber wie eindimensional einfältig, ja, abergläubisch gar, die Figur Theresia von Steinbach dann letzten Endes wegkommt, ist schon albern. Das ewige Leben? Oder zumindest eine Verlängerung? Und das noch auf Kosten anderen Lebens? Spielen bei solchen Dingen nicht auch noch zumindest eine Art Ethik eine Rolle? Und was ist mit Kharma? Was mit dem schnöden Mammon, den sie für all das einsetzt? Nun, mir will das alles nicht so recht in den Kopf. Eine Frau, die offenbar gebildet ist, ein erfülltes Leben hatte, und die durch eine schwere Krankheit sozusagen zur Natur und zu sich selbst fand, hat einige der wichtgsten Lehren des Ganzen nicht verstanden? Nee, das passt nicht zusammen. Zumindest nicht im Kontext, den das Hörspiel mitbringt. Ich kann hier leider nur den Kopf schütteln.

Aber nun ja, nehmen wir das Ende mitsamt Aufklärung einmal beiseite und denken uns für einen Moment, dass dies alles etwas anders erklärt werden würde, ist der Fall bis dahin recht gut gemacht, finde ich. Sehr gute Produktion, alle Sprecher/innen liefern eine klasse Performance, gerade Klößchen und Karl gefallen mir besonders. Und, nun ja, mit diversen Verdächtigen und allerlei Vorkommnissen kommt keine Langeweile auf, im Gegenteil, ich würde sagen, dass es sogar ausreichend spannend ist. Eben, weil dauernd was passiert.

Aber dann kommt eben nunmal leider das Ende - und das versemmelt einfach alles, weil es wahnsinnig unlogisch ist. OK, ja, ich könnte mir das alles irgendwie erklären, zumal gerade bei Themen wie Esotherik jeder vieles immer ein wenig anders "intrerpretiert" und auslebt, aber dennoch sollten gerade die grundlegenden Dinge nicht so schräg missverstanden werden. Doch selbst, wenn ich mir mit viel gutem Willen auch DAS noch zurecht denken könnte: Es ist nicht meine Aufgabe! Sondern die der Story. Eine Story, die offene Fragen zurücklässt und nicht alle Details zu Tode erklärt, das ist eine Sache. Aber eine Story, die derartige Ungereimtheiten zurücklässt, das ist geht einfach nicht, denn, wie schon erwähnt, Frau von Steinbach wirkt insgesamt eher mitfühlend, gebildet und tolerant - da langen mir die lauwarmen Erklärungen für ihre Taten einfach nicht.

Darum eine schwierige Wertung. Einfach alles richtig gemacht, aber dann kommt das Ende und vermasselt es. Ich denke, eine gerade noch Gnaden-65%-Wertung scheint einigermaßen fair zu sein.


Meine Wertung: 65%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das Tuch der Toten
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Angus Till Demtröder
Baxter Hans Kahlert
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Grace Powell Luise Lunow
Guillermo Mario Ramos
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kranführer Klaus Dittmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Stanley Morgan Romanus Fuhrmann
Steve Martin Brücker
Rezension vom: 09.03.2015

Die drei ???
(174) ...und das Tuch der Toten
Erschienen: 2015
Dauer: 1:03:02


Ein zunächst harmloser Ausflug entwickelt sich zu einem geheimnisvollen Fall für die drei ???: In einem sagenumwobenen Waldgebiet in den Santa Monica Mountains streift eine düstere Gestalt umher. Ein Wesen aus der Urzeit? Justus, Peter und Bob stoßen auf rätselhafte Spuren. Was sie nicht wissen: Sie sind nicht die Verfolger, sondern die Beute...

Mein Kommentar: Also, so allmählich... Dass die Titel der aktuellen ???-Geschichten oft arg an den Haaren herbeigezogen sind (wenn man versucht, sie mit dem Inhalt selbst in Verbindung zu bringen), nein, jetzt fangen sie damit auch bei den Klappentexten an. Die kurze Zusammenfassung auf der Rückseite liest sich wie eine Rohfassung für einen neuen Scream-Film. Was noch akzeptabel wäre, wenn es in der Geschicnte auch tatsächlich so käme/wäre, doch es ist wie beim Titel: Zwar stimmt es so irgendwie und ist darum nicht falsch, aber trotzdem passt es nicht zusammen. Einzig, dass hier und da mit "Ta-ta-ta-taaaa"-Quasi-Schock-Momenten hantiert wird, wo urplötzlich irgendwas/-wer auftaucht - aber auch das ist eher nebenbei und hat eigentlich nicht viel mit dem eigentlichen Fall zu tun.

Überdies verrät sich diese ???-Folge mehrfach selbst, weil allzu deutlich "Gegenaussagen" getroffen werden oder an und für sich völlig nebensächliche Dinge explizit erwähnt werden - und was DAS bedeutet, wissen wir mittlerweile genau. Doch statt uns auf's Glatteis zu führen, kommt es dann auch tatsächlich so, wie wir beim Erkennen solcher Momente vermuten. Wenn da also ein Angestellter rumplärrt, dass der Sohn der Protagonistin, welcher Polizist ist... ...und wenn dann der Hund ausführlich beschrieben und als erfolgreiche Polizei-Schnüffelnase dargestellt wird... Naja... Ihr merkt schon, worauf ich hinaus will.

Etwas merkwürdig ist indes, wie umwegig der Fall verläuft, um möglichst "unerklärlich" zu sein, aber dann nach etwa zwei Dritteln Spielzeit alles aufgelöst ist und deshalb natürlich klar wird: Es ist nicht alles aufgelöst, denn es geht noch weiter. Das wäre in Ordnung, es ist nur schade, wie geradlinig es dann bis zum Ende weitergeht.

Dann, am Ende, kommt die übliche Abschlusszusammenfassung, bei dem auf die Schnelle auch noch der Rätseltext, welcher ganz am Anfang einmal genannt, ansonsten aber nie beachtet, aufgelöst wird.

Insgesamt ein sehr gut produziertes Hörspiel mit toller Atmosphäre. Der Fall selbst ist allerdings recht mager, weil er aufgrund zu deutlich genannter Randfakten zu leicht zu durchschauen ist, andererseits so umständlich erzählt wird, dass man sich am Ende fragt, warum es zwei Stories braucht, die in gewisser Weise parallel laufen, um am Ende in einer dritten Story zu gipfeln...


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...auf dem Pfad der Küstenschmuggler
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Bauer Gibson Klaus Dittmann
Constable Brixton Wolf Frass
Constable Jones Michael Bideller
David Patrick Bach
Dick Jannik Endemann
Dr. Miller Udo Schenk
George Alexandra Garcia
Jack Tim Grobe
Julian Ivo Möller
Luka Malon Stahlhut
Norman Martin Brücker
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Patrick Marco Spina
Polizist Hans Joachim Dethlof
Scarlett Antje Otterson
Walter Douglas Welbat
Winston Martin May
Rezension vom: 17.02.2015

Fünf Freunde
(110) ...auf dem Pfad der Küstenschmuggler
Erschienen: 2015
Dauer: 55:46


Die Fünf Freunde fahren zum Windsurfen an Cornwalls Küste. Kaum haben Julian und Dick die Wellen des Atlantik erobert, geraten sie in Seenot und werden in letzter Minute von einem Frachter gerettet. Auf dem Schiff scheinen seltsame Dinge vor sich zu gehen. Zur selben Zeit machen Anne, George und Timmy eine sehr merkwürdige Entdeckung und schon stecken alle Fünf in einem neuen, aufregenden Abenteuer.

Mein Kommentar: Wow, endlich Ferien! :) Zwar bereits zum einhundertzehntenmal, aber es ist doch trotzdem immer wieder großartig. Und endlich auch mal etwas, dass wir noch nie hatten: Eine Folge, in der die fünf Freunde Schmuggler verfolgen. Naja, ok, lassen wir das! :)

Dass es nicht so wirklich um Schmuggler geht, ahnen wir spätestens, als der kleine Junge krank ist und die Antibiotika nicht mehr helfen; vermutlich, weil sein Körper sie schon zu häufig zu häufig zu sich nahm. Da er seine Tabletten aber immer nur nach Vorschrift erhielt, bleibt unerklärlich, was los ist; auch, wenn Dr. Miller fragt, ob vielleicht das Essen Antibiotika enthielte... Naja... Da wissen wir Hörer/innen, wie der Hase läuft und haben verstanden, dass es nicht so wirklich um die Schmuggler geht. Da aber außerdem Julian und Dick an Deck eines Schiffes "stranden" und der eine Matrose zum anderen sagt, dass er die Kids nicht hätte aufnehmen dürfen, haben wir erneut verstanden, wie das am Ende aussehen wird.

Die Klangkulisse ist hervorragend, gerade bei den Szenen am Strand und an Bord kommt ein geiles Feeling auf. Alle Sprecher/innen sind zudem in Topform und Größen wie Douglas Welbat, Klaus Dittmann und Wolf Frass machen erst recht Spaß. Die Musiken machen mächtig Laune und es gibt keine Längen in der Story. Leider nur ist diese Folge, wie bei den Fünf Freunden häufig der Fall, bereits zu Beginn so offensichtlich, dass nur wenig Spannung aufkommt, weil man viel zu schnell weiss, was los ist.

Dennoch geht diese Folge absolut in Ordnung, denn ich höre "Fünf Freunde" vornehmlich wegen der abenteuerlichen Atmosphäre - und das bekommt man hier definitiv geliefert. Darum gebe ich gerne 70%. ...nur der Titel, oh man...


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der eiskalte Clown
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Georg Tim Kreuer
Hannes Jona Mues
Holger Hans-Benno Pest
Jorina Soi Anifantis
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Glockner Wolfgang Draeger
Margot Glockner Renate Pichler-Grimm
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Sabine Julia Fölster
Thorsten Stephan Benson
Werner Jesse Grimm
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 16.02.2015

TKKG
(190) Der eiskalte Clown
Erschienen: 2015
Dauer: 1:02:22


Dieser Winter dauert lang in der Millionenstadt. Die Schneedecke ist weit entfernt davon zu schmelzen und Klößchen wird von einem ziemlich lästigen Schnupfen geplagt. All das zusammen ist zwar nicht gerade angenehm, aber nichts im Vergleich zu dem, was dann passiert. Alles beginnt mit dem Einbruch im Feinkostladen von Gabys Mutter. TKKG ahnen nicht, was dieses Verbrechen nach sich ziehen wird: Angst, Erpressung und das Zerbrechen von Freundschaften. Jemand scheint es auf TKKG abgesehen zu haben - und hat dabei jeden Schritt penibel geplant...

Mein Kommentar: Ein sehr... sagen wir mal "bizarres" Bild wird hier von TKKG gezeichnet. Worum geht es? Nun, Gabys Tagebuch wird entwendet und dann werden peu a peu Zitate daraus im Internet veröffentlicht. Unter anderem Schüler und Schülerinnen der Internatschule lesen dies und machen sich darüber lustig.

Dass man sich hier gemobbt und machtlos fühlt und deshalb ungehalten reagieren kann, ist nur verständlich. Insofern verstehe ich eigentlich Gabys Laune. Allerdings ist es dennoch seltsam, wie, ja, eben "bizarr" TKKG hier dargestellt werden. Einzig Klößchen - und in Maßen auch Karl - zeigt Rückgrat und gefällt mir sogar sehr gut.

Tim wird geradezu entlarvt - ich vermute allerdings, dass dies vom Autoren unbeabsichtigt geschah. Wann immer Karl, Klößchen oder Gaby einen Vorschlag machen, etwas bemerken oder zum eigentlich richtigen Handlungsschritt drängen, ist Tim dagegen, sperrt sich, weiss alles besser und erklärt, wenn etwa Klößchen bemerkt, dass im Adlernest irgendwas anders als sonst wäre, dass Klößchen sich - gelinde gesagt! - das nur einbilde, dann aber bemerkt, dass ein ihm wichtiges Foto fehlt und tatsächlich Klößchen anpampt, wo es sei. Anderes Beispiel gefällig? Bei Glockners wird eine Scheibe eingeschlagen, daraufhin Gabys Buch gestohlen - warum sollte man die Polizei, oder wenigstens "nur" Herrn und Frau Glockner über den Verlust informieren? Wurden vielleicht auch noch andere Dinge gestohlen oder zerstört? Egal, TKKG machen das selbst - bestimmt Tim ganz allein! Oder später, als die Übeltäter fordern, Klößchen solle 10.000€ von seinen Eltern stehlen, damit alles wieder ins Reine käme, was VERLANGT Tim da von Klößchen, der das ablehnt? Er redet auf Klößchen ein, dass dieser unbedingt das Geld zu stehlen habe, da es ja nur "geliehen" sei... ...und das waren jetzt nur DREI Beispiele. Es gibt noch mehr! Tim kommt hier absolut nicht gut weg. Ich bin mir sicher, der Autor wollte nur menschliche Schwächen - zumal bei Jugendlichen - aufzeigen und es quasi "etwas realistischer" machen, aber das geht auch anders. Wenn mir damals ein Einbrecher etwas gestohlen hätte, ja natürlich wäre ich da zu meinen Eltern geflitzt, zumal ja auch eine Scheibe zertrümmert wurde. Aber Tim wird hier so selbstgerecht dargestellt, wie man ihn all die Jahre immer in Verdacht hatte. Und dies endlich einmal bestätigt zu bekommen, ist ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Bei Gaby ist es ähnlich. Sie ist zwar die Hauptleidtragende und natürlich wünsche ich niemandem eine solche Erfahrung, aber WAS in ihrem Tagebuch steht, also das ist echt schräg und nicht gerade wenig narzistisch. Und davon abgesehen, dass sie es gerade schwer hat und nervlich gefordert wird, sollte ein Mädchen, dass schon zigmal entführt, bedroht und eingesperrt wurde und dass schon mehrfach in brenzligen Situationen war, eventuell ein klitzebisschen mehr Übersicht zeigen können. Nicht zu vergessen, die etwas arg verehrenden Schwärmereien gegenüber Tim, die doch sehr deutlich das Klischee "Ich wirke zwar sehr tough, aber im tiefsten Inneren bin ich ein verwöhtes Gör, das gerettet werden will" mehr als nur durchschimmern lassen. Dennoch gefällt mir irgendwie, dass Gaby auch mal so richtig abstänkert und vor allem Tim einige Male - verbal! - über den Mund fährt und einsieht, dass Super-Tim sich auch mal irren kann. Wurde auch mal Zeit!

Bei Karl ist es nicht ganz so schlimm wie bei Tim und Gaby, aber mir geht wieder einmal auf den Keks, dass derselbe Autor, der in der Vergangenheit schon öfters mal "Computer-Fakten" durcheinander brachte, auch hier selbiges tut; wenn er sich auch sehr schwammig ausdrückt, um sich nicht zu tief reinzureiten. Karl soll schlichtweg schuld daran sein, dass dessen Vaters wichtige und supergeheime Forschungsdaten aus dem heimischen Familiennetzwerk entwendet wurden, da (Zitat!) "Karls Rechner die Einstiegstelle war, weil Karl die Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt" hätte. Aha! Wie das gehen soll, ist mir ein Rätsel. Was hat er gemacht? Die Firewall und den Virenscanner deaktiviert? Seit Monaten keine Updates installiert? Das sind einfache Heim-PCs, nicht die Server aus Fort Knox, wie sicher kann man also Heim-PCs denn bitteschön machen? Allerdings muss ich mich ernsthaft fragen, warum Karls Vater seine tollen Forschungsdaten nicht separat hält, und sie überhaupt im Heimnetzwerk freigibt, oder seine Daten nicht zumindest(!) verschlüsselt. Jedenfalls: Dass Karls Vater sich da tierisch aufregen wird, ist verständlich, niemand würde sowas geil finden, aber warum das unbedingt Karls Schuld sein soll, weil er (Karl) Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt (wie auch immer das aussehen soll!), will sich mir einfach nicht erschließen. Allerdings frage ich mich andersrum: Nimmt man das alles mit viel Wohlwollen hin und akzeptiert es, bleibt: Warum zum Kuckuck checkt Karl nicht mal all die Logs von Router, Firewalls, Virenscannern, schaut mal in den Autostart und soweiter und prüft, ob es irgendwelche Spuren für das Wie, Wann und/oder Wer gibt. Kurz: Das ergibt einfach keinen Sinn.

Klößchen ist hier tatsächlich der Einzige im TKKG-Vierer, der sympatisch und natürlich rüberkommt - noch dazu lässt er sich nicht dazu überreden, die 10.000€ aus dem Safe seines Vaters zu stehlen. Dieserlei Charakterzug kennt man von ihm eher selten. Insofern also auch eher untypisch, wenngleich trotzdem eigentlich super von ihm!

Aber denkt hier eigentlich niemand mal daran, endlich die Polizei und/oder die Internatsleitung zu verständigen? Jedenfalls: Gerade Tim und Gaby benehmen sich so selbstgerecht, dass das auf keine Kuhhaut geht, dass es auf fast unmögliche Weise schwerfällt, Mitgefühl zu entwickeln - nicht zu vergessen, dass man hierbei auch immer diverse Szenen aus der (TKKG-)Vergangenheit im Kopf herumspuken hat. Aber werden die TKKGs für die Zukunft etwas daraus lernen? Sich ab sofort etwas kollegialer zueinander und umsichtiger verhalten, nicht mehr dauernd andere grundlos verdächtigen, nötigen und sie bedrohen? Na, wohl sicher nicht...

Sieht man DAVON allerdings einmal ab, ist der Fall an und für sich solide gemacht und einigermaßen spannend. Selbst das Tatmotiv ist nachvollziehbar. Jedoch gibt es viel zu viele Zufälle und einerseits erkennt Tim, dass in Frau Glockners Geschäft niemand von draußen eingedrungen sein kann, überlegt andererseits aber keinen Moment lang, wie Gabys Tagebuch gestohlen werden konnte. Und wie Karl auf die Lösung des Rätselverses kommt, kapiere ich auch nicht. Die Erklärung ist zwar eigentlich nachvollziehbar, aber hanebüchen ist dennoch, wie Karl das alles zusammengedichtet hat. Noch dazu ist ein Witz, wieso die Täter davon ausgehen, dass Karl das Rätsel innerhalb von ca. 22 Stunden lösen wird, sodass Gaby zur geforderten Zeit an Ort und Stelle ist. Ich wäre da im Leben nicht drauf gekommen. Wäre nicht viel sinnvoller gewesen, Gaby einfach an Punkt X hinzubestellen?

Immerhin ist die Produktion spitzenmäßig, die (klangliche) Atmosphäre ist super, alle Sprecher/innen machen ihren Job hervorragend, und Altmeister/innen wie Renate Pichler und Wolfgang Draeger serviert zu bekommen, ist sowas wie die Kirsche obendrauf.

Aber: Was der Autor hier gemacht hat, ist ein Kardinalfehler erster Güte. Den Zeigefinger schwingen und den Pädagogen raushängen lassen, ist ok für mich, aber das anhand von einem SOLCHEM Tim und einer SOLCHEN Gaby zu tun, das ist ganz, ganz schlecht. Es ist fast unmöglich, die beiden zu bedauern, vor allem, wenn man ihre "Vergangenheiten" bedenkt, und darum geht der Schuss mit der Vorbildfunktion derbe nach hinten los. Im Gegenteil, wenn man mal genauer drüber nachdenkt, täte es im Besonderen Tim einmal gut, einen Dämpfer verpasst zu bekommen - aber stattdessen fällt er in sein altes Besserwisser-und-Supermann-Image zurück und dann soll man auch noch - TROTZ Krisensituation! - mit ihm mitfiebern oder gar etwas daraus lernen? Wie soll das denn gehen?

Insofern: Wäre Tim "sozialer" in seinen Handlungen und Aussagen, und wäre Gaby eine Spur gefasster, und wären einige Szenen "verständlicher", ja, dann wäre das hier locker eine Wertung mit 85+ Prozent. So aber langt es nur für 50.


Meine Wertung: 50%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Dämon der Rache
Rolle Sprecher/in
"The Destroyer" Stephan Schad
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Alvin Cray Michael Bideller
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Butler Rupert Udo Schenk
Darby Farnham Christine Jensen
Earl Forrester Tobias Schmidt
Gewendolyn Pembroke Aranka Jaenke-Mamero
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lance Vaughn Rainer Schmitt
Lloyd Lutz Werner Mackensy
Luke Daniel Kirchberger
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Rezension vom: 25.01.2015

Die drei ???
(173) Dämon der Rache
Erschienen: 2015
Dauer: 1:10:05


Bei einer Ballonfahrt entdeckt Peter in der Nähe einer abgelegen Villa ein Monster. Eindeutig ein neuer Fall für die drei ???! Ihre Ermittlungen führen die Detektive zur seltsamen Mrs. Pembroke und ihrem Neffen Luke. Die beiden werden von einer grässlichen Gestalt bedroht. Luke bittet Justus, Peter und Bob um Hilfe. Doch schnell wird klar: Der Dämon der Rache ist nicht aufzuhalten...

Mein Kommentar: Es beginnt damit, dass die drei ??? an einer Ballonfahrt teilnehmen - und plötzlich sieht Peter, wie eine Frau von einem Fischfratzenwesen mit Harpune verfolgt wird. Hier ist nicht nur die Einführung seltsam, weil alles so merkwürdig passiv geschildert wird - von der Ballonfahrt selbst bekommt man in keiner Weise irgendwas mit! -, sondern vor allem auch: Peter erkennt, in so manchem Meter Höhe über dem Erdboden also genau das Gesicht einer Gestalt, und sogar, dass es eine Harpune trägt. Was für Augen hat den bitte unser guter, alter Peter Shaw? Etwas glaubhafter wäre gewesen, wenn Peter dies mit einem Fernglas vor Augen beobachtet hätte.

Nun, Justus beschließt daraufhin demokratisch, dass die drei Detektive später mal nach dem Rechten schauen, was sie dann auch tun. Sie stoßen hier auf den Jungen Luke, der in dieser Folge so etwas wie der Sidekick der drei Detektive wird. Dagegen hätte ich nichts, denn Daniel Kirchberger (als Luke) macht seinen Job sehr ordentlich, und es klingt nur minimal abgelesen, aber die Regie, bzw. das "Zusammenkleben" der Dialoge, macht deutlich, dass geixt wurde (die Sprecher/innen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und getrennt von einander aufgenommen); allzu häufig klingen die Gespräche zwischen Luke und den drei ??? nicht natürlich, weil der Tonfall eines Antwortsatzes auf eine vorangegangene Aussage oder Frage einfach nicht so recht zusammenpassen will. Es ist beinahe so, als frage jemand nach der Uhrzeit, aber als Antwort erhält die Wegbeschreibung zum nächsten Supermarkt.

Alles in allem läuft der Rest des Falls aber einigermaßen spannend ab. Obwohl "spannend" nicht der rechte Begriff ist, denn es gibt zwar diverse Personen im und um das Pembroke-Haus herum wahrzunehmen, aber "spannend" ist das alles eigentlich nur, weil man immer wieder diverse Schlagworte hört, die man als geschulte/r ???-Hörer/in sofort aufnimmt und versucht in einen Kontext zu bringen, denn wie immer wird nichts erwähnt, was nicht in irgendeiner Weise Relevanz besitzt, sodass man bei jedwedem Nebensatz, der eine Erklärung oder Herkunft erläutert, weiss: Das sollte ich mal im Hinterkopf behalten.

So erhält man mehr und mehr dieser Schlagworte (etwa Trinität, Kranich, Handyempfang...), Untermieter, okultistisch interessierte Damen und dergleichen, aber man kann mit alledem erst ganz am Ende was anfangen. Bis Justus, 10 Minuten vor Hörspiel-Ende, offenbar bereits weiss, wie alles zusammenhängt, denn er bereitet hier den Showdown vor, der nun vom Erzähler eingeleitet wird.

Jetzt folgt Justus' Monolog und alles erklärt sich peu a peu. Nur ist das seltsam konstruiert - dass das Ganze alles in allem dann auch noch recht banale Hintergründe hat, ist dabei gar nicht mal so wichtig. Denn es ist so, dass bis zur Mitte der Folge an und für sich nichts nennenswertes geschieht; außer, dass Mrs. Pembroke hin und wieder irgendeinen ungereimten Quatsch daherstammelt, bis man ca. 15 Minuten später erfährt, warum Mrs. Pembroke dies tut - und dann folgt fast direkt hinterher der Showdown.

Und deshalb habe ich vorhin auch den Begriff "spannend" in Anführungszeichen gesetzt, denn spannend ist das hier eigentlich nicht, sondern vielmehr glaubt man als Hörer/in die ganze Zeit, mit all den Personen und Schlagworten irgendwas anfangen zu können, sobald man noch 1-2 Hinweise erhalten hätte; aber man bekommt sie erst, wenn Justus am Ende die ganze Sache runterrattert. Somit lässt sich das Gefühl der Spannung viel eher durch "Undurchsichtigkeit" und "mangelde Antworten" erklären, denn die eine Szene, in der Peter der Fischfratze mit Harpune gegenübersteht - auch, wenn sie wirklich toll vertont wurde! - , naja, wir alle wissen ja, dass sich solcherlei Phänomene jedes Mal irgendwie rational und weltlich erklären...

Aber auch der Showdown wird wieder einmal mit Standardkost beendet. Nicht nur, dass man die Hörer/innen im Dunkeln tappen lässt und nur Justus immer alles begreift, ohne dass man wüsste, wieso, nein, auch das wirklich immer langweiliger werdende "Verbrecher wurde überführt, kann nicht mehr leugnen und bedroht nun kurzerhand die drei ??? - doch dann taucht urplötzlich aus dem Nichts Person XY auf und vereitelt dieses Vorhaben!"-Ende trägt seinen Teil dazu bei, dass man keinerlei Spannung empfindet. Schon, wenn am Ende Sätze fallen wie: "Na gut, ihr habt mich ertappt, aber dafür tue ich euch jetzt etwas an, damit ihr mich nicht verraten könnt", weiss ich bereits: Da kommt gleich noch irgendjemand! ...man, das ist sowas von unspannend! Ist keinem der ???-Geschichtenschreiber/innen mal aufgefallen, dass solche Endsequenzen in letzter Zeit viel zu häufig vorkommen?

Naja, die Produktion ist wunderbar - abgesehen von Mrs. Pembrokes doch seeeehr, seeeehr durchdringer Stimme und den Luke-???-Dialogen.


Meine Wertung: 50%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Eisenmann
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Anthony Lutz Harder
Arthur Pepper Frank Thannhäuser
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Cecile Jezero Sandra Quadflieg
Deborah Kornelia Lüdorff
Drago Martinez Konstantin Graudus
Fred Osborne Erik Schäffler
Goodween André Minninger
Heavy-Metal-Tante Iris Rufner
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Short Manfred Liptow
Rezension vom: 10.12.2014

Die drei ???
(172) ...und der Eisenmann
Erschienen: 2014
Dauer: 1:12:55


Auf einer einsamen Insel stoßen die drei ??? auf den Künstler Drago Martinez. Der hat großen Erfolg mit seinem einzigartigen Werk Eisenmann. Doch die Freude darüber ist kurz: Drago wird verfolgt und fürchtet um sein Leben! Steckt ein verrückter Kunstliebhaber dahinter? Offenbar sind die drei Freunde der Lösung zu nahe, denn jemand lockt sie in einen Hinterhalt...

Mein Kommentar: Ich habe mir diese Folge in den letzten zwei Wochen regelmäßig angehört und kann auch jetzt immer noch nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was genau es ist, dass sie mir so gut gefällt. Denn es gibt ja durchaus einige kritikwürdige Punkte.

Wie etwa Justus, der ohne jeden greifbaren Anhaltspunkt in die Fluten springt und bei einigermaßen ungutem Wetter mehrere hundert Meter auf eine möglicherweise anthraxverseuchte Insel schwimmen will. Ihm ist halt einfach danach... Aber ist es nicht gerade für Justus mehr als nur untypisch, genau solche Dinge zu tun? Sportlich sein und potenzielle Gefahren ohne jeden detektivischem Eifer zu ignorieren?

Auch etwas seltsam ist, dass ab der zweiten Hälfte des Falls die ganze Mischpoke leicht undurchsichtig wird und man zwei bis drei Durchhör-Anläufe benötigt, um der gesamten "Wer steht wie und warum zu wem?"-Mixtur folgen zu können, denn, obwohl nicht allzu viele Charaktere vorkommen, gibt es eigentlich nur zu Drago und den drei ??? einen direkten Kontext, wohingegen die anderen Figuren häufig eher als Name genannt werden, was dazu führt, dass man sie nicht immer unbedingt zuordnen kann.

Oder nehmen wir wieder mal das uninspierte "Cotta taucht plötzlich am Ende auf und rettet doch noch den Tag"-Ding - WAS soll sowas? Meine Güte, echt! Das ist sowas von ausgelutscht und verdirbt mir in jeder Folge auf's Neue die Laune, weil es schlicht und ergreifend viel zu oft geschieht - und noch dazu absolut unoriginell ist.

Und auch die ganze Nummer "um die Einsenmann-Geschichte" wirkt etwas beholfen, wenn sie später aufgelöst wird. Weil - und jetzt komme ich zu den positiven Aspekten...

...weil gerade der Anfang granatenstark ist. Die Atmosphäre kommt hervorragend rüber, und gerade, weil man sich mit gut 25 Minuten viel Zeit lässt, das Hörspiel aufzubauen und das Drumherum zu klären, man einen starken Bezug zu Drago bekommt, weil er eine gewisse Schrulligkeit vermittelt, die man aus den guten, alten ???-Anfangstagen kennt, ohne, dass sie aufgesetzt oder fehl am Platze wirkt. Kurz: Gerade die ersten 25 Minuten bieten eine grenzgeniale Atmosphäre - hierfür sorgt mitunter auch die musikalische Kulisse.

Zwar werden beim Rest des Hörspiels immer dieselben zwei Songs eingespielt, aber mir gefallen diese beiden so dermaßen gut, dass mich das überhaupt kein bisschen stört. Denn diese Songs vermitteln eine geile Mischung aus Abenteuerlichkeit und Mystik - was allein schon den Großteil des Feelings beim Hören ausmacht; was erneut zeigt, wie wichtig letzten Endes Musiken für ein Hörspiel sind, auch, wenn man sie vordergründig nicht unbedingt wahrnimmt. Ferner sollte Europa, finde ich, vermehrt Musiken solcherlei Stils bei den ??? einsetzen, denn die häufig kalten und glatten Atmo-Sound sind für sich echt gut, aber im direkten Vergleich mit dieser Folge merke ich, dass mir die Klänge hier sehr viel besser gefallen.

Die übrige Produktion ist wie üblich "Körting" - nichts zu meckern. Tolle Sprecher/innen, tolle Musiken, gute Geräuschkulisse - und die Länge find ich auch wunderbar.

Kaufempfehlung!


Meine Wertung: 89%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und die mysteriöse Botschaft
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Archibald Winston Lennart Krüger
Claire Winston Saskia Weckler
Dick Jannik Endemann
George Alexandra Garcia
Gertrud Miller Ingeborg Christiansen
Julian Ivo Möller
Molly Winston Zelda Jahreis
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Pete Hobson Harald Halgardt
Rita Marlow Micaela Kreißler
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 03.12.2014

Fünf Freunde
(109) ...und die mysteriöse Botschaft
Erschienen: 2014
Dauer: 59:02


Eigentlich wollten die Fünf Freunde den sonnigen Ostersonntag am Strand verbringen. Doch dann entdeckt Timmy unter einem Holunderbusch im Garten eine verletzte Taube, die ein kleines Metallröhrchen am Fuß trägt. Eine Brieftaube? Aber warum steht keine Botschaft auf dem Zettel, der in dem Röhrchen steckt? Mit detektivischem Gespür lüften die Fünf Freunde das Geheimnis der Brieftaube und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Mein Kommentar: Wie für "Fünf Freunde" üblich, hat diese Folge einen Titel, welchen man dem Inhalt nicht konkret zuordnen kann, weil er zu generisch ist und auf beinahe alle anderen Fünf-Freunde-Geschichten ebenfalls zutrifft. Ob das Absicht ist, weil man sich beim Verlag denkt, dass sich dieses Faktum so eingebürgert hat, dass man besser daran festhält, weiss ich nicht, aber es scheint mir so zu sein. Auch anhand des Klappentextes kann man wie immer kaum auf den Inhalt schließen, denn das mit der Taube und der Botschaft, die scheinbar gar nicht da ist, ist gerade mal der Anfang, der erst ins Abenteuer führt. Dass in jeder Folge Ferien sind und alles das, ist ja ok, meinetwegen, aber wenigstens beim Titel und der Inhaltsangabe sollte man die Folgen auseinanderhalten können. Ich möchte also an dieser Stelle einmal darum bitten, sich bei diesen Dingen etwas mehr Mühe zu geben!

Naja, wer schon etwas älter ist, denkt sich gleich, warum ein Zettel ohne Botschaft von einer Brieftaube transportiert wird - denn natürlich ist da eine Botschaft drauf, sie muss nur sichtbar gemacht werden; zumal der Zettel nach Zitrone riecht... Was könnte das wohl bedeuten!? Auch die sehr deutlich als verdächtig gezeichnete Rita Marlow macht direkt klar, was genau los ist und dass der Fall bereits nach ihrem ersten Auftritt im Grunde abgefrühstückt ist.

So gesehen ist das 109. Fünf-Freunde-Abenteuer leider etwas zu vorhersehbar, einfach deshalb, weil man sich die Zusammenhänge durch die wenigen Indizien ratzfatz schnell zusammendenken kann - das sage ich allerdings als erwachsener Hörer mit jeder Menge Hörspielerfahrung; für Kinder oder Einsteiger/innen ins Genre ist das ein ausreichend spannender Krimi-Fall.

Dennoch muss ich - ebenfalls als erwachsener Hörer - sagen, dass die Autorenschaft der Fünf Freunde doch bitte ein klitzebisschen griffiger schreiben mögen, denn wenn man mich in 6-12 Monaten fragt, was nochmal in Folge 109 passiert, oder in welcher Folge eine gemeine Frau überführt wird, in der auch eine geheimnisvolle Botschaft vorkam, also... ganz ehrlich, ich werde das unter Garantie nicht beantworten können!

Produktion und Sprecher/innen sind dafür ohne Tadel, und gerade über die mittlerweile leider eher seltener zu hörende Micaela Kreissler/Mahlich habe ich mich sehr gefreut. Für Sammler, Einsteiger oder Fünf-Freunde-Fans ein befriedigende Folge, für alle anderen schon viel zu oft dagewesen und zu leicht durschaubar...


Meine Wertung: 60%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Iwan, der Schreckliche
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Boris Tim Grobe
Carlos Carvallo Daniel Montoya
Günther Blank Christoph Wiatre
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Hans-Peter Schulz Udo Schenk
Heiner Seidel Sven Dahlem
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Robert Tschara Woody Mues
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 03.12.2014

TKKG
(189) Iwan, der Schreckliche
Erschienen: 2014
Dauer: 55:45


Eigentlich wollen Tim, Karl, Gaby und Klößchen Robert nur einen Gefallen tun. Robert, der wie TKKG die Internatsschule besucht, hat nämlich Probleme mit einem zwielichtigen Kneipenbesitzer namens Heiner Seidel. Was den vier jungen Detektiven erst harmlos erscheint, entpuppt sich schnell als ziemlich heißer Fall: Spielmanipulation, illegale Wetten und Betrug. Die Spur führt zu einem äußerst kaltblütigen Verbrecher, dem die Polizei schon lange auf den Fersen ist. Niemand kennt seine wahre Identität. Er wird "Der Russe" genannt - und "Iwan der Schreckliche". Und schrecklich ist er wirklich - das müssen TKKG am eigenen Leib erfahren...

Mein Kommentar: Sieht man davon ab, dass diese Folge sich etwas zu sehr als Moralapostel aufspielt, finde ich sie - bis auf zwei weitere Punkte - durchaus gelungen. Sie ist ohne Hänger erzählt, Logiklöcher habe ich keine finden können, alle Sprecher/innen machen einen tollen Job, und die Produktion auch top.

Aber nun diese zwei Punkte, die ich eben erwähnte, die hauen schon rein!

Diese Szene mit dem verdeckten Ermittler. Zuerst einmal: Wieso sollte ein verdeckter Ermittler ohne jede Grund erwähnen, dass er einer wäre? Nun, vielleicht, weil er die Kids nicht ernst nehmen würde; dies könnte man als Begründung eventuell noch durchgehen lassen, aber wie naiv sind denn bitte TKKG? Gerade Tim war in der Vergangenheit geradezu paranoid vorsichtig und hat jeden noch so cleveren Ganovenbetrugsversuch direkt binnen 3 Sekunden durchschaut. Und hier taucht also jemand auf, redet was von verdecktem Ermittler und Klößchen und Gaby - mitsamt Oskar - fahren mit ihm mit, und niemand ist auch nur ein kleines Bisschen misstrauisch? Da ist ein wildfremder Kerl und TKKG glauben ihm einfach so ohne Weiteres? Und noch mehr: Sie erzählen ihm munter alles, was sie bislang herausgefunden haben... Da kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln. So unglaubwürdig waren TKKG wirklich noch nie!

Der zweite Punkt ist das mehr als alberne Ende. Oskar rennt im Kreis um den Bösewicht herum, weil drei des TKKG-Vierers im Dreick um den Fiesling herumstehen und ihn der Reihe nach rufen. Dabei verheddert sich der Ganove im Seil... Oh man! Wäre dies ein Cartoon aus den frühen 80ern, meinetwegen, aber in einem sich selbst ernstnehmenden Hörspiel passt das einfach nicht - vor allem, wenn man bedenkt, wie übertrieben lang das Seil - und die Leitung des Ganoven! - sein muss, damit man das Spielchen länger als 3-4 Sekunden durchziehen kann.

So seltsam es klingt, aber hier wäre mir ausnahmsweise wirklich lieber gewesen, wenn Tim dem Kerl einfach eine verpasst hätte, denn dieser Oskar-läuft-im-Kreis-Quatsch ist echt zu blöd. Und das ist in diesem Fall besonders schade, weil der Rest des Hörspiels eigentlich durchaus gelungen ist, wenn man außerdem noch von der Moralapostelei und der unglaublichen TKKG-Naivität absieht.


Meine Wertung: 75%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Van Dusens erster Fall
Rolle Sprecher/in
Chefredakteur des "Daily New Yorker" Peter Fitz
Detective-Sergeant Caruso Heinz Giese
Dr. Clenam Klaus Nägelen
Dr. Lasker Peter Matic
Hafenmeister Will Hollers
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Mrs. Denninger Ingrid Kaehler
Professor van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Shimura Dieter Ranspach
Stationsvorsteher Will Hollers
Rezension vom: 07.11.2014

[unbekannt]
(11) Van Dusens erster Fall
Erschienen: 2014
Dauer: 1:04:18


Während der Zugfahrt durchs deutsche Kaiserreich erinnert sich Hutchinson Hatch, wie Professor van Dusen und er sich vor fünf Jahren kennenlernten, wie der große Wissenschaftler den Bei-namen "Die Denkmaschine" bekam und wie er seinen ersten Krimi-nalfall löste, an dem die New Yorker Kriminalpolizei in Gestalt von Detective Sergeant Caruso sich vergeblich die Zähne aus- biss. Das, denkt Hatch gerührt, wurde der Beginn einer wunder-baren Freundschaft.

Mein Kommentar: Auch, wenn diese Folge "Van Dusens erster Fall heisst", und diesen auch liefert, reiht sie sich nahtlos in die Geschehnisse der Folgen (10) Lebende Bilder - Toter Mann und 12 ein. Denn es beginnt mit der Zugfahrt, während welcher Hatch sich langweilt und daraufhin beginnt, einen Artikel zu verfassen, wie van Dusen seinen ersten Fall löste und wie er und Hatch sich kennenlernten. Hatch beginnt also zu schreiben und es wird in die typische "Hörspielerzählung" übergeblendet... Als Hatch mit seinem Artikel fertig ist, blendet die Nacherzählung langsam über, wie Hatch gerade die letzten Worte vor sich hinmurmelt und daraufhin fertig ist... Sehr elegant gelöst.

Fairerweise muss aber gesagt werden, dass der Fall, welchen Hatch da erzählt, ein typischer van-Dusen-Fall ist und dass er als "erster Fall" so nicht bemerkt werden würde, würde er nicht explizit dazu erklärt werden. Was ich sehr schade finde, denn ich meine, irgendeinen Dreh, diesen Fall tatsächlich durch irgendwas Besonderem zum ersten zu machen, hätte hierher gehört.

Der Fall selbst ist darum relativ wenig spektakulär, weil van Dusen wie immer natürlich den Tatort besichtigt und binnen weniger Augenblicke allerlei Rückschlüsse zieht. "Wie es sich gehört!", könnte man jetzt sagen, doch gerade deswegen ist der Fall absolut nebensächlich, fast schon interessanter ist, wie Hatch sich van Dusen vorstellt und dieser daraufhin mal eben den amtierende Schach-Weltmeister beim Schach in nur einer Handvoll Zügen matt setzt, obwohl van Dusen vorher nicht einmal die Regeln des Schach kannte, und sie sich erst kurz zuvor von Hatch hat erklären lassen.

Das ist letztlich das Einzige, was tatsächlich hängen blieb, denn, wie schon bei (8) Wettbewerb der Detektive wird mir van Dusen hier als etwas arg perfekt dargestellt: Es ist gar nicht mal, dass er am Ende als Sieger des Denk-Duells hervorgeht, sondern, wie absolut selbstsicher, beinahe schon überheblich, und vollkommen chancenlos dabei sein Gegenüber wirken. Es ist der amtierende Weltmeister im Schach - und der liefert van Dusen nicht zumindest ein paaaaar Kopfnüsschen?

Auch, dass die Polizei vielleicht nicht immer alle(!) Indizien erkennt oder hin und wieder mal einen Zusammenhang nicht erkennt, wäre völlig in Ordnung, doch häufig - so auch hier - sind die Polizisten sich selbstüberschätzende, nichtskönnerische Paragraphenreiter und noch dazu unfähig zumindest die ersten groben Fakten zu sortieren.

Wie also bereits in (8) Wettbewerb der Detektive ist es genau diese Übermensch-Darstellung des Protagonisten, die mir die Folge vermasselt, obwohl alles andere wie immer optimal ist. Das Gefühl, den frühen 1900er-Jahren beizuwohnen, ist präsent, die Sprecher und Sprecher/innen machen einen tadellosen Job und auch die einigermaßen spärliche Effektkulisse, sowie die hin und wieder eingespielte Musik transportieren einen gewissen Charme, der gerade durch diese Akzentuierungen gewinnt.


Meine Wertung: 65%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Lebende Bilder - Toter Mann
Rolle Sprecher/in
Charles Leblanc Klaus Jepsen
Film-Schauspielerin Maria Neumann
Fremdenführerin Maria Neumann
Guy Maréchal Wolfgang Condrus
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Inspektor Poubelle Klaus Miedel
Mary Chitterley Gesche Schultes-Schmoll
Prof. van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Stationsvorsteher Andreas Thieck
Telephonistin Anna Klasse
Valérie Lumiès Helga Madincea-Lehner
Zollbeamter Andreas Thieck
Rezension vom: 30.10.2014

[unbekannt]
(10) Lebende Bilder - Toter Mann
Erschienen: 2013
Dauer: 1:03:55


Als ein Zöllner in Calais Miss Chitterleys Schrankkoffer öffnet, entdeckt er zu seiner Verblüffung einen Toten, den bekannten Filmproduzenten Lumies. Miss Chitterley wird als Mörderin festgenommen, und es wäre ihr schlimm ergangen, hätte nicht ihr zufällig anwesender alter Hochschullehrer Professor van Dusen eingegriffen. Er verfolgt die Spur über Napoleons Grab, wo es zu einem zweiten Mord kommt, bis zu einem Studio bei Paris, in dem höchstseltsame Filme gedreht werden.

Mein Kommentar: Zwar war kein van Dusen bislang nur schlichte Krimikost, aber jeder hatte eine gewisse Struktur, aus welcher "Lebende Bilder - Toter Mann" ausbricht.

Denn es gibt diverse Wendungen und Handlungsstränge, die diesen zehnten Fall etwas komplexer wirken lassen, als er eigentlich ist, wie sich am Ende rausstellt, denn Tat und Tatmotiv... ...nee, das verrate ich mal nicht! :) Aber gerade durch den Aufbau der Handlungen wird dieser im Grunde doch eher simple Fall sehr spannend und entschädigt mehr als nur ausreichend für eine dann doch recht einfache Auflösung. Zumal: Wo steht geschrieben, dass Verbrechen immer nur äußerst geniale Hintergedanken haben müssen!? :)

Sieht man vom Fall als solchen ab, ist vor allem die Produktion wie immer großartig. Ich würde sogar sagen, dass gerade dieser eher spartanische Einsatz von Soundeffekten und Musiken der Serie ihren ganz eigenen Stempel aufdrückt, der sie sich von anderen stark unterscheiden lässt, ohne dabei in irgendeiner Weise weniger wertig zu klingen, sondern eher gekonnt die historische Distanz zwischen den frühen 1900er-Jahren und der heutigen Zeit vermittelt. ...dass van Dusen damals nicht ausschließt, dass Medien wie Film und Fernsehen nicht nur positiv für den Verlauf der Menschheit sein könnten, ist da natürlich nur das Tüpfelchen auf dem "i".


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Ein Mörder bei Madame Tussaud
Rolle Sprecher/in
Hoteldirektor Moritz Milar
Hotelempfangschef Ortwin Speer
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Inspektor Smiley Rolf Marnitz
Kassiererin Gabriele Markwald-Litty
Oberst Pickersgill Eric Vaessen
Prof. van Dusen Friedrich Wilhelm Bauschulte
Prunella Winters Liane Rudolph-Amacha
Zimmerkellner Andreas Thiek
Rezension vom: 30.10.2014

[unbekannt]
(9) Ein Mörder bei Madame Tussaud
Erschienen: 2013
Dauer: 55:52


Ein Gast des Londoner Nobelhotels Savoy wird unter mysteriösen Umständen ermordet, und der Direktor wendet sich an Professor van Dusen. Bald steht fest: Es geht um Spionage, um die Pläne zu einem neuartigen, luftgekühlten Maschinengewehr. Der Professor braucht nicht lange, um den Täter zu identifizieren. Doch damit ist er noch nicht gefasst. Erst nach einer bizarren Mörderjagd in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett kann der Fall abgeschlossen werden.

Mein Kommentar: Zu Beginn wird der Täter leider so schnell ermittelt, dass klar ist, dass van Dusen sich zunächst einmal irrt. Als das deutlich wird, geht der Fall erst richtig los.

Leider nur spricht der sympathische Hutchinson Hatch in seiner Eigenschaft als Erzähler zwei-, dreimal so offenkundig über Nebensächlichkeiten, dass man als Hörer/in nicht anders kann, als auf diese vermeintlichen Nebensächlichkeiten aufmerksam zu werden und sie direkt verdächtig zu finden. Einerseits gut, weil man so selbst auch etwas mitraten kann, anderereseits schade, weil van Dusen ohnehin wie üblich viele Dinge in Betracht zieht, die uns Hörer/innen erst genannt werden, wenn van Dusen sie in seiner Beweisführung erklärt; was dann dazu führt, dass man als Hörer/in da also ein Indiz hat, damit aber nichts anfangen kann, weil es zumeinst ohne Zusammenhang bleibt.

Das ist aber auch der einzige echte Makel an diesem ansonsten guten - und typischen! - van-Dusen-Fall. "Typisch" ist daher natürlich die Produktion. Nur wenige Effekte, es klirrt mal ein Glas, oder sowas, Musik gibt es beinahe gar keine - also ruht die Atmosphäre vor allem auf den Sprechern und Sprecherinnen, welche jene Atmosphäre allerdings problemlos zu tragen wissen. Im Besonderen die Szene mit der Telefonisten gefällt mir, weil Liane Rudolph-Amacha und Friedrich Bauschulte eine feine Nuance des "Wir tun mal so, als ob...!" einbringen - klasse.


Meine Wertung: 83%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Phonophobia - Sinfonie der Angst [DVD]
Rolle Sprecher/in
Ansager Helmut Krauss
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Chloe Schumer Tanja Fornaro
Der Mund Traudel Sperber
Fran Schumer Traudel Sperber
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kappelhoff Traudel Sperber
Mariolini Stefan Krause
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Rubber Duck Stefan Krause
Yamada Stefan Krause
Yamada als Kind Ryutaro Krist
Yamadas Vater Toru Takahashi
Rezension vom: 16.10.2014

Die drei ???
Phonophobia - Sinfonie der Angst [DVD]
Erschienen: 2014
Dauer: 5:00:00


Endlich ist es soweit - Die drei ??? kehren zurück auf die Bühne und müssen einen in jeder Hinsicht sensationellen Fall lösen. Was als gemütlicher Rundflug im Heißluftballon über die Canyons geplant war, endet mit einer Notlandung auf dem abgeschiedenen Bergrücken von Dragons Rock. Hier entdecken die drei Detektive das Institut der Colorphoniker, einem geheimnisvollen Orchester, dessen Aufführungen Erlebnisse für alle Sinne sind. Schon bald wird Justus, Peter und Bob klar, dass sie im Institut nicht erwünscht sind, und ehe sie sich versehen stecken sie bereits in einem neuen Fall. Welches Geheimnis verbirgt Yamada, der mysteriöse Leiter des Orchesters? Was hat Synästhesie, die seltsame Fähigkeit der Sinneskopplung, damit zu tun? Und wieso ist die begnadete Organistin der Colorphoniker spurlos verschwunden? Phonophobia - Sinfonie der Angst ist eine eigens für die Bühne entwickelte Geschichte, umgesetzt als großes Livehörspiel-Erlebnis mit visuellen und akustischen Effekten, eindrucksvoller Live-Musik, Geräuschemacher und natürlich mit Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich - den Original-Sprechern der ???.

Mein Kommentar: Phew... Ich bin in einer seltsamen Lage. Ich beginne zuerst mal so: Die DVD/Blu-ray "??? - Phonophobia" ist gelungen. Die Boni sind super, vor allem natürlich der optional einschaltbare Audio-Kommentar (mit Jens Wawrczeck, Corinna Wodrich und Jan-Peter Pflug) zum rund zweistündigen Live-Event und das gut 40-minütige "Making of Phonophobia". Sehr informativ, wie immer bei den ???-Boni: Blicke hinter die Kulisse, ein wenig Alltag vom Tourleben... Und allein mit dem Bonus-Material kommt man auf gut 3,5 Stunden Film-Material. Also: Die DVD/Blu-ray "??? - Phonophobia" ist gelungen.

Aber die Show "??? - Phonophobia" ist schwierig zu bewerten. Das Negative: Was sich bei ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] schon andeutete, wird hier auf die Spitze getrieben. Man mag es als Publikum vor Ort vielleicht anders sehen, weil da das Happening als solches im Vordergrund steht, und man achtet viel mehr auf die Stimmung, freut sich darüber, dabei zu sein und so weiter... Aber sitzt man nicht im Publikum und betrachtet die Show im Nachhinein, ist die Sicht für das Gesamte viel deutlicher, weil hier der eigene Hype nicht über allem anderem steht. So kommt zum Beispiel kaum eine Szene ohne irgendeine Blödelei aus, die die einzelnen Szenen kurz unterbrechen, wie der Boy-Group-Tanz, die Fish-Eye-Kamera, die Schrottpresse... Dabei gibt es gelungene Dinge, wie die Schrottpresse oder die Seilbahn-Einlage, und Dinge, die von der Idee nett sind, aber vollkommen übertrieben wurden, wie die Fish-Eye-Kamera-Sache: Die ist die ersten 20-30 Sekunden noch nett, aber das Segment zieht sich über 5 Minuten hin!

Es gibt auch Elemente wie "Der Mund". Schauspielerisch (Traudel Sperber) und visuell wunderbar gemacht, aber Der Mund wirkt wie eine Star-Trek-Phantasie, die (zumindest noch?) nicht in unsere Zeit passt. Da fehlt mir einfach die Gutmütigkeit, das gelassen durchzuwinken, weil es unpassend, ja, übertrieben fortentwickelt wirkt. Denn man muss sich wundern: Da pocht Justus seit Dutzenden von Fällen darauf, dass es Dinge wie Geister und Magie nicht gibt und dass alles rational erklärbar ist, aber bei Der Mund wird das einfach hingenommen? Auch die Sinfonie der Angst selbst ist mir eine Spur zu hoch gegriffen. Es mögen bestimmte Emotionen bewusst oder unbewusst durch Farben, Gerüche, Klänge auslösbar/abrufbar sein, aber das Endsegment ist mir eine Spur zu dick aufgetragen. Man mag nun argumentieren, dass das Live ist, da muss man dicke Geschütze auffahren und so weiter, trotzdem kann ich nicht aus meiner Haut: Mir ist das viel zu viel.

Nun, nochmal was zu den "Gags". Das alles ist fast fast nie lustig. Bei ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] war's mir häufig schon viel zu albern und klamaukig, das wurde hier wieder zurückgefahren, vor allem die Sex-Kalauer, aber dafür bekommt man nun am laufenden Band "Gags", die offenbar nur um ihrer selbst willen vorkommen, einfach, weil man es kann. Ich jedenfalls musste allermeistens nicht einmal leicht schmunzeln - und das lag nicht daran, dass ich die Show von Anfang an hätte unlustig finden wollte. Ich für meinen Teil finde, die Macher und Macherinnen haben sich zu viele Gedanken gemacht, gerade weil die "Gags" erzwungen platziert sind. Lustig ist es nämlich immer dann, wenn die Sprecher/innen aus irgendwelchen Gründen mal kurz aus der Rolle fallen und deshalb eine ungezwungene Situationskomik entsteht. Der Rest besteht aus quasi vorberechneten Fan-Insidern, Reminiszensen, Anspielungen (wie Peter und Bob, die sich knutschen) und dergleichen - man merkt es auch daran, dass die Sprecher/innen geflissentlich und mittem im Dialog Sprechpausen einlegen, weil sie dem Publikum zumindest Gelegenheit bieten wollen, jetzt zu applaudieren oder zwischenzurufen. Es mag vielleicht für Live-vor-Ort-Publikum funktionieren, aber für Fernseh-Publikum - oder jedenfalls bei mir vor dem Fernseher - funktioniert es nicht. Ich bleibe also dabei: Die "Gags" sind nicht lustig und zu sehr gewollt, bei Master of Chess, LIVE & UNPLUGGED [DVD] und ...und der Super-Papagei LIVE [DVD] war mir der Humor viel lieber, vor allem, weil die Shows einfach nur das sein wollten, was sie auch waren (Live-Hörspiele), da war die gute Laune von ganz allein mit dabei und das führt automatisch zu einer amüsanten Atmosphäre und diversen Lachern.

Doch trotz der genannten Schwächen ist Phonophobia gut guckbar. Wobei einschränkend zu sagen ist: Die TV-Ausstrahlung unterscheidet sich gewaltig von der Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray! Es ist immer dieselbe Show, aber im TV fehlen ziemlich genau 30 Minuten vom Gesamten. Und zwar nicht bloß mal hier ein Satz und da ein Satz, sondern teils fehlen ganze Segmente - wie das mit Fran an der Orgel - völlig, oder sie wurden stark gekürzt. Das mag wichtige, spezielle Gründe haben, die das TV-Wesen betreffen, aber ich schaute mir also zuerst die TV-Fassung an und fand "??? - Phonophobia" nicht gerade gelungen, um es vorsichtig zu formulieren: Alles wirkte wie eine einzige Unlustiger-Gag-folgt-auf-unlustiger-Gag-Veranstaltung, und aufgrund der Kürze, war fast jedes Segment wie durch irgendeine Einlage unterbrochen, sodass es sehr schwer war, der Story zu folgen, weil sie nicht stringent erzählt wurde. Jetzt, nach zweimaligem Gucken der DVD-Version, und ein weiteres, drittes Mal mit Audiokommentar, kann ich nicht anders, als meinen ersten Eindruck, fußend auf der TV-Ausstrahlung, zu revidieren. Die Show finde ich nach wie vor nicht großartig, denn die "Gags" sind einfach unlustig und gewollt, und einige Dinge, wie Der Mund oder die Sinfonie der Angst, sind über's Ziel hinausgeschossen, aber alles in allem geht die Show in Ordnung. Über die "Gags" kann man hinwegsehen, meistens jedenfalls, und die Story - auf DVD und Blu-ray! - nur für sich ganz allein, ist absolut nicht so konfus, wie es laut TV-Fassung den Anschein hat.

Wichtig zu erwähnen ist mir hierbei: Eine nicht sonderlich lustige Show mit zwar nachvollziehbarer, aber nicht sonderlich starker Geschichte, langt nicht aus, um "Geht in Ordnung!" zu sagen. Warum also geht sie in Ordnung? Wegen des Bühnen-Ensembles! Die sechs sind in Top-Form und allesamt Könner/innen. Rohrbeck, Wawrczeck, Fröhlich, Sperber, Fornaro und Krause zuzuhören und zuzugucken, ist eine Freude. Auch nicht unerheblich ist der durchaus angenehme Schnitt, denn hier wird nicht alle 1-3 Sekunden der Blickwinkel geändert, sodass eine hektische Sache daraus würde - nur bei der TV-Fassung hat man durch die allgemeine Verkürzung einige "sprunghafte Kamerawechsel" zu ertragen! Auch die Musik, die zu großen Teilen direkt von der Bühne aus live gespielt vorgetragen wird, gefällt mir, da sie nie zu präsent und außerdem gut arrangiert ist. Selbst die Leinwand im Hintergrund wird sinnvoll genutzt; auch hier ging man im Vergleich mit ...und der seltsame Wecker 2009, LIVE [DVD] wieder einige Schritte zurück.

Fazit: Ich empfehle den Kauf von "??? - Phonophobia" als DVD oder Blu-ray; vor allem die Boni lohnen sich. Die Show selbst ist ein Mischding: Story akzeptabel, Gags meistens nicht lustig, Sprecher/innen, Musik, Bühne und Schnitt wunderbar. Die TV-Fassung sollte man zumindest nicht als Gradmesser dafür nehmen, ob einem "Phonophobia" gefällt oder nicht, da sie zu sehr gekürzt ist und so die Schwächen der Show unterstreicht, ja, hervorhebt.


Meine Wertung: 80%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das Phantom aus dem Meer
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
1. Mann Achim Schülke
2. Mann Fabian Harloff
Albert Goodstein Manfred Reddemann
Ben Kramer Jan-Christof Kick
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Eliah Cristobal Stephan Schwartz
Fiona Kramer Lilian Körting
Frau Saskia Weckler
Harry Salas Pat Murphy
Jessy Manuela Bäcker
Jimmy Blue Eye Ulli Potofski
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Gordon Piedesack
Rikuo Yamamoto Toru Takahashi
Rosaria Gela del Este
Sergeant Alexander Stamm
Silvie Katharina von Keller
Vanessa Goodstein Simone Ritscher
Wirt Harald Halgardt
Rezension vom: 05.10.2014

Die drei ???
(171) ...und das Phantom aus dem Meer
Erschienen: 2014
Dauer: 1:07:20


In einem beschaulichen Küstenort unweit von Rocky Beach passieren seltsame Dinge: Eine Gestalt erhebt sich aus dem Meer und versetzt die Strandbesucher in Angst und Schrecken. Ein ruheloser Geist, der auf Rache sinnt? Die drei ??? fangen an zu ermitteln. Ob der neue Bewohner des alten Leuchtturms etwas damit zu tun hat? Oder der kauzige Seebär am Hafen? Justus, Peter und Bob gehen keiner Gefahr aus dem Weg, um das Netz aus Lügen zu entwirren.

Mein Kommentar: Himmel die Berge, was für eine verworrene Kiste. Aaaaber man muss sagen, dass das nicht an André Minningers Buch-zu-Skript-Arbeit liegt, denn diese hat das Buch sogar noch verbessert, weil vieles daraus entfernt wurde; wie z.B. Peter, der mit einem Filmstar verwechselt wird und deshalb bei seiner Flucht vor den Fans beinahe in den Tod stürzt, aber sich an einem Baum hängend vor dem Sturz in die Tiefe bewahren kann, ruft dann allerdings nicht die Polizei oder Feuerwehr, sondern er tätigt - hängend! - ganze zwei Anrufe bei Justus und Bob. Was zum...???

Allerdings ist auch beim Hörspiel noch deutlich spürbar, wie konstruiert dieser Fall ist. Laufend tauchen bei dieser Geschichte entweder bereits bekannte oder neue Figuren auf, die plötzlich mit einer vermeintlich unerklärlichen Ungereimtheit daherkommen, nur, damit man als Hörer/in denken soll: "Ich will unbedingt wissen, wie's weitergeht!" Nur kommt dieses Gefühl einfach nie auf, stattdessen wundert man sich, wie - ich benutze den Begriff an dieser Stelle erneut - konstruiert das alles wirkt. Selbst der Aufhänger mit dem Phantom als solchem, das wie auf Stufen aus dem Meer steigt, wirkt zu keiner Zeit mystisch oder spannend, weil man direkt spürt, dass hier versucht wurde, einen Fall um ein unerklärliches Phänomen zu stricken, damit eine Stimmung wie bei den "guten, alten" ???-Klassikern aufkommen würde.

Wenn man dann aber die Auflösung hört, fühlt man sich betrogen, dass man viele Anläufe lang tapfer bei der Stange blieb, um dieses Durcheinander halbwegs nachvollziehen zu können, doch man bekommt später Zusammenhänge und Motive geboten, die für die Hörerschaft fast ausschließlich aus dem Nichts kommen, weil sie im Verlauf des Falls nicht genannt oder konkret angedeutet wurden. Erst seeehr gegen Ende baut sich das Tatmotivkonstrukt allmählich zusammen, aber das ist so spät, dass es dann auch egal ist.

Man hört also die ganze Zeit eine arg verbaselte Geschichte, kommt mit dem Nachvollziehen kaum hinterher - nicht, weil es so unerklärbar, aber spannend wäre, sondern weil es schlicht nicht nachvollziehbar ist, was genau mit wem wann passiert -, hält tapfer bis zum Ende durch, hat dort angekommen von nichts eine Ahnung, und dann werden laufend Dinge aus dem Hut gezaubert, von denen man vorher nichts gewusst haben konnte. Allerdings ist einem irgendwie auch egal, wenn man an dieser Stelle überhaupt merkt, dass hier aus dem Hut gezaubert wird, weil es genauso gut sein könnte, dass es zum Rest des Falls wunderbar passt, aber man zwischendurch einfach viel zu oft mit den Gedanken abschweifte und nur deshalb am Ende nicht mehr mitkommt.

Zuviele Personen, die irgendwie mit der Geschichte zu tun haben und deshalb quasi "wichtig" sind und die man sich darum merken sollte, zuviele zufällige Entdeckungen und Rückschlüsse, und - ich schrieb es bereits - man spürt sehr deutlich, dass aus einer im Kern einigermaßen simplen Story eine mit Absicht stark verkomplizierte Sache gestrickt wurde, damit immer wieder Cliffhanger zwischen den Kapiteln eingebettet werden können, die bei der Stange halten sollen.

Aber nichts davon erweckte in mir Spannung oder ausreichend Neugier, jetzt unbedingt erfahren zu wollen, wie das alles ausgehen wird. Man findet sich einfach damit ab, der Geschichte gerade nicht so recht zu folgen und stört sich ansonsten nicht weiter daran.

Die Produktion entspricht dem Körting-Standard. Alles klingt gut. Mit Ausnahme einiger Sprecher/innen, bei denen ihre Rollen, etwa "Jimmy Blue Eye", nach Schauspielerei oder teils auch nach Ablesen klingen. Wäre die Story insgesamt interessanter und nachvollziehbarer, wäre mir das vermutlich nicht unbedingt aufgefallen, aber irgendwann hört man nur noch irgendwelche Personen irgendwas sagen und dann bemerkt man solcherlei Dinge.


Meine Wertung: 40%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und die Entführung im Skigebiet
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Dick Jannik Endemann
Fin Timo Sünnemann
George Alexandra Garcia
Joyce Gilmor Gerlinde Dilge
Julian Ivo Möller
Kellnerin Andrea Jolly
Komplize Stefan Hossfeld
Lautsprecher Marco Spina
Molly McCullum Maureen Havlena
Mr. Holt Stephan Schwartz
Simon Gilmor Manfred Liptow
Wallace Patrick Bach
Rezension vom: 29.09.2014

Fünf Freunde
(108) ...und die Entführung im Skigebiet
Erschienen: 2014
Dauer: 53:26


Skiferien in den Schottischen Highlands! Voller Aufregung starten die Fünf Freunde mit ihrem neuen Freund Finlay zu ihrer ersten großen Abfahrt. Doch dann geht so einiges schief. Sind es nur unglückliche Zufälle oder steckt mehr dahinter? Als einer von ihnen verschwindet, machen sich die anderen auf eine abenteuerliche Suche und entlarven dabei einen ganz großen Schwindel.

Mein Kommentar: Nee, das hier ist ein Satz mit X! Ein richtig laaanger und langweiliger sogar! Nach drei Hörversuchen gelang es mir endlich, der Story zu folgen und zu verstehen, was genau nun eigentlich los ist, denn ehrlich gesagt hört man immer nur den Jungen Fin, ab und zu seine Mutter und dazwischen jede Menge Skifahren.

Nimmt man es aber genau, arbeitet diese merkwürdige Monotonie sogar FÜR die Story, denn es gibt so manches, das für Kopfkratzen sorgt. So begreift man dann irgendwann doch mal, was los ist, aber fragt sich dann umso mehr, wie dieses und jenes sein kann.

Beispiel: Fin ist verschwunden, entführt - wie der Titel der Folge bereits sagt! -, und wird am Ende befreit. Und statt aber völlig durch den Wind zu sein, ist er urplötzlich quietschfidel, und seine Eltern haben ein mit der heißen Nadel gestricktes Heile-Welt-Ende, und die Familie ist wieder glücklich vereint? Wer soll das denn bitteschön glauben?

Anderes Beispiel: Warum will Fins Mutter nicht die Polizei rufen? Eventuell mag sie ihre Gründe haben, man wittert als Hörer/in natürlich eine unangenehme Scheidungsphase, aber dennoch, man ey! Da ist einiges im Argen und sie will einfach nicht die Polizei rufen? Selbst, als die Kids mit Fins Vater Kontakt hatten, und dieser sich mehr als nur komisch benimmt, denkt niemand mal darüber nach, dass da irgendwas nicht stimmen kann?

Noch ein Beispiel: Da hat jemand derbe Bauchschmerzen, aber außer den Fünf Freunden ist da sonst niemand auf der Skipiste, der helfen oder zumindest Hilfe herbeiholen könnte? Das führt zur nächste Frage: Warum haben die Fünf Freunde kein Handy/Smartphone, um zumindest zu versuchen, Hilfe zu rufen? Die Serie "Fünf Freunde" hat in den letzten Jahren vermehrt Themen der heutigen Zeit aufgegriffen, aber noch immer haben die Kids kein Handy? Wenigstens hätte man es doch so machen können, dass auf dem Abfahrtsgelände kein Empfang oder der Akku leer wäre, oder das Gerät ist irgendwie im Schneegestöber verloren gegangen - zumindest irgendeine doofe Erklärung, warum ein Telefonat gerade nicht möglich ist.

Der Fall bietet im Wesentlichen typische Fünf-Freunde-Kost, aber er wirft mit nicht beantworteten Fragen nur so um sich, und auch die Fünf Freunde selbst benehmen sich allzu häufig nicht so, wie man es von ihnen kennt. Das wäre zu ertragen, wenn es irgendeinen Sinn machte, aber dem ist nicht so.

Wenigstens technisch ist alles in Butter. Sprecher/innen, Musiken und so weiter - wunderbar. Insgesamt nur kommt mir zu wenig Winterfeeling auf. Das heißt, es fehlt mir das Gefühl von Schnee und klirrender Kälte, das beim Hören einfach nicht aufkommen will.


Meine Wertung: 56%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die blauen Schafe von Artelsbach
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Josephine Unstern Kornelia Lüdorff
Karl "Computer" Vierstein Niki Nowotny
Koppensteiner Pat Murphy
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Stammtischgast 1 Martin Krah
Stammtischgast 2 Daniel Montoya
Stefan Butzmann Stefan Hossfeld
Weidinger Stephan Schwartz
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Xaver Butzmann Philipp Draeger
Rezension vom: 17.09.2014

TKKG
(188) Die blauen Schafe von Artelsbach
Erschienen: 2014
Dauer: 55:40


Tim, Karl, Gaby und Klößchen genießen ihre Ferien auf dem Bauernhof, als sie im Stall ihres Gastgebers eine eigenartige Entdeckung machen: Jemand hat alle Schafe mit blauer Farbe besprüht! Für Bauer Butzmann ist es ein herber Schlag - die blaue Wolle wird er nicht mehr verkaufen können. Wie aber hängt dieser Vorfall damit zusammen, dass Butzmann vor kurzem eine dicke Buche gefällt hat? Welche Rolle spielt Großbauer Weidinger in der ganzen Sache? Und wer ist der Unbekannte mit der Taschenlampe? TKKG sind bald mitten drinnen in einem dörflichen Verwirrspiel...

Mein Kommentar: Bis vor wenigen Jahren waren TKKG-Geschichten oft so gestrickt, dass wir nur noch den Genoven zuhörten und Tim alles und jeden mühelos niederstreckte. Nicht zu vergessen, dass Tim immer jeden noch so losen Zusammenhang direkt erkannte. Das nervte mich oft.

Mittlerweile sind TKKG wieder anders - und das lobte ich häufig. Diese Folge geht aber einen seltsamen Weg. TKKG sind mir zu kindisch, zu brav. Schwer, das zu erklären. Aber wie TKKG in dieser Folge gezeichnet sind, erinnert mich das ganz stark an alte Fünf Freunde. Dieses "Packen wir's an!"-Ding fehlt, das - in Ermangelung eines besseren Wortes - "Draufgängerische", wenn man so will.

Auch der Rest des Falls schmeckt irgendwie nach den älteren "Bibi Blocksberg" (so die Folgen um 20-40 ungefähr). Die Ermittlungen sind keine Ermittlungen, sondern eher 2-3 simple Beobachtungen, und der Fall für sich mag eine schwerwiegende Tragweite in sich bergen, doch sie kommt nicht sonderlich zum Vorschein. Alles wirkt eher wie "Wer kann es wie und warum gewesen sein?", nur nicht TKKG-like, sondern Bibi-like. Im Besonderen das Ende klingt wie eben eines dieser genannten Blocksberg-Enden, bei denen sich später plötzlich alle wieder ganz doll lieb haben, die Unstimmigkeiten sind ganz vergessen und man hält umso stärker zusammen.

Dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden, denn gegen eine "Heile Welt" habe ich überhaupt nichts, doch dieser TKKG-Folge fehlt an allen Ecken und Kanten die Legitimierung, als TKKG-Folge durchgehen zu können. Es gibt die typische Titelmelodie, die vier Protagonisten werden mit Tim, Karl, Klößchen und Gaby angesprochen, aber das war es auch schon. Der Rest befasst sich mit dem Leben "verschrobener" Dörfler. Und dazu tragen auch die Namen bei, wie "Bauer Butzmann", "Bauer Weidinger", "Josephine Unstern"...

Es ist schlicht nicht möglich, Personen, die diese Folge nicht kennen, zu erklären, was für eine Atmosphäre man beim Hören wahrnimmt, aber "Die Blauen Schafe von Artelsbach" klingt wirklich wie eine Mixtur aus (ganz alte) Fünf Freunde und (ziemlich alte) Bibi Blocksberg. Dass eben jene Wahrnehmung entsteht, scheint Absicht, denn wie aus einem Ratgeber für Pädagogen entnommen ist etwa die Szene, in der TKKG beschließen, mit Xaver zusammenzuarbeiten, was "TKKG+X" genannt wird, dazu der "Das ist ein Fall für TKKG"-Ausruf, und im Anschluss direkt die Titelmelodie... ...kitschiger geht's kaum noch.

Alles das könnte man allerdings wohl noch verkraften, wenn die Story spannend und unterhaltsam wäre. Aber allzubald wird klar, dass der vermeintliche Täter nicht ins Bild passt und dass darum eigentlich nur jemand anderes es gewesen sein kann, der zwar schön im Hintergrund gehalten wird, aber das so auffällig, dass man mehr als nur ahnt, wer es wirklich war.

An der Produktion ist per se nichts zu bemängeln, außer, dass diese das Fünf-Freunde-meets-Bibi-Blocksberg-Ding unterstreicht. Das liegt selbstverständlich vor allem an der Location, schließlich sind wir auf dem Lande und darum häufig auf Bauernhöfen oder in Kneipen, und darum passt die Geräusch- und Klangkulisse perfekt. Dennoch trägt diese Ländlichkeit sehr dazu bei, dass die ohnehin stark nach Alle-ham-sich-lieb-Pädagogik schmeckende Geschichte durch jede Menge Friede, Freude, Eierkuchen einfach nicht wie ein spannendes Jugendabenteuer wirken will...


Meine Wertung: 58%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Straße des Grauens
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Boss Henry König
Casino-Besucher Robin Bosch
Casino-Besucherin Brigitte Böttrich
Cindy Konstanze Ullmer
Dimitri Manou Lubowski
Fernfahrer Tilman Madaus
Hauptkommissar Reynolds Wolfgang Draeger
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mike Oliver Böttcher
Mitch Palmer Michael Lott
Mr. Grey Urs Affolter
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Putzfrau Maria Baptista
Rezeption 1 Dorothea Lott
Rezeption 2 Marco Spina
Rockford Christian Senger
Roy Gosta Liptow
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Wirt Peter Lakenmacher
Rezension vom: 01.09.2014

Die drei ???
(170) Straße des Grauens
Erschienen: 2014
Dauer: 1:20:16


Ex-Kommissar Reynolds wurde entführt! Justus, Peter und Bob machen sich sofort auf die Spur des Täters. Denn der verbietet ihnen jeglichen Kontakt zur Polizei, schickt ihnen ein Paket mit fragwürdigem Inhalt und lässt ihnen seltsame Hinweise zukommen. Durch die glühende Hitze der Wüste jagen die drei ??? ihren ruchlosen Gegner. Und dann verschwindet auch noch Bob! Wie weit werden die Detektive gehen, um ihre Freunde zu retten?

Mein Kommentar: Tja, Straße des Grauens - welche Straße, bitteschön? Es geht zu keiner Zeit um irgendeine Straße im Speziellen. Oder ist eine metaphorische Straße gemeint, eine Art Abenteuer-Pfad, sozusagen...?

Vermutlich ist wohl zweiteres gemeint, aber auch dann geht mir das Kosmos'sche Titelschema echt wirklich und wahrhaftig auf den Wecker. Müssen denn echt dauernd solche Titel vergeben werden, Kosmos? Immer nur Grauen, Schrecken, Horror, Todes-Irgendwasse... Das NERVT!

Nun, zum Inhalt! Das Hörspiel basiert natürlich wie immer auf dem gleichnamigen Buch, allerdings hat Minninger hier einige Dinge spürbar... hmmm, sagen wir mal... abgemildert. Beispiele? OK! Im Buch will Peter mit den neuen Ausweisen erstmal kräftig einen heben, im Hörspiel will er die Ausweise nutzen, um Horrorstreifen zu gucken, die für sein eigentliches Alter sonst nicht geeignet wären. Dann die Szene, in der Justus mit vorgehaltener Pistole droht - im Hörspiel hört man nur, wenn auch eher hintergründig, wie entsichert/geladen wird, und Justus dabei Informationen fordert. Eine zweite, sehr ähnliche Szene folgt später nochmal, in welcher der Ganove meint, Justuts hätte eh kein Mittel, ihn zum Sprechen zu bringen, und woraufhin Justus - im Hörspiel - den Ganoven eher genervt und flehend fragt, was genau eigentlich los ist, und der Ganove antwortet einfach so und erklärt alles detailliert. Kennt man das Buch, bemerkt man die "Abmilderung" deutlich, aber im Hörspiel kann man sich nur fragen, warum der Ganove erst feixt und dann ohne Angabe von Gründen plötzlich doch alles erzählt... Das kann man alles natürlich so und so sehen, aber ich finde diese Dinge nicht sooo wahnsinnig schlimm - im Gegenteil, wenn ich drüber nachdenke, kann man argumentieren, dass Justus im Hörspiel mehr er selbst ist, als er es im Buch ist.

Sieht man von dieserlei Dingen ab, wurde das Buch aber doch ziemlich akkurat übernommen - da spricht auch die Spieldauer von 80 Minuten wieder eine deutliche Sprache (siehe auch (169) Die Spur des Spielers), denn selbst die Titelmelodie am Anfang blendet nach ca. 15 Sekunden direkt aus, und gekürzt wurde das Buch recht wenig. Nichtsdestotrotz bleiben einige Dinge im Hörspiel enthalten, bei denen man sich fragt, was da bei den drei ???, vor allem Justus, im Kopf vorgeht. Reynolds wurde entführt, schön und gut, Bob später auch noch, in Ordnung, aber Justus dreht im Buch fast völlig ab und im Hörspiel ist er zumindest immer noch gewillt, das Gesetz zu übertreten, weil er lieber die Regeln bricht, statt Reynolds' Leben zu gefährden.

So gesehen macht das Hörspiel einen seltsamen Spagat. Dass das Buch nämlich ein Experiment wagt, ist einerseits in Ordnung, andererseits nicht unbedingt in allem geglückt, aber durch die Abmilderungen bleibt im Hörspiel von diesem Experiment nur noch das Grundgerüst übrig, bei dem die eigentliche Motivation der drei ??? über den üblichen detektivischen Eifer zwar hinausgeht, aber weitestgehend unverständlich ist. Justus knallen im Buch gewissermaßen die Sicherungen durch - das ist seltsam und untypisch, aber immerhin eine Art Motivation. Im Hörspiel ist davon kaum was zu merken - was also treibt Justus an?

Ist man als Hörer/in aber entgegenkommend und denkt sich das alles selbst zusammen und berücksichtigt, dass Minninger das Hörspiel eventuell einfach nur kinderfreundlicher machen wollte, muss man zugeben, dass das zugrundeliegende Abenteuer soweit gelungen ist.

Gerade die erste Stunde ist fast durchweg interessant und spannend - um gegen Ende hin einen alten Bekannten serviert zu bekommen. Umso mehr schade ist dann, dass man diesen Bekannten nicht so sieht, wie man z.B. einen Hugenay sieht. Den kennt man, der ist präsent - und das nicht nur am Ende einer Folge. Hier aber erinnert man sich zwar an diesen alten Bekannten einer vergangenen Folge, aber wenn man es genau nimmt, hätte es genauso gut irgendein x-beliebiger Untergrundboss sein können, der hinter allem steckt. Ganz einfach, weil das Profil, die Charakterzüge, die Persönlichkeit dieser Person, einfach nicht zum Tragen kommen. Wenn Kari Erlhoff (Autorin des Buches) hier also eine Art zweiten Hugenay in der Serie etablieren will - was ich absolut in Ordnung fände! -, dann sollte sie diese Person deutlicher zeichnen und mehr von dessen wahrer Motivation und ihren Methoden in einen Fall einbeziehen, denn es ist nun der zweite Fall, wo besagte Person auftaucht und hinter allem steckte, aber es ist das zweite Mal, wo es keinen Unterschied macht, welcher Verbrecherboss es war - weil man diese Person schlicht und ergreifend nicht genug kennenlernt, da sie ansonsten nicht in den Fallverlauf involviert ist.

Die Produktion ist gewohnt "Körting". Nichts zu meckern. Alles sitzt und passt hervorragend. Auch die Sprecher/innen machen ihre Jobs wunderbar, und als Randnotiz sei auf altbekannte Größen wie Peter Lakenmacher und Henry König hingewiesen. Sie haben nur kleine, kurze Auftritte, aber das langt schon, um sich darüber zu freuen, dass man sie hören darf.

Summasummarum: Ein Hörspiel mit kleinen Story-Schwächen beim Hörer/innen-Verständnis für die Motivation diverser Rollen in bestimmten Szenen, doch kann man sich das meistens selbst dazudenken und die Sache ist in Ordnung. Gute Folge, kaufen!


Meine Wertung: 80%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der Meister-Zauberer
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
Jongleur Douglas Welbat
King Hiss Henry König
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Multi-Bot 1 Horst Bernhard Wilhelm Frank
Multi-Bot 2 Sascha Draeger
Orko Matthias Grimm
Rokkon Stephan Chreszinski
Skeletor Peter Pasetti
Stinkor Dieter Ohlendiek
Stonedar Lothar Grützner
Teela Monika Gabriel
Tung Lashor Klaus-Peter Kaehler
Rezension vom: 18.08.2014

Masters of the Universe
(32) Der Meister-Zauberer
Erschienen: 1987
Dauer: 45:45


Skeletor ist blind vor Begeisterung, als er glaubt, unsterblich werden zu können. Er begeht einen schweren Fehler und bringt damit den ganzen Planeten Eternia in Gefahr: Eine geschärfte Zeitbombe liegt unter dem Königspalast - und sie ist unerreichbar. Selbst der Zauberer Orko kommt nicht an die Zeitbombe heran. Allzu schnell verrinnen die Minuten, der Zeitzünder tickt unerbittlich weiter...

Mein Kommentar: Ich finde die Grundidee, die letztlich zur Rettung Eternias führt, sehr geil - also das mit den sogenannten Trickbällen -, doch verstehe ich einiges nicht. Die Bälle fliegen also von selbst, schön und gut. Aber auf welche Weise fliegen sie? Sind es kleine Flugapparate, also sowas wie Modellflugzeuge? Und wie werden diese Bälle aktiviert? Ich meine, fliegen sie unentwegt, oder werden sie durch irgendwas zuerst noch aktiviert? Denn beim Jonglieren wirft man einen Ball von einer Hand in die andere, dann gehen sie hoch, fallen in einer Art Kreisbewegung wieder herab, etc. Wie also wissen die Bälle, wie sie in welchem Augenblick zu fliegen haben? Werden sie elektrisch/mechanisch, magisch oder telekinetisch gesteuert? Oder haben diese Bälle quasi die Fähigkeit, zu erahnen, was man nun von ihnen verlangt? Ich wundere mich nämlich darüber, wie Orko seinerseits die Bälle an sich nehmen und zum Beispiel unter seinem Mäntelchen verstecken konnte, um mit ihnen zu beamen, ohne dass die Bälle fliegen oder schweben. Und wieso weiss oder ahnte Orko, dass er vier Bälle zum Beamen benötigt, statt vielleicht 2 oder 6? Einfach mal ausprobiert und Glück gehabt? Naja, ich gebe zu, man könnte auch schlicht sagen: "Was soll's, es sind magische Bälle, leb' damit und fertig!". Trotzdem schade, dass man sich als Hörer/in allzu oft mit "Denk Dir die Unstimmigkeiten irgendwie selbst zurecht!" abgespeist wird.

Das Erwähnen der Charakter-Unstimmigkeiten in dieser Doppelfolge, will ich auch hier nicht außen vor lassen, denn ich finde den Einsatz von Douglas Welbat als Jongleur, der ansonsten immer den Mekaneck innerhalb dieser Hörspielreihe sprach, verwirrend. Welbat macht das natürlich wunderbar, aber seine Stimme ist einfach so sehr mit Mekaneck verwoben, dass mich das durchaus ein wenig stört - ähnlich ist es ja mit dem Priester aus (2) Das Todestor (Christian Rode, der ja sonst immer Beast Man sprach).

Und auch Multi-Bot wird gleich zweimal aus dem Kontinuitätsstrang geworfen. So wird er also bereits in (29) Das ewige Feuer erwähnt, taucht dann in (31) Die Pyramide der Unsterblichkeit plötzlich als neuer Charkater auf, weil das Universum, aus welchem er stammt, stirbt, doch in diesem Teil der Doppelfolge erklärt er, er wäre gekommen, um Skeletor zu helfen. Man könnte mit Wohlwollen allerdings behaupten, das Universum lag zwar im Sterben, und weil er nun schon mal fliehen musste, schlug Multi-Bot zwei Fliegen mit einer Klappe und kam eben auf Eternia, um Skeletor zu helfen.

Also gilt auch jetzt, was ich bereits für (31) Die Pyramide der Unsterblichkeit schrieb: Wenn man eh schon eine Doppelfolge schreibt und produziert, dann kann und sollte man besser darauf achten, welche Charaktere und Sprecher/innen man einsetzt!

Insgesamt bringt "Der Meister-Zauber" den Zweiteiler mehr als nur zufriedenstellend zum Ende. Alles in allem geht es unterhaltsam und spannend weiter, ohne dass man auf Logiklöcher stößt, sofern man vom Charakterwirrwarr absieht und das mit den Trickbällen als "It's magic!" abhakt, was in einer Fantasy-Welt nicht GAR zu schwer fällt...

Das Zitat der Folge kommt von Orko: Geduld ist, wenn man einen Wasserhahn solange zudreht, bis er kräht!

Meine Wertung: 90%
Cover: Die Pyramide der Unsterblichkeit
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Horst Naumann
Adam Norbert Langer
Eternier 1 Lothar Grützner
Eternier 2 Stephan Chreszinski
Evil-Lyn Katja Brügger
Geist von Grayskull Gisela Trowe
He-Man Norbert Langer
Hordak Eric Vaessen
King Hiss Henry König
Man-At-Arms Karl Walter Diess
Mantisaur Wolf Rahtjen
Multi-Bot 1 Horst Bernhard Wilhelm Frank
Multi-Bot 2 Sascha Draeger
Orko Matthias Grimm
Skeletor Peter Pasetti
Teela Monika Gabriel
Tung Lashor Klaus-Peter Kaehler
Rezension vom: 18.08.2014

Masters of the Universe
(31) Die Pyramide der Unsterblichkeit
Erschienen: 1987
Dauer: 45:17


Übermütig feiern die Masters Of The Universe ihren Sieg über Skeletor. Und dann hat He-Man eine Idee: Sollte man Skeletor nicht mal gehörig auf den Arm nehmen? Ausgelassen stellen die Helden ihm eine Falle, und der Herr der Bösen tappt hinein. Aber dann vergeht He-Man und seinen Freunden das Lachen. Niemand hat geglaubt, dass es die "Pyramide der Unsterblichkeit" gibt! Doch schon allzubald müssen die Masters erkennen, wie sehr sie sich geirrt haben...

Mein Kommentar: Diese Doppelfolge (31 und (32) Der Meister-Zauberer) ist an und für sich sehr gelungen und ich habe an der Rahmenhandlung eher wenig zu kritisieren, lediglich, dass man etwas genauer hätte erklären können, wie und von wem genau King Hiss die Information erhielt, dass Unsterblichkeit möglich sei. Er bezieht sich lediglich auf "einer unserer Spione verriet mir". Außerdem interessant ist noch, wie dieser Spion an diese Information gelangte. Hat Prinz Adam überall im Palast Plakate aufgehängt und darauf verkündet, es gäbe ein tolles Buch in der Bibliothek, das Skeletor auf keinen Fall in die Hände fallen dürfe? Wie genau also dem Spion diese Info zugespielt wurde, hätte man ruhig in wenigen Sätzen in die Geschichte einbringen können.

Merkwürdig finde ich auch, dass Man-at-Arms meint, Hordak und die anderen hätten sicher nicht die Absicht gehabt, jemanden zu verletzen. Und wieso sollte Hordak den Angriff in die Länge ziehen? Offenbar waren er und seine Mithelfer doch in der Überzahl und He-Man war auch nicht zu sehen, da hätten sie doch kurzen Prozess machen können, vielleicht sogar müssen, denn ob es das Buch nun gäbe oder nicht, eine solche Chance, den Masters großen Schaden zuzufügen, gab es vermutlich noch nie. Und um die Bibliothek kümmert sich dann erst recht niemand, wenn man sich um die Verletzten und sonstigen Schäden hätte kümmern müssen. Hier finde ich darum äußerst seltsam, dass Hordak und Co. wohl ganz bewusst nur zum Schein angriffen, denn das ergibt schlicht keinen Sinn. So oder so: Sie hätten in jedem Fall einen "richtigen Angriff" starten können, um von Skeletor und den anderen abzulenken.

Doch auch in Bezug auf die Charaktere gibt es mehrere Unstimmigkeiten. Evil-Lyn beispielsweise taucht einmal in (13) Skeletors Sieg auf, und erst jetzt noch einmal in der ersten Hälfte dieser Doppelfolge. Ich habe nichts gegen Evil-Lyn, und ich hätte sie sogar gern viel häufiger gehört, aber ihr Auftritt wundert mich dennoch, zumal sie ja sogar ein Teil der Covergestaltung ist. Merkwürdig ist das eben deshalb, weil sie zwar mit Skeletor, Hordak und Co. von Anfang an dabei ist, alles plant und durchführt, aber ab Beginn von (32) Der Meister-Zauberer ist sie auf einmal spurlos verschwunden. Außerdem ist urplötzlich Stinkor nach dem Scheinangriff der Masters mit dabei - obwohl von ihm vorher nie die Rede war, hat nur in der Tunnelgleitszene zu Beginn einige wenige und kurze Sätze und verstummt danach für den Rest der Folge.

Ebenso erklärt der Erzähler, dass auch Kobra Khan mit an Skeletors "Sterbebett" stünde. Er wird nur hier einmal kurz genannt, spricht aber in der gesamten Doppelfolge keinen einzigen Satz, beziehungsweise wird danach nie mehr erwähnt. Wenn man also schon eine Doppelfolge schreibt und vertont, wieso achtete man nicht stärker auf die Charaktere, die genannt werden und/oder Sprechrollen haben?

Für die Kontinuität gilt ähnliches auch für Multi-Bot, der bereits in (29) Das ewige Feuer - neben Leech, Modulok, Mantenna und Dragstor - von Grizzlor zu sich gerufen wird, um die Fright Zone zu verteidigen, doch hier wird er plötzlich als Wesen beschrieben, dass vermeintlich von Orko hergezaubert wurde und das zuvor noch nie jemand gesehen haben will. Zu erwähnen ist dann noch Mantisaur, der zum einzigen Mal in dieser Folge zu hören ist; er wird in der Sprecher/innen-Liste des Hörspiels nicht offiziell aufgeführt, aber sein Sprecher ist Wolf Rathjen. Dies ist deutlich an einzelnen Phrasierungen, der Atmung und natürlich eben an der Stimme zu erkennen; auch, wenn Herr Rathjen sie sehr verstellt.

Doch sieht man davon ab, und das ist nicht sonderlich schwer, weil die Story einfach unterhaltsam und spannend ist, kann man nicht viel mehr kritisieren. "Die Pyramide der Unsterblichkeit" ist eine sehr gelunge Hörspielfolge mit für die Story fast keinen Logiklöchern, doch das Drumherum, also vor allem die Sprecher/innen und Charaktere, kann bisweilen etwas verwirren...

Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Ich spüre den Tod bereits. Er klopft mir auf die Schulter.

Meine Wertung: 89%
Cover: Die Spur des Spielers
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Thomas Fritsch
Bishop Blake Wolf Frass
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Bradley Nicolas König
Charity Kassandra Ullmer
Chastity Undine Ullmer
Derek Tim Helssen
Griffin Silverman Stephan Schad
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Junge Frau Heikedine Körting
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mrs. Kretschmer Monika Werner
Onkel Titus Andreas Erich Beurmann
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Sam Chiccarelli Astrid Kollex
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 04.07.2014

Die drei ???
(169) Die Spur des Spielers
Erschienen: 2014
Dauer: 1:21:50


Bei einer Versteigerung auf dem Schrottplatz von Onkel Titus kommt ein scheinbar wertloses Schachspiel für eine ungeheure Summe unter den Hammer. Kurze Zeit später wird das Spiel gestohlen - ein neuer Fall für die drei ???! Welches Geheimnis birgt das Spiel? Wem hat es gehört? Die Zeit drängt, denn Justus, Peter und Bob sind nicht die Einzigen, die das Rätsel lösen wollen. Und nicht jede Figur in diesem Spiel ist das, was sie zu sein scheint...

Mein Kommentar: Ich staunte, als mein CD-Player beim ersten Einlegen die Spieldauer der CD anzeigte: Beinahe 82 Minuten! Wow! Europa hat eine neue Bestmarke für die Spieldauer einer Einzelmedium-Folge vorgelegt. Aber sind 82 nicht viel zu viel? Wie oft schon habe ich bei Einstündern moniert, es wäre langweilig, zu sehr in die Länge gezogen, die unnötigsten Stellen wurden drinbelassen, während die besseren gestrichen wurden...? Würde dieses Hörspiel bei mir an seiner Länge scheitern? Nein! Der Zweifel wich in dem Augenblick, als ich beim Anklingen der Titelmelodie das Inlay überflog: "Erzählt von André Marx"! Mit einem Mal waren meine Bedenken wie weggewischt. Selbst eine für Marx-Verhältnisse schlechte Geschichte wäre immer noch gut genug, dass man zumindest beim ersten Mal gern zuhört.

Und so war es dann auch tatsächlich. "Die Spur des Spielers" gefällt mir außerordentlich gut - so gut, dass ich nach dem ersten Durchlauf, noch während die Titelmelodie im Abspann lief, gleich wieder zurück zu Track 1 sprang, um von vorn zu beginnen - und dann dasselbe nochmal, sodass ich mir drei Durchläufe auf einen Sitz gönnte. Marx schafft es einfach immer wieder, auch beiläufige Dinge so zu platzieren, dass man sie entweder als beiläufig wahrnimmt, oder man davon ausgeht, dass mehr dahinter steckt, und am Ende entpuppt es sich als etwas ganz anderes. Auch Dinge, bei denen man hinterher meint: "Man, war doch logisch, warum ist mir das nicht gleich aufgefallen!?", gibt es bei einigen seiner Geschichten. Ferner sind seine Fälle stets logisch, nachvollziehbar und nicht so mit Charakteren überfrachtet, dass man die Übersicht dabei verlöre, nachzuvollziehen, wer jetzt wie zu wem steht und wer da jetzt gerade spricht...

Und "Die Spur des Spielers" macht hier keine Ausnahme. Es geht gleich interessant mit einer Versteigerung los, und ehe man sich's versieht, steckt man mitten in einem Fall, der trotz seiner Spieldauer keine spürbaren Längen hat, sondern interessant und recht spannend bleibt. Und schwupps ist man am Ende des Falls und die Lösung wird präsentiert. Marx-üblich fällt der eigentliche Beweggrund etwas detaillierter aus, aber für die eigentlich Lösung ist das irrelevant, weil man selbst ohne die übergenaue Schilderung der Zusammenhänge ausreichend im Bilde ist.

Aber genug von Marx, kommen wir zu Körting, Minninger und Osten: Top! Gott sei Dank keinerlei Patzer auf dem Tonträger - und das sogar trotz (technischer) Überlänge! - oder in der Produktion. Die Musik gefällt mir sehr gut, und selbst die kleinen, nicht direkt wahrnehmbaren Hintergrunddudelein passen toll ins Gesamtbild, wirken anfangs aber ungewohnt, denn sowas kam bei "Die drei ???" ja bislang nie vor. Der Rest ist ebenfalls wunderbar mit Effekten und Klängen unterlegt - es passt ganz einfach alles.

Und die Liste mit den Sprechern und Sprecherinnen schlägt in dieselbe Kerbe. Insgesamt klingen alle Dialoge sehr natürlich und es gibt keinerlei Overacting. Illustre Namen wie Nicolas "Nico" König, Wolf Frass, Monika Werner - und... Trommelwirbel... Astrid Kollex (DANKE, Europa, schön, sie nach so langer Zeit mal wieder zu hören!) finden sich hier ein. Nicht zu vergessen, dass Stephan Schad, Holger Mahlich und sogar Karin Lieneweg und Andreas Beurmann ihrerseits ebenfalls wunderbar sprechen. Selbiges gilt auch für Tim Helssen und den Ullmer-Kids - aber bei ihnen hört man phasenweise ein gaaanz kleinwenig das Schauspielern heraus, aber das wird mit der Zeit sicher noch besser, darum ist das kein echter Kritikpunkt, sondern eher der klägliche Versuch, über diese Folge zumindest ETWAS "Negatives" zu berichten. :)

Fazit: Ist "Die Spur die Spielers" bei all den positiven Worten das beste ???-Hörspiel aller Zeiten? Nein, das wohl nicht, aber in meine persönliche ???-Top-15 gehört es definitv. Es wurde hier einfach so viel richtig und - wie ich finde - nichts falsch gemacht...

PS: Herr Marx muss bitte wieder mehr ???-Fälle beisteuern und Frau Kollex ruhig auch wieder öfter mitsprechen! :)


Meine Wertung: 90%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...im alten Turm
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Ute Rohrbeck
Dick Oliver Mink
Elli Marlen Krause
Frau Hansen Marianne Kehlau
Frau Thomas Renate Pichler-Grimm
Frau des Schäfers Helga Bammert
George Maud Ackermann
Hermann Karl Walter Diess
Julian Oliver Rohrbeck
Ludwig Thomas Horst Breiter
Mathias Andreas von der Meden
Schäfer Franz-Josef Steffens
Taxifahrer Henry König
Rezension vom: 09.06.2014

Fünf Freunde
(9) ...im alten Turm
Erschienen: 1979
Dauer: 41:07


"Keine Spur vom Margarethenhof", brummt Dick, "Alter Turm steht auf dem Wegweiser. Ich bin dafür, daß wir uns diesen Alten Turm ansehen. Vielleicht ist dort der richtige Weg!" Die fünf Freunde finden den richtigen Weg in einen zünftigen Erholungsurlaub mit Ski und Rodel und viel, viel Schnee. Eine tolle Skihütte - einen geheimnisvollen Turm auf dem gegenüberliegenden Berg, unheimlich ist dieser Berg! Es ist ein Abenteuer für die 5 Freunde, hinter das Geheimnis zu kommen. Eine kleine Vagabundin hilft ihnen dabei.

Mein Kommentar: "Im alten Turm" ist eine polarisierende Folge. Die Einen finden sie aufgrund ihrer Atmosphäre schlichtweg unschlagbar, die Anderen lassen kein gutes Haar an ihr und nahezu alles ist großer Mist. Woran es liegt, weiss ich nicht, aber zumindest mich polarisiert diese Folge nicht. Ich finde sie "ganz gut" und sehe gute wie auch schlechte Eigenschaften.

Am meisten bleibt mir nur immer wieder im Gedächtnis haften, wie die Mutter abgeht und betont, ihre Tochter hätte die Peitsche verdient. Und wie reagieren die vier Kids? Sie geben der Frau recht und bekräftigen indirekt sogar, dass dieses Mädchen es irgendwie verdient hätte. Da kann ich auch nach dem tausendsten Mal des Hörens immer nur den Kopf schütteln. Alte Zeiten hin oder her, erzieherische Maßnahmen ja oder nein - DAS ist ziemlich harter Tobak.

Naja, wer sich überwinden und das beiseite hieven kann, bekommt ein in der Tat sehr atmosphärisches Hörspiel, das die Creme de la Creme der deutschen Stimmen zu bieten hat. Die Story für sich ist wie eh und je relativ flach und verläuft wie alle anderen der ersten 21 Fünf-Freunde-Abenteuer...


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)