Rezension vom: 13.09.2013
Die drei ???
(118) Das düstere Vermächtnis
Erschienen: 2004
Dauer: 1:06:14Unheimliche und gefährliche Dinge geschehen bei der Theatergruppe REALITY 5, seit der verstorbene Drehbuchautor Scott Carrara der Truppe sein letztes Werk - "Das düstere Vermächtnis" - zur Uraufführung hinterlassen hat. Der Spürsinn der Drei ??? ist geweckt: Welche Rolle spielt das Rätsel der Königin von Saba, das Carrara in seinem Theaterstück verarbeitet hat? Und was hat ein Steinzeitmensch im Wohnwagen verloren? Eigentlich wollten Peter und Bob nur ein Schulpraktikum bei REALITY 5 machen, aber ein Blick hinter die Kulissen beschert den drei Detektiven unversehens einen neuen Fall...Mein Kommentar: Hmmm, ich weiss nicht, ich weiss nicht... Im Großen und Ganzen finde ich "Das düstere Vermächtnis" so einigermaßen, aber in den Details gibt es stets jede Menge Zeug, das mich richtig stört.
Gleich zu Beginn etwa, die Szene, in der Gina Justus und Bob als vermeintliche Einbrecher dingfest macht, kommt mir zu konstruiert vor. So, also hätte meine keinen rechten Einfall gehabt, wie man den Einstieg in den Fall machen soll und hätte sich dann dafür entschieden, Gina am Rande der Hysterie ausflippen zu lassen. Als dann noch Ralph dazukommt, geht es ähnlich weiter. Zwei Jungen, die verdächtig sind, etwas misstrauisch anzuranzen, in Ordnung, aber wie Gina, und kurz darauf auch Ralph, loslegen, ist doch etwas derbe.
Oh ja, die Angst, dass mit dem wichtigen Manuskript was nicht stimmen könne, könnte ich nachvollziehen, aber so knapp vor der Premiere kennt die Theatergruppe weder den Text, noch haben alle Beteiligten nicht ihren für sie kopierten Teil vorliegen, sondern alle gucken immer in das Original? Und Gina hatte noch nicht einmal mal die Inhaltsangaben vorliegen, um die Presseerklärung zu formulieren? Die Gruppe hat also das Manusskript und plant ein Theaterstück dazu, lädt auch jede Menge Leute zur Premiere ein, aber niemand hat eine Ahnung, worum es in dem Stück geht? Nee, nee, das ist mir zu konstruiert, denn dass dann ausgerechnet die "wichtigste Seite" mit dem Rätsel fehlt, die nun händeringend beschafft werden muss - und dann zufällig ein Geheimnis beinhaltet?
Eigentlich mag ich dafür die Idee, dass Bob mal mit Justus den Platz tauscht, sehr, doch dass Justus am Ende trotzdem mal wieder derjenige ist, der alles in Windeseile auflöst und jeden noch so kleinen Zusammenhang überblickt, finde ich echt blöd. Hätte man hier nicht konsequent Peter und Bob das machen lassen können, während Justus eher hier und da einige gute Kombinations-Einfälle liefert?
Wundern muss ich mich auch, dass Peter, wenn er schon nicht umfassend Spanisch versteht, nicht zumindest soviel Grundwissen über diese Sprache hat, um wenigstens zu erkennen, dass etwas auf Spanisch formuliert ist? Gerade dann ist es seltsam, wenn man bedenkt, WO die drei ??? sich für gewöhnlich aufhalten: Kalifornien. Nicht zu vergessen, dass Peter in dieser Folge ganz allgemein öfters mal sehr begriffsstutzig reagiert.
Merkwürdig ist ebenso Robbie, der immer mal wieder ein paar mehr oder weniger bekannte Songs zitiert - alles nicht so, dass es phonetisch zum Rest seines Dialogs passt, bzw. es nicht mal ansatzweise nach dem Original klingt. Hier hätte man sich die echten Songs nochmal anhören und dann korrekt wiedergeben sollen.
Das Schwierigste ist allerdings, auch nach dem zigsten Mal Anhören, auf die Dauer des Hörspiels, alle Figuren zuzuordnen. Je länger die Folge dauert, desto mehr Figuren kommen hinzu und desto mehr verwischt das Zuhör-Gedächtnis dafür, wer da jetzt spricht und ob das nun jemand neues ist oder jemand, der im Laufe der Geschichte schon mal gehört wurde. Ich verliere hier mit jedem Mal den Faden und höre eigentlich nur Dialoge von irgendwelchen Stimmen - wer aber wie zu wem steht: keine Ahnung. Ganz doof natürlich am Ende, wo verschiedene Personen in diesem und jenem Zusammenhang zur Auflösung stehen - wer war da nochmal wer?
Und sage mir doch bitte mal jemand folgendes: Scott Carrara war Parkinson-krank, "zitterte so sehr, dass es ein Arbeiten fast unmöglich machte" (Zitat Justus im Hörspiel!), konnte darum keinen Computer mehr bedienen, um das Theaterstück auf diesem zu verfassen, aber 220 Seiten handschriftlich zu verfassen, das hat er noch hinbekommen? Bedenkt man, wie oft man etwas überarbeitet, ganz entfernt und ganz neuschreibt, etc., war das viel Arbeit. Gerade mit Handicap ist Tippen sicher sauberer als Schreiben. Bzw., wäre da nicht zumindest ein Diktiergerät sinnvoller gewesen?
Hinzu kommt, dass nicht nur wie üblich Justus die ganze Chose aufklärt, nein, er braucht dafür 10 Minuten! Er geht am Ende einfach so auf die Bühne und betet laaaang und breiiiiit alle Einzelheiten runter, ein wenig zuviel des Guten! Doch auch hier komme ich nach 3-4 Minuten nicht mehr mit. Was ist das denn eigentlich nun für eine Krone? Wem gehörte die mal, wem gehört sie jetzt, wer hat sie jetzt? Ja gut, es geht irgendwie um ein spanisches Rätsel mit der Nähe und der Ferne, das hört man eben heraus, aber in einen festen Zusammenhang kann ich das nie wirklich bringen.
Tut mir echt leid, aber die Folge taugt nur als "kann man ab und zu nebenbei laufen lassen, wenn man nicht so genau hinhört"-Vervollständigung für Komplettisten.
Meine Wertung: 63%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(7) ...verfolgen die Strandräuber
Erschienen: 1979
Dauer: 43:47Die fünf Freunde fahren gemeinsam in die Ferien. Diesmal geht's an die Küste von Cornwall. Sehr einsam liegt das Gut Tremannon, aber man sollte es nicht für möglich halten, was es in dieser Einsamkeit alles gibt! Da sind die Scheuner, die mit ihrem Wagen von Gut zu Gut, von Ort zu Ort reisen und Vorstellungen in Scheunen veranstalten. Oder ein alter Schäfer, dessen Vater ein berüchtigter Strandräuber war. Dann der sehr seltsame Gutsherr und das tanzende Pferd Clopper. Es gibt auch noch einen unterirdischen, sagenhaften Strandräuberweg, einen alten, halbverfallenen Turm und Lichtsignale in stürmischen finsteren Nächten, von denen keiner weiß, von wem sie kommen. Sind es noch immer Strandräuber? Oder ist alles nur ein Spuk?Mein Kommentar: Wie alle Szenen vertont wurden, kann man nicht genug hervorheben. Möwen rufen, Wasser gischtet, Wind pfeifft, Donner grollt - man hat fast den Eindruck, man wäre vor Ort, wenn man beim Hören die Augen schließt und sich einfach treiben lässt. Auch die Sprecher/innen machen ihre Aufgabe klasse.
Doch leider ist die Geschichte relativ dünn und nur bedingt spannend. Nicht, dass mit ihr wirklich was falsch wäre, denn für sich ist sie nachvollziehbar und logisch, doch reißt sie einfach nicht sonderlich mit.
Darum würde ich "...verfolgen die Strandräuber" als akustisch exzellent in Szene gesetztes Hörspiel betrachten, bei dem die Story eher eine Art Selbstzweck ist.
Immerhin ist die Neuauflage zur Gänze mit dem Original von 1979 identisch - nur das Covermotiv ist anders.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(6) ...helfen ihrem Kameraden
Erschienen: 1979
Dauer: 40:23Ferien im Felsenhaus auf der Kirrin-Insel! Die fünf Freunde sind hell begeistert. Doch schon in der zweiten Nacht passiert es: Was für ein Durcheinander im Arbeitszimmer von Onkel Quentin - alle Schubfächer sind durchwühlt - wichtige Aufzeichnungen sind verschwunden! Georgi und ihre Freunde Dick, Julian und Anne wollen dieser Sache auf den Grund gehen... dabei geraten sie in ein ganz gefährliches Abenteuer.Mein Kommentar: In Folge 6 (eigentlich ja Folge 9) ist zum ersten Mal wirklich die Rede von Onkel Quentin. Er spricht zwar keinen einzigen Satz, weil er nicht zu Hause ist, aber als die vier Kids sich darüber unterhalten, wie schwierig er ist und dass sie dank seiner Abwesenheit etwas mehr Ruhe und Freiheiten haben werden, gibt Julian zu bedenken, dass man einem Mann, der so klug ist wie Onkel Quentin, vieles verzeihen müsse. Ob das so richtig ist, lasse ich mal dahingestellt, doch Julian warnt hiermit die Hörerschaft schon vor Quentin, der ab zwei Folgen später dann fast immer dabei sein wird, und sich wirklich nicht gerade sympathisch benimmt. Also: Aufgepasst - und Julians Hinweis des Verzeihens beherzigen! Dennoch muss man gerade in diesem Hörspiel vor allem den vier Kids ebenfalls vieles verzeihen.
Denn was Julian, Dick, Anne und George in diesem Hörspiel bisweilen so absondern, ist eher nicht zur Erziehung geeignet. Das "Zigeunermädchen" Jo, das zunächst als Junge wahrgenommen wird und "ganz zerlumpt und verkommen" aussieht: Da ist also ein "Junge", der in Georges Sandgrube sitzt, und sofort wird dieser fies angestänkert, er solle sich verziehen und Dick ziert sich nicht, den "Jungen" auch gleich ohne Dialog zweimal zu boxen, obwohl dieser "Junge" sogar kleiner als er ist. Und als der Junge als Mädchen erkannt wird, wird dieses quasi fortgemault, mit dem Hinweis, hier werde nicht gerauft - wer hat denn damit angefangen? George freut sich sogar, dass Dick sie verhauen hat, gibt sie zu. Auch, dass "dieses schmutzige Mädchen" einfach nur "Pfui" sei und sie es "nicht in ihrer Nähe aushalte", sagt sie. Als Jo ihnen dann einen Brief überbringen will, sind das Erste, was sie bei beim Antreffen der vier Kinder sagt, "Au!"-Schmerzrufe, wohingegen Julian zu Dick sagt, er solle sie nicht davonlaufen lassen. ...und so geht das quasi die meiste Zeit, Jo wird fast schon als Untermensch verstanden, der nicht wisse, wie man sich ordentlich zu benehmen hätte, und ihr wird andauernd nur das Schlechteste unterstellt. Dabei bin ich der Meinung, dass es hier genau andersrum ist.
Naja, viel mehr habe ich kaum zu schreiben. Die Produktion ist 1A, keine Frage, und gerade Alexandra Wilcke als Jo macht einen großartigen Job. Die Geschichte, sieht man mal von all den Dingen, die Jo betreffen, ab, ist an sich auch in Ordnung, aber nur mäßig spannend, was aber die Atmosphäre locker wieder reinholt. Zur Atmosphäre gehören aber eben auch Randfaktoren, wie z.B. Dialoge hier und da; und wie ich vorhin aufführte, sind die Dinge, die man Jo in einer Tour unterstellt, echt nicht mein Fall, selbst unter dem Aspekt, dass diese Geschichte aus den 1940er-Jahren stammt.
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(5) ...und der Zauberer Wu
Erschienen: 1979
Dauer: 39:04Große Ferien in Kleingrottenmühl bei ihrem gemeinsamen Freund Tinka. Es versprechen, lustige Wochen zu werden, vor allem, als "Tappers Wanderzirkus" mit dem Schlangenmenschen, mit dem Zauberer Wu und seinem Schimpansen Charly sich auf dem Zeltplatz der fünf Freunde breit macht. Aber plötzlich ist es mit der Ruhe vorbei. Ein Verbrecher taucht auf, wertvolle Geheimpapiere verschwinden! Spione? Einbrecher? Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Eine harte Nuß für die fünf Freunde!Mein Kommentar: Allein der Titel gibt eigentlich schon Aufschluss darüber, wer was und wie an der Gaunerei in dieser Geschichte getan hat - andererseits wäre die Folge aber auch ohne diesen Titel arg vorhersehbar, da eigentlich niemand außer Wu sonderlich hervorgehoben wird, oder sich auch nur im Ansatz verdächtig benimmt (z.B. als er betont nebensächlich die Kinder ausfragt).
Verstörend auch die Szene, in der Professor Hayling die Kinder derb anschnauzt und unter anderem sagt, sie seien Nichtsnutze, sollen sich gefälligst zum Teufel scheren, und Timmy wäre gar ein Hundevieh. Doch dann fällt ihm plötzlich auf, dass er noch nichts gegessen habe, wundert sich verschmitzt über seine echt üble Laune, und die Kinder lachen auf einmal unbeschwert herzhaft? Das soll mir mal jemand erklären, bitte...
Alles in allem lebt das Hörspiel zu weiten Teilen von seiner Atmosphäre, den sehr guten Sprechern/innen und der tollen Produktion, denn der Fall selbst gibt eigentlich nicht sonderlich viel her.
Wer den Kauf der Neuauflage wagen will, aber ungewiss ist, ob diese von der Originalversion abweicht, kann ruhig zugreifen: sie ist unverändert, wobei aber natürlich das Cover neu ist.
Das Zitat der Folge kommt von Jenny: Nun, für's Sauber machen, Kochen, Waschen und Bügeln, als Kindermädchen bin ich nicht eingestellt!
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(4) ...als Retter in der Not
Erschienen: 1978
Dauer: 45:47Der Kapuzinerberg mit den geheimnisvollen Höhlen, die merkwürdige Schmetterlingsfarm, der falsche Mr. Brent, die Flugzeugentführung... die fünf Freunde als Retter in der Not!Mein Kommentar: Die "Retter in der Not"-Folge ist die erste, die ein wenig abfällt, die Story ist etwas sehr dünn und lebt eigentlich nur von der Atmosphäre (Ferien, Zelten und so weiter, dazu die passende Musik).
Zwar gibt es Sprecher-Highlights wie Marga Massberg, Andreas von der Meden oder Benno Sterzenbach, aber daneben sind gerade die beiden Rollen Benny und Toby doch sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Kann man Toby noch sein permanentes "Fluchzeuch" verzeihen, weil er (der Sprecher) ansonsten seine Sache echt gut - wenn auch zu cool und lässig ("Das is ein Vasuchsfluchplatz!") - macht, ist Benny wirklich zu viel des Guten. Gerade, wenn er immer mal wieder nach Toby oder seinem Schweinchen Curly ruft ("Körli! Körlie! Komm zu mia!)", klingt dies über die Maßen künstlich.
Lustig auch, wie Enid Blyton, wenn sie die FF-Geschichten auch vor laaanger Zeit schrieb, der Meinung war, dass Jungs keineswegs auch nur in die Nähe von Hausarbeit zu kommen haben. Wenn nämlich die Fünf Freunde eine alte Dame sich beim Abmühen des Wäscheaufhängens beobachten, sagt Julian völlig selbstverständlich, Anne möge doch ihr dabei helfen. Das nenne ich echte Ritterlichkeit, und wie in
(2) ...im Zeltlager kreide ich erneut an, dass man das für die Zeit von 1978 ruhig hätte rauslassen können.
Ansonsten gibt's nichts zu kritisieren. Frau Körting und ihr Stab haben die Produktion sauber gemacht - und die Neuauflage klingt haargenau wie die Ausgabe von 1978.
Das Zitat der Folge kommt von Benny: Curly! Curly! Komm zu mir!
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(3) ...und das Burgverlies
Erschienen: 1978
Dauer: 50:57Die fünf Freunde auf dem Funstein-Hof - sind das aufregende Ferien! Die Kellergewölbe der alten Burg mit ihrem jahrhundertealten Staub, den steinernen Torbögen, dem flüsternden Echo - verbergen sie vielleicht ungeahnte Schätze?Mein Kommentar: Hmmm, im Grunde mag ich diese Folge nicht mehr oder weniger als die anderen 20 von Enid Blyton, aber herrje, dieses krampfhafte Zwillings-Gebahren der beiden Harrys ist bisweilen etwas nervig; vor allem, wenn ständig unisono gesprochen wird, so, als hätten die beiden Kinder keinen eigenen Willen, oder hätten gar mal ein mehr als nur traumatisches Erlebnis gehabt.
Dafür gefallen mir die Rollen von Mr. Henning und seinem Sohn, die so übertrieben stereotypisch amerikanisch gezeichnet wurden, dass man das nur amüsant finden kann; gerade der Sohn kommt besonders gut, mit seiner kessen Lippe. Mein Lob an Jens Wawczeck für seine Interpretation.
Seltsam ist dabei, dass die Serie eigentlich in England spielt, aber ohnehin schon alles verdeutscht wurde (Namen, Bezeichnungen, sogar die Währung wird immer in D-Mark angegeben, etc), doch jetzt kommen Amerikaner dorthin und die sprechen nicht nur Hörspiel-Englischakzent, sondern ab und zu auch mal was in Englisch, nur, um gleich darauf auf Deutsch zu wiederholen, wie etwa: "Sie sollten froh sein, dass ihres armes Land, und rückständiges Land, etwas hat, das es an ein progressive Land... fortschrittliches Land wie Amerika verkaufen kann!", oder "For heavens sake... Donnerwetter!"
Zur Produktion lässt sich nicht viel sagen: Alles passt super ineinander, sieht man vielleicht von den Rollen der Mrs. Priller und Mr, Durleston ab, die, wann immer sie sprechen, nach Einzelaufnahme klingen, die "Dialoge" mit ihnen klingen stets etwas affektiert.
Und, ach ja: Die Neuauflage, abgesehen vom neuen Covermotiv, ist unverändert zum '78er-Original.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.09.2013
Fünf Freunde
(2) ...im Zeltlager
Erschienen: 1978
Dauer: 42:34Eine verlassene Eisenbahnstrecke - Der alte Holzbein-Samuel - Geisterzüge und eine geheimnisvolle Mauer geben den fünf Freunden Rätsel auf. Und so wird aus einer gemütlichen Campingreise mit Professor Crabbler ein großes, spannendes Abenteuer!Mein Kommentar: Wie in meiner Rezension zu
(1) ...beim Wanderzirkus bereits ja erwähnt, kommen in den ersten 21 Folgen, wenn die Geschichten auch nie gleich sind und sich in sich unterscheiden, immer dieselben Zutaten zum Zuge. So auch in "...im Zeltlager".
Allerdings ist der Titel "...im Zeltlager" nicht wirklich zutreffend, "...und die Geisterzüge" wäre sicherlich passender gewesen, denn um solche geht es schließlich. Spannend wird zunächst von einem etwas verschrobenen Herren davon berichtet, ohne diesem viel Glauben zu schenken, dann muss man aber zugeben, dass der seltame Herr offenbar recht hatte und dass an der Geisterzug-Sache irgendwas dran sein muss. Wie dem dann auf die Spur gekommen wird, kommt schön abenteuerlich und mit viel Ferien-Feeling daher.
Lediglich der Kommentar Julians, "dass George die Dinge, die Mädchen für gewöhnlich tun, nicht gern macht", wie Geschirr spülen, zum Beispiel, hätte man weglassen können. Es mag von Enid Blyton so (in den 1940ern) geschrieben worden sein, aber wenn für ein Hörspielskript ohnehin immer recht viel gekürzt und zusammengestaucht wird, warum im Jahre 1978 ausgerechnet diesen Quatsch nicht herausnehmen?
Wie schon bei
(1) ...beim Wanderzirkus sind Produktion, Sprecher/innen, Musik und Soundeffekte über jeden Zweifel erhaben - und auch die Neuauflage entspricht der Original-Auflage von 1978 - keine Schnitte, keine anderen Musiken, dafür aber natürlich neues Covermotiv.
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.09.2013
Fünf Freunde
(1) ...beim Wanderzirkus
Erschienen: 1978
Dauer: 41:55In das erste Abenteuer fahren die fünf Freunde mit 2 bunten Wohnwagen. Was ist mit dem rätselhaften Tiger-Dan los? Welche Rolle spielt der Akrobat Lou? Das müssen die Fünf zusammen mit ihren neuen Freunden Nobby und Pongo herausfinden...Mein Kommentar: Innerhalb der ersten 21 Fünf-Freunde-Folgen verlaufen die meisten Geschichten stets nach einem stets sehr ähnlichen Muster: sie spielen sich in Höhlen, in der freien Natur mit Zelt und so, oder dem Kirrin-Leuchtturm ab. Es geht dabei fast immer um Geheimgänge, Schätze, Schmuggler oder Spione, die Onkel Quentins Forschungsergebnisse stehlen wollen.
Nicht zu vergessen, dass in praktisch jeder Folge noch ein bis zwei weitere Kinder von der Partie sind, die in den meisten Fällen von Julian, Dick, Anne und George nicht an Anhieb gemocht werden und sich zunächst durch eine besondere Leistung die Zuneigung zu verdienen haben - häufig sind diese Kinder auch auf irgendeine Weise auffällig schrullig, haben schlechte Manieren oder stammen aus schlechten Verhältnissen.
Ebenso sind diese ersten 21 Folgen noch von Enid Blyton geschrieben, von Europa aber in falscher Reihenfolge vertont worden, was häufiger mal zu Konfusion führt. "...beim Wanderzirkus" ist darum eigentlich auch erst das fünfte Abenteuer, was man gleich zu Beginn noch bei der Begrüßung mit Nobby heraushören kann.
Alles in allem ist Folge 1 natürlich nach demselben Muster der weiteren 20 FF-Geschichten gestrickt. Sie macht viel Spaß, im Besondern, weil dieser unschuldige, leicht naive Kindheits-Abenteuer-Touch mitschwingt, denn die Fünf Freunde sind keine abgebrühten Semi-Profis, sondern einfach nur 4 Kids mit dem Hund Timmy, die Abenteuer erleben.
Abgesehen vom, wenn auch geringen, Kontinuitäts-Fehler (das mit Nobby, den die FF offenbar bereits kennen), kann ich nichts bemängeln - die Story ist in sich nachvollziehbar und logisch. Und gerade, weil es (als Hörspiel) die erste Folge ist, und die eben beschriebene Fünf-Freunde-Formel deshalb auch noch völlig frisch ist. Die Produktion ist "typisch Körting", überall zwitschern Vögel, plätschert ein Bach, knirscht Laub oder Kiesel, alle Sprecher/innen sind über jeden Zweifel erhaben und die Musik ist auch super.
Als Bonus ist die Wanderzirkus-Neuauflage inhaltsgleich mit der Original-Auflage von 1978. Keine Schnitte, keine andere Musik - nichts ist anders, wenn man mal vom Cover-Motiv absieht.
Das Zitat der Folge kommt von Nobby: Kerle, Kerle!
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.09.2013
Die drei ???
(163) ...und der verschollene Pilot
Erschienen: 2013
Dauer: 1:14:07Eigentlich sollen die drei ??? für Onkel Titus nur ein Auto überführen. Doch der dichte Nebel in den Bergen zwingt sie, sich dort eine Unterkunft zu suchen. Ein seltsamer Pick-up-Fahrer führt sie zum 'King of the Mountain', einem heruntergekommenen Hotel ohne einen einzigen Gast. Bald geschehen seltsame Dinge, die nur eins bedeuten können: Das Hotel birgt ein Geheimnis! Hat das Wrack eines vor Jahren in den Bergen abgestürzten Flugzeugs etwas damit zu tun?Mein Kommentar: Eine Spielzeit von über 74 Minuten kann was Gutes oder was Schlechtes sein; gerade, wenn das Hörspiel noch ganz neu ist, der CD-Player die Gesamtdauer anzeigt und man nicht weiss, was man erwarten darf, wird es spannend. 74 Minuten voll öder Langeweile? 74 Minuten mit Action, Mitratepassagen und dergleichen? Und "Der verschollene Pilot" ist für mich eine Mixtur aus allem, was der ???-Kosmos an Höhen und Tiefen jemals zu bieten hatten.
Es beginnt beim Inlay. Sogar, wenn man die Namensliste selbst nicht direkt beachtet, erkennt man beim Entnehmen der CD in jedem Fall, wie kurz die Namensliste ist - 6 Personen wirken mit: Der Erzähler, die drei ???, Inspector Cotta und jemand, der "Fynch" heißt. Sowas ist nie ein guter Start, denn bei nur 6 Personen, von denen eine neutral ist und 4 auf der Seite der Guten stehen, bleibt für die Hörerschaft nicht mehr viel Spielraum für das "Wer hat's getan!?"-Mitraten. Da aber im Hörspiel mehr als nur einmal deutlich wird, dass mehr als nur eine Person bei den "Bösen" mitmischt, ahnt man rasch, was es mit "Fynch" in der Liste auf sich hat.
Andererseits mag ich unheimlich gern diese ober-hammer-geile Atmosphäre. Zu 95% der Zeit sind die drei Detektive für sich allein und man hört sie miteinander sprechen, schlussfolgern, debattieren, während sie keinen Schimmer haben, was eigentlich genau los ist, während alles um sie herum in eine klasse Soundeffekt-Atmo-Musik-Klangkulisse eingewoben ist. Noch dazu, dass häufig auch mal geflüstert wird, was ebenfalls seinen Teil zur Stimmung beiträgt. Kurz und gut: Die Produktion ist absolut Körting-esque. Einzig vielleicht Peters etwas zu häufige "Ich will hier weg"-und-"Lasst uns lieber abhauen!"-Jammer-Momente sind bisweilen nervtötend, weil ich den Eindruck nicht loswerde, dass diese größtenteils nur für die Fans selbst sind, weil man wohl glaubt, dass diese sowas erwarten, wie auch Just's Kommentar, er könne jetzt was zu Essen vertragen. Dasselbe gilt auch für den Kuss von Bob für Peter... *achselzuck und augenroll*
Ähnlich geht es mir weiteren Meta-Botschaften, wie die Meta-Verweise auf den Herr-der-Ringe-Gollum und wie eigentlich alle Rätsel gestrickt sind. Die Gollum-Sache reißt schlicht und ergreifend aus dem Fall heraus und wie oft solche Dinge mittlerweile in ???-Hörspielen vorkommen, geht auf keine Kuhhaut; irgendwann ist auch mal gut. Wir wissen alle, dass das nur eine Hörspiel-Serie ist, und dass die drei Hauptsprecher in vielen großen Produktionen mitgewirkt haben, das muss man nicht permanent erwähnen, damit es auch ja niemand vergisst.
Die Rätsel: Die sind irgendwie einfach nur da, um halt da zu sein. Die Verse werden vorgelesen, aber erst nach und nach kriegt man bei der Lösung diverser Sätze dazugesagt, dass "das O bei 'Ok' ja groß- und das K kleingeschrieben ist" und was das zu bedeuten haben muss. Oder wie die Taucher-Zeichensprache funktioniert. Und wenn dann auch noch wie selbstverständlich solcherlei Schlüsse gezogen werden (ich nenne sie hier jetzt natürlich nicht!), kann man sich nur noch fragen, welcher Mensch eine SOLCHE Auffassungsgabe haben soll. Zumal diese Verse nicht für die ???, sondern eigentlich ja für andere Personen gedacht gewesen seien, und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese jemals auf die Lösung gekommen wären. Warum eigentlich überhaupt noch solch schrullige Verbal-Haarspalter-Winkelzüge? Für die Fans, für welche die Klassiker-Folgen das Beste auf der Welt sind? Oder gibt es ein Gesetz, dass alle 2-3 Folgen ein Rätsel-Text vorkommen muss, wo es heute viel kniffligere Methoden gibt, Informationen zu verschlüsseln oder unzugänglich zu machen.
Ähnlich ist es mit Justus' Erwähnung zu Ende des Falls, dass er ja schon immer interessiert wäre an einem bestimmten Hitchcock-Film (auch DAS übrigens wieder so ein Meta-Ding? Möglich!), weil der mit einem Gauner von damals zu tun hätte, dessen "Laufbahn" Justus schon immer fasziniert hätte und wo er alle paar Monate im Netz immer wieder mal nach Infos gesucht hätte - einfach aus Interesse. Klar, wenn's passt, kann man sowas schnell mal dazuerfinden, aber komisch, dass die Hörer- und Leser/innen nie was davon wussten. Somit wirkt diese "Behauptung" arg konstruiert, um halt den Fall zum Ende bringen zu können. Eine "Stiiiiimmt, Kollegen, ich habe vor Jahren mal was in der Zeitung gelesen"-Sache hätte ich etwas besser gefunden.
Doch trotz allem ist dieses Hörspiel im Schnitt gut geworden. Das liegt am Fall insgesamt, der sehr viel mehr glänzen könnte. Wären die vielen kleinen Dinge, die ich eben erwähnte, nicht enthalten, wäre sicher eine 90er-Wertung drin gewesen. Ich mag, dass sooo viel geredet wird, ich mag, dass der Fall fast nur aus den ??? besteht, ich mag diese leicht beklemmende Atmosphäre, die auf das Minimale reduzierte Kulisse.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.08.2013
Masters of the Universe
(30) Das Zepter der unendlichen Macht
Erschienen: 1987
Dauer: 50:08Skeletor, der Herr des Bösen, hat das Zepter der Macht erlangt. Endlich ist es ihm gelungen, König von Eternia zu werden. Er genießt es und läßt sich feiern. Doch dann geschieht etwas Schreckliches: Eine todbringende Sonne rast mit ungeheurer Geschwindigkeit heran, Eternia ist dem Untergang geweiht! Selbst He-Man sieht keinen Ausweg mehr. Er legt das Zauberschwert aus der Hand...Mein Kommentar: Eine der spannendsten Masters-Folgen ever! Klasse, klasse, klasse!!! Insbesondere der Fünf-Minuten-Dialog am Anfang zwischen Skeletor und Hordak ist gut in Szene gesetzt worden! Allerdings hat dieser auch einen Schwachpunkt. Denn es gibt keinen Verweis auf
(29) Das ewige Feuer, stattdessen redet der Erzähler vom "letzten Kampf gegen He-Man" - aber hätte hier nicht Hordak gemeint sein müssen? Warum sind Skeletor und Hordak unmittelbar nach dem, was in
(29) Das ewige Feuer geschah, plötzlich wieder so dicke Freunde?
Hier hätte dringend eine Zwischen-Doppelfolge reingemusst, denn das Ränkespiel zwischen Skeletor und Hordak hätte ich GERN gehört. Und ist Hordak jetzt also zufrieden mit seiner Position auf Rang 2 (nach Skeletor), oder wartet er nur auf eine günstige Möglichkeit, Skeletor erneut Stress zu machen? Da war soooo viel Potenzial - und es ist einfach verpufft, schade, schade.
Doch, gut, sieht man davon ab, fällt mir nichts ein, was ich ernsthaft bemängeln könnte? Francis' typische Handschrift wird, wenn man ein Ohr für Details hat, gerade in diesen deutlich: Wissenschaftliches (Sonne, die riesengroß ist, etc), gepaart mit einem Schuss Science Fiction (Zeitreise).
Allerdings, so finde ich, hätte Francis das Erlangen des Zepters doch eine Spur komplizierter machen können; was für ein Zufall, dass alle supermächtigen Artefakte immer irgendwo auf Eternia zu finden sind. Wäre doch nett gewesen, wenn das Zepter wenigstens auf einem Mond von Eternia gewesen wäre, oder sowas.
Ebenso ein fataler Fehler Skeletors, mit dem Zepter in Händen nur den Palast zu besetzen - wieso nicht He-Mans Zauberschwert einkassieren und mal genüßlich Castle Grayskull klarmachen? Schließlich sind doch eigentlich Grayskull und Schwert das, was Skeletor das Leben schwer macht, nicht wahr? Allerdings ist Skeletor in dieser Hinsicht wenigstens konsequent, denn er begeht solcherlei Fahrlässigkeiten ja eigentlich in so gut wie jeder Folge. ;)
Ein wenig "außer Konkurrenz" läuft bei mir die Sache mit der Zeitreise des Planeten. Wenn dieser in die Vergangenheit gebracht wird, bleibt dieser, wenn er in der Vergangenheit erhalten bleibt, doch auch in der Gegenwart erhalten - müsste dann die Sonne nicht trotzdem den Planeten in der Gegenwart erreichen? Oder tut er das sogar, aber weil der Planet wenige Sekunden später zurück in die Gegenwart gebracht wird, ist das alles irrelevant? Tja, alles pure Theorie und darum drücke ich da mal ein Auge zu, denn schließlich stören wir uns ja auch nicht daran, dass Adam sich in He-Man verwandeln kann; denn immerhin ist das ja alles Fantasy!
Die Sprecherriege leistet wunderbare Arbeit, die musikalische Note ist wie immer über jeden Zweifel erhaben und die Laufzeit von über 50 Minuten gefällt mir besonders gut.
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Ich? Ja, warum ich? Wir haben doch einen wahren Helden unter uns, hihi. Ja! He-Man soll das Zepter zurückbringen!
Meine Wertung: 95%
Rezension vom: 29.07.2013
Fünf Freunde
(102) ...und die goldene Maske des Pharao
Erschienen: 2013
Dauer: 1:01:35Die Fünf Freunde begleiten Onkel Quentin nach Torquay an der englischen Südküste. Kurz vor ihrer Ankunft wurde im Ägyptischen Museum eingebrochen und natürlich möchten sie gleich den Tatort besuchen. Das ist jedoch nicht möglich. Durch puren Zufall werden sie Zeugen eines merkwürdigen Gespräches, folgen ersten Verdachtsmomenten und geraten dabei in ein aufregendes Abenteuer.Mein Kommentar: Ein nicht nur im Nacken spürbarer Hauch von "Die drei ???" schwingt hier mit - gerade bei der Auflösung -, allerdings nicht soooo sehr, dass es keine waschechte "Fünf Freunde"-Folge mehr wäre, denn der abenteuerliche Grundtenor ist allseits präsent, dazu Museums- und Ägypten-Feeling!
Wie beim Kirrin-Island-Fünfer üblich, bekommt man praktisch direkt zu Beginn 2-3 verdächtige Personen geboten, wobei die Freunde sich auf eine Person besonders versteifen, um dann entweder bestätigt oder überrascht zu werden. Was nur etwas ärgerlich ist, ist der Fakt, dass alle Personen, die verdächtig sein sollen, auch so angelegt sind: übertrieben betonte Uninteressiertheit, unsympathische Wesenszüge und so weiter weisen der Hörerschaft hier den Weg. Es wäre sicherlich spannender, wenn Verdächtige einfach nur per se verdächtig sind und darum im Auge behalten werden, statt sie auch noch akustisch zu stigmatisieren, das empfände ich als eine Spur abenteuerlicher, bzw. man hätte als Hörer/in auch nicht diesen permanenten Fingerzeig im Ohr, der davon abhält, mal in diese oder mal in jene Richtung zu verdächtigen.
Dafür ist um so interessanter, dass ich Onkel Quentin in dieser Folge echt perfekt getroffen finde. Statt dauer-egozentrisch auf Kinder und Jugendliche schimpfend, seine Arbeit als das Maß aller Dinge ansehend, ständig Ruhe und Gehorsam fordernd, etc., ist er zwar durchaus auch etwas herrisch und drängelnd, aber in erträglichem Rahmen, sodass auch Zuneigung und Wärme gegenüber den ja sonst "so nervigen Bälgern" spürbar wird. Find'ich gut. Lob an Gordon Piedesack, der den Onkel Quentin mimt.
Gelungen auch der Rest des Ensembles, das mit einigen großen Namen aufwartet: Henry König, Nicolas König, Michael Grimm und Regine Lemnitz. Sogar Heidi Schaffrath ist mit dabei, auch, wenn sie im Inlay als Reinhilt Schneider eingetragen ist. Zwar ist Reinhilt Schneider ebenfalls eine verdammt gute Sprecherin, aber sie spricht im 102. Fünf-Freunde-Hörspiel halt einfach nicht mit. :)
Ansonsten gibt's zu diesem Fall nicht mehr viel zu schreiben: Effekte top, Musiken top... Gefällt mir gut, der Kauf lohnt in jedem Fall.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.07.2013
TKKG
(183) Blindgänger im Villenviertel
Erschienen: 2013
Dauer: 59:28Endlich Herbstferien! Klößchens Eltern gehen auf große Kreuzfahrt und haben ihren Sohn und seine Freunde gebeten, solange auf die Villa Sauerlich aufzupassen. TKKG haben es sich in ihrem komfortablen Feriendomizil gerade richtig gemütlich gemacht, als sie es Hals über Kopf auch schon wieder verlassen müssen: Alle Anwohner des Villenviertels werden von der Polizei aufgefordert ihre Häuser zu räumen, weil bei Sielbauarbeiten eine alte Fliegerbombe entdeckt wurde. Ein Blindgänger direkt vor der Haustür? Aufregend! Doch irgendetwas stimmt an der Sache nicht...Mein Kommentar: Haaaach, menno. Nichts kann bei TKKG-Hörspielen ganz simpel sein. Es wäre viel einfacher für mich, wenn alles toll oder alles Mist wäre - aber so...!? Und vorweg: Spoileralarm! :)
Der Vierer hat zueinander den gleichen Sprachanteil (nebenbei: gerade Rhea Harder gefällt mir richtig gut als Gaby!), alle vier klingen und verhalten sich entsprechend ihres Alters, alle Sprecher/innen liefern einen super Job am Mikrofon, Soundeffekte super, Musiken passend ausgewählt, die Idee für den Fall ist an und für sich recht originell...
Aber es ist einfach die Unglaubwürdigkeit des Fall-Aufbaus. Wie realistisch ist es, dass eine ganze(!) Straße(!) sich aus ihren Häusern weglocken lässt, weil angeblich eine Bombe gefunden wurde, die hochgehen könnte, aber niemand wundert sich, dass keine Infos in der Presse zu finden sind, dass NIEMAND der Anwohner/innen vielleicht gerade erst nach Hause kommt, oder was es sonst sei, vor allem, wo es ein Bezirk aus recht wohlhabenden Menschen ist (immerhin wohnt ja Klößchen mit seinen Eltern dort, und die Vermögensverhältnisse dieser Straße wurden in vielen TKKG-Hörspielen ja oft genug erwähnt!), mit zig dienstbaren Hausgeistern, etc... - und lediglich zwei Polizisten laufen von Tür zu Tür, keine Bomben-Spezialisten in der Nähe, keine Absperrungen auf den Straßen und was weiss ich nicht noch. Und dann soll einer der beiden Polizisten auch noch John McClane heißen? Wie naiv sind diese Menschen?
Dann frage ich mich außerdem, wie will man ein Juwelier-Geschäft ausrauben, ohne, dass ein Alarm ausgelöst wird? Das geht doch eigentlich nur, indem alles schön brav aufgeschlossen wird, doch wie soll das gegangen sein, wenn der Juwelier doch angeblich gar nicht vor Ort gewesen wäre? Wie man das der Polizei hinterher hätte erklären wollen, interessiert mich doch sehr. Da hätte man auch gleich einfach alle Vitrinen einschmeißen und dann haste was kannste die Beine in die Hand nehmen können - wäre genauso effektiv gewesen. Besser noch, man entnimmt fachgerecht alle Wertsachen aus den Vitrinen, setzt sich ins Auto und fährt einfach ganz cool weg, da der Juwelier ja mit von der Partie ist, wird er keine Anzeige machen oder einen Alarm auslösen, darum wird man viel Zeit haben, sich zu verdrücken. Aber nein, natürlich nimmt er vor Durchführung des Coups sogar noch eine Ferienjobberin an - Gaby, damit das geplante Unterfangen möglichst kompliziert wird. *facepalm*
Ebenso erkläre mir bitte jemand doch mal folgendes: Wie will man zig Villen ausrauben, selbst, wenn die verwaist sind, ohne, dass ein Alarm losgeht, bzw. wie will man die Sicherheitsmechanismen überbrücken? Indem man einfach nur ein Fensterchen im Badezimmer aufsperrt, geht das gewiss nicht. Und wie wollte man die Habe von mehreren Villen und Häusern einer ganzen Straße abtransportieren? Mit einem Sattelschlepper?
Hätte Katja Brügger (Autorin) sich auf die Juwelier-Sache beschränkt und mit den gefakten Polizisten und allem den Juwelier ausgeraubt, das wäre noch irgendwie gegangen, aber eine ganze Straße? Hmmmnaja...
Wie eingangs erwähnt, gefällt mir, dass die TKKG'ler sehr viel realistischer sprechen und sich auch realistischer verhalten. Ist man allerdings die TKKG-Folgen 1-155 gewohnt, wird man des öfteren irritiert sein: Karl fällt Tim ins Wort, macht Gegenvorschläge, Tim lässt Gaby einfach allein auf die Straße, statt hinterherzurennen, das Wohnzimmer ist etwas unordentlich, und Karl, Willi sowie Tim haben null Problem damit, Gaby ist in den Händen von Entführern, und Tim verliert die Fassung, weint, während er sich Vorwürfe macht... Das Forsche, Dreiste, Abgefeimte, das übermenschliche Erwachsenen-Getue fehlt beinahe vollkommen. Recht so! Lediglich, das Wort "genial" wird mir viel zu inflationär verwendet. Meine Güte, so oft habe ich den Begriff schon lange nicht mehr gehört.
Ich bin für mein Fazit deshalb etwas unsicher, wie ich bewerten soll. Ich mag die Atmosphäre, die ziemlich alterspassende Sprache und Verhaltensweise von TKKG, die Produktion ist gelungen, etc. Der Fall weist ebenfalls einige schicke Aspekte auf, macht aber alles, was er tut, viel zu auffällig und immer auch eine Nummer zu groß, weshalb man diesen kaum ernst nehmen kann. Dazu gehört z.B., dass Karl tatsächlich erklärt, dass er gar nicht wisse, ob seine Eltern zu Hause seien, oder dass der eine Ganove sich eh schon John McClane nennt, und der andere Ganove diesen auch noch als seinen Kollegen John McDonalds vorstellt, weil er sich dessen Namen nicht merken kann... Autsch! Ich gebe nochmal so gerade eben 70%, ich bitte aber darum, das nicht unbedingt als Referenzwertung zu verstehen, sondern vielleicht als Ausdruck meines guten Willens, durchaus Dinge zu würdigen, die bei diesem Hörspiel richtig gemacht wurden!
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.07.2013
Die drei ???
(162) ...und der schreiende Nebel
Erschienen: 2013
Dauer: 1:12:47Als die drei ??? Post von einem alten Bekannten erhalten, ahnen sie noch nicht, was für ein gefährliches Abenteuer sie erwartet. Der rätselhafte Hilferuf führt sie mitten in die Einöde von South Dakota. Dort werden sie Zeugen unfassbarer Ereignisse, die eine abgelegene Prärie-Ortschaft heimsuchen. Welches dunkle Geheimnis steckt hinter dem unheimlichen Nebel, der die Einwohner in Angst und Schrecken versetzt? Und was hat es mit den grässlichen Schreien auf sich, die immer wieder aus den weißen Schwaden dringen? Die drei Detektive nehmen die Ermittlungen auf - und geraten selbst in die Fänge des Nebels...Mein Kommentar: Wow! Ganz ehrlich: Damit habe ich nicht gerechnet! Waren die letzten ???-Hörspiele ja eher immer "naja bis ganz gut", schlägt "Der schreiende Nebel" aus der Art. Woran das liegt? An vielem! An der gar nicht so üblen Story, an den häufig eingesetzten alten Europa-Orchester-Musiken (alle z.B. aus Europas "Masters of the Universe" bekannt), an den vielen Sprechern und Sprecherinnen, die alle eine tolle Performance abliefern und von denen man einige schon eine ganze Weile nicht mehr - oder nur sehr selten - gehört hat: Eckart Dux, Horst Naumann (richtig gelesen!), Christian Rode (nochmal richtig gelesen!)... Klasse! Allein für diese drei Personen (und das vor allem im selben Hörspiel!), Europa, DANKE!
Und nochmal DANKE auch für die guten, alten Orchester-Sounds, die mir - und das meine ich ohne Nostalgie-Hintergedanken! - viel besser gefallen als die teils sehr kalten Atmos, bzw. Elektro/-Technosounds der heutigen Zeit. Dagegen ist per se nichts zu sagen, für sich genommen sind die toll, aber es fehlt das packende Element der orchstralen Musiken, die einfach durch ihren Klang und ihre Komposition wirken, und nicht durch die Hilfe von monotonen Effekten diverser Atmos oder treibender Beats der Synthie-Melodien. Bitte sowas wieder viel häufiger machen, Herr Minniniger und Frau Körting, bitte, bitte!
Horst Naumann spielt übrigens eine ihm damals schon anvertraute Rolle, die von Arnold Brewster aus
(41) ...und das Volk der Winde. Natürlich erkennt man ihn an seiner Stimme sofort wieder, dennoch klingt er hier weniger kauzig und rüstig, was ein klitzebisschenwenig irritiert. Irritierend auch, wie der Fall sich am Ende aufklärt. /SPOILER ANFANG/ Ich halte durchaus für möglich, Nebel auch spontan entstehen zu lassen, aber so große und vor allem dichte Nebelwolken, dass man selbst auf mehrere Zentimeter schon nicht mehr erkennt, wer vor einem steht? Daran ist besonders irritierend, WIE schnell der Nebel aufzieht und auch wieder verschwindet, bzw. sich mal in diese, mal in jene Richtung bewegen lässt. Wie gesagt: Sicher grundsätzlich machbar, aber bestimmt nicht so perfekt. /SPOILER ENDE/
Und eben das lässt mich etwas an der Glaubwürdigkeit des Falls zweifeln, auch, wenn er mir wirklich gut gefällt. Doch was ist das? Ganz am Ende wird schon wieder mal der Tag gerettet, weil plötzlich eine Person und die eigentlich in einer schwierigen Situation befindlichen Guten - schwupps! - rettet. Meine Güte, dieses Stilmittel geht mir ECHT auf den Zeiger, weil es sooooo oft passiert. Es ist weder spannend noch unerwartet, weil es in letzter Zeit andauernd geschieht.
Ein wenig Federn lassen muss der Fall durch einen weiteren Umstand, der erneut am Ende einspielt: Justus, Peter und teilweise auch Bob zaubern ein Indiz nach dem anderen aus ihren Hüten. Zwar sind diese durchaus nachvollziehbar, allerdings für uns als Hörer/innen nicht zu wissen. Es ist eben einfach unbefriedigend, wenn man urplötzlich einen Satz hört wie: "Als sie, Mr. XY, sich am Knie kratzten, da war mir klar, dass...", aber man als Hörer/in nie in Kenntnis darüber gesetzt wurde, dass sich Mr. XY am Knie kratzte (ob das nun in einem Hörspiel so machbar ist, dass man als Hörer/in nicht gleich Verdacht schöpft, sei mal dahingestellt!), dann ist das einfach blöd. Hier müsste man Mittel und Wege finden, solcherlei Dinge nicht mehrfach am Ende eines Krimis hinzuklatschen. Als Leser/in und Zuschauer/in lassen sich immer irgendwelche Dinge beiläufig erwähnen/zeigen, bei einem Hörspiel nicht unbedingt.
Macht nach Adam Riese und Eva Zwerg 80%. Wären die vielen kleinen Kritikpunkte nicht, wäre meine Wertung sogar weitaus höher, bzw. wären die hochwertige Produktion, die großartigen Orchester-Sounds und die wundervollen Sprecher/innen (Horst Naumann und Christian Rode: Wahnsinn!) nicht, würde das Hörspiel auf unter 70% fallen, insofern also kann man gut sehen, was Musiken und Sprecher/innen bisweilen ausmachen können, wenn die Story einige Schwächen hat. Diese treten zwar erst am Ende auf - und bis dahin wird man auch echt super unterhalten! - aber es verwässert eben den Gesamteindruck...
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.06.2013
Fünf Freunde
(101) ...und der vergessene Schatz
Erschienen: 2013
Dauer: 56:53Wieder einmal geraten die Fünf Freunde in ein aufregendes Abenteuer. Dabei wollten sie doch nur Pilze sammeln! Aber ihre Geheimstelle im Kiefernwald wurde entdeckt und seitdem geht es nicht mehr um Steinpilze, sondern um einen vergessenen Schatz! Die Spurensuche erfordert eine große Portion Mut und natürlich Timmys unfehlbare Spürnase.Mein Kommentar: Nach
(100) ...und das Gorillakind in Gefahr wieder eine ganz reguläre Nummerierung, entsprechend erwartete ich, eine ganz reguläre Fünf-Freunde-Folge zu hören, ohne große Höhen und Tiefen. Und in der Tat hatte Katja Brügger, die schon bei TKKG-Folge
Der vertauschte Koffer die Geschichte verfasste, ein besseres Händchen, sich in eine für sie als Autorin fremde Serie einzufinden.
Auch war ich überrascht, wie super hier das Feeling vertont wurde. In der Pfanne brutzelt's, Regen nieselt, Feuerholz knackst im Kamin... Es sind eben doch oft die kleinen Dinge, die man eher unbewust wahrnimmt. Dazu die tolle, fast schon als chillig zu bezeichnende Musik. Ich komme nicht umhin mich zu fragen, ob man sich bei Europa in diesen Dingen mit Fünf Freunde nicht eine Schippe mehr Mühe gibt als bei anderen Serien.
Der Fall ist, leider muss man das bei "Fünf Freunde" ja häufig so sagen, sehr typisch und bietet die bewährten Zutaten in bewährter Kombination. Personen im Wald, die sofort verdächtig - und vor allem unsympathisch! - sind. Zwar gibt es keine echten Anhaltspunkte für irgendwelche Gaunereien, aber Unsympathen, die zu Beginn der Folge ihren Auftritt haben, tauchen später immer nochmal auf und übernehmen den Part der zu überführenden.
Alles in allem eine gelungene, wenn auch routinierte Fünf-Folge-Folge. Sie nimmt zwar erst ab dem zweiten Drittel Fahrt auf, doch kommen Heile-Welt-Feeling und abenteuerliche Grundstimmung stets voll zum Zuge, was viel ausmacht. Ein nettes Detail ist übrigens, dass Maud Ackermann (damals die Stimme von George) nun die Rolle von Tante Fanny übernommen hat.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.05.2013
Fünf Freunde
(100) ...und das Gorillakind in Gefahr
Erschienen: 2013
Dauer: 59:03Bei einem Besuch in New Haven machen die Fünf Freunde eine ungewöhnliche Entdeckung: In einem Schiffscontainer sitzt ein junger Gorilla, und im Hafen weiß niemand, wo er hingehört. Kurz entschlossen nehmen die Fünf Freunde das Tier in ihre Obhut. Doch damit geraten sie selbst in Gefahr und schon bald in ein aufregendes Abenteuer...Mein Kommentar: Meine Premiere für eine Fünf-Freunde-Hörspiel-Request-Rezension. Diese Reihe (also "Fünf Freunde") werde ich ab sofort auch besprechen. Und das gleich mit der Jubliäumsfolge, Nummer 100 - wow!
Toller Start, oder? Nunja, ja und nein... Denn nach Jubiläum schmeckt das hier leider absolut nicht. Keine besonders lange Spielzeit, keine Anspielungen auf alte Weggefährten oder Abenteuer, und auch die Ur-Sprecher/innen der ersten 21 Folgen kommen in keiner Art und Weise vor. Einzige Ausnahme ist eine knappe, beiläufige Nebensatzbemerkung zu Brummer und seinem Äffchen aus
(16) ...auf dem Leuchtturm. An diesem Hörspiel ist nichts Jubiläumshaftes, sieht man einmal vom Pappschuber ab, der etwas Exklusivität vermittelt. Doch ansonsten ist dies hier eine ganz reguläre Fünf-Freunde-Folge.
Das Hörspiel selbst wirbt zwar zu keiner Zeit damit, es wäre die 100. Folge und ein Jubiläum, oder so, aber diese Serie ist viele, viele Jahre alt und jetzt kommt endlich die 100. Folge - und es ist nichts Besonderes daran. Das enttäuscht schon ein wenig. Auch die an und für sich aufklärungsverbreitungswürdigen Themen "Coltanabbau" und "Tier-/Menschausbeutung" werden gar nicht thematisiert - nur gaaaaanz sanft angedeutet. Vordergründig geht es stets um den Gorilla, der die Truppe auf Trab hält, warum dann aber die explizite Hervorhebung von Hannes Jaenicke und die Empfehlung von Pro Wildlife? Es könnte jede beliebige Hörspielfolge einer beliebigen Hörspielreihe sein, in der beiläufig ein Tier aus irgendwas gerettet oder geborgen wird - und Hannes Jaenicke spricht irgendeine der Rollen.
Auch inhaltlich ist der Fall "Fünf Freunde"-beliebig. Qualitätiv zwar gutwertig, aber nicht mehr als typische Fünf-Freunde-Standardkost. Keine epische Reise, kein gigantisches Abenteuer... Schade, denn das erwartet man schon irgendwie bei der 100. Folge einer über 35 Jahre alten Hörspielreihe (geht man auf Enid Blyton und ihre zugrundeliegenden Bücher zurück, sind es sogar über 70 Jahre!). Stattdessen Schmuggler, ein wenig Verfolgungsjagd, Onkel Quentin mault wie immer, Tante Fanny ist... ...wie? Die kommt gar nicht vor!? Das wird mir jetzt erst beim Betrachten des Inlays bewusst.
Muss eine 100. Hörspielfolge unbedingt groß und besonders sein? Nein, nicht unbedingt, aber bei Fünf Freunde, eine Serie, die viele Jahre auf dem Buckel hat, und wo die 100. Folge mit Pappschuber und Empfehlungen daherkommt, erwartet man das, wenn man die Folie drumherum abfummelt.
Die Folge ist in Ordnung, mehr leider nicht. Gute Produktion, gute Sprecher/innen, gute Musiken, hübscher, aber normal-typischer Fünf-Freunde-Fall mit ein wenig Spannung und etwas Abenteuer. Als Jubliäum enttäuschend, als Hörspiel-Fall der Fünf Freunde üblich.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.05.2013
Die drei ???
(161) Die blutenden Bilder
Erschienen: 2013
Dauer: 1:10:18Dreizehn geheimnisvolle Bilder sorgen auf dem Schrottplatz von Justus' Onkel Titus für allerhand Aufregung. Als sich eine ganze Reihe von zwielichtigen Gestalten für die Gemälde interessiert wittern die drei ??? einen Fall. Zu dumm, dass einige der Bilder bereits spurlos verschwunden sind. Justus, Peter und Bob müssen sich bei ihrer Suche beeilen, denn Rocky Beach wird von einem hinterhältigen Erpresser heimgesucht, der es ausgerechnet auf Kunstwerke abgesehen hat und eine mysteriöse Spur hinterlässt.Mein Kommentar: Grundsätzlich ok, gleich mal mit einem solchen Hammer (der Ermordung zu starten), aber wir Hörer/innen kennen diese Person überhaupt nicht, weshalb es uns praktisch fast egal ist, wer da um sein Leben kam. Dann aber zwei Sätze weiter direkt und wie selbstverständlich zu erklären, dass lediglich ein Portrait dieser Person misshandelt wurde, ist schon irgendwie komisch.
Selbiges gilt für die Szene mit Peter, als er die "blutige Leiche" entdeckt. Dass wir bei den drei ??? wohl niemals echte Tote in den Geschichten haben werden, ist ja ok, aber gerade weil man das weiss - sofern eine Person nicht wirklich im Verlauf der Story stirbt! -, ahnt man allein bei der Erwähnung solcher "Shocker", dass das eh nur 'ne Finte ist.
Auch dem neu eingeführten Charakter Brock stehe ich ambivalent gegenüber. Toll, dass wir offenbar einen neuen regelmäßigen Charakter haben, der noch dazu auf der Seite der drei ??? steht. Und es ist in Ordnung, dass er nicht die hellste Kerze im Leuchter ist. Aber man, Brock hat eine echt seeeeehr lange Leitung. Da hätte man ruhig ein wenig kürzer treten können, denn Brock erweckt den Eindruck, dass er eigentlich sogar zu dusselig wäre, sich richtig herum auf die Toilette zu setzen.
Und sogar das Ende ist auf seine Art zweischneidig. Da meckere ich immer, dass Inspector Cotta neuerdings immer wieder wie aus dem Nichts auftaucht, weil er kurz vorher noch schnell angerufen wurde (was man als Hörer/in aber nicht weiss), um die drei ??? zu retten, und jetzt macht man es zwar anders, aber trotzdem genauso. Lediglich, dass man beim Telefonat mit Cotta dabei ist, ist neu, am Ende die ganze Nummer im letzten Moment retten tut er trotzdem.
Auch die Idee, mal wieder einige alte Dinge aufzugreifen (den Potter und soweiter - wobei Ty Cassey im Buch vorkommt, im Hörspiel aber nicht!), ist toll, wirkt mir hier aber eine Spur zu direkt; einen Ticken subtiler wär's mir lieber gewesen.
Somit sind alle fünf Punkte nett und irgendwie auch nicht nett - schwer zu erklären. Der Rest der Story geht in Ordnung. Solide Geschichte, die aber etwas unter zu wenig Spannung und zuviel Laberei zu leiden hat. Doch auch damit kann man leben.
Vermutlich liegt das an der Produktion, die erste Sahne ist und außerdem auch super mit Effekten und (teils alten!) Musiken unterlegt wurde; Lob an Frau Körting. Das Stimmen-Ensemble (unter anderem mit Harald Dietl, Monika Werner und Lutz Harder) ist auch über jeden Zweifel erhaben und leistet einen tollen Job.
Letzten Endes schrammt das Hörspiel darum an einer direkten Kaufempfehlung vorbei, denn es gibt einfach bessere ???-Folgen, doch wer trotz fehlender Empfehlung kauft, tut aber auch nichts Falsches.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.05.2013
Jack Slaughter
(19) Die Dämonenfabrik
Erschienen: 2013
Dauer: 55:25Professor Doom findet ein neues Zuhause in einer geheimen Militäranlage in den Black Hills. Eine attraktive Vampirin wird seine neue Assistentin. Sie liefert Doom untote Körper für seine satanischen Experimente. Und dem Professor gelingt etwas, das noch niemandem zuvor gelungen ist. Er erschafft dämonische Supermänner, die Jack Slaughter endgültig ausradieren sollen. Dooms Chancen stehen diesmal gut, denn Jacks Zauber-Barbie Ponytail ist plötzlich verschwunden. Ohne sie ist die Lage aussichtslos!Mein Kommentar: Besser, viel besser! Bei
(18) Das Scheusal aus dem Meer hatte die Serie um Jackie meiner Meinung nach einen Knickser nach unten gemacht und ich hatte insgeheim Befürchtungen, ob es das jetzt war. Doch mit "Die Dämonenfabrik" wurde vieles von dem, was mir missfiel, wieder korrigiert. Zwar gibt es immer noch etwas "zu witzige Floskeln", aber mir muss ein Hörspiel ja auch nicht immer in allen Punkten gefallen - und alles in allem bin ich sehr, sehr, sehr zufrieden mit den neusten Jackie-Output.
Was mir besonders sympathisch war, war Andy Matern, als er noch zu Beginn in der Rolle des nuschelnden Bob fast lachen muss, sich aber doch noch zusammenreißt. Könnte sein, dass es zu Bob gehörte, könnte aber auch nicht sein - und ich tippe auf Letzteres. Es ist nur ein winziger Moment und natürlich darf sowas nicht zu oft zu hören sein, weil sich's sonst abnudelt, aber da hat's mir gefallen.
Aber es gibt eben auch Momente, in der die Folge es sich etwas zu leicht macht: Wieso hat Alan Poppins die im Hörspiel genannte Maschine? Wie kam er zu ihr? Nicht zu vergessen, dass die Action, bzw. Spannung, mir auch wieder zu kurz kommt. Mit einer quasi unsterblichen Untoten-Armee hätte man sicher mehr machen können, als Ponytail, die binnen weniger Augenblicke mal wieder alles einfach so ins Lot bringt (indem sie die Armee in Hotdogs verwandelt - Stichwort: Forcierter Humor). Gleichsam finde ich Basils "Rückbesinnung" zwar ausreichend begründet, aber das hätte man ruhig in eine separate Szene setzen können, statt den Erzähler das in ein paar Sätzen zusammenfassen zu lassen.
Die Produktion ist wie immer erste Sahne, die Sprecher/innen sind es, die Musik ist es. Zwar ist die Story nicht durch und durch perfekt, aber welche Story ist das schon? Kurzum:
(18) Das Scheusal aus dem Meer war nur'n Ausrutscher, phew...
Das Zitat der Folge kommt von Sunset: Verrottet in der Hölle! Tony: Selber!
Meine Wertung: 85%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.05.2013
TKKG
(151) Gekauftes Spiel
Erschienen: 2006
Dauer: 1:02:21Unbekannte Hooligans des FC Smogmoor überziehen den internationalen Schiedsrichter Fender mit ihrem Hass. Sie unterstellen ihm, er hätte sich bestechen lassen und das Endspiel der Champions League - die Begegnung des FC Smogmoor und dem AC Avanti - ein gekauftes Spiel gewesen wäre. Zu Gunsten der siegreichen Avantis. Fender und seine Familie sind seitdem einem gnadenlosen Telefonterror ausgesetzt. Aber der Schiri hat einen guten Draht zu TKKG - denn er bildet Tim zum Nachwuchsschiedsrichter aus. Logisch, dass sich die vier für ihn einsetzen. Dann aber eskaliert die Bedrohung, denn Fenders Tochter Evelyn ist plötzlich spurlos verschwunden.Mein Kommentar: Was hat man sich dabei nur wieder gedacht? Ich mag gar nicht mal inhaltlich auf all diesen Quark eingehen, also lass ich es lieber und gehe nur auf die für diese Rezension notwendigen Eckpfeiler ein: Es hagelt Zufall auf Zufall, Stereotyp auf Stereotyp...
Wir hören locker zwei Drittel der Zeit nur den Gangstern beim Planen und Sülzen zu; den Rest hören wir Tim, wie er alles und jeden charakterisiert, den Superdauerchecker mimt und natürlich alles und jeden niederschnullert. Karl ist praktisch gar nicht zu hören und Klößchen wird nach der ersten Hälfte einfach mal krank und ist darum fortan gar nicht mehr dabei. Und Gaby, naja, die ist halt wie eh und je einfach nur so da und sagt an und für sich nie was anderes als Tim - nur mit anderen Worten.
Zu loben ist allerdings die zu weiten Teilen wirklich hervorragende Cast: Stefan Brönneke, Renate Pichler, Ben Hecker, F.J. Steffens (eine seiner letzten Hörspielarbeiten!), Patrick Bach, Ingeborg Christiansen... Echt super! Leider nur bringt auch deren tolles Schauspiel nicht wirklich was; es ist als, würde Robin Williams bei GZSZ mitspielen: Super Charakterdarsteller, der großartig seinen beknackten Dialog abspult und inmitten der blöden, dünnen Banalitäten-Story wie Overacting anmutet und fehl am Platze wirkt.
Kurz: Kann man hören, sollte man aber nicht! Schon das T-Shirt von Fender auf dem Cover ist echt peinlich: grün und weiss (wie ein Fußballfeld!) mit dem Aufdruck "Fussball for ever".
Das Zitat der Folge kommt von Tim: Ich bin der Bodyguard. Der mit den spitzen Fußballschuhen. Dreimal darfst du raten, wohin ich damit trete.
Meine Wertung: 16%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.05.2013
TKKG
(150) Heiße Nächte im Dezember
Erschienen: 2006
Dauer: 57:54Vermummte Brandstifter treiben in eisigen Winternächten ihr Unwesen - fackeln parkende Auto ab in der Millionenstadt, verwandeln sie in explodierende Feuerhaufen. Alles sieht nach Willkür aus, kein System lässt sich erkennen. Doch dann wird Tim von einem der Täter angerufen - und dem unterläuft ein falscher Zungenschlag. TKKG kombinieren richtig, erkennen was hinter den Anschlägen steckt - und ermitteln. Ein Drama bahnt sich an...Mein Kommentar: Jubiläum! 150 Folgen TKKG! Mehr als nur ein Achtungserfolg, das zu schaffen. Sowas muss gefeiert werden. Leider ist das bei TKKG ja immer so eine Sache. Schon die
(100) Fieser Trick mit Nr. 100 war nichts besonderes - weder im Stil, noch in der Qualität - noch dazu, wo die Folgen ab den 90er-Nummern ja nun nicht gerade Award-Material sind. Umso mehr verwundert es überhaupt nicht, dass "Heiße Nächte im Dezember" ein typisches TKKG-Hörspiel der letzten paar Dutzend Werke dieser Serie sind, die ja in aller Regel selten über 50%-Wertung hinaus kamen, und gern auch mal weit darunter lagen.
Klößchen tut rein gar nichts anderes als blöde Sprüche und noch blödere Fragen abzulassen (vor allem, weil es Winter ist, und deshalb sehr kalt!), Karl ist nur der Quote wegen ab und an zu hören (denn TKKG sind definitionsgemäß nunmal vier Personen), Gaby spielt den "Das Gesetz geht über alles"-Moralapostel und Tim... tja, der checkt jeden noch so kleinen Zusammenhang wie immer in Windeseile.
Ferner ist der Plot so einfach und vorhersehbar, dass es fast schon lachhaft ist: Mutter arbeitet bei renomierter Firma, hat wenig Zeit für Tochter, Tochter sprengt darum Autos in die Luft. Hier und da noch einige Nebenstränge, die an und für sich aber recht wenig mit dem Fall zu tun haben.
Alles in allem tun dabei alle irgendwie Beteiligten dauernd so, als wäre das, was da um sie herum passiert, was ganz Schlimmes, doch letzten Endes geht es Stefan Wolf immer nur darum, klarzustellen, wie sein Weltbild aussieht und wie es auf keinen Fall auszusehen hat - kurz: das Gutmensch-Getue ist nur Mittel zum Zweck für irgendwelche Plattitüden, deren Kern sich eh stets von selbst versteht.
Technisch ist das Hörspiel grundsolide, allerdings hier und da auch unfreiwillig komisch. Das heisst, das Hörspiel möchte eigentlich komisch sein (z.B. Fabian Harloffs Türsteher-Szene), aber das Ganze ist so übertrieben zwangslustig, dass man nur darüber lachen kann, dass man sowas tatsächlich als Humor verkaufen will.
Das Positive an diesem Hörspiel ist darum eher die Beilage der ersten Auflage, denn dieser lag damals eine Mini-CD-ROM bei, auf der außer einigen Hintergrundbildern und ähnlichem aber nichts von Belang zu finden ist. Wäre nicht z.B. ein Interview-Video mit den Machern und Sprechern nicht was ganz Feines gewesen? Wozu dann überhaupt einen solchen Bonus beipacken, wenn man lediglich eine Handvoll Tant bekommt?
Dieses Jubiläum erfüllt seinen Zweck nur insofern, als dass es die Qualität seiner Vorgänger untermauert.
Das Zitat der Folge kommt von Gaby: Nein, danke, Tim. Gegen meine neue winddichte, atmungsaktive Superdaunenspitzenfleeceeisbärpolarwunderjacke ist dein Anorak wie ein Netzhemd!
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.05.2013
TKKG
(149) Tims gefährlichster Gegner
Erschienen: 2005
Dauer: 52:30Während der Ganove Henning Lissenfuhl eine Gefängnisstrafe absitzt, bringt seine Ex-Freundin Daniela seine Designeranzüge in einen Second-Hand-Laden. Sie ahnt nicht, dass in einer Jacke ein Schatzplan versteckt ist, der zum Versteck von 9 Millionen Euro führt. Ein Lehrer der TKKG-Internatsschule kauft die Jacke. Als Lissenfuhl, der für zwei Geldfälscher arbeitet, aus dem Gefängnis entlassen wird, bricht die Hölle los...Mein Kommentar: Haaaaach, man! Wer schreibt eigentlich immer die Klappentexte? Diese euphemistisch zu nennen, wäre eine bodenlose Untertreibung. Die Hölle bricht los? Wo denn? Es bricht gar nichts los. Wir hören stundenlang den Verbrechern zu. Und ich meine das ernst, die Dialoge dauern oft ewig lang, obwohl das stark abgekürzt werden könnte. Stattdessen hören wir von einem Bruder und von Klamotten und von einem Plan und von Beziehungsproblemen, blablabla...
Statt einfach zu sagen: "Meine Exfreundin hat das Sacko mit dem eingenähnten Plan verhökert, weil ich ihr noch Geld schuldete, auf das sie nicht mehr länger warten wollte." Ich habe den Timer verglichen, ab dem Moment, wo das Thema auf den Verbleib des Geldkoffers aufkommt, dauert es ÜBER SECHS Minuten, bis alles haaaaaarklein erzählt wurde, um endlich zu sagen, dass man gerade nicht genau wisse, wo der Koffer ist, aber man es herausfinden werde.
Und so geht das die ganze Zeit! Wir hören pausenlos Lückenfüllersätze, um eine an und für sich simple, kurze Geschichte zu hören. Wozu das, hm? Und warum trägt der Verbrecher auf dem Cover keine Maske, sondern zeigt ganz klar und deutlich sein Gesicht? Sehr klug, so einen Juwelier zu überfallen. Übrigens, das Synonym Yves Boucher ist natürlich für Franz-Josef Steffens - warum der aber ein Synonym nötig hat, darf man mich nicht fragen; ich versteh's auch nicht.
Weitere Kritik lässt der Titel der Folge zu, der schlicht nicht mehr als leeres Gewäsch ist. Wo ist denn da ein Gegner für Tim? Und wo ist dieser der gefährlichste, den Tim jemals hatte? Zumal, Tim ist kein bisschen eingeschüchtert, als er nur knapp von einer Kugel getroffen wurde. Wie abgebrüht kann man in diesem Alter eigentlich sein? Und wie soll man als Hörer/in glauben, dass jemand für Tim äußerst gefährlich ist, wenn Tim keinen Kloß im Hals hat, obwohl er fast eine Bleiinjektion erhalten hätte?
Spannung gibt es nicht, überhaupt nicht. Karl und Klößchen als Stattisten zu bezeichnen wäre die Übertreibung des Jahrhunderts und es hangelt Zufall auf Zufall - und natürlich gibt es massig Tims Super-Duper-Schlussfolgerungen, die durch nichts so wirklich belegt werden.
Diese Folge wäre zumindest zum Lachen gut, wäre sie nicht so langweilig, denn es gibt durchaus Momente, in denen man sich so manches fragen muss...
Meine Wertung: 57%(Bemusterung erfolgt)