Rezension vom: 29.09.2008
Die drei ???
(22) ...und der verschwundene Schatz
Erschienen: 1981
Dauer: 43:37Gerade als Justus, Bob und Peter eine Austellung japanischer Kunstschätze besuchen, wird dort ein besonders wertvoller juwelenbesetzter Gürtel gestohlen. Zu dumm, dass der japanische Sicherheitsbeamte die drei jungen Detektive nicht bei der Aufklärung des dreisten Diebstahls helfen lassen will! Aber dafür hat Alfred Hitchcock einen neuen, ziemlich mysteriösen Fall für sie: Eine alte Dame wird angeblich Tag und Nacht von kleinen "Gnomen" belästigt. Versteht sich, dass die drei ??? nicht an Gnome glauben - aber was sind es dann für merkwürdige kleine Gestalten, die sie mit eigenen Augen beobachten? Während sie noch rätseln, sitzen sie plötzlich in der Falle und werden ohnmächtige Zeugen eines raffinierten Bankraubes. Führt eine Spur vom Bankraub zum Gürteldiebstahl? Justus kombiniert schneller als die Gauner - mit Köpfchen und polizeilicher Hilfe wird auch dieser knifflige Doppelfall gelöst...Mein Kommentar: Ich mag die Folge! Zwar ist die Auflösung mit den Gnomen, die NIEMAND als kleinwüchsige Menschen erkennt, sondern für Kinder hält, nicht so GANZ ohne Makel, aber darüber sehe ich gern hinweg. Eben weil man sich das noch eventuell zurechtdenken kann, und die Folge ansonsten sehr gut ist.
Die Liste der Sprecher und Sprecherinnen ist verhältnismäßig lang und bietet so manche Hörspiel- und Synchron-Urgesteine: Horst Stark, Siegfried Wald, Reiner und Stefan Brönneke, Wolfgang Kubach, Karin Lieneweg, Ursula Vogel, Joachim Wolff (im Inlany als Erich Büttner eingetragen) und F.J. Steffens (als Hans Meinhardt verewigt). Allesamt große Namen und große Leistungen.
Musikalisch ebenfalls gelungen - wenngleich die Neuauflage an 2-3 Stellen zu modern klingt; denn immerhin ist ja dauernd von Gnomen und Elfen die Rede, insofern passt das nicht so ganz, stört aber auch nicht wirklich, wenn man es einige Male gehört hat.
77% für die Version von 1981, diejenige von 2005 erhält gute 75%.
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
TKKG
(27) Banditen im Palasthotel
Erschienen: 1984
Dauer: 38:49Klößchen hat eine Bombenüberraschung für seine Freunde vom TKKG. Und dann gibt Kommissar Glockner einen Hinweis, der die jungen Detektive bis tief in den Süden Spaniens führt. Dort begegnen sie einem Toten, der noch lebt, einer Witwe, die nicht trauert, einem Detektiv, der nicht ehrlich ist und Revolvermännern, die nicht zimperlich sind.Mein Kommentar: Das Buch bietet zwar ein paar Infos und kleinere Handlungsstränge mehr, aber es wurde wirklich nichts weggelassen, was problematisch wäre; im Gegenteil, die Hörspiel-Story kommt flott, aber nicht gehetzt daher. Auch sonst sind sowohl Buch als auch Hörspiel ganz gut geschrieben und bietet sogar ein paar Kult-Zitate, wie ich von diversen Fans schon erfahren habe (das liebste ist für viele: "Es ist die Prachold, dachte Tarzan. Luise Prachold!").
Die Sprecher/innen dieses Hörspiels sind wie immer sehr gut besetzt, keinerlei Anlass zur Kritik, und die Geräuschkulisse ist vorbildlich. Der Bohn-Sound in der Erstauflage ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Die Musiken in der Neuauflage finde ich demgegenüber zwar nicht ganz so genial (wie bei der Bohnversion), aber gut sind sie immer noch. Das In-den-Urlaub-starten-Feeling kommt gut rüber, und IM Urlaub kommt ebenfalls Abenteuer-Stimmung auf.
Da gibt's also nichts dran zu rütteln: Die Banditen im Palasthotel sind, wie ja auch die TKKG-Top-Liste auf dieser Seite zeigt, völlig zu recht eines der beliebtesten TKKG-Hörspiele. Fette 89% für die Bohn-Version - 88 für die neue Fassung! Kaufen!
Das Zitat der Folge kommt von Erzähler: Es ist die Prachold, dachte Tarzan. Luise Prachold!
Meine Wertung: 89%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
TKKG
(26) Das Geiseldrama
Erschienen: 1984
Dauer: 37:41Tarzan entlarvt einen Lehrer als Dieb, doch die Beweise reichen noch nicht aus für eine Meldung an den Direktor. Dann aber stellen die TKKG-Freunde fest, dass es eine Verbindung zwischen dem Lehrer und Terroristen gibt. Damit beginnt ein außerordentlich gefährlicher und spannender Kampf gegen unberechenbare Gangster.Mein Kommentar: Mit diesem Buch ging Wolf vermutlich auf die damalige RAF ein; und eigentlich gelang ihm das ganz gut. OK, Tarzan hat mal wieder Nerven aus Stahl, und auch das Cover ist arg plakativ und stereotpyisch (im Hintergrund Terroristen mit Maschinenpistolen in drohender Haltung, und im Vordergrund Tarzan, der die hilfesuchende Gaby schützend in seine Arme nimmt) - aber das sind wir ja schon gewöhnt!
Trotzdem: Gabi Libbach als Francesca Oliviri ist unschlagbar; die macht das Hörspiel fast allein zu einem Kaufgrund. Nicht nur die Rolle selbst ist kultig gemacht, sondern Frau Libbach spielt sie auch noch gekonnt. Dazu noch Matthias Grimm (den einige von uns wohl vorallem als "Orko" kennen werden), Michael Harck, Katharina "Scheisse, ich verlier' mein Gebiss" Brauren, Ingeborg Kallweit... absolute spitze!
Dazu die Produktion, die super Musiken (egal, ob neu oder alt!)... wirklich gut! Nur ist mir unverständlich, warum auf der Neuflagen-CD, mittem im Dialog zwischen Tarzan und Klößchen mit Musik ausgeblendet und wieder eingeblendet wird; auf meinem alten Erstauflagen-Tape ergibt das Sinn, wegen des Seitewechselns, aber auf der CD hätte man sich das doch echt sparen können. Somit bekommt die Neuauflagen-CD 2% Punktabzug wegen eines vermeidbaren Schönheitsfehlers: 88%, beziehungsweise 86%! SOFORT KAUFEN!
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
TKKG
(25) Die Stunde der schwarzen Maske
Erschienen: 1983
Dauer: 36:45Die TKKG-Bande überwältigt einen Einbrecher, der in ein Haus einsteigen will. Als dieser die Maske fallenläßt, sind die vier TKKG-Freunde sehr erstaunt, wen sie da erwischt haben! Damit stehen sie am Anfang einer Spur, die zu einem gefährlichen Verbrecher führt...Mein Kommentar: Eine eigentlich sehr gute Folge. Das Buch wurde gut vertont, das Skript dazu gut geschrieben. Leider nur stört mich ein Detail ganz gewaltig: Die Art und Weise, wie Tarzan, ein 13jähriger!, mit Sabine Lenz spricht: herablassend, süffisant, diskriminierend. Für _eine Frau_ sei sie im Judo auch nicht schlecht, sagt er. Und, so, wie sie aussieht (sie ist wohl sehr attraktiv), hätte sie es ja gar nicht nötig, einzubrechen. Stimmt, die schönen Frauen lackieren sich ihre Fingernägel und lassen sich von Männern das Leben finanzieren, indem sie ihnen gefällig sind, nicht wahr!?
Aber es geht noch weiter: Als TKKG bei Herrn Schrumpf in der Wohung stehen, und dieser deshalb etwas ungehalten reagiert, weil seine Mitarbeiterin bei ihrer Arbeit gestört wurde, es ausserdem spät ist, und er es nicht schätzt, wenn 13jährige, vorlaute Bälger in seinem Wohnzimmer stehen und mit der Polizei drohen, wird er, Tarzan, also NOCH pampiger. Also nee, Herr Wolf, das geht echt ne Nummer zu stramm ab. Hätten Sie diese ansonsten tolle Geschichte nicht ohne Tarzans Herablassung schreiben können!?
Dass man mich richtig versteht: Der Plot ist echt gut, das Hörspiel ist hervorragend, die Sprecher-Cast ist klasse (unter anderen: Astrid Kollex, Gisela Trowe, Douglas Welbat und Michael Harck), die Musiken, ob Erst- oder Neuauflage, sind ebenfalls super, und geschnitten wurden in der Neuauflage nur 2-3 Kleinigkeiten. Kurz, eigentlich tolles Hörspiel, nur Tarzan geht mir hier doch eine Spur ZU krass ans Werk; selbst für TKKG-Verhältnisse.
Wenn man das also weiss und berücksichtigt, rockt Die Stunde der schwarzen Maske ungemein das Haus - tja, Ironie funktioniert eben auch anders herum. 70%.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
Die drei ???
(21) ...und der tanzende Teufel
Erschienen: 1980
Dauer: 40:59Eine Serie Diebstähle in Rocky Beach - und jedesmal fehlt einer jener verbeiteten schwarzen Bordkoffer. Die drei ??? nehmen sich dieses ominösen Falls an. Und immer dann, wenn sie gerade eine neue Spur verfolgen, taucht die unheimlich reale Gestalt eines "Tanzenden Teufels", eines Dämons aus einer fremden Kultur mit schrecklichen Drohungen und Feuer und Rauch auf...Mein Kommentar: Hach, Europa, wieso übertreibt Ihr immer so, wenn Ihr Asiaten mit Akzent in Euren Hörspielen habt? "Wohl ist dell tann zel del Teu fel" - grausig! Muss sowas sein? VORALLEM, wenn man im Buch erfährt, dass diese Person eigentlich ein akzentfreies Englisch spricht!?
Und, wenn ich gerade meckere, merke ich noch an, dass ständig "Ha Peh Clay" gesagt wird, statt "Äitsch Pieh Clay", wie es richtig wäre - denn alle anderen Namen werden ja auch englisch artikuliert. Ist nichts Wildes, zugegeben, aber erwähnen wollte ich es trotzdem. :)
Die Sprecher/innen sind wie üblich sehr gut, doch stört mich, dass Tina Dalton sehr, sehr künstlich klingt; wie eine Frau, die ihre Stimme künstlich auf "kleines Mädchen" trimmt und gepitcht wird. Gut nur, dass Tinas Sprachanteil kaum der Rede wert ist.
Sounds und Musik sind (in Erst- und Neuauflage) ebenfalls gut, die Story eigentlich schön durchdacht, und Justus hat am Ende auch wieder ein Detail bedacht, das die Lösung des Falles voranbringt - sehr gut. Ich weiss, dass viele Fans den tanzenden Teufel sehr mögen, aber mich haut er nicht um: zu sehr versuchte man, es unheimlich und gruselig sein zu lassen, und zu sehr geht mir der Chinese Chiang auf den Keks.
Geschnitten wurde, so, wie ich das in der Neuauflage gehört habe, offenbar nichts. Ich weiss, so manche Fans werden an meinem Verstand zweifeln, aber mehr als 69% kann ich einfach nicht geben!
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
Die drei ???
(20) ...und die flammende Spur
Erschienen: 1980
Dauer: 42:05Nur selten verlässt der alte Töpfer, genannt "der Potter", sein Haus in Rocky Beach. Doch nicht nur sein Eremitendasein macht die Einwohner misstrauisch, auch sein Aussehen: Er hat langes weisses Haar, einen schön gekämmten Vollbart, ein wallend weisses Gewand, und er geht immer barfuss. Ausserdem trägt er um den Hals ein Medaillon aus Keramik, das einen scharlachroten Adler mit zwei Köpfen zeigt - ist das nicht höchst sonderbar? Plötzlich aber verschwindet er, obwohl er seine Tochter, Mrs. Dobson, und seinen Enkel Tom zu Besuch erwartet. Ist eine zufällige, kurze Begegnung mit den zwei etwas undurchsichtigen fremden Männern der Grund? Ein weiterer verdächtiger Mann, angeblich ein Sportfischer, hat offenbar ebenfalls die Finger in dieser geheimnisvollen Sache. Alle sind sie hinter dem Symbol eines zweiköpfigen Adlers her - so einem Adler, wie "der Potter" um den Hals hängen hat. Flammende Fusspuren und das Geräusch fliessenden Wassers in der Leitung im Potterschen Haus bringen Mrs. Dobson an den Rand der Hysterie. Mit gewohtem Forscherdrang und üblicher Tatkraft versuchen die drei ???, hinter das Geheimnis zu kommen: Sollte "der Potter" etwa ein Edelmann aus Europa, der doppelköpfige Adler sein Emblem, sein wallendes Gewand eine wehmütige Erinnerung an einen fürstlichen Umhang sein? - Das Inkognito wahren - so heisst es oft bei Hoheiten, wenn sie unerkannt bleiben wollen...Mein Kommentar: Wusstet Ihr, dass Bob Deutsch sprechen kann!? Ja, kann er - zumindest wird es im Buch der flammenden Spur erwähnt, als er, Bob, Eftimin und Radulescu belauscht. Zugegeben, es ist kein wirklich wichtiges Detail, aber während der Europa-Reise in späteren ???-Hörspielen, wäre das gewiss praktisch gewesen. Was mir ebenfalls nicht einleuchten will (aber hier kann es sein, dass man den Potter nur besonders schrullig darstellen wollte), ist die Haustür vom Potter: Von aussen ist sie einfach so zu öffnen, von innen benötigt man dafür aber einen Schlüssel? Wie sinnvoll ist das denn bitte!? ;)
Das Hörspiel, oder vielmehr seine Vorlage ebenfalls, ist leider nicht so der Brüller. Zwar sehr solide, aber nicht wirklich toll, wenn man nach ???-Standards misst. Gehoben wird das Hörspiel daher vorallem durch Europas Stimmgeber: Karin Lieneweg, Andreas von der Meden, Volker Brandt, Günther Flesch, Karl-Heinz Gerdesmann, Marianne Kehlau und Gottfried Kramer - mmmmmmmhhh, klasse! :)
Die Neufauflage gefällt mir weder besser noch schlechter, als die Ur-Fassung mit Bohn-Sound. Mag vielleicht daran liegen, dass ich die flammende Spur sowieso nicht so dolle leiden kann, wie einige andere ???-Hörspiele. Auf die Neuauflagen-Schnitte habe ich natürlich dennoch geachtet, konnte aber nur zwei feststellen. Einmal Tom Dobsons Gemaule, dass ja wohl schliesslich jeder einen Großvater habe, und zum anderen die Zwischenbemerkung von Hitchcock als Erzähler, dass Justus so tue, als lasse er sich von der Drohung mit der Waffe nicht beeindrucken.
71%.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
TKKG
(24) Gefährliche Diamanten
Erschienen: 1983
Dauer: 35:47Ein Gangster überfällt ausgerechnet Karl, Klößchen und Gaby. Ein Grund für den TKKG, sofort die Fahndung aufzunehmen. Doch der Gesuchte ist gefährlich! Und das nicht nur, weil er von der Waffe Gebrauch macht, er hat vermutlich auch die Pest! Hat Gaby sich bereits angesteckt? Die Jagd nach dem Täter weitet sich zu einem überaus spannenden Fall aus...Mein Kommentar: Gefährliche Diamanten? Gefährlich? Diamanten? Welche Diamanten? Und wieso reitet der Klappentext auf der Pest rum, mit der Gaby sich infiziert haben könnte? Dass dem nicht so ist, wird noch in den ersten paar Minuten aufgeklärt...?! Naja, lässt man den Inhalt also fernab von Titel und Beschreibung völlig für sich allein sprechen, gefällt mir TKKG-Folge 24 sehr gut.
Zwar ist der Name von Andrè Minninger nicht Michael Lampe, Horst Naumann heisst nicht Fritz Reichel, Douglas Welbats Name ist nicht Hans Meinhart, das Buch wurde sehr stark gekürzt, und überdies hat Tarzan eine seiner ersten Szenen, in denen er eine eigentlich äusserst gefährliche Situation mit Bravour meistert, aber dennoch gefällt mir die Folge ehrlich gut: es geht zügig voran, keine langen Laberphasen, relativ viel Action...
Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie aus all diesen Fehlern und kleinen Dämpfern so eine runde Sache werden konnte. Der Beweis, dass Europa es in den 80ern noch echt drauf hatte, am laufenden Band geile Hörspiele zu produzieren...
Geschnittene Szenen in der Neuauflage habe ich keine hören können und die ersetzten Musiken mag ich ebenfalls sehr - wohlverdiente 78% für beide Fassungen!
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
TKKG
(23) Kampf der Spione
Erschienen: 1983
Dauer: 35:11Eine Frau nimmt Tarzan als Anhalter mit, und schon ist er wieder mitten drin im tollsten Abenteuer! Es geht um Spionage, und Tarzan ist auf dem besten Weg, sich im Netz undurchsichtiger Agenten zu verstricken. Die vier TKKG-Freunde haben eine harte Nuß zu knacken.Mein Kommentar: Wieso heisst die Folge, wie sie heisst - wo findet ein Kampf unter Spionen statt? Tja, liebe Hörer/innen, das erfahren wir eigentlich nur im Buch. Das Hörspiel beschränkt sich auf Herrn Grünke, der wegen eines gefälschten Diploms erpresst wird, und Fräulein Putz hat zwar die NATO betrogen, aber auch hier gibt es irgendwie keinerlei Kampf auszumachen, denn Karsoff hat ja offenbar nicht wirklich viel mit Frau Putz am Hut... Dass Tarzan sich also beinahe in irgendwas verstrickt (Klappentext!), sehe ich beim besten Willen nicht.
Die Geschichte selbst ist eigentlich nur im Buch wirklich nachvollziehbar, denn statt den Grünke-Fall hätte man vielleicht gerade den aussen vor lassen und dann lieber Hildegard Putz und Karsoff als Protagonisten wählen sollen. Gerade hier gab es diverse Wendungen und Ermittlungen, die erstens den Klappentext, zweitens den Hörspiel-Titel und drittens mehr Spannung besser wiedergespielt hätten.
Meinen Ohren zufolge sind die Neuauflagen-Musiken gut gewählt worden, und geschnitten wurde offenbar auch nichts. Auch super sind die Sprecher/innen, die allesamt eine 1A Performance abliefern. Somit zieht allein die Produktion aller Beteiligten dieses Hörspiel gründlich nach oben, denn die Hörspielverkriptung gibt einfach nichts viel her.
60% für Alt und Neuauflage!
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
TKKG
(22) In den Klauen des Tigers
Erschienen: 1983
Dauer: 38:37Eine Schreckensnachricht breitet sich in der Stadt aus: Ein Königstiger vom Zirkus ist ausgebrochen. Er irrt im Wald herum, und dort haben die Mädchen vom Schwimmverein - unter ihnen Gaby - ein Zeltlager errichtet. Als Kommissar Glockner und Tarzan in den Wald gehen, wissen sie, dass den schutzlosen Mädchen eine tödliche Gefahr droht...Mein Kommentar: Ich bin mir bei einem Detail nicht ganz sicher: Wäre ein freier Tiger in meiner Nähe, würde ich natürlich auch das Weite suchen. Aber der Tiger hatte erst wenige Stunden zuvor ein ganzes(!) Sparnferkel verputzt, ist also doch sehr satt, darum glaube ich nicht unbedingt, dass die Mädchen in ZU großer Gefahr waren, denn von den Mädchen geht ja auch ihrerseits keine Gefahr für den Tiger aus, wieso sollte er sie angreifen, wenn nicht aus Appetit!? Und hier kommt es zur Krux: Der Tiger will praktisch ohne Grund Herrn Glockner, Frau Renke und Tarzan angreifen... Nichtsdestotrotz lässt die Handlungsweise des Herrn Tomasino arg zu wünschen übrig, denn sein Hintergedanke war ja, andere zu Schaden kommen zu lassen, oder diese zumindest zu ängstigen.
Ausserdem konnte sich Wolf wie immer seine Stereotypen nicht verkneifen: "Ob die Mädchen wohl ein Zelt richtig aufstellen können?" fragt Karl. Nein, lieber Karl, alle Mädchen sind von Natur aus zu blöd dazu, ein Zelt aufzustellen, einzuparken, oder eine Bedieungsanleitung zu lesen, um sich etwas, das sie noch nicht wissen, nötigenfalls erklären zu lassen. Aber gut, dass man als Junge noch einmal daran erinnert wird, dass Mädchen dazu wohl nicht in der Lage sind, und man so in seinem Vorurteil gestärkt wird, dass Mädchen handwerklich so begabt sind, wie Jungs für das Bügeln von Wäsche oder das Spülen von Geschirr... ...ausserdem befanden sich nur Mädchen in Gefahr, Jungs wie immer nicht, naja, Hauptsache Gaby musste mal wieder gerettet werden.
Na, ich weiss, das sind nur zwei, drei Dinge einer ganzen Geschichte, aber gerade diese Tigersache hemmt doch so einiges an Spannung (hätte der Tiger vorher nicht ein ganzes Sparnferkel verputzt, hätte ich das viel eher verstehen können!), und, naja, diese ewigen Jungs-Mädchen-Vergleiche des Herrn Wolf sind wirklich unnötig und dämlich, sorry! Aber hey, bei TKKG muss man einfach eine ironische Hörer/innen-Distanz wahren, sonst machen sie keinen Spaß mehr, aber dann rocken sie ausserordentlich, oder!? ;)
Das Hörspiel ist davon abgesehen, dennoch gut gelungen, die Story ist soweit schlüssig und eigentlich spannend (wenn man diese Tigersache aussen vor lässt!). Schade nur, dass Europa es in der Neuauflage etwas zu gut meinte, und durch die neuen Musiken dauernd versucht, die Tiger-Szenen/-Gefahren zu überdramatisieren. Hier gefallen mir die alten Bohnsounds um einiges besser. Apropos: Es ist auch auffällig, dass ab diesem Hörspiel (Folge 22) allmählich weniger Bohn-Musik verwendet wurde, denn ich erkenne mehr und mehr Erstauflagen-Musik, die in den Neuauflagen übernommen wurde. Freut mich sehr, dass man nicht krampfhaft einfach alles ausgetauscht hat, sondern nur dort, wo es nötig war.
75% für die Erstauflage und 70% für die Neufassung...
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
Die drei ???
(124) Geister-Canyon
Erschienen: 2008
Dauer: 1:06:30Als die Drei ??? versprechen, bei einer Lösegeldübergabe zu helfen, ahnen sie noch nicht, was auf sie zukommt. Unversehens befinden sie sich auf einer nervenaufreibenden Irrfahrt durch den wilden Westen Amerikas. Welchen hinterhältigen Plan verfolgt der Erpresser? Wozu lockt er sie in die tiefsten und gefährlichsten Canyons? Und dann geschieht, was nie hätte geschehen dürfen...Mein Kommentar: Das Hörspiel will einfach nicht so recht zünden. Wohingegen das Buch sehr spannend ist - für mich eine von Nevis' besten ???-Arbeiten! -, fällt die Europa-Vertonung leider stark ab. Die erste Viertelstunde wird nur gelabert (überhaupt wird während des gesamten Hörspiels auch der Erzähler viel zu sehr beansprucht!), Eckart Dux' "Doppelrolle" ist sofort durchschaubar (was aber nicht unbedingt seine Schuld ist - vielleicht bin ich auch nur zu sehr Synchro-Fan und kann seine Stimme auseinander halten!?), und die schön gruseligen Canyon-Momente wurden praktisch entfernt. Ausserdem nervt mich die Aussprache des Wortes "Zion". Da sprechen die das doch wirklich "Zieh-on" aus - man, wir sind in Amerika, Frau Körting! ;)
Tja, da hat Herr Minninger wirklich sehr daneben gegriffen. Das Hörspiel per se ist guter Durchschnitt, aber es wäre sooooo viel mehr machbar gewesen, wirklich sehr schade - sehr, sehr schade! Dafür gefällt mir die Sprechercast (auch, wenn es nicht eine einzige weibliche Rolle gibt): Eckart Dux, Volker Bogdan, Ernst Hilbich... ...himmlisch! Auch die beiden "Nebenrollen" mitsamt der drei Protagonisten und Herrn Fritsch als Erzähler machen einen Super-Job! Wirklich, kann man nicht anders sagen.
Musikalisch mag ich den Geister-Canyon ebenfalls gut leiden, schön dunkel, abenteuerlich, und ein kleiner Touch Grusel - wenn auch nicht genug Grusel! Allerdings retten weder die tollen Sprecherleistungen noch die gute Sounduntermalung die mittelmäßige Verskriptung! Mehr als 65% kann ich beim besten Willen nicht geben.
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
Die drei ???
(19) ...und der Teufelsberg
Erschienen: 1980
Dauer: 42:47Auch wenn man nicht an Gespenster glaubt, bei einem abendlichen Spaziergang durchs Tal der Wehklagen können einem schon die Haare zu Berge stehen. Klar, dass unsere drei Detektive dem schauerlichen Heulen, dem das Tal seinen Namen verdankt, nachgehen müssen. Das jeden Abend einsetzende Stöhnen scheint aus einer Höhle im Teufelsberg zu kommen, doch sobald man sie betritt, herrscht Ruhe. Sollte an den Gerüchten, dass El Diablo, ein offiziell totgesagter Bandit, dort umgeht, doch etwas dransein? Professor Walsh, der wie Justus, Bob und Peter auf der Mendozza-Ranch weilt, ist genauso wenig abergläubisch wie die Jungen. Die Landarbeiter aber lassen sich mehr und mehr nervös machen. Wer nur versucht mit allen Mitteln, Eindringlinge vom Teufelsberg fernzuhalten - und warum? Selbst Justus tappt im Dunkeln. Bis er ein winziges Steinchen in der Höhle findet, das alles andere ist als ein gewöhnlicher Stein...Mein Kommentar: Eine sehr gute Folge, zu der eigentlich auch nicht viel zu schreiben ist. Zwar wurde wieder einiges herausgekürzt, aber das ist beinahe nicht der Rede wert. Das "Heulen" des Berges ist schön unheimlich, zig Mysterien und Gefahren in und um den Berg herum - gut ins Szene gesetzt, und die Logik bleibt, anderes, als bei den vorherigen Folgen, auch nicht auf der Strecke... Kann man ohne Bedenken kaufen! ...also kauft sie auch...! ;)
Gekürzt in der Neuauflage wurde meinen Ohren zufolge gar nichts, und denselben Ohren gefällt ausserdem die neue musikalische Gesamtkulisse ganz gut - nur ist sie stellenweise einen Tick zu modern und manchmal etwas zu düster.
Solide 87% für die Erst- und 84% für die Neuauflage...
Meine Wertung: 87%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
Die drei ???
(18) ...und die Geisterinsel
Erschienen: 1980
Dauer: 41:33Ein Flug quer über den amerikanischen Kontinent - das ist eine nicht zu verachtende Abwechslung für die drei jungen Detektive Justus, Bob und Peter. Wenn ausserdem ein Auftrag dabei herausspringt, um so besser: Sie sollen nämlich klären, wer hinter den Diebstählen und Sabotageakten steckt, die einer Filmgesellschaft auf Skeleton Island zu schaffen machen. Auch sonst gibt es einige merkwürdige Dinge auf dieser Insel. Die Einheimischen sind von einer alten Geistergeschichte beunruhigt, munkeln von einem verschollenen Piratenschatz, der im Meer versenkt worden sein soll, und beargwöhnen misstrauisch den jungen Griechen Chris mit seinem kranken Vater. Sollten vielleicht diese "Fremden" für die Diebstähle bei der Filmgesellschaft verantwortlich sein? Die drei ??? wissen es bald besser - und dieses Wissen bringt sie prompt in Gefahr. Doch jetzt zahlt sich ihr Vertrauen in Chris aus: Er hilft ihnen nicht nur mutig aus der Klemme, sondern trägt auch entscheidend zur Entlarvung der gesuchten Diebe bei, denen in letzter Minute auch der sagenhafte Piratenschatz entrissen wird...Mein Kommentar: Die Geisterinsel! Als Buch durchaus einer der besseren Fälle, als Hörspiel aber nicht ganz so prall. Denn es wurde einfach zu viel rationalisiert.
Das Hörspiel ist im Großen und Ganzen zwar immer noch nachvollziehbar, doch gibt es einige Ungereimtheiten, die nur durch das Buch verständlich werden - hier die drei herbsten Patzer: (1) Warum sollten die Ballingers die drei ??? auf der Insel aussetzen? Das ergibt eigentlich keinerlei Sinn, oder? Nun ja, es ging darum, die drei Jungen einzuschüchtern, weil sie ja ebenfalls mitbekamen, dass sie Detektive sind. Sie wollten also, dass die ??? sich heraushalten. (2) Chris wird beschuldigt, die Objektive gestohlen zu haben. Doch Bob erklärt, dass Chris ja den Schatz habe und daher den Diebstahl nicht nötig habe. Nur leider hatte er den Schatz erst hinterher, nicht vorher. Also kommt er durchaus für die Tat in Frage. Im Buch weisst Nostington sogar darauf hin, nur im Hörspiel fehlt der Einwand des Kommissars - und schon wird die Sache brüchig! (3) Die sehr spannende Hatz durch die Höhlen, mitsamt ihrer Entdeckung, fehlt praktisch völlig (oder sind diese paar Sätze am Rande etwa das, was spannend sein soll?)... Das wäre eine 1A Spannungs-Szene gewesen.
Nur durch die Produktion und die Sprecher (unter anderem: Gottfried Kramer, Harald Pages, Günther Flesch, Karl-Heinz Gerdesmann, Volker Brandt) selbst wird das Hörspiel so sehr nach oben gehievt, denn das Skript ist einfach zu stark gekürzt worden. Wenigstens verzichtete man bei der Neuauflage darauf, noch zusätzlich etwas zu wegzukürzen. Auch die Non-Bohn-Melodien gefallen mir gut: nicht zu modern und die Stimmung wird ebenfalls toll eingefangen.
Gerade noch 76% für beide Europa-Hörspiel-Auflagen...
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.07.2008
Die drei ???
(17) ...und die gefährliche Erbschaft
Erschienen: 1980
Dauer: 40:14Der geheimnisvolle Einsiedler Marcus Towne, genannt Dingo, hinterlässt ein mysteriöses Testament. Es ist in Form einer mehrteiligen Rätselaufgabe abgefasst - das Vermögen soll demjenigen zufallen, der das Rätsel um diesen seltsamen "letzten Willen" löst. Warum setzte Dingo so ein verrücktes Testament auf? Wollte er damit eventuellen Erbschleichern einen Stein in den Weg legen? Die rechtmässigen Erben wenden sich zusammen mit dem Rechtsanwalt an die drei ??? und bitten um Hilfe beim Rätsellösen. Rätsel für Rätsel beginnen nun die drei ??? zu entwirren. Sie stellen bald fest, dass man leicht in die Irre geht, wenn ein Rätsel- und Ränkeschmied zur Nachwelt spricht. Aber nicht nur das bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Seit sie den Fall übernommen haben, sind sie von lauernden Gefahren und ungeahnten Bedrohungen umgeben. Doch nichts kann die drei ??? erschüttern. Sie besitzen genug Wagemut, dem Rätsel dieser geheimnisvollen Erbschaft auf den Grund zu kommen!Mein Kommentar: Von vielen als _die_ ???-Folge überhaupt angesehen. Ich persönlich mag die Erbschaft ja auch ganz gern, aber so hyper-super-geil find ich sie auch wieder nicht. Die Story ist klasse (Action, Abenteuer, die Wasserfall-Szene, Rätseleinlagen, ...), die Sprecher/innen auch (u.a. Gottfried Kramer, Lothar Grützner, Hans Irle) - und die Produktion ist typisch für Europa in den 80ern: spitzenmäßig. Aber es wurde einfach viel zu viel von der Buchvorlage zusammengefasst und gekürzt; teilweise fehlen manche Szenen sogar völlig.
Schade ist auch, dass die Rätsel mal wieder einfach so im Schnellverfahren gelöst werden, und so die Hörerschaft kaum folgen kann, bzw. Zeit hat, sich eigene Gedanken zu machen. Eine Möglichkeit: Das Rätsel "Zähl und lies bis Zehn, stoppe bei T." könnte auch heissen, dass man bei der Zahl Acht stoppen soll, weil dies die erste Zahl ist, die ein T im Wort hat. Insofern finde ich es merkwürdig, wieso Justus doch sehr schörkellos auf die Lösung kommt - so, als sei diese die einzige Alternative. Aber ok, vielleicht spricht da auch nur der gekränkte Stolz aus mir! ;)
Die Erbschaft ist ohne Zweifel ein Klassiker, keine Frage, aber das Buch lässt mehr Raum zum Mitraten und es fühlt sich auch nicht so ruckzuck an, wie im Hörspiel; wieder ein hervorragendes Beispiel, wie eine verkürzte Laufzeit eine hervorragende Vorlage zu einem nur gutklassigen Hörspiel macht. Tja, war eben die Zeit des Vinyls, und eine Doppel-LP hätte vermutlich den Kaufpreis zu sehr erhöht. Trotzdem bleibt die gefährliche Erbschaft ein Muss für alle, die die ??? mögen! ;) Kaufen! 81% für Alt und Neu!
In der Neuauflage gekürzt wurde meinem Gehör nach nur der Satz "Das ist Betrug" von Peter; gegen Ende des Falls. Die Non-Bohn-Musiken gefallen mir sehr gut. Nicht nur von der Komposition selbst, sondern auch von der Stimmung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.07.2008
Die drei ???
(16) ...und der Zauberspiegel
Erschienen: 1980
Dauer: 41:21Justus, Bob und Peter sind ja glücklicherweise schon allerlei gewöhnt. Wenn also jemand erzählt, in einem riesigen, spanischen Spiegel, der Mrs. Darnley gehört, spuke es, und wenn dann nachts in Mrs. Darnleys Haus seltsame Geräusche zu hören sind, - dann kriegt zumindest Justus weniger eine Gänsehaut, als vielmehr Lust, der Sache auf den Grund zu gehen. Kaum beginnen die drei ??? zu ermitteln, stossen sie auch schon auf jede Menge Verdächtiges: Ein Spanier, der sich für den Spiegel interessiert, wird zusammengeschlagen; der Präsident des Staates Ruffino weiss Geheimnisvolles vom Spiegel und warnt vor einem gewissen Juan Gomez; politische Intrigen scheinen sich am Spiegel zu entzünden, - schliesslich wird sogar ein Junge entführt! Und das alles wegen eines alten Spiegels? Sehr merkwürdig! Doch unsere drei cleveren Detektive werden die Wahrheit herausfinden - wetten!Mein Kommentar: Was mir damals schon auffiel, als ich dieses Hörspiel das allererste Mal hörte, war die unentwegt falsche Aussprache vieler Namen! Aus Gomez wird soetwas wie Gomée, aus Santora wird Santorra und aus Garcia wird Gattschjia - Aua, Europa, Aua! Das ist übelste Regiefahrlässigkeit!
Gott sei Dank sind dies aber verschmerzbare Patzer bei diesem ???-Klassiker par excellence. Spannung, interessante Charaktere, ein leichter Hauch von Grusel, und die drei ??? recherchieren fleissig. Die Story ist flott und kurzweilig erzählt, aber nicht hektisch, und allen voran Gisela Trowe und Jürgen Thormann liefern Traumleistungen ab! Dann noch der abwechslungsreiche Part mit dem Brotverkäufer - top! Ein Must-Buy!
Geschnitten wurde für die Neuauflage gar nichts, und die Musiken sind passend düster gewählt. 88% für Alt- und Neuauflage! ...etwas nerven tun die Regiefehler trotzdem, darum bleibt der Himmel in den 90er-Prozente-Olymp verwehrt!
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.07.2008
Die drei ???
(15) ...und der rasende Löwe
Erschienen: 1980
Dauer: 38:42Zur Zeit langweilen sich Justus, Bob und Peter ziemlich. Doch im richtigen Moment verhilft ihnen Alfred Hitchcock zu einem interessanten Fall: Der sonst so sanfte Löwe George - Attraktion in Jim Halls "Dschungelland", einem Tierpark für Touristen - ist in letzter Zeit so unruhig. Besonders nachts... Und nicht nur George, sondern auch ein Gorilla und sogar ein schwarzer Panther streifen hier plötzlich frei herum. Da kann einem schon etwas mulmig werden. Wer könnte Interesse daran haben, wilde Tiere aus ihren Käfigen zu lassen? Und warum sind Eisenstäbe aus der Trödelhandlung von Justus Onkel auf einmal so gefragt? Was haben Diamanten mit der ganzen Geschichte zu tun? Ausserdem müssen Justus, Bob und Peter noch so seltsame Typen wie Hank Murphy, Dobbsie und Olsen auf die Schliche kommen, und dabei geraten sie prompt in Lebensgefahr. Denn mit wilden Tieren und Diamantenschmugglern ist nicht zu spassen...Mein Kommentar: Beim "Löwen" habe ich recht ambivalente Ansichten. Warum wird hier einer der Halls als Bösewicht geschildert? Im Grunde wollte er sich nur einen kleinen Spaß machen, wusste aber nichts von der Verletzung des Löwen, so dass dieser aggressiv handeln würde. Andererseits: Wer andere Menschen zum Spaß vor einen freien Löwen stellt, egal, ob dieser eigentlich friedfertig wäre, setzt sie großem Stress und einer Menge Angst aus... ...nicht gerade die feine, englische Art (höflich formuliert!). Auch stört mich, dass Doc Dawson durch einen ganz dummen Zufall entlarvt wird - und das mal wieder (wenn man aktuelle Folgen als Vergleich hinzuzieht), weil Peter rein zufällig irgendetwas Stimmiges sagt oder tut - und Justus plötzlich einen Geistesblitz hat.
Ansonsten ist diese Folge eigentlich ganz gut geworden, aber der Fall zündet bei mir einfach nicht. Nicht mal der Tierkäfige-für-6000-Dollar-Gag mit Onkel Titus. Der ist zwar echt lustig, aber reisst die Folge nicht aus dem ansonsten seichten Gewässer. Ob mir einfach alle Charaktere unsympatisch sind? Oder die Rahmenhandlung? Oder ist einfach das Setting mies? Keine Ahnung, wirklich. Der Fall ist nachvollziehbar und logisch, die Sprecher/innen sind erste Sahne - u.a. Reinhilt Schneider, Karl-Walter Diess, Karl-Ulrich Mewes, Harald Pages, Andreas von der Meden, Horst Stark - und ihre abgelieferte Performance ebenfalls. Ja, sogar das Covermotiv von Aiga Rasch ist toll.
Was soll ich groß schwafeln? Obwohl es an der Folge nicht wirklich etwas zu bemängeln gibt, gefällt sie mir einfach nicht - ich kann es nicht erklären! :) Dafür erkläre ich aber noch, dass, nach meinem Gehör, nur ein einziger Satz in der Neuauflage geschnitten wurde (Dawsons neckischer Satz, dass der kleine Freundschaftsdienst auf die nächste Rechnung käme), und die neuen Musiken gut gewählt sind - sogar eine sehr seltene Sequenz ist dabei...
Unerklärliche 72% für Alt und Neu! ;)
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
TKKG
(159) Böses Spiel im Sommercamp
Erschienen: 2008
Dauer: 48:28Tolle Action für Tim, Karl, Klößchen und Gaby: Im Ferien-Abenteuer-Camp warten Free-Climbing, Nachtwanderungen und rasante Kanufahrten auf TKKG. Doch die anfängliche Begeisterung schlägt in puren Horror um, als ein nächtlicher Brandstifter für Panik sorgt! Nachdem ein Giftanschlag auch noch ein unschuldiges Opfer gefordert hat, platzt TKKG endgültig der Kragen. Die Vier beschließen, dem Täter eine Falle zu stellen. Doch wird er auch hineintappen...?Mein Kommentar: Ich muss zugeben, ich bin zwiegespalten. André Minninger kriegt wirklich die Kurve: Karl und Klößchen haben VIEL MEHR Sprachanteil, bekommen sogar eigene, kleine Handlungsstränge (laufen also nicht nur nebenher!), Tim haut nicht einfach alle platt, es wird etwas ermittelt, Köpfchen eingesetzt und man kommt nicht wirklich dahinter, wer was warum tut. Großes Lob! Das steht auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite ist die 159 ein wenig zu sehr auf "Spannung", denn auf "Jugend-Abenteuer" ausgelegt - was sich bei einer Folge mit dem Titel "...im Sommercamp" geradezu anbietet: Ein Junge ertrinkt fast, es brennt und jemand ist in den Flammen eingeschlossen, Gift im Kakao... Wo bleiben die kindlich-naiven Themen mit Jugendtouch? Warum soviel Anpassung an den Mainstream-Zeitgeist? TKKG sind 13 bis 14 Jahre alt. André Minninger versucht dem Rechnung zu tragen, indem er ein paar alberne (aber natürlich dem Alter eigentlich entsprechenden) Mädchen-/Jungs-Themen einbaut und die üblichen kindischen Kommentare einfliessen lässt, wenn jemand verliebt ist, usw. Das würde theoretisch passen. Nur A) waren TKKG nie so kindisch und B) sind sie in den aktuellen Folgen (so auch in 159) viel zu erwachsen, was Kombinationsgabe, Ausgebufftheit, Dialogführung, usw. anbelangt.
Und hier trifft sich dann mein Zwiespalt. Der Fall ist eigentlich gut, nur die Vorfälle im Sommercamp etwas zu modern und "effekthaschend" (ein geklautes Bike, oder sowas, liesse sich mit den richtigen Dialogen bestimmt auch toll verkaufen - nur mal als Vorschlag!), denn wieso wird schon bei Kindern begonnen, die Vergehen und Verbrechen immer härter werden zu lassen (schon in früheren Fällen der "Neu-TKKG-Periode" explodierten Bomben, wird Gaby beinahe(!) Opfer eines Sittlichkeitsverbrechers, usw.)! Wo bleibt der Charme der Jugend, der kindlich-naive Blick auf die Welt?
Ich weiss, gestern war gestern und heute ist eben heute - und das ist ja auch nicht mein Problem! -, aber ich bezweifle, dass die meisten Kids zwischen 8 und 14 schon so dreist, clever, lebenserfahren und belesen - ja sogar allwissend! - sind. Hingegen gefällt mir z.B. gut, dass Stefanie und Doris offenbar eine intime Beziehung haben, und somit ein wenig (sehr wenig!) Bezug auf die Thematik von Kindern mit Eltern gleichen Geschlechts genommen wird.
Mit dem Sommercamp ist Herr Minninger definitiv auf der richtigen Spur, und ich hoffe, er bleibt auf diesem Pfad und beschreitet ihn Schritt für Schritt immer weiter. Denn bis auf die erwähnten Punkte zum Skript selbst, habe ich nichts zu beanstanden (ok, der lahme Gag mit "Axel Schweiss" hätte nicht sein müssen!), denn der Rest (Sprecher, Produktion, usw.) sind wirklich toll gemacht. Sehr solide und verdiente 72% zur Motivation, so weiter zu machen...
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
TKKG
(21) Die Rache des Bombenlegers
Erschienen: 1983
Dauer: 46:09Rätselhafte Bombenanschläge versetzen die Stadt in Angst und Schrecken. Der Attentäter scheut sogar vor einem Anschlag auf das Eigentum von Kommisar Glockner nicht zurück! Ist der Täter ein Wahnsinniger? Oder stecken die Mittagstäter hinter den Bombenanschlägen? DIe TKKG-Bande läßt sich auch von Bomben nicht schrecken. Sie nimmt die Spur auf.Mein Kommentar: One of Wolf's finest! Ich liebe diese Folge, seit ich sie kenne - und das sind mittlerweile schon so einige Jährchen geworden! ;) H.G. Francis hat sich sehr dicht an die Buchvorlage gehalten, und wirklich nur Kleinigkeiten nicht einbezogen. Der Plot ist logisch, Tarzan ist nicht der Supermann, es wird ermittelt, ermittelt und nochmals ermittelt... Wie schon erwähnt: Eine Wolf'sche Meisterleistung!
Geschnitten wurde in der Neuauflage nichts, aber - natürlich! - die Musiken ersetzt. An 2-3 Stellen nicht ganz optimal, aber ansonsten sehr gut. Zu bemängeln habe ich aber, dass Paul Riebesiel (Adolf Burkerts Butler) sehr leise klingt. OK, er ist schon älteren Datums, und seine Stimme klingt ohnehin etwas schwächlich und flüsternd, aber in der Erstauflage war seine Stimme praktisch genauso laut, wie die aller anderen - und dennoch klang sie flüsternd. Hier nervt es insbesondere deswegen, weil man wirklich genau hinhören oder kurzzeitig lauter stellen muss, wenn ihn nun verstehen will. Leider Punktabzug...
Macht summasummarum 87% für die Erstauflage und 84% die Neuauflage!
Meine Wertung: 87%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
TKKG
(20) Das Geheimnis der chninesischen Vase
Erschienen: 1983
Dauer: 41:58Tarzan und Gaby sollen einen Kaufhausdetektiv interviewen. Aus der harmlos erscheinenden Aufgabe entwickelt sich eine gefährlicher Fall, in dessen Mittelpunkt die Entführung eines Kindes steht. Der Vater des Kindes will Lösegeld zahlen, doch Tarzan hat eine verblüffende Idee!Mein Kommentar: Der Titel der Folge ist sehr irreführend, denn die Sache mit der Vase ist in Buch und Hörspiel erst ganz zum Schluss relevant; allerdings auch nicht weiter wichtig... Warum also dieser Fehlgriff, Herr Wolf?
Davon aber abgesehen ist "Das Geheimnis der chinesischen Vase" eine gute Folge. Nette Plot-Idee, hörspieltechnisch gut umgesetzt, gute Sprecher-Cast, nicht viel zu meckern, ehrlich - eine runde Sache. Aber es gibt dennoch zwei kleine Regiefehler. 1.) Gegen Ende sagt Hempel zu Reichert: "Herrliche Beweise! Wie du hier in der Bude stehst, mit dem Glasschneider in der Hand." Allerdings ist Reichert eingedrungen, indem er Glas zersplittern liess - wozu dann den Glasschneider? 2.) Als Tarzan und Klößchen den Entführer im Park beobachten wollen, sagt Klößchen, dass sie nicht die Ersten seien, weil die Polizei auch schon da sei. Doch nur wenige Sekunden zuvor sagt der Erzähler, dass Tarzan und Klößchen SO schnell waren, dass sie noch VOR der Polizei ankamen...
An der Neuauflage gibt es grundsätzlich nichts zu bemängeln. Die Non-Bohn-Musik gefällt mir gut, und nur 4-5 Sätzchen wurden geschnitten, gut gemacht. Weniger gut gemacht ist leider ein kleines Detail am Rande: CD-Track 08, 03:02. Das Glassplittern, die Kampfgeräusche, und Tarzans Rufe sind lauter als der Rest des Hörspiels - das kann schon mal Probleme beim Einschlafen geben! ;) Ich halte also fest: Alt und Neu je 82%!
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
TKKG
(19) Der Schatz in der Drachenhöhle
Erschienen: 1983
Dauer: 41:22Der Zufall spielt Tarzan eine geheimnisvolle Karte in die Hand. Was hat diese Karte zu bedeuten? Ist sie der Grund dafür, dass eine Bande rücksichtsloser Rocker Jagd auf Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby macht? Die TKKG-Bande will nur eine vergnügliche Flußfahrt unternehmen, doch es wird eine Reise in tödliche Gefahren...Mein Kommentar: Auch einer meiner Faves. Schade nur, dass der Zusammenhang zwischen den Rockern und der Karte nicht eindeutig geklärt wird. Im Buch kann man das nämlich nachlesen. By the way: Das Kanu haben TKK und G übrigens von Helga Götze, der Lehrerin, die in
(18) Hexenjagd in Lerchenbach von den Vieren unterstützt wird, geschenkt bekommen; das steht übrigens auch in den Büchern...
Leider hat Stefan Wolf hier gleich wieder drei derbe Patzer drin. Zum Einen kämpft Tarzan selbstverständlich "nicht gegen Weiber", dann hat Slanski in der Drachenhöhle natürlich keine Chance gegen Super-Tarzan; ein wenig knapper hätte es schon sein dürfen! Zu guter Letzt die Sache mit den "Zigeunern". Davon aber abgesehen ist das Hörspiel sehr gut - typische TKKG-Klassiker-Qualität!
Für's Protokoll anmerken möchte ich aber zwei Zahlenfehler. 1.) 6 Personen und Gepäck für 14 Tage passen gewiss nicht in den Innenraum eines Jaguars. 2.) Rosa spricht davon, dass sie es albern findet, dass die Rocker mit 17(!) Mann zur Insel rüber wollen. Als Tarzan, der dies belauschte, auf die Insel zurückkehrt, spricht er davon, dass die Rocker mit 7(!) Mann hoch angreifen wollen...
Für die Neuauflage wurden super Bohn-Austausch-Musiken gewählt, und nur zwei winzige Passagen im Gespräch zwischen Tarzan und Klößchen - gleich zu Beginn der Folge - wurden geschnitten. Fazit: Mir gefällt die Neuauflage (88%) einen kleinen Zacken besser, als die Erstauflage (87%), was an den tollen Musiken liegt...
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
Die drei ???
(14) ...und das Bergmonster
Erschienen: 1980
Dauer: 40:08Das neue Abenteuer, das Justus, Bob und Peter zu bestehen haben, fängt ganz harmlos an: mit der Suche nach einem Schlüssel. Doch bald schon häufen sich verdächtige Vorgänge. Warum hat Kathleen Hammond, die angeblich so geschäftstüchtig ist, solche Hemmungen, wenn sie eine Unterschrift leisten soll? Wozu baut ihr Mann hinter dem kleinen Gasthof für die wenigen Gäste ein so grosses Schwimmbecken? Auf dem Berg hinter dem Haus entdecken die drei ??? geheimnisvolle Spuren von einem übergrossen Fussabdruck. Dann kommen sie dahinter, dass ein Gast des Hauses es anscheinend auf Kathleens Geld abgesehen hat. Aber trotz vieler Anhaltspunkte wollen die Ermittlungen diesmal nicht recht vorangehen. Buchstäblich in letzter Minute erst lösen sie das seltsame Geheimnis, das Kathleen bedroht, und decken hinter den düsteren Legenden um ein Bergmonster die Wahrheit auf.Mein Kommentar: "Das Bergmonster" ist ja die einzige ???-Story, die nicht aufgeklärt wird - also im tradionellen Sinne, meine ich. Andererseits ist es, wenn man bedenkt, wie alt diese Folge ist!, eine nette Idee, auch mal einen Fall nicht bis ins letzte Detail aufzudröseln und alle Geheimnisse zu enthüllen (ist auch im Buch so!). Von daher ist es für mich sogar ein kleiner Vorteil, dass das Bergmonster offenbar ein tatsächlich lebendes Wesen ist...
Das Urlaub-in-den-Bergen-Feeling kommt super rüber, und alle Indizien sind so gelegt, dass man beim Hören selbst entscheiden kann, ob ein Sachverhalt nun wirklich ein Indiz ist, oder nur ein beiläufiger Teil der Story - gefällt mir gut. Leider stehen Mr. Jensen und Mr. Smathers etwas zu sehr im Hintergrund, so dass die Relevanz für den Storyverlauf (als mögliche Übeltäter) kaum wahrgenommen wird.
Das allerdings liegt am Verfasser des Hörspiel-Skripts (denn im Buch haben die beiden eine etwas größere Rolle), und keineswegs an ihren Sprechern. Josef Dahmen und Wolf Rathjen spielen ihre Rollen hervorragend, und Lutz Mackensy, Wolfgang Kubach sowie Volker Brandt ebenso. Leider gefallen mir Brigitte Alexis und Hanni Vanhaiden nicht ganz so, sie klingen ein wenig zu distanziert zu ihren Rollen (bei so erfahrenen Stimmgeberinnen sehr schade!). Alles in allem finde ich das Bergmonster-Hörspiel aber gelungen, und ich höre es immer wieder gern.
Auch in der Neuauflage kommt das Urlaub-Machen-Setting toll rüber; was ich für ein schwieriges Unterfangen halte. Denn hier mussten nicht nur die passenden Melodien gefunden werden, sondern auch die passenden Bohn-Ersatzstücke. Natürlich klingt das Hörspiel dadurch etwas moderner, aber es hat nichts von seinem Charme eingebüßt - beide Fassungen erhalten von mir solide 78%!
Oh, hätte ich fast vergessen: Geschnitten wurden an 3 Stellen nur Nebensätze; doch das fällt wirklich nur dann auf, wenn man die Erstauflage aus dem Effeff beherrscht. Unverständlich sind mir die Kürzungen aber dennoch, denn gerade bei den Hitchcock-Monologen, die der Hörerschaft auf die Sprüngen helfen sollen, bieten diese ein tolle Atmosphäre; Insbesondere die zwei Sätze "Justus ist aufgeschmissen. Geht es meinen Hörern auch so?" fügten dem Ganzen eine direkte Anrede hinzu, durch die man sich involviert fühlte...
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)