Rezension vom: 13.07.2018
TKKG Junior
(1) Auf frischer Tat ertappt
Erschienen: 2018
Dauer: 44:48Eine Einbruchserie hält die Millionenstadt in Atem. Die Zielobjekte sind jedes Mal Häuser im teuren Villenviertel. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Es gibt nicht die geringste Spur von den Tätern. Als Karl durch Zufall Zeuge einer geheimen Unterhaltung wird, kommen TKKG den Dieben auf die Spur...Mein Kommentar: Man, was war ich gespannt. Und neugierig! Ein TKKG-Spin-Off, wie bei den ??? Kids. Kann das gutgehen? Ja, es kann!
Gleich beim ersten Durchlauf verspürte ich ein Gefühl der Vertrautheit und meine Ohren hatten nicht ein Eindruck, als wäre das alles nur irgendetwas, das man aufgrund der Unbekanntheit, nicht zuordnen kann. Aber nein, es ging tatsächlich sehr gut. Was auch immer hier der Maßstab beim Konzeptionieren, Schreiben, Aufnehmen und Produzieren war - man hat in vielen Punkten fast genau ins Schwarze getroffen!
Diese Folge fühlt sich irgendwie an, als wäre man wieder Anfang der 80er, kurz vor der Einschulung, und hört seine erste TKKG-Folge. Die vier werden vorgestellt, was zeichnet sie aus, wie sind die Eltern drauf und so weiter. Macht wirklich Spaß. Das mag aber auch daran liegen, dass man zart an
Die Jagd nach den Millionendieben erinnert wird, da der Plot im Groben ähnlich verläuft - inklusive des geplanten, aber durch TKKG vereitelten Diebstahls in der Sauerlich-Villa. Sogar die Grundidee ist die gleiche: Hermann und Erna werden aus dem Haus gelockt...
Da die jugendlichen, die originalen, TKKGs ja so um 14 Jahre alt sind und in die 9. Klasse gehen, die TKKG-Junioren aber die 5. Klasse besuchen, spielt TKKG Junior also rund 4 Jahre zuvor, was bedeutet, sie müssten alle etwa je 10 alt sein. Der Eindruck entsteht bei mir aber keineswegs. Im Gegentum, es scheint sich eher um eine Art "Episode 1" zu handeln. Sicherlich, die vier Juniors artikulieren sich simpler und zeitgemäßer, doch alles in allem sind sie doch zu reif und abgefeimt, dafür, dass sie erst 10 sein sollen. Ihr Verhalten, und trotz des einfacheren Vokabulars, auch ihre Ausdrucksweise, ja, sogar ihre Lebenserfahrung, sind etwas atypisch für dieses Alter. Andererseits: Trifft das auf TKKG nicht sowieso schon immer zu? Hmmm....
Was mir ganz besonders gefällt, und was auch eine meiner größten Sorgen im Vorfeld war: Wenn das "Junior" heißt, spielt das dann nicht mehr im Internat? Aber doch, so gerade eben noch sind die Junior-TKKGs auf dem Internat gelandet (bedenkt man ihr Alter), sind zwar schon befreundet, kennen sich aber noch nicht sehr gut. Man wird also auch als Alt-Hörer/in schön an die Hand genommen, ohne dass allerdings der Eindruck entstünde, man wisse ja eh alles schon und kenne sich bestens aus. Sicher, im Grunde weiss man eben schon alles, aber die kleinen Sprenkler hier und dort, die machen dann doch wieder Lust - selbst, wenn man die Hauptserie schon seit zig Jahren verinnerlicht hat.
Was mich aber beschäftigt, ist, dass Tim hier direkt von Anfang an auch Tim heißt; die "Tarzan-Namens-Problematik" existiert überhaupt nicht. Dafür aber eine andere: Sein echter Name ist Peter Carstens. Ich bitte das S am Ende zu beachten. Und diese Umbenennung geht mir einfach nicht in den Kopf - sie stört mich sogar.
Gaby wird kein einziges Mal "Pfote" genannt, und bei Karl wird sein Kosename, Computer, angedeutet... Bei Tims Mutter ist an und für sich auch alles beim Alten geblieben - nur, dass sie hier jetzt nicht hunderte Kilometer entfernt wohnt, sondern nur ganz am Rande der Stadt. Aber mit diesem ganzen Kleinkram kann ich gut leben.
Gefreut habe ich mich aber darüber, dass, obwohl hier komplett neue Stimmen für jede Person gewählt wurde, Kerstin Draeger als Mutter Vierstein und Stefan Brönneke als einer der Ganoven mitmachen. Da wird der Kreis in die frühen TKKG-80er-Jahre gleich wieder geschlossen.
Der Plot ist gelungen, und ich bin nicht sicher, warum, aber die Gemeinsamkeiten mit
Die Jagd nach den Millionendieben wirken mir sehr bewusst gewählt - denn das alles kann kein Zufall sein. Die Junior-Stimmen für die TKKG-Kids gefallen mir, aber bei Tim, Karl und Klößchen fällt mir das Unterscheiden noch schwer. Ich hoffe, das wird noch. Dennoch sind die drei, inklusive der neuen Gaby, Talente, die nicht nach dem heutigen Sitcom-Synchro-Schnellschnellschnell-Einheitsbrei klingen. Ihr Spiel passt super und die Regie hat gute Arbeit geleistet, die Rollen glaubhaft und natürlich klingen zu lassen. Bleibt nur die Frage, was in 5 oder 10 Jahren ist, wenn die Stimmen etwas reifer und älter klingen werden, denn zwar sind die vier Personen hinter den Rollen schon heute beileibe keine 10 Jahre mehr alt, aber dennoch jung genug, dass sich hier noch Veränderungen einschleifen werden. Mal schauen, wie das dann bei solch jungen Rollen werden wird.
Jedenfalls: Sehr guter Einstand; der Titelsong ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem: Sehr guter Einstand! :)
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.07.2018
TKKG Junior
(2) Vorsicht: Bissig!
Erschienen: 2018
Dauer: 50:22Im "Loch Ness", einem Badesee in der Millionenstadt, geht Seltsames vor. Schwimmer werden aus der Tiefe des Baggerlochs angegriffen, kommen zum Glück aber mit dem Schrecken davon. Alles rätselt, wer oder was da im See sein Unwesen treibt. TKKG beschließen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen...Mein Kommentar: Wie bereits
(1) Auf frischer Tat ertappt, finde ich auch diese Folge ziemlich gelungen. Zwar ist die Prämisse nichts, was aus den Socken haut, und was in etwa los ist, hören ältere Hörer/innen auch ziemlich flott raus, aber dennoch gelingt dem Junior-Millionenstadt-Vierer auch in seinem zweiten Abenteuer, dass man gern zuhört - Betonung liegt auf "zuhört", denn im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt lässt man dieses hier halt nicht einfach nur noch nach den ersten 5 bis 10 Minuten so nebenbei durchlaufen.
Nein, man bleibt mit den Ohren dran und verfolgt das Geschehen. Das liegt daran, dass der Fall, trotz diverser Offensichtlichkeiten (für Erwachsene), sympathisch und glaubhaft agiert. Es wird ermittelt und geschlussfolgert. Und man lernt außerdem immer ein wenig mehr über TKKG kennen. Auch, wenn man sie ja eigentlich schon seit vielen Jahren kennt. ...hier und da erfährt man dennoch etwas neues.
Überhaupt ist sehr angenehm, die TKKGs nicht gar so abgebrüht zu erleben, wie es in ihren späteren Jugend-Abenteuern einmal der Fall sein wird. Man hält sich auch mal zurück, muss nicht immer in erster Reihe stehen, sich nicht immer jeder Gefahr stellen, darf vor etwas Angst haben... ...und so ganz nebenbei erfahren wir, was dann nun in diesem See sein Unwesen treibt und wie es dorthin kam.
Die Cast ist super drauf, macht einen tollen Job und auch sonst ist die Produktion super. Erneut also: Meine Kaufempfehlung!
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
TKKG Junior
(3) Giftige Schokolade
Erschienen: 2018
Dauer: 57:44In der Schokoladenfabrik geht es drunter und drüber: Die Schokolade ist versalzen und das Geheimrezept verschwunden. Können TKKG den Übeltäter finden? Als auch noch ein Glasauge in der Schokolade auftaucht, ist klar, die vier Detektive haben es mit echten Halunken zu tun! Ein klarer Fall für TKKG!Mein Kommentar: Eeeendlich mal eine Folge in der Schokoladenfabrik der Sauerlichs! Das hat sich bei den normalen TKKGs schon ewig angeboten. Jetzt kommt man bei TKKG Junior - endlich! - auf den Trichter, aus der Idee einen Fall zu stricken. Und der ist sogar recht gelungen. Es sind eher Kleinigkeiten, die ich leider bemängeln muss.
Herr Sauerlich wird also erpresst und die Lösesumme ist Schokolade, die an einen öffentlichen Ort gebracht werden soll. Wieso überwacht da die Polizei nicht, wer kommt und die Schokolade abholt? Und warum wird niemand bei dieser seltsamen Forderung stutzig? Auch frage ich mich, wie dick die Schokotafeln von Sauerlichs sind, dass darin ein Glasauge vollkommen umhüllt ist und nicht von Außen gesehen oder ertastet werden kann. Ferner muss man dem Schokofabrikanten ankreiden, dass seine Messinstrumente wohl nicht sauber geeicht sind, denn die besagte Schokotafel hätte sofort auffallen müssen, da sie das typische Gewicht einer Schokotafel locker übersteigen dürfte. Wieso gab da keines der Messinstrumente eine Warnung von sich?
Auch dem schurkischen Mitarbeiter in der Fabrik muss ich mit einiger Verwunderung begegnen. Selbst wenn die versalzenen Tafeln in den Handel gelangt wären, wäre er vielleicht nicht zwingend als Täter entlarvt worden, aber er wäre sicherlich von Herrn Sauerlich sehr unangenehm in die Mangel genommen worden, wie denn sowas unter seiner Leitung passieren konnte und so weiter und so fort. Und ein echter Imageschaden ist wohl kaum zu befürchten. Das ist 2-3 Wochen etwas peinlich in der Presse, man nimmt die Charge zurück, entschuldigt sich bei den Kunden und bringt ein paar kostenlose Tafeln zur Wiedergutmachung unters Volk. Dann aber von null auf hundert zu springen, die Schoko sogar zu vergiften - also DAFÜR wäre der Typ sicher auf hoher Flamme von Herrn Sauerlich geröstet worden, und sicher, der Imageschade wäre immens gewesen, aber die Polizei hätte ermittelt - und WEN hätte sie sich ebenfalls ins Präsidium geholt und scharf verhört? Naja... Wie kurz da gedacht wurde, geht mir nicht in den Kopf. Er hat ja nicht einmal einen Einbruch vorgetäuscht, der vielleicht von ihm abgelenkt hätte... Was ein Dünnbrettbohrer!
Doch jetzt habe ich mich an Kleinigkeiten aufgehalten. Denn vergessen wir nicht, auch die frühen TKKG- oder ???-Klassiker haben teils klaffende Logiklöcher, aber wir lieben sie trotzdem, weil sie dafür oft andere Qualitäten haben. Hier ist es genauso. Diese Folge ist voller Action und Ortswechsel. Es ist immer was los, und das Schokofabrikfeeling ist auch schön eingefangen. Es wird sogar ermittelt und geschlussfolgert - und, ja, ok, auch ein wenig Glück gehabt, zugegeben. Aber insgesamt überzeugt auch der dritte TKKG-Junior-Fall, muss aber die Bürde etwaiger, teils schwerer Logikschwächen mit sich tragen...
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.12.2018
TKKG Junior
(4) Der Rote Retter
Erschienen: 2018
Dauer: 1:01:37Ein Superheld in der Millionenstadt: Als der Supermarkt überfallen wird, eilt er in roter Maske und Umhang herbei, stellt die Täter und gibt die Beute zurück. TKKG ist das Ganze nicht geheuer. Spätestens nach der ersten Begegnung mit dem Roten Retter ist ihr detektivisches Gespür geweckt. Wer steckt hinter der Maske?Mein Kommentar: Die erste Folge der TKKG-Junioren, die mir nicht ganz so dolle gefällt. Es ist bereits viel zu früh offensichtlich, dass die Sache mit dem Roten Retter von langer Hand geplant und choreografiert ist. Und es wird so offensichtlich darauf hingedeutet, dass man als Hörer/in schlicht keine Wahl hat, als nur eben genau das zu vermuten.
Ferner ist der Rote Retter eigentlich auch gar kein Superheld im eigentlichen Sinne - bereits auf dem Cover hebt er einen der Bösewichte mit nur einer Hand und ohne Mühe hoch! -, sondern er ist lediglich etwas im Bereich der Kampfkünste bewandert, und etwas anderes wird den Menschen, mitsamt Presse, auch nie suggeriert.
Dabei wäre es toll gewesen, wenn man erstmal hätte mitraten können, was es mit dem Roten Retter auf sich hat, und wie jemand tatsächlich diese oder jene Superkräfte oder Spezialausrüstung haben kann, um dieses oder jenes übersinnliche Manöver vollziehen zu können. Stattdessen geht es sehr bald nur noch darum herauszufinden, warum das alles gestellt wird und wer noch dahintersteckt. Schade.
Hier wurde wirklich viel Potenzial für einen sehr spannenden Fall verschenkt. Nichtsdestotrotz ist Der Rote Retter ein Hörspiel, das angenehm durch die Ohren geht. Das liegt an den gut aufgelegten Sprechern und Sprecherinnen, den gut hörbaren Musiken und dem angenehmen Tempo der Story. Denn es gibt regelmäßig Ortswechsel und die eine oder andere Verfolgungsjagd...
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.02.2019
TKKG Junior
(5) Die Dino-Diebe
Erschienen: 2019
Dauer: 59:23Eine Saurier-Ausstellung in der Millionenstadt - die wollen TKKG natürlich nicht verpassen! Doch bei ihrem Besuch im Museum fehlen plötzlich ein paar der wertvollen Dino-Knochen. Als am Tag darauf weitere Teile des Saurier-Skeletts spurlos verschwinden, sind sich alle einig: Sie haben es mit einem Dino-Dieb zu tun. Um den Täter auf frischer Tat zu ertappen, schmieden TKKG einen riskanten Plan.Mein Kommentar: Die Dino-Diebe ist eine runde Sache. Der Fall bietet Spannung und sogar eine nicht allzu direkt ersichtliche Auflösung. Es gibt mehrere verdächtige Personen und der Erzählfluß ist bis zum Ende stringent. Soweit, so gut.
Ein paar Dinge gehen mir aber auf den Wecker - obschon ich durchaus darüber hinweghören kann. Aber Oskar, also ein Hund, darf ins Museum? Naja, ich verstehe, dass eine "auffällige Szene" eingeflochten werden "musste", aber trotzdem ist das vollkommen unglaubwürdig und letztlich unnötig. Der einzige Grund, warum das Setup mit Oskar ist, hat ja einen bestimmten Sinn - den spoilere ich aber jetzt nicht. Doch diesen einen Moment hätte man auch anders aufbauen können, sodass die Oskar-Sache hätte wegbleiben können. Naja... ...aber dass Gaby auch später darauf besteht, dass er wieder mitkommt? Trotz des Zwischenfalls zu Beginn? Autsch!
Und eine andere Kleinigkeit, finde ich, hätte man eleganter lösen können. Als TKKG sich verstecken, muss Klößchen plötzlich niesen. Er unterdrückt es eine kleine Weile, aber dann passiert es... und der böse Bube entdeckt die vier letztlich doch. Hätte man dieses Niesreiz-Krimiklischee nicht weglassen können und der Räuber entdeckt die Kids nach ein paar Augenblicken einfach so mit dem Lichtkegel seiner Taschenlampe?
Was mir auch latent auf den Keks geht, ist der Part mit Kommissar Glockner ganz am Schluss. Vier Kinder, darunter seine Tochter, lügen ihre Erziehungsberechtigten an, begeben sich wissentlich in große Gefahr, und verüben dabei auch noch eine schwere Straftat. Und der Erzähler fasst die eigentlich angebrachte Standpauke der Erwachsenen knapp zusammen, mit in etwa den Worten "Herr Glockner sagte ihnen, dass das nicht gut war!". Anschließend hört man Glockner selbst dazu noch was sagen. Aber im Grunde lobt er die Kids, denn der Zweck heilige die Mittel - so lautet mehr oder weniger seine Aussage dazu. Erstens ist das eine echt schwache pädagogische Leistung und zweitens interessiert mich, wie er das alles im anzufertigenden Protokoll erklärt und was die anderen Erziehungsberechtigten dazu zu sagen haben. Dass man diesen Fakt so lasch abhandelt, also ich weiss nicht, das vermasselt mir immer wieder das Ende. Spannung, Krimi und Abenteuer hin oder her.
Dennoch: Alle Sprecher/innen leisten einen sehr guten Job, die allgemeine Produktion ist ohne Beanstandung und die Story soweit spannend und stets nachvollziehbar.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.04.2019
TKKG Junior
(6) Bei Anruf Abzocke
Erschienen: 2019
Dauer: 51:35"Eine Diebesbande will Ihr Konto leerräumen! Beim Nachbarn wurde eingebrochen, Ihre Wohnung ist als Nächstes dran. Ihr Enkel hatte einen Unfall und braucht dringend Geld!" Mit diesen und ähnlichen Nachrichten schockt eine Bande von falschen Polizisten ältere Menschen in der Millionenstadt. Als auch Gabys Oma ins Visier der Ganoven gerät, greifen TKKG ein.Mein Kommentar: Hmm, der Titel, also Bei Anruf Abzocke, ist nicht wirklich ganz richtig. Zwar wird auch hier mit diesem Kniff gearbeitet, doch das ist eher am Rande für diesen Fall von Belang, denn hier wird es vornehmlich mit direkt ansprechen und dreist draufloslügen probiert, und es geht im Großteil des Falls viel mehr um Gabys Oma, der zu helfen versucht wird. Mir leuchtet zwar ein, dass "Bei Anruf Abzocke" schön catchy klingt, aber zum Inhalt passen sollte ein Titel doch bitte trotzdem.
Davon abgesehen spielen Katja Brügger und Douglas Welbat ihre Rollen superb und man hat keine Probleme damit, dass man sich als Hörer/in wünscht, dass sie ihr Fett wegkriegen. Auch sonst sind alle Charaktere klasse besetzt, keine Frage. Und ja, natürlich werden Menschen höheren Alters auch mal vergesslich, aber hier dient das ständige Kurzzeitvergessen der Oma Glockner teils der Belustigung, teils der in diesem Punkt bemühten Spannungserzeugung.
Denn spannend ist der Fall sowieso schon, nur reißt Oma Glockner mitunter etwas aus der Story raus, und mit Situationen wie "Was sollte ich jetzt nochmal rufen, damit die Kinder zur Hilfe eilen?!" zerrt Autor Frank Gustavus manches Mal sehr am Geduldsfaden, denn bei allem Verständnis für Altersvergesslichkeit, es ist doch völlig egal, was genau sie nun ruft, die Kids sind nicht blöd, die werden es schon raffen. Wo es im Flur rumpelt und rumort und Oma Glockner ihre Überlegungen vor sich hermurmelt, kommen die vier Kids nicht auf die Idee, einfach mal die Bildfläche zu betreten?
Das ist in der Tat das einzige Manko dieser ansonsten sehr gelungenen Folge. Produktion, Story-Idee und soweiter - alles super. Nur dieser Holperer zum Ende hin, Mensch, der war doch nicht nötig...
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.08.2019
TKKG Junior
(7) Zwischen Gauklern & Ganoven
Erschienen: 2019
Dauer: 1:00:51Auf dem Mittelaltermarkt der Millionenstadt herrscht buntes Treiben. Jongleure, Bogenschützen und Wahrsager begeistern die Besucher mit ihrer Kunst - und TKKG sind mittendrin. Doch plötzlich taucht Falschgeld in der Menge auf. Wer hat die Scheine in Umlauf gebracht? Zwischen Gauklern und Ganoven begeben sich die vier Detektive auf die Suche nach dem Übeltäter.Mein Kommentar: TKKG (Junior) auf dem Jahrmarkt. Mal was neues, mal was anderes. Was mir, das nehme ich gleich vorweg, an diesem runden, gelungenen Fall immer wieder ins Ohr sticht, ist nicht per se seine Qualität, sondern was bei Ur-Serie "TKKG" seit Jahren nicht recht gelingt: Viel mehr Ideen, die interessant sind, beziehungsweise keine übertriebenen Plots und Plotideen: Robotervögel, die Dinge stehlen, Ganoven werden minutenlang belauscht und all sowas. Oder wenn Tim jedem zweiten dahergelaufenen Fiesling Prügel androht oder in hitzigen Situationen mühelos die Oberhand behält.
All das fehlt bei TKKG Junior. Hier sind Abenteuer noch Abenteuer und auch die kleineren Gemeinheiten können spannend sein. Man versteht instinktiv, warum die krummen Dinge krumm sind, warum die Gemeinen gemein sind - ganz ohne übertriebene Hektik und Gewalt; oder Androhung einer solchen.
TKKG Junior haben viel Charme, das beweisen sie erneut mit dem hier vorliegenden Abenteuer. Dazu die Produktion - das Jahrmarktfeeling kommt voll rüber - und bestens aufgelegte Sprecher und Sprecherinnen.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.09.2019
TKKG Junior
(8) Der verborgene Schatz
Erschienen: 2019
Dauer: 48:00Karl hat von seinem Bruder eine Metallsonde geschenkt bekommen. TKKG wollen damit im Preußen-Park sofort auf Schatzsuche gehen. Werden sie tatsächlich etwas finden? Und wer sind die beiden seltsamen Gestalten, die sie verfolgen? Und führt das Loch in der Erde wirklich in eine Räuberhöhle?Mein Kommentar: Folge 8 der TKKG-Junioren... Kann sich erneut hören lassen! Ein in sich schlüssiger Fall. Was mich aber doch stört, ist, dass man die Bösewichte immer schon am Tonfall erkennt, beziehungsweise an ihrer Art, sich etwas unbeholfen anzustellen, wenn sie im Gespräch erstmal versuchen so zu tun, als wären sie eigentlich "auf der Seite der Guten".
Ich verstehe nicht, was das soll, und ich verstehe auch nicht, wem damit gedient wäre, das jedes Mal auf's Neue so offensichtlich zu gestalten. Es kann doch die Sache nur spannender machen, wenn man als Hörer/in, egal ob jung oder alt, nicht gleich von Anfang an weiss, wie der Hase läuft. Im Gegenteil sogar, was sollen Kinder daraus bitteschön lernen? Wenn jemand mir was antun will, dann höre ich das ja schon an der Stimme? Und solange niemand seltsam klingt, ist auch alles in Ordnung?
Was mir ansonsten noch auffällt, ist: Karl hat Geschwister!? Erst wird Peter Carsten in Carstens umbenannt... ...und plötzlich hat Karl Geschwister? Mal gucken, was die Junior-Reihe noch so für uns parat hält. Allerdings stößt mir etwas sauer auf, wie Karl über seinen Bruder spricht. Er sagt, sein Bruder labere eben manchmal auch Stuss... Heißt das, sein Bruder ist ein Wichtigtuer, oder noch schlimmeres? Oder meint er, sein Bruder versucht öfters mal, Karl zu veralbern? Wie dem auch sei, es wirkt reichlich seltsam, sowas zu vernehmen. Noch dazu aus Karls Mund und über ein Familienmitglied. Hört sich nämlich etwas nach schlechtem Verhältnis an.
Abschließend: Gute Produktion, gut aufgelegte Sprecher/innen... Insgesamt manchmal zu offensichtliche Fährten, aber dennoch gut anzuhören.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.11.2019
TKKG Junior
(9) Gepanschter Punsch
Erschienen: 2019
Dauer: 54:05Adventszeit in der Millionenstadt. Doch auf dem Öko-Weihnachtsmarkt geht es gar nicht besinnlich zu. Jemand scheint etwas in die Getränke und ins Essen zu mischen. Etliche Gäste klagen über Bauchweh und Übelkeit. Als auch der Punsch-Stand von Frau Glockner ins Visier der Täter gerät, übernehmen TKKG den Fall.Mein Kommentar: Hier bleibt mir nicht sonderlich viel zu schreiben. Auch nach mehrmaligem Hören geht diese Folge gut ins Ohr und versprüht jedes Mal wieder einen unterschwelligen Weihnachtscharme, ohne dabei einfach mitten auf die Kauleiste zu sein.
Der Fall bleibt jederzeit nachvollziehbar, was an seinen nicht vorhandenen Wendungen oder Überraschungen liegt, was bisweilen etwas schade ist. Zumal vor allem die Bösewichte natürlich auch als solche eindeutig herauszuhören sind. Bei diesen muss ich mich allerdings über das Motiv wundern. Da werden immer mehr Weihnachtsmärkte wegen irgendwelcher Dinge dicht gemacht, der Typ übernimmt dann einen nach dem anderen und die Polizei scheint sich überhaupt nicht daran zu stoßen und mal ein paar Nachforschungen anstellen zu wollen.
Nun, dennoch, alles in allem macht auch Folge 9 der Junior-TKKGs einigen Spaß. Nur, naja, vielleicht könnte man mit etwas weniger Stereotypen arbeiten. Denn gar so schwarz-weiß ist die Welt nunmal nicht immer; vor allem, wenn es um Ganoven geht...
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.03.2020
TKKG Junior
(10) Nachts im Gruselpark
Erschienen: 2020
Dauer: 55:12Eine Gruseltour im stillgelegten Freizeitpark - da sind TKKG natürlich mit dabei! Zwischen ramponierten Achterbahnen und einem kaputten Riesenrad genießen die Kinder die schaurige Stimmung. Aber plötzlich sind einige Handys und Tims Portemonnaie verschwunden. Ist der Gruselpark etwa doch nicht verlassen? Spukt es dort vielleicht sogar? Ein unheimlicher Fall für die vier Nachwuchsdetektive.Mein Kommentar: Anfangs trägt die Folge ein bisschen zu dick auf. Die Gruselsoundeffekte sind etwas arg präsent. Dann normalisiert sich das allerdings und es passt wunderbar und vor allem die Fauna in der Umgebung erzeugt eine angenehme, leicht schauerliche Atmosphäre.
Der Verlauf des Plots gefällt mir ebenfalls. Ja, zugegeben, ab eines gewissen (Zuhörer/innen-)Alters ahnt man schnell, in welche Richtung die Auflösung vermutlich gehen wird - für Kids aber sollte es genau richtig sein. Das liegt im Besonderen a) an diversen Details am Rande, aber auch b) daran, dass Buchautorin Kirsten Vogel, beziehungsweise Hörspielskriptautor Frank Gustavus sich auf das Wesentliche konzentrieren und mit nichts übertreiben. Die komplette Geschichte könnte tatsächlich genauso abgelaufen sein. Qualitäten, die bei den "originalen TKKGs" schon lange abhanden gekommen sind. Auf die eine oder andere Weise weichen deren Fälle teils drastisch von der Realität ab. Seien es Tims Fähigkeiten (ein 14jähriger!), TKKGs Abgebrühtheit in Gefahrensituationen, beziehungsweise gegenüber Gangstern oder schlicht das allgemeine Verhalten bestimmter Charaktere. Von neuerdings auch gerne mal haarsträubendem technischem Schwachsinn gar nicht erst zu sprechen. Bitte, liebe Macher/innen von TKKG Junior, nehmt solcherlei Unrat nie in die Junior-Serie auf!
Die Produktion ist durchweg rund - abgesehen von "etwas zu sehr drüber" in Bezug auf die anfängliche Atmo im Park - und auch alle Sprecher/innen liefern insgesamt eine gekonnte Performance ab. Allerdings klingen manche Stimmen nach Erwachsenen, die versuchen, wie Kinder zu klingen, was hier und da auch mal in latentem Overacting mündet, wenn eine Figur besonders cool, lässig oder bedrohlich klingen möchte - bei den Mädchen kommt dann immer mal wieder auch eine etwas übertriebene Zartheit hinzu. Hierauf bitte mehr achten, oder am besten gleich dem Alter entsprechende Sprecher/innen sprechen lassen. :)
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.05.2020
TKKG Junior
(11) Rote Karte für Betrüger
Erschienen: 2020
Dauer: 1:01:05TKKG sind im Fußballfieber! Doch kurz nach dem Anpfiff des brisanten Spiels zwischen SC Südstadt und Lokomotive Nordstadt fallen drei Schlüsselspieler der Südstädter und ihr Trainer mit Magenkrämpfen und Erbrechen aus. Als dann noch ihr Trainingsplatz spontan gesperrt wird und auf dem Bolzplatz des Internats akute Verletzungsgefahr herrscht, sind sich die Junior-Detektive einig: Hier hat jemand ganz böse die Finger im Spiel! Doch wer möchte der Mannschaft schaden und wieso?Mein Kommentar: Abgesehen von einigen relativen Kleinigkeiten, die ein kleines Naserümpfen hervorbringen - wie etwa: Welcher Trainer gestattet seinem Kader, sich in einer Spielpause den Magen zu füllen? -, ist dieses TKKG-Junior-Abenteuer super.
Aus Sicht eines Erwachsenen könnte ich noch monieren, dass von den agierenden Personen im Hörspiel regelmäßig über verrätische Betonungen und Verhaltensweisen hinweggesehen und hinweggehört wird. Andererseits haben gerade Jüngere so die Chance selbst zu erraten, wer wie in dieser ganzen Chose drinhängt. Wobei eben für Erwachsene innerhalb der ersten 15 Minuten klar wird, was da von wem getan wird - selbst das Motiv kann man nicht viel später gut heraushören.
Somit ein (für Kinder) spannender, mitratekompatibler Fall, und ein gut gemachtes Hörspiel mit tollem Cast und guter Produktion.
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 29.06.2020
TKKG Junior
(12) Schmierige Angelegenheiten
Erschienen: 2020
Dauer: 57:34Darf man Metallfässer in einen Waldsee der Millionenstadt werfen? TKKG sind der Meinung "Auf keinen Fall" - und stecken damit schon knietief in ihrem nächsten Abenteuer. Auf der Spur von zwei Umweltsündern bekommen die Nachwuchsdetektive Hilfe von unerwarteter Seite. Gemeinsam mit der mutigen Sana können sie den Schlupfwinkel der Gangster ausfindig machen, geraten dabei jedoch in höchste Gefahr. Es gibt nämlich noch einen weiteren Schurken, mit dem sie nicht gerechnet haben...Mein Kommentar: Der Plot dieses Abenteuers ist sehr geradeaus. TKKG bemerken, wie zwei Typen schwere Fässer in einen See werfen. Um zu legitimieren, wie sie die Fässer aus dem Wasser bekommen und erfahren, was darin ist, stoßen sie direkt auf Umweltschützerin Sana. Gemeinsam mit Sana wird ermittelt, dass Altöl im See entsorgt wurde.
So klappert man mal die Umgebung ab und stößt unweit vom See auf einen Schrottplatz - und weil der Wagen der beiden Typen hier steht, ist die Sache klar. Somit ist der investigative Anteil dieses Falls sehr mau gehalten. Doch die anschließende Untersuchungsaktion auf dem Schrottplatz in der zweiten Hälfte unterhält dafür umso mehr: Hier geht es zuerst spannend und dann rasant zu.
Was nur einfach keinen Sinn ergibt, ist die Logik, die Polizei nicht informieren zu wollen. Ja, es gibt keine Beweise, zugegeben, aber der wiedererkannte Wagen und das Wort von TKKG gegenüber Kommissar Glockner sollten so doch einiges Gewicht haben. Zumal man die Fässer sicher auf Spuren untersuchen könnte, die höchstwahrscheinlich auf besagten Schrottplatz zurückführen würden. Doch selbst, wenn das alles noch nicht ausreichen sollte: Mindestens die Reifenspuren am See sollten doch ein starkes Indiz sein, oder?
Das Drumherum, also die Produktion selbst, ist tadellos. Sie sorgt für eine angenehme Grundstimmung und gerade die Waldsee- und Schrottplatz-bei-Nacht-Szenen kommen besonders gut.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.09.2020
TKKG Junior
(13) Das verpfuschte Gemälde
Erschienen: 2020
Dauer: 1:00:28Tag der offen Tür an der Internatsschule, und alle zeigen sich von ihrer besten Seite. Der Schock folgt jedoch bei der feierlichen Enthüllung eines Gemäldes des bekannten Malers Jens Gutmann - selbst Absolvent des Internats: Jemand hat "Keine Kunst" quer über das Bild geschmiert und das tausende Euro teure Kunstwerk damit vollkommen verunstaltet. Tim, Karl, Gaby und Klößchen nehmen die Ermittlungen auf. Die Spurensuche führt sie einmal durch die ganze Schule - von der Kantine zu den Internatsbuden, vom Chemiesaal in den letzten Winkel des Schulparks. Sie sammeln Fingerabdrücke, sprechen mit Zeugen und folgen so mancher falschen Fährte. Wird es TKKG gelingen, den Verbrecher dingfest zu machen?Mein Kommentar: Diese Folge hat einige Überraschungen zu bieten. Unter anderem taucht Hausmeister Mandl auf, der sogar mit demselben Sprecher belegt ist, wie bei seinem ersten hörbaren Auftritt in
Der große Coup, Martin May. Nettes Detail. Auch Claudia Tümmel, bekannt aus
Schwarze Pest aus Indien, ist mit von der Partie - wenn auch nicht mit derselben Besetzung von damals. Außerdem gibt es im Inlay einen diesbezüglichen Fehler, denn Claudias Rolle ist als "Claudia Tummeln" angegeben; aber das nur als Bonusinfo am Rande. Ferner ist auch Dr. Pauling (aus
Die Jagd nach den Millionendieben) mit dabei; ebenfalls nicht mit der Originalstimme von einst. Dass der ohnehin immer mal wieder mitspielende Direktor Dr. Freund auch zu hören ist, sei als winz'ges Sahnehäubchen nicht verschwiegen.
Was haben all diese Rollen gemeinsam: Es sind allesamt Internatscharaktere. Weshalb diese Folge fast ausschließlich im Internat stattfindet. Leider nur kommt das akustisch nicht so recht rüber, es will kein Internatsfeeling aufkommen. Trotzdem ist Das verpfuschte Gemälde im Großen und Ganzen als gelungen zu bezeichnen. Es geht abwechslungsreich zu und es gibt 2 Wendungen. Sicher, für erwachsene Hörer/innen ist die Auflösung des Falls nicht gerade ein Buch mit 7 Siegeln, eher im Gegenteil, doch die freuen sich dann eben über den ansonsten dennoch gutklassigen Storyverlauf - mit kleinen Schwächen hier und da (z.B. wird die Person, die hinter dem Gemäldeattentat steckt, nicht wirklich aktiv gesucht, sondern eher beiläufig entlarvt) - und das Wiederhören aus vergangenen Tagen. Oder eher: Aus kommenden Tagen, nicht wahr!?
Die Produktion ist gekonnt und per se stimmig, aber dass einfach keine Internatsatmo zustande kommt, ist sehr bedauerlich.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.12.2020
TKKG Junior
(14) Eisige Diamanten
Erschienen: 2020
Dauer: 55:26Im Juwelierladen von Frau Sauerlichs Vertrauen sind Diamanten im Wert von vielen tausend Euro gestohlen worden. Der Täter hat zwar Fußabdrücke im Schnee hinterlassen, aber die Polizei tappt dennoch im Dunkeln. Gut, dass TKKG in den Fall hineingezogen werden! Mit ihrem Spürsinn haben sie bald den ersten Verdächtigen ausgeforscht, aber Vorsicht! - der Fall ist komplizierter als gedacht!Mein Kommentar: Hmmmjaaaaa, gut geworden. Das Tempo ist flott, die Geschichte interessant und einigermaßen spannend. Der Eishöhlen-Fund am Anfang ist etwas konstruiert und erinnert mich an den TKKG-Drachenauge-Film (TKKG gurken einfach so durch die Gegend und finden eine Höhle, die noch niemand vor ihnen fand!?), und hin und wieder gibt es eine Szene, bei der man ein wenig nachsichtig sein muss.
Wie etwa die, in der Karl in Ruhe die Diamanten untersucht und feststellt, dass einige falsch sind. Allein die Geduld von Herrn Klotz ist bewundernswert, aber dazu dann noch das Gefühl, dass ihm ein paar Kinder - vor allem Karl - seinen Job erklären, beziehungsweise ihm diesen abnehmen und dabei so agieren, als wüssten sie alles, was es zu wissen gibt. Und beim anschließenden Besuch beim Schlaflabor sollte man als Hörer/in auch wohlwollend gestimmt sein.
Es ist nicht so, dass das nicht alles tatsächlich so sein könnte, sondern so, dass dafür viele Zufälle und Gutmütigkeiten diverser agierender Personen notwendig sind - und die treffen hier alle zusammen, denn sonst würden mehrere Vorkommnisse nicht ineinander greifen und die Geschichte nicht funktionieren können. Insgesamt aber ist Eisige Diamanten trotzdem unterhaltsam und hörenswert.
Eine Sache noch zur Performance. Die vier Hauptsprecher/innen sind in den Anfangsszenen, in denen sie ja meist unter sich sind, oft sehr aufgesetzt fröhlich und unbeschwert - besonders Gaby klingt dann betont sanft. Gerade in dieser Folge ist das auffällig, denn hinzu kommt hier noch, dass durch die erlebte Schneeaction jede noch so kleine Gefühlsregung mit 10 multipliziert wird und das Gestöber so klingt, als wolle man um jeden Preis Spaß haben, auch, wenn man sich eigentlich gar nicht wirklich danach fühlt.
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.02.2021
TKKG Junior
(15) In den Fängen der Felsenbande
Erschienen: 2021
Dauer: 56:44Tim wird von seiner Vergangenheit eingeholt: Als er seiner Mutter in seinem alten Viertel einen Krankenbesuch abstattet, weil sie sich eine Grippe eingefangen hat, begegnet er seiner alten Sandkasten-Bande. Als er erfährt, dass die ein krummes Ding drehen wollen und ihn gern dabei hätten, lehnt er das Angebot deutlich ab. Dass er damit seine Mutter in Gefahr gebracht hat, wird ihm klar, als bei ihr eine Fensterscheibe eingeschmissen wird. Als die Situation schließlich völlig außer Kontrolle gerät, sind zum Glück seine TKKG-Freunde zur Stelle. Schaffen sie es, Tim aus der Klemme zu helfen?Mein Kommentar: Naja, naja, naja... Ich mag die Grundidee, wie Tim in einen Konflikt gerät und dass der Fall so einen sehr persönlichen Einschlag bekommt. Aber in letzter Instanz ist das Gerüst einfach zu schlapp und ergibt eigentlich überhaupt gar keinen Sinn. Um das zu erklären, muss ich hart spoilern, deshalb an dieser Stelle eine Spoilerwarnung!
So wird Tim nur damit erpresst, dass ein 16jähriger Rotzlöffel seiner Mutter die Scheiben einschmeissen oder die Autoreifen einstechen könnte. Warum nicht der Mutter erklären, was los ist und die Polizei informieren - zumal dieser Rotzlöffel der Polizei eh längst bekannt ist!? Respektive, warum informiert Tim nicht gleich die anderen 75% der TKKG-Bande? Natürlich, sie sind noch recht jung, und in der Regel wägt man in ihrem Alter nicht immer gleich alle Alternativen ab, schätzt sie richtig ein oder man lässt sich leichter einschüchtern, aber im Besonderen Tim gilt auch jetzt schon als mutig und scheint keineswegs naiv zu sein, und Karl, Klößchen und Gaby sind auch nicht feige oder dumm. Weshalb der Gedanke an ein paar zerdepperte Scheiben jetzt nicht gerade für Angstzustände sorgen sollte.
Was ich sagen will: Tim hätte den Rotzlöffel nach seiner Drohnung direkt stehen lassen können und an der Stelle wäre die Folge durch gewesen. Was schade gewesen wäre, denn an sich ist der Fall toll - nur die Dramturgie leidet unter der zu schwachen Begründung, warum Tim sich einschüchtern lässt. Auch ist die Auflösung, so rational und im Endeffekt naheliegend sie auch zu sein scheint, nicht gerade ein Höhepunkt. Wäre nicht cooler gewesen, TKKG tüfteln einen cleveren Plan aus und drehen es so, zum Beispiel den kleinen Gauner inflagranti zu fotografieren und geben dann das Foto an die Poilzei weiter?
Zugegeben, Kindern werden die von mir angekreideten Punkte wohl nicht unbedingt auffallen, deshalb kann man für diese gern 10-15 Prozent auf meine Wertung aufschlagen, so aber vergebe ich "nur" 70%.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.04.2021
TKKG Junior
(16) Trügerischer Paddelspaß
Erschienen: 2021
Dauer: 44:15Sommerlicher Wochenendausflug mit den Glockners ins idyllische Naturparadies Oberwald. Tim, Karl, Gaby und Klößchen freuen sich auf eine abenteuerliche Kanutour durch abgelegen Flusslandschaften. Doch der Paddelspaß endet schnell, als die drei Kanus samt Insassen in einer Schleuse eingesperrt werden. Als dann nachts auf dem Zeltplatz auch noch die Handtasche von Gabys Mutter geklaut wird, stellen TKKG Nachforschungen an und stoßen auf interessante Spuren. Als schließlich eines ihrer Kanus wegen eines Lochs im Boden kentert, ist klar: Das kann kein Zufall sein!Mein Kommentar: Ungewöhnlich, in der heutigen Zeit eine neue Hörspielproduktion zu hören, die unter 45 Minuten Spielzeit hat. Ich würde das an dieser Stelle jetzt mit "In der Kürze liegt die Würze" relativieren, aber diese gewisse Würze, die fehlt mir in Trügerischer Paddelspaß leider. Das liegt allerdings keineswegs an "zu wenig Spielzeit", sondern an zuviel Vorhersehbarkeit. Ich werde hierzu spoilern...
Dass Finn am Anfang seine Schau abzieht, um bei der Hörerschaft unsympathisch zu wirken und sicher für den Fall später irgendeine Relevanz haben wird, ist klar. Da er aber außer ziemlich frech zu sein und seine Unschuld in einer anderen Sache zu beteuern, nicht weiter auffällt, ist klar, dass er "es" nicht gewesen sein kann. Dass gleichermaßen die Person, die am unscheinbarsten ist, und die Person, die zuerst hart verdächtigt wird, dann am Ende ihre Rollen quasi tauschen, ist beim jeweils ersten Vorstellen im Verlauf der Geschichte leider ebenfalls klar, denn sonst wäre der Fall direkt geklärt und würde nur etwa 25 bis 30 Minuten dauern.
Für Kinder geht das eventuell noch völlig in Ordnung, doch für routinierte Hörer/innen oder TKKG-Kenner/innen, egal ob Junior oder das Original, ist das nur allzu offensichtlich. Darum muss ich in der B-Note diverse Punkte abziehen. Dafür stimmt alles andere. Super Produktion, gute Sprecher/innen, tolle Musiken, die hin und wieder sogar einen waschechten 80er-Vibe haben.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2021
TKKG Junior
(17) Oskar in Gefahr
Erschienen: 2021
Dauer: 53:20In Gabys Nachbarschaft verschwinden neuerdings Haustiere. Jedes Mal, wenn das geschieht, wird ein weißer Lieferwagen in der Siedlung gesehen. Sind die Tiere vielleicht entführt worden? Seltsam ist allerdings, dass kein Lösegeld gefordert wird. TKKG übernehmen den Fall und fischen zunächst im Trüben. Als TKKG eines Nachmittags hilflos dabei zusehen müssen, wie auch Gabys Hund Oskar entführt wird, ist es höchste Zeit, die skrupellosen Tierfänger dingfest zu machen. Doch wo steckt Oskar nur? Und wie finden sie die Täter? Mit Mut und Köpfchen geraten TKKG schließlich auf die richtige Fährte.Mein Kommentar: Wie bei vielen Hörspielen funktioniert auch Oskar in Gefahr sehr gut, wenn man hier und dort ein Auge zudrückt. Zum Beispiel tauchen immer wieder ein "seltsames Paar" und ein bestimmter Lieferwagen "mit Nummernschild hier aus der Stadt" auf und mehrere Tiere sind verschwunden. Wie wäre es, da mal Fotos zu machen oder der Polizei bescheid zu stoßen? Spätestens wenn die TKKGs mit einem Nachbarn sprechen, und dieser sogar vorschlägt, die Polizei zu informieren, meinen die, dass die Polizei da gar nicht zuständig sei. Selbst wenn, warum nicht zumindest die zuständige Behörde informieren? Dennoch bezweifle ich, dass die Polizei sich heraushielte, wenn man erklärte, dass da komische Leute im Ort und mehrere Tiere verschwunden - offenbar gestohlen worden - seien. Als dann aber Oskar quasi entführt wird, geht man auf einmal doch zur Polizei - ist die jetzt also doch zuständig!?
Naja, wie erwähnt, insgesamt ein gutes Hörspiel, das sehr gut produziert wurde. Und es kann mit einer Handvoll Querverweise auf vergangene - oder eigentlich zukünftige - Fälle aufwarten. Wie etwa der Ort Bad Finkenstein.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.08.2021
TKKG Junior
(18) Stimmen aus dem Jenseits
Erschienen: 2021
Dauer: 55:01Es gibt keine Geister! Oder etwa doch? Das behauptet zumindest der alte Kinobesitzer Herr Ambrosios. Der hört beim Vorführen seiner alten Stummfilme nämlich neuerdings unheimliche Stimmen im Kinosaal. Doch TKKG sind sich sicher: Dafür muss es eine logische Erklärung geben! Doch als sie dann die Stimmen aus dem Jenseits mit eigenen Ohren zu hören bekommen, sind auch sie verunsichert. Ruft da vielleicht wirklich der Geist der vor langer Zeit bei Dreharbeiten verschwundenen Stummfilm-Darstellerin Dita von Hohenfels um Hilfe? Ein bisschen mulmig ist TKKG schon bei diesem Gedanken, aber sie wollen der Sache auf den Grund gehen!...Mein Kommentar: Der erste Junior-Fall, an dem ich gleich mehrere Dinge zu bemängeln habe. Zwar fehlen die sonst so üblichen überfröhlichen Giggeleien der Junioren, doch fiel mir dafür gleich von Anfang an auf, dass vor allem Gaby sehr geschauspielert-affektiert klingt. Ich sah vor meinem geistigen Auge durchweg, wie eine junge Frau am Mikrofon steht und darum bemüht ist, wie ein kleines Mädchen zu klingen. Klar gab es das bei früheren Fällen auch schon immer wieder mal, es fiel mir aber nie so durchgehend deutlich auf.
Dann ist die Idee mit den Stimmen aus dem Jenseits durchaus toll gemacht, aber es ist sehr offensichtlich, dass hier nicht irgendwelche Gruselgestalten ihren Schabernack treiben, sondern dass der reale Hilferuf eines Mädchens hörbar wird. Meiner Meinung nach hätten eben diese Rufe beim Mischen einfach viel weniger laut und/oder verrauschter gemacht werden müssen, sodass beim Aufdrehen der Anlage nicht gleich schon die Lösung vorweg gegeben wird. ...und als dann auch noch der unfreundliche Eisverkäufer ins Spiel kommt, ist die ganze Nummer glasklar.
Sehr seltsam ist außerdem die Abschluss-Überraschung mit der verstorbenen Schauspielerinnen-Schwester. Die Idee dafür ist okay, aber die Auflösung ohne jeden Twist so unproblematisch zu präsentieren, ist sehr schade.
Bleibt summasummarum ein Hörspiel, dessen Prämisse stark verpufft. Natürlich habe ich den Gedanken, dass dies eine Geschichte für Kinder sein soll, und die denken eben oft noch nicht so voraus und haben auch noch nicht den Erfahrungsschatz von Erwachsenen, aber die von mir genannten Punkte hätte man leicht optimieren können, ohne dass Kinder davon überfordert gewesen wären.
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 05.12.2021
TKKG Junior
(19) Verschollen im Stollen
Erschienen: 2021
Dauer: 51:00Ein Flugzeug wirft eines Nachts hinter dem Internat eine mysteriöse Kiste ab. Gleich am nächsten Tag untersuchen TKKG die Abwurfstelle, doch von der Kiste ist nur noch ein ziemlicher großer Abdruck zurückgeblieben. Eine heiße Spur führt TKKG ins Salamander-Tal. In einer Höhle im dortigen Steinbruch scheint des Rätsels Lösung zu liegen. Tief im Stollen kommt es zu einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd und plötzlich bebt auch noch die Erde...Mein Kommentar: Was mir direkt auffiel, als ich die CD aus ihrem Case holte: Unter der CD-Halterung wird einiges über [Spoilervermeidung] erklärt. Sicherlich interessante Informationen. Aber wieso nimmt man noch vor dem Hören des Hörspiels einen Teil seiner Auflösung vorweg, indem man lang und breit Fakten über [Spoilervermeidung] herausgibt, aber im Klappentext kein einziges Wort dazu steht und auch erst später im Hörspiel davon die Rede ist, um die Spannung hoch zu halten?
Andererseits: Gleich nach der Titelmelodie gibt es eine dicke, fette Reminiszenz zu
Das leere Grab im Moor. Klößchen schnarcht sehr laut, darum kann Tim nicht schlafen und guckt aus dem Fenster... Netter Bezug. Ein weiter Bezug findet sich zu
Der Schatz in der Drachenhöhle, mit dem Namen Plotzka. Mehr als den Nachnamen hört man diesbezüglich nie, aber es wäre schon cool gewesen, wenn es Rainer Plotzka gewesen, oder wenn dieser Plotzka wenigstens von Oliver Rohrbeck gesprochen worden wäre. Es hätte sogar bei TKKG Junior auf das Alter übertragen funktionieren können, denn Rainer Plotzka war/ist ja aucn ein paar Jahre älter als der 13jährige Tarzan.
Die Produktion kann sich hören lassen. Nur kam bei mir leider zu keiner Zeit, auch nicht für einen kurzen Moment, das Gefühl von "in einer Höhle" oder "in einem Stollen" auf. Zwar wird dann und wann mal "Höhle" oder "Stollen" erwähnt, aber es wirkte auf mich nie so. Die Soundkulisse, obschon sonst wunderbar, bringt dieses Element einfach nicht ausreichend rüber.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.02.2022
TKKG Junior
(20) Die gestohlene Stimme
Erschienen: 2022
Dauer: 1:12:11Gaby bekommt von ihren Eltern Eintrittskarten für die Oper geschenkt. Wenig begeistert begleiten TKKG Herrn Glockner zum Konzert des gefeierten Opernsängers "Le Mystique". Mit einer derart spektakulären Bühnenshow hatten sie absolut nicht gerechnet. Noch viel überraschender ist allerdings die Stimme des hochgelobten Opernsängers. Die klingt nämlich alles andere als bühnentauglich und als TKKG nach der Show auf den Weltstar treffen, stellt dieser schließlich eine unglaubliche Behauptung auf: Seine Stimme wurde gestohlen! Aber wie soll das gehen? TKKG starten mit den Ermittlungen und finden Unglaubliches heraus.Mein Kommentar: Im Ernst!? Kommissar Glockner schenkt seiner Gaby etwas zum Geburtstag, auf das die Kids heute voll abfahr'n? Ein Abend in der Oper? Ach, come on!!!! Gaby und ihre Freunde reagieren sogar mehr als verhalten und jeder Kriminalkommissar mit etwas Spürsinn sollte, nein: müsste, an dieser Stelle raffen, dass das Geschenk ein Griff ins Klo war. Naja, vielleicht ist Kommissar Glockner ja doch nicht so ein Superpolizist...
Dafür ist der Rest des Plots größtenteils interessant und recht spannend. Im Besonderen, weil mehrere Fährten gelegt werden, die sich beim Hören aber als geschickte Holzwege herausstellen, wenn man sich als Hörer/in überlegen fühlt und meint, die Auflösung ja jetzt eh schon zu kennen.
Nichtsdestotrotz stoßen mir zwei Dinge sehr auf. Hierfür muss ich allerdings ein wenig spoilern! Also: Die ursprüngliche Assistentin mag ja gefeuert worden sein, aber niemandem fällt auf, dass der mystische Superstar eine andere Körpersprache hat? Seine Stimme eine andere Klangfarbe hat? Das gesamte Team bekommt nichts davon mit, dass da auf einmal jemand, noch dazu die Attraktion der Truppe, sich völlig anders verhält als sonst? Sehr, sehr unglaubwürdig. Reichlich hanebüchen auch, wie die Junioren der Sache am Ende auf die Spur kommen. Denn natürlich war "O.W." dumm genug, seine echten Initialen unter jeden Brief zu schreiben, und für seine Machenschaften sogar noch einen Ort unter seinem echten Namen zu wählen. Oh man! Das hat ja schon Wolf-esque Züge. Aaaber hey, zugegeben, dieses Hörspiel ist im Kern wirklich gelungen, weshalb es nicht zuuu schwer fällt, die 5 gerade sein zu lassen. Machen wir bei den Original-TKKGs ja auch immer und immer wieder, oder?
Die Produktion ist ohne Fehl und Tadel. Abgesehen von Peter Kirchberger, der mir um Welten zu affektiert spricht. Ausgerechnet bei jemandem seines Kalibers hätte ich mehr Natürlichkeit beim Spiel erwartet. Sicherlich, seine Rolle soll für Kinder leicht zu durchschauen sein, aber diese Performance ist wahrlich zu dick aufgetragen.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.04.2022
TKKG Junior
(21) Der Fluch der Mumie
Erschienen: 2022
Dauer: 57:06Beim Herumstöbern auf dem Dachboden der Viersteins finden Karl und Klößchen zwei alte Kisten. In der ersten: eine ägyptische Maske und ein verzierter Dolch. Schnell werden Gaby und Tim eingeweiht. Gemeinsam entdecken TKKG in der zweiten Kiste einen Sarkophag mit ägyptischen Schriftzeichen. Karls Opa muss die Sachen vor vielen Jahren von seinen Ausgrabungsreisen mitgebracht haben. Als sich dann noch herausstellt, dass auf einem der Fundstücke ein uralter Fluch liegen soll, scheint die Sensation perfekt!Mein Kommentar: Karl und Klößchen haben tatsächlich eine Szene, in der sie ganz allein agieren und sogar "zum Fall" beitragen. Na gut, ist ja auch nicht TKKG, sondern TKKG Junior, aber trotzdem schön, ihnen etwas Spotlight zu gönnen. Dann aber passiert im Grunde gar nichts. Man weiht zwar Onkel Pit ein, und der sogar noch einen Kollegen, man rätselt ein wenig, man recherchiert ein wenig, doch an und für sich fühlt es sich auch zum Ende des Falls so an, als sei schlicht weg nichts passiert.
Naja, ok, der von Rachenfels (Jürgen Thormann!) wird etwas spinnert dargestellt, und ganz am Ende setzt man dem sogar noch die Krone auf, und eine Spur seltsam benimmt er sich auch, aber alles in allem war es das. Auch das, was es mit der Mumie auf sich hat, ist etwas mau, da schon zigmal serviert bekommen.
Dennoch, die Story ist zwar nur ok, aber Atmosphäre und Sprecher/innen hieven das Niveau merklich nach oben. Nochmal Glück gehabt...
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.05.2022
TKKG Junior
(22) Abenteuer im Safari-Park
Erschienen: 2022
Dauer: 53:49TKKG haben den ersten Preis beim Biowettbewerb der Schule gewonnen: Eine VIP Tour durch den Safari-Park. Aber nicht nur, dass Gaby ausgerechnet an dem großen Tag total verschläft; der ganze Ausflug entpuppt sich als spannendes und auch ziemlich gefährliches Abenteuer. Wobei die größte Gefahr allerdings nicht von den wilden Tieren im Park ausgeht, sondern von Menschen, denen die Kinder eigentlich vertraut hatten...Mein Kommentar: Schön, wenn der Klappentext schon alles vorweg nimmt. ...wobei, einer der bösen Menschen gibt sich die größtmögliche Mühe, als echter Kotzbrocken rüberzukommen. Gleich im ersten Moment seines Vorkommens weiß man, dass der irgendwas gemeines plant.
Leider passiert in diesem Fall nicht wirklich viel. TKKG werden in einer Tour angepampt, Gaby zähmt gewissermaßen einen wilden Geparden - einfach, weil sie Gaby ist, wie TKK kurz darauf feststellen! -, und die liebe Lehrerin, naja... Kurz: Alles ist von Anfang an vorher- und absehbar. Keine Überraschungen und kein Abenteuerfeeling.
Fazit: Standardkost. Der Fall geht okay, weil er nicht wirklich nach unten ausreißt, sich aber genauso keine Mühe gibt, nach oben auszureißen. Und, sorry, aber der Gaby-Geparden-Augenblick ist etwas zuviel des Guten - und wie das dann von Tim, Karl und Willi erklärt wird... Also nee... Immerhin, die Produktion ist ohne Fehl und Tadel.
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2022
TKKG Junior
(23) Schmugglerbande voraus!
Erschienen: 2022
Dauer: 46:11TKKG machen einen Bootsausflug zur Vogelinsel, die im Fluss der Millionenstadt liegt. Vor Ort kommt es zu einer überraschenden Begegnung. Als dann auch noch vier schwarze Plastiksäcke an den Strand gespült werden, stecken die vier Juniordetektive und Oskar schon mittendrin in einem neuen Abenteuer. Denn es gibt zwei Personen, die es auf die Säcke abgesehen haben. Eine von ihnen trägt eine Totenkopfmaske...Mein Kommentar: Ganz gute Folge. Vor allem deshalb, weil sie in einer Dreiviertelstunde auf den Punkt kommt. Dennoch ist sie auch eine Spur zu geradlinig und vorhersehbar, mag aber dem "Junior"-Ansatz geschuldet sein. Trotzdem, bei nur drei Rollen, die außer den Stammstimmen im Inlay genannt werden, ist schnell deutlich, wie der Hase läuft.
Und dann möchte ich noch der Regie auf die Finger klopfen. Denn die arme Katharina Gast wird in ihrer Rolle ständig anders genannt. Mal Seh-wiem, dann Sewimm und noch einiges mehr. Etwas mehr Konsistenz, bitte. :)
Und ach ja: Die Vogelinsel. Erneut ein Ort, den man vorher noch nie zu hören bekam. Dabei waren TKKG ja mindestens in
Der Schatz in der Drachenhöhle auf einem weiteren "Eiland im Strom". Oder genauer: Sie werden es später mal sein. Wobei möglich wäre, dass es sich dabei um dieselbe Insel handelt...!? Andererseits hat der im Klappentext genannte Fluss sogar mehr Inseln als nur diese eine. Dennoch erstaunlich, dass der TKKG-Vierer wirklich nie mehr als ein-, vielleicht zweimalig in ein und denselben Laden oder gar dasselbe Viertel gehen. Hier würde ich mir wünschen, wenn die Schreiber/innen der mittlerweile zwei TKKG-Universen auf mehr Kontinuität achten würden. Denn ja, ok, Millionenstadt, aber auch die hat ihre geografischen Grenzen, nicht wahr!?
Die Produktion jedenfalls ist wunderbar, die Sprecher/innen machen ihre Arbeit gut und auch Katharina Gast, die längst kein Schulmädchen mehr ist, klingt angenehm natürlich in ihrer kindhaften Rolle. Da könnten sich viele weibliche erwachsen-aber-klindlich-klingen-wollende Stimmen eine Scheibe von abschneiden.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2022
TKKG Junior
(24) Das doppelte Klößchen
Erschienen: 2022
Dauer: 51:50Tim, Karl und Gaby sind fassungslos! Zufällig haben sie ihren besten Freund Klößchen dabei beobachtet, wie er mutwillig fremde Autos zerkratzt und massiven Sachschaden anrichtet. Nach langem Überlegen beschließen sie, Klößchen zur Rede zu stellen, doch dieser bestreitet, die Taten begangen zu haben. Die Enttäuschung darüber, dass seine Freund:innen ihn verdächtigen, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Doch wieso sagt er nicht, wo er zur Tatzeit war? Irgendwas stimmt nicht, und auch wenn Tim, Karl und Gaby ihrem Freund glauben wollen, ermitteln sie hinter seinem Rücken weiter. Die Freundschaft der vier kleinen Detektiv:innen wird auf eine harte Probe gestellt.Mein Kommentar: Der arme Oskar soll wegen einer Blessur erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten. Gaby pfeifft aber trotz gegenteiligem Versprechen darauf und schleppt ihn trotzdem mit. Am Ende dann ermahnt die Tierärztin erneut, dass sie ihren Rat ernst meinte und er darum jetzt wirklich erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten soll. Gaby verspricht das zum zweiten Mal - und Oskar geht, als Abschlussgag, ohne Umschweife erneut in den nächsten Fall. Das mag man schmunzelnd oder gar lachend aufnehmen. Ich frage mich aber, warum in Zeiten von allerorts vorzufindender politischer Korrektheit (selbst im Klappentext und dem "Wusstest du schon"-Hinweis dieser Folge wird gegendert - im Inlay übrigens nicht: "Sprecherangaben"!), nicht auch auf etwas pädagogische Korrektheit geachtet wird...!? Ich meine, Kinder sind nunmal Kinder, und man soll ihnen auch ihre Freiheiten lassen, beziehungsweise die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Aber wenn schon, denn schon, liebes Hörspiel-Team! Und Gaby scheint ja ganz offensichtlich nichts daraus zu lernen. Und was sollen die Kinder, die sich dieses Hörspiel anhören, daraus lernen? Zumal, Oskar hätte auch einfach ein paar Tage daheim bleiben können - das wäre doch die perfekte Lösung gewesen, nicht wahr?
Davon mal abgesehen ist der Fall gut gemacht. Andererseits ist wieder einmal die Namensliste im Inlay so kurz, dass man vieles gleich zu Anfang ausschließen kann. Ebenso die Tatsache, warum Klößchen zu den Vorwürfen schweigt. Dennoch bleibt die Frage, warum TKG ihrem Freund nicht mehr vertrauen und sich nicht wundern, dass Klößchen mal mit diesem, mal mit jenem Pullover durch die Gegend tingelt, beziehungsweise seine Körpersprache eine andere ist. Klar, Es heißt TKKG Junior(!), aber was auch in den Junior-Hörspielen schon für Schlüsse gezogen wurden, also da sollte man doch durchaus erkennen können: "Hey, er sieht zwar so aus, aber er bewegt sich irgendwie anders"... Seltsam auch, dass die verantwortliche Mutter dann meint, man solle das doch bitte nicht an die große Glocke hängen, weil sie sonst ihren Job verlöre... Ah ja... und all die geschädigten Dritten? Die werden bei fetten, mit dem Schlüssel gezogenen Kratzern im Lack bestimmt nicht alle cool bleiben oder gar die Polizei uninformiert lassen. Früher oder später hätte doch auffallen müssen, dass es zwar Klößchen hätte sein können, aber er es am Ende doch nicht war, weil er z.B. zur Tatzeit die Schulbank drückte oder im Schimmbad war, oder irgendsowas. Wieso denkt eine Mutter, noch dazu, wo sie aus einer sinnverwandten Branche kommt, nicht an sowetwas?
Was die Produktion anbelangt, ist alles in Butter, tolle Atmo, gute Soundeffekte, passende Stimmen...
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG Junior
(25) Heiße Spur im Nebelhafen
Erschienen: 2023
Dauer: 55:09Tim, Karl, Klößchen und Gaby finden im Rathaus der Millionenstadt durch Zufall eine alte mysteriöse Karte in einem Modellschiff, auf der ein geheimer Ort verzeichnet ist. Kurz darauf stoßen sie auf eine Reihe von Rätseln, die es zu lösen gilt. Nur was steckt dahinter? TKKG beginnen mit ihren Ermittlungen und eine Spur führt sie in den Hafen. Doch dort sind die Juniordetektive nicht allein. Sie werden verfolgt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.Mein Kommentar: Immer, wenn mir im Klappentext versprochen wird, es würde in ein Wespennest gestoßen, ein Strudel dramatischer Ereignisse würde losgetreten, die Hölle bräche auf, oder es begänne ein Wettlauf gegen die Zeit, zucke ich direkt mit den Achseln: "Stimmt ja eh nicht!", murmle ich dann jedes Mal. Und so auch hier. Es stimmt nicht, dass es einen Wettlauf gegen die Zeit gäbe. Nunja, er wird mild angedeutet, aber das war es dann auch schon wieder...
Dennoch geht diese Folge einigermaßen in Ordnung. Ich freue mich, Frau Schermutzki mal wieder zu hören und Herr Ziesmer ist ebenfalls gern gehört. Abgesehen vom Erzähler und den vier Junioren waren das aber auch bereits alle, die im Hörspiel vorkommen. Das heißt, die meiste Zeit machen TKKG mehr oder weniger mit sich selbst aus - was erstaunlicherweise nicht langweilig wird. Aber es wird auf eine nervige Weise ermüdend. Denn die vier werden derart ausgelassen fröhlich und scherzend dargestellt und gespielt, dass es in der Tat nervt. Ein flacher Kalauer jagt den nächsten und es vergehen gefühlt keine 5 Minuten, in denen nicht zumindest einmal gekichert wird.
Mir ist bewusst, dass TKKG Junior sich an ein eher junges Publikum richtet. Doch wenn man konsequent jede Anwandlung von Spannung oder Gefahr in Grund und Boden scherzt... naja... wie ich schrieb: Einen Wettlauf gegen die Zeit nehme ich einfach nicht wahr.
Wobei, eine Sache war dann doch: Wird hier tatsächlich gelüftet, in welcher Stadt die TKKGs leben? Immer wieder fielen Vermutungen, welche deutsche Stadt es wohl wäre, aber Mal um Mal wurde gesagt, nein, es sei eine fiktive Stadt. Doch hier werden Koordinaten genannt, die eindeutig auf den Hamburger Hafen hinweisen.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.04.2023
TKKG Junior
(26) Achtung, Fahrraddiebe!
Erschienen: 2023
Dauer: 47:27Es scheint ein gewöhnlicher Morgen zu sein, als Gaby gut gelaunt das Haus ihrer Eltern verlässt, um gemeinsam mit Karl zur Schule zu radeln. Doch entsetzt stellt sie fest: Ihr Fahrrad wurde gestohlen! Über Kommissar Glockner erfahren TKKG, dass aktuell eine Bande ausgefuchster Fahrraddiebe die Millionenstadt unsicher macht, die von der Polizei nur "Die fiesen Drei" genannt wird. Tim, Karl, Klößchen und Gaby wollen die Fahrraddiebe in eine Falle locken, aber leider durchschauen diese TKKGs Plan - und somit ist auch Klößchens Fahrrad weg! Doch so schnell geben sich die Junior-Detektive nicht geschlagen! Sie stellen weitere Ermittlungen an und sind den fiesen Drei auf den Fersen! Schließlich läuft es auf ein spannendes Großstadtduell hinaus: TKKG gegen die fiesen Drei!Mein Kommentar: Echt guter Fall! Es ist immer was los, die Story wird flott erzählt, aber es wird nie hektisch oder unnachvollziehbar. Darum von mir schon mal vorab ein: Los, kaufen!
Es gibt nur, wie fast immer, zwei, drei Dinge, die einfach nicht nötig wären. Da wäre vor allem der Name "Die fiesen Drei". Geht es noch phantasieloser? Das klingt wie jeder generische Jugendbandenname, den man seiner Bande während seines Pferderhofurlaubs gibt. Natürlich mag man das auf das Alter der Kinder schieben wollen - wie viel Erfahrung und Wortgewandheit mögen die schon haben!? Doch diese drei "Kinder" hier sind ja immerhin auch schon 16 Jahre alt und scheinen in der Tat reichlich Phantasie zu haben. Oder mit anderen Worten: Selbst Stefan Wolf wäre ein weniger einheitsbreiiger Name eingefallen. Und wäre es nur ein "Die Argentinos"...
Davon ab war das Treffen zwischen TKKG und der jungen Dame reichlich offensichtlich. Obwohl ich hier beide Augen zudrücke, schließlich sollen die (zuhörenden) Kinder ja auch eine Chance haben, mitzuraten und Dinge zu bemerken.
Weniger überzeugend fand ich dafür, wie die TKKGs zum Ende hin die App auf dem Smartphone beobachten, um dann die verstecke Botschaft zu lesen. Wie schnell sind diese fiesen drei eigentlich unterwegs, um auf der Landkarte "schreiben" zu können? Hört man den TKKGs dabei zu, dauert das Ganze jedenfalls nur einige Augenblicke. Ich verstehe das Dilemma, dies nachvollziehbar und spannend vertonen zu wollen, ohne, dass es dann 30 Minuten dauert, aber gleich beim ersten Anhören fand ich es seltsam, wie unglaublich schnell die Botschaft der fiesen drei vorlag.
Dennoch, lassen wir die Kirche im Dorf: Es ist ein sehr gutes Kinderhörspiel und auch für Erwachsene bietet die Story ausreichend Unterhaltung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.05.2023
TKKG Junior
(27) Abrechnung in der Westernstadt
Erschienen: 2023
Dauer: 52:09Tim hat bei einem Gewinnspiel ein Wochenende für vier Personen in einer Westernstadt gewonnen. Klar, dass Karl, Klößchen, Gaby und Oskar mitfahren, verstärkt durch Herrn Sauerlich. Beim Goldwaschen, Zielschießen und Bullenreiten haben die Juniordetektive den Spaß ihres Lebens - bis eine Gruppe Banditen in die Stadt reitet und beginnt, ihr Unwesen zu treiben. TKKG heften sich an die Fersen der Bösewichte und geraten schon bald in höchste Gefahr...Mein Kommentar: Ich erinnerte mich schon beim Lesen des Folgentitels an TKKG-Folge
X7 antwortet nicht, die ja auch einen Westernstadtbezug hat. Ob es sich hierbei um eine bewusste Reminiszenz handelt?
Klößchens Hartnäckigkeit gefällt mir sehr gut, er lässt einfach nicht locker und macht mehrfach deutlich, dass er nicht aufgeben werde - schließlich gehe es um seine Schokolade. Dass das Setup aber sehr gestellt ist, ist direkt klar. In dem Moment, wo angekündigt wird, "Wenn Sie ausgeraubt werden, spielen Sie einfach mit, Sie bekommen später alles wieder zurück.", weiß man "Ja, klar, wetten, die werden gleich WIRKLICH ausgeraubt!?"...
Ebenfalls, so sehr mir diese Folge Spaß bereitet, weil das Setting echt toll eingefangen wurde, aber wieso lässt man sich darauf ein, will die Gäste anlügen und es dadurch nur noch schlimmer machen, und verlässt sich dann auch noch darauf, dass die Kinder es schon auflösen werden? Ich meine, natürlich, es ist ein Kinderhörspiel, aber hey, es wird so oft auf Realität gepocht und Dinge werden erläutert, wieso hofft man also frohen Mutes darauf, dass vier Kinder das Ding schon schaukeln werden? Hätte man es nicht so drehen können, dass man den Gästen eingesteht, dass sie gerade eben wirklich beraubt wurden, aber die Polizei wurde bereits verständigt, und TKKG ermitteln einfach schon mal drauf los, oder etwas in der Art?
Die Produktion ist top, keine Frage, die Sprecher/innen liefern gewohnt hochklassig ab. Nur sind mir Junior-TKKGs in den fröhlichen Momenten immer noch viel zu ausgelassen und herumalbernd-scherzend. Das könnte man bitte endlich noch abstellen, denn es wirklich für mich leider nicht aufrichtig.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.08.2023
TKKG Junior
(28) Tatort Zirkus
Erschienen: 2023
Dauer: 53:06Tim möchte seiner Großtante Erna an einem ganz besonderen Tag eine ganz besondere Freude machen und lädt sie, zusammen mit seinen Freunden, in den Zirkus Rivaldi ein. Tante Erna war als junge Frau selbst Zirkusartistin und ist auf einem Elefanten geritten! Obwohl Gaby das eigentlich nicht so toll findet, will sie der alten Dame nicht die Freude verderben. Doch als die Zirkusdirektorin ihre Hauptattraktion, die Elefantendame Rosi, ankündigt, passiert etwas völlig Unerwartetes: Rosi ist spurlos verschwunden! TKKG übernehmen den Fall und machen sich auf die spannende Suche nach Rosi - bei der sie eine wahrhaft "elefantöse" Überraschung erleben...Mein Kommentar: Gleich zwei Benjamin-Blümchen-Anspielungen in einem Hörspiel. Zuerst kommen ein Elefant und der Name Karl vor, und dann schreit Klößchen doch tatsächlich "Töröö!"-Rufe durch die Gegend, um nach der guten Rosi zu suchen. Wie die darauf aber reagieren soll, wenn jemand herumbrüllt...? Aber dass genau das im Grunde nur ein Aufhänger sein würde, die jungen TKKGs voll in die Lösung des Falls zu schubsen, ist ohnehin klar.
Und dann kommt wirklich jemand, beklagt den Lärm und meint indirekt doch allen Ernstes, Elefantentröten klänge wie ein menschengemachtes Blasinstrument. Da fiel ich doch echt vom Glauben ab! Ich dachte zuerst ja noch, man spiele absichtlich so falsch, um das Tröten zu überdecken, aber nein, Rosi war gemeint. Naja...
Schräg mutet auch an, dass Elefantendame Rosi der Star des Zirkus' sein soll. Das Argument, man hänge an dem Tier und hätte es gern wieder, hätte ich nachvollziehbarer gefunden, als das. Ich meine, wenn Rosi sprechen könnte, oder sowas, aber was wird Rosi schon anders machen, als andere in einem Zirkus lebende Elefanten? Vermutlich im Kreis laufen, auf sich reiten lassen, auf Podeste steigen... Gewiss eine Leistung, aber nichts Besonderes aus Sicht von jenen, die einen Zirkus besuchen. Und am Ende geht mir auch die Lari-fari-Auflösung etwas auf den Keks. Wirkt sehr konstruiert, zumal die Lösung zu weiten Teilen schon sehr früh verraten wird - warum bloß?
Worauf ich hinau will: Mir ist bewusst, dass TKKG Junior vornehmlich für jüngeres Publikum gedacht ist. Und zum Beispiel ein Abenteuer, verbunden mit einer Elefantensuche auf Zirkusterrain, könnte passen. Doch wie es hier hingebogen wurde, naja... ...auch Kindern als Publikum darf man ruhig ein wenig was zutrauen. Nicht zu vergessen, dass meine Generation in den 70ern und 80ern auch mit 5-6 Jahren, oder noch nicht allzu viel älter, Die drei ???, TKKG und Co. gehört haben, ohne überfordert zu sein.
Die Leistungen aller Sprecher/innen sind gut bis sehr gut. Doch mit der Anmerkung versehen, dass die vier Hauptstimmen selbst für ihre Verhältnisse zu fröhlich und verlacht und verkichert klingen. Produktion gut, Fall okay, Story deutlich zu simpel gestrickt.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.09.2023
TKKG Junior
(29) Die Geisterjagd
Erschienen: 2023
Dauer: 46:38Bei einer Freundin von Karls Mutter spukt es. Dinge verschwinden, im Haus gibt es seltsame Geräusche und nachts geht ein Gespenst um. Das klingt nach einem sehr außergewöhnlichen Fall für TKKG! Bei einem Wochenendbesuch wollen die Juniordetektive der Sache auf den Grund gehen. Aber nicht jeder der Hausbewohner ist von ihrem Besuch begeistert. Werden Tim, Karl, Klößchen, Gaby und Oskar es trotzdem schaffen, Licht in diese Gruselgeschichte zu bringen?Mein Kommentar: Ja, TKKG Junior sollen ein junges Publikum ansprechen - und das ist auch völlig in Ordnung. Darum verstehe ich, wenn es nicht wirklich fies zugeht, sondern eben kindertauglich und auch etwas offensichtlicher verläuft.
Doch es war gleich nach nur wenigen Minuten klar, wie was genau am Ende aufgelöst werden wird. Eine alte Dame beklagt Spuk in ihrem Haus und zwei grantige Personen im selben Haus empfehlen, die Dame solle vielleicht doch lieber in ein Altenpflegeheim umziehen, da würde es wohl bestimmt nicht spuken. Noch deutlicher kann man es seinem Publikum nun wirklich nicht ins Gesicht sagen. Aber ok, die Serie heißt schließlich TKKG __Junior__, nicht wahr!? Also: Beide Augen zudrücken...
Aber es hapert noch an weiteren Stellen, und zwar zu gewaltig, als dass ich das mit dem Namen der Serie wegerklären könnte, oder gar möchte. Die 4 Junioren lösen erneut einen Fall nur durch puren Zufall. Sie hören oder entdecken mir in letzter Zeit zu häufig zufällig die Lösung des Falls. Wobei: HIER war's wirklich sowieso direkt klar, wie Hase läuft. Aber der Burner ist das Ende selbst. Na klar, wären die Menschen "in Scharen" (Zitat!) gekommen. Alle wollen Fake-Gespenster in einem Haus sehen. Klar. Damit kann man schließlich Millionen verdienen...
Wie "die böse Person" sich dann übertrieben schon fast in Hose macht und haste-was-kannste aus dem Haus rennt, dabei ein konstruiertes, schräges Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Geständnis von sich gibt, und anschließend alle erleichtert lachen, und dann lachend und mit einem Schmunzeln auf den Lippen getönt wird, die Taten der "bösen Person" waren "daneben", hihi, aber man wird mal mit der "bösen Person" reden und dann darf sie auch wieder zurück, hihi... Wenn eine "böse Person" derartig egoistisches und egozentrisches tut, klar, da drückt man halt gern mal ein Auge zu...
Nee, sorry, ich habe allzu oft den Kopf geschüttelt. Man kann durchaus kindgerecht eine Konsequenz durchziehen, und zwar so, dass Kinder dies verstehen. Aber diese Auflösung ist mir viel zu wischi-waschi und hingekitscht. Da ist Potenzial für viel kindgerechte Spannung, vielleicht könnte man im weitesten Sinne sogar kindgerechte Dramatik sagen, und dann kommt so ein Käse dabei raus...
Die Produktion ist allerdings top; abgesehen von der Telefonstimme der Dame, mit der Karl zu Beginn spricht. Viel zu quäkig. Selbst in den 80ern klangen Personen am Telefon nicht so. Das hätte man viel besser machen können...
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.11.2023
TKKG Junior
(30) Kletterhalle in Gefahr
Erschienen: 2023
Dauer: 56:14TKKG haben sich in den Sommerferien für einen Kurs im Kletterverein von Susanne Ehrlicher angemeldet. Die sympathische Trainerin ist eine wahre Kletterkünstlerin. Doch dann entdeckt die Polizei bei einer Durchsuchung der Kletterhalle in Susannes Ehrlichers Umkleideschrank einen wertvollen Diamantring, welcher kürzlich gestohlen worden ist. Ein anonymer Anrufer hatte Kommissar Glockner einen Tipp gegeben. TKKG glauben fest an die Unschuld ihrer Trainerin und übernehmen den Fall! Doch der ist viel verzwickter, als sie zunächst vermutet haben - und bei ihren Ermittlungen geraten die Freunde in große Gefahr...Mein Kommentar: Ein gutklassiger TKKG-Junior-Fall, wenn auch etwas routiniert, bzw. vorhersehbar. Denn es können eigentlich nur 3 Personen gewesen sein - und zwei davon werden kategorisch ausgeschlossen (obwohl sie es theoretisch trotzdem gewesen sein können), also bleibt nur eine übrig. Warum da dennoch mitten im Wald die Bäume nicht gesehen werden, kann ich mir nur so erklären, dass es eben für die Jüngeren gemacht ist. Trotzdem habe ich ganz schön mit den Augen gerollt und mich gefragt, wieso etwas derart offensichtliches nicht gesehen oder zumindest erwogen wird.
Auch das Motiv ist... hmmm... naja... reichlich panne, tut mir leid. Es ändert nichts an der Situation, an der ohnehin niemand so wirklich richtig schuld war, und (SPOILERALARM!) wen interessiert schon ein solch im Grunde unbedeutender Rekord? Die "böse Person" scheint nämlich eigentlich nicht unintelligent oder übermäßig rührselig zu sein... Aber auch hier, es ist eben für die Kleinen! Erwachsene dürfen darüber nicht gar zu sehr nachdenken - denn selbst, wenn es solche Menschen (wie die "böse Person") tatsächlich geben sollte, es ist einfach ein großes Kopfschüteln.
Alles in allem bleibt Kletterhalle in Gefahr ein ordentlicher Fall, der sauber produziert ist und flott, aber nicht hektisch, erzählt wird. Selbst die brenzlige Lage, in der die Juniors gegen Ende stecken, ist erstaunlich, denn es wundert mich, muss ich zugeben, dass diese so intensiv enthalten ist. Denn, wenn schon "für die Kleinen", dann passt das irgendwie nicht so ganz in dieses Konzept. Gerade deshalb wundert mich die Diskrepanz zwischen Fallaufbau und Fallende. ...und, wie schon mehrfach in meinen TKKG-Junior-Rezensionen genannt, die ständige Dauerfröhlich- und -scherzhaftigkeit der vier, kann ein wenig nerven.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.03.2024
TKKG Junior
(31) Zu viele Alibis
Erschienen: 2024
Dauer: 46:52In Klößchens Nachbarschaft wohnt neuerdings der Rapper Ali Bi. TKKG lernen ihn kennen, als er sich vor seinem Grundstück mit einem Nachbarn streitet. Klößchen und Tim sind große Fans und schwer begeistert, dass sie in Alis Villa eingeladen werden. Doch leider sind sie dort nicht allein. Als in der Nacht bei dem Rapper eingebrochen wird, gibt es allerhand Verdächtige. Alle könnten es auf einen bestimmten Gegenstand abgesehen haben: das goldene Mega-Herz. Wird es den Juniordetektiven gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen und das Herz wiederzubeschaffen?Mein Kommentar: Yo, Digga, dieses Hörspiel is' safe okay! ...aber mehr isses auch nicht: okay. Ja, die Geschichte selbst ist völlig in Ordnung, ja, stellenweise sogar spannend. Nur, naja, also... Ich bin hier sehr ambivalent gepolt. Ich verstehe den Wunsch nach und auch die Notwendigkeit für aktuelle Themen. Wir sind eben nicht mehr in den 80ern - oder auch nur 2000ern. Und mit zugedrückten Augen ginge bei mir auch noch das Argument durch, dass TKKG und TKKG Junior lediglich den Grundgedanken - und diverse Namen - teilen.
Dennoch klingt mir das hier viel un-TKKG-ig. Tim und Klößchen stehen voll auf einen Rapper? Tim!? Der sonst eigentlich eher konservativ ist? OK, ja, Klößchen passt da schon ein wenig mehr drauf, trotzdem verwischt sich die Schablone schnell, wenn man an den Ur-TKKG-Klößchen denkt; selbst in den mordernen Zeiten. Tim und Klößchen waren nie derartige Fanboys, und bei zum Beispiel Cathy Fidelitas aus
Die Entführung des Popstars wurde überbetont, dass sie sowohl die Sängerin (Zitat: "Heulboje") als auch ihre Musik nicht gut finden, obwohl die eigentlich auch nur um die Ecke wohnt(e).
Worauf ich hinaus möchte: Ich tue mich schwer, Tim und Klößchen glaubwürdig zu finden. Doch selbst, wenn ich es täte (also sie glaubwürdig finden), nerven sie mich ausreichend genug mit ihrer Ali-Bi-Tollfinderei. Noch dazu das anerkennende Glucksen, wenn Ali seine "spontanan" Raps einstreut. Ferner noch, wenn es wenigstens echte Poesie und Wortspielerei wäre, wie sie bei Raps ja durchaus vorkommen kann, könnte ich das verstehen. Doch im Grunde sind es einfach nur simple Reime, die nicht einmal mit einem besonderen Flow vorgetragen werden. Karl und Gaby sind ihrerseits zwar nicht ganz so anstrengend anzuhören, doch ist bei ihnen (und auch Tim und Klößchen) immer noch die allgemeine TKKG-Junior-Fröhlichkeit im Schauspiel gegenwärtig.
Darum, ja, wie ich schon erklärte: Das Hörspiel ist okay, der Fall selbst sogar gut, aber die TKKGs sind mir eine Spur zu aufgedreht, zu verspielt. Sicher, Kinder sind das bisweilen, wenn sie sich für etwas begeistern, aber wenn man das gepaart mit Pseudorap eine Dreiviertelstunde anhören muss... Naja...
Die Produktion ist gewohnt wunderbar und die Sprecher und Sprecherinnen liefern auch ab. Aber dennoch meine Bitte, die vier Hauptcharaktere in Zukunft ein, zwei Nuancen weniger kichernd und fröhlich zu zeichnen.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 05.05.2024
TKKG Junior
(32) Ein rätselhafter Einbruch
Erschienen: 2024
Dauer: 47:45Der Schulausflug ins Planetarium, auf den sich TKKG seit Tagen gefreut haben, wird kurzerhand gestrichen. Ihr netter Naturkundelehrer Herr Brauner kann die Klasse nämlich nicht begleiten, weil in der Nacht bei ihm eingebrochen wurde. Dabei wurde seine Orchideenzucht rücksichtslos verwüstet und im Boden des Gewächshauses klafft ein riesiges Loch, genau wie im Glasdach genau darüber. Aber gestohlen wurde scheinbar nichts! Nicht mal eine der wertvollen Orchideen. Kommissar Glockner und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel. Da können nur noch TKKG und die Superspürnase Oskar helfen! Ob es ihnen am Ende gelingen wird diesen äußerst merkwürdigen Fall zu lösen?Mein Kommentar: Jo, läuft so durch. Keine Ausreißertendenz nach oben oder unten. Es passiert eben einfach nichts; abgesehen vom immer noch dauerpräsenten Gute-Laune-Glucksen in den 4 TKKG-Stimmen, und dem kleinen "Papi"-Gag zwischendurch, der in der Tat witzig ist.
Aber sonst wird groß herumgerätselt, wie denn das alles zusammenpasst, obwohl es doch ziemlich offensichtlich ist; jedenfalls, sobald man die CD aus ihrer Halterung nimmt. Denn im darunterliegenden "Wusstest du schon...?"-Infoartikel wird ausführlich und gut leserlich über [Spoilervermeidung] berichtet. Und da das Hörspiel direkt mit guten, alten "Mein Vater erklärt..."-Sonnensystemmerkspruch startet... also, mal ehrlich, was, wenn nicht Astronomie, soll denn das bitte sonst erklären? Zumal der Zusammenhang andauernd erneut auf die Bühne gezerrt wird.
Davon abgesehen passiert einfach nichts in diesem Hörspiel. Die Geschichte flutsch in einem Rutsch durch den Gehörgang, ohne, dass viel hängenbliebe. Man wundert sich eigentlich nur die ganze Zeit, warum nicht schon nach 15 Minuten die Abspannmusik erklang, weil doch die Lösung so offensichtlich ist, bzw. offensichtlich war.
Wie bitte, ein Fall für Kinder!? Das ist schließlich TKKG Junior!? Ja, das stimmt, aber es sollte schon mehr geboten werden, als - ich erwähnte es schon - dass die TKKGs ständig miteinander scherzen und kichern. Kein Abenteuer, keine Ermittlungen, keine heiße Spur, keine Spannung. Und am Ende soll man dann ganz überrascht sein, wenn man inmitten der zahllosen Bäume plötzlich den Wald präsentiert bekommt.
Fazit: Produktion super, der Geschichte selbst gelingt gerade noch der Klassenerhalt.
Meine Wertung: 57%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.08.2024
TKKG Junior
(33) Wirbel um die Wilde Wespe
Erschienen: 2024
Dauer: 45:32Die Kirmes ist in der Millionenstadt. TKKG dürfen auch hingehen und stolpern schon bald in einen neuen Fall. Wer ist die Frau, die sich am Gerüst der Wilden Wespe zu schaffen macht? Ist die seltsame Wahrsagerin eine Schwindlerin? Können Gaby und Karl dem Schnurrbartmann entkommen? Was hat Doppel-Pieter mit der ganzen Sache zu tun? Sollte man Paradiesäpfeln misstrauen? Und warum ist in Geisterbahnen äußerste Vorsicht geboten? Fragen über Fragen, auf die die Juniordetektiv:innen Antworten finden müssen...Mein Kommentar: Bislang fand ich die Juniors immer ganz okay bis gutklassig. Doch bei dieser Folge höre ich nicht wirklich ein Hörspiel, sondern Unstimmigkeiten und massig TKKG-ismen der Stefan-Wolf'schen Schule. Denn "Wirbel um die Wilde Wespe" ist in so mancher Hinsicht sehr (Original-)TKKG-ig.
Zum Beispiel ist Kind-Karl durchaus vorlaut und unverschämt, als er fragt, ob die Wahrsagerin Madame Zamura "schlechtes WLAN" hätte, weil sie sagt, etwas nicht erkennen zu können. Man mag ja die Dame vielleicht als Schwindlerin abtun, aber wenn Gaby "den Spaß" mitmachen will, und man schließlich auf einer Kirmes ist - was soll das denn? Man könnte das auch tun, wenn die Dame später wieder außer Hörreichweite ist. Zum Einen ihre Dienste in Anspruch nehmen, andererseits aber vor ihr über sie abledern... Und selbst, als die Dame ihnen wenig später aus der Patsche hilft, entschuldigt Karl sich nicht einmal... Man könnte nun sagen: Karl ist ein Kind und Kinder sagen oft unbedachte Dinge, also ist das keine große Sache. Das passt hier aber nicht. Auch als Junioren waren die vier bislang immer ungewöhnlich gescheit, korrekt und deduzierend. Nun, das hier ist jedenfalls das mir erste bewusste Mal, dass TKKG Junior so weit ins Ur-TKKG-Territorium vordringt.
Aber, es geht ja noch weiter: TKKG hören Leute ab, ohne es denen zu sagen... uuuuhh, wenn das mal nicht verboten ist. Naja... Okay, es sind Kinder und sie wollen Personen überführen, die für sie verdächtig sind. Aber auf der anderen Seite waren die Juniors bislang deutlich "sauberer" als ihre älteren Abbilder. Nicht zu vergessen, dass Gaby ein Kommissarstöchterchen ist, sie könnte sowas also durchaus wissen.... Ebenfalls nicht zu vergessen: Das Abhörgerät wurde vorher einfach sicherheitshalber eingepackt, um es dann als Überraschung aus der Tasche zu ziehen. Echt plump.
Und es geht immer noch weiter: TKKG erklären gegen Ende, vor der anwesenden Polizei, sie hätten die Bösewichte mit einer eigens dafür angebrachten Abhöranlage belauscht. Und die Polizei - bzw. Herr Glockner - sagt gar nichts dazu? Darüberhinaus könnten die Bösewichte einfach leugnen, was TKKG "behaupten", gehört zu haben. Glockner sagt anschließend sogar noch, man fahre mit den Unredlichen nun auf das Revier und er wolle keinen Ton mehr von diesen hören. Nanu, ging der Spruch nicht mal, "...kann alles, was Sie sagen, gegen Sie verwendet werden"? Wäre es nicht sogar im Sinne der wahrscheinlichen Anklage, wenn sie sich durch eventuell weitere Aussagen (z.B. gegenseitige Schuldzuweisungen) noch tiefer reinreiteten?
Fast könnte man meinen, Wolf hätte hier seine Hände im Spiel gehabt. Dafür aber gab es bei ihm, anders als hier, soweit ich mich spontan erinnern kann, keine Situationen, in denen er jemanden entführen ließ, die Anderen machen sich Sorgen und suchen fleissig, obwohl wir auf der anderen Seite der Lautsprecher längst wissen, die entführte Person unmittelbar danach von allein entkommen konnte... Ehrlich, warum erstickt man direkt jede Spannung im Keim?
Dass Klößchen gegen Ende in seiner kindhaft-coolen Art "Schuldi" sagt (er meint "Entschuldigung"), winke ich mal großzügig durch - dennoch klingt auch diese fiktive(?) Jugendsprache verdächtig nach Wolf, zumal die Juniofs bislang nicht so redeten.
Abschließend sei noch gesagt, dass der Fall ansich eben nunmal ist, was er ist. Doch ist mir aufgrund der Produktwebpage aufgefallen, dass dort die Rollen "Koberer" und "Losverkäufer" aufgelistet sind. In derjenigen CD-Auflage, die mir vorliegt, fehlen sie im Inlay. Ob das daran liegt, dass man sie beim Schnitt später doch entfernte, weiß ich nicht. Will sagen, mir fallen all die eben genannten Dinge immer so sehr auf, dass ich kaum auf die Personen selbst achte, die zu hören sind, sondern ich nur bemerke, was gesagt wird. Nichtsdestotrotz sind Geräusche, Musiken und dergleichen wie immer von hoher Qualität - ebenso, wie das Junior-Gekichere in der Quantität.
Meine Wertung: 45%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.10.2024
TKKG Junior
(34) Die Jagd nach dem Phantom
Erschienen: 2024
Dauer: 53:40Im Internat kommt es plötzlich zu merkwürdigen Zwischenfällen: Federmappen sind verschwunden, Fenster wurden eingeschlagen, die Wände in den Toiletten beschmiert - und immer liegt am "Tatort" ein Zettel, auf dem "Das Phantom war hier" geschrieben steht. Als dann auch noch der goldene Pokal verschwindet, den TKKG überreicht bekommen sollen, hat Frau Ellig, die stellvertretende Schulleiterin, endgültig die Nase voll und bittet TKKG den Fall zu übernehmen und das Phantom zu entlarven. Doch da mischt sich unerwartet ein neues Detektivteam ein, das sich GKKT nennt und dreist behauptet, dass sie jeden Fall zehnmal schneller lösen können als TKKG! Das wollen unsere vier natürlich nicht auf sich sitzen lassen - und es beginnt ein spannender Wettkampf auf der Suche nach dem mysteriösen Phantom!Mein Kommentar: Da wird seit Wochen Internatseigentum zerstört und beschädigt (Fenster und dergleichen), und Diebstähle werden auch begangen (Etuis und all sowas). Und als dann bei einer Ehrung innerhalb der Schule auch noch der zu verleihende Pokal gestohlen wird, ruft die Internatsleitung nicht die Polizei - nein, das streift die Gedanken nicht mal im Ansatz! -, sondern beauftragt mit einer Gelassenheit, die ihresgleichen sucht, einfach TKKG damit, die Sache zu klären. Auch alle Gäste im Saal sind dabei überhaupt kein Thema. Denn die Gäste sind offenbar urplötzlich einfach nicht mehr im Raum. Nun, TKKG werden beauftragt und als dann die Gegen-Bande "GKKT" sich aufspielt, hat die Internatsleitung keinerlei Problem damit, das volle pädaogische Potenzial dieser Situation auszuschöpfen und einen Wettstreit beider Seiten auszurufen (TKKG vs. GKKT) und dann, ganz die Ruhe selbst, einfach wegzugehen und sich dem Internatsalltag zu widmen.
Der an und für sich ja vielversprechende Wettstreit wird durch deratige Merkwürdigkeiten hinfällig, weil man da nur den Kopf schütteln kann. Da wird innerhalb kurzer Zeit zum zigsten Mal dem Ansehen des Internats geschadet - und etwas gestohlen! -, und man ruft nicht die Polizei (schon allein, damit die Versicherung den Schaden anerkennt!), sondern verlässt sich völlig entspannt auf 4, beziehungsweise 8, der jüngsten Schüler und Schülerinnen der gesamten Schule. Das kann ja heiter werden... Und das Karl dann auch noch dauernd sehr kurzzeitig schnüpfelt und das mit einer Allergie erklärt, wird unter Garantie was mit der Lösung des Falls zu tun haben. Wetten!?
Jedenfalls... Der Fall läuft, als plötzlich ein falscher Feueralarm im Internat losgeht. Alles in heller Aufruhr, die Rektorin verärgert. Und dann mosert sie rum, dass das Phantom endlich gefasst werden müsse, hätten denn die 8 Kids schon Ergebnisse? Und wieder Kopfschütteln: Ein Feueralarm ist nicht nur eine Glocke, die laut rumbimmelt und dazu aufruft, zügig das Gebäude zu verlassen. Sondern das ist auch ein Signal, das direkt an die Feuerwehr geht. Und die flitzt dann flott zum Brand, um ihn zu löschen. Na klar, man kann schnell dort anrufen, alles aufklären und Bedauern ob des Fehlalarms ausdrücken. Aber im Hörspiel fällt kein einziges Wort bezüglich Feuerwehr... ...oder Polizei.
Dann tauchen TKKG bei Frau Ellig auf und bitten sie, einen "Haustier ins Internat mitbringen"-Tag zu proklamieren. Keine Begründung, keinerlei Erklärung. Nur die Bitte, zu vertrauen und zu machen, worum man bittet. Und Frau Ellig tut, was ihr aufgetragen. Und als dann die Lösung hinter dem Phantom präsentiert wird, ist es nicht möglich, überrascht zu sein. Denn es ist doch offensichtlich und von Anfang an klar, was hinter dem Wer und Warum steckt.
FAZIT: Kinder mögen dem Fall vielleicht was abgewinnen und das wäre auch bei Erwachsenen kein Problem, wäre das alles bei nicht so stark konstruiert und zurechtgebogen. Und wie die gute Frau Ellig sich in jeder Szene, in der sie vorkommt, verhält... ...dazu fällt mir einfach nichts mehr ein. Kurzum: Mir wird wirklich zu viel Wohlwollen als Hörer/in abverlangt. Abenteuerlichkeit und Geheimniskrämerei bei Hörspielen für Kinder in allen Ehren, aber das geht auch mit weniger Unrealismus. Die Produktion ist allerdings wunderbar und Kamila und Tabea gefallen mir richtig gut. Es ist also doch möglich, dass Mädchen (beziehungsweise junge Frauen) in Hörspielen ohne diese gekünstelte Affektiertheit zu vernehmen sind. Lob! Bitte genau diesen Kurs beibehalten. ...aber dafür klingen mir Gustav und Kilian etwas zu sehr drüber.
PS: Der Titel der Folge ist DER Klischee-Krimititel schlechthin. Es gibt locker 1000 Bücher und Filme, die diesen oder einen sehr ähnlichen Titel tragen...
Meine Wertung: 55%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 03.10.2023
TKKG Junior
Der widerliche Weihnachstwichtel
Erschienen: 2023
Dauer: 1:38:00Endlich beginnt die Adventszeit! Als Klößchen das erste Stück Schokolade seines Sauerlich-Adventskalenders essen will, muss er feststellen, dass es ekelhaft bitter und komplett ungenießbar ist. Im ersten Moment denkt er an einen Internatsstreich, doch als Tim, Karl, Gaby und Klößchen kurz darauf eine verschlüsselte Nachricht erreicht, wird klar, dass ein widerlicher Weihnachtswichtel nichts Gutes im Schilde führt. TKKG stürzen sich in den neuen Fall und werden Zeugen eines mutwilligen Zerstörungsakts. Und das ist erst der Anfang! Was hat der widerliche Weihnachtswichtel vor? Und warum hat er es auf TKKG abgesehen? Werden die vier Junior-Detektive den Fall noch vor dem Weihnachtsabend lösen können?Mein Kommentar: Anno 2023 sind die Junior-TKKGs an der Reihe mit einer überlangen Weihnachtsfolge im Adventskalenderformat. Das heißt, 24 Kapitel, sodass man die Folge vom 1. bis 24. Dezember so konsumieren kann, dass man jeden Tag ein weiteres Kapitel anhört. In der Realität wird das aber wohl kaum jemand machen, denn jedes Kapitel dauert im Schnitt nur 3-5 Minuten. Und in einigen Kapiteln passiert nur wenig bis fast gar nichts. Außerdem: Wer weiß denn nach 3-4 Tagen noch, was in den jeweils vorherigen Kapiteln so abging?
Der Erzähler verortet zu Beginn jeden Kapitels, wo und wann genau wir uns gerade befinden (und das ist jedes Mal innerhalb der Adventszeit). Ebenfalls werden hin und wieder Begriffe wie Schnee, Weihnachtsbäume oder Adventskranz fallengelassen, aber akustisch will das einfach nicht funktionieren. Ich bin durchaus froh, dass auf kitschige Weihnachtslieder im Hintergrund und Gemampfe von Keksen, Spekulatius und Co. verzichtet wurde, aber dennoch will einfach kein Weihnachts- oder Winterfeeling aufkommen.
Im Gegenteil, die Musiken, die ständig eingespielt werden, sind typisch für die Hörspiele von TKKG Junior. Mich erinnerten sie schon immer sehr stark an den Vibe der "Sonic the Hedgehog"-Videospiele auf dem Mega Drive, und das ist gewiss nichts schlechtes. Doch der gute, alte Sonic ist nunmal weder der Nikolaus, noch das Christkind oder Väterchen Frost.
Die Sprecher/innen machen durch die Bank einen hervorragenden Job; sie spielen sogar quasi-hintergründig auffällig unschuldig oder unbeteiligt, sodass man als Kind mitraten kann (nur bringt das nichts, weil man einiges für die Auflösung wichtiges nicht erfährt). Andererseits weiß man als Erwachsene/r umso deutlicher, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Ebenso nagt TKKGs Dauerfröhlichkeit und -scherzerei bisweilen ein wenig an den Nerven der Erwachsenen.
Nachdem nun die Produktion per se besprochen wurde, noch einige Worte über die Story. Im Großen und Ganzen unterhält sie sehr gut. Selbst eine Telefonszene mit Herrn Sauerlich und einem Erpresser wäre eigentlich zum Augenrollen, aber weil die beiden ihre Texte dabei so authentisch rüberbringen, ist es lustig - in einigen Jahren vielleicht sogar kultig, wer weiss.
Was mir allerdings gar nicht gefällt, ist, wie sorglos Miriam Haase mit der Nennung von Namen und Bildern von Kindern in der Presse umgeht. Mehr noch, ihr Chef dränge sie sogar dazu, den Bericht ganz schnell herauszubringen. Man könnte diesen beiden Personen jetzt vielleicht Kaltschnäuzigkeit unterstellen. Aber nur eine Szene weiter sprechen TKKG darüber, dass sie vielleicht bald negativ in der Zeitung stehen werden und tun das ihrerseits sehr lari-fari mit "Pressefreiheit" ab. Aber man darf eben nicht so ohne Weiteres Bilder und/oder Namen von Privatpersonen nennen, noch weniger, wenn es sich um Kinder handelt, und/oder um unbewiesene, aber beschuldigende Sachverhalte. Natürlich gibt es durchaus genug Pressevertreter/innen, denen sowas herzlich egal ist, oder die, warum auch immer, einer möglichen Klage gelassen entgegensehen. Doch hier machte es sich Hofstetter deutlich zu leicht. Hier war die tolle Chance, die Geschichte so zu erzählen, dass klar wird, warum die Haase das tut, und wie sie das begründet. Vielleicht hätten die TKKG-Eltern der Redaktion mit rechtlichen Schritten gedroht, oder was auch immer. Nein, TKKG - und wohl auch die Eltern - fügen sich einfach. Immerhin sind unter den Eltern Medienprofis (die Sauerlichs) und Gesetzeskenner (Herr Glockner - oder zumindest die Rechtsabteilung auf seinem Revier), aber auch die tun rein gar nichts in dieser Hinsicht. Es wäre perfekt für zum Beispiel Karl gewesen, in diesem Punkt einige Fakten zu dieser Sache vom Stapel zu lassen.
Nun, ich reite darauf herum, weil dieses im Hörspiel allzu simpel herunterbrochene Thema sehr viel Angriffsfläche bietet und es der zentrale Punkt des Falls ist. Gerade deshalb hätte Hofstetter sich hier viel mehr Mühe geben sollen. Dann hätte man die einzelnen Kapitel je einfach etwas länger machen können, oder 1-2 Kapitel hätten diesen Sachverhalt irgendwie behandelt, oder zumindest verständlich erklären können. So bleibt für mich nur maßlose Verwunderung darüber, wieso die Redaktion sich so verhält/äußert, als hätte sie alle Rechte der Welt, und warum weder TKKG noch ihre Eltern irgendetwas dagegen unternehmen wollen, oder zumindest erklären, warum man da angeblich nichts machen könne.
Die Sache, dass die Person hinter all dem Krams aus einem vorherigem Junior-Fall stammt, wäre mir noch wichtig. Leider taucht nämlich keiner der dafür relevanten Vor- oder Nachnamen in einem der vorherigen Junior-Hörspiele auf. Schade - oder ich sehe den Zusammenhang nicht. Aber na gut, das kann man hinnehmen, und dann war's ein Fall, der nicht veröffentlicht wurde.
Ein wenig seltsam ist dann noch die zu erpressende Summe von 10115 Euro. Wieso ein solch schiefer Betrag? Dieser wird am Ende zwar erläutert, aber da taucht die nächste Frage auf. Welche moderne Videospielekonsole kostet bitte 1250 Euro? Selbst für die gerade allerneuste Konsole mit First-Party-Zubehör und 1-2 Spielen käme man nur ungefähr in die Nähe dieses Betrags. Klar, mit einem Gaming-PC könnte man leicht sogar ein Vielfaches von 1250 Euro ausgeben. Aber es war eindeutig von "Konsole" die Rede, und von Zubehör oder Spielen wurde kein Wort verloren. Aber ok, das fiel mir nur am Rande auf...
FAZIT: Guter, unterhaltsamer Fall. Eigentlich! Leider nur ruiniert diese tumb wegerklärte Presserechtssituation für mich vieles. So einfach mit "Die dürfen das halt!" ist das nicht zu erklären. Und falls doch, hätte ich diese Erklärung gern genannt bekommen.
Meine Wertung: 50%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.06.2024
TKKG Junior
Die Fußball-Lüge
Erschienen: 2024
Dauer: 40:45Jetzt sind TKKG im Fußball-Glück: Karls Bruder Paul pfeift als Schiedsrichter das aufregendste Spiel der Saison. Tim, Karl, Klößchen und Gaby dürfen ihn in der Halbzeitpause in den Katakomben des Stadions besuchen. Doch dort herrscht große Ratlosigkeit, denn Paul ist verschwunden! TKKG sind sich einig: Die vier Junior-Detektive haben einen neuen Fall!Mein Kommentar: Hmm, das Inlay verspricht ca. 42 Minuten, eigentlich sind es aber ca. 41. Na gut, Tippfehler. Seltsamer ist da schon, dass angegeben wurde: "Copyright und Produktion 2024", obwohl das Hörspiel eigentlich von 2020 ist. Denn es war eine ganze Weile als Stream und Download auf der Website einer großen, Amerika-stämmigen Fast-Food-Kette digital zu beziehen. Es handelte sich wohl um eine Kooperation. Die Seite selbst ist sogar immer noch vorhanden, mit Cover und einigen Infos. Aber Streaming und Download selbst scheinen mittlerweile nicht mehr zu funktionieren (Stand: Anfang Juni 2024). Jedenfalls, inhaltlich wurde, soweit ich das beurteilen kann, seitdem nichts verändert. Immerhin, pünktlich zur Fußball-EM 2024 kramt man diese Folge einfach nochmal hervor...
Kommen wir zum Inhalt. Da ist einiges verwirrend. Und natürlich kichern und glucksen die Juniors wie immer um die Wette - was für sich schon etwas nerven kann. Doch Karls Bruder Paul kommt hinzu. Paul ist Schiedsrichter. Und zwar einer der besten Schiedsrichter, die es gibt. Er soll das "aufregendste Spiel der Saison" pfeiffen. Das tut er selbstverständlich hervorragend. Er kann selbst ohne Zeitlupenrückschau schwierige Situationen perfekt entscheiden.
Doch das an sich wäre langweilig, wenn es mit Paul und seinen Schiriskills nicht etwas auf sich hätte. Denn er solle bloß nicht das Spiel pfeiffen, sonst gehe es seiner Familie schlecht, droht man ihm. Allein, dass hier indirekt geschildert wird, dass Paul edelster Gesinnung und als Schiri unfehlbar in seinen Entscheidungen ist, finde ich mild nervig. Er sieht alles, ist total fair und vertut sich nie. Wieso muss das Umfeld von TKKG immer durch und durch sauber, rein und perfekt sein? Können das nicht einfach nur ganz normale Menschen sein? Zumindest ein einziges Mal!?
Nun, der Fall beginnt also mit Pauls Verschwinden während der Halbzeit. Aber die TKKGs ermitteln nichts selbst. Sie erfahren alles, weil sie zufällig irgendwo dabeistehen, bzw. die Indizien fallen ihnen vor die Füße. Mehr noch, Karls Smartphone ist im Dauereinsatz. Er fotografiert alles und schneidet Gespräche mit. Außerdem hat er sogar Graphitpulver, einen feinen Pinsel und eine Indizientüte. Im Grunde wäre dagegen nichts zu sagen - Phantasie und Identifikationsmöglichkeiten gehören ja auch zu einer Kinder- und Jugendgeschichte. Doch wenn hier schon verkrampft auf "Die sind ja schon voll die Detektiv-Profis!" gemacht wird, wieso ermitteln oder schlussfolgern sie nicht mal was? Selbst der Erpresserzettel liegt einfach so rum und Karl kann nicht anderes, als ihn nicht zu übersehen.
Ein wenig komisch ist übrigens noch, dass für Paul ein Ersatzschiri übernimmt. Doch der pfeifft derart offensichtlich parteiisch, dass es zum Himmel stinkt. Mal ernsthaft, wie soll man das denn bitteschön gegenüber seinen Vorgesetzten und/oder den Fans erläutern? Ein wackeliger Plan.
Zum Ende hin wirds dann abermals merkwürdig. TKKG werden eingesperrt - mal wieder! - doch ihre Handys versagen alle. Karl vermutet, dass es sich dabei um einen Überhitzungsschutz handeln muss. Dort, wo sie sind, ist es nämlich etwa 40 Grad warm. Sicher ist Hitze nicht gut für Technik, vor allem für Akkus, darum sollte man seine Handys auch z.B. aus Sonnenlicht raushalten, aber trotzdem sollte - oder zumindest KÖNNTE - doch ein Anruf bei zumindest einem der drei Geräte noch möglich sein! Was für ein *räusper* "Zufall"! Doch dann kommt der Knaller! Karl hat doch das Funkgerät vom Anfang der Geschichte dabei. Und damit ruft er seinen Bruder. Der beantwortet den Ruf und verspricht, sofort zu helfen.
Es wäre weniger flach gewesen und hätte weniger nach hingemogeltem Versuch gewirkt, Spannung und Überraschungserlösung einzuflechten, wenn einfach eines der drei Handys betriebsbereit gewesen wäre und man so dann einen Anruf getätigt hätte. Denn, wie weit reichen diese Funkgeräte? Und, außerdem, nach so langer Zeit sind die Batterien/Akkus in beiden Geräten nicht leer? Klar, könnte tatsächlich alles so gewesen sein. Doch irgendwie riecht das nach dem Versuch, die Chose unbedingt mit einer dollen Überraschung zu deichseln. Alternativ hätte auch Superman auf einem rosagepunkteten, fliegenden Einhorn die versperrte Tür auflasern können, das wäre wenigstens konsequent gewesen. Wieso versagen bei allen die Mobiltelefone, man tut rat- und hilflos, nur, damit Karl Sekunden später das Funkgerät rauszieht. Und sein Bruder sitzt natürlich genau daneben und hatte es die ganze Zeit eingeschaltet.
Und, ach ja, die ganze Zeit röchelt und keucht keines der Kids während ihrer Gefangenschaft. Ich meine, bei 40 Grad in einem geschlossenem Raum sollte man doch knapp bei Luft sein. Aber nein, sie sprechen fröhlich und fluffig wie immer, scherzen sogar noch. Doch als sie dann befreit werden, hustet und hechelt man für einige Augenblicke. Wieso auf einmal?
Umso cooler ist indes der Querverweis auf Murrenbach (eine der beiden Mannschaften stammt aus diesem Ort). Man bezieht sich also auf den Ort mit dem Privatsanatorium aus
Vampir der Autobahn, wo es immer so stimmnungsvoll ist, wenn Igor sich als Weihnachtsmann verkleidet.
Ein Fall, bei man viel übersehen oder Nachsicht walten lassen muss, wenn er wirklich funktionieren soll. Mir gelingt das leider nicht. Dabei ist die Produktion wunderbar.
PS: Von welcher Lüge ist im Titel eigentlich die Rede?
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.12.2024
TKKG Junior
Eine schöne Bescherung
Erschienen: 2024
Dauer: 1:29:15Eine Serie von Einbrüchen hält die Millionenstadt in Atem. Die Zeugenaussagen sind eindeutig: der Täter trägt ein rotes Kostüm und einen weißen Bart. Die Polizei sucht also nach einem Weihnachtsmann, nur ist die Stadt in der Adventszeit voll davon. Es scheint unmöglich, den Einbrecher zu schnappen. Als dann eine Weihnachtsfrau auf frischer Tat ertappt wird, ist die Verwirrung komplett, und TKKG stecken knietief in einem neuen Fall. Werden sie ihn bis Heiligabend lösen?Mein Kommentar: Was mir gleich als allererstes auffiel, war der sehr unaussagekräftige Titel: "Eine schöne Bescherung". Das ist bei all den Weihnachtsfolgen der letzten Jahre über bei vielen Europa-Produktionen der Fall. Egal ob z.B. TKKG, TKKG Junior oder Die drei ???. Das sollte dringend überdacht werden, denn, ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung mehr, was in den Folgen "Grauenhafte Feiertage", "Schlimme Festtage", "Schaurige Weihnachten" oder "Ein ganz fieser heiliger Abend" passierte. Oder anders: Anhand der Folgentitel sind diese Fälle allesamt nicht zu unterscheiden - unabhängig davon, dass die vier hier genannten alle von mir erfunden wurden. Doch, im Ernst, überlegt mal, ohne die Klappentext zu lesen, was in welcher Weinhachtsfolge der letzten 5 Jahre nochmal geschehen ist, wenn Ihr die Titel lest. Liebes Label Europa, das lässt sich gewiss optimieren.
Unabhängig davon ist Eine schöne Bescherung ein gutklassiger und typischer Junior-Fall des TKKG-Universums: Die vier Kids kichern und scherzen ohne Ende - auch hier lässt sich übrigens gewiss was optimieren, denn es nervt bisweilen, wie ausgelassen fröhlich die oft drauf sind! -, legen den Bösewichten am Ende natürlich das Handwerk und hantieren hier und dort mit einigen schrägen, jedoch auch wieder üblichen Auffälligkeiten.
So zum Beispiel Frau Sauerlich, die sehr vertüdelt dargestellt wird. Sie kann sich den Namen von Oskar einfach nicht merken und nennt ihn fortwährend Oswald, obwohl sie permanent korrigiert wird. Oder sie ballert ihrem Mann volles Pfund mit einer Gusseisenpfanne eins drüber (sie hielt ihn versehentlich für einen bösen Buben) und entschuldigt sich dafür dann eher verhalten bis gar nicht. Dass Herr Sauerlich sich weder darüber ärgert, sondern scheinbar keinerlei Schmerzen von Beklang hat und sich nicht im Geringsten davon erholen muss, sei nur am Rande erwähnt. Mir ist durchaus klar, dass all das lustig sein soll... ...ist es aber nicht! Im Gegenteil, ich finde diese hier portraitierte Erna Sauerlich extrem anstrengend zu hören, weil sie auch ganz generell so wirkt, als lebe sich ein wenig in ihrer eigenen Welt.
Oder die hauptverdächtige Person, welche natürlich schön auffällige pink-farbene Haare hat und der verfolgte Plan, der am Ende aufgedeckt wird, ist auch nicht ganz durchdacht. Hier eine kleine Spoilerwarnung, die bis zum nächsten Absatz gilt: Wieviele Gebäude im näheren Umkreis haben denn bitteschön an der Fassade angebrachte Plastik- oder Ballonweihnachtsmänner, die andeuten, der Weihnachtsmann würde gerade einsteigen, um die Geschenke zu bringen? Schon allein daran sollte die Einbruchsserie scheitern. Erstens schränkt dass die Wahl der Einbruchsorte massiv ein, zweitens wird dadurch sehr schnell deutlich, welche dieser Orte von Einbrüchen bedroht sind.
Ansonsten zeigt Tim seine ersten sehr zaghaften, kleinen Machoallüren. Er verbietet Gaby, ihn dabei zu begleiten, einer verdächtigen Person am Bart zu zerren, und rechtfertigt das damit, dass sie ja sonst mächtigen Ärger von ihren Eltern bekommen könnte. Das stimmt sicherlich, aber Tim würde den nicht bekommen? Und falls dem so wäre, warum? Es wird keineswegs begründet, warum nicht seine Mutter oder die Internatsleitung ihm mal gehörig den Marsch blasen würden/könnten/sollten... Andererseits, Tims Entschuldigung ist ja, er sei ausgerutscht und er habe sich im Affekt am Bart festhalten wollen. Hmm, naja, klingt nicht völlig abwegig. Aber das würde für Gaby eben eine genauso gute Ausrede sein.
Dennoch, am Ende bleibt ein hochwertig und sauber produziertes Hörspiel mit durchweg guten bis sehr guten Sprechleistungen. Schön auch, dass nicht allzu drastisch "Weihnachtsstimmung" versprüht wird; im Gegenteil, die an den Sonic-the-Hedgehog-Soundtrack erinnernden Musiken sind auch hier wieder vorhanden. Ein nettes Detail für Fans von Konsistenz ist übrigens die Erwähnung des Taxifahrers Ronny, welcher in den Fällen 9 (
(9) Gepanschter Punsch) und 17 (
(17) Oskar in Gefahr) bereits mit von der Partie war.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)