Rezension vom: 14.12.2010
Masters of the Universe
(7) Doppelgänger
Erschienen: 1985
Dauer: 46:22Skeletor, dem Herrn des Bösen, ist jedes Mittel recht, um Castle Grayskull zu erobern. Er schafft einen Doppelgänger He-Mans. Tatsächlich gelingt es diesem, in Castle Grayskull einzudringen! Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf...Mein Kommentar: Früher oder später wäre eine "Doppelgänger"-Folge ohnehin gekommen; denn die gibt's ja bei fast jeder bekannteren Serie. Aber so oder so: Faker, den es übrigens auch als Figur zum Kauf gab, in ein Hörspiel einzubinden, ist sehr gut gelungen. Meisterhaft sogar. Die Szenen in Snake Mountain sind von vorne bis hinten perfekt vertont worden. Man sieht Faker förmlich auf einem Werkstatttisch liegen, ein paar Kabel hängen an ihm, und Skeletor reibt sich die Hände ob seiner Genialität...
Dann aber lässt die Folge ein kleines Bisschen nach: Was spricht dagegen, dass He-Man sein Zauberschwert einfach mitnimmt? Skeletor und seine Spießgesellen sind immer und überall gefährlich und könnten jeder Zeit einfach so angreifen, oder nicht? In
(1) Sternenstaub ist genau das sogar der Grund, zu riskieren, Skeletor aus der Falle entkommen zu lassen, weil man unbedingt das Zauberschwert brauche. Dass He-Man also das Schwert einfach zurücklässt und das mit "Skeletor wird sich nicht sehen lassen" kommentiert, ist einfach ein grober Autorenpatzer. Ebenfalls seltsam ist noch, wieso die Masters nicht vom Geist von Grayskull gewarnt wurden, wie es ja (erst) ab
(8) Der Baum der sterbenden Zeit immer gemacht wird.
Auch gefällt mir die Sache mit den wirbelnden Winden der Zeit nicht so recht. Wie kann Skeletor diese Winde kontrollieren, bzw. warum gehorchen sie irgendjemandem? Und warum knallt Skeletor He-Man nicht einfach über den Haufen? Er ist ohne Zauberschwert und auf die Distanz wird er sich demnach nicht wehren oder verteidigen können. Mit einem toten He-Man wäre es für die Faker-Storyline um ein Vielfaches einfacher gewesen, den Mummenschanz aufrecht zu erhalten. Naja, da drücken wir mal ein Auge zu... ;)
Wenn man das mit dem Zauberschwert und den Winden ausblendet, bleibt die Folge sehr spannend, was unter anderem wieder daran liegt, dass sie 1A produziert wurde. Und um noch ein wenig anzugeben, entlarve ich die beiden Palastwachen mal als Andreas Fröhlich und Jens Wawrczek... ;)
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Jetzt bin ich sicher. Ich bin ein Genie!
Meine Wertung: 74%
Rezension vom: 14.12.2010
Masters of the Universe
(6) Im Kerker Skeletors
Erschienen: 1985
Dauer: 40:48Skeletor kämpft weiterhin um die Macht über Eternia. Dieses Mal hat er sich einen besonders heimtückischen Plan ausgedacht. Er lockt Adam, den Prinzen von Eternia, in eine Falle - doch er weiß nicht, dass Adam sich in He-Man verwandelt, sobald er die Macht des Zauberschwertes beschwört!Mein Kommentar: Hier merkt man deutlich, dass Francis ein wenig mehr Überblick über MOTU bekam, denn er hält sich nun an das, was das MOTU-Universum selbst hergibt und verdreht keine Fakten mehr (Teela herrscht über Eternia usw.)... Allerdings geht das einher mit diversen Veränderungen, die durchaus hätten unverändert bleiben können/sollen. Denn gerade Beast Man hat viel von seiner Gefährlichkeit und Aggressivität eingebüßt. Daran habe ich mich bei den Hörspielen über die Jahre natürlich längst gewöhnt, doch irgendwie ist es trotzdem verdammt schade darum, denn ich fand Beast Man in den Folgen
(1) Sternenstaub und besonders
(5) Höhle des Schreckens so, wie er dort gezeichnet wurde, perfekt. Schade drum... Zodac gefällt mir dafür allerdings ziemlich gut. Er bleibt neutral und ist dabei herrlich süffisant.
Was mir allerdings noch nie gefallen hat, ist, wie wahrhaft dämlich offenbar die gesamte Master-Riege sein muss. Man-at-Arms drückt Ram Man das Zauberschwert in die Hand und erklärt, Adam wisse schon, was er damit anfangen müsse, Rammy macht sich auf den Weg, übergibt das Schwert an Adam, der stellt sich komplett doof (und weiss angeblich nicht mal, wie man ein Schwert überhaupt hält), und wenige Minuten später spaziert er als He-Man aus Snake Mountain und meint noch, er hole jetzt noch eben Adam heraus... Fragt sich denn niemand, woher He-Man so plötzlich kam, oder wieso er nicht schon vorher kam, um Adam zu helfen - und wieso kam Adam nicht gleich mit hinaus? Will niemand wissen, wozu Adam das Zauberschwert überhaupt brauchte? Und wieso er es anschliessend nicht mehr hat?
Ein wenig krampfig finde ich auch, dass Orko sich nicht mit dem Schwert wegbeamen kann, nur, um einen Grund zu haben, dass man Adam nicht mal einfach so das Schwert bringen kann - gleichsam beamt er sich mindestens in
(25) Teelas Verrat mit dem Schwert davon... Naja, lieber nicht drüber nachdenken... ;)
Ansonsten geht die Folge in Ordnung; super Ensemble, geniale Musiken, tolle Produktion. ...71%!
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Mit dir brauche ich nicht zu kämpfen. Schwächling!
Meine Wertung: 71%
Rezension vom: 09.12.2010
Masters of the Universe
(5) Höhle des Schreckens
Erschienen: 1984
Dauer: 43:30Skeletor, der Hexenmeister des Bösen, gibt keine Ruhe. Er will die Macht über den Planeten Eternia! Er entführt Teela in die Höhle des Schreckens und wartet dort, bis He-Man ihm in die Falle geht. Damit scheint der Kampf um die Macht entschieden zu sein...Mein Kommentar: Endlich eine richtige MOTU-Geschichte, mit Skeletor, Beast Man, Trap Jaw, Tri-Klops und so weiter, die eine gemeine Falle für He-Man aufstellen. Dann He-Man, der mit Battle Cat und Orko in die immergrünenden Wälder eindringt und sich sogar durch die Höhle des Schreckens durchkämpft. Und das alles mit einer Produktion, die unfassbar genial ist; ohne Übertreibung. Geräusche, Musiken und vorallem die Sprecher/innen sind perfekt abgestimmt und erzeugen eine dichte Spannung. Beast Man klingt boshaft und aggressiv, Trap Jaw und Tri-Klops wie Handlanger, die zu allem bereit sind, wenn Skeletor es befiehlt...
Einzig vielleicht einige Dialoge sind mir irgendwie zu episch, mittelalterlich und ehrhaft ausgedrückt. "Oftar, Mächtiger des Waldes, früher oder später mussten sich unsere Pfade kreuzen", "Wenn Düsternis Eternia überkommt, werden die Schwerter sich erheben, und werden Freunde zu Feinden", "So lange ich lebe, werde ich für die Freiheit Eternias kämpfen". Gegen Epik, das Mittelalter oder Ehre ist nichts sagen, überhaupt nichts, aber es passt meiner Meinung nach irgendwie nicht zu den MOTUs. Interessanterweise ist ausgerechnet der in dieser Hinsicht am stärksten ausgeprägte Dialog, jener mit Oftar, der im Inlay nicht genannt wird. Es gibt viele Vermutungen, aber keinen echten Beleg, um wen es sich dabei handelt. **
Weiterhin interessant ist der Fakt, dass dies die einzige Folge ist, in der nicht Peter Pasetti, sondern Franz-Josef Steffens (im Inlay steht Fritz Machner, doch dies ist falsch!) die Stimme des Skeletor übernimmt! Woran das liegt, ist, wie bei Oftar, nicht ganz geklärt, aber entweder war Pasetti damals krank oder unpässlich; seltsam ist da nur, dass man Pasetti auch schon in den Folgen
(2) Das Todestor,
(3) Sturm auf Castle Grayskull und
(4) Der unbezwingbare Drache kaum, bzw. gar nicht hört. Aber hier jetzt in zig Jahren alten Begebenheiten rumzustochern, ist mühsam und könnte auf's Glatteis führen, also lasse ich das. Übrigens: Nicht nur Peter Pasetti fehlt, sondern auch Karl-Walter Diess (als Man-at-Arms) hat einen Aussetzer in dieser Reihe...
Jedenfalls: Ich wollte das alles schon immer mal zu dieser Folge loswerden. Natürlich gibt es auch hier wieder ein paar Kritikpunkte zu monieren (Teela ist immer noch die Herrscherin von Eternia, He-Man kämpft vornehmlich gegen Monster, hier und da zu ehrhafte Dialoge, usw.), doch alles in allem höre ich gern darüber hinweg, und zücke für eine meiner MOTU-Lieblingsfolgen volle 85%.
PS: Ja, ich schreibe Oftar mit "R" am Ende, weil mehrfach auch ein "R"-Laut zu hören ist, insbesondere, wenn Orko in seinem sauber betonten Fragesatz den Namen ausspricht ("Das ist der mächtige Oftar?").
** Nachtrag, 4. März 2023: Hinweise ergaben, dass Horst Schick die Stimme Oftars sein könnte. Nach dem Hören mehrerer Hörspiele und Szenen, in denen er vorkommt, bin auch ich der Meinung, dass es sehr wahrscheinlich Horst Schick ist. Hört Euch beispielsweise einmal am Anfang von Seite 2 von
(4) Der unbezwingbare Drache die Wache am Burgtor an, die von Man-at-Arms die Order bekommt, das Tor hochzuziehen. Das Timbre, das leicht Kehlige im Klang und auch das Tempo passen 1A. Ferner klappt es auch zeitlich, denn Schick wird vermutlich gleich für mehrere Hörspiele was eingesprochen haben, es erschienen etwa zu der Zeit ja einige Folgen mit ihm. Darunter dann auch Höhle des Schreckens. Ebenfalls ein guter Indikator ist die Folge
Terror durch den heißen Draht von Tom und Locke, wenn der Typ Werbung für das "Long Drink" ausruft. PS: Vielen Dank an Bastian Pastweka, Hennes Bender und "Die Welt der Meister" für diesen wirklich äußerst heißen Hinweis.
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Narr, du sollst nicht das Einhorn bewundern, sondern Teela beobachten.
Meine Wertung: 85%
Rezension vom: 09.12.2010
Masters of the Universe
(4) Der unbezwingbare Drache
Erschienen: 1984
Dauer: 45:48Skeletor, der unerbittliche Feind von Castle Grayskull, greift die Burg erneut an! Aber dieses Mal hat er einen Verbündeten, mit dem niemand gerechnet hat und der unbesiegbar ist. So kann es nur eine Frage der Zeit sein, wann Grayskull fällt...Mein Kommentar: Die Story ist okay, sogar sehr spannend. ...und die Sache mit dem "zu viel Fantasy, zu wenig MOTU" erspare ich mir an dieser Stelle, denn das könnt Ihr ja in meinen Kommentaren zu
(1) Sternenstaub,
(2) Das Todestor und
(3) Sturm auf Castle Grayskull nachlesen. :)
Nun, da lebt also in gigantisch großer und gefährlicher Drache auf Eternia, und der ist vorher noch niemandem aufgefallen? Irgendwie unglaubwürdig, andererseits könnte man sagen: Das hier ist erst Folge Nummer 4, da ist alles auf Eternia noch neu, und es gibt eben noch viel zu entdecken, doch trotzdem stört es mich ein wenig. Auch stört mich, dass wieder mal viele MOTU-Fakten unter den Tisch gekehrt und stark verfälscht werden. Teela ist die Herrin von Eternia, und der König ist offenbar sowas wie eine Art Marionette, oder ist "König Randor" einfach nur ein Name?
Schade ist auch, das Skeletor dieses Mal nicht ein einziges Wort spricht; keine einzige Silbe - doch wenn man es mal ganz genau nimmt, schon in den Folgen
(2) Das Todestor und
(3) Sturm auf Castle Grayskull sprach Skeletor nur sehr, sehr wenig... Dafür rückt man Mer-Man etwas mehr ins Licht, und er wird noch dazu von GOTT-fried Kramer großartig gesprochen. Leider ist Mer-Man auch wieder der Einzige, den man auf Seiten der Bösen sprechen hört, wenn man Arkia mal aussen vorlässt. Ferner kommen bei den Guten mal mehrere Leute zum Zuge: Man-E-Faces, Stratos, Ram Man, sodass man endlich den Eindruck vermittelt bekommt, dass nicht nur He-Man für das Gute kämpft. Auffällig ist noch, dass Orkos Stimme von nun an etwas höher klingt, was sie charismatischer wirken läßt, außerdem paßt diese etwas zierlichere Stimme auch besser zu einem kleinen Trolaner.
Insgesamt finde ich "Der unbezwingbare Drache" von allen "Nicht-wirklich-MOTU"-Folgen am besten geglückt. Francis bedient sich zwar wieder einer scheinbar unüberwindlichen Superkraft (dem Drachen), von dem die Bedrohung ausgeht, anstatt die typischen "Skeletor hat einen Plan und geift selbst an"-Geschichten auszugraben, doch hört man endlich mehr Variation bei den MOTU-Charakteren, und stellt Mer-Man recht stark ins Rampenlicht, der mit Flutwellen und dergleichen vorgeht und Gift und Galle spuckt... ...dafür von mir 72%.
Das Zitat der Folge kommt von Mer-Man: Eine Flutwelle soll ihn zerschmettern, eine Flutwelle!
Meine Wertung: 72%
Rezension vom: 08.12.2010
Masters of the Universe
(3) Sturm auf Castle Grayskull
Erschienen: 1984
Dauer: 43:27Der Sturm auf Castle Grayskull beginnt. Skeletor holt zu seinem größten Schlag aus. Eine Roboter-Armee überfällt die Burg, und es sieht fast aussichtslos aus für die Verteidiger der Burg. Denn Skeletor hat einen übermächtigen Verbündeten - den Magier des Bösen, von dem es heißt, dass er unbesiegbar ist...Mein Kommentar: Diese Folge gibt es in ähnlicher Form auch als Video der Original-Filmation-Serie; dort heißt sie "Das Heer der Roboter". Das ist tatsächlich das Erste, was mir jedes Mal zu diesem Hörspiel einfällt, wenn ich es höre - und glaubt mir, ich habe es schon OFT(!) gehört. ;) Desweiteren krankt diese Folge an denselben Symptomen, wie auch
(1) Sternenstaub und
(2) Das Todestor: Als Fantasygeschichte durchaus gut und recht spannend, aber als MOTU-Geschichte Quatsch mit Soße. Ram Man kann fliegen, die Masters wohnen immer noch auf Castle Grayskull, der Geist von Grayskull und Zoar sind männlich und ausserdem sind beide nicht dasselbe Geschöpf, warum gibt es sooo viele MOTU-fremde Elemente (der Magier des Bösen, die Höllenhunde, Maschine, die Roboter produziert), wenn die Serie selbst, wenn sie auch noch sehr jung war, durchaus genug eigene bot.
Auch muss ich sagen, ist mir das Setting grundsätzlich zu rustikal. Bei meiner Rezension zu
(1) Sternenstaub brachte ich den Vergleich mit Conan, dem Barbaren, der ja eher erdig, wildnisbehaftet und relativ roh ist. Und dieses Ambiente bei meinen MOTUs gefällt mir nicht. So geht He-Man auf die Jagd, damit was zu Essen auf den Tisch kommt, fällt in eine aus Ästen und Zweigen gebastelte Bodenfalle, die MOTUs sitzen an der Tafel und futtern zünftig, und "wenn die Sonne den Horizont berührt", ist Eternia verloren, und so weiter, und so fort... Ich meine, was genau ist denn dann, wenn die Sonne den Horizont berührt? Warum genau ist Eternia verloren? Was hat das mit dem Schwert des Magiers zu tun? Und weshalb dient der so übermächtige Magier des Bösen denn Skeletor, wenn er so mächtig ist?
Irgendwie erwartet H.G. Francis, so meine ich, zuviel klassisches Fantasyverständnis von der Hörerschaft, wie es eben z.B. bei Conan und ähnlichen Serien vorkommt - oder Francis hatte noch nicht genug Informationen über MOTU bekommen, als er mit Schreiben begann, wäre vielleicht sogar wahrscheinlicher. Dennoch ändert das alles nichts daran, dass "Sturm auf Castle Grayskull" eine tolle Story bietet, aber an der MOTU-Thematik viel zu weit vorbeischlittert... 67% von mir.
Das Zitat der Folge kommt von Orko: Im Wein liegt Wahrheit, sagt man. Man-at-Arms: Das mag sein, also trink ihn ruhig aus.
Meine Wertung: 67%
Rezension vom: 07.12.2010
TKKG
(127) Im Schlauchboot durch die Unterwelt
Erschienen: 2001
Dauer: 56:43Das Baby eines Boxers, der um die Weltmeisterschaft kämpfen soll, wird entführt. Im Abwasserkanal unter der Stadt treibt der mumifizierte Leichnam eines dunkelhäutigen Mannes, der schon vor 180 Jahren gestorben ist. Gibt es einen Zusammenhang? Was haben die beiden alten Knastbrüder damit zu tun, die jetzt nach langjähriger Verbüßung ihrer Strafe entlassen sind? TKKG haben eine Menge zu tun.Mein Kommentar: Ich finde es interessant, dass Wolfgang Kaven, der ja der Erzähler ist, im Grunde gar nicht viel zu sagen hat, insofern ist André Minninger das Hörspiel schon mal geglückt. Doch der Eindruck verwischt schnell, wenn man die Folge ein zweites oder drittes Mal hört: Holger Mahlich, Monika Werner, Alexandra Doerk, Peer Schmidt, Eckart Dux, Jürgen Thormann und Kerstin Draeger als Gastsprecher/innen in diesem Hörspiel. Das verheisst Gutes, ne?
Schade ist nur, dass diese Folge unglaublich viel Talent verpulvert, weil, bis auf Kerstin Draeger, eigentlich alle affektiert und theatralisch spielen; aber das müssen sie bei diesen Dialogen wohl, denn sonst würde das alles nicht zusammenpassen. ...ausserdem gibt es mir einige Handlungstränge zuviel, die am Ende irgendwie zusammenlaufen, bzw. sich gegenseitig erklären.
Alexandra Doerk bekommt obendrauf eine zur Gänze unglaubwürdige Selbstgesprächrolle, in der sie gefühlte 5 Minuten lang alles Nötige zusammenfaselt, gefolgt von einem unnötig langen Dialog zwischen Doerk, Mahlich und Werner. So bekommt man in den ersten 10 Minuten wirklich alles, was man für das Verständnis bräuchte, im Schnellverfahren eingetrichtert, um schon während des Anhörens zu wissen, wie die Folge vermutlich enden wird.
Wirklich merkenswert ist nur das Cover, denn das gibt es in zwei Varianten! Einmal nur mit Karl und Willi im Boot, und einmal mit Karl, Willi und einer bloden, weiblichen Person, die vermutlich Gaby oder Astrid Modderblum ist. Somit bleibt unter dem Strich eine "Für einmal Anhören isses ok"-Folge, die im Kern eigentlich nur vom merkwürdigen Schauspiel (das vermutlich von der Regie gewünscht wurde) der Stimmgeber/innen vermurkst wird, denn mit den zuvielen Handlungen könnte man ansonsten leben. 53% von mir...
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.12.2010
TKKG
(126) Teddy Talers Höllenfahrt
Erschienen: 2001
Dauer: 50:09Alarm für TKKG! Gaby findet ein Aktenblatt des Oberstaatsanwalts mit katastrophalen Angaben über den künftigen Stiefvater ihrer Freundin Nadine - deren Mutter bald heiraten will. Auch Nadine ist begeistert von Werner Bronk, der bereits bei ihnen wohnt. Bronk, offenbar in ein neuerliches Verbrechen verwickelt, will einsteigen bei der Drogen-Mafia!Mein Kommentar: Whoa, bin ich hier im falschen Film? Es fängt so normal an: Blöder Titel, blöde Namen im Inlay, aber der Inhalt? Joooo, der ist wirklich in Ordnung, muss ich schon sagen. Ganz ehrlich. Die Handlung ist stringent, echt! Und man wird sogar hinter das Licht geführt, was bedeutet, dass die Bösen nicht immer wirklich die Bösen sind, und die Guten nicht immer wirklich die Guten, und so, echt!
Etwas komisch ist nur, dass Gaby mal wieder eine neue beste Freundin hat, und dass TKKG wieder hart am Ball bleiben und durch 1-2 kleine Zufälle am Ende als die Helden darstehen. Doch hier kann man wirklich mal alle Hühneraugen zudrücken, weil die Folge wirklich gut ist, echt!
...nur der Titel "Teddy Talers Höllenfahrt", der ist einfach dämlich, echt!
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.12.2010
TKKG
(125) Der Mörder aus einer anderen Zeit
Erschienen: 2001
Dauer: 55:00Ein Schulgebäude von 1898 ist einsturzgefährdet und wird abgerissen. Im Fundament entdecken TKKG eine Zeitkapsel, die damals bei der Grundsteinlegung eingemauert wurde und eigentlich Zeugnisse jener Zeit enthalten müsste, wie Tageszeitungen von 1898 und Berichte über die Stadt. Nichts dergleichen! Stattdessen bringt die Kapsel das Geständnis eines Mörders über seine ungeheurlichen, ungesühnten Verbrechen. Diese Entdeckung hat katastrophale Auswirkungen in der Gegenwart, denn der Enkel des Mörders ist eine hochstehende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens.Mein Kommentar: Irgendwie hat dieses Hörspiel was... ...und irgendwie auch nicht. Die Idee ist eigentlich schick, aber die Handlung selbst verläuft viel zu gerade und man kriegt auch wieder mehr stereotypisch Gutes und Böses geboten, dass es schmerzt. Die Bösen sind immer brutal und dumm wie Brot. Die Guten sind immer nett, hilfsbereit, sympathisch - und manchmal in einer schwierigen Situation, in die sie nicht durch Eigenverschulden kamen und aus der sie auch offenbar nicht herauskönnen; so, wie hier der Fall!
Aber da hört Stefan Wolf noch lange nicht auf! TKKG blicken mal wieder voll durch, peilen die Lage, schmeissen sich ins Zeug und lösen am Ende den Fall - und das auf teils unlogische Weise. Wieso sollte es denn so wahnsinnig problematisch für einen Enkel sein, wenn der Urgroßvater ein Miesling war? Und wieso können TKKG mal eben so ins Ausland düsen? Gibt's da nicht irgendeinen Erwachsenen, sprich: Erziehungsberechtigten, der vielleicht was dagegen haben könnte? Und nicht nur das: Sie flitzen danach auch ganz easy wieder heimwärts, nachdem sie ganz locker in die Villa des Barons spazieren, ihm drohen, und einen Vertrag aus der Tasche leiern, nur, wegen eines Schriftstücks, dass irgendjemand zu irgendeiner Zeit hätte verfassen und dort verstecken können. Aber TKKG lassen nicht locker, denn Tim und Karl, ganz studierte Anwälte, wissen exakt, wie man mit gewieften und mächtigen Politikern umspringen und wie man in perfektem Amtsdeutsch ein erpresstes Schriftstück formulieren kann... Tzetzetze... Und natürlich wird Kommissar Glockner keine Probleme damit haben, die 6 erpressten Millionen irgendwie zu rechtfertigen.
Echt, die letzten 10 Minuten sind der Knaller und regen zur Heiterkeit an - und den kleine Fauxpas des Erzählers, nämlich, dass TKKG _3_ Fahrkarten kauften, will ich jetzt gar nicht mal erst an die große Glocke hängen... ;) ...wie erwähnt: Die Folge hat irgendwie was, aber mehr als 41% soll es mir nicht wert sein, tut mir leid!
Meine Wertung: 41%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.12.2010
Masters of the Universe
(2) Das Todestor
Erschienen: 1984
Dauer: 41:12Skeletor, der Herrscher der Unterwelt, greift an und er trifft den besten Freund von He-Man. Kein Wunder, dass dieser sofort eingreift, um den Freund zu retten. Doch damit hat Skeletor gerechnet. Er hat eine Falle aufgebaut, und diese schnappt zu! He-Man gerät in den Strom der Zeit. Er wird bis in die fernste Vergangenheit geschleudert, in eine Zeit, aus der es keine Rückkehr mehr gibt...Mein Kommentar: Ebenfalls eine eher mittelprächtige Folge, aber dafür erzählt sie die Herkunft Skeletors. ...wenn man davon absieht, dass sie zwar originell und einiges an philosophischen Aspekten aufweist, aber mit ihrem Bezug zu MOTU leider totaler Mumpitz ist. Denn Skeletor hat ja eigentlich eine ganz andere Herkuft, und ausserdem ist, wie bei
(1) Sternenstaub ebenfalls, vieles zu viel unlogisch und kein bisschen MOTU-like: Teela ist die Herrscherin Eternias, Goras (den es eigentlich auch gar nicht gibt) ist He-Mans Vetter, etc. Dazu stellt sich mir die Frage: Wenn He-Man einen Vetter hat, heisst das doch, dass er nicht nur die Superpower-Version von Adam ist, sondern doch eigentlich auch, dass He-Man soetwas wie ein Privatleben besitzt, mit familiärem Gefüge und allem, was so dazu gehört...!? Naja, Ihr seht schon, man darf hier - gerade, wenn man MOTU-Fan ist! -, nicht allzu viel darüber nachdenken, was wie zusammenhängt, und was alles an dieser Folge (in Bezug auf MOTU!) nicht stimmt, sonst könnte man seinen Verstand verlieren... ;)
Doch fast schon am schlimmsten ist mal wieder die Beliebigkeit des Gesamtbildes: Wie bei
(1) Sternenstaub könnte "Das Todestor" nämlich aus irgendeiner Fantasyreihe stammen, in der der Böse versucht, den Guten zu besiegen. Schade auch, dass man für den Priester Christian Rode, die Stimme von Beast Man, gewählt hat, was mir immer wieder etwas sauer aufstößt, wenn ich diese Folge doch mal einwerfe. Nicht, dass Rode das nicht gut machen würde, oh nein, er macht es großartig, aber er ist nun mal Beast Man, und das passt einfach nicht.
Positiv ist dafür mal wieder die Produktion, die wunderbar düster und spannend vertont wurde, und dabei sogar noch vereinzelt lustige Momente aufweisen kann; hervorzuheben wäre vorallem der großmäulige Goras, der sich lauthals fragt: "Warum bin ich nicht bei meiner Mama geblieben?". :)
Fazit: Als Fantasy-Hörspiel für sich eine tolle Sache, die erstklassig produziert wurde, die aber als MOTU-Geschichte zuviele Ungereimtheiten ins Spiel bringt.
Das Zitat der Folge kommt von Goras: Warum bin ich hierher gekommen? Warum bin ich nicht bei meiner Mama geblieben? Oh nein, nein!
Meine Wertung: 65%
Rezension vom: 06.12.2010
Masters of the Universe
(1) Sternenstaub
Erschienen: 1984
Dauer: 45:50Skeletor, der Schreckliche, hat den Sternenstaub gestohlen, den kostbarsten Schatz des Universums. He-Man, sein Kampftiger Battle Cat, der Waffenmeister Man-at-Arms und Orko, der ungeschickte Zauberer, brechen auf, um dem Herrscher der Unterwelt den Schatz wieder zu entreißen. Doch sie geraten in eine tödliche Falle! Es erscheint unmöglich, aus ihr zu entkommen...Mein Kommentar: Eine, wie ich finde, eher mittelmäßige Folge. Sicher, dieses Hörspiel ist recht aufwendig, aber dennoch bin ich der Meinung, dass das Storyboard etwas oberflächlich ist. Und das liegt sicher daran, dass die Story viel zu sauber verläuft, und sehr, sehr viele Fragen offenbleiben - von der Inkonsistenz und den Verwirrungen in Bezug auf die wirklichen Zusammenhänge gar nicht erst zu sprechen.
Denn gerade von diesen gibt es eine ganze Menge. Die Masters wohnen auf Grayskull, das bedeutet, H.G. Francis hatte von Mattel offenbar nicht genug Informationen erhalten, und glaubte offenbar, dass das Playset "Castle Grayskull" sozusagen das Schloss, der Wohnort, der Guten wäre, obwohl es ja eigentlich so etwas wie ein Hort der Zauberin und der eigentlichen Kraft He-Mans ist. Ausserdem war, wie hier behauptet wird, Teela eben nicht die Herrscherin von Eternia, sondern einfach nur eine Kämpferin für das Gute, wie alle anderen Masters auch.
Seltsam ist auch, dass Skeletor mit einer Beammaschine den Sternenstaub stiehlt. Das wäre eigentlich eine spannende Sache, aus der man locker einen Mehrteiler hätte machen können, mit der Jagd nach dem Staub und vielen Fallen, und so weiter. Aber wie konnte Skeletor den Staub stehlen? Was genau ist Sternenstaub eigentlich? Worin genau ist seine Macht begründet? Wieviel Sternenstaub gibt es (Nur ein paar Körner? Eine ganze Höhle voll?) und wo kann man ihn überall finden? Dann stellt sich weiterhin die Frage, wenn Skeletor He-Mans Zauberschwert durch Schnippen wegbeamen kann, wieso tut er es nicht sofort?
Naja, ich lasse mal das Stochern in den Fehlerwunden, dann diese Folge macht auch vieles sehr gut. Sie hat eine verdammt geile Atmosphäre, Skeletor wirkt durch und durch boshaft und verschlagen - und hat obendrein die perfekte Stimme dafür verpasst bekommen! -, und Beast Man und Trap Jaw sind auch grandios. Auch mag ich, dass Zodac zum ersten und auch eigentlich einzigen Mal das ist, was er auch eigentlich ist: Der Cosmic Enforcer, der nur tut, was er für richtig hält, sich nicht rechtfertigt und der große Macht hat. Ausserdem wird viel mit den typisch mystischen Mitteln gespielt: Höhlen, Felswände, tiefe Wälder, und dergleichen, sodass es auch ganz typische Gefahren gibt, z.B. könnte man von einem Felsen erschlagen werden, oder von einem Drachen verspeist, und das macht die Folge auf diese Weise wiederum sehr glaubwürdig, verpasst dem Ganzen aber einen zu starken Fantasytouch, da die besonderen Eigenschaften der sonstigen Charaktere noch nicht wirklich herausgearbeitet wurden. Sicher ist nur: Skeletor ist das pure Böse, He-Man der superstarke Gute und indirekt auch Prince Adam, und Orko ist ein wenig dösig, wenn es ums Zaubern geht. Alles andere ist noch sehr austauschbar.
Und das bedeutet: Das wirklich Wesentliche von "Masters of the Universe" kommt nicht zum tragen, sodass diese Folge in vielen anderen "Gut gegen Böse"-Serien ebenfalls passieren könnte; z.B. unter dem Banner "Conan, der Barbar". Und daneben ist als wichtigstes Element, dass sehr viele Dinge stark verdreht sind, und dass sehr viele Fragen offenbleiben.
Kurz: 'ne nette Geschichte, die mit MOTU viel zu wenig zu tun hat, die aber verdammt gut produziert wurde, und wo vorallem die Sprecher/innen jede Menge Flair versprühen und die, wie sich in späteren Folgen zeigen wird, perfekt zu ihren zu verkörpernden Charakteren passen.
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Ich lebe. ICH LEBE!
Meine Wertung: 68%
Rezension vom: 24.11.2010
Jack Slaughter
(12) Der dämonische Hellseher
Erschienen: 2010
Dauer: 1:04:34Der Waffenstillstand mit Jack Slaughter stürzt den Dämon Prof. Doom in tiefe Depressionen und schlimme Minderwertigkeitskomplexe. Selbst Basil Creeper und Delfin Flopper haben sich von ihm abgewandt. In seiner Verzweiflung schließt er sich einer Gruppe anonymer Seelenloser an. Findet er dort Heilung und so zur guten alten Bosheit zurück?Mein Kommentar: Mal wieder bin ich mehr als nur zufrieden mit einer Slaughter-Folge und kann sie auch wieder nur empfehlen. Die Produktion ist wie immer erste Sahne, die Sprecher/innen machen einen grandiosen Job, und die Sinnkrise Dooms als Aufhänger gefällt mir fast am besten, denn daraus ergeben sich soviele lose Enden für weiteren Stoff (lies: neue Folgen), dass ich gar nicht erwarten kann, diese zu hören.
Mit dem von mir häufig bemängelten, kleinen Hier-und-da-ist-der-Humor-nicht-ganz-optimal-Lapsus muss ich zwar auch dieses Mal an 1-2 Stellen wieder leben, aber dafür ist die Gagdichte insgesamt etwas nach oben geschraubt worden, was mir bei meiner letzten Zugfahrt (mit MP3-Player auf den Ohren und diese Folge das erste Mal hörend) einige verwunderte Blicke von den Menschen um mich herum einbrachte, weil ich dauernd gegrinst haben muss wie ein Honigkuchenpferd... ;)
Erfreulicherweise hat man das Ganze so optimal gemacht, dass das hier keine hohle Comedykrumpelei geworden ist, die das Ziel hat, dass man als Hörer/in alle 20 Sekunden einmal herzhaft ablachen soll, sondern man hat einfach in diverse Nebensätze sozusagen "kleine Spitzen" eingeflochten, die zum Schmunzeln und Grinsen verleiten. Allein das Gespräch "Doom-Flopper-Basil" (Basil hat die Faxen vollkommen dicke und ihm platzt der Kragen) oder die Sitzung von Doom bei den anonymen Seelenlosen (etwa die Anspielung auf Dooms Kaffeebecher) - großartig! Sehr schön, dass es gelang, den Humor nun häufiger pro Folge zu bringen, ohne dabei dauernd nur flaue Phrasen und Fäkalworte von sich zu geben. Bedauerlich ist aber, dass das Finale erneut etwas simpel ausgefallen ist; ist zwar nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein, aber ein wenig glaubwürdiger könnt' es schon ab und zu sein.
Tja, was soll ich schreiben? Wieder mal einfach nur 'ne töfte Sache, die nur einen wirklich negativen Punkt hat: Wenn's vorbei ist, heisst es wieder warten, und zwar auf die neue Folge - verdammter Mist.
Meine Wertung: 92%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.11.2010
TKKG
(170) Schock im Schnee
Erschienen: 2010
Dauer: 46:37Der anfangs traumhafte Winterurlaub entwickelt sich für TKKG rasch zu einem Albtraum! Wer ist der Unbekannte, der unschuldige Skifahrer in heimtückische Fallen rasen lässt? Tim, Karl, Klößchen und Gaby geraten in die Fänge des Fallenstellers und entkommen nur knapp. Als dann auch noch ein Insasse aus der nahegelegenen Psycho-Klinik ausbricht, wird es gefährlich. Wer wird das nächste Opfer?Mein Kommentar: Sehr solide Folge - weder übermäßig gut, noch irgendwie negativ auffällig. Dafür kann ich am Rande mehrere Dinge aufzählen, die mir hier aufgefallen sind. Zunächst mal finde ich Alexandra Doerk als Sprecherin ja eigentlich wirklich super, aber ihre Rolle als Schwester Bärbel interpretiert sie mir zu aufgesetzt; wenigstens ist es nur eine "wenige Sätze am Anfang"-Rolle. Der Rest der Cast liefert aber eine klasse Performance ab, an der ich nichts zu kritisieren habe. ...und der Vierer vom TKKG ist wie neuerdings üblich zu gleichen Teilen zu hören, wobei aber auch weiterhin immer nur sehr stereotypische Sätze zu hören sind.
Dafür fällt mir bei "Stereotypisch" ein, dass André Minninger seine Antiklischeehaltung im Bereich von Geschlechtern und Sexualität erneut zart einflechtet. Öfters mal spielen bei Minninger-Stories - egal, für welche Serie er schreibt! - ja Lesben oder Schwule, bzw. homosexuelle Pärchen mit. Und in diesem Falle baute er einen Jungen ein, der lieber mit einer Puppe spielen, statt einen Fussball kicken will, seine Eltern ihn aber nicht lassen wollen (schliesslich sei er ja nunmal ein Junge). Ich find's gut, dass Minninger sowas immer mal wieder einflechtet, ohne diese Figuren zu Klischeekarrikaturen zu verbiegen, sondern sie ganz normale Menschen sein zu lassen, und fand es an der Zeit, das endlich zu loben. Nur bei Tims Kommentar - "das weibliche Geschlecht..." - weiss ich nicht ganz genau, wie das verstanden werden soll, denn Tim meint dann plötzlich, er sage lieber nichts weiter dazu, sonst setze er sich vielleicht noch in die Nesseln. Eventuell ein augenzwinkernder Seitenheib auf das "Frauen sind zartbesaitet und müssen früh ins Bett"-Gedudel älterer TKKG-Folgen!?
Wie eingangs erwähnt, geht die Folge in Ordnung und hat kleinere Spannungsmomente, die Produktion ist gut, die Sprecher/innen auch (nur Frau Doerk hätte eine Spur mehr "Realität" zulegen können), das Winterurlaubsfeeling kommt gut rüber... Einzig das Abenteuersentiment kommt ein wenig kurz, weil TKKG immer irgendwie zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort sind, ohne wirklich allzu viel zu ermitteln oder kombinieren. Nettes Hörspiel, 70%.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
[unbekannt]
(4) Der Mann, der seinen Kopf verlor
Erschienen: 2010
Dauer: 53:03Den Kopf hat er genaugenommen nicht verloren, der gut gekleidete Unbekannte, der bei Prof. van Dusen vorstellig wird. Was ihm fehlt, sind Gedächtnis und Erinnerung. Er weiß nicht, wer er ist, wie er heißt, wo er herkommt - und die zehntausend Dollar in fortlaufend nummerierten Scheinen in seiner Jackentasche sind ihm ebenfalls ein Rätsel. Induzierte Amnesie mit kriminellem Hintergrund, vermutet der Professor. Unterstützt vom »kriminologischen Laufburschen« Hutchinson Hatch enthüllt er eine unglaubliche Intrige in der Welt der Hochfinanz.Mein Kommentar: Folge 4 ist für mich eine meiner bisherigen van-Dusen-Lieblingsfolgen; und das vorallem wegen Lothar Blumhagen, der den Jonathan Henry spricht (derjenige, der seinen Kopf "verlor"). Wem der Name nicht gleich was sagt: Herr Blumhagen sprach in der RTL-Syncho von "Magnum, p.i." den Higgins; und die Art wie Herr Blumhagen jenen Higgins interpretiert, sorgt neben den vielen anderen Vorzügen der Serie, dafür, dass ich Magnum so großartig finde. Deshalb ist es umso schöner für mich, eine Figur in einem Hörspiel zu haben, die Higgins so ähnlich ist.
Aber nicht nur Lothar Blumhagen lässt dieses Hörspiel so herausstechen, nein, auch der Plot tut es. Van Dusen kombiniert und schlussfolgert auf geniale Weise und als Hörer/in hat man viele, viele Möglichkeiten, mitzuraten und die Lösung selbst zu erarbeiten. Wie üblich, sind auch weitere Haupt- und Nebenrollen vergeben worden, die auf folgende Personen entfallen sind: Gerd Duwner, Monika Hansen, Joachim Pukaß, Otto Czarski und Reinhard Kolldehoff (erneut als "Caruso"). Erwähenswert ist vielleicht noch, um Euch diese Folge etwas schmackhafter zu machen, dass Pukaß und Czarski vielen von Euch aus einer ganzen Menge Hörspielen der Reihen Jan Tanner, Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen wiedererkennen werden.
Für mich ist, wie schon erwähnt, "Der Mann, der seinen Kopf verlor", neben
(2) Das sicherste Gefängnis der Welt die bis jetzt beste Folge der van-Dusen-Reihe, und empfehle sie deshalb auch ausdrücklich, wenn jemand Interesse haben sollte, mal in diese Hörspielserie hineinzuschnuppern. 88%.
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
[unbekannt]
(3) Mord bei Gaslicht
Erschienen: 2010
Dauer: 53:17Mr. Henley, stadtbekannter Playboy, hat Angst: Schon dreimal, so erzählt er Prof. van Dusen, hat man versucht, ihn umzubringen, durch Manipulation an der Gasbeleuchtung in seinem Schlafzimmer, zu dem in den fraglichen Nächten niemand sonst Zugang hatte. Ein Motiv gibt es nicht - alles in allem ein höchst rätselhafter Fall, wie geschaffen für die »Denkmaschine«, die sich denn auch mit Feuereifer ans Werk macht. Die Ereignisse überstürzen sich: In der Wohnung direkt neben Henley stirbt eine Zofe an Gasvergiftung - auf Henley wird ein Schuss abgefeuert - und der Professor versammelt alle Beteiligten, um in unnachahmlicher Manier die überraschende Lösung zu präsentieren.Mein Kommentar: Das van-Dusen-Hörspiel "Mord bei Gaslicht" bringt den Beinamen "Denkmaschine", den van Dusen sich selbst vergeben hat, ein wenig ins Wanken; zumindest, wenn man es mit heutigen Maßstäben vergleicht. Die Art und Weise, wie dieser Fall aufgelöst wird, erscheint mir in der Tat ein wenig trivial, insbesondere, wenn man erstmal nur nach dem "Wie ist es geschehen?" forscht. Das "Wer hat es getan?" ist zwar ein wenig komplizierter, aber ungleich interessanter, denn, wie auch bei
(1) Eine Unze Radium ist auch hier das Problem, dass man der Hörerschaft keine Stolperfallen in die Wege legt, wenn die Lösung selbst schon so schlicht zu erraten ist.
Dafür gefällt mir Friedrich Bauschulte absolut gut; er spielt den arroganten und angeberischen Protagonisten van Dusen mit Bravour. Auch Jürgen Thormann, der hier in der Rolle des Hausverwalters mitmitscht, spielt seine redselige, etwas enervierende Figur großartig. Natürlich sind die anderen Stimmgeber/innen nicht von minderer Güte, aber Figuren, die einem beim Hören ein wenig auf den Sack gehen, insbesondere, wenn es tragende Rollen sind, bleiben nunmal besser im Gedächtnis. So sind, neben Herrn Thormann und natürlich Klaus Herm als Hatch, mit dabei: Reinhard Kolldehoff, Wonfgang Condrus, Hans-Peter Hallwachs, Heinz Spitzner sowie Henz Weldel.
Die Idee mit dem Gaslicht ist sehr gut, und ist als Kriminalfall auch toll verpackt, nur ernüchtert es, dass die Auflösung letztendlich etwas zu simpel ist. 74% von mir.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
[unbekannt]
(2) Das sicherste Gefängnis der Welt
Erschienen: 2010
Dauer: 41:31»Nichts ist unmöglich!« meint Prof. van Dusen; ein intelligenter Mensch könne sich sogar aus einem schwerbewachten Gefängnis herausdenken. Sein Gesprächspartner, Gefängnisdirektor Ransome, nimmt ihn beim Wort. Eine Wette wird abgeschlossen, und van Dusen findet sich in der Todeszelle wieder, in Einzelhaft, unter verschärften Bedingungen. In einer Woche muss er in Freiheit sein. Natürlich gelingt ihm das fast unmögliche Unterfangen. Wie er es anstellte, mit welchen Tricks und Täuschungsmanövern er Gitter und Mauer überwand, das enthüllt er dem verblüfften Ransome bei einem exklusiven Champagner-Diner.Mein Kommentar: Gleich die zweite Folge ist für mich ein kleines Highlight, und wäre mir persönlich als "Folge 1" lieber gewesen. Denn die Aufgabenstellung um die Wette, dass van Dusen sich aus einer perfekt abgesicherten Gefängsniszelle befreien kann, ist schon für sich allein genommen sehr, sehr spannend, wird aber mit jeder weiteren Hörspielminute immer interessanter.
Van Dusen sammelt Fakten, Fakten, Fakten, beschreibt nach und nach, was er sieht, aber nur selten, was er gerade denkt, oder welche Ideen er hat, wie er freizukommen gedenkt. Man muss sich durch genaues Hinhören und viel Aufmerksamkeit selbst erschliessen, welche Alternativen es gibt, und man vernimmt allmählich, durch Monologe und Dialoge, was er schon alles probierte, und was wohl möglich oder unmöglich ist.
Etwas schade ist nur, dass van Dusen am Ende etwas zu weit vorausdenkt. Wie er freikommt, ist zwar logisch und verständlich erklärt, doch ist es bedauerlich, dass einige seiner Unternehmungen später nur nacherzählt werden, sodass man es sehr, sehr schwer hat, selbst auf die Idee zu kommen, wie er es vielleicht anstellen könnte. Nichtsdestotrotz bleibt die Idee selbst sehr, sehr clever und lösbar.
Die schon aus
(1) Eine Unze Radium bekannte "spartanische Produktion" greift auch hier wieder und bietet erneut grandiose Könner/innen der Sprechkunst: Friedrich W. Bauschulte, Klaus Herm, Georg Corten, Eva Manhardt, Dieter Ranspach und Ortwin Speer. Die Namen werden sicherlich nur sehr wenigen etwas sagen, aber dafür sind die dahinterstehenden Personen umso großartiger in der Ausübung ihres Berufes.
Super Folge, und für mich eine echt gut geeignete "van Dusen"-Kennenlernfolge; 87%!
Meine Wertung: 87%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
[unbekannt]
(1) Eine Unze Radium
Erschienen: 2010
Dauer: 38:27Aus seinem fensterlosen Labor, das von keinem Menschen betreten wurde und dessen einzige Tür unter ständiger Beobachtung stand, ist eine Unze Radium im Wert von drei Millionen Dollar verschwunden. Unmöglich! meint Prof. Dexter. Sein berühmter Kollege van Dusen ist indigniert. Sein Wahlspruch lautet: Nichts ist unmöglich - und so macht sich der große Kriminologe daran, das mysteriöse Geschehen aufzuklären. Komplikationen treten auf: Eine unbekannte Französin macht sich verdächtig, im Hafen wird eine Frau erstochen aufgefunden, die Spur führt ins Artisten-Milieu, zu einem geheimnisvollen Monsieur Bertrand...Mein Kommentar: Ich hatte ihn noch nie gehört, aber schon hin und wieder VON ihm gehört... Gehört von Augustus van Dusen, der Denkmaschine. Umso neugieriger war ich dann auch, als ich das erste Mal ein van-Dusen-Hörspiel hören sollte. Und ich bin sehr überrascht, wie gut es mir gefällt. Van Dusen ist Wissenschaftler, aber in den Hörspielen erleben wir ihn hauptsächlich als Hobby-Kriminologe. Und er rühmt sich, absolut jeden Fall lösen zu können, denn: "Für Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, genannt die Denkmaschine, ist nichts, wolhgemerkt nichts unmöglich", wie er selbst oftmals betont.
Van Dusen wird von Friedrich W. Bauschulte gesprochen, den einige Hörspieler/innen sicherlich aus den Hörspielserien Bibi Blocksberg oder Benjamin Blümchen kennen; vielleicht aber ja sogar von seinen anderen Arbeiten? Herr Bauschulte jedenfalls spricht den etwas mürrischen, überlebensgroß selbstbewussten, maßregelnden van Dusen großartig. Ein ums andere Mal ertappte ich mich dabei, wie ich van Dusen am liebsten durch den Lautsprecher gefragt hätte, ob er noch alle hätte... ...das heisst, Herr Bauschulte muss einiges richtig machen. ;)
Zweiter Protagonist ist Hutchinson Hatch - gesprochen von Klaus Herm. Hatch ist Journalist und guter Freund von Prof. van Dusen. Er fungiert quasi als Laufbursche, aber auch als Zuhörer van Dusens, wenn er seine Kriminalexpertisen durchführt. Ferner ist er Erzähler und somit Bindeglied zwischen Geschichte und Hörer/innen. Er ist sehr sympatisch und stets bescheiden.
Die Produktion selbst ist recht spartanisch gehalten, es gibt praktisch keine Geräusche und keine Zwischenmelodien, dafür aber ein Stimmenensemble, das wahrlich großartig ist, und hörbar noch aus der "alten Schule stammt"; was aber nicht verwundert, da diese Folge aus dem Jahre 1978 stammt. So hören wir also, neben Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm: Otto Sander, Lieselotte Rau, Rolf Marnitz, Franz Georg Stegers, Kurt Pratsch-Kaufmann und Herbert Weißbach. Hervorheben möchte ich besonders Klaus Miedel, da dieser den wohl meisten von uns am ehesten etwas sagen dürfte. Wir kennen ihn z.B. als Professor Zweistein (Jan Tenner), als Herrn Schmeichler (Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen), oder z.B. als Schraubzieris (Zeichentrick-Kinofilm "Asterix und Kleopatra"), bzw. aus vielen weiteren Nebenrollen diverser "Kiosk/Kiddinx"-Hörspielserien.
In "Eine Unze Radium" löst van Dusen den Fall um die gestohlene Unze (eine Unze entspricht ca. 28 Gramm) Radium. Gerade erst von Marie Curie entdeckt worden und - zur damaligen Zeit - immerhin gut 3 Millionen Dollar Wert. Der Geschichte dreht sich um nichts anderes, als um den Tatbestand selbst, und die erfolgende Aufklärung durch van Dusen und seinem Compagnon Hutchinson Hatch. Nicht unbedingt spannend im Sinne von "Gefahr im Verzug", aber dafür umso spannender in Bezug darauf, wie das Verbrechen verübt wurde. Denn man darf fleissig mitraten, bekommt hier und dort Hinweise geliefert und kann selbst auf die Lösung kommen.
Mir gelang das tatsächlich schon etwa zur Hälfte des Falls und war am Ende überrascht darüber, dass ich nicht falsch lag; aber vielleicht bin ich durch unzählige ???-Hörspiele vorbelastet und geschult genug, auf vielerlei Dinge zu achten, oder einiges für zumindest verdächtig zu halten. Insofern ist "Eine Unze Radium" als Einführungshörspiel sehr gut geeignet, da alles nötige Grundwissen über die Serie vermittelt wird, und der zu lösende Kriminalfall noch nicht allzu schwer zu lösen ist, wie ich finde.
Noch kein Highlight, aber gewiss eine gute, solide Einstandsfolge, für die ich eine 76%-Wertung zücke.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
Jack Slaughter
(11) Im Haus des Todes
Erschienen: 2010
Dauer: 1:01:15Ein Freizeitpark öffnet in Jacksonville seine kitschigen Tore. Mr. Happy will mit Happyland Freude schenken und Glück verbreiten. Doch ein heimtückischer Fluch verändert ihn. Er hat urplötzlich wahnsinnigen Hunger auf wahrlich herzhafte Speisen. Als immer mehr Menschen verschwinden, wird Jack Slaughter zu Hilfe gerufen. Der Albtraum aller Monster soll den kauzigen Kannibalen finden und zur Strecke bringen. Oder kann Jack den Menschenfresser etwa retten?Mein Kommentar: Jetzt kam neulich diese neue Slaughter-Folge bei mir an, und ich habe sie mir sofort einverleibt - habe ja auch schon wieder lange genug darauf gewartet. Jetzt habe ich die Folge mehrfach durchgehört und ich fragte mich wirklich, ob es glaubwürdig wirkt, wenn ich schon wieder eine Traumwertung vergebe - ist die Serie denn wirklich sooooo gut? Was soll ich machen?
Aber drauf gepfiffen! Die Serie IST halt so gut, und ich finde die neue Folge erneut super. Der Stilmix aus Humor und "Quasi-"Grusel ist unverändert, die Produktion auch. Einzig stört mich ein wenig, wie mir beim letzten Anhören bewusst wurde, da "der Endkampf" mit Mr. Happy ein wenig simpel daherkommt, dass Professor Doom immer noch nicht so 100%ig aus dem Quark kommt. Als Hauptnemesis könnte er ruhig auch mal langsam eine von langer Hand geplante Aktion bringen, die Jacksonville und unser Slaughter-Trio vor eine fast aussichtslose Situation stellt, die erst durch einen genialen Einfall beseitigt werden würde, nachdem Doom auf viele andere Einfälle bereits mit Leichtigkeit reagieren konnte. SOWAS fehlt eigentlich mal - gern auch als Drei- oder Vierteiler. :)
Dafür ist dieses Mal der Humor ohne Beanstandung, finde ich. Naja, einzig vielleicht der kleine Muffin-Witz von Doom. Aber darüber kann man hinwegsehen, weil das Ganze nicht mal 10 Sekunden dauert. Und ausserdem erfahren wir wieder ein wenig mehr über Jacks Ahnengalerie und das "Mann-Frau-Dilemma" der Tochter des Lichts.
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
Die drei ???
...und der dreiTag
Erschienen: 2010
Dauer: 3:36:55Kann ein und derselbe Tag dreimal völlig unterschiedlich verlaufen? Kann ein unscheinbares Detail wie ein Colaglas darüber entscheiden, wie sich alle weiteren Geschehnisse entwickeln? Erlebe, wie Justus, Peter und Bob auf den unheimlichen Fluch der Sheldon Street, den bedrohlichen Fremden Freund und die mysteriösen Zeichen der Ritter stoßen - und zwar zeitgleich am selben Tag! Drei Geschichten von drei Autoren führen dich dreimal durch einen Tag, wie er unterschiedlicher nicht verlaufen könnte. Die drei ??? x 3!Mein Kommentar: Ich habe dieser Veröffentlichung sehr, sehr entgegengefiebert. Das zugrundeliegende Konzept, das Europa bereits lange vorher durchsickern liess, war sehr vielversprechend. Und dass man drei ehemalige "DiE DR3i"-Autoren dafür in die Pflicht nahm, machte die Sache ebenfalls spannend: Waren diese Fälle nur der Versuch, alte "DiE DR3i"-Überbleibsel unbeholfen zusammenzumixen, um sie unter dem Banner "Die drei ???" noch veröffentlichen zu können?
Nun habe ich diese Dreier-Folge mehrere Male gehört, und bin sehr überrascht, dass ich verdammt zufrieden damit bin. Das beginnt schon damit, dass der dreiTag voller - und ich meine voller! - Anspielungen zu alten ???-Folgen ist, und auch zu mehreren anderen Europa-Hörspielserien; wenn man sich auskennt, gibt es echt viel zu entdecken. Sascha Draeger und Rhea Harder spielen quasi stark überzogene TKKG-Versionen von Tim (macht einen auf "Ich leg mit Karate alle auf die Matte"-Großmaul) und Gaby (beschwichtigt "Tim" sozusagen). Maud Ackermann spielt eine frappierend ähnliche "Fünf-Freunde"-Person namens Georgina. Peter bringt einen F-Spruch in bester "Funk-Füchse"-Manier (was geschickt verquickt wurde mit einem Schreibmaschinenfehler eines anderen dreiTag-Zeitstrangs). Der Meadow-Fresh-Eiswagen (kennen wir aus
(16) ...und der Zauberspiegel) taucht in jedem Zeitstrang auf, Dick Perry mischt mit (kennen wir seit
(104) Gift per E-Mail), Dr. Helprin (aus
(83) Meuterei auf hoher See bekannt) wird erwähnt, dass die drei ??? schon lange nicht mehr wirklich ihre "?"-Malkreide benutzten, kann man auch heraushören. - und das waren nur die offensichtlichsten Nennungen. Würde ich mehr nennen, spränge dies den Rahmen dieser Rezension - ausserdem sollt Ihr ja auch was zu entdecken haben! :)
Aber es gibt auch ein paar Dinge, die man vielleicht gar nicht so wirklich wahrnimmt, und um Euch nicht die Freude der Entdeckung zu nehmen, auch hier nur einige wenige Beispiele. 1) Die Farbcodes der CDs sind vertauscht: Justus hat weiss, Peter hat blau und Bob hat rot. Und das ist weder ein Versehen oder ein Presswerkfehler, sondern Absicht, denn eigentlich hat Bob wirklich das zweite Fragezeichen und Peter eigentlich das dritte. Dass das kein Versehen ist, wird auch deutlich, dass in einem dreiTag-Zeitstrang Bob mit seiner Kreide malt, die rot ist (und nicht blau!). Wieso das so ist, werden Hardcore-Fans sicherlich genau wissen (es hängt mit dem USA-Ursprung und dem deutschen Markenzeichen "Die drei ???" zusammen)... 2) Eine Frau, die im dreiTag vorkommt, heisst "Chloe Smathers" (einen Mr Smathers kennen wir aus
(14) ...und das Bergmonster). Das könnte natürlich nur einfach irgendein Name sein, aber da diese Dreier-Folge so vollgepackt ist mit Anspielungen, glaube ich einfach nicht daran!
Weitere Entdeckungen der angenehmen Art erlebt man, wenn man die Sprecher/innen hört, bzw. wenn man die Inlays studiert und sich die Namenslisten anguckt - im wahrsten Sinne des Wortes ein O-h-rgasmus! Beispiele gefällig? Henry König, Jürgen Thormann, Douglas Welbat, Rolf Schenker, Jörg Gillner, Tobias Meister, Regina Lemnitz, und noch many, many more! Der absolute Wahnsinn! Vorallem, weil es nicht einen einzigen Patzer gibt. Die Leistungen aller Stimmgeber/innen sind allesamt erste Hörspielsahne!
Aber genug geschwärmt. Es muss doch auch etwas zu Maulen geben. Ja, das gibt es - bei den eigentlichen Stories als solche nämlich. Doch auch hier will ich vorab klarstellen, damit ich nicht missverstanden werde: Alle drei Zeitstränge sind gut miteinander verzahnt. Denn in jedem Zeitstrang wird durch Kleinigkeiten irgendwie der Bezug zu den anderen Zeitsträngen genommen. Sehr schön, auch, dass, obwohl der "dreiTag" vollgepackt ist mit Stimmbrillianz, Anspielungen und Verzahnungen, keiner der Fälle seinen Faden verliert, und dass es auch niemals so wirkt, als mute man den Hörern/innen zuviel zu. Im Gegenteil: All die "versteckten Fanfreuden" sind so eingewickelt, dass man jeden Zeitstrang auch völlig für sich ganz allein hören kann, ohne, dass am Ende irgendwas fehlen würden, oder man glaubt, nicht mitgekommen zu sein. Allein DAS zu bewerkstelligen, muss für die Autoren, die Projektleitung und die Regie unglaublich viel Arbeit gewesen sein. Und dass das so geglückt ist: Ich ziehe meinen Hut!
Aber nun gut, ich meckere jetzt endlich auch ein wenig!
Beim (J)-Fall wirkt mir der seltsam aufgezwungene Pager von Mr Dawson viel zu konstruiert (er bekam mehrfach eine klare Abfuhr, lässt aber einfach nicht locker und bietet seinen Pager an...). Schon bei dieser Szene wusste ich, dass der Pager am Ende des (J)-Falls in einer Notlage hilfreich sein sollen wird - und ich hatte leider recht. Hier hätte ich mich sehr gefreut, wenn man mich auf's Glatteis geführt hätte - schade, dass der Pager der Hörerschaft allzu offensichtlich aufgedrängt wird. ...aber ok, so schlimm ist das nicht, und der (J)-Fall ist ansonsten wirklich gut. Ausserdem ist Justus mal nicht derjenige, der zum Schluss im Alleingang die gesamte Lösung erdacht hat und nun runterleiert. Blöd darum, dass Gabbin sich selbst ans Messer liefert, ohne einen wirklichen Grund dafür gehabt zu haben. Fazit: (Fast) alles richtig gemacht! Guter Fall, 73%.
"Offensichtlich" bringt mich zum (P)-Fall. Der könnte sehr, sehr spannend sein, doch bereits das "Kuchen-Gespräch" zwischen Peter und seiner Mutter lässt stark aufhorchen - und es gibt nicht genug Verdächtige, die der Autor ins Spiel bringt. Um dann jedweden Zweifel bei der Hörerschaft zu beseitigen, wird in der 34. Hörspielminute vollends glasklar, was eigentlich los ist. Es wirkt immerwährend, als laufe Peter die ganze Zeit durch einen Wald, und bestehe stoisch darauf, hier keine Bäume zu finden; das wirkt mehr als nur naiv, um nicht zu sagen: total bescheuert. Kein Bisschen spannend - könnte es aber eigentlich sein! -, doch durch den sauber pointierten Humor in den Dialogen sehr unterhaltend. Was aber von dem ???-Casting zu halten sein soll...? Fazit: Gute Idee, schlapp umgesetzt - noch ausreichend befriedigender Fall, 60%
Als Drittes noch der (B)-Fall. Hier habe ich eigentlich nichts zu bekritteln, ehrlich gesagt. Zwar kein Super-Duper-Oberknaller, aber eine von den besseren ???-Stories auf jeden Fall. Nachvollziehbar, keine Längen... Insgesamt für mich der "beste" Zeitstrang des dreiTag-Packages. Fazit: Richtig guter Fall, 84%.
Bleibt mir abschliessend nur noch zusammenzufassen: Der (P)-Zeitstrang schwächelt etwas, wenn es um die Glaubwürdigkeit seiner Story geht, doch reiht auch er sich nahtlos in meinen ansonsten durchweg sehr positiven dreiTag-Gesamteindruck ein. Im Gegensatz zu so manch anderen ???-Folgen der letzten 2-3 Jahre (heute ist Anfang Oktober 2010), wird der dreiTag bei mir noch so einige Male rotieren. Meinen aufrichtigen Dank, Europa! Habt Ihr sehr, sehr gut gemacht. Kaufen, liebe ???-Fans, unbedingt kaufen!
Meine Wertung: 92%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
TKKG
Hai-Alarm im Aquapark
Erschienen: 2010
Dauer: 49:50Vergnügen pur! Der neu eröffnete Aquapark in der Millionenstadt ziehen nicht nur TKKG in seinen Bann! Als skrupellose Verbrecher ihn als Versteck nutzen, beginnt ein wahres Katz- und Mausspiel. Eine geheimnisvolle Schatzkarte taucht auf. Führt sie zum Versteck der Diebesbeute? Alles wird zur Nebensache, als im Unterwassertunnel das Panzerglas zerbricht, hinter dem ein weißer Hai angriffslustig seine Zähne fletscht!Mein Kommentar: Wow! Echt eine solide Sache, die Europa hier abliefert. Hätte ich nicht gedacht, bei einer Folge, die ausserhalb der Serie läuft. Sprich: Keine Nummerierung vorweist. Denn im Gegensatz zu den sonstigen TKKG-Sonderhörspielen wird hier nämlich nur eine "ganz normale" TKKG-Geschichte erzählt, die nicht künstlich ein Gewinnspiel oder ähnliches eingeflochten bekam.
Und auch diese "Geschichte" geht voll in Ordnung. Sogar mit einem Überraschungsmoment wartet sie auf: Gaby widerspricht Tim, der sofort loslegen will, und erzählt ihm nochmal von dem Versprechen, dass sie ihrem Vater gaben - und Tim sieht es ohne zu Maulen ein! ...aber dafür wird das auch nur kurze Zeit später leicht relativiert - durch Tim, natürlich! ;)
Ich verstehe nur nicht, warum der Fokus im Titel so sehr auf den Hai gelegt wird, und sogar der Klappentext geht munter drauf ein, sogar von einem "angriffslustigen Zähnefletschen" ist die Rede, obwohl darüber im Hörspiel kein einziges Wort verloren wird.
Das ist das Einzige, was wirklich negativ ist. Der Rest ist glaubhaft gemacht und die Produktion des Hörspiels vermittelt tatsächlich so eine Art "Freizeitpark"-Ambiente - die Körting hat's eben drauf! ...wenn man von dem wirklich lächerlich unnatürlich klingenden Maschinengewehrgewitter absieht, hehehe! ;)
Um zum Abschluss zu kommen: Natürlich ist das hier kein Haben-Muss-Hörspiel. So gut ist es nicht. Wenngleich man bei einem Kauf aber auch nichts falsches tut. Problematisch ist wohl eher, dass dieses Hörspiel exklusiv bei Tchibo zu kaufen ist - nirgends sonst. Dort ist es in einer Zweier-CD-Box mit Folge (159) Böses Spiel im Sommercamp zu 9,99? verbandelt. Allerdings wird dieses Paket nicht ewig im Angebot sein (jetzt ist es Anfang Juni 2010), weshalb TKKG-Sammler/innen schnellstmöglich zulangen sollten, bevor sie in einigen Wochen/Monaten bei Online-Auktionshäusern enorme Summen zu zahlen haben. ;)
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
TKKG
(169) Tatort Dschungel
Erschienen: 2010
Dauer: 47:25Irgendetwas geht im "Dschungel-Land" nicht mit rechten Dingen zu. TKKG geraten bei ihrem Ausflug zur Eröffnung des Vergnügungsparks mitten in ein Nest aus Feindseligkeiten, Erpressung und Entführung! Verschlüsselte Botschaften sorgen für Aufregung und Tim, Karl, Klößchen und Gaby haben alle Hände voll zu tun, um herauszufinden wer den Parkbesitzer Herrn Wild erpresst. Können die vier rechtzeitig eingreifen, bevor der Erpresser seine heimtückische Drohung in die Tat umsetzt?Mein Kommentar: Der Anfang erinnert mich immer sehr stark an
...und das Riff der Haie von Die drei ???. Demonstranten, Parolen... Doch die Idee und das Ziel der Demo sind sehr löblich, wieso latschen TKKG eigentlich nur daran vorbei? Die sind doch sonst so pflichtbewusst und eifrig?
Seltsam auch Klößchens auf einmal vorhandene panische Angst vor Schlangen. In bereits mehreren Abenteuern stand er diesen schon häufiger - und leibhaftig - gegenüber. Um nur 2 Folgen als Beispiel zu nennen: (8) Auf der Spur der Vogeljäger und
(18) Hexenjagd in Lerchenbach - wie kommt's, Herr Minninger? :)
Etwas komisch finde ich zudem das System mit der Schnitzeljagd. Wenn es um Komplizen, bzw. um eine Forderung geht, warum knallt man diese den Personen nicht gleich um die Ohren? Aber das ist eher eine Storyschwäche, als ein echtes K.O.-Kriterium, weil ich die aktuellen TKKG wieder gut leiden kann, und diese Folge in dieselbe Kerbe haut: Vier Kids, die ein Abenteuer erleben, ohne immer alles besser zu wissen oder alle auf die Matte zu knallen - allerdings hat Minninger leider nicht darauf verzichten können, Tim beinahe in eine "Notwehrsituation" und Drohhaltung zu bringen. War das nötig?
Summasummarum gibt's eine solide 70%-Wertung...
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)