Rezension vom: 10.09.2023
TKKG
(229) Auf den Schwingen des Totenvogels
Erschienen: 2023
Dauer: 57:45Während der Dichter Dante Dannewitz in der Bibliothek der Kleist-Villa seine düsteren Verse vorträgt, werden aus dem Safe im Schlafzimmer die wertvollen Familienjuwelen gestohlen. Am nächsten Tag nehmen Tim, Karl, Gaby und Klößchen die Spur in der Nachbarschaft der Familie Sauerlich auf. Sie rekonstruieren den Tathergang, legen verdeckte Motive frei und haben bald drei verdächtige Personen ausfindig gemacht. Aber ob unter ihnen wirklich der Täter ist? Wie sich herausstellt, muss Tim erst noch seine größte Angst überwinden, bevor die vier Detektive den kniffligen Fall lösen können.Mein Kommentar: Bevor ich über den Fall sprechen will, möchte ich zuerst diese wirklich oberlangweilige Neu- und Komplettumgestaltung des Layouts schelten. Da fehlt jede Identität und jede Form von Erkennungsmerkmal - selbst im Innenteil bei der Namensliste. Man sieht förmlich die gestrichelten Ausrichtungslinien auf dem Photoshop-Canvas. Damit ich nicht missverstanden werde: Das Covermotiv ist ganz okay, ich beklage allein das gesamtheitliche Layout, sowie den neuen Blauton! Im Innenteil gibt's dann noch einen im kindhaften Comicstil gehaltenen, lächelnden Cartoon-Oskar, mit Kopfhörern auf... Ich dachte, dafür gäb' es TKKG Junior?
Dieser Fall besteht zu zwei Dritteln aus Sherlock-Holmes-Anleihen. TKKG stehen überall immer nur dabei und kriegen allerlei Aussagen mit. Passieren tut aber eine ganze Weile überhaupt nichts. Es wird geredet und TKKG und wir hören dabei zu. Ja gut, ein paar Fakten werden schon genannt, aber ich muss wieder einmal die fehlende Abenteuerlichkeit der frühen TKKGs anmahnen. Erst im letzten Drittel gibt's dann endlich einmal Bewegung. Es passiert doch tatsächlich was. Nicht viel, aber immerhin. Tim hängt sich sogar an einen Heißluftballon. Wobei sich seine "Schwäche" offenbart.
Ja, wirklich. Tim hat Angst vor Höhen - und/oder dem Fliegen, so ganz eindeutig wird das nicht geklärt. Doch Tim hat sich erstaunlich schnell wieder im Griff und erklärt tapfer (ich paraphrasiere!), er hat sich vorher noch ein wenig was angeguckt, und war deshalb darauf vorbereitet. Da musste ich dann schon schmunzeln, ja, gar glucksend lachen. Tim ist nicht nur ein Sofort-Meister jeder Sportart auf dem Erdenrund, dem es gelingt, 100 Hobbies gleichzeitig unter einen Hut zu kriegen, nein, er ist sogar dann übermenschlich gut, wenn es darum geht, eine Phobie in den Griff zu kriegen. Ach ja, der gute, alte Super-Tim... Und, am Rande: Ich frage mich, warum Klößchens Vater auf einmal Kurt heißt, und nicht mehr Herrmann.
Die Produktion ist gewohnt gut, die Story gerade noch akzeptabel, mit zarter Tendenz zum gleichgültigen Achselzucken, weil viel zu spät was passiert. Doch selbst dann, oben in der Luft, verbleibt es letztlich bei einem Tatgeständnis aus Phobie und lauten Rufen.
PS: Das Layout... Wirklich!?
PPS: Und der Titel ist erneut zu vielversprechend und nur so gerade eben noch hinerklärt! Hauptsache, der Titel ist spannend.
Meine Wertung: 55%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.08.2023
Die drei ??? gelesen von...
Kai Schwind liest "...und das Bergmonster"
Erschienen: 2023
Dauer: 3:50:45Das neue Abenteuer, das Justus, Bob und Peter zu bestehen haben, fängt ganz harmlos an: mit der Suche nach einem Schlüssel. Doch bald schon häufen sich verdächtige Vorgänge, und ihre Ermittlungen wollen nicht vorangehen. Das Geheimnis um das grauenvolle Bergmonster scheint unlösbar. Fast wäre alles zu spät... Mein Kommentar: Kai Schwinds Name ist im Mainstream praktisch unbekannt. In Hörspielkreisen kennen ihn viele wohl am ehesten durch "Die Ferienbande". Und, wenn man etwas auf Zack ist, weiß man sicherlich auch, dass er unter anderem bei Die drei ??? auf verschiedene Weise mitwirkte (beispielsweise bei den Live-Touren als Autor). Umso mehr verwundert es mich, dass Kai Schwind nicht deutlich bekannter und sehr viel häufiger in Produktionen zu hören ist. Denn: man, ist der gut!
Selbst die Rollen von Patrick und Kenneth klingen zwar ähnlich, aber dennoch leicht unterschiedlich, alle Rollen klingen durchweg glaubhaft, doch ganz besonders seinen Mr. Smathers nehme ich ihm voll und ganz ab. Vor allem die Szenen, in denen Smathers erklärt, dass er mit den Tieren befreundet ist, sie ihn verstehen und wie sehr ihm es gegen den Strich geht, dass die Menschen Tieren und Natur soviel Schaden zufügen. Diese Augenblicke gestaltet Schwind so authentisch, dass ich fast wünschte, Smathers würde noch ewig seine Überzeugungen in Worte fassen oder irgendwem Standpauken halten. Auch Tempo und Prononcierung - zu jeder Zeit klasse!
Der Fall selbst ist natürlich ein Klassiker und stach schon immer auch deshalb hervor, weil ja nie aufgeklärt wurde, was es nun mit diesem Bergmonster auf sich hatte. Natürlich wurde auch Das Bergmonster als Hörspiel seiner Zeit gekürzt, und funktioniert im Großen und Ganzen auch so noch erstaunlich gut. Doch fällt im direkten Vergleich mit dem (Hör-)Buch eins deutlich auf: Mr. Jensen und Mr. Smathers rücken mehr in den Vordergrund. Sie könnten irgendwie in dieser Sache mitmischen, statt einfach nur Teil des Ensembles zu sein (wie ja mehr oder weniger im Hörspiel).
Tolles Hörbuch. Ob man ???-Fan ist, oder einfach Lust auf einen gut gemachten Krimi/Detektivfall hat.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.08.2023
Die drei ???
(223) ...und der Knochenmann
Erschienen: 2023
Dauer: 1:19:59Eine Frau verschwindet nach einem Erdbeben plötzlich spurlos. Was ist mit ihr geschehen? Die drei ??? begeben sich auf eine gefährliche Suche. Die junge Schneiderin Maya erscheint nicht zur Arbeit am Camelot Theatre. Justus, Peter und Bob haben den Verdacht, dass das Rätsel, das die Theaterleitung veranstaltet, etwas damit zu tun hat. Denn ein hohes Preisgeld ist zu gewinnen. Ist des Rätsels Lösung auch die Spur zu Maya? Die drei Detektive ermitteln, während erneut die Erde bebt...Mein Kommentar: Hmmmm, hmmmm, hmmmm... Der Titel ist abermals reines Marketing. Also ja, ein Knochenmann kommt so irgendwie schon vor, er spielt aber praktisch keinerlei Rolle. Das fällt aber beinahe gar nicht auf, weil diese Story so aufgeblasen und komplex ist, dass man irgendwann den Faden verliert. Selbst mitraten kann man nicht, eben, weil es diverse Komponenten gibt, die nicht für Ohren hörbar sind, aber am Ende als eigentlich völlig logisch aus dem Hut gezogen werden.
So ist es beachtlich, dass die CD-Fassung bis an den Rand gefüllt ist (79:59!), aber ebenso ist dann unverständlich, warum der Fall so überladen wirkt. Klar, es ist ein Balanceakt, einerseits das Buch möglichst optimal abzubilden, andererseits aber dennoch gerade soviel zu kürzen, dass nichts wichtiges fehlt und alles nachvollziehbar bleibt. Aber bei 80 Minuten eher mäßig nachvollziehbarer Spielzeit, hätte man vielleicht doch lieber 50 oder gar 40 Minuten anpeilen und die Geschichte verständlicher machen sollen.
Mir fiel nämlich gerade hier auf, wie oft die moderneren ???-Hörspiele 60 oder noch mehr Minuten andauern, aber vieles erst ganz am Schluss, zumeist durch Justus' Monologe, erwähnt wird, so, als wäre doch alles die ganze Zeit vollkommen klar gewesen. Wieso also nicht eher unwesentliche Dinge streichen oder zusammenfassen, und auch am Ende nicht 10 Minuten dafür verbaseln, dass Justus alles nochmal nacherzählt und allerlei Krimskrams ausplaudert, von dem man vorher nicht das Geringste wusste. Im Besonderen hier, bei ...und der Knochenmann, ist es bedauerlich, denn es gibt durchaus nicht wenige Elemente, die aufhorchen lassen und Spaß machen; leider überdauern sie zusammenaddiert nur knapp die Hälfte der Gesamtspielzeit.
Die Sprecher/innen machen einen guten Job, die Musiken gehen auch völlig in Ordnung. Die Produktion gibt sich also nur in sofern die Blöße, als das sie die 80 Minuten nur teilweise unterhalsam gestalten kann. Um mal die Plattitütenkarte zu zücken: Manchmal ist weniger mehr! :)
Meine Wertung: 54%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.08.2023
TKKG Junior
(28) Tatort Zirkus
Erschienen: 2023
Dauer: 53:06Tim möchte seiner Großtante Erna an einem ganz besonderen Tag eine ganz besondere Freude machen und lädt sie, zusammen mit seinen Freunden, in den Zirkus Rivaldi ein. Tante Erna war als junge Frau selbst Zirkusartistin und ist auf einem Elefanten geritten! Obwohl Gaby das eigentlich nicht so toll findet, will sie der alten Dame nicht die Freude verderben. Doch als die Zirkusdirektorin ihre Hauptattraktion, die Elefantendame Rosi, ankündigt, passiert etwas völlig Unerwartetes: Rosi ist spurlos verschwunden! TKKG übernehmen den Fall und machen sich auf die spannende Suche nach Rosi - bei der sie eine wahrhaft "elefantöse" Überraschung erleben...Mein Kommentar: Gleich zwei Benjamin-Blümchen-Anspielungen in einem Hörspiel. Zuerst kommen ein Elefant und der Name Karl vor, und dann schreit Klößchen doch tatsächlich "Töröö!"-Rufe durch die Gegend, um nach der guten Rosi zu suchen. Wie die darauf aber reagieren soll, wenn jemand herumbrüllt...? Aber dass genau das im Grunde nur ein Aufhänger sein würde, die jungen TKKGs voll in die Lösung des Falls zu schubsen, ist ohnehin klar.
Und dann kommt wirklich jemand, beklagt den Lärm und meint indirekt doch allen Ernstes, Elefantentröten klänge wie ein menschengemachtes Blasinstrument. Da fiel ich doch echt vom Glauben ab! Ich dachte zuerst ja noch, man spiele absichtlich so falsch, um das Tröten zu überdecken, aber nein, Rosi war gemeint. Naja...
Schräg mutet auch an, dass Elefantendame Rosi der Star des Zirkus' sein soll. Das Argument, man hänge an dem Tier und hätte es gern wieder, hätte ich nachvollziehbarer gefunden, als das. Ich meine, wenn Rosi sprechen könnte, oder sowas, aber was wird Rosi schon anders machen, als andere in einem Zirkus lebende Elefanten? Vermutlich im Kreis laufen, auf sich reiten lassen, auf Podeste steigen... Gewiss eine Leistung, aber nichts Besonderes aus Sicht von jenen, die einen Zirkus besuchen. Und am Ende geht mir auch die Lari-fari-Auflösung etwas auf den Keks. Wirkt sehr konstruiert, zumal die Lösung zu weiten Teilen schon sehr früh verraten wird - warum bloß?
Worauf ich hinau will: Mir ist bewusst, dass TKKG Junior vornehmlich für jüngeres Publikum gedacht ist. Und zum Beispiel ein Abenteuer, verbunden mit einer Elefantensuche auf Zirkusterrain, könnte passen. Doch wie es hier hingebogen wurde, naja... ...auch Kindern als Publikum darf man ruhig ein wenig was zutrauen. Nicht zu vergessen, dass meine Generation in den 70ern und 80ern auch mit 5-6 Jahren, oder noch nicht allzu viel älter, Die drei ???, TKKG und Co. gehört haben, ohne überfordert zu sein.
Die Leistungen aller Sprecher/innen sind gut bis sehr gut. Doch mit der Anmerkung versehen, dass die vier Hauptstimmen selbst für ihre Verhältnisse zu fröhlich und verlacht und verkichert klingen. Produktion gut, Fall okay, Story deutlich zu simpel gestrickt.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt) Rezension vom: 19.07.2023
TKKG
(228) Das Geld, das niemand wollte
Erschienen: 2023
Dauer: 1:05:36Tim, Karl, Klößchen, Gaby und natürlich Hund Oskar verbringen einen sommerlichen Badetag am Moorsteiner See. Am Ufer präsentiert Karl seinen Freunden seine selbstgebastelte Abhörwanze, die mitgelauschte Audiosignale direkt auf sein Smartphone überträgt. Er bringt das winzige Ding an Oskars Halsband an und Gaby schickt ihren Hund durchs dichte Schilf zur nächsten Badebucht. So werden TKKG Ohrenzeugen eines befremdlichen Dialogs über ein mögliches Verbrechen. Mehr noch: Wenig später finden TKKG einen Rucksack voll Geld im Schilf - Geld, das keiner der Badegäste haben will. Nicht einmal der, dem es offensichtlich geklaut wurde. Die vier Detektive stehen vor einem rätselhaften Fall.Mein Kommentar: In den ersten Minuten finde ich Gaby recht affektiert, um nicht zu sagen, latent nervig. Ihre keck-kesse, scherzhafte Art wirkt bemüht und mild anstrengend. Etwas merkwürdig ist ebenfalls, dass ausgerechnet Gaby einstimmt, eine Testlauschaktion durchzuführen. Jenes Kriminalkommissartöcherlein, dass sonst wegen jedem achtlos auf den Bürgersteig ausgespuckten Kaugummi ein Aktenzeichen bei Gericht eintragen lässt, bejaht ohne mit der Wimper zu zucken, eine Abhöraktion. Es sei ja nur ganz kurz, erklärt Karl.
Dann die Frage, woher weiss Oskar, wohin oder zu wem er soll, beziehungsweise, wo er stehenbleiben oder wann er wieder zurückkommen soll? Als man dann aber akustisch bezeugt, dass Oskar unsanft behandelt wird, stört sich Gaby nicht sonderlich daran, dass ihr Oskar Grund hatte aufzujaulen, sondern daran, dass solcherlei Tat strafbar ist, also der Polizei bekannt gemacht werden sollte. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass SIE sich sonst strafbar macht. Wegen unterlasserner Anzeigenerstattung, oder sowas... Ja, der moralische Kompass ist vielleicht nicht ganz auf der Höhe, aber der juristische ist dafür doppelt intakt.
Während der gesamten über 60 Minuten gibt es noch mehrere solcher Dinge, die zu bemerken möglich sind, doch wenn es gelingt, sich nicht besonders daran zu stören (schließlich ist das TKKG, nicht wahr - sonst hätten wir alle bereits nach 5 Folgen aufgehört, denen zuzuhören), wird ganz gut unterhalten. Im Kern sind die größeren Zusammenhänge nämlich nachvollziehbar und verlaufen ausreichend umwegig, sodass man schon wissen möchte, wie's ausgeht, und man sich auch mit der Auflösung zufrieden geben kann. Dass man nicht durch und durch gebannt ist oder man wirkliche Freude am Hörspiel hat, ist den bereits genannten Ungereimtheiten geschuldet. Insgesamt klappt es, aber bei den Details summieren sich die Augenroller. Da ich nicht spoilern möchte und vieles gleich beim ersten Hören ohnehin offensichtlich und nicht gar zu störend ist, verkürze ich meinen Sermon.
Die Produktion ist wunderbar gelungen, die Sprecher/innen liefern saubere Arbeit. Nur Rhea Harders Gaby geht mir am Anfang des Hörspiels auf den Keks.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.05.2023
TKKG Junior
(27) Abrechnung in der Westernstadt
Erschienen: 2023
Dauer: 52:09Tim hat bei einem Gewinnspiel ein Wochenende für vier Personen in einer Westernstadt gewonnen. Klar, dass Karl, Klößchen, Gaby und Oskar mitfahren, verstärkt durch Herrn Sauerlich. Beim Goldwaschen, Zielschießen und Bullenreiten haben die Juniordetektive den Spaß ihres Lebens - bis eine Gruppe Banditen in die Stadt reitet und beginnt, ihr Unwesen zu treiben. TKKG heften sich an die Fersen der Bösewichte und geraten schon bald in höchste Gefahr...Mein Kommentar: Ich erinnerte mich schon beim Lesen des Folgentitels an TKKG-Folge
X7 antwortet nicht, die ja auch einen Westernstadtbezug hat. Ob es sich hierbei um eine bewusste Reminiszenz handelt?
Klößchens Hartnäckigkeit gefällt mir sehr gut, er lässt einfach nicht locker und macht mehrfach deutlich, dass er nicht aufgeben werde - schließlich gehe es um seine Schokolade. Dass das Setup aber sehr gestellt ist, ist direkt klar. In dem Moment, wo angekündigt wird, "Wenn Sie ausgeraubt werden, spielen Sie einfach mit, Sie bekommen später alles wieder zurück.", weiß man "Ja, klar, wetten, die werden gleich WIRKLICH ausgeraubt!?"...
Ebenfalls, so sehr mir diese Folge Spaß bereitet, weil das Setting echt toll eingefangen wurde, aber wieso lässt man sich darauf ein, will die Gäste anlügen und es dadurch nur noch schlimmer machen, und verlässt sich dann auch noch darauf, dass die Kinder es schon auflösen werden? Ich meine, natürlich, es ist ein Kinderhörspiel, aber hey, es wird so oft auf Realität gepocht und Dinge werden erläutert, wieso hofft man also frohen Mutes darauf, dass vier Kinder das Ding schon schaukeln werden? Hätte man es nicht so drehen können, dass man den Gästen eingesteht, dass sie gerade eben wirklich beraubt wurden, aber die Polizei wurde bereits verständigt, und TKKG ermitteln einfach schon mal drauf los, oder etwas in der Art?
Die Produktion ist top, keine Frage, die Sprecher/innen liefern gewohnt hochklassig ab. Nur sind mir Junior-TKKGs in den fröhlichen Momenten immer noch viel zu ausgelassen und herumalbernd-scherzend. Das könnte man bitte endlich noch abstellen, denn es wirklich für mich leider nicht aufrichtig.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.05.2023
Die drei ???
(222) ...und die Gesetzlosen
Erschienen: 2023
Dauer: 1:16:55Peter wird in der Rocky Beach Highschool unfreiwillig Zeuge eines dubiosen Telefonats. Hat seine Lehrerin Amanda Blunt ein dunkles Geheimnis? Als die unscheinbare Frau dann auch noch verdächtige Utensilien in ihr Auto packt und losfährt, nimmt Peter die Verfolgung auf. Natürlich nicht ohne seine beiden Freunde zu informieren. Die drei ??? begeben sich auf einen gefährlichen Roadtrip durch die verlassene Prärie. Hoffentlich wird ihnen diese Fahrt nicht zum Verhängnis...Mein Kommentar: Echt spannend, was hier geboten wird. Alle beteuern, auf der richtigen Seite zu sein. Wer also lügt hier und wer sagt die Wahrheit? Ein Motiv hätten sie ja irgendwie alle, und das Katy Karrenbauer und Till Hagen mitsprechern, macht es umso verlockernder, ihnen vom Fleck weg zu misstrauen; wo doch beide in der Regel die eher bärbeißigen bis bösen Gestalten mimen; die haben beide bestimmt Leichen im Keller... oder doch nicht!? Nun, viel mehr will dazu auch lieber gar nicht schreiben, denn sonst spoilere ich unnötigerweise.
Allerdings ist seltsam, dass Justus versessen auf diesen sehr auffälligen Wagen ist, den er dann sogar noch detektivisch einsetzen will. Das passt so gar nicht zu ihm. Etwas konstruiert ist auch, dass Peter merkt, sein Handyakku gibt bald den Geist auf, aber Justus und Bob tracken seine Position auch noch nach vielen Minuten.
Aber das kann man alles verknusen, weil es im Kern auch nicht so wahnsinnig entscheidend für den Fall ist. Doch am Ende, wenn alles aufgelöst wird, kommt alles eine Spur zu überfrachtet und verfrickelt um die Ecke. Also waren die Guten jetzt die Bösen, oder wie jetzt? Und wer hat wie mit wem im Zusammenhang gestanden? Die letzten paar Minuten habe ich mir "beim ersten Durchhören" darum gleich zweimal angehört, um nichts zu verpassen oder zu verwechseln.
Die Produktion ist gewohnt Studio Körting, also gut. Leider klingt das Ixen in mehreren Dialogen zu sehr durch.
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.05.2023
Die drei ??? gelesen von...
Mai Thi Nguyen-Kim liest "...und die rätselhaften Bilder"
Erschienen: 2023
Dauer: 3:42:2420 wertlose Bilder - mehr hat der alte Maler nicht hinterlassen. Doch seltsamerweise beginnen sich mehrere Unbekannte gerade für diese zu interessieren. Justus, Peter und Bob sind sich einig: Irgendetwas stimmt da nicht. Doch was? Und warum kommt ihnen ausgerechnet Skinny Norris, ihr alter Rivale, in die Quere? Mein Kommentar: Das Buch ist besser. Das hört man im Zusammenhang mit Hörspielen sehr oft. Weil sie gekürzt und oft zusammengefasst sind. Das trifft allerdings nicht nur einfach so ebenfalls auf Die rätselhaften Bilder zu, sondern hier trifft es besonders zu. Viele Szenen im Hörspiel wirken seltsam, wenn man es nicht einfach nur runterhört.
Zusammenhänge, die im Hörspiel eigentlich im Grunde gar nicht hergeleitet werden können, werden als gegeben vorausgesetzt, oder Personen, die in Szenen gar nicht vorkommen, werden genannt. Das soll nicht die Qualität des Hörspiels herunterspielen, denn das Hörspiel ist gut und spannend. Aber das Buch ist in der Tat besser. Deutlich besser.
Vorgetragen wird dieses (Hör-)Buch von Mai Thi Nguyen-Kim. Und das macht sie wirklich gut. Man merkt zwar, dass sie keine gelernte Sprecherin ist, weil sie manchmal Wortendungen verschleift, Wortsilben überrennt und Worte im "Alltagssprech" pronounciert (aus "wirklich" wird "wög'lich", "mit uns" wird zu "midduns"). Es fällt eben ein wenig auf, wenn man das Zuhören von Hörspielen oder Hörbüchern gewohnt ist.
...doch im Großen und Ganzen ziehe ich meinen Hut. Frau Nguyen-Kim hat eine sehr angenehme, jugendliche Stimme, der man sehr gern zuhört. Und gerade, weil sie nicht vom Fach ist, aber dennoch immer deutlich und sauber genug vorliest, ohne dabei jeden Buchstaben übertrieben korrekt zu artikulieren, wirkt es umso authentischer, weil zudem ihre Wortbetonungen in Sätzen passen, so dass Dialoge glaubwürdig klingen. Lediglich das Vorlesetempo hätte ich mir stellenweise eine Spur reduzierter gewünscht. So wäre etwas mehr Ruhe in gerade den spannenden Szenen angenehmer gewesen, wodurch die Zuhöraufmerksamkeit stärker eingefordert worden wäre.
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 19.04.2023
TKKG
(227) Zwei für Zwölf
Erschienen: 2023
Dauer: 1:11:36Endlich Frühling in der Millionenstadt! Tim, Karl, Gaby und Klößchen sitzen im Park und schlecken Eis, als vor ihren Augen eine alte Dame von einem Rowdy umgestoßen wird. Eine hilfsbereite Frau ist schnell zur Stelle. Auch TKKG schalten sich ein und verfolgen den Rüpel, der aber auf unerklärliche Weise verschwindet. Zu allem Überfluss muss die alte Dame feststellen, dass ihr gut gefüllter Geldbeutel gestohlen wurde. TKKG rekonstruieren die Ereignisse und finden eine Erklärung: Hier wurde eine Show abgezogen! Dass diese aber mit einem spektakulären Juwelenraub und den mystischen Seancen der Madame Dubois in einer heruntergekommenen Villa zusammenhängt, ahnen TKKG hier noch nicht. Denn die Show hat gerade erst begonnen!Mein Kommentar: Öhm, wow. Was ist denn hier los? Es geht doch! Sieht man vom leicht überladenen Finale ab, wo viel auf einmal zusammenkommt, ist der Fall nicht nur mal was ganz anderes, nein, er ist auch noch nachvollziehbar, und, was noch wichtiger ist, er ist abenteuerlich, es wird nicht per "Zufall reiht sich an Zufall" auf Hinweise gestoßen.
Lediglich, dass TKKG allen zwölf (oder wie es verwirrenderweise im Titel steht: "Zwölf" - schreibt doch wenigstens "12", statt das Lektorat zu bestechen) Charakteren begegnet, ist schon echt seltsam, oder genauer: Es ist schon seeeehr zufällig. Zumal, selbst, wenn man nicht anhand der Stimmen drauf kommt, es gibt doch einige Stellen, in denen TKKG in einer bestimmten Situation sind, und, oh Wunder, plötzlich taucht jemand auf und konfrontiert sie direkt verbal damit... Aber na gut, man soll ja auch mitraten können; ich drücke ein Auge zu, oder besser: Ich halte mir ein Ohr zu.
Ein Lob an die Dame und den Herren mit den recht wandelbaren Stimmen und dem Talent für recht authentische Dialekte. Auch der Wink des Autoren in Richtung Vergangenheit ("Herr Oberthür") kam bei mir gut an. Der kleine Gag hätte sogar noch eine Spur weitergehen können, indem jemand von den TKKGs anmerken würde, dass man plötzlich an die Sache mit den Ufos in Bad Finkenstein denken müsse.
Die Produktion ist, wie eigentlich immer beim Studio Körtig der Fall, rund.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.04.2023
TKKG Junior
(26) Achtung, Fahrraddiebe!
Erschienen: 2023
Dauer: 47:27Es scheint ein gewöhnlicher Morgen zu sein, als Gaby gut gelaunt das Haus ihrer Eltern verlässt, um gemeinsam mit Karl zur Schule zu radeln. Doch entsetzt stellt sie fest: Ihr Fahrrad wurde gestohlen! Über Kommissar Glockner erfahren TKKG, dass aktuell eine Bande ausgefuchster Fahrraddiebe die Millionenstadt unsicher macht, die von der Polizei nur "Die fiesen Drei" genannt wird. Tim, Karl, Klößchen und Gaby wollen die Fahrraddiebe in eine Falle locken, aber leider durchschauen diese TKKGs Plan - und somit ist auch Klößchens Fahrrad weg! Doch so schnell geben sich die Junior-Detektive nicht geschlagen! Sie stellen weitere Ermittlungen an und sind den fiesen Drei auf den Fersen! Schließlich läuft es auf ein spannendes Großstadtduell hinaus: TKKG gegen die fiesen Drei!Mein Kommentar: Echt guter Fall! Es ist immer was los, die Story wird flott erzählt, aber es wird nie hektisch oder unnachvollziehbar. Darum von mir schon mal vorab ein: Los, kaufen!
Es gibt nur, wie fast immer, zwei, drei Dinge, die einfach nicht nötig wären. Da wäre vor allem der Name "Die fiesen Drei". Geht es noch phantasieloser? Das klingt wie jeder generische Jugendbandenname, den man seiner Bande während seines Pferderhofurlaubs gibt. Natürlich mag man das auf das Alter der Kinder schieben wollen - wie viel Erfahrung und Wortgewandheit mögen die schon haben!? Doch diese drei "Kinder" hier sind ja immerhin auch schon 16 Jahre alt und scheinen in der Tat reichlich Phantasie zu haben. Oder mit anderen Worten: Selbst Stefan Wolf wäre ein weniger einheitsbreiiger Name eingefallen. Und wäre es nur ein "Die Argentinos"...
Davon ab war das Treffen zwischen TKKG und der jungen Dame reichlich offensichtlich. Obwohl ich hier beide Augen zudrücke, schließlich sollen die (zuhörenden) Kinder ja auch eine Chance haben, mitzuraten und Dinge zu bemerken.
Weniger überzeugend fand ich dafür, wie die TKKGs zum Ende hin die App auf dem Smartphone beobachten, um dann die verstecke Botschaft zu lesen. Wie schnell sind diese fiesen drei eigentlich unterwegs, um auf der Landkarte "schreiben" zu können? Hört man den TKKGs dabei zu, dauert das Ganze jedenfalls nur einige Augenblicke. Ich verstehe das Dilemma, dies nachvollziehbar und spannend vertonen zu wollen, ohne, dass es dann 30 Minuten dauert, aber gleich beim ersten Anhören fand ich es seltsam, wie unglaublich schnell die Botschaft der fiesen drei vorlag.
Dennoch, lassen wir die Kirche im Dorf: Es ist ein sehr gutes Kinderhörspiel und auch für Erwachsene bietet die Story ausreichend Unterhaltung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 19.03.2023
Die drei ???
(221) Manuskript des Satans
Erschienen: 2023
Dauer: 1:05:32Ein Manuskript des leibhaftigen Satans und teuflische Lärmattacken - dieser Fall hat es in sich! Begeben die drei ??? sich in höllische Gefahr? Wer steckt hinter dem entsetzlichen Lärmangriff auf das Haus von Professor Bancroft? Während der Wissenschaftler versucht, eine geheimnisvolle alte Handschrift zu übersetzen, machen sich Justus, Peter und Bob auf die Suche nach der Lärmquelle. Haben die Attacken etwas mit dem Manuskript des Satans zu tun, an dem der Professor gerade arbeitet? Die drei Detektive werden es herausfinden.Mein Kommentar: Ach ja, wieder einmal der Satan. Im Grunde auch nur ein Synonym für Schrecken, Grauen und andere Begriffe aus dem ???-Titel-Setzkasten. Bitte Kosmos, es gibt wahrlich mehr Worte und Wortkombinationen als immer dasselbe Prinzip der Sorte "...und der/die/das gefährliche/tödliche/brutale/gnadenlose/etc. [beliebiger Begriff] des Todes/Horrors/Grauens/Unheils/Teufels. Als deutscher Verlag seid Ihr doch nah dran an der deutschen Sprache; aber falls nicht, guckt mal in den Duden oder den Brockhaus - und nicht bloß in einen Thesaurus-Ratgber. Und, wenn Ihr dann schon dabei seid, achtet darauf, dass der Titel wirklich was mit dem Inhalt zu tun hat. Es geht zwar irgendwie um ein Manuskript, das wie im Titel genannt wird, aber dieses ist eigentlich irrelevant für den Fall, weil es mehr als eine Art Aufhänger dient.
Enttäuschender wird das implizierte Versprechen im Titel, wenn man das Hörspiel hört. ACHTUNG, ich spoilere jetzt! Man weiß vom Fleck weg, aufgrund Bancrofts eigener Art, dass viele Menschen ihn nicht sonderlich mögen werden, und dieser komische Lärm und der Rest drumherum nur dazu dienen kann, sich ein wenig an ihm zu rächen. Deshalb ist ebenfalls schnell klar, dass diese Satansmanuskript nicht wichtig sein kann, weil es eben mehr oder weniger vom Rest ablenken soll.
Auch erfährt man wieder massig zum Mitraten notwendige Fakten erst hinterher, wenn Justus oder die Drahtzieher alles haarklein aufdröseln. Die Beweggründe, wer wann was und wie und so weiter. Das ist zwar nicht wirklich nötig, eben weil Bancrofts Art für routinierte ???-Hörer und -Hörerinnen ein riesiger, blinkender Hinweispfeil ist, aber dennoch nervt es, nicht zumindest bei einigen Details mitraten zu können.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Oliver Rohrbeck liest "...und der Super-Papagei"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:46:16Die drei jungen Detektive sollen einen entflogenen Papagei suchen - das hört sich nicht gerade nach einem aufregenden Fall an. Aber plötzlich scheinen sich auch noch andere Leute für den Papagei zu interessieren. Doch nicht etwa, weil er lateinische Sprüche zum Besten gibt? Die drei ??? müssen sich ganz schön ihre Köpfe zerbrechen.Mein Kommentar: Oliver Rohrbeck konnte schon in jungen Jahren hervorragend synchronsprechen; man denke nur an Pinocchio oder Grisu, der kleine Drache. Umso weniger wundert es mich, dass er hier, im Hörbuch zum Super-Papagei, einen großartigen Job hinlegt. Alle Figuren bekommen andere Stimmen, wenn es erforderlich ist, auch Sprachfärbungen, und er spielt jedes Mal der Situation entsprechend wunderbar.
Der Super-Papagei ist mitnichten die chronologische Nummer 1 der ???-Fälle, das ist das Gespensterschloss. Als Hörspiel fand ich den Super-Papgei dennoch immer unterhaltsam und kurzweilig, denn in den 50 Minuten ist alles wichtige enthalten, sodass es schön kompakt, aber nicht hektisch ist. Im Buch, bzw. Hörbuch, kommen natürlich noch mehrere Infos und Hintergründe hinzu. Darunter z.B. auch Skinny Norris, oder die ausführlicheren Gepräche mit Carlos und Onkel Ramos, oder mit Mr. Claudius.
Als ich das Buch las, kamen mir diese - im Vergleich zum Hörspiel - längeren Passagen recht kurzweilig und informativ vor. In Hörbuch-Form empfinde ich sie allerdings doch etwas streckend. Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich bei HörSPIEL und HörBUCH um akustische Medien handelt und mir das HörSPIEL eben so schön kompakt vorkommt. Das aber ändert nichts daran, dass all die Extrainfos zu erhalten, willkommen ist - nur wirken mir einige Gespräche teils unnötig lang. Nicht so, dass es wirklich stört, aber H.G. Francis gelang eben sehr gut, so manchen Dialog sinnvoll zu straffen.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Jens Wawrczeck liest "...und das Gespensterschloss"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:30:11Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Peter und Bob besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht gibt? Für die drei ??? wird's plötzlich unheimlich - und gefährlich!Mein Kommentar: Nicht nur, weil das Gespesterschloss ein guter Fall ist, ist es lesens-, bzw. hörenswert. Schließlich ist dies der allererste ???-Fall. Vor allem deshalb sollte man neben dem Hörspiel unbedingt auch das Buch, bzw. Hörbuch kennen. Denn gerade die erste etwa Dreiviertelstunde ist lohnend. Die drei ??? stoßen auf Albert Hitfield, bzw. eigentlich ja ursprünglich Alfred Hitchcock.
Schön ist über dies auch, die noch leicht unschuldige, mild kindliche Perspektive zu haben. Es gab noch keine dauernd mit Ermordung drohenden Verbrecher, das Leben der drei Detektive stand nicht am laufenden Band auf dem Spiel. Im Gegenteil. Es war eher ein abenteuerliches, sportliches und im Besonderen geistiges Kräftemessen mit den Gegenspielern und Gegenspielerinnen.
Jens Wawrczeck hat sich also für diesen Fall entschieden. Seine Stimme ist super. Doch vermag er leider nicht so recht, mich zu überzeugen. Einerseits ist mir sein Lesetempo eine Spur zu flott, andererseits wünsche ich mir, dass er etwas mehr Schauspiel in seine Performance legen würde. Er liest fehlerfrei und sauber prononciert, dennoch bemerke ich beim Anhören immer wieder, dass ich nicht so recht an seinen Lippen hänge; einzig der Wunsch zu erfahren, was als nächstes passiert, lässt mich dranbleiben.
Einige kleine Neuerungen am Originalskript bleiben natürlich auch hier nicht aus. Die stören mich aber allesamt keineswegs. Ob es jetzt Hitchcock oder Hitfield heißt - mir egal. Doch dass man die Aussprache des Vornamens "Stephen" immer noch nicht korrigierte, nagt an mir. Schon in Kindertagen nervte mich das ständig, wenn ich das Hörspiel hörte. Ich vermute einfach mal, dass man mit dem Hörspiel in diesem Punkt unisono sein wollte, so von wegen retro und so. Um die Fans nicht zu irritieren; Falschaussprache, oder nicht. Dennoch: Mich wurmt's.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Andreas Fröhlich liest "...und der Karpatenhund"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:21:08In Mr. Prentices Wohnung geschehen rätselhafte Dinge. Lichtblitze spuken bei Nacht. Jemand hat die wertvolle gläserne Skulptur des Karpatenhundes verschwinden lassen, und wer versucht allen Mietern den Aufenthalt im Apartmenthaus unmöglich zu machen? Die wenigen Spuren weisen die drei ??? in verschiedene Richtungen. Ein harte Nuss für unsere Freunde.Mein Kommentar: Wow! Einfach wow! Dass Andreas Fröhlich ein echter Könner ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Spätestens, seit im Mainstream die Info durchdrang, dass er unter anderem nicht nur Bob Andrews spricht, sondern auch Gollum in Der Herr der Ringe. Doch wer ihn einmal so richtig bei seiner Kunst belauschen will - wählt dieses Hörbuch! Wie er hier jedem Charakter eine andere Stimme verpasst, wie überzeugend er schauspielert. Man, Fröhlich ist hier einfach nur phantastisch!
Davon ab, wenn wir immer noch nicht so recht in der Geschichte ankamen, sei noch die Frage in den Raum gestellt, warum Andreas Fröhlich diese Story liest, und nicht Oliver Rohrbeck. Ist das hier nun sein Lieblingsfall? Oder doch "Das leere Grab"? Oder...? Naja, ich nehm's ihm nicht übel. Erstens darf man seine Meinung ändern, zweitens gehe ich eh dabei von einer Art PR-Stunt aus.
So, nun jetzt aber ab in den Fall. Der ist - Phrasendrescherrei hin oder her - ein Klassiker. Selbst, wenn man mit Die drei ??? eigentlich nicht so viel anfangen kann, als Krimi bleibt der Karpatenhund trotzdem großartig. Die "Fenster zum Hof"-Atmosphäre, die vielen Verdächtigen, es ist spannend, man kann fleißig mitraten, und sogar die Auflösung ist durchdacht und schlüssig. Ohne, dass Justus, wie später allzu oft, einen ewigwährenden Monolog runterrattert. Die Lösung entblättert sich peu a peu von selbst, und Justus hat nicht gar so viel nebenher zu erklären.
Wobei, eine kleine Kleinigkeit muss ich dann doch bemängeln. Andreas Fröhlich macht einen erstklassigen Job. Aber hier und da erfordert eine Rolle, dass er etwas lauter wird, beispielsweise weil er rufen muss. Hier hätte ich mir gewünscht, dass bei der Produktion an diesen Stellen ein wenig mehr auf die Laustärke geachtet worden wäre. Zwar bleibt die Lautstärke per se immer auf angenehmem Niveau, aber dennoch fallen diese "lauteren" Augenblicke deutlich auf.
Fazit: Kaufen, aber schnell! Und sei es nur, weil man Lust auf einen richtig guten Krimi hat!
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG Junior
(25) Heiße Spur im Nebelhafen
Erschienen: 2023
Dauer: 55:09Tim, Karl, Klößchen und Gaby finden im Rathaus der Millionenstadt durch Zufall eine alte mysteriöse Karte in einem Modellschiff, auf der ein geheimer Ort verzeichnet ist. Kurz darauf stoßen sie auf eine Reihe von Rätseln, die es zu lösen gilt. Nur was steckt dahinter? TKKG beginnen mit ihren Ermittlungen und eine Spur führt sie in den Hafen. Doch dort sind die Juniordetektive nicht allein. Sie werden verfolgt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.Mein Kommentar: Immer, wenn mir im Klappentext versprochen wird, es würde in ein Wespennest gestoßen, ein Strudel dramatischer Ereignisse würde losgetreten, die Hölle bräche auf, oder es begänne ein Wettlauf gegen die Zeit, zucke ich direkt mit den Achseln: "Stimmt ja eh nicht!", murmle ich dann jedes Mal. Und so auch hier. Es stimmt nicht, dass es einen Wettlauf gegen die Zeit gäbe. Nunja, er wird mild angedeutet, aber das war es dann auch schon wieder...
Dennoch geht diese Folge einigermaßen in Ordnung. Ich freue mich, Frau Schermutzki mal wieder zu hören und Herr Ziesmer ist ebenfalls gern gehört. Abgesehen vom Erzähler und den vier Junioren waren das aber auch bereits alle, die im Hörspiel vorkommen. Das heißt, die meiste Zeit machen TKKG mehr oder weniger mit sich selbst aus - was erstaunlicherweise nicht langweilig wird. Aber es wird auf eine nervige Weise ermüdend. Denn die vier werden derart ausgelassen fröhlich und scherzend dargestellt und gespielt, dass es in der Tat nervt. Ein flacher Kalauer jagt den nächsten und es vergehen gefühlt keine 5 Minuten, in denen nicht zumindest einmal gekichert wird.
Mir ist bewusst, dass TKKG Junior sich an ein eher junges Publikum richtet. Doch wenn man konsequent jede Anwandlung von Spannung oder Gefahr in Grund und Boden scherzt... naja... wie ich schrieb: Einen Wettlauf gegen die Zeit nehme ich einfach nicht wahr.
Wobei, eine Sache war dann doch: Wird hier tatsächlich gelüftet, in welcher Stadt die TKKGs leben? Immer wieder fielen Vermutungen, welche deutsche Stadt es wohl wäre, aber Mal um Mal wurde gesagt, nein, es sei eine fiktive Stadt. Doch hier werden Koordinaten genannt, die eindeutig auf den Hamburger Hafen hinweisen.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG
(226) Der Täter ist unter uns
Erschienen: 2023
Dauer: 1:07:21Auf dem Weg zu einer großen Familienfeier, zu der Klößchen seine Freunde Tim, Karl und Gaby mitbringen darf, bleibt der Sauerlich-Jaguar in einem fürchterlichen Schneesturm stecken. Ein heruntergekommener Gasthof ist die Rettung. Dort stranden auch einige von Klößchens Verwandten. Die Verbindung zur Außenwelt ist abgeschnitten, die Telefonleitung ist tot und der Wirt wirkt alles andere als vertrauenswürdig. Nach einem turbulenten Abend voller Familienstreitigkeiten muss die herrische Hedwig Müntefering am nächsten Morgen feststellen, dass der überaus wertvolle Siegelring der Familie Sauerlich aus ihrer Schmuckschatulle gestohlen wurde. Es stellt sich heraus, dass jeder der Anwesenden ein Motiv für den Diebstahl hat. Der Täter ist also mitten unter ihnen.Mein Kommentar: Merkwürdige Folge, die sich bereits im Titel und im Klappentext alle Mühe gibt, irgendwie Spannung zu erzeugen. Das funktioniert vielleicht bei TKKG-Neulingen, aber wer sich bereits zumindest ein wenig mit dem Millionenstadt-Quartett befasste, ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind, und fällt nicht darauf herein.
So stehen zwar 14 (mit Oskars Gebell vom Band sind es 15) Namen im Inlay, aber einen Großteil kann man bereits von der Liste der Verdächtigen streichen, sodass am Ende maximal 6 Personen als mögliche/r Täter/in übrig bleiben. Das ist natürlich nicht gerade wenig, aber es ist mir am Ende auch einfach egal.
Der ewig grantige Wirt, die dauer-quengelige Hedwig, ihr unterwürfiger Mann... Alle rattern ihre Stereotypen runter, keine Spur von Bindung zu irgendjemandem; und mitraten kann man auch nicht. Das heißt, zum Schluss wird die ganze Mischpoke mehr oder weniger (eher weniger!) aufgelöst. Mehr oder weniger, weil ich mit vielem, was mir hier als Auflösung serviert wird, schlicht nicht einverstanden bin, da es reichlich lückenhaft und bisweilen hanebüchen ist.
Erneut ein Griff in die Latrine. Es wird gelabert und gelabert, Draeger, Diakow, Lubowski und Harder übertreiben regelmäßig mit ihrer Überraschung, wenn sie irgendwas begreifen oder herausfinden. Einerseits hört man also Overacting - vor allem Frau Harder legt mir zu oft eine Extra-Schippe drauf -, andererseits fragt man sich, was die da gerade erleben, denn auf der Gegenseite, vor den Lautsprechern, herrscht Gleichgültigkeit ob der Handlung, die sich um einen Ring dreht.
Einzig die Figur des Franz Gattinger macht Spaß. Ja, er meckert im Grunde nur, aber der - wenn auch nicht durchweg überzeugende - bayrische Dialekt ist mal was anderes, und hey, moppernde Gastwirte gibt's tatsächlich. Die müssen ja nicht immer alle verkappte Wilderer (unter anderem
(32) Wilddiebe im Teufelsmoor und
(67) Hinterhalt im Eulenforst) sein. Und, ja, zugegeben, wie er dabei den TKKGs immer wieder einen coolen Spruch schiebt, ist irgendwie befriedigend. Trotzdem, lieber Finger weg... Es gibt zwar schlechtere TKKG-Folgen, wenn auch nicht viele, aber dafür jede Menge viel, viel bessere!
Meine Wertung: 44%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.01.2023
Die drei ???
(220) Im Wald der Gefahren
Erschienen: 2023
Dauer: 1:14:06Von Rocky Beach in die Rocky Mountains - die drei ??? freuen sich auf ein Wander-Wochenende. Was harmlos beginnt, wird zum Kampf ums nackte Überleben! Noch bevor die Wandergruppe aufbricht, wittern die drei Detektive einen neuen Fall: Ein toter Briefkasten und eine Stolperfalle - will jemand die Tour verhindern? Schon auf der ersten Etappe wird es brenzlig. Ein Bach wird zum reißenden Fluss, und Pilze sollte man mit Vorsicht genießen. Als Peter verschwindet, wird klar: Die Wildnis hat etwas zu verbergen. Die drei ??? finden sich im Wald der Gefahren wieder...Mein Kommentar: Die Prämisse ist schon mal super - und mal was anderes. Eine Waldwanderung, die sich aber zu einem kleinen Horrortrip entwickelt. Es fängt auch vielversprechend an. Direkt von Anfang an gibt es verdächtige Vorkommnisse und Personen. Und eine Mitratefährte, für alle, die zuhören (oder im Falle des Buches: mitlesen), gibt es ebenfalls. Was kann da noch schiefgehen?
Im Grunde nichts. Im Wald der Gefahren kann viele der implizierten Versprechen auch tatsächlich halten. Es mangelt aber an Spielzeit. Ich kenne das Buch nicht und weiß darum auch nicht, was oder wie viel daraus übernommen wurde, aber eine einzige, wenn auch randvolle, CD, langt nicht so recht aus. Auch nach dreimaligem Hören wirkt es so, als baut sich erstmal alles auf, die Charaktere werden vorgestellt und so weiter, und mehr oder weniger plötzlich ist man auch schon mittendrin im nächtlichen Stress. Und schwupps, Justus leiert die Auflösung runter. Vor allem der mittlere Part, die, Wanderung und alles, was währenddessen passiert, hätte gern doppelt so lang sein dürfen; es hätte mehr geschehen sollen, damit man diese Gefahr deutlicher wahrnehmen kann und auch mitbekommt, dass die anderen da runter mit den Nerven sind. Obwohl 74 Minuten eigentlich reichlich sind, habe ich am Ende jedes Mal den Eindruck, dass die Handlung etwas gequetscht wirkt. Mit anderen Worten: Das Buch hätte dicker und/oder das Hörspiel länger sein sollen.
Es gibt aber auch zwei Momente, die mich nicht überzeugen wollen, und beide betreffen Peter. Achtung: SPOILER! Weiterlesen auf eigene Gefahr! Zuerst der Moment, in dem Peter high ist. Vielleicht kann man wirklich derart von Pilzen drauf sein, wie bei Peter der Fall. Aber dieser Umstand hört sich für mich jedes Mal etwas unglaubwürdig an. Mir wäre vermutlich lieber gewesen, Peter wäre durch irgendwas im Essen sediert, beziehungsweise "einfach nur" sterbensmüde gewesen. Der andere Moment ist die Stelle, in der Peter den Bären durch "Gut zureden" vertreibt. Ja, er hatte solche Moment schon diverse Male (beispielsweise in
(4) ...und die schwarze Katze), weshalb es mich nicht überrascht, dass Peter oftmals erstaunlich mutig und besonnen sein kann, und auch nicht, dass er einen gewissen Draht zu Tieren hat. Aber dennoch... ich weiß nicht so recht... es klingt ein My zu drüber, nach all den Strapazen der Nacht, vor allem seinen eigenen. Zumal zu klären wäre, ob er nach doch recht kurzer Zeit schon wieder derartig klar im Kopf sein könnte.
Am Ende kommt, wie schon angedeutet, die große Auflösung, in der Justus und auch Bob (ganz zum Schluss, als er Tagebuchpflege betreibt) alles nochmal haarklein aufdröseln. Hier wurmt dann, dass man, wie man anfangs erst vermutet, leider doch nicht so wirklich mitraten konnte. Denn es gibt so einige Nennungen, die man nicht wissen konnte, weil sie nie genannt, sondern nur stumm von in der Geschichte Handelnden beobachtet wurden. Beispielsweise, wessen Zimmer in welche Richtung liegt.
Insgesamt bleibt am Ende ein sehr gut umgesetzter Fall mit tollen Sprechern und Sprecherinnen - vor allem Malin Steffens Leistung gefällt mir sehr gut! -, der aber aufgrund seiner relativen Kürze nicht wirklich zeigen kann, was in ihm steckt.
Nur der Titel ist arg stumpf. Kein Pepp und viel zu plakativ.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.01.2023
Die drei ??? gelesen von...
Karin Lieneweg liest "...und der sprechende Totenkopf"
Erschienen: 2021
Dauer: 5:33:58Peter und Bob halten von Anfang an nicht viel davon, dass ihr Freund Justus auf einer Versteigerung ausgerechnet einen uralten Koffer mit unbekanntem Inhalt ersteigern will. Hätten sie geahnt, welch gefährliche Verwicklungen sich aus dem Besitz des Koffers ergeben würden - sie hätten noch weit heftiger protestiert! Nicht genug damit, dass er neben den Kleidern und Utensilien eines Zauberkünstlers einen Totenkopf enthält; der merkwürdige Schädel kann auch noch sprechen! Ein ziemlicher Schock für die drei Detektive, die keinesfalls an Spuk glauben. Und kaum beginnen sie, dieses Geheimnis zu ergründen, da ist schon eine ganze Bande hinter ihnen und dem Koffer her. Die rätselhaften Sprüche des Totenkopfs führen die drei ??? zu einer Wahrsagerin und dann auf die Spur eines verschollenen Zauberkünstlers und eines unaufgeklärten Bankraubs. Doch als sie den letzten Hinweis zur Lösung des Falls in den Händen halten, scheint alles schief zu gehen...Mein Kommentar: Das Hörspiel (
...und der sprechende Totenkopf) mag nicht durch und durch dem Buch folgen, aber es kommt bei der sich am Ende befindenen Suche nach dem Geld deutlich schneller auf den Punkt (als das Buch), ohne an Glaubwürdigkeit, Nachvollziehbarkeit oder Spannung einzubüßen. Deshalb ist das etwa letzte Buchdrittel eher, naja... ...langweilig.
Viel zu lange wird darauf herumgeritten, wie und wo denn nun das Geld versteckt worden sei. Hier? Dort? Oder da? Oder an dieser Stelle? Es wird ewig an gefühlt unzähligen Orten danach gesucht und immer wieder meint jemand zu wissen, was denn nun des Rätsels Lösung wäre. Und gepaart damit, dass sich diverse Ganoven bei der Erbeutung des Geldes gegenseitig ausspielen wollten - was im letzten Drittel ebenfalls mitläuft und haarklein und umständlich erläutert wird -, verliert mich die (Buch-)Story. Dann pausiere ich und lese/höre erst nach einiger Zeit, manchmal 1-2 Tagen, weiter.
Und, ich traue mich fast nicht, es zu schreiben, weil ich sie als Sprecherin sehr schätze, aber leider vermag Karin Lienewegs Vorleseperformance mich hier nicht vollends zu überzeugen. Zwar bekommen alle Figuren andere Klangfarben, und auch Betonung und Tempo passen, aber es gibt mehrere - teils auch längere - Passagen, in denen mir ihre Stimme zu aufgeregt, hektisch oder laut gesprochen scheint. Die Lautstärke ist immer gleichbleibend angenehm, und natürlich soll in diesen Momenten Spannung oder Gefahr durchklingen, aber dennoch empfinde ich viele Situationen, in denen die drei ??? eine Entdeckung machen oder einen Geistsblitz haben, oder in denen Gangster mit Drohungen ihren Vorderungen Ausdruck verleihen oder sie herrisch wirken wollen, als etwas anstrengend zu hören. Im Besonderen, wenn es sich hier und dort über mehrere Minuten zieht.
Als Fazit würde ich darum festhalten, dass mich diese Buchlesung nicht so abholen konnte. Wenn man das Hörspiel kennt und einen Vergleich zum Buch wünscht, kann man zwar durchaus auch das von Karin Lieneweg vorgetragene Hörbuch zu Rate ziehen, aber ich würde dann doch lieber das Buch selbst lesen. Vor allem, weil man im Zweifel einige unnötig lang anmutende Passagen (also mehrere Stellen im letzten Drittel) hier und da auch mal schnell querlesen kann. Bei einem Hörbuch kann man zwar auch um mehrere Sekunden hin- und herspringen, aber will man beim Autofahren, Joggen, Einkaufen und so weiter, immer wieder umständlich am MP3-Player oder der Smartphone-App herumnesteln?
Meine Wertung: 57%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.01.2023
Die drei ??? gelesen von...
Sascha Draeger liest "...und der gestohlene Preis"
Erschienen: 2021
Dauer: 3:52:14Aufregende Zeiten für die drei ???... Der Diebstahl der silbernen Pokale im Fernsehstudio ist erst der Anfang. Aber dann versucht jemand, Justus als Quizteilnehmer aus dem Verkehr zu ziehen, und dasselbe passiert der ehrgeizigen Peggy, die ebenfalls gewinnen möchte. Die Freunde Bob und Peter helfen wie immer tatkräftig mit, als Justus zu ermitteln beginnt. Wer spielt hier falsch? An Verdächtigen fehlt es nicht.Mein Kommentar: Dass anfangs einige Minuten (bzw. Seiten) aufgebracht werden, um die Basis für den übrigen Handlungsstrang zu etablieren, mag eventuell auf einige störend wirken können, ich aber empfinde das unproblematisch, nein, sogar als willkommen. Weniger wegen der Einblicke in Justus' Kindheit, als vielmehr, um schon einmal etwas über einige mögliche Täter/innen und Motive zu erfahren.
Im Vergleich mit dem Hörspiel bemerkt man selbstverständlich, dass hier viel mehr Zeit und Hintergründe in so mancher Szene offenbart werden, sodass sie mehr Sinn ergeben oder nachvollziehbarer werden. Dass zum Beispiel Lionel Lomax mental offenbar etwas neben sich steht, hört man im Hörspiel zwar deutlich heraus, wird aber am Ende mehr oder weniger mit "der ist halt durchgeknallt" wegerklärt; im Buch werden sein Charakter und sein Werdegang runder geschildert, was ihn etwas gefährlicher, aber auch etwas tragischer werden lässt.
Sascha Draeger liest das meiner Meinung nach stringente und zum Mitraten anregende Buch hervorragend vor: Tempo und Intonation sind stets wunderbar, Emotionen werden beim Sprechen angedeutet und jede Person bekommt eine leicht andere Klangfarbe. Dass er ausgerechnet dieses Buch liest, liegt sicherlich daran, dass er im zugehörigen Hörspiel eine wichtige Rolle inne hatte: Bonehead.
Fazit: Klasse!
Meine Wertung: 83%(Bemusterung erfolgt) Rezension vom: 22.12.2022
Begleitmedien
Die drei ??? und die Welt der Hörspiele
Erschienen: 2022
Dauer: 9:06:07Die drei ??? und ein spezialgelagerter Blick auf die Welt der Hörspiele Seit über einem halben Jahrhundert begeistern die Geschichten der drei ??? und seit mehr als 40 Jahren gibt es sie auch in der Hörspielfassung. Die drei ???, die Hörspiele und ihre Sprecher haben Kultstatus erlangt - und das generationsübergreifend. Statistisch gesehen gibt es in Deutschland keinen Haushalt ohne ein Die drei ???-Hörspiel. Wie ist dieser Kult entstanden? Autor C.R. Rodenwald blickt zurück auf die Anfänge und erzählt die Geschichte der Die drei ???-Hörspiele bis in die Gegenwart.Mein Kommentar: Wer bereits das Hörbuch
Die Welt der drei Fragezeichen - Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren kennt, weiß, was Die drei ??? und die Welt der Hörspiele bieten wird. Das Klingbild, die Machart, der Aufbau. Alles klingt haargenau wie beim Vorgänger. Wieder führt David Finger durch das Gesamtwerk, das heißt, er liest das Buch vor, pausiert aber unentwegt, damit die jeweiligen Aussagen von den betreffenden Personen selbst getätigt werden können.
Das sind beispielsweise Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich, Karin Lieneweg, Heikedine Körting, André Minninger und und und. Die Liste der hörbaren Personen ist extrem lang, und geht von den Sprecher/innen, über Regie und Marketing, bis hin zu den Musiker/innen. Personen, die mittlerweile verstorben sind, oder sich vielleicht nicht selbst äußern konnten oder wollten, werden von Fremdstimmen vertont. Ihre Aussagen aus Interviews, Pressestatements, Forenkommentaren, Büchern und so weiter, werden von anderen eingelesen. Das gilt irritierender Weise auch erneut für Personen, die an diesem Projekt mitwirken. Man hört zum Beispiel sehr deutlich den Unterschied, ob Oliver Rohrbeck sich lediglich selbst zitiert/vorliest, oder er eine direkte Rede äußert.
Dabei ist die Dichte an eingespielten Zitaten wesentlichen höher als bei
Die Welt der drei Fragezeichen - Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren. Und, ja, selbst gegenüber der Buchvorlage, der dieses Audiowerk zugrunde liegt, kam noch vieles hinzu! Man sollte gar nicht erst versuchen, das Buch paralellel mitzulesen, denn allzu häufig kommen Passagen, die im Buch nicht stehen, weil sie, höchstwahrscheinlich, für die Audiofassung ergänzt wurden. So sind beispielsweise die Werdegänge vieler Personen, allen voran von den drei Hauptsprechern, um ein Vielfaches länger und detaillierter, als auf den je etwa 2 Seiten im Buch. Bei Andreas Fröhlich fehlt (im Buch!) zum Beispiel die Anekdote, wie er damals seine allerersten professionellen Tonaufnahmen tätigte. Dennoch kam sie mir beim Hören bekannt vor. Denn er erzählte sie ja erst vor nicht so langer Zeit im Bobcast.
Bei manchen Personen geht das einigermaßen in die Tiefe, was sehr spannend ist. Etwa, wenn über Oliver Rohrbecks Zeit als Punk erzählt wird. Zugleich wünsche ich mir, dass es sogar noch etwas mehr in die Tiefe gehen würde. Warum genau wurde er Punk? Was veranlasste das? Warum sagte er sich später wieder von der Szene los? Oder tat er das nie? Hört er heute noch Punkmusik? Und so weiter... Bisweilen sind oder wären diese persönlichen Geschichten viel spannender, als der rote Faden der Buchvorlage, weil dieser sich sowieso an die typischen und schon zig mal gehörten und gelesenen Infos aus dem ???-Universum hält: Eigentlich sollte erst Wawrczeck den Bob und Fröhlich den Peter sprechen, in Folge 1 spricht Justus von Vater und Mutter (statt von Onkel und Tante), die Reihenfolge der Bücher ist anders als die der Hörspiele, damals gab es einen Rechtsstreit mit Carsten Bohn, André Minninger verehrt Marianne Kehlau und und und...
Sicherlich, bei Die drei ??? und die Welt der Hörspiele geht es um den Werdegang und alles, was dazugehört. Darum hat das schon seine Richtigkeit. Aber wenn auf CD5 eine gefühlte Ewigkeit Namen von irgendwann einmal beteiligten Sprechern und Sprecherinnen runtergebetet werden, immer unterbrochen von kleinen Hörspielzitatausschnitten, und das nach ca. 15 bis 20 Sekunden extrem an den Nerven zerrt, wieso dann nicht dafür vielleicht lieber Oliver Rohrbecks Einstellung zum Punk noch einigen Sekunden mehr Raum geben?
Deutlich wird das gerade dann, wenn manche Dinge mit mehr Zeit als noch im Buch bedacht werden, aber dann, wenn es mal wirklich interessant werden könnte, weil eine gewisse Kontroverse zugrunde liegt, bleibt es an der Oberfläche, oder wird ohne jedes Nachfragen genannt. Das können manchmal auch nur relativ kleine Dinge sein, wie bei der klassichen ???-Folge 29, bei denen die drei Sprecher Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich gegen ihren anfänglichen Widerstand bedrängt wurden, etwas einzusingen, gepaart mit der Zusage, das würde ja eh nicht veröffentlicht werden. Nicht zu vergessen, dass ihnen auch noch ein Foto für das Covermotiv abgenötigt wurde. Rohrbeck sagt nur indirekt und sehr diplomatisch, aber denoch durchaus gut heraushörbar, wie sehr ihm das wohl auch heute noch missfällt. Warum ließ man nicht zum Beispiel Frau Körting hierzu mal erklären, wie sie das Ganze sieht, warum die drei damals - zumindest scheinbar - schlichtweg angeflunkert wurden?
Gleichermaßen lobenswert ist andererseits, wenn Frau Körting endlich einmal zugibt, dass die Fehler in den Hörspielen einfach das sind, was sie sind: Fehler! Fehler, die eben einfach passiert sind. Und mitnichten absichtlich eingebaut wurden, damit die Fans sich freuen können, wenn sie diese Fehler entdecken...
Das Hörbuch Die drei ??? und die Welt der Hörspiele funktioniert in seiner vorliegenden Form sehr gut. Obwohl es deutlich ausführlicher und umfangreicher ist, als seine Buchvorlage, kommt nur in sehr wenigen Passagen Monotonie auf (z.B. bei den Namensnennungen von Hörspielsprechenden mit Zitateinspielern...), der Rest ist durchweg unterhaltsam und versteht es, durch seine zahlreichen Anekdoten und konsequent häufigen Direktzitate bei der Stange zu halten. Lediglich die bisweilen etwas kritiklose Perspektive schimmert immer wieder mal mehr, mal weniger durch. Vor allem aber Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich relativieren jede Menge Verklärtheit und verzichten durch die Bank auf Euphemismen und das Aufsetzen von rosa Sonnenbrillen. Sie erzählen stets mit profesioneller Distanz und viel Sympathie viele Sachverhalte, und dennoch nimmt man ihnen die Dankbarkeit gegenüber den Fans und die Gelegenheit, an so einem großen, bekannten Werk mitwirken zu können, zu jeder Zeit ab.
Meine Wertung: 93%(Bemusterung erfolgt)