Rezension vom: 22.11.2023
TKKG Junior
(30) Kletterhalle in Gefahr
Erschienen: 2023
Dauer: 56:14TKKG haben sich in den Sommerferien für einen Kurs im Kletterverein von Susanne Ehrlicher angemeldet. Die sympathische Trainerin ist eine wahre Kletterkünstlerin. Doch dann entdeckt die Polizei bei einer Durchsuchung der Kletterhalle in Susannes Ehrlichers Umkleideschrank einen wertvollen Diamantring, welcher kürzlich gestohlen worden ist. Ein anonymer Anrufer hatte Kommissar Glockner einen Tipp gegeben. TKKG glauben fest an die Unschuld ihrer Trainerin und übernehmen den Fall! Doch der ist viel verzwickter, als sie zunächst vermutet haben - und bei ihren Ermittlungen geraten die Freunde in große Gefahr...Mein Kommentar: Ein gutklassiger TKKG-Junior-Fall, wenn auch etwas routiniert, bzw. vorhersehbar. Denn es können eigentlich nur 3 Personen gewesen sein - und zwei davon werden kategorisch ausgeschlossen (obwohl sie es theoretisch trotzdem gewesen sein können), also bleibt nur eine übrig. Warum da dennoch mitten im Wald die Bäume nicht gesehen werden, kann ich mir nur so erklären, dass es eben für die Jüngeren gemacht ist. Trotzdem habe ich ganz schön mit den Augen gerollt und mich gefragt, wieso etwas derart offensichtliches nicht gesehen oder zumindest erwogen wird.
Auch das Motiv ist... hmmm... naja... reichlich panne, tut mir leid. Es ändert nichts an der Situation, an der ohnehin niemand so wirklich richtig schuld war, und (SPOILERALARM!) wen interessiert schon ein solch im Grunde unbedeutender Rekord? Die "böse Person" scheint nämlich eigentlich nicht unintelligent oder übermäßig rührselig zu sein... Aber auch hier, es ist eben für die Kleinen! Erwachsene dürfen darüber nicht gar zu sehr nachdenken - denn selbst, wenn es solche Menschen (wie die "böse Person") tatsächlich geben sollte, es ist einfach ein großes Kopfschüteln.
Alles in allem bleibt Kletterhalle in Gefahr ein ordentlicher Fall, der sauber produziert ist und flott, aber nicht hektisch, erzählt wird. Selbst die brenzlige Lage, in der die Juniors gegen Ende stecken, ist erstaunlich, denn es wundert mich, muss ich zugeben, dass diese so intensiv enthalten ist. Denn, wenn schon "für die Kleinen", dann passt das irgendwie nicht so ganz in dieses Konzept. Gerade deshalb wundert mich die Diskrepanz zwischen Fallaufbau und Fallende. ...und, wie schon mehrfach in meinen TKKG-Junior-Rezensionen genannt, die ständige Dauerfröhlich- und -scherzhaftigkeit der vier, kann ein wenig nerven.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.11.2023
Die drei ???
Böser die Glocken nie klingen
Erschienen: 2023
Dauer: 3:23:29Weihnachten auf dem Schrottplatz - doch die drei ??? gönnen sich keine Pause. Auch in der besinnlichen Adventszeit übernehmen Justus, Peter und Bob jeden Fall. Die drei Detektive schmücken den Weihnachtsbaum auf dem Schrottplatz, als sie plötzlich einen kryptischen Hilferuf in einem Weihnachtsglöckchen entdecken. Doch wer ist der Absender? Die Spur führt die drei ??? in ein Wohnheim für Jugendliche. Die Zeit drängt - wird es ihnen bis zum 24. Dezember gelingen, den Fall zu lösen? Ein weihnachtlicher Fall in 24 Kapiteln.Mein Kommentar: Langsam bekommen die ???-Adventskalender so viel Routine, dass man ihnen anhört, dass sie künstlich gestreckt sind. Wie jedes Mal ist auch Böser die Glocken nie klingen so gestrickt, dass jeder Track für ein Kalendertürchen steht. Aber es passiert doch auffällig oft, dass Justus, Peter und Bob sich am Ende eines Tracks vertan haben oder ins Leere liefen, bzw., dass sie feststellen, dass sie es "morgen" nochmal woanders versuchen müssen.
Es ist nichts dagegen zu sagen, dass sich Detektive auch mal irren, dass gerade nicht viel geschieht oder dass ihre Recherchen nichts ergeben. Aber was in den regulären 60- bis 80-Minütern, sowie den vielen Specials, nur gaaaanz selten mal vorkommt, und dann auch nicht mehrere Minuten dauert, nur, um direkt danach im Grunde dieselbe Szene erneut zu hören, ist eben... naja... erträglich. Bei Böser die Glocken nie klingen wird es allerdings doch mild anstrengend.
Zumal, wie bei den Spezialadventsfolgen üblich, man muss eben irgendwie auf eine gewisse Spielzeit kommen - und natürlich bin ich als Hörer einer solchen Folge geneigt, die eine oder andere unnötige Länge zu akzeptieren. Doch hier sind auch die sonst so irgendwie akzeptablen Längen so auffällig und unnötig, dass man sie nicht augenzudrückend weglächelt, sondern man sich eher den Blick gen Himmel richtend fragt, wieso man derartig die Geduld der Fans strapaziert.
Wenn ich den enthaltenen Fall abschließend noch rein als Fall per se betrachte, geht er gerade noch okay. Der Aufhänger mit der Christbaumkugel und der darin sich befindlichen - wie es im Klappentext heißt: "kryptischen" - Nachricht ist in der Tat kryptisch und von dem grandiosen Zufall abhängig, dass die Kugel zunächst zerspringen muss. Und: Sie muss zeitnah zerspringen! Was bringt die Nachricht, wenn sie erst in 5, 30 oder 100 Jahren entdeckt wird? Oder nie?
Und da drückt man beim Anhören beide Augen zu, doch dann legen Justus und Bob diese Paradoxien selbst auf den Tisch - und wischen sie einfach beiseite, bzw. gehen viel zu direkt vor, ohne zu wissen, von wem die Kugel gemacht worden ist, wer die Nachricht versteckte, was genau sie bedeutet und gegen wen oder was gewarnt wird. Vielleicht kontaktiert man ja genau die falsche Person? Gab's wirklich keine andere Möglichkeit, erstmal was zu recherchieren? Da fiel's mir dann schon schwer, nochmal beide Augen zuzudrücken.
Der Rest des Falls ist dann aber mal was anderes im ???-Universum und behandelt sich ein durchaus wichtiges, ernstes Thema. Ich komme nur nicht umhin, mir zu wünschen, dass man diese Adventsfolge auf 60-70 Minuten eingedampft und dass die Person hinter der kryptischen Nachricht die drei ??? einfach heimlich angerufen und erklärt hätte, worum es geht. Dann hätte man jede Menge Zufälle ausgemerzt und auch das merkwürdige Gespräch mit Emily (an Tag 4) wäre nicht so krampfig auf "mystisch" gedreht worden.
Nun, davon ab blieb bei mir außerdem noch mir hängen, dass A) Gerlide Dilge hier auffällig schief und schrägt singt - wengleich zwischen all den kruden Tönen nicht schwer herauszuhören ist, dass sie eigentlich doch singen kann und lediglich versucht, das zu verbergen. Und B), wie sehr ich mich freute, zu Beginn eines der Tracks die gute, alte Funk-Füchse-Titelmusik zu hören. DAS ist in der Tat eine positive Überraschung, die eines Adventskalenders würdig ist!
Die Produktion ist gewohnt "Studio Körting", ich habe nichts daran auszusetzen. Dennoch: Diese Folge ist deutlich hörbar in die (Über-)Länge gezogen worden und die Zufälle, die den Fall erst ins Rollen bringen, also... naja...
Fazit: Ich erwarte bei Adventskalenderfolgen nicht, dass diese über 24 Tracks hinweg 100% der Zeit spannend sind. Aber man sollte bitte keine Sonderfolge produzieren, wenn man sie solcherlei hinbiegen muss, nur, damit sie als Adventskalenderfolge erscheinen kann. Weniger ist mehr!
PS: Und wieder einmal der Titel - warum passt der schon wieder nicht wirklich zum Inhalt?
Meine Wertung: 56%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 03.10.2023
TKKG Junior
Der widerliche Weihnachstwichtel
Erschienen: 2023
Dauer: 1:38:00Endlich beginnt die Adventszeit! Als Klößchen das erste Stück Schokolade seines Sauerlich-Adventskalenders essen will, muss er feststellen, dass es ekelhaft bitter und komplett ungenießbar ist. Im ersten Moment denkt er an einen Internatsstreich, doch als Tim, Karl, Gaby und Klößchen kurz darauf eine verschlüsselte Nachricht erreicht, wird klar, dass ein widerlicher Weihnachtswichtel nichts Gutes im Schilde führt. TKKG stürzen sich in den neuen Fall und werden Zeugen eines mutwilligen Zerstörungsakts. Und das ist erst der Anfang! Was hat der widerliche Weihnachtswichtel vor? Und warum hat er es auf TKKG abgesehen? Werden die vier Junior-Detektive den Fall noch vor dem Weihnachtsabend lösen können?Mein Kommentar: Anno 2023 sind die Junior-TKKGs an der Reihe mit einer überlangen Weihnachtsfolge im Adventskalenderformat. Das heißt, 24 Kapitel, sodass man die Folge vom 1. bis 24. Dezember so konsumieren kann, dass man jeden Tag ein weiteres Kapitel anhört. In der Realität wird das aber wohl kaum jemand machen, denn jedes Kapitel dauert im Schnitt nur 3-5 Minuten. Und in einigen Kapiteln passiert nur wenig bis fast gar nichts. Außerdem: Wer weiß denn nach 3-4 Tagen noch, was in den jeweils vorherigen Kapiteln so abging?
Der Erzähler verortet zu Beginn jeden Kapitels, wo und wann genau wir uns gerade befinden (und das ist jedes Mal innerhalb der Adventszeit). Ebenfalls werden hin und wieder Begriffe wie Schnee, Weihnachtsbäume oder Adventskranz fallengelassen, aber akustisch will das einfach nicht funktionieren. Ich bin durchaus froh, dass auf kitschige Weihnachtslieder im Hintergrund und Gemampfe von Keksen, Spekulatius und Co. verzichtet wurde, aber dennoch will einfach kein Weihnachts- oder Winterfeeling aufkommen.
Im Gegenteil, die Musiken, die ständig eingespielt werden, sind typisch für die Hörspiele von TKKG Junior. Mich erinnerten sie schon immer sehr stark an den Vibe der "Sonic the Hedgehog"-Videospiele auf dem Mega Drive, und das ist gewiss nichts schlechtes. Doch der gute, alte Sonic ist nunmal weder der Nikolaus, noch das Christkind oder Väterchen Frost.
Die Sprecher/innen machen durch die Bank einen hervorragenden Job; sie spielen sogar quasi-hintergründig auffällig unschuldig oder unbeteiligt, sodass man als Kind mitraten kann (nur bringt das nichts, weil man einiges für die Auflösung wichtiges nicht erfährt). Andererseits weiß man als Erwachsene/r umso deutlicher, worauf es am Ende hinauslaufen wird. Ebenso nagt TKKGs Dauerfröhlichkeit und -scherzerei bisweilen ein wenig an den Nerven der Erwachsenen.
Nachdem nun die Produktion per se besprochen wurde, noch einige Worte über die Story. Im Großen und Ganzen unterhält sie sehr gut. Selbst eine Telefonszene mit Herrn Sauerlich und einem Erpresser wäre eigentlich zum Augenrollen, aber weil die beiden ihre Texte dabei so authentisch rüberbringen, ist es lustig - in einigen Jahren vielleicht sogar kultig, wer weiss.
Was mir allerdings gar nicht gefällt, ist, wie sorglos Miriam Haase mit der Nennung von Namen und Bildern von Kindern in der Presse umgeht. Mehr noch, ihr Chef dränge sie sogar dazu, den Bericht ganz schnell herauszubringen. Man könnte diesen beiden Personen jetzt vielleicht Kaltschnäuzigkeit unterstellen. Aber nur eine Szene weiter sprechen TKKG darüber, dass sie vielleicht bald negativ in der Zeitung stehen werden und tun das ihrerseits sehr lari-fari mit "Pressefreiheit" ab. Aber man darf eben nicht so ohne Weiteres Bilder und/oder Namen von Privatpersonen nennen, noch weniger, wenn es sich um Kinder handelt, und/oder um unbewiesene, aber beschuldigende Sachverhalte. Natürlich gibt es durchaus genug Pressevertreter/innen, denen sowas herzlich egal ist, oder die, warum auch immer, einer möglichen Klage gelassen entgegensehen. Doch hier machte es sich Hofstetter deutlich zu leicht. Hier war die tolle Chance, die Geschichte so zu erzählen, dass klar wird, warum die Haase das tut, und wie sie das begründet. Vielleicht hätten die TKKG-Eltern der Redaktion mit rechtlichen Schritten gedroht, oder was auch immer. Nein, TKKG - und wohl auch die Eltern - fügen sich einfach. Immerhin sind unter den Eltern Medienprofis (die Sauerlichs) und Gesetzeskenner (Herr Glockner - oder zumindest die Rechtsabteilung auf seinem Revier), aber auch die tun rein gar nichts in dieser Hinsicht. Es wäre perfekt für zum Beispiel Karl gewesen, in diesem Punkt einige Fakten zu dieser Sache vom Stapel zu lassen.
Nun, ich reite darauf herum, weil dieses im Hörspiel allzu simpel herunterbrochene Thema sehr viel Angriffsfläche bietet und es der zentrale Punkt des Falls ist. Gerade deshalb hätte Hofstetter sich hier viel mehr Mühe geben sollen. Dann hätte man die einzelnen Kapitel je einfach etwas länger machen können, oder 1-2 Kapitel hätten diesen Sachverhalt irgendwie behandelt, oder zumindest verständlich erklären können. So bleibt für mich nur maßlose Verwunderung darüber, wieso die Redaktion sich so verhält/äußert, als hätte sie alle Rechte der Welt, und warum weder TKKG noch ihre Eltern irgendetwas dagegen unternehmen wollen, oder zumindest erklären, warum man da angeblich nichts machen könne.
Die Sache, dass die Person hinter all dem Krams aus einem vorherigem Junior-Fall stammt, wäre mir noch wichtig. Leider taucht nämlich keiner der dafür relevanten Vor- oder Nachnamen in einem der vorherigen Junior-Hörspiele auf. Schade - oder ich sehe den Zusammenhang nicht. Aber na gut, das kann man hinnehmen, und dann war's ein Fall, der nicht veröffentlicht wurde.
Ein wenig seltsam ist dann noch die zu erpressende Summe von 10115 Euro. Wieso ein solch schiefer Betrag? Dieser wird am Ende zwar erläutert, aber da taucht die nächste Frage auf. Welche moderne Videospielekonsole kostet bitte 1250 Euro? Selbst für die gerade allerneuste Konsole mit First-Party-Zubehör und 1-2 Spielen käme man nur ungefähr in die Nähe dieses Betrags. Klar, mit einem Gaming-PC könnte man leicht sogar ein Vielfaches von 1250 Euro ausgeben. Aber es war eindeutig von "Konsole" die Rede, und von Zubehör oder Spielen wurde kein Wort verloren. Aber ok, das fiel mir nur am Rande auf...
FAZIT: Guter, unterhaltsamer Fall. Eigentlich! Leider nur ruiniert diese tumb wegerklärte Presserechtssituation für mich vieles. So einfach mit "Die dürfen das halt!" ist das nicht zu erklären. Und falls doch, hätte ich diese Erklärung gern genannt bekommen.
Meine Wertung: 50%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.09.2023
TKKG Junior
(29) Die Geisterjagd
Erschienen: 2023
Dauer: 46:38Bei einer Freundin von Karls Mutter spukt es. Dinge verschwinden, im Haus gibt es seltsame Geräusche und nachts geht ein Gespenst um. Das klingt nach einem sehr außergewöhnlichen Fall für TKKG! Bei einem Wochenendbesuch wollen die Juniordetektive der Sache auf den Grund gehen. Aber nicht jeder der Hausbewohner ist von ihrem Besuch begeistert. Werden Tim, Karl, Klößchen, Gaby und Oskar es trotzdem schaffen, Licht in diese Gruselgeschichte zu bringen?Mein Kommentar: Ja, TKKG Junior sollen ein junges Publikum ansprechen - und das ist auch völlig in Ordnung. Darum verstehe ich, wenn es nicht wirklich fies zugeht, sondern eben kindertauglich und auch etwas offensichtlicher verläuft.
Doch es war gleich nach nur wenigen Minuten klar, wie was genau am Ende aufgelöst werden wird. Eine alte Dame beklagt Spuk in ihrem Haus und zwei grantige Personen im selben Haus empfehlen, die Dame solle vielleicht doch lieber in ein Altenpflegeheim umziehen, da würde es wohl bestimmt nicht spuken. Noch deutlicher kann man es seinem Publikum nun wirklich nicht ins Gesicht sagen. Aber ok, die Serie heißt schließlich TKKG __Junior__, nicht wahr!? Also: Beide Augen zudrücken...
Aber es hapert noch an weiteren Stellen, und zwar zu gewaltig, als dass ich das mit dem Namen der Serie wegerklären könnte, oder gar möchte. Die 4 Junioren lösen erneut einen Fall nur durch puren Zufall. Sie hören oder entdecken mir in letzter Zeit zu häufig zufällig die Lösung des Falls. Wobei: HIER war's wirklich sowieso direkt klar, wie Hase läuft. Aber der Burner ist das Ende selbst. Na klar, wären die Menschen "in Scharen" (Zitat!) gekommen. Alle wollen Fake-Gespenster in einem Haus sehen. Klar. Damit kann man schließlich Millionen verdienen...
Wie "die böse Person" sich dann übertrieben schon fast in Hose macht und haste-was-kannste aus dem Haus rennt, dabei ein konstruiertes, schräges Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Geständnis von sich gibt, und anschließend alle erleichtert lachen, und dann lachend und mit einem Schmunzeln auf den Lippen getönt wird, die Taten der "bösen Person" waren "daneben", hihi, aber man wird mal mit der "bösen Person" reden und dann darf sie auch wieder zurück, hihi... Wenn eine "böse Person" derartig egoistisches und egozentrisches tut, klar, da drückt man halt gern mal ein Auge zu...
Nee, sorry, ich habe allzu oft den Kopf geschüttelt. Man kann durchaus kindgerecht eine Konsequenz durchziehen, und zwar so, dass Kinder dies verstehen. Aber diese Auflösung ist mir viel zu wischi-waschi und hingekitscht. Da ist Potenzial für viel kindgerechte Spannung, vielleicht könnte man im weitesten Sinne sogar kindgerechte Dramatik sagen, und dann kommt so ein Käse dabei raus...
Die Produktion ist allerdings top; abgesehen von der Telefonstimme der Dame, mit der Karl zu Beginn spricht. Viel zu quäkig. Selbst in den 80ern klangen Personen am Telefon nicht so. Das hätte man viel besser machen können...
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 10.09.2023
TKKG
(229) Auf den Schwingen des Totenvogels
Erschienen: 2023
Dauer: 57:45Während der Dichter Dante Dannewitz in der Bibliothek der Kleist-Villa seine düsteren Verse vorträgt, werden aus dem Safe im Schlafzimmer die wertvollen Familienjuwelen gestohlen. Am nächsten Tag nehmen Tim, Karl, Gaby und Klößchen die Spur in der Nachbarschaft der Familie Sauerlich auf. Sie rekonstruieren den Tathergang, legen verdeckte Motive frei und haben bald drei verdächtige Personen ausfindig gemacht. Aber ob unter ihnen wirklich der Täter ist? Wie sich herausstellt, muss Tim erst noch seine größte Angst überwinden, bevor die vier Detektive den kniffligen Fall lösen können.Mein Kommentar: Bevor ich über den Fall sprechen will, möchte ich zuerst diese wirklich oberlangweilige Neu- und Komplettumgestaltung des Layouts schelten. Da fehlt jede Identität und jede Form von Erkennungsmerkmal - selbst im Innenteil bei der Namensliste. Man sieht förmlich die gestrichelten Ausrichtungslinien auf dem Photoshop-Canvas. Damit ich nicht missverstanden werde: Das Covermotiv ist ganz okay, ich beklage allein das gesamtheitliche Layout, sowie den neuen Blauton! Im Innenteil gibt's dann noch einen im kindhaften Comicstil gehaltenen, lächelnden Cartoon-Oskar, mit Kopfhörern auf... Ich dachte, dafür gäb' es TKKG Junior?
Dieser Fall besteht zu zwei Dritteln aus Sherlock-Holmes-Anleihen. TKKG stehen überall immer nur dabei und kriegen allerlei Aussagen mit. Passieren tut aber eine ganze Weile überhaupt nichts. Es wird geredet und TKKG und wir hören dabei zu. Ja gut, ein paar Fakten werden schon genannt, aber ich muss wieder einmal die fehlende Abenteuerlichkeit der frühen TKKGs anmahnen. Erst im letzten Drittel gibt's dann endlich einmal Bewegung. Es passiert doch tatsächlich was. Nicht viel, aber immerhin. Tim hängt sich sogar an einen Heißluftballon. Wobei sich seine "Schwäche" offenbart.
Ja, wirklich. Tim hat Angst vor Höhen - und/oder dem Fliegen, so ganz eindeutig wird das nicht geklärt. Doch Tim hat sich erstaunlich schnell wieder im Griff und erklärt tapfer (ich paraphrasiere!), er hat sich vorher noch ein wenig was angeguckt, und war deshalb darauf vorbereitet. Da musste ich dann schon schmunzeln, ja, gar glucksend lachen. Tim ist nicht nur ein Sofort-Meister jeder Sportart auf dem Erdenrund, dem es gelingt, 100 Hobbies gleichzeitig unter einen Hut zu kriegen, nein, er ist sogar dann übermenschlich gut, wenn es darum geht, eine Phobie in den Griff zu kriegen. Ach ja, der gute, alte Super-Tim... Und, am Rande: Ich frage mich, warum Klößchens Vater auf einmal Kurt heißt, und nicht mehr Herrmann.
Die Produktion ist gewohnt gut, die Story gerade noch akzeptabel, mit zarter Tendenz zum gleichgültigen Achselzucken, weil viel zu spät was passiert. Doch selbst dann, oben in der Luft, verbleibt es letztlich bei einem Tatgeständnis aus Phobie und lauten Rufen.
PS: Das Layout... Wirklich!?
PPS: Und der Titel ist erneut zu vielversprechend und nur so gerade eben noch hinerklärt! Hauptsache, der Titel ist spannend.
Meine Wertung: 55%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.08.2023
Die drei ??? gelesen von...
Kai Schwind liest "...und das Bergmonster"
Erschienen: 2023
Dauer: 3:50:45Das neue Abenteuer, das Justus, Bob und Peter zu bestehen haben, fängt ganz harmlos an: mit der Suche nach einem Schlüssel. Doch bald schon häufen sich verdächtige Vorgänge, und ihre Ermittlungen wollen nicht vorangehen. Das Geheimnis um das grauenvolle Bergmonster scheint unlösbar. Fast wäre alles zu spät... Mein Kommentar: Kai Schwinds Name ist im Mainstream praktisch unbekannt. In Hörspielkreisen kennen ihn viele wohl am ehesten durch "Die Ferienbande". Und, wenn man etwas auf Zack ist, weiß man sicherlich auch, dass er unter anderem bei Die drei ??? auf verschiedene Weise mitwirkte (beispielsweise bei den Live-Touren als Autor). Umso mehr verwundert es mich, dass Kai Schwind nicht deutlich bekannter und sehr viel häufiger in Produktionen zu hören ist. Denn: man, ist der gut!
Selbst die Rollen von Patrick und Kenneth klingen zwar ähnlich, aber dennoch leicht unterschiedlich, alle Rollen klingen durchweg glaubhaft, doch ganz besonders seinen Mr. Smathers nehme ich ihm voll und ganz ab. Vor allem die Szenen, in denen Smathers erklärt, dass er mit den Tieren befreundet ist, sie ihn verstehen und wie sehr ihm es gegen den Strich geht, dass die Menschen Tieren und Natur soviel Schaden zufügen. Diese Augenblicke gestaltet Schwind so authentisch, dass ich fast wünschte, Smathers würde noch ewig seine Überzeugungen in Worte fassen oder irgendwem Standpauken halten. Auch Tempo und Prononcierung - zu jeder Zeit klasse!
Der Fall selbst ist natürlich ein Klassiker und stach schon immer auch deshalb hervor, weil ja nie aufgeklärt wurde, was es nun mit diesem Bergmonster auf sich hatte. Natürlich wurde auch Das Bergmonster als Hörspiel seiner Zeit gekürzt, und funktioniert im Großen und Ganzen auch so noch erstaunlich gut. Doch fällt im direkten Vergleich mit dem (Hör-)Buch eins deutlich auf: Mr. Jensen und Mr. Smathers rücken mehr in den Vordergrund. Sie könnten irgendwie in dieser Sache mitmischen, statt einfach nur Teil des Ensembles zu sein (wie ja mehr oder weniger im Hörspiel).
Tolles Hörbuch. Ob man ???-Fan ist, oder einfach Lust auf einen gut gemachten Krimi/Detektivfall hat.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.08.2023
Die drei ???
(223) ...und der Knochenmann
Erschienen: 2023
Dauer: 1:19:59Eine Frau verschwindet nach einem Erdbeben plötzlich spurlos. Was ist mit ihr geschehen? Die drei ??? begeben sich auf eine gefährliche Suche. Die junge Schneiderin Maya erscheint nicht zur Arbeit am Camelot Theatre. Justus, Peter und Bob haben den Verdacht, dass das Rätsel, das die Theaterleitung veranstaltet, etwas damit zu tun hat. Denn ein hohes Preisgeld ist zu gewinnen. Ist des Rätsels Lösung auch die Spur zu Maya? Die drei Detektive ermitteln, während erneut die Erde bebt...Mein Kommentar: Hmmmm, hmmmm, hmmmm... Der Titel ist abermals reines Marketing. Also ja, ein Knochenmann kommt so irgendwie schon vor, er spielt aber praktisch keinerlei Rolle. Das fällt aber beinahe gar nicht auf, weil diese Story so aufgeblasen und komplex ist, dass man irgendwann den Faden verliert. Selbst mitraten kann man nicht, eben, weil es diverse Komponenten gibt, die nicht für Ohren hörbar sind, aber am Ende als eigentlich völlig logisch aus dem Hut gezogen werden.
So ist es beachtlich, dass die CD-Fassung bis an den Rand gefüllt ist (79:59!), aber ebenso ist dann unverständlich, warum der Fall so überladen wirkt. Klar, es ist ein Balanceakt, einerseits das Buch möglichst optimal abzubilden, andererseits aber dennoch gerade soviel zu kürzen, dass nichts wichtiges fehlt und alles nachvollziehbar bleibt. Aber bei 80 Minuten eher mäßig nachvollziehbarer Spielzeit, hätte man vielleicht doch lieber 50 oder gar 40 Minuten anpeilen und die Geschichte verständlicher machen sollen.
Mir fiel nämlich gerade hier auf, wie oft die moderneren ???-Hörspiele 60 oder noch mehr Minuten andauern, aber vieles erst ganz am Schluss, zumeist durch Justus' Monologe, erwähnt wird, so, als wäre doch alles die ganze Zeit vollkommen klar gewesen. Wieso also nicht eher unwesentliche Dinge streichen oder zusammenfassen, und auch am Ende nicht 10 Minuten dafür verbaseln, dass Justus alles nochmal nacherzählt und allerlei Krimskrams ausplaudert, von dem man vorher nicht das Geringste wusste. Im Besonderen hier, bei ...und der Knochenmann, ist es bedauerlich, denn es gibt durchaus nicht wenige Elemente, die aufhorchen lassen und Spaß machen; leider überdauern sie zusammenaddiert nur knapp die Hälfte der Gesamtspielzeit.
Die Sprecher/innen machen einen guten Job, die Musiken gehen auch völlig in Ordnung. Die Produktion gibt sich also nur in sofern die Blöße, als das sie die 80 Minuten nur teilweise unterhalsam gestalten kann. Um mal die Plattitütenkarte zu zücken: Manchmal ist weniger mehr! :)
Meine Wertung: 54%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.08.2023
TKKG Junior
(28) Tatort Zirkus
Erschienen: 2023
Dauer: 53:06Tim möchte seiner Großtante Erna an einem ganz besonderen Tag eine ganz besondere Freude machen und lädt sie, zusammen mit seinen Freunden, in den Zirkus Rivaldi ein. Tante Erna war als junge Frau selbst Zirkusartistin und ist auf einem Elefanten geritten! Obwohl Gaby das eigentlich nicht so toll findet, will sie der alten Dame nicht die Freude verderben. Doch als die Zirkusdirektorin ihre Hauptattraktion, die Elefantendame Rosi, ankündigt, passiert etwas völlig Unerwartetes: Rosi ist spurlos verschwunden! TKKG übernehmen den Fall und machen sich auf die spannende Suche nach Rosi - bei der sie eine wahrhaft "elefantöse" Überraschung erleben...Mein Kommentar: Gleich zwei Benjamin-Blümchen-Anspielungen in einem Hörspiel. Zuerst kommen ein Elefant und der Name Karl vor, und dann schreit Klößchen doch tatsächlich "Töröö!"-Rufe durch die Gegend, um nach der guten Rosi zu suchen. Wie die darauf aber reagieren soll, wenn jemand herumbrüllt...? Aber dass genau das im Grunde nur ein Aufhänger sein würde, die jungen TKKGs voll in die Lösung des Falls zu schubsen, ist ohnehin klar.
Und dann kommt wirklich jemand, beklagt den Lärm und meint indirekt doch allen Ernstes, Elefantentröten klänge wie ein menschengemachtes Blasinstrument. Da fiel ich doch echt vom Glauben ab! Ich dachte zuerst ja noch, man spiele absichtlich so falsch, um das Tröten zu überdecken, aber nein, Rosi war gemeint. Naja...
Schräg mutet auch an, dass Elefantendame Rosi der Star des Zirkus' sein soll. Das Argument, man hänge an dem Tier und hätte es gern wieder, hätte ich nachvollziehbarer gefunden, als das. Ich meine, wenn Rosi sprechen könnte, oder sowas, aber was wird Rosi schon anders machen, als andere in einem Zirkus lebende Elefanten? Vermutlich im Kreis laufen, auf sich reiten lassen, auf Podeste steigen... Gewiss eine Leistung, aber nichts Besonderes aus Sicht von jenen, die einen Zirkus besuchen. Und am Ende geht mir auch die Lari-fari-Auflösung etwas auf den Keks. Wirkt sehr konstruiert, zumal die Lösung zu weiten Teilen schon sehr früh verraten wird - warum bloß?
Worauf ich hinau will: Mir ist bewusst, dass TKKG Junior vornehmlich für jüngeres Publikum gedacht ist. Und zum Beispiel ein Abenteuer, verbunden mit einer Elefantensuche auf Zirkusterrain, könnte passen. Doch wie es hier hingebogen wurde, naja... ...auch Kindern als Publikum darf man ruhig ein wenig was zutrauen. Nicht zu vergessen, dass meine Generation in den 70ern und 80ern auch mit 5-6 Jahren, oder noch nicht allzu viel älter, Die drei ???, TKKG und Co. gehört haben, ohne überfordert zu sein.
Die Leistungen aller Sprecher/innen sind gut bis sehr gut. Doch mit der Anmerkung versehen, dass die vier Hauptstimmen selbst für ihre Verhältnisse zu fröhlich und verlacht und verkichert klingen. Produktion gut, Fall okay, Story deutlich zu simpel gestrickt.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt) Rezension vom: 19.07.2023
TKKG
(228) Das Geld, das niemand wollte
Erschienen: 2023
Dauer: 1:05:36Tim, Karl, Klößchen, Gaby und natürlich Hund Oskar verbringen einen sommerlichen Badetag am Moorsteiner See. Am Ufer präsentiert Karl seinen Freunden seine selbstgebastelte Abhörwanze, die mitgelauschte Audiosignale direkt auf sein Smartphone überträgt. Er bringt das winzige Ding an Oskars Halsband an und Gaby schickt ihren Hund durchs dichte Schilf zur nächsten Badebucht. So werden TKKG Ohrenzeugen eines befremdlichen Dialogs über ein mögliches Verbrechen. Mehr noch: Wenig später finden TKKG einen Rucksack voll Geld im Schilf - Geld, das keiner der Badegäste haben will. Nicht einmal der, dem es offensichtlich geklaut wurde. Die vier Detektive stehen vor einem rätselhaften Fall.Mein Kommentar: In den ersten Minuten finde ich Gaby recht affektiert, um nicht zu sagen, latent nervig. Ihre keck-kesse, scherzhafte Art wirkt bemüht und mild anstrengend. Etwas merkwürdig ist ebenfalls, dass ausgerechnet Gaby einstimmt, eine Testlauschaktion durchzuführen. Jenes Kriminalkommissartöcherlein, dass sonst wegen jedem achtlos auf den Bürgersteig ausgespuckten Kaugummi ein Aktenzeichen bei Gericht eintragen lässt, bejaht ohne mit der Wimper zu zucken, eine Abhöraktion. Es sei ja nur ganz kurz, erklärt Karl.
Dann die Frage, woher weiss Oskar, wohin oder zu wem er soll, beziehungsweise, wo er stehenbleiben oder wann er wieder zurückkommen soll? Als man dann aber akustisch bezeugt, dass Oskar unsanft behandelt wird, stört sich Gaby nicht sonderlich daran, dass ihr Oskar Grund hatte aufzujaulen, sondern daran, dass solcherlei Tat strafbar ist, also der Polizei bekannt gemacht werden sollte. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass SIE sich sonst strafbar macht. Wegen unterlasserner Anzeigenerstattung, oder sowas... Ja, der moralische Kompass ist vielleicht nicht ganz auf der Höhe, aber der juristische ist dafür doppelt intakt.
Während der gesamten über 60 Minuten gibt es noch mehrere solcher Dinge, die zu bemerken möglich sind, doch wenn es gelingt, sich nicht besonders daran zu stören (schließlich ist das TKKG, nicht wahr - sonst hätten wir alle bereits nach 5 Folgen aufgehört, denen zuzuhören), wird ganz gut unterhalten. Im Kern sind die größeren Zusammenhänge nämlich nachvollziehbar und verlaufen ausreichend umwegig, sodass man schon wissen möchte, wie's ausgeht, und man sich auch mit der Auflösung zufrieden geben kann. Dass man nicht durch und durch gebannt ist oder man wirkliche Freude am Hörspiel hat, ist den bereits genannten Ungereimtheiten geschuldet. Insgesamt klappt es, aber bei den Details summieren sich die Augenroller. Da ich nicht spoilern möchte und vieles gleich beim ersten Hören ohnehin offensichtlich und nicht gar zu störend ist, verkürze ich meinen Sermon.
Die Produktion ist wunderbar gelungen, die Sprecher/innen liefern saubere Arbeit. Nur Rhea Harders Gaby geht mir am Anfang des Hörspiels auf den Keks.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.05.2023
TKKG Junior
(27) Abrechnung in der Westernstadt
Erschienen: 2023
Dauer: 52:09Tim hat bei einem Gewinnspiel ein Wochenende für vier Personen in einer Westernstadt gewonnen. Klar, dass Karl, Klößchen, Gaby und Oskar mitfahren, verstärkt durch Herrn Sauerlich. Beim Goldwaschen, Zielschießen und Bullenreiten haben die Juniordetektive den Spaß ihres Lebens - bis eine Gruppe Banditen in die Stadt reitet und beginnt, ihr Unwesen zu treiben. TKKG heften sich an die Fersen der Bösewichte und geraten schon bald in höchste Gefahr...Mein Kommentar: Ich erinnerte mich schon beim Lesen des Folgentitels an TKKG-Folge
X7 antwortet nicht, die ja auch einen Westernstadtbezug hat. Ob es sich hierbei um eine bewusste Reminiszenz handelt?
Klößchens Hartnäckigkeit gefällt mir sehr gut, er lässt einfach nicht locker und macht mehrfach deutlich, dass er nicht aufgeben werde - schließlich gehe es um seine Schokolade. Dass das Setup aber sehr gestellt ist, ist direkt klar. In dem Moment, wo angekündigt wird, "Wenn Sie ausgeraubt werden, spielen Sie einfach mit, Sie bekommen später alles wieder zurück.", weiß man "Ja, klar, wetten, die werden gleich WIRKLICH ausgeraubt!?"...
Ebenfalls, so sehr mir diese Folge Spaß bereitet, weil das Setting echt toll eingefangen wurde, aber wieso lässt man sich darauf ein, will die Gäste anlügen und es dadurch nur noch schlimmer machen, und verlässt sich dann auch noch darauf, dass die Kinder es schon auflösen werden? Ich meine, natürlich, es ist ein Kinderhörspiel, aber hey, es wird so oft auf Realität gepocht und Dinge werden erläutert, wieso hofft man also frohen Mutes darauf, dass vier Kinder das Ding schon schaukeln werden? Hätte man es nicht so drehen können, dass man den Gästen eingesteht, dass sie gerade eben wirklich beraubt wurden, aber die Polizei wurde bereits verständigt, und TKKG ermitteln einfach schon mal drauf los, oder etwas in der Art?
Die Produktion ist top, keine Frage, die Sprecher/innen liefern gewohnt hochklassig ab. Nur sind mir Junior-TKKGs in den fröhlichen Momenten immer noch viel zu ausgelassen und herumalbernd-scherzend. Das könnte man bitte endlich noch abstellen, denn es wirklich für mich leider nicht aufrichtig.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.05.2023
Die drei ???
(222) ...und die Gesetzlosen
Erschienen: 2023
Dauer: 1:16:55Peter wird in der Rocky Beach Highschool unfreiwillig Zeuge eines dubiosen Telefonats. Hat seine Lehrerin Amanda Blunt ein dunkles Geheimnis? Als die unscheinbare Frau dann auch noch verdächtige Utensilien in ihr Auto packt und losfährt, nimmt Peter die Verfolgung auf. Natürlich nicht ohne seine beiden Freunde zu informieren. Die drei ??? begeben sich auf einen gefährlichen Roadtrip durch die verlassene Prärie. Hoffentlich wird ihnen diese Fahrt nicht zum Verhängnis...Mein Kommentar: Echt spannend, was hier geboten wird. Alle beteuern, auf der richtigen Seite zu sein. Wer also lügt hier und wer sagt die Wahrheit? Ein Motiv hätten sie ja irgendwie alle, und das Katy Karrenbauer und Till Hagen mitsprechern, macht es umso verlockernder, ihnen vom Fleck weg zu misstrauen; wo doch beide in der Regel die eher bärbeißigen bis bösen Gestalten mimen; die haben beide bestimmt Leichen im Keller... oder doch nicht!? Nun, viel mehr will dazu auch lieber gar nicht schreiben, denn sonst spoilere ich unnötigerweise.
Allerdings ist seltsam, dass Justus versessen auf diesen sehr auffälligen Wagen ist, den er dann sogar noch detektivisch einsetzen will. Das passt so gar nicht zu ihm. Etwas konstruiert ist auch, dass Peter merkt, sein Handyakku gibt bald den Geist auf, aber Justus und Bob tracken seine Position auch noch nach vielen Minuten.
Aber das kann man alles verknusen, weil es im Kern auch nicht so wahnsinnig entscheidend für den Fall ist. Doch am Ende, wenn alles aufgelöst wird, kommt alles eine Spur zu überfrachtet und verfrickelt um die Ecke. Also waren die Guten jetzt die Bösen, oder wie jetzt? Und wer hat wie mit wem im Zusammenhang gestanden? Die letzten paar Minuten habe ich mir "beim ersten Durchhören" darum gleich zweimal angehört, um nichts zu verpassen oder zu verwechseln.
Die Produktion ist gewohnt Studio Körting, also gut. Leider klingt das Ixen in mehreren Dialogen zu sehr durch.
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.05.2023
Die drei ??? gelesen von...
Mai Thi Nguyen-Kim liest "...und die rätselhaften Bilder"
Erschienen: 2023
Dauer: 3:42:2420 wertlose Bilder - mehr hat der alte Maler nicht hinterlassen. Doch seltsamerweise beginnen sich mehrere Unbekannte gerade für diese zu interessieren. Justus, Peter und Bob sind sich einig: Irgendetwas stimmt da nicht. Doch was? Und warum kommt ihnen ausgerechnet Skinny Norris, ihr alter Rivale, in die Quere? Mein Kommentar: Das Buch ist besser. Das hört man im Zusammenhang mit Hörspielen sehr oft. Weil sie gekürzt und oft zusammengefasst sind. Das trifft allerdings nicht nur einfach so ebenfalls auf Die rätselhaften Bilder zu, sondern hier trifft es besonders zu. Viele Szenen im Hörspiel wirken seltsam, wenn man es nicht einfach nur runterhört.
Zusammenhänge, die im Hörspiel eigentlich im Grunde gar nicht hergeleitet werden können, werden als gegeben vorausgesetzt, oder Personen, die in Szenen gar nicht vorkommen, werden genannt. Das soll nicht die Qualität des Hörspiels herunterspielen, denn das Hörspiel ist gut und spannend. Aber das Buch ist in der Tat besser. Deutlich besser.
Vorgetragen wird dieses (Hör-)Buch von Mai Thi Nguyen-Kim. Und das macht sie wirklich gut. Man merkt zwar, dass sie keine gelernte Sprecherin ist, weil sie manchmal Wortendungen verschleift, Wortsilben überrennt und Worte im "Alltagssprech" pronounciert (aus "wirklich" wird "wög'lich", "mit uns" wird zu "midduns"). Es fällt eben ein wenig auf, wenn man das Zuhören von Hörspielen oder Hörbüchern gewohnt ist.
...doch im Großen und Ganzen ziehe ich meinen Hut. Frau Nguyen-Kim hat eine sehr angenehme, jugendliche Stimme, der man sehr gern zuhört. Und gerade, weil sie nicht vom Fach ist, aber dennoch immer deutlich und sauber genug vorliest, ohne dabei jeden Buchstaben übertrieben korrekt zu artikulieren, wirkt es umso authentischer, weil zudem ihre Wortbetonungen in Sätzen passen, so dass Dialoge glaubwürdig klingen. Lediglich das Vorlesetempo hätte ich mir stellenweise eine Spur reduzierter gewünscht. So wäre etwas mehr Ruhe in gerade den spannenden Szenen angenehmer gewesen, wodurch die Zuhöraufmerksamkeit stärker eingefordert worden wäre.
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 19.04.2023
TKKG
(227) Zwei für Zwölf
Erschienen: 2023
Dauer: 1:11:36Endlich Frühling in der Millionenstadt! Tim, Karl, Gaby und Klößchen sitzen im Park und schlecken Eis, als vor ihren Augen eine alte Dame von einem Rowdy umgestoßen wird. Eine hilfsbereite Frau ist schnell zur Stelle. Auch TKKG schalten sich ein und verfolgen den Rüpel, der aber auf unerklärliche Weise verschwindet. Zu allem Überfluss muss die alte Dame feststellen, dass ihr gut gefüllter Geldbeutel gestohlen wurde. TKKG rekonstruieren die Ereignisse und finden eine Erklärung: Hier wurde eine Show abgezogen! Dass diese aber mit einem spektakulären Juwelenraub und den mystischen Seancen der Madame Dubois in einer heruntergekommenen Villa zusammenhängt, ahnen TKKG hier noch nicht. Denn die Show hat gerade erst begonnen!Mein Kommentar: Öhm, wow. Was ist denn hier los? Es geht doch! Sieht man vom leicht überladenen Finale ab, wo viel auf einmal zusammenkommt, ist der Fall nicht nur mal was ganz anderes, nein, er ist auch noch nachvollziehbar, und, was noch wichtiger ist, er ist abenteuerlich, es wird nicht per "Zufall reiht sich an Zufall" auf Hinweise gestoßen.
Lediglich, dass TKKG allen zwölf (oder wie es verwirrenderweise im Titel steht: "Zwölf" - schreibt doch wenigstens "12", statt das Lektorat zu bestechen) Charakteren begegnet, ist schon echt seltsam, oder genauer: Es ist schon seeeehr zufällig. Zumal, selbst, wenn man nicht anhand der Stimmen drauf kommt, es gibt doch einige Stellen, in denen TKKG in einer bestimmten Situation sind, und, oh Wunder, plötzlich taucht jemand auf und konfrontiert sie direkt verbal damit... Aber na gut, man soll ja auch mitraten können; ich drücke ein Auge zu, oder besser: Ich halte mir ein Ohr zu.
Ein Lob an die Dame und den Herren mit den recht wandelbaren Stimmen und dem Talent für recht authentische Dialekte. Auch der Wink des Autoren in Richtung Vergangenheit ("Herr Oberthür") kam bei mir gut an. Der kleine Gag hätte sogar noch eine Spur weitergehen können, indem jemand von den TKKGs anmerken würde, dass man plötzlich an die Sache mit den Ufos in Bad Finkenstein denken müsse.
Die Produktion ist, wie eigentlich immer beim Studio Körtig der Fall, rund.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.04.2023
TKKG Junior
(26) Achtung, Fahrraddiebe!
Erschienen: 2023
Dauer: 47:27Es scheint ein gewöhnlicher Morgen zu sein, als Gaby gut gelaunt das Haus ihrer Eltern verlässt, um gemeinsam mit Karl zur Schule zu radeln. Doch entsetzt stellt sie fest: Ihr Fahrrad wurde gestohlen! Über Kommissar Glockner erfahren TKKG, dass aktuell eine Bande ausgefuchster Fahrraddiebe die Millionenstadt unsicher macht, die von der Polizei nur "Die fiesen Drei" genannt wird. Tim, Karl, Klößchen und Gaby wollen die Fahrraddiebe in eine Falle locken, aber leider durchschauen diese TKKGs Plan - und somit ist auch Klößchens Fahrrad weg! Doch so schnell geben sich die Junior-Detektive nicht geschlagen! Sie stellen weitere Ermittlungen an und sind den fiesen Drei auf den Fersen! Schließlich läuft es auf ein spannendes Großstadtduell hinaus: TKKG gegen die fiesen Drei!Mein Kommentar: Echt guter Fall! Es ist immer was los, die Story wird flott erzählt, aber es wird nie hektisch oder unnachvollziehbar. Darum von mir schon mal vorab ein: Los, kaufen!
Es gibt nur, wie fast immer, zwei, drei Dinge, die einfach nicht nötig wären. Da wäre vor allem der Name "Die fiesen Drei". Geht es noch phantasieloser? Das klingt wie jeder generische Jugendbandenname, den man seiner Bande während seines Pferderhofurlaubs gibt. Natürlich mag man das auf das Alter der Kinder schieben wollen - wie viel Erfahrung und Wortgewandheit mögen die schon haben!? Doch diese drei "Kinder" hier sind ja immerhin auch schon 16 Jahre alt und scheinen in der Tat reichlich Phantasie zu haben. Oder mit anderen Worten: Selbst Stefan Wolf wäre ein weniger einheitsbreiiger Name eingefallen. Und wäre es nur ein "Die Argentinos"...
Davon ab war das Treffen zwischen TKKG und der jungen Dame reichlich offensichtlich. Obwohl ich hier beide Augen zudrücke, schließlich sollen die (zuhörenden) Kinder ja auch eine Chance haben, mitzuraten und Dinge zu bemerken.
Weniger überzeugend fand ich dafür, wie die TKKGs zum Ende hin die App auf dem Smartphone beobachten, um dann die verstecke Botschaft zu lesen. Wie schnell sind diese fiesen drei eigentlich unterwegs, um auf der Landkarte "schreiben" zu können? Hört man den TKKGs dabei zu, dauert das Ganze jedenfalls nur einige Augenblicke. Ich verstehe das Dilemma, dies nachvollziehbar und spannend vertonen zu wollen, ohne, dass es dann 30 Minuten dauert, aber gleich beim ersten Anhören fand ich es seltsam, wie unglaublich schnell die Botschaft der fiesen drei vorlag.
Dennoch, lassen wir die Kirche im Dorf: Es ist ein sehr gutes Kinderhörspiel und auch für Erwachsene bietet die Story ausreichend Unterhaltung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 19.03.2023
Die drei ???
(221) Manuskript des Satans
Erschienen: 2023
Dauer: 1:05:32Ein Manuskript des leibhaftigen Satans und teuflische Lärmattacken - dieser Fall hat es in sich! Begeben die drei ??? sich in höllische Gefahr? Wer steckt hinter dem entsetzlichen Lärmangriff auf das Haus von Professor Bancroft? Während der Wissenschaftler versucht, eine geheimnisvolle alte Handschrift zu übersetzen, machen sich Justus, Peter und Bob auf die Suche nach der Lärmquelle. Haben die Attacken etwas mit dem Manuskript des Satans zu tun, an dem der Professor gerade arbeitet? Die drei Detektive werden es herausfinden.Mein Kommentar: Ach ja, wieder einmal der Satan. Im Grunde auch nur ein Synonym für Schrecken, Grauen und andere Begriffe aus dem ???-Titel-Setzkasten. Bitte Kosmos, es gibt wahrlich mehr Worte und Wortkombinationen als immer dasselbe Prinzip der Sorte "...und der/die/das gefährliche/tödliche/brutale/gnadenlose/etc. [beliebiger Begriff] des Todes/Horrors/Grauens/Unheils/Teufels. Als deutscher Verlag seid Ihr doch nah dran an der deutschen Sprache; aber falls nicht, guckt mal in den Duden oder den Brockhaus - und nicht bloß in einen Thesaurus-Ratgber. Und, wenn Ihr dann schon dabei seid, achtet darauf, dass der Titel wirklich was mit dem Inhalt zu tun hat. Es geht zwar irgendwie um ein Manuskript, das wie im Titel genannt wird, aber dieses ist eigentlich irrelevant für den Fall, weil es mehr als eine Art Aufhänger dient.
Enttäuschender wird das implizierte Versprechen im Titel, wenn man das Hörspiel hört. ACHTUNG, ich spoilere jetzt! Man weiß vom Fleck weg, aufgrund Bancrofts eigener Art, dass viele Menschen ihn nicht sonderlich mögen werden, und dieser komische Lärm und der Rest drumherum nur dazu dienen kann, sich ein wenig an ihm zu rächen. Deshalb ist ebenfalls schnell klar, dass diese Satansmanuskript nicht wichtig sein kann, weil es eben mehr oder weniger vom Rest ablenken soll.
Auch erfährt man wieder massig zum Mitraten notwendige Fakten erst hinterher, wenn Justus oder die Drahtzieher alles haarklein aufdröseln. Die Beweggründe, wer wann was und wie und so weiter. Das ist zwar nicht wirklich nötig, eben weil Bancrofts Art für routinierte ???-Hörer und -Hörerinnen ein riesiger, blinkender Hinweispfeil ist, aber dennoch nervt es, nicht zumindest bei einigen Details mitraten zu können.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Oliver Rohrbeck liest "...und der Super-Papagei"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:46:16Die drei jungen Detektive sollen einen entflogenen Papagei suchen - das hört sich nicht gerade nach einem aufregenden Fall an. Aber plötzlich scheinen sich auch noch andere Leute für den Papagei zu interessieren. Doch nicht etwa, weil er lateinische Sprüche zum Besten gibt? Die drei ??? müssen sich ganz schön ihre Köpfe zerbrechen.Mein Kommentar: Oliver Rohrbeck konnte schon in jungen Jahren hervorragend synchronsprechen; man denke nur an Pinocchio oder Grisu, der kleine Drache. Umso weniger wundert es mich, dass er hier, im Hörbuch zum Super-Papagei, einen großartigen Job hinlegt. Alle Figuren bekommen andere Stimmen, wenn es erforderlich ist, auch Sprachfärbungen, und er spielt jedes Mal der Situation entsprechend wunderbar.
Der Super-Papagei ist mitnichten die chronologische Nummer 1 der ???-Fälle, das ist das Gespensterschloss. Als Hörspiel fand ich den Super-Papgei dennoch immer unterhaltsam und kurzweilig, denn in den 50 Minuten ist alles wichtige enthalten, sodass es schön kompakt, aber nicht hektisch ist. Im Buch, bzw. Hörbuch, kommen natürlich noch mehrere Infos und Hintergründe hinzu. Darunter z.B. auch Skinny Norris, oder die ausführlicheren Gepräche mit Carlos und Onkel Ramos, oder mit Mr. Claudius.
Als ich das Buch las, kamen mir diese - im Vergleich zum Hörspiel - längeren Passagen recht kurzweilig und informativ vor. In Hörbuch-Form empfinde ich sie allerdings doch etwas streckend. Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich bei HörSPIEL und HörBUCH um akustische Medien handelt und mir das HörSPIEL eben so schön kompakt vorkommt. Das aber ändert nichts daran, dass all die Extrainfos zu erhalten, willkommen ist - nur wirken mir einige Gespräche teils unnötig lang. Nicht so, dass es wirklich stört, aber H.G. Francis gelang eben sehr gut, so manchen Dialog sinnvoll zu straffen.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Jens Wawrczeck liest "...und das Gespensterschloss"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:30:11Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Peter und Bob besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht gibt? Für die drei ??? wird's plötzlich unheimlich - und gefährlich!Mein Kommentar: Nicht nur, weil das Gespesterschloss ein guter Fall ist, ist es lesens-, bzw. hörenswert. Schließlich ist dies der allererste ???-Fall. Vor allem deshalb sollte man neben dem Hörspiel unbedingt auch das Buch, bzw. Hörbuch kennen. Denn gerade die erste etwa Dreiviertelstunde ist lohnend. Die drei ??? stoßen auf Albert Hitfield, bzw. eigentlich ja ursprünglich Alfred Hitchcock.
Schön ist über dies auch, die noch leicht unschuldige, mild kindliche Perspektive zu haben. Es gab noch keine dauernd mit Ermordung drohenden Verbrecher, das Leben der drei Detektive stand nicht am laufenden Band auf dem Spiel. Im Gegenteil. Es war eher ein abenteuerliches, sportliches und im Besonderen geistiges Kräftemessen mit den Gegenspielern und Gegenspielerinnen.
Jens Wawrczeck hat sich also für diesen Fall entschieden. Seine Stimme ist super. Doch vermag er leider nicht so recht, mich zu überzeugen. Einerseits ist mir sein Lesetempo eine Spur zu flott, andererseits wünsche ich mir, dass er etwas mehr Schauspiel in seine Performance legen würde. Er liest fehlerfrei und sauber prononciert, dennoch bemerke ich beim Anhören immer wieder, dass ich nicht so recht an seinen Lippen hänge; einzig der Wunsch zu erfahren, was als nächstes passiert, lässt mich dranbleiben.
Einige kleine Neuerungen am Originalskript bleiben natürlich auch hier nicht aus. Die stören mich aber allesamt keineswegs. Ob es jetzt Hitchcock oder Hitfield heißt - mir egal. Doch dass man die Aussprache des Vornamens "Stephen" immer noch nicht korrigierte, nagt an mir. Schon in Kindertagen nervte mich das ständig, wenn ich das Hörspiel hörte. Ich vermute einfach mal, dass man mit dem Hörspiel in diesem Punkt unisono sein wollte, so von wegen retro und so. Um die Fans nicht zu irritieren; Falschaussprache, oder nicht. Dennoch: Mich wurmt's.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.03.2023
Die drei ??? gelesen von...
Andreas Fröhlich liest "...und der Karpatenhund"
Erschienen: 2019
Dauer: 4:21:08In Mr. Prentices Wohnung geschehen rätselhafte Dinge. Lichtblitze spuken bei Nacht. Jemand hat die wertvolle gläserne Skulptur des Karpatenhundes verschwinden lassen, und wer versucht allen Mietern den Aufenthalt im Apartmenthaus unmöglich zu machen? Die wenigen Spuren weisen die drei ??? in verschiedene Richtungen. Ein harte Nuss für unsere Freunde.Mein Kommentar: Wow! Einfach wow! Dass Andreas Fröhlich ein echter Könner ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Spätestens, seit im Mainstream die Info durchdrang, dass er unter anderem nicht nur Bob Andrews spricht, sondern auch Gollum in Der Herr der Ringe. Doch wer ihn einmal so richtig bei seiner Kunst belauschen will - wählt dieses Hörbuch! Wie er hier jedem Charakter eine andere Stimme verpasst, wie überzeugend er schauspielert. Man, Fröhlich ist hier einfach nur phantastisch!
Davon ab, wenn wir immer noch nicht so recht in der Geschichte ankamen, sei noch die Frage in den Raum gestellt, warum Andreas Fröhlich diese Story liest, und nicht Oliver Rohrbeck. Ist das hier nun sein Lieblingsfall? Oder doch "Das leere Grab"? Oder...? Naja, ich nehm's ihm nicht übel. Erstens darf man seine Meinung ändern, zweitens gehe ich eh dabei von einer Art PR-Stunt aus.
So, nun jetzt aber ab in den Fall. Der ist - Phrasendrescherrei hin oder her - ein Klassiker. Selbst, wenn man mit Die drei ??? eigentlich nicht so viel anfangen kann, als Krimi bleibt der Karpatenhund trotzdem großartig. Die "Fenster zum Hof"-Atmosphäre, die vielen Verdächtigen, es ist spannend, man kann fleißig mitraten, und sogar die Auflösung ist durchdacht und schlüssig. Ohne, dass Justus, wie später allzu oft, einen ewigwährenden Monolog runterrattert. Die Lösung entblättert sich peu a peu von selbst, und Justus hat nicht gar so viel nebenher zu erklären.
Wobei, eine kleine Kleinigkeit muss ich dann doch bemängeln. Andreas Fröhlich macht einen erstklassigen Job. Aber hier und da erfordert eine Rolle, dass er etwas lauter wird, beispielsweise weil er rufen muss. Hier hätte ich mir gewünscht, dass bei der Produktion an diesen Stellen ein wenig mehr auf die Laustärke geachtet worden wäre. Zwar bleibt die Lautstärke per se immer auf angenehmem Niveau, aber dennoch fallen diese "lauteren" Augenblicke deutlich auf.
Fazit: Kaufen, aber schnell! Und sei es nur, weil man Lust auf einen richtig guten Krimi hat!
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG Junior
(25) Heiße Spur im Nebelhafen
Erschienen: 2023
Dauer: 55:09Tim, Karl, Klößchen und Gaby finden im Rathaus der Millionenstadt durch Zufall eine alte mysteriöse Karte in einem Modellschiff, auf der ein geheimer Ort verzeichnet ist. Kurz darauf stoßen sie auf eine Reihe von Rätseln, die es zu lösen gilt. Nur was steckt dahinter? TKKG beginnen mit ihren Ermittlungen und eine Spur führt sie in den Hafen. Doch dort sind die Juniordetektive nicht allein. Sie werden verfolgt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.Mein Kommentar: Immer, wenn mir im Klappentext versprochen wird, es würde in ein Wespennest gestoßen, ein Strudel dramatischer Ereignisse würde losgetreten, die Hölle bräche auf, oder es begänne ein Wettlauf gegen die Zeit, zucke ich direkt mit den Achseln: "Stimmt ja eh nicht!", murmle ich dann jedes Mal. Und so auch hier. Es stimmt nicht, dass es einen Wettlauf gegen die Zeit gäbe. Nunja, er wird mild angedeutet, aber das war es dann auch schon wieder...
Dennoch geht diese Folge einigermaßen in Ordnung. Ich freue mich, Frau Schermutzki mal wieder zu hören und Herr Ziesmer ist ebenfalls gern gehört. Abgesehen vom Erzähler und den vier Junioren waren das aber auch bereits alle, die im Hörspiel vorkommen. Das heißt, die meiste Zeit machen TKKG mehr oder weniger mit sich selbst aus - was erstaunlicherweise nicht langweilig wird. Aber es wird auf eine nervige Weise ermüdend. Denn die vier werden derart ausgelassen fröhlich und scherzend dargestellt und gespielt, dass es in der Tat nervt. Ein flacher Kalauer jagt den nächsten und es vergehen gefühlt keine 5 Minuten, in denen nicht zumindest einmal gekichert wird.
Mir ist bewusst, dass TKKG Junior sich an ein eher junges Publikum richtet. Doch wenn man konsequent jede Anwandlung von Spannung oder Gefahr in Grund und Boden scherzt... naja... wie ich schrieb: Einen Wettlauf gegen die Zeit nehme ich einfach nicht wahr.
Wobei, eine Sache war dann doch: Wird hier tatsächlich gelüftet, in welcher Stadt die TKKGs leben? Immer wieder fielen Vermutungen, welche deutsche Stadt es wohl wäre, aber Mal um Mal wurde gesagt, nein, es sei eine fiktive Stadt. Doch hier werden Koordinaten genannt, die eindeutig auf den Hamburger Hafen hinweisen.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG
(226) Der Täter ist unter uns
Erschienen: 2023
Dauer: 1:07:21Auf dem Weg zu einer großen Familienfeier, zu der Klößchen seine Freunde Tim, Karl und Gaby mitbringen darf, bleibt der Sauerlich-Jaguar in einem fürchterlichen Schneesturm stecken. Ein heruntergekommener Gasthof ist die Rettung. Dort stranden auch einige von Klößchens Verwandten. Die Verbindung zur Außenwelt ist abgeschnitten, die Telefonleitung ist tot und der Wirt wirkt alles andere als vertrauenswürdig. Nach einem turbulenten Abend voller Familienstreitigkeiten muss die herrische Hedwig Müntefering am nächsten Morgen feststellen, dass der überaus wertvolle Siegelring der Familie Sauerlich aus ihrer Schmuckschatulle gestohlen wurde. Es stellt sich heraus, dass jeder der Anwesenden ein Motiv für den Diebstahl hat. Der Täter ist also mitten unter ihnen.Mein Kommentar: Merkwürdige Folge, die sich bereits im Titel und im Klappentext alle Mühe gibt, irgendwie Spannung zu erzeugen. Das funktioniert vielleicht bei TKKG-Neulingen, aber wer sich bereits zumindest ein wenig mit dem Millionenstadt-Quartett befasste, ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind, und fällt nicht darauf herein.
So stehen zwar 14 (mit Oskars Gebell vom Band sind es 15) Namen im Inlay, aber einen Großteil kann man bereits von der Liste der Verdächtigen streichen, sodass am Ende maximal 6 Personen als mögliche/r Täter/in übrig bleiben. Das ist natürlich nicht gerade wenig, aber es ist mir am Ende auch einfach egal.
Der ewig grantige Wirt, die dauer-quengelige Hedwig, ihr unterwürfiger Mann... Alle rattern ihre Stereotypen runter, keine Spur von Bindung zu irgendjemandem; und mitraten kann man auch nicht. Das heißt, zum Schluss wird die ganze Mischpoke mehr oder weniger (eher weniger!) aufgelöst. Mehr oder weniger, weil ich mit vielem, was mir hier als Auflösung serviert wird, schlicht nicht einverstanden bin, da es reichlich lückenhaft und bisweilen hanebüchen ist.
Erneut ein Griff in die Latrine. Es wird gelabert und gelabert, Draeger, Diakow, Lubowski und Harder übertreiben regelmäßig mit ihrer Überraschung, wenn sie irgendwas begreifen oder herausfinden. Einerseits hört man also Overacting - vor allem Frau Harder legt mir zu oft eine Extra-Schippe drauf -, andererseits fragt man sich, was die da gerade erleben, denn auf der Gegenseite, vor den Lautsprechern, herrscht Gleichgültigkeit ob der Handlung, die sich um einen Ring dreht.
Einzig die Figur des Franz Gattinger macht Spaß. Ja, er meckert im Grunde nur, aber der - wenn auch nicht durchweg überzeugende - bayrische Dialekt ist mal was anderes, und hey, moppernde Gastwirte gibt's tatsächlich. Die müssen ja nicht immer alle verkappte Wilderer (unter anderem
(32) Wilddiebe im Teufelsmoor und
(67) Hinterhalt im Eulenforst) sein. Und, ja, zugegeben, wie er dabei den TKKGs immer wieder einen coolen Spruch schiebt, ist irgendwie befriedigend. Trotzdem, lieber Finger weg... Es gibt zwar schlechtere TKKG-Folgen, wenn auch nicht viele, aber dafür jede Menge viel, viel bessere!
Meine Wertung: 44%(Bemusterung erfolgt)