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Cover: ...und die Teufelsklippe
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Anthony Spring Douglas Welbat
Blacky Heikedine Körting
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Butch Tom Pidde
Detective Ella Neda Rahmanian
Esprit Matthias Keller
Godween André Minninger
Inspector Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Mr. Shaw Michael Grimm
Officer James Sascha Gutzeit
Paul Forsters Achim Buch
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Frank Meyer-Brockmann
Rezension vom: 22.11.2022

Die drei ???
(219) ...und die Teufelsklippe
Erschienen: 2022
Dauer: 1:09:49


Peter Shaw - ein Mörder? Ganz bestimmt nicht! Da sind sich Justus und Bob sicher. Können die beiden die Unschuld des Zweiten Detektivs beweisen? Peter sieht ihn fallen, doch die Teufelsklippe gibt ihn nicht wieder her. Verschluckt von den tosenden Wellen bleibt der Mann verschwunden... Was ist passiert? Ausgerechnet der Zweite Detektiv wird beschuldigt, Paul Forsters ins Meer gestoßen zu haben. Im Verhör wird Peter bis ins kleinste Detail befragt. Justus und Bob versuchen derweil mehr über den seltsamen Fall herauszufinden. Können die beiden ihrem Freund helfen?

Mein Kommentar: Hey, wow, eine von den besseren ??? der aktuellen Ära. Die Plotidee ist klasse, und auch trotz des vielen Geredes und der diversen langen Szenen zu Beginn, kommt keine Langeweile auf. Nee, echt, insgesamt funktioniert die Folge. Aber dennoch habe ich ein paar Dinge zu bemerken.

Einerseits zum Beispiel das Verhör, das Detective Ella bei Peter vornimmt. Meine Güte, diese Frau macht aggressiv. Das war vermutlich auch genau das, was man beim Hören (bzw. Lesen des Buches) erreichen wollte, aber herrje, die springt mit Peter um, als stünde er bereits, erdrückt von zig Beweisen, vor Gericht. Dabei ist mir wichtig, nicht die Performance von Frau Rahmanian zu bemängeln, denn die ist wirklich großartig, sondern eher, wie der Charakter erdacht wurde. Natürlich ist es wichtig, Peter nicht in Watte zu packen, schließlich kommt er als potenzieller Mörder in Betracht, doch Ella geht da eine Spur zu übereifrig ran, finde ich.

Komisch dann auch der Kontrast der Folgeszene: Peter und sein Vater auf der Rückfahrt. Schon immer stören mich ja die Momente, in denen die Eltern "wegen der Detektivspielerei" rumnerven und rumnörgeln. Es mag realistisch sein, aber bei mittlerweile über 250 Abenteuern ungefähr fünfmalig den Zeigefinger zu erheben, erscheint mir andererseits auch wieder lächerlich. Überhaupt will ich bei einer Detektivgeschichte eigentlich auch nur den Detektivkram haben - die Anverwandten sollen bitte nur dann vorkommen, wenn sie für den Fall(!) von Belang sind. Zumindest, wenn die ??? ansonsten ja eh immer tun und lassen, was sie für richtig halten, ohne, dass die Erziehungsberechtigten groß einen auf Gefahr machen. Noch merkwürdiger ist jedoch, wie Peter mit dem Argument aufbegehrt, bald volljährig zu sein. Gerade diese Aussage ließe eigentlich fast das Gegenteil vermuten. Bedenkt man all die erlebten Abenteuer, oder auch nur das vorangegangene Verhör...

Dann läuft ein, jo, doch, richtig guter Fall ab, der aber zum Ende enorm mit Infos überfrachtet wird. Da ist dann von doppelten Identitäten, diversen Namen, wer was wann und wie getan hat und so weiter die Rede. Dies alles in den richtigen Kontext zu setzen und dabei nicht den Überblick zu verlieren, ist in der Tat eine Kunst für sich. Zumal die gesamte Aufklärung teils unfair wirkt, denn die Hörerschaft hat keine Chance, hier mitzuraten, weil laufend Dinge genannt werden, die erst ganz kurz zuvor, bisweilen auch gar nicht genannt wurden. Abgesehen von einer kleinen entlarvenden Geste. Doch auch die sehen wir ja nicht, sondern Peter prustet es heraus... Wobei am Anfang noch versucht wird, so zu tun, als sei das nichts Besonderes. Da sind 70 Minuten Spielzeit endlich mal wieder angemessen gedacht, aber eigentlich auch wieder zu wenig. Vielleicht hätte man zwei CDs mit je 40 oder 45 Minuten daraus machen sollen. Oder mehr Zeit für das Ende nehmen und dafür die Autofahrt von Peter und seinem Vater streichen - die Szene tut ohnehin nichts zur Sache.

Die Produktion ist gut, die Sprecher/innen sind es auch (nochmal großes Lob an Frau Rahmanian!), nur das Ende ist etwas zuviel des Guten.


Meine Wertung: 68%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Tanz mit der Giftschlange
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Dr. Benno Wallis Lars Schmidtkem
Dr. Mechthild Bleul Heidi Schaffrath
Frank Wolfram Tom Pidde
Fritz Dippel Tim Kreuer
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Herr Rowinski Harald Effenberg
Julius Hösselbarth Jan Langer
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Kommissar Glockner Achim Buch
Nadine Wolfram Malin Steffen
Nimra Tahir Antje Hartmann
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Pia Grünert Neda Rahmanian
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 18.11.2022

TKKG
(225) Tanz mit der Giftschlange
Erschienen: 2022
Dauer: 1:03:50


Nadine - ein exzentrisches Gothic-Girl aus der 9b - warnt Tim, Karl, Gaby und Klößchen vor einem bevorstehenden Giftattentat. Als TKKG sie jedoch zu Details befragen, blockt sie plötzlich ab. Noch in derselben Nacht sehen sich Tim und Klößchen im Adlernest Auge in Auge einer hochgiftigen Brillenschlange gegenüber. Ist es Zufall, dass das passende Gegengift im Zoo verschwunden ist? Und wie steckt der Mädchenschwarm Julius Hösselbarth mit drin? Es wird TKKG drei Tage Ermittlungsarbeit und so manch brenzlige Situation kosten, bevor sie den verworrenen Fall lösen können.

Mein Kommentar: An und für sich eine gute Folge. Sie ist stringent erzählt, die Sprecher/innen liefern (beinahe alle) gute Arbeit ab und die Musiken und Soundeffekte passen auch.

Selbst die eigentlich etwas überzogene Plotgrundidee mit dem Schlangengift würde ich schlicht als "Warum nicht? Ist doch mal was anderes!" durchwinken. Ebenso die Auflösung am Ende, wo es um das Wie und Warum geht, könnte ich noch wohlwollend abnicken. Aber einerseits ist jedes Mal erneut sehr offensichtlich, dass einige Szenen nur des Schocks wegen vorkommen, und spätestens, als Nadines Vater zum Opfer wird, spricht man selbst unweigerlich die Lösung des Falls vor sich her. Es ist einfach zu eindeutig; noch dazu mit dem direkt vorangegangenen Telefonat und der Situation mit Tim, der auch Opfer wurde, wenn auch unversehrt.

Überhaupt, jedes Mal, wenn das Reptil angesprochen wird, wird so getan, als könne es eigentlich nichts gefährlicheres auf der Welt geben. Doch immer dann, wenn jenes Reptil in einer Szene agiert oder sein Gift zum Einsatz kommt, wird zuerst so getan, als stünde die Welt in Flammen, doch nach wenigen Augenblicken löst sich alle Gefahr mir nichts, dir nichts in Luft auf. Dieses Muster begreift man beim Hören sehr schnell und nimmt die vermeintliche Gefahr darum auch bald schon nicht mehr ernst.

Andererseits, und das ist in der Tat äußerst merkwürdig und wesentlich auffälliger, wie Nadines Vater sich am Ende verhält. Ich spoilere jetzt ein wenig, also Weiterlesen auf eigene Gefahr! Himmel, Nadine mag ja durchaus edle Motive haben und dass sie als Pubertierende vielleicht nicht direkt die besten oder diplomatischsten Ideen hat... ...okay! Aber so eine verquere Nummer abzuziehen, also wow! Aber na gut, ihr Vater ist wohl nicht sonderlich sympathisch und lässt wohl nicht mit sich reden. Doch wie reagiert besagter Vater!? Ernsthaft, es ist unglaublich!

A sind es die Dialoge zwischen ihm und Nadine. B ist es, wie Sprecher Tom Pidde diesen anlegt. Höchstens wäre noch möglich, dass Frau Körting es von ihm genauso wollte - was es aber nicht besser macht. Wieso reagiert ein Mensch, der sonst nicht derartig geschildert wird, so dermaßen verständnisvoll und pädagogisch? Und, mal im Ernst, bei aller Pädagogik, wäre es nicht gerade jetzt angebracht, dem Töchterlein strenger gegenüberzutreten? Die hat schließlich eine Reihe recht harter Verbrechen begangen und sich selbst in große Gefahr begeben. Kurz: Ich empfinde die Reaktion von Herrn Wolfram, gelinde gesagt, als großen Quatsch mit Soße! Zumindest anfangs. Zum Ende hin, wenn man sich beruhigt und ein wenig nachgedacht hat, okay, dann wird man rationaler und empathischer, zumal es ja immerhin auch die eigene Tochter ist. Aber selbst dann klingt der Herr Papa eher künstlich. Und, ach ja: Was ist jetzt mit der Polizei, den Ermittlungen und all dem Zeug?

Oh, eine Sache noch: Tim Kreuer spricht mir seinen Fritz Dippel eine ganze Nummer zu krampfig, beinahe so krampfig, wie sein Text geschrieben wurde. Zum einen die Wortwahl, zum anderen die Performance. "Ich bin entspaaaaaaaant", "total gechillt an die Tür geklopft"... Aua, wirklich, ganz großes Aua! Als hätte Wolf selbst es geschrieben.


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Eine schreckliche Bescherung
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
1. Polizist Patrick Baehr
1. Security Patrick Berg
2. Polizist Alexander Mettin
2. Security Philip Stumpp
3. Polizist Douglas Welbat
3. Security Max König
4. Security Tony Curting
Angestellte Katrin Decker
Bandenchef Lars Schmidtke
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Durchsage Andrea Lüdke
Emmett Reinhold Kammerer
Engel Theresa Underberg
Fotograf Stephan Schad
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Krankenschwester Scarlet Lubowski
Larry Jan Langer
Luke Bigelow Harald Effenberg
Mann Helge Halvé
Matty Joshua Rudold
Molly Regine Lamster
Mr. Puckle Christian Rudolf
Mrs. Hatchett Petra Kleinert
Mutter Heikedine Körting
Onkel Titus Erik Schäffler
Pater Achim Schülke
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Sandy Angela Stresemann
Santa Claus Claus Wilcke
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 16.10.2022

Die drei ???
Eine schreckliche Bescherung
Erschienen: 2022
Dauer: 2:32:34


Beim Einkaufsbummel im Kaufhaus Garcy's werden Justus, Peter und Bob Zeugen eines Überfalls. Kein geringerer als der Weihnachtsmann des Garcy's wird angegriffen. Jemand hat es auf den Sack voller Geschenke abgesehen ... und dieser jemand ist ausgerechnet als Weihnachtself verkleidet. Die drei ??? heften sich an die Fersen des Diebes und finden heraus, auf welches Weihnachtsgeschenk es der Elf abgesehen hat...

Mein Kommentar: Die knapp über zweieinhalb Stunden Spielzeit hinterlassen im Kern eine eher angenehme Grundstimmung, dennoch sind einige Punkte durchaus ambivalent.

Zuerst die 24 Einzeltracks, die teilweise sehr langgestreckt wirken. Sicher, als Adventskalenderfolge muss man für jeden Tag eben auch was in petto haben. Aber ernsthaft, wer hört denn jeden Tag immer nur einen Track? Die aller-, allermeisten werden das Ding doch am Stück hören. Eventuell mit ein, zwei Unterbrechungen, ob der Gesamtlänge. Aber gerade, wenn man es am Stück hört, klingt einiges sehr langatmig und bisweilen künstlich. Wie beispielsweise Peters Autoverfolgungsjagd gegen Ende des Hörspiels. Wie er hier quasi jeden Handgriff und jede Ampel wie ein Fußballspielkommentator beim WM-Finale schildert, naja, hört sich reichlich merkwürdig an. Legitimiert wird das quasi dadurch, dass er Justus am Handy hat und diesem erklärt, was gerade so los ist. Dass das aber nur ein Kunstgriff ist, der als Stilmittel dient, den Zuhörenden eine Szene (vermeintlich) spannend zu erzählen, ist jedoch, zugegebenermaßen, verständlich. Wie erwähnt, soll jeder der 24 Tracks an seinem zugedacht Tag etwas Spielzeit bieten, aber dennoch hört es sich deshalb nicht realistischer an.

Ambivalenz hinterlassen auch die Musiken. Es gibt massig geile Songs, sogar sehr viele aus den 80er- und 90er-Jahren. Tolle Sache. Viele moderne Stücke vermitteln heute lediglich eine Grundstimmung, wie "spannend" oder "hektisch", bleiben aber nicht im Ohr, transportieren keine echte Atmosphäre. Das gelingt den alten Songs dafür zumeist umso besser. Natürlich, ja, da spielt auch Nostalgie mit rein, zugegeben, aber es entsteht auch eine besondere Atmosphäre durch diese Musiken. Darum geht ein großes Danke an die Europas für diese Entscheidung; bitte viel, viel häufiger auf diese alten Sachen zurückgreifen.

Allerdings hätten die Europas auf diese scheußliche Quietsch-Tonfolge am Ende der ersten 23 Tracks verzichten sollen. Erstens klingt es monoton, zweitens äußerst unangenehm, drittens ist es viel zu laut. ...und viertens killt es die jedes Mal aufgebaute Cliffhangerspannung und erzeugt nur Genervtheit. Beim ersten Mal ist es zwar schon nicht toll, aber man verkraftet es. Beim zweiten Mal nervt es bereits. Und ab den dritten Mal sucht man mit Erklingen des erstens Tons schleunigst den "Nächsten Track abspielen"-Button, um dem schnellstens ein Ende zu setzen. Ich empfehle (ernsthaft!) eine Neuauflage, bei welcher jeder Track mit einer anderen Musik endet. Bitte!

Ansonsten gibt es die üblichen paar Kleinigkeiten hier und dort, zum Beispiel heißt ein Lied, um das es in diesem ???-Fall unter anderem geht, "Next Christmas"; worauf das eine Anspielung ist, kann man sich leicht denken. Etwas schade ist nur die Einfallslosigkeit für den Liednamen. Aber, wie erwähnt, Kleinigkeit - darüber hört man einfach hinweg. Und gleich zu Beginn, direkt nach dem Diebstahl, verstehe ich eine Sache nicht. Wurde nicht mal eine Bestandsaufnahme der Angestellten gemacht, also, geschaut, wer noch da ist? Immerhin hätte man auf diese Weise eventuell herausfinden können, wer denn da gestohlen hat und für das Chaos vor Ort verantwortlich ist, bzw. zumindest, wer unschuldig ist. Dass weder Justus oder Chef Mr. Puckle auf diesen Gedanken kamen, will sich mir nicht erschließen.

Dann, das höre ich leider jedes Mal neu raus: Wie Justus (bzw. Oliver Rohrbeck) den Namen "Bigelow" ausspricht. Nicht direkt falsch, aber seltsam eingedeutscht. Das hätten Herr Rohrbeck und auch Frau Körting (Regie) bei den Aufnahmen beachten können. ...ach ja, Frau Körting. Hat sich hier ein kleiner Namensgag eingeschlichen? Der Sprecher von "4. Security" heißt Tony Curting... Na, ob das bloß Zufall ist?

Fazit: Hat man sich ein, zwei Durchläufe gegönnt, um die etwas verwirrende Wechselei der gerade auserkorenen Zielperson nachvollziehen zu können, geht Eine schreckliche Bescherung in Ordnung. Nur die Länge und die immer wieder reinquietschenden Töne der Track-Enden grätschen in den Hörgenuss. Ersteres eher weniger, zweiteres umso mehr - deshalb gehen diesem Hörspiel auch massig Punkte flöten, denn dieser Dauer-Nervjingle trübt den Hörspaß gewaltig. Wirklich!


Meine Wertung: 60%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Das doppelte Klößchen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Dr. Röhr Erik Schäffler
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Max Jan-Philip Mähl
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Schreiende Frau Gerlinde Dillge
Tanja (Security) Deborah Mock
Tierärztin Dagmar Bittner
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 28.09.2022

TKKG Junior
(24) Das doppelte Klößchen
Erschienen: 2022
Dauer: 51:50


Tim, Karl und Gaby sind fassungslos! Zufällig haben sie ihren besten Freund Klößchen dabei beobachtet, wie er mutwillig fremde Autos zerkratzt und massiven Sachschaden anrichtet. Nach langem Überlegen beschließen sie, Klößchen zur Rede zu stellen, doch dieser bestreitet, die Taten begangen zu haben. Die Enttäuschung darüber, dass seine Freund:innen ihn verdächtigen, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Doch wieso sagt er nicht, wo er zur Tatzeit war? Irgendwas stimmt nicht, und auch wenn Tim, Karl und Gaby ihrem Freund glauben wollen, ermitteln sie hinter seinem Rücken weiter. Die Freundschaft der vier kleinen Detektiv:innen wird auf eine harte Probe gestellt.

Mein Kommentar: Der arme Oskar soll wegen einer Blessur erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten. Gaby pfeifft aber trotz gegenteiligem Versprechen darauf und schleppt ihn trotzdem mit. Am Ende dann ermahnt die Tierärztin erneut, dass sie ihren Rat ernst meinte und er darum jetzt wirklich erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten soll. Gaby verspricht das zum zweiten Mal - und Oskar geht, als Abschlussgag, ohne Umschweife erneut in den nächsten Fall. Das mag man schmunzelnd oder gar lachend aufnehmen. Ich frage mich aber, warum in Zeiten von allerorts vorzufindender politischer Korrektheit (selbst im Klappentext und dem "Wusstest du schon"-Hinweis dieser Folge wird gegendert - im Inlay übrigens nicht: "Sprecherangaben"!), nicht auch auf etwas pädagogische Korrektheit geachtet wird...!? Ich meine, Kinder sind nunmal Kinder, und man soll ihnen auch ihre Freiheiten lassen, beziehungsweise die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Aber wenn schon, denn schon, liebes Hörspiel-Team! Und Gaby scheint ja ganz offensichtlich nichts daraus zu lernen. Und was sollen die Kinder, die sich dieses Hörspiel anhören, daraus lernen? Zumal, Oskar hätte auch einfach ein paar Tage daheim bleiben können - das wäre doch die perfekte Lösung gewesen, nicht wahr?

Davon mal abgesehen ist der Fall gut gemacht. Andererseits ist wieder einmal die Namensliste im Inlay so kurz, dass man vieles gleich zu Anfang ausschließen kann. Ebenso die Tatsache, warum Klößchen zu den Vorwürfen schweigt. Dennoch bleibt die Frage, warum TKG ihrem Freund nicht mehr vertrauen und sich nicht wundern, dass Klößchen mal mit diesem, mal mit jenem Pullover durch die Gegend tingelt, beziehungsweise seine Körpersprache eine andere ist. Klar, Es heißt TKKG Junior(!), aber was auch in den Junior-Hörspielen schon für Schlüsse gezogen wurden, also da sollte man doch durchaus erkennen können: "Hey, er sieht zwar so aus, aber er bewegt sich irgendwie anders"... Seltsam auch, dass die verantwortliche Mutter dann meint, man solle das doch bitte nicht an die große Glocke hängen, weil sie sonst ihren Job verlöre... Ah ja... und all die geschädigten Dritten? Die werden bei fetten, mit dem Schlüssel gezogenen Kratzern im Lack bestimmt nicht alle cool bleiben oder gar die Polizei uninformiert lassen. Früher oder später hätte doch auffallen müssen, dass es zwar Klößchen hätte sein können, aber er es am Ende doch nicht war, weil er z.B. zur Tatzeit die Schulbank drückte oder im Schimmbad war, oder irgendsowas. Wieso denkt eine Mutter, noch dazu, wo sie aus einer sinnverwandten Branche kommt, nicht an sowetwas?

Was die Produktion anbelangt, ist alles in Butter, tolle Atmo, gute Soundeffekte, passende Stimmen...


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Schmugglerbande voraus!
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Rollo Matti Krause
Sévim Katharina Gast
Sine Laura Pfister
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 28.09.2022

TKKG Junior
(23) Schmugglerbande voraus!
Erschienen: 2022
Dauer: 46:11


TKKG machen einen Bootsausflug zur Vogelinsel, die im Fluss der Millionenstadt liegt. Vor Ort kommt es zu einer überraschenden Begegnung. Als dann auch noch vier schwarze Plastiksäcke an den Strand gespült werden, stecken die vier Juniordetektive und Oskar schon mittendrin in einem neuen Abenteuer. Denn es gibt zwei Personen, die es auf die Säcke abgesehen haben. Eine von ihnen trägt eine Totenkopfmaske...

Mein Kommentar: Ganz gute Folge. Vor allem deshalb, weil sie in einer Dreiviertelstunde auf den Punkt kommt. Dennoch ist sie auch eine Spur zu geradlinig und vorhersehbar, mag aber dem "Junior"-Ansatz geschuldet sein. Trotzdem, bei nur drei Rollen, die außer den Stammstimmen im Inlay genannt werden, ist schnell deutlich, wie der Hase läuft.

Und dann möchte ich noch der Regie auf die Finger klopfen. Denn die arme Katharina Gast wird in ihrer Rolle ständig anders genannt. Mal Seh-wiem, dann Sewimm und noch einiges mehr. Etwas mehr Konsistenz, bitte. :)

Und ach ja: Die Vogelinsel. Erneut ein Ort, den man vorher noch nie zu hören bekam. Dabei waren TKKG ja mindestens in Der Schatz in der Drachenhöhle auf einem weiteren "Eiland im Strom". Oder genauer: Sie werden es später mal sein. Wobei möglich wäre, dass es sich dabei um dieselbe Insel handelt...!? Andererseits hat der im Klappentext genannte Fluss sogar mehr Inseln als nur diese eine. Dennoch erstaunlich, dass der TKKG-Vierer wirklich nie mehr als ein-, vielleicht zweimalig in ein und denselben Laden oder gar dasselbe Viertel gehen. Hier würde ich mir wünschen, wenn die Schreiber/innen der mittlerweile zwei TKKG-Universen auf mehr Kontinuität achten würden. Denn ja, ok, Millionenstadt, aber auch die hat ihre geografischen Grenzen, nicht wahr!?

Die Produktion jedenfalls ist wunderbar, die Sprecher/innen machen ihre Arbeit gut und auch Katharina Gast, die längst kein Schulmädchen mehr ist, klingt angenehm natürlich in ihrer kindhaften Rolle. Da könnten sich viele weibliche erwachsen-aber-klindlich-klingen-wollende Stimmen eine Scheibe von abschneiden.


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Im Netz der Lügen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Barbara Carolyn Walsh
Bernie Walters Vadim Goldfeld
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Canyon Brookside Marek Erhardt
Edgar Mulligan Karsten Haase
Eudora Kretschmer Monika Werner
Hauptkommissar Reynolds Wolfgang Draeger
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Olivia Uschi Hugo
Owens Jan Langer
Pamela Parker Katrin Decker
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Swift Tim Grobe
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 20.09.2022

Die drei ???
(218) Im Netz der Lügen
Erschienen: 2022
Dauer: 1:12:52


Ein Einbrecher, der nichts stiehlt, sondern Gegenstände hinterlässt? In Rocky Beach gehen seltsame Dinge vor, wenn das kein Fall für die drei ??? ist! Was zunächst harmlos erscheint, verfolgt ein Muster, und genau dieses versuchen Justus, Peter und Bob zu entschlüsseln. Doch jemand will mit aller Kraft verhindern, dass die Detektive Licht ins Dunkel bringen. Werden die drei Freunde den Fall lösen, bevor es zu einer Katastrophe kommt, oder verstricken sie sich im Netz der Lügen?

Mein Kommentar: Ich weiß gar nicht, ob ich schon wieder den übertriebenen Titel und den noch übertriebeneren Klappentext kritisieren soll. Aber letztlich geht es hier ja darum, dieses Hörspiel im Speziellen zu besprechen, also gehören diese beiden Dinge eben dazu. Der Titel ist Quatsch und der Klappentext übertreibt maßlos. Wo wird sich verstrickt? Welche Katastrophe, bitteschön? Und wirklich zu entschlüsseln gibt es praktisch auch nichts.

Höchstens zu verstehen, wer denn jetzt wie in diesem Durcheinander steht. Ich hab Im Netz der Lügen mittlerweile sechsmalig gehört und ich verstehe am Anfang lediglich, dass eine Olivia einen Auftrag hat, Bob dieser Olivia aber lieber aus dem Weg gehen will. Irgendwo in der Mitte ist noch was mit dem Bassisten einer Band und viel mehr kann ich mir einfach nicht merken.

Aber hier kommt dann doch wieder der Klappentext ins Spiel. Denn verstrickend ist nur der Plot, den die Hörerschaft zu entschlüsseln versucht. Und das ist gar nicht leicht, denn, wie bereits erwähnt, es gelingt mir nicht, konzentriert zu bleiben. Immer grob nach dem ersten Drittel der Spielzeit steigt mein Bewusstsein aus und beginnt, sich über Einkaufslisten, Erledigungen im Haushalt oder liebe Menschen, die man mal wieder anrufen könnte, Gedanken zu machen.

Was mir allerdings doch jedes Mal auffällt, wenn ich doch mal wieder für 1-2 Minuten in den Fall einzusteigen versuche, ist, wie unnatürlich viele (nicht alle!) Sprecher/innen hier klingen. Selbst Justus und Peter - also zwei der Hauptsprecher, die sonst eigentlich tadellos sind. Die Performances hören sich stark geixt an. Ob dem so ist, weiss ich nicht, aber es wirkt so. Vor allem Olivia (Uschi Hugo) klingt künstlich und scheint nie den Dialogtext ihres Gegenübers direkt abzunehmen. Überhaupt erinnert mich die Produktion, regieseitig, an eine moderne "Bibi Blocksberg"-Folge. Genauso klingen die Charaktere dort nämlich auch.

Und, was mir noch einfällt: Auf der E-Gitarre immer wieder denselben Akkord zu spielen und dazu einen merkwürdigen im wahrsten Sinne Sprech!-"Gesang" zu legen, ist nicht "Heavy Metal". Ja, vielleicht sollte das satirisch gemeint sein, im Sinne von "Das ist eh alles nur Krach", aber Himmel, das hier ist wirklich albern. Da wünsch ich mir die Sounds aus (52) ...und die Musikpiraten zurück; da nahm man das Ganze deutlich ernster.

Fazit: Die Produktion ist, was Musiken und Soundeffekte angeht, gut bis sehr gut. Die Sprecher/innen lassen teils echt Wünsche offen - die Regie hätte mehr verlangen müssen! - und der Plot ist eine einzige, endlose uninteressante Laberei. Früher wurden viele Fälle gekürzt und sehr gestrafft. Heute wünsche ich mir dafür umso mehr, dass die Bücher vollständiger übernommen worden wären. Andererseits wünsche ich mir ebenso, dass viele moderene Fälle deutlicher gekürzt würden; dann vielleicht würden sie an Fahrt gewinnen: 60, 70, 75 Minuten sind eben oft nicht nötig, ja, manchmal doch tatsächlich hinderlich.


Meine Wertung: 33%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Bilderdiebe haben kein Gesicht
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Arne Kaminsky Erik Schäffler
Arnold Adamek Reinhold Kammerer
Elisa Hausner Uschi Hugo
Erna Sauerlich Eva Colombina
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Kommissar Glockner Achim Buch
Kommissar Schalavsky Stephan Schad
Ole Paulitz Julian Greis
Patricia Westphal Petra Kleinert
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Petronella Kamilla Hamann Apollonia Jepsen
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 10.09.2022

TKKG
(224) Bilderdiebe haben kein Gesicht
Erschienen: 2022
Dauer: 1:13:30


Im berühmten Hamann Museum überrumpeln zwei als Polizisten verkleidete Gauner den studentischen Nachtwächter Ole Paulitz und erbeuten Gemälde im Wert von einigen Millionen Euro. Tim, Karl, Gaby und Klößchen stockt der Atem, als ihnen auffällt, dass das Phantombild eines der Bilderdiebe starke Ähnlichkeit mit Kommissar Schalavsky, einem Kollegen von Gabys Vater, aufweist! Waren die falschen Polizisten also doch echt? TKKG ermitteln und fördern interessante Zusammenhänge zwischen Museumsgründerin Petronella Kamilla Hamann, ihrer rechten Hand Arne Kaminsky und seinem Neffen Ole Paulitz zutage. Als sie schließlich eines der gestohlenen Gemälde ausfindig machen, scheint der Fall gelöst - tatsächlich aber geht es jetzt erst richtig los...

Mein Kommentar: Was ist bloß los im Hörspielland? Die Helden und Heldinnen von einst wissen einfach nicht mehr zu überzeugen. Ja klar, da schwingt auch Nostalgie mit, schließlich war früher natürlich alles einfach besser, aber es liegt auch daran, dass, obwohl früher auch viele Geschichten ihre Unlogiken oder schwachsinnigen Momente hatten, heute keinerlei Abenteuerfeeling mehr aufkommt. Alles ist so glattgebürstet, die zumeist jugendlichen Helden haben zwar die klassischen Allerwelts"makel", wie geschiedene Eltern, Übergewicht oder sowas, aber dennoch fehlt ihnen merkwürdigerweise Authentizität - und sei es nur innerhalb ihrer fiktiven, heldenhaften Rolle, abgesehen von spannenden oder zumindest interessanten Abenteuern - und ein Schuss "In der Kürze liegt die Würze".

Man, "Bilderdiebe haben kein Gesicht" lagert auf einer randvollen CD und ich kann mich kaum bis knapp zur Hälfte des Spielzeit darauf konzentrieren, weil dann einfach die Gedanken abschweifen. Ewiges Gelaber, nichts kommt dabei rum und das angeblich Kommissar Schalavsky an dem Verbrechen beteiligt sein könnte, wird zwar im Klappentext umständlich aufgebauscht, aber im Hörspiel selbst binnen weniger Augenblicke nichtig gemacht. Und was hat bitteschön der Inhalt dieser Folge mit ihrem Titel zu tun!? "Bilderdiebe haben kein Gesicht"... Ah ja! Geht es um Menschen, die stets vermummt auftreten? Oder die aufgrund einer geschickten Körper- oder Kopfhaltung ihr Antlitz unerfassbar machen können? Eine coole Maschine, die es schafft, ein Gesicht quasi unsichtbar zu machen? Nee, nichts von alledem. Die Folge hat mit Gesichtern nur insofern zu tun, als das kurz ein Phantombildprogramm zum Einsatz kommt und man direkt feststellt, dass es Schalavsky nicht gewesen sein kann. Das ist so ziemlich das einzige Storydetail, dass nach drei Durchläufen bei mir hängen blieb. Zu lang, zu langweilig ist das alles. Überhaupt, wo bitte "stockte TKKG der Atem", wie im Klappentext behauptet? Davon ist jedenfalls nichts im Hörspiel zu hören. Wo ist die dort angedeutete Spannung?

Außerdem fällt vermehrt auf, dass TKKG eigentlich viel stereotypischer sind, als jemals zuvor. Selbst Gaby, bei ja der durchaus eine leichte emanzipatorische Kurskorrektur vorgenommen wurde, bleibt immer noch viel zu oft zu Hause oder kann durch das dauernde Mitschleppen von Oskar irgendwas erschnüffeln lassen, oder dafür sorgen, dass durch sein Bellen auf sie aufmerksam gemacht wird, ansonsten trägt die kaum was bei, von Ihrer Opferrolle abgesehen. Ansonsten ist Tim der omnipotente, unbesiegbare Alles-Könner-Sportler, der, wenn er auch hin und wieder etwas Bammel hat, erwischt zu werden, sofort danach dennoch immer noch durchweg lässig und entspannt ist. Klößchen hat, wie immer schon, nur Futtern im Sinn und hin und wieder auch mal einen genialen Geistesblitz, der die Lösung eines Falls aufdeckt. Und Karl, naja, der hat eben Ahnung von Computern und kann schwere Begriffe erklären oder sich an irgendeinen irgendwann einmal gelesenen Artikel erinnern. Eigentlich wie immer, nur dass früher zumindest viel Überzeichnung und Abenteuerlichkeit mitschwang; heute nimmt man sich viel zu ernst und die vier Kids sind so steril wie nagelneues und dennoch noch einmal direkt desinfiziertes, chirurgisches Besteck.

Die Sprecher/innen machen ihre Jobs gut und dass wieder der TKKG-Junior-Willi Julian Greis mitspricht, fällt nicht direkt auf, weil Greis hier - stimmlich - wie ein Erwachsener klingt. Die Produktion für sich ist auch gut, die Musiken passen, alles sauber abgemischt, aber die Folge dauert mindestens 35 Minuten zu lang. Gott, ist das hier langwierig. Und langweilig. Es wird geredet und geredet und die ganze Geschichte ist so pseudokomplex gestaltet, dass der Denkapparat irgendwann einfach die Segel streicht und über den nächsten Einkauf oder die Fliege an der Wand nachzudenken beginnt.

Die letzten mindestens zwei Dutzend TKKG-Folgen dümpelten größtenteils immer so zwischen 30-bis-60-Prozent-Wertungen herum. "Bilderdiebe haben kein Gesicht" reiht sich nahtlos ein. Ja, TKKG war immer schon etwas trashig, überzeichnet und unglaubwürdig. Und ab grob den 80er-Nummern ging es bis mindestens in die 150er nur selten ohne Kopfschütteln oder Sich-kaputtlachen. Man denke nur an all die Killerpflanzen, Satans-Sekten, Tatöwierer mit heißen Nadeln, coolen Typen aus der Hölle und all den Quatsch. Aber wenigstens nahmen die Folgen sich nicht ernst; man konnte sie mit etwas Distanz dennoch häufig noch Lachtränen aus den Augenwinkeln wischend hören, oder sich herzhaft über den gröbsten Storytellingunfug ärgern. Ich meine, wer lacht nicht, wenn der Autodieb seinen Chef mit dem Codewort "Schlotterbein im heißen Ofen" begrüßt und es Autos mit integrierter Munddusche gibt... DAS ist offensichtlicher Humbug, oder mit viel Wohlwollen auch als Gesellschaftskritik erkennbar.

Aber seit einiger Zeit.... also wirklich. Mini-Computerwespen mit Super-Wifi-Features, Supergangster, die nicht mal ihre Daten verschlüsseln, oder ein ganzes Polizeirevier, das "am Admin scheitert", Festplattenkopien, auf denen Daten wiederherstellbar sind... Das alles KÖNNTE trashig sein, wenn es nicht jedes Mal über 60 bis 70 Minuten lang so pseudo-echt und sich-selbst-zu-ernst-nehmend wäre. Mit anderen Worten: Das, was ab ungefähr den 80er-Nummern immer so sehr störte, ist geblieben, entfernt wurde allerdings der Trashfaktor, addiert dafür aber die gefühlt doppelte, langwierig anmutende Spielzeit und pfroft die "moderne Zeit" obendrauf, ohne jedwedes zwinkerndes Auge. Dazu noch beispielsweise haufenweise Computerfaktenunfug - é voila! Wo bleibt der Spaß? Wo das Abenteuer? Wo das Ungewöhnliche? Und dann immer wieder diese beknackten Titel...


Meine Wertung: 32%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Kristallschädel
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Dame Carolyn Walsh
Godween André Minninger
Gwendolyn Maud Ackermann
Hunter Scott Hans-Jürgen Mende
Inspector Cotta Holger Mahlich
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Lady Eva Monar
Mrs. Bronkowitz Angela Stresemann
Mrs. Julia Scott Stephanie Kirchberger
Nicholas Max König
Onkel Titus Erik Schäffler
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Raphael Luca Achim Buch
Rezension vom: 23.07.2022

Die drei ???
(217) ...und der Kristallschädel
Erschienen: 2022
Dauer: 1:15:20


Ein harmloser Trödeleinkauf endet für die drei ??? in einer Verfolgungsjagd. Die Suche nach einem wertvollen Kristallschädel beginnt! Der kürzlich verstorbene Hunter Scott soll einen solchen Schädel besessen haben. Von den Maya gefertigt hat er angeblich heilende Kräfte. Doch wo in seiner Villa könnte er versteckt sein? Das fragen sich nicht nur Justus, Peter und Bob - denn einige zwielichtige Gestalten haben es auf den Kristallschädel abgesehen. Sind die drei Detektive schneller?

Mein Kommentar: Guter, routinierter ???-Fall. Es gibt einen kleinen Rätselspruch, der, natürlich, von Justus im Handumdrehen dechiffriert wird, ein wenig Verwirrung gibt es, ein bisschen "der Gute ist eigentlich ein Böser" und diverse Situationen, in denen vermeintlich spannende Momente direkt offensichtlich sind; nämlich dann, wenn man am Ende sofort ahnt "gleich kommt Cotta und rettet die Chose"...

Kurz, es ist von allem etwas dabei, aber nichts reißt so richtig nach unten aus. Das mag auch daran liegen, dass André Marx das Buch schrieb. Ich meine, sicher, nicht alle seine Fälle sind Sternstunden der Jugendkrimiliteratur, aber er scheint nicht im Stande zu sein, unterhalb des mittleren Güte-Drittels abzuliefern. Trotzdem, man, die Sache mit Inspektor Cotta hätte nicht sein müssen.

Zumal, kommen wir zur Produktion, wieso klingt Cotta, so dumpf, als spräche er durch eine geschlossene Tür hindurch? Vermutlich wird er nicht im Körting'schen Studio anwesend gewesen sein, und nahm von einem anderen Ort auf. Kein Problem. Jedenfalls, wenn man es nicht so derartig deutlich hören würde.

Auf der anderen Seite möchte ich die Stimmenbesetzung von Onkel Titus loben. Nachdem dieser die letzte Zeit von Rüdiger Schulzki gesprochen wurde, hat nun Erik Schäffler übernommen. Er macht einen super Job und eine gewisse Ähnlichkeit zu Andreas Beurmann ist - nicht, dass es wirklich wichtig wäre - ebenfalls vorhanden.

Anmerken möchte ich auch Stephanie Kirchberger, die mir an vielen Stellen immer eine Winzigkeit zu geschauspielert klingt, so, als wäre sie nicht in der Situation, versuche aber, so zu klingen. Und, ach ja, Herr Fröhlichs vorbereitendes Hundegehechel, um "außer Atem zu klingen", wenn er Stress oder Hektik spielt, sollte man vielleicht herausschneiden - oder ihn bitten, dies nicht mehr zu tun.

Summasummarum ein guter Fall.


Meine Wertung: 72%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Betrüger Super Sauber
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Bodo Sonntag Marek Erhardt
Ernst Klotz Hans-Jürgen Mende
Franziska Sonntag Andrea Lüdke
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Irma Wittmann Maud Ackermann
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Katharina Frickland Apollonia Jepsen
Kommissar Glockner Achim Buch
Paula Specht Angela Stresemann
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 09.07.2022

TKKG
(223) Betrüger Super Sauber
Erschienen: 2022
Dauer: 1:06:32


Tim hilft bei einer Entrümpelungsfirma aus und schuftet das ganze Wochenende bei der Auflösung eines alten Fachwerkhauses der Familie Frickland. Zufällig erfährt er von einem alten Familienschatz in Höhe von 10 Kilogramm reinem Gold! Dieses soll eigentlich für einen guten Zweck gespendet werden, ist aber wie vom Erdboden verschluckt. Schnell wird klar, dass es noch andere Schatzjäger mit weniger guten Absichten gibt. Doch die Hinweise auf den legendären Schatz gleichen Rätseln und die demente Hausbesitzerin ist leider keine große Hilfe bei der Suche. Können TKKG das Gold finden und ihre kriminellen Verfolger ausschalten?

Mein Kommentar: Wow, ein echt guter TKKG-Fall. Aber nee, so leicht mache ich es dieser Folge nicht...

Es gibt nämlich eine Handvoll Dinge, die einfach nicht hätten sein müssen und die die Glaubwürdigkeit torpedieren. Anmerken möchte ich hierbei aber auch, dass ich mir bewusst bin, dass man für Kinder manchmal einiges etwas leichter verständlich und durchschaubar machen muss.

Trotzdem passen hier einige Dinge einfach nicht zusammen, beziehungsweise sie werden auf Krampf zusammenpassend gemacht. Ganz vorn mit dabei ist die Szene, in welcher Tim mit den bösen Leuten zusammenarbeitet und wie auffällig abfällig er gegenüber diesen auftritt. Ob ich eher ersteres oder zweiteres unglaubwürdig finde, weiß ich dabei nicht so genau. Und als dann aber noch am anderen Tag Tim mit KKG wieder ans Werk geht und Oskar sehr auffällig jault und bellt - meine Güte, Gaby! Sie steht mitten im Wald und verweigert sich der Tatsache, dass um sie herum lauter Bäume sind. Als Hörer/in kann man dabei wirklich nur winselnd mit dem Kopf schütteln.

Aber davon ab, wirklich ein guter Fall - mit echt guter Produktion. Hätten nur die bösen Leute Tim mit einem tatsächlich nachvollziehbaren Grund entführt und hätte Gaby ihren Oskar zu Hause gelassen, wären viele Augenroller verhindert worden.

Oh, PS: Der Titel der Folge... Echt!?


Meine Wertung: 71%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Abenteuer im Safari-Park
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Durchsage im Park Katrin Gerken
Frau Schönbronn Arlette Stanschus
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Manni Wolfgang Häntsch
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Ranger Tarek Ingo Abel
Walther Rasmus Borowski
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 28.05.2022

TKKG Junior
(22) Abenteuer im Safari-Park
Erschienen: 2022
Dauer: 53:49


TKKG haben den ersten Preis beim Biowettbewerb der Schule gewonnen: Eine VIP Tour durch den Safari-Park. Aber nicht nur, dass Gaby ausgerechnet an dem großen Tag total verschläft; der ganze Ausflug entpuppt sich als spannendes und auch ziemlich gefährliches Abenteuer. Wobei die größte Gefahr allerdings nicht von den wilden Tieren im Park ausgeht, sondern von Menschen, denen die Kinder eigentlich vertraut hatten...

Mein Kommentar: Schön, wenn der Klappentext schon alles vorweg nimmt. ...wobei, einer der bösen Menschen gibt sich die größtmögliche Mühe, als echter Kotzbrocken rüberzukommen. Gleich im ersten Moment seines Vorkommens weiß man, dass der irgendwas gemeines plant.

Leider passiert in diesem Fall nicht wirklich viel. TKKG werden in einer Tour angepampt, Gaby zähmt gewissermaßen einen wilden Geparden - einfach, weil sie Gaby ist, wie TKK kurz darauf feststellen! -, und die liebe Lehrerin, naja... Kurz: Alles ist von Anfang an vorher- und absehbar. Keine Überraschungen und kein Abenteuerfeeling.

Fazit: Standardkost. Der Fall geht okay, weil er nicht wirklich nach unten ausreißt, sich aber genauso keine Mühe gibt, nach oben auszureißen. Und, sorry, aber der Gaby-Geparden-Augenblick ist etwas zuviel des Guten - und wie das dann von Tim, Karl und Willi erklärt wird... Also nee... Immerhin, die Produktion ist ohne Fehl und Tadel.


Meine Wertung: 62%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die Schwingen des Unheils
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Blacky Heikedine Körting
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Carol Gerlinde Dillge
Huxley Achim Buch
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kendra Bowman Sandra Schwittau
Matt Manfred Liptow
Officer Torsten Münchow
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Reginald Malte Janssen
Trevor Peter Kaempfe
Rezension vom: 28.05.2022

Die drei ???
(216) Die Schwingen des Unheils
Erschienen: 2022
Dauer: 1:04:44


XFLR-7 - ein geheimes Forschungsprojekt - ist in Gefahr! Unbekannte Gangster scheinen den Diebstahl der geheimen Unterlagen zu planen, doch der einzige Zeuge, den Justus, Peter und Bob befragen können, ist ein Halsbandsittich namens Huxley. Damit die Konstruktionspläne von XFLR-7 nicht in die falschen Hände geraten, müssen die drei ??? ihr Können unter Beweis stellen. Werden die Detektive das Geheimprojekt retten?

Mein Kommentar: Zuerst, liebes Kosmos-Team, möchte ich erneut den Titel beanstanden. Das Cover, das echt stimmungsvoll und vielversprechend ist, wird vom Titel erst richtig zur Geltung gebracht. Welche Schwingen aber? Ist damit der Vogel gemeint, der im Klappentext genannt wird? Und welches Unheil? Naja... Im Endeffekt passen Titel und auch Cover zum Inhalt, aber man muss schon fleißig herausinterpretieren, wie das zusammengehört. Klar, spannende Titel verkaufen sich besser als "...und der neue Fall", aber muss man das derart gestreckt auslegen?

Der Inhalt, hmm, naja. Eigentlich(!) wirklich gut gemacht. Ehrlich. Aber er kippt an einer Stelle ganz gewaltig. Als Justus, Peter und Bob den wie aus dem Nichts und ohne Zusammenhang angebotenen Orangensaft trinken. Ich will hier nicht alles vorwegspoilern, aber um die drei Detektive aus dem Verkehr zu ziehen, hätte es sicherlich auch weniger brechstangige schriftstellerische Wege gegeben. Hätte Hendrik Buchna einfach eine andere Art gewählt, wäre das kaum der Rede wert.

Dasselbe gilt für den betäubten Bob, der sich erst gar nicht auch nur halbwegs artikulieren kann, aber dann, ca. eine halbe Minute später, ist er Herr seiner Sinne und recherchiert schon wieder. Zumal die Bösewichte ihm auch wirklich alles haarklein erzählen, warum auch immer... Und die Szenen im Keller sind... naja, egal...

Davon ab stört mich, warum Huxley, der Sittich, seine aufgeschnappten Worte in Reimform wiedergibt. Warum reimt sich bei Die drei ??? eigentlich immer alles? Wieso sollten die bösen Gestalten sich in Reimform über das angepeilte Unternehmen unterhalten? Das ist ziemlicher Mumpitz. Die Basisidee für diesen ???-Fall hätte ohne die Reimform mindestens genauso gut funktionert - sogar viel besser. ...und der hingezwungene Abschlussgag, der ertönt, kurz, nachdem die Abschlussmusik startete, ist auch eher albern. Der ist zwar eigentlich von Hendrik Buchna, ok, aber André Minninger hätte diesen beim Verhörspielskripten herausschreiben können. ...nein, sollen.

Ein wenig schade ist auch, dass bei Sandra Schwittau konsequent Bart Simpson (deren deutsche Stimme sie ja ist) mehr als nur ein bisschen herauszuhören ist - zumindest so, wie er seit den 2000er Jahren klingt. Aber ansonsten ist die Produktion soweit in Ordnung - die übliche Studio-Körting-Qualität eben.


Meine Wertung: 45%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Roter Drache 222
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Dan Dallas Jonas Minthe
Diana Petters Rosemarie Wolhbauer
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Henriette Becker Stephanie Kirchberger
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Kommissar Glockner Achim Buch
Mei Mei Li Wand
Nathale Henriette F. Schmidt
Online-Übersetzungsapp Dan Chen
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Tian Ming Feng Wu
Viktor Nausch Torsten Münchow
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Winfried Zeppelin Hannes Hellmann
Rezension vom: 22.04.2022

TKKG
(222) Roter Drache 222
Erschienen: 2022
Dauer: 1:07:33


Staunend lesen Tim, Karl, Gaby und Klößchen in der Zeitung, dass ein Brieftaubenzüchter aus der Millionenstadt seine wertvollste Renntaube für rekordverdächtige 500.000 Euro an eine geheimnisvolle chinesische Millionärin verkaufen will. Doch schon kurze Zeit später wird der kostbare Vogel gestohlen. Sehr bedauerlich, da der Taubenzüchter die gesamte Kaufsumme der Organisation "Coming Home" spenden wollte, um Kindern ohne Zuhause einen Internatsplatz zu finanzieren. TKKG nehmen ihre Ermittlungen auf und finden schnell erste Verdächtige. Das Auftauchen eines Erpresserbriefes bringt schließlich eine heiße Spur! Tim folgt ihr und sitzt schließlich in der Falle ...

Mein Kommentar: Da predigen TKKG immer wieder Tierschutz, Tierliebe und all diese Dinge, und dann stellen sie keinerlei weitere Fragen, als ein Taubenzüchter ins Spiel kommt. Nicht, dass die allesamt mies sein müssen, aber zumindest hätte Karl ein paar Infos fallen lassen können, dass Tauben bei sowas gern auch mal in Innenstädten stranden oder gar nicht immer das Glück haben, bei wirklich fürsorglichen Züchtern oder Züchterinnen aufzuwachsen. Zumal solche Rennen ein großer körperlicher und selischer Stress für Tauben sind. Immerhin stellt man klar, dass der Begriff "Ratten der Lüfte" wohl fehl am Platze ist...

Davon ab mag ich den Krimibezug. Es gibt viele Verdächtige und es wird ermittelt. Schade aber, es ist auch viel Dusel im Spiel, wenn TKKG die eine oder andere Info erhaschen. Wirklich, "Roter Drache 222" bietet gute Unterhaltung... ...bis es dann ans Ende geht. Wow... ...einfach wow! Allein die Dialoge zwischen einerseits Tim und der Person, die ihn festhält, und andererseits Karl und Klößchen. Nicht zu vergessen, dass Zeppelins Taube zu ihm zurückfindet und er sie offenbar längere Zeit nicht beachtet. Warum? Schließlich wurde das Tier entführt und es ging die ganze Zeit darum, es zu befreien. Der unverständliche Egoismus' Klößchens trägt seinen Teil dazu bei. Und als Karl auch noch das Offensichtliche vermutet... Herrje! Dabei hätte das Ende fast genauso bleiben können, wenn man den Großteil der Dialoge hier leicht umgestaltet und ein, zwei Abläufe glaubhafter eingestiehlt hätte. Das hier hat nichts von der cool-witzigen Trashigkeit a la Juweliersgeschäft überfallende Tim und Klößchen, sondern es ist einfach nur stumpf.

Also, bis kurz vor Ende echt gut gemacht. Aber dann gehen massig Hörspaßpunkte flöten. Dabei wäre das so leicht vermeidbar gewesen.


Meine Wertung: 47%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Der Fluch der Mumie
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Frau Dr. Sieberling Katrin Gerken
Frau Vierstein Kerstin Draeger
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Herr Vierstein Frank Jordan
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Onkel Pit Peter Weis
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Prinz Pentawer Gianluca Calafato
Prof. Von Rachenfels Jürgen Thormann
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 22.04.2022

TKKG Junior
(21) Der Fluch der Mumie
Erschienen: 2022
Dauer: 57:06


Beim Herumstöbern auf dem Dachboden der Viersteins finden Karl und Klößchen zwei alte Kisten. In der ersten: eine ägyptische Maske und ein verzierter Dolch. Schnell werden Gaby und Tim eingeweiht. Gemeinsam entdecken TKKG in der zweiten Kiste einen Sarkophag mit ägyptischen Schriftzeichen. Karls Opa muss die Sachen vor vielen Jahren von seinen Ausgrabungsreisen mitgebracht haben. Als sich dann noch herausstellt, dass auf einem der Fundstücke ein uralter Fluch liegen soll, scheint die Sensation perfekt!

Mein Kommentar: Karl und Klößchen haben tatsächlich eine Szene, in der sie ganz allein agieren und sogar "zum Fall" beitragen. Na gut, ist ja auch nicht TKKG, sondern TKKG Junior, aber trotzdem schön, ihnen etwas Spotlight zu gönnen. Dann aber passiert im Grunde gar nichts. Man weiht zwar Onkel Pit ein, und der sogar noch einen Kollegen, man rätselt ein wenig, man recherchiert ein wenig, doch an und für sich fühlt es sich auch zum Ende des Falls so an, als sei schlicht weg nichts passiert.

Naja, ok, der von Rachenfels (Jürgen Thormann!) wird etwas spinnert dargestellt, und ganz am Ende setzt man dem sogar noch die Krone auf, und eine Spur seltsam benimmt er sich auch, aber alles in allem war es das. Auch das, was es mit der Mumie auf sich hat, ist etwas mau, da schon zigmal serviert bekommen.

Dennoch, die Story ist zwar nur ok, aber Atmosphäre und Sprecher/innen hieven das Niveau merklich nach oben. Nochmal Glück gehabt...


Meine Wertung: 59%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und die verlorene Zeit
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Amalia Verena Frost
Ansage Anne Moll
Arnold Grasso Patrick Berg
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Dale Congden Peter Kaempfe
Dennis Detlef Tams
Eric Rasmus Borowski
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Nicolas Lukas T. Sperber
Officer Torsten Münchow
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Professor Hogan Hannes Hellmann
Sarah Jana Schmidt
Rezension vom: 02.04.2022

Die drei ???
(215) ...und die verlorene Zeit
Erschienen: 2022
Dauer: 1:05:55


Entführung auf dem Schrottplatz - Arnold Grasso beauftragt die drei ??? gerade mit einem Fall, als er vor ihren Augen entführt wird. Und das ausgerechnet von seiner eigenen Familie. Sie beschuldigt ihn, ein wertvolles Gemälde gestohlen zu haben, das seit langer Zeit in ihrem Besitz ist. Können die drei Detektive ihren Auftraggeber finden und seine Unschuld beweisen? Justus, Peter und Bob dürfen keine Zeit verlieren...

Mein Kommentar: Der Klappentext ärgert mich. Er verrät soviele Dinge, die im Hörspiel eigentlich spannend aufgedeckt oder zumindest recht spannend selbst erlebt werden können. Stattdessen wird alles mögliche vorweg genommen.

Davon ab ist die Story, abgesehen von einigen wirklich schön vertonten Szenen, hmm, sagen wir mal: schrullig. Der ganze Familien-Hickhack ist im Kern recht verwirrend und auch, wenn man sich nach zwei-, dreimaligem Hören reingefuchst hat, muss man sich schon wundern, wieviel Gewese von einer großen Familie um im Grunde gar nichts gemacht wird.

Andererseits gibt es auch massig Szenen, die durch das bisweilen künstliche Schauspiel einiger Sprecher/innen an theoretisch möglicher Atmosphäre verlieren. Und die Musiken, wenn ich mich auch sehr über ein paar tolle 90er-Tracks von Jan-Friedrich Conrad freue, sind auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Das reicht sogar soweit, dass man ab und zu nur einen oder zwei lang anhaltende Töne vernimmt, die von gleichmäßigem Techno-Bass-Gewummer überlagert werden. Grausig!

Und der Titel, auweia. Man, Kosmos, bitte, bitte, bitte... hört doch endlich auf mit diesem kruden "Das muss super spannend und mystisch sein - ganz egal, wovon der Fall handelt". Und liebe Autoren und Autorinnen: Bitte erzählt doch zur Abwechslung mal wieder einen reinen Krimi-Fall, wenn Ihr keinen Einfall für ein echt cooles Rätsel habt. Zumal: Aufgesetzte, auf Krampf eingehämmerte Rätsel, die eh nur Justus Jonas lösen kann, prangere ich schon seit langem an. Bitte erspart uns die! Und erspart uns bitte auch das wirklich unsägliche "Ein/e SMS/Anruf hat am Ende für die Befreiung aus dem Gefängnis/Bunker/Raum gesorgt"-Überraschungsende. ...man, was hab ich gestöhnt und die Augen gerollt! Wie oft denn bitteschön noch?!

Insgesamt eine Folge mit durchaus sehr positiven Punkten. Leider werden diese von mehreren anderen Aspekten aber überlagert. Im Ansatz gut, aber irgendwie muss man ja die 120 Seiten im Buch vollkriegen, nicht wahr? Hier wünschte ich, Herr Minninger hätte das Buch ausnahmsweise so stark verkürzt, dass das Hörspiel nur 40-45 Minuten lang wäre, weil nur die guten Szenen enthalten sind - und das bisschen Notwendigkeit, um der Story folgen zu können, hätte er dem Erzähler oder anderen Charakteren in den Mund legen können.


Meine Wertung: 33%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und das unheimliche Dorf
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Anne Theresa Underberg
Billy Patrick Berg
Dick Jannik Endemann
Eve Carolyn Walsh
Frazier Marek Erhardt
George Alexandra Garcia
Julian Patrick Baehr
Marvin Jan Langer
Miss Blair Gerlinde Dillge
Miss Webster Katrin Decker
Mister Pinkert Thorsten Münchow
Mister Wilson Wolfgang Draeger
Polizist Manfred Liptow
Thomas Moore Jürgen Uter
Rezension vom: 27.03.2022

Fünf Freunde
(147) ...und das unheimliche Dorf
Erschienen: 2022
Dauer: 1:04:10


Die Fünf Freunde freuen sich auf eine Ferienfreizeit in den schottischen Highlands. Doch gleich am ersten Tag werden sie von zwei Jugendlichen geärgert, die es vor allem auf Julian abgesehen haben. Billy und Marvin wollen ihn nur in Ruhe lassen, wenn Julian eine Mutprobe besteht und um Mitternacht durchs Moor geht. Seine Freunde begleiten ihn natürlich - und verirren sich in der nebligen Nacht. Plötzlich sehen sie eine Gestalt durchs Moor schweben. Ist das ein Geist? Oder steckt etwas anderes dahinter?

Mein Kommentar: Zuerst werden vornehmlich die Antagonisten Billy und Marvin eingeführt. Was hervorragend gelingt. Denn die beiden sind unsympathisch hoch 10. Der dann folgende Gang durch den Moor liest sich im Klappentext interessanter, als er im Wahrheit ist. Zwar entdecken die Kids durchaus etwas, aber große Verwunderung oder Überrascht-sein ist nur mäßig zu vernehmen.

Davon ab verbleibt der Fall die meiste Zeit wirklich sehr unterhaltsam, teilweise sogar echt spannend. Ein wenig Musik von Jan-Friedrich Conrad ist zu hören, wie auch bei 215, die Atmosphäre ist gelungen, die Sprecher/innen machen alle einen super Job, und wirklich aufgefallen ist es mir beim Hören nicht, doch beim Blick in die Sprecher/innen-Liste bemerkte ich es: Julian wird nicht (mehr?) von Ivo Möller gesprochen, sondern von Patrick Baehr.


Meine Wertung: 73%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und der Geisterbunker
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Axel Milberg
Angestellte im Altenheim Barbara Schipper
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Bote Achim Schülke
Elena Fleckenstein Christiane Leuchtmann
Fahrerin Elga Schütz
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Kommissarin Lisa Merryweather Caroline Peters
Officer Brown André Beyer
Onkel Titus Rüdiger Schulzki
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Polizist Alexander Mettin
Roderick Sanders Albrecht Ganskopf
Rubbish George Hans Peter Korff
Tante Mathilda Karin Lieneweg
Rezension vom: 14.02.2022

Die drei ???
(214) ...und der Geisterbunker
Erschienen: 2022
Dauer: 1:05:38


Die drei ??? werden zu einem verlassenen Bunker an der Steilküste von Rocky Beach geschickt. Dort soll es spuken - und tatsächlich hören sie geisterhafte Stimmen. Beim Erkunden des Bunkers werden sie plötzlich eingesperrt. Können Justus, Peter und Bob sich aus dem Geisterbunker befreien? Ein nervenaufreibendes Abenteuer beginnt.

Mein Kommentar: Der Storyaufbau ist eigentlich ganz gut; abgesehen davon, dass die Kommissarin einen seltsamen Trumpf ausspielt. Justus, Peter und Bob hätten einfach leugnen können, was man ihnen anlastet und das wär's gewesen. Aber sei's drum, diese Randnotiz ist verkraftbar.

Dann wird es richtig stark, denn das Warum und Wieso es in den Bunker geht und auch die erste Aufenthaltshälfte im Bunker kommen richtig klasse. Doch dann gibt die Person hinter der rätselhaften Geisterstimme praktisch grundlos und viel zu schnell ihre Tarnung auf und es geht einfach nur noch darum, einen Rätselcode mittels eines Buches zu entschlüsseln. Ab hier verliert mich der Fall jedes Mal.

Die Stimmung, ja, selbst die Stimme, die Atmosphäre im Bunker - klasse. Und dann wirft man das alles einfach so weg und tauscht es gegen schon viel zu häufig passierten ???-Einheitsbrei. Wieso nach grob der Hälfte der Spielzeit letztlich nur noch ganz normal ermittelt wird, will sich mir leider nicht erschließen. Das im Klappentext wirklich vollkommen übertrieben titulierte "nervenaufreibende Abenteuer" ist für meine Ohren zumindest nicht wahrzunehmen. Das Gegenteil ist der Fall, denn außer dass Peter im Bunker ein wenig Muffensausen hat - er ist eben Peter! -, bleiben die drei Detektive ansonsten sehr gelassen.

Die Produktion geht voll in Ordnung. Abgesehen von Geisterstimmen, die eine Spur zu verzerrt sind und die Flüsterei im Bunker, die man wirklich nur bei völliger Stille in der Umgebung und ausreichendes Aufdrehen der Lautstärke verstehen kann. Das kann Europa besser. Ob es Flüstern ist und man es authentisch machen wollte, oder nicht.


Meine Wertung: 54%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Beim Raubzug helfen Ahnungslose
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Wolfgang Kaven
Alte Frau Apollonia Jepsen
Alter Mann Peter Kaempfe
Deborah Hünkse Mignon Remé
Denis Uckmann Helmut Zierl
Dr. Drunike Werner Wilkening
Enkel Joshua Rudolf
Enkelin Jette Hartwig
Eugen von Ittrich Christian Rudolf
Gabriele "Pfote" Glockner Rhea Harder
Hauke Hupe Ivo Möller
Karl "Computer" Vierstein Tobias Diakow
Kommissar Glockner Achim Buch
Lara Hupe Theresa Underberg
Mann Martin Brücker
Peter "Tarzan / Tim" Carsten Sascha Draeger
Susanne Carsten Ursula Sieg
Uwe Zepp Rasmus Borowski
Videostimme Malte Janssen
Willi "Klößchen" Sauerlich Manou Lubowski
Rezension vom: 06.02.2022

TKKG
(221) Beim Raubzug helfen Ahnungslose
Erschienen: 2022
Dauer: 1:05:33


Tim, Karl, Gaby und Klößchen haben sich eigentlich auf einen lustigen Nachmittag eingestellt. Zusammen mit Frau Carsten testen sie die neueste Attraktion der Millionenstadt aus und lassen sich freiwillig in einem sogenannten Escape Room einsperren. Die Veranstalter versprechen 90 Minuten Nervenkitzel. Schneller hat es bisher keiner aus dem Raum raus geschafft. Doch als Tims Mutter plötzlich eine Panikattacke erleidet und verzweifelt nach Luft ringt, wird aus Spaß bitterer Ernst, denn der Notausgang lässt sich nicht öffnen und sie sitzen fest. Erst in letzter Minute werden sie befreit. Doch wie konnte es zu dieser gefährlichen Situation kommen? Wurden sie womöglich vorsätzlich festgehalten? TKKG nehmen die Ermittlungen auf und kommen einer perfiden Verbrecherbande auf die Schliche

Mein Kommentar: Schon beim Lesen des Klappentextes fiel mir auf, wie viele unötige Infos darin enthalten sind... Himmel! Aber klar, irgendwie muss man den ja spannend und actionreich verpacken - und die Nummer mit der Panikattacke Frau Carstens bietet sich dafür natürlich an. Auch, wenn es sich nur auf grob 2 Minuten der Gesamtspielzeit bezieht.

Doch wie dem auch sei, diese Folge ist ein Griff ins Klo! Und das liegt vor allem an den teils auffällig unauffäligen Verhaltensmustern, bzw. sehr konstruierten Fallzusammenhängen. Beispielsweise Tim! Dass Tim anfangs so beharrlich auf eine Anzeige pocht, ist im Kern eigentlich verständlich - bei jedem anderen Menschen! -, aber das hier ist schließlich Peter "Tim" Carsten. Mit Nerven aus Stahl und Venen voller Eis. Wieso dreht der hier so dermaßen am Rad!? Fragt sogar gefühlt fünfmal nach, ob seine Mutter wirklich nicht die Polizei einschalten will? Übrigens, nur so am Rande, noch vor 30-40 Folgen hätte Tim sich den Typen einfach gegriffen und ihn direkt zur Polizei geschleift. Nachdem er seine Personalien festgestellt hätte. Merkwürdig, wie Tim sich ständig hin- und herentwickelt.

Oder dass tatsächlich gleich zweimal in so kurzer Zeit Menschen mit Raumangst in einen Escape Room gehen. Erstens: WARUM gehen in dieser Folge so viele dieser Menschen in einen eher kleinen, geschlossenen Raum? Freiwillig, wohlgemerkt! Sicher, damit TKKG was zum Verdächtig finden und Zusammenhänge erkennen haben. Doch hier enden leider die seltsamen Vorkommnisse nicht. Es hagelt eine konstruierte Abstrusität nach der anderen. Denn zweitens lässt sich auch noch ein klares Verhaltensmuster der Bösewichte herleiten (wenn man einmal davon absieht, dass TKKG hier echt arg um die Ecke gedachte Rückschlüsse ziehen, die aber trotzdem ins Schwarze treffen, natürlich).

Oder Kommissar Glockner, der kaum noch was von dem eher coolen Krimibeamten hat, der er einmal war. War ja auch in diversen vorherigen Folgen so. Aber wie er hier andauernd Dienstgeheimnisse und Ermittlungsergebnisse ausplaudert. Und das einfach so. Es gibt nicht einmal ein "Bitte, bitte, erzählen Sie doch bitte!" seitens TKKG. Doch nicht nur das, er garniert es dann auch noch mit dem Hinweis, dass TKKG hier gefälligst nicht ermitteln sollen. Na klar.

Um es zusammenzufassen: Es gibt in jedem Hörspiel irgendwas, das man besser manchen könnte. Und es gibt in vielen Hörspielen, vor allem jenen von TKKG, jede Menge Kram, bei dem man die Augen zudrückt, weil die Stimmung toll ist, oder die anderen 80% der Geschichte wunderbar funktionieren, oder irgendwas. Aber hier passt einfach gar nichts zusammen. Oder naja, das tut es. Aber eben nur, weil alles so arg auf Zufall gedreht ist.

Als kleine Besonderheit möchte ich noch auf den Rollennamen "Uckmann" hinweisen. Der natürlich an Gus Uckmann aus (31) Die Entführung in der Mondscheingasse erinnert. Ob gewollt oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen, aber auch diese winzige, wohlig-warme Fußnote mit Verweis an die "goldene TKKG-Zeit" rettet dieses Hörspiel nicht.

Ebenfalls fällt mir Rhea Harder eher unangenehm auf. Mehrere Male gibt es den Moment, in dem sie ein süffisant-ungläubig kieksiges "Ja-ha" vor sich hinhaucht. Ob das von der Regie gewollt war, oder Frau Harder das selbst einfiel, um irgendeine "Ich komme ebenfalls in dieser Szene vor!"-Reaktion von Gaby zu haben, weiß ich natürlich nicht, aber ich hätte es beim Schnitt doch lieber entfernt. Bereits beim allerersten Mal klingt es eher überheblich und unangebracht. Aber gleich mehrfach in verschiedenen Szenen?

Ansonsten ist der Rest der Produktion für sich selbst genommen sehr gelungen. Musiken, Effekte, Sprecher/innen. Nichts zu Meckern. Trotzdem: Ganz schlechte Folge! Finger weg! Ist nicht einmal zum Drüber lachen geeignet, wie beispielsweise (101) Opfer fliegen 1. Klasse oder (208) Geheimnis im Tresor.

PS: Ist noch jemandem der kleine Gag auf dem Cover aufgefallen? Es parkt ein Fahrzeug der Ganoven am Tatort. Der Laden heißt "Ypsilon", während auf dem Wagen steht "A bis Z Aniquitäten" steht. Wem das einfiel: Hut ab.


Meine Wertung: 34%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: ...und die verdächtige Fahrradbotin
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Lutz Werner Mackensy
Alexa Henriette F. Schmidt
Alma White Mignon Remé
Anne Theresa Underberg
Dick Jannik Endemann
Fiona Huckaby Reinhilt Schneider
George Alexandra Garcia
Jamie Yoshua Rudolf
Julian Ivo Möller
Melinda Regine Lamster
Mr. Gatwick Helmut Zierl
Mr. Spex Rasmus Borowski
Mrs. Dalloway Manuela Dahm
Mutter Stephanie Kirchberger
Onkel Quentin Gordon Piedesack
Pflegerin Ursula Sieg
Tante Fanny Maud Ackermann
Rezension vom: 01.02.2022

Fünf Freunde
(146) ...und die verdächtige Fahrradbotin
Erschienen: 2022
Dauer: 54:41


Eigentlich wollten die Fünf Freunde nur eine große Porzellanvase transportieren! Bei einem Überholmanöver wird George von einer anderen Radfahrerin umgestoßen, die Vase zerschellt und die Schuldige entflieht. Grund genug sie zu suchen! Doch warum wird diese Radfahrerin am nächsten Tag bestohlen? Und wieso flieht sie auch jetzt? Trotz aller Schwierigkeiten bleiben die Freunde ihr beharrlich auf der Spur und stoßen dabei auf einen höchst gefährlichen Betrug.

Mein Kommentar: Ein guter Fall, der aber etwas ausufernd ist. Wer was wie warum mit wem und so weiter... Da muss man aufpassen, sonst gerät man durcheinander. Typisch für die Freunde ist natürlich, dass die Bösen und die Guten leicht zu erkennen sind. Oder doch nicht...?

Mit jedem neuen Fünf-Freunde-Folge wundere ich mich, dass mich gerade die beiden großen, Die drei ??? und TKKG, sehr inkonsistent liefern, während die Kirrin-Kids tatsächlich fast durchweg befriedigende bis gute Fälle kredenzen. Wer bislang noch nicht soviel mit Julian, Dick, George, Anne und Timmy am Hut hatte, aber Jugend-Krimi-Hörspiele mag, sollte dieser Serie vielleicht doch mal eine Chance geben...

Europa jedenfalls macht einen guten Job. Die Cast ist gelungen, sogar angereichert mit Klassikerstimmen von zum Beispiel Ursula Sieg oder Helmut Zierl, und Musik, Atmo und Soundeffekte passend ebenfalls.


Meine Wertung: 70%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Die gestohlene Stimme
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Frank Hoffmann Robin Brosch
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Le Mystique Peter Kirchberger
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Rafaela Merete Brettschneider
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Wolle Douglas Welbat
Rezension vom: 01.02.2022

TKKG Junior
(20) Die gestohlene Stimme
Erschienen: 2022
Dauer: 1:12:11


Gaby bekommt von ihren Eltern Eintrittskarten für die Oper geschenkt. Wenig begeistert begleiten TKKG Herrn Glockner zum Konzert des gefeierten Opernsängers "Le Mystique". Mit einer derart spektakulären Bühnenshow hatten sie absolut nicht gerechnet. Noch viel überraschender ist allerdings die Stimme des hochgelobten Opernsängers. Die klingt nämlich alles andere als bühnentauglich und als TKKG nach der Show auf den Weltstar treffen, stellt dieser schließlich eine unglaubliche Behauptung auf: Seine Stimme wurde gestohlen! Aber wie soll das gehen? TKKG starten mit den Ermittlungen und finden Unglaubliches heraus.

Mein Kommentar: Im Ernst!? Kommissar Glockner schenkt seiner Gaby etwas zum Geburtstag, auf das die Kids heute voll abfahr'n? Ein Abend in der Oper? Ach, come on!!!! Gaby und ihre Freunde reagieren sogar mehr als verhalten und jeder Kriminalkommissar mit etwas Spürsinn sollte, nein: müsste, an dieser Stelle raffen, dass das Geschenk ein Griff ins Klo war. Naja, vielleicht ist Kommissar Glockner ja doch nicht so ein Superpolizist...

Dafür ist der Rest des Plots größtenteils interessant und recht spannend. Im Besonderen, weil mehrere Fährten gelegt werden, die sich beim Hören aber als geschickte Holzwege herausstellen, wenn man sich als Hörer/in überlegen fühlt und meint, die Auflösung ja jetzt eh schon zu kennen.

Nichtsdestotrotz stoßen mir zwei Dinge sehr auf. Hierfür muss ich allerdings ein wenig spoilern! Also: Die ursprüngliche Assistentin mag ja gefeuert worden sein, aber niemandem fällt auf, dass der mystische Superstar eine andere Körpersprache hat? Seine Stimme eine andere Klangfarbe hat? Das gesamte Team bekommt nichts davon mit, dass da auf einmal jemand, noch dazu die Attraktion der Truppe, sich völlig anders verhält als sonst? Sehr, sehr unglaubwürdig. Reichlich hanebüchen auch, wie die Junioren der Sache am Ende auf die Spur kommen. Denn natürlich war "O.W." dumm genug, seine echten Initialen unter jeden Brief zu schreiben, und für seine Machenschaften sogar noch einen Ort unter seinem echten Namen zu wählen. Oh man! Das hat ja schon Wolf-esque Züge. Aaaber hey, zugegeben, dieses Hörspiel ist im Kern wirklich gelungen, weshalb es nicht zuuu schwer fällt, die 5 gerade sein zu lassen. Machen wir bei den Original-TKKGs ja auch immer und immer wieder, oder?

Die Produktion ist ohne Fehl und Tadel. Abgesehen von Peter Kirchberger, der mir um Welten zu affektiert spricht. Ausgerechnet bei jemandem seines Kalibers hätte ich mehr Natürlichkeit beim Spiel erwartet. Sicherlich, seine Rolle soll für Kinder leicht zu durchschauen sein, aber diese Performance ist wahrlich zu dick aufgetragen.


Meine Wertung: 71%
(Bemusterung erfolgt)
Cover: Verschollen im Stollen
Rolle Sprecher/in
-Erzähler/in- Peter Kaempfe
Gabriele "Pfote" Glockner Liza Ohm
Karl "Computer" Vierstein Felix Strüven
Kommissar Glockner Michael Bideller
Margot Glockner Christine Kutschera
Peter "Tarzan / Tim" Carstens Sebastian Fitzner
Plotzka Gosta Liptow
Wagner Daniel Welbat
Willi "Klößchen" Sauerlich Julian Greis
Rezension vom: 05.12.2021

TKKG Junior
(19) Verschollen im Stollen
Erschienen: 2021
Dauer: 51:00


Ein Flugzeug wirft eines Nachts hinter dem Internat eine mysteriöse Kiste ab. Gleich am nächsten Tag untersuchen TKKG die Abwurfstelle, doch von der Kiste ist nur noch ein ziemlicher großer Abdruck zurückgeblieben. Eine heiße Spur führt TKKG ins Salamander-Tal. In einer Höhle im dortigen Steinbruch scheint des Rätsels Lösung zu liegen. Tief im Stollen kommt es zu einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd und plötzlich bebt auch noch die Erde...

Mein Kommentar: Was mir direkt auffiel, als ich die CD aus ihrem Case holte: Unter der CD-Halterung wird einiges über [Spoilervermeidung] erklärt. Sicherlich interessante Informationen. Aber wieso nimmt man noch vor dem Hören des Hörspiels einen Teil seiner Auflösung vorweg, indem man lang und breit Fakten über [Spoilervermeidung] herausgibt, aber im Klappentext kein einziges Wort dazu steht und auch erst später im Hörspiel davon die Rede ist, um die Spannung hoch zu halten?

Andererseits: Gleich nach der Titelmelodie gibt es eine dicke, fette Reminiszenz zu Das leere Grab im Moor. Klößchen schnarcht sehr laut, darum kann Tim nicht schlafen und guckt aus dem Fenster... Netter Bezug. Ein weiter Bezug findet sich zu Der Schatz in der Drachenhöhle, mit dem Namen Plotzka. Mehr als den Nachnamen hört man diesbezüglich nie, aber es wäre schon cool gewesen, wenn es Rainer Plotzka gewesen, oder wenn dieser Plotzka wenigstens von Oliver Rohrbeck gesprochen worden wäre. Es hätte sogar bei TKKG Junior auf das Alter übertragen funktionieren können, denn Rainer Plotzka war/ist ja aucn ein paar Jahre älter als der 13jährige Tarzan.

Die Produktion kann sich hören lassen. Nur kam bei mir leider zu keiner Zeit, auch nicht für einen kurzen Moment, das Gefühl von "in einer Höhle" oder "in einem Stollen" auf. Zwar wird dann und wann mal "Höhle" oder "Stollen" erwähnt, aber es wirkte auf mich nie so. Die Soundkulisse, obschon sonst wunderbar, bringt dieses Element einfach nicht ausreichend rüber.


Meine Wertung: 73%
(Bemusterung erfolgt)