Rezension vom: 04.03.2012
TKKG
(138) Raubzug mit dem Bumerang
Erschienen: 2003
Dauer: 52:26Angst geht um in der Millionenstadt. Entlegene Parks und Spazierwege vereinsamen. Denn dort ist niemand mehr sicher. Ein unheimlicher Raubtäter streckt seine Opfer hinterrücks nieder mit einer lautlosen Waffe: dem Bumerang, dem australischen Wurfholz. Die bewusstlosen Opfer werden ausgeraubt. Die polizeilichen Ermittlungen kommen nicht voran. Fest steht nur eins: Der Verbrecher beherrscht seine Waffe exzellent. Jeden kann der gefährliche Bumerang treffen - plötzlich, aus dem Nichts. Auch TKKG. Denn die Nachwuchsdetektive ermitteln in vorderster Linie...Mein Kommentar: Worum geht es hier eigentlich? Eifersucht und Rosenkavaliere oder Erpressungen oder Raubzug mit einem Bumerang? Nun, zu Letzterem sei gesagt, dass es hier nicht einen einzigen Überfall oder Diebstahl gibt und dass der Bumerang praktisch keinerlei Rolle spielt; der Bumerang ist für rein gar nichts von Belang. Er kommt zwar ein-, zweimal zum Einsatz, aber das hätte eigentlich genauso gut ein Stock, Baseballschläger oder sonstwas sein können.
Der Rest ist, wie schon angedeutet, ein arg durchschaubarer und unspannender Mischmasch aus Tims Eifersucht - die, Wolf ist Wolf, natürlich gerechtfertigt ist und natürlich von Anfang an den Richtigen verdächtigte! - und einer Erpressung. Wie üblich prescht Tim vor, und, auch, wenn sein Verdacht ja durchaus berechtigt ist, droht er Roderich über die Maßen mit körperlicher Züchtigung. TKKG waren ja noch nie Vorbilder, aber wie kann man den Kids heute klarmachen: "Lernt Kampfsport und knallt bei schlechter Laune einfach die anderen auf die Matte!"...?
Die Sprecher/innen liefern allesamt gute bis sehr gute Leistungen, allerdings nervt Klößchens hohles Gelächter und Karl (also Niki Nowotny) klang auch schon mal natürlicher. Vorallem Sascha Draeger als Tim ist aber wie immer zu loben; wie gut, glaubhaft und hörbar er diesen Supermann mit Hang zu Schlägereien mimt, kann man nicht oft genug betonen und hervorheben.
Alles in allem eine der okayeren TKKG-Folgen aus dieser Ära, aber davon entfernt, ein Must-Have zu seinl.
Das Zitat der Folge kommt von Karl: Auch andere Eltern sehen ihren Nachwuchs durch die rosarote Brille. Wenn's nach den Eltern ginge, gäb' es nur Genies und Hochbegabte. Aber die Wirklichkeit handelt von Pisa-Schlusslichtern mit Interesse für gar nichts.
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.03.2012
Die drei ???
(152) Skateboardfieber
Erschienen: 2012
Dauer: 55:59Ein riesiges Skatertreffen findet in Rocky Beach statt. In der Stadt ist die Hölle los, und das nicht nur wegen des Skating-Events: Eine Reihe zwielichtiger Gestalten treibt sich in der Gegend herum, es fallen Schüsse, und niemand weiß genau, wer auf welcher Seite steht. Ein alter Fall der drei ??? spielt auf einmal wieder eine wichtige Rolle. Und ohne die Hilfe ihrer alten und neuen Freunde könnte dies der letzte Fall für einen der drei Detektive werden...Mein Kommentar: Ich habe bei dieser Folge im Vorfeld auf absolut gar nichts geachtet. Weder, wer das Buch geschrieben hat oder wann es veröffentlicht wurde, noch habe ich den Klappentext gelesen oder mir auch nur das Covermotiv großartig angeschaut. Als die CD dann hier eintrudelte habe ich nicht einmal die Sprecherliste studiert, sondern sie einfach vollkommen unbefangen in den CD-Player eingelegt. Und mein allererster Eindruck, nachdem die Folge durchgelaufen war, war: "Wow, das war richtig spannend!".
Aber nach dem zweiten Durchlauf relativierte sich dieses Gesamtbild ein wenig. 1) Den Erzähler nach(!) der Endmusik nochmal einen abschließenden Kommentar machen zu lassen, halte ich für sehr unglücklich. Ich war ausnahmsweise lediglich zu faul aufzustehen und zum CD-Player zu gehen, aber normalerweise schalte ich bei Erklingen der Endmusik immer direkt ab, das heisst: In der Regel hätte ich diesen Endkommentar nie im Leben wahrgenommen. 2) Dieser Kommentar verrät letztlich ohnehin nur vollkommen offensichtliche Details, die schon beim ersten Durchlaufen der Folge klarwerden: Wer, wenn nicht die Rolle von Gaby Libbach, sollte wohl der Maulwurf sein? Dass sie nur in dieser Folge auftaucht, aber ansonsten keinerlei Funktion einnimmt, als Justus am Telefon zu sagen, Cotta sei nicht da, ist mehr als nur ein Indiz für die Hörerschaft. Außerdem ist die Erklärung in diesem Kommentar nicht hieb und stichfest, finde ich.
3) Alles in allem erscheint mir dieser Fall für die drei ??? zwei, drei Nummern ZU groß; ähnlich vielleicht bei
(100) Toteninsel (wobei sich das hier noch durch den Jubiläumsumstand erklären lässt). Hier kann ich aber nicht auf Details eingehen, denn sonst müsste ich Euch hier ohne Ende spoilern. Aber, um es grob zu formulieren: Warum will die USA offenbar keine weiteren Schritte gegen Peter einleiten? Angeblich sei er doch ein Vaterlandsverräter. Warum hier also nichts nachkommt, ist ähnlich fadenscheinig wie am Ende von
(100) Toteninsel mit der Festplatte. Denn vorallem in "Skateboardfieber" wurde wunderbar gezeigt, wie leicht man die drei ??? drankriegen könnte.
Nun, trotzdem fand ich die Folge, gerade beim allerersten Mal, wirklich richtig, richtig spannend. Alles ist sehr undurchsichtig und die Vertonungen von Peters Fluchten und seiner offenkundigen Ahnungslosigkeit in alledem, sind Frau Körting und Herrn Minninger SEHR gelungen. Die Folge wäre perfekt, wenn das Ende ungefähr so abgelaufen wäre, dass ein Agent nochmal die drei ??? kontaktiert, ihnen alles in Ruhe erzählt und dabei versichert, dass man eingesehen habe, dass Peter nichts damit zu tun gehabt hätte, weil [hier Erklärung einfügen]. Die Rolle von Frau Libbach hätte man, wenn sie (im Hörspiel) ohnehin keine große Rolle spielt, einfach weglassen können, denn ein Präsidiums-Kollege von Cotta, den die drei ??? kennen, hätte ihnen auch sagen können, dass er nicht da ist.
Es bleibt also ein wirklich sehr gelungenes Hörspiel, das aber beim zweiten und dritten Hören, wenn man den Fall und seine Verwirrungen schon kennt, einige Details offenlässt, die leicht hätten geklärt werden können. Die Produktion ist großartig und die Sprecherliste im Inlay liest sich wie ein Who-is-who: Gaby Libbach, Horst Stark, Sascha Rotermund, Reent Reins, Henry König, Utz Richter... Leider versäumte diese Folge dennoch ein wichtiges Detail: Warum heisst sie "Skateboardfieber"? Man hätte sie genauso gut "Urlaub an der Ostsee" oder "Brötchenfrühstück" nennen können...
Das Zitat der Folge kommt von Peter: Ich weiß. Oktopus!
Meine Wertung: 83%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.02.2012
TKKG
(176) Verbrechen im Rampenlicht
Erschienen: 2012
Dauer: 57:02Als Gaby entdeckt, dass ihre Mitschülerin Celine heimlich bei einem Casting für die neue Action-Show 'Try Hard - Kids ohne Gnade' mitmacht, wittern TKKG sofort, dass hier etwas faul ist. Um hinter das Geheimnis der Show zu kommen, bewirbt sich auch Tim als Teilnehmer. Doch schon die erste Aufgabe ist mehr als heikel: Die Casting-Teilnehmer sollen nachts in die Lagerhalle eines Outdoor-Ausrüsters einsteigen und bestimmte Gegenstände stehlen! TKKG ermitteln und kommen einem fiesen Betrug auf die Spur...Mein Kommentar: Schon den Titel finde ich ziemlich plump und unspezifisch: "Verbrechen im Rampenlicht", und den Inhalt irgendwie lahm-popo-ig. Die Idee, Kritik an Casting-Shows zu äußern, finde ich richtig und wichtig; aus vielen verschiedenen Gründen. Gerade für Kids von heute ist es sicher gut, wenn sie gezeigt bekommen, dass es zum dort versprochenen Ruhm niemals kommen wird und dass man eigentlich nur Spielfigur der Medien und Sender ist. Doch hier versagt das Hörspiel.
Einerseits kritisiert es Casting-Shows auf eine ironische Weise, indem die Verbrecher sich z.B. "von Mumpitz" nennen. Ansererseits: so sehr die Kritik immer wieder durchschimmert, so wirklich präzise wird "Verbrechen im Rampenlicht" nicht. Mehr noch! Am Ende, als sich rausstellt, dass die Jungs und Mädels alle nur benutzt und hereingelegt wurden, wird allzu deutlich, dass sie für ein gewöhnliches Kapital-Verbrechen benutzt werden sollten, und nicht als TV-Grinsebacken mit unvorteilhaften Verträgen, die für einen Sommer Pseudo-Idole für Teenies darstellen sollen. Noch dazu, wo man ihnen verbietet, mit Erlaubnis der Eltern Verträge zu unterschreiben. Denn a) sind die Kids noch nicht berechtigt, solcherlei Verträge zu unterschreiben und b) warum sollte man seinen Eltern dies nicht sagen dürfen? Wie naiv sind denn diese Kinder, hm!?
Und gerade deshalb verliert diese Folge viel von seiner Glaubwürdigkeit. Zum Einen, weil eben die Kids wohl denken werden: "Naja, bei der Show XY im Fernsehen wird bestimmt keiner gezwungen, einzubrechen, das gibt's nur in der Phantasie!". Statt also, wenn schon kritisiert wird, zumindest teilweise über die wahren Beweggründe und Fallstricke (für die Kandidaten) dieser Shows aufzuklären, kommt diese simple Auflösung, und die vorweggehende Kritik ist keine mehr. Da hätte man lieber kleine Brötchen backen sollen und sich den Kritik-Kram sparen sollen. Dann wäre das wenigstens noch eine einigermaßen glaubhafte Geschichte gewesen, bei der man wie schon bei manchen TKKG-Folgen, einfach mal den lieben Gott 'nen guten Mann sein lässt und sich herzlich bei der Geschichte beömmelt.
Denn zum Anderen ist das zweite Problem, selbst ohne Casting-Show-Kritik und die Beweggrunds-Auflösung am Ende, dass "Verbrechen im Rampenlicht" extrem unglaubwürdig ist. Zwei Casting-Show-Redakteure rennen durch die Fußgängerzonen und quatschen Jugendliche an, und diese Jugendlichen werden kein Stück stutzig, bei all dem Kram, den sie machen sollen? Doch noch schlimmer ist, dass man als Zuhörer/in sofort weiss, dass hier offenbar kein Publikum, keine Jury-Mitglieder und keine Kameras im Spiel sein werden. Wie soll das denn bitteschön spannend sein?
Außerdem, wie denken sich die "Verbrecher" das eigentlich? Man würde die Kids statt ihrer erwischen, ok, aber was denn? Wenn da vier Kinder so viele genaue Angaben über das Warum machen, wird man sich doch eh denken können, was los ist. Das ist wie ein Banküberfall ohne Maskierung und gleichzeitig hält man noch gut sichtbar seine Visitenkarte mit Anschrift und Telefonnummer in die Überwachungskameras; und statt dann zu fliehen, legt man sich auf den Boden, um auch gleich schon mal zu kapitulieren, damit die Polizei nicht soviel Arbeit hat.
Dann missfällt mir die doch sehr flache Kritik am Namen "Klößchen", am Rauchen und all sowas. Sicher, ja, man sollte keine Witze über Übergewichtige machen und Rauchen ist schädlich und so weiter, aber es wirkt hier so plakativ und abgeschmackt, dass es beinahe wie ein satirisches Pro-Rauchen- und Pro-Mobbing-Statement rüberkommt. Ohne es zu wollen und ohne die klassischen Parameter der meisten Folgen zwischen (90) und (150) zu kopieren, klingt sie oft genau wie aus eben jener Periode: plumpe Plattitüden-Kritik am Zeitgeist der Gesellschaft, die mit der Hau-Ruck-Methode in die Ohren gelöffelt wird, und gleichzeitig wirkt diese Kritik auch noch inkonsequent... Und dann diese schlappen Versuche, an alte Zeiten zu erinnern, indem man z.B. Klößchen das Buch "Die rasende Hängematte" erwähnen lässt. Autsch!
Wenngleich dieses Mal die Musiken irgendwie keine rechte Atmosphäre vermitteln, ist die Produktion dennoch sehr gut; allem voran natürlich die Sprecher, die größtenteils noch recht unbekannt und/oder neu im Geschäft sind; trotzdem freute es mich sehr, auch Old-School-Profis wie Gaby Libbach oder Anja Topf mal wieder zu hören.
Das Zitat der Folge kommt von Tina: Ich bin Tina Magerburg, die Projektmanagerin, du kannst einfach Tina zu mir sagen. Und das ist mein Kollege Gerd von Mumpitz.
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.01.2012
Jack Slaughter
(16) Asmodianas Todesring
Erschienen: 2012
Dauer: 1:04:31Jack Slaughters Eltern schweben in höchster Lebensgefahr. Die einzige Möglichkeit, sie zu retten, besteht darin, ein Turnier gegen die Wunschgöttin des Höllenfeuers zu gewinnen. Doch Lady Asmodiana ist unbesiegbar. Die Verzweiflung lässt Jack und seine Freunde trotzdem in den Todesring treten. Es kommt zu einem tragischen Zwischenfall, der Jacks Herz brechen lässt. Und er begeht einen fatalen Fehler, der ihn mehr kostet als alles Geld der Welt...Mein Kommentar: Wrestling ist Euch zu brutal? Und besonders Ultra Violent Wrestling ist nur was für gestörte Emotionsphobiker? Wie wäre es dann mit Asmodianas Todesring? Hier gibt's nicht nur die sicksten Bumps und die ekelhaftesten Moves, sondern hier werden Arme ausgerissen, Gedärme perforiert, Seelen genommen, Leben ausgelöscht... Knochen brechen nicht nur - sie zerbersten geradezu!
Nun, wie konnte es dazu kommen? Asmodiana lässt sich von ihrem Mann scheiden: dem Teufel in Person! Wie das bei Scheidungen so ist, bekommt SIE die Hälfte SEINES Vermögens; das betrifft vorallem die Hölle selbst und 50% aller bislang geernteten Seelen. Aber Asmodiana langt das nicht. Sie beauftragt ihren Hohepriester Chang damit, dafür zu sorgen, dass mehr Leute Asmodiana kennen sollen - ihr Tempel soll von Fussküssern nur so wimmeln. Und ein Wrestling-Event, bei dem ausnahmsweise mal nicht alles ein Fake ist, soll dafür sorgen. Promotion!
Damit sich aber auch welche finden, die irre genug sind, gegen die furchteinflößende Asmodiana anzutreten, winkt dem Gewinner ein von ihr gewährter Wunsch. Was es auch sei, sie erfüllt alles. Aber Gewinner wird es eh nicht geben. Niemand ist stark genug für Asmodiana! Oder...? Naja, um sich vollends abzusichern, stehen im Kleingedruckten auf der Rückseite des Werbeposters vorsichtshalber noch ein paar rechtliche Hinweise (wem dieser kleine Gag eingefallen ist: Daumen hoch!). Und am Ende gewinnt zwar natürlich das Gute - aber der dafür gezahlte Preis, der ist vielleicht einigen zu hoch, denn Tony... naja, hört das mal schön selbst! ;)
Jedenfalls: was soll ich noch schreiben...!? Die Idee für die Folge ist so witzig und (in ihrem möglichen Handlungsrahmen) so realistisch, dass die Schreiber von mir dafür eine hiermit ausgestellte Auszeichnung erhalten. "Asmodianas Todesring" trifft genau meine Art von Humor. Keine flache Schenkelklopfer-Komik, sondern subtil-lustig mit einer Prise Augenzwinkern gegenüber dem typischen Kleinkinderverhaltens der Menschen. Keine derben Zoten, sondern Unwillen des Alltags in Ironie verpackt. Viele Gags, wie z.B. die Spitze, dass doch vereinbart gewesen wäre, nur noch über den Anwalt zu kommunizieren, sind so ein Beispiel dafür. Oder eben auch das Kleingedruckte auf der Rückseite des Posters.
Naja, vielleicht interpretiere ich das aber auch alles nur in die Folge hineien und es war gar nicht so gedacht? ;) Aber wie dem auch so sei: Geile Folge mit gutem Cliffhanger! Die Sprecher/innen liefern wie immer die richtige Mischung aus theatralischer Affektiertheit und spaßiger Ernsthaftigkeit. Obendrauf die Musik. Dafür gibt's von mir die bisher beste Hörspiel-Request-Wertung für ein Jack-Slaughter-Hörspiel: 93%!
Das Zitat der Folge kommt von Tony Bishop: Menschenfresser sind echt scheisse!
Meine Wertung: 93%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.01.2012
[unbekannt]
(6) Die Perlen der Kali
Erschienen: 2012
Dauer: 52:22S.S. "Columbia", auf der Überfahrt von New York nach Southampton. Die Passagiere der ersten Klasse vergnügen sich auf einem Kostümball. Plötzlich wird es dunkel - und als das Licht wieder angeht, vermisst Lady Windermere ihre kostbare Perlenkette. "Sie sind verflucht, die schwarzen Perlen der Todesgöttin Kali!" erklärt der Maharadscha von Krischnapur. "Aberglauben!" sagt van Dusen und ermittelt den Täter. Doch als er diesen ermordet in seiner Kabine entdeckt, wird ihm klar: Der Fall ist viel komplizierter, als er zunächst vermutete ...Mein Kommentar: Van Dusen auf Weltreise mit seinem guten Freund Hatch, klingt interessant - ob das was werden kann? Jau, in der Tat. Obwohl Effekte oder Musiken wie üblich recht wenig bis gar nicht eingesetzt werden, entsteht im Hintergrund des Falles das angenehme Gefühl, man wäre an Bord eines Schiffes. Was deutlich zeigt, dass man auch allein nur durch Dialoge und die Art, wie eine Geschichte verläuft, eine gewisse Atmosphäre vermitteln kann.
Das spricht für das Händchen von Michael Koser, der ab diesem Fall also nicht nur selbst Van-Dusen-Geschichten schrieb, sondern auch gleich eine große Änderung einführte: van Dusen verlässt seine Heimat und erlebt neben ein paar Krimis auch immer mal ein Abenteuerchen nebenbei. Der Krimi, dem "Die Perlen der Kali" zugrunde liegt, erscheint im ersten Moment ein wenig simpel, denn die Denkmaschine kommt sehr schnell auf die erste Lösung - um dann festzustellen, dass er nur an einem losen Ende zog und er weitersuchen muss. ...und natürlich tut er dies auf recht unorthodoxe Weise, zum Beispiel mit einem Chronographen und einer Fragestunde.
Das Ensemble ist natürlich wieder erst Sahne und lässt auch nicht den leisesten Hauch einer Kritik zu. Und so hören wir Heinz Giese, Gerd Duwner, Klaus Miedel, Manfred Schuster, Ilse Holtmann, Klaus Jespen, Helga Lehner, Thomas Frey - sowie natürlich Friedrich Bauschulte (van Dusen) und Klaus Herm (Hatch).
Fazit: Am Ende erscheint die Schlussfolgerung und die damit verbundene Lösung des Falles zwar nicht völlig überzeugend, aber durch das Geständnis erübrigt sich natürlich ein Zweifel. Dennoch überrascht van Dusen allein schon sehr durch seine Idee, der Lösung auf seine Weise auf die Spur zu kommen.
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.01.2012
Die drei ???
(151) Schwarze Sonne
Erschienen: 2012
Dauer: 1:05:43Bei einem Malkurs lernt Bob den sympathischen und begabten Denzel Hopkins kennen. Der Mann wird plötzlich beschuldigt, ein wertvolles Gemälde gestohlen zu haben. Denzel beteuert, das Bild noch nie gesehen zu haben und unschuldig zu sein. Wie konnte er dann bereits in der Vergangenheit immer wieder ein zentrales Motiv aus diesem Bild malen - die schwarze Sonne? Die drei ??? müssen ihren gesamten detektivischen Spürsinn aufbieten, um diesen Fall zu lösen.Mein Kommentar: Was mich an dieser Folge arg wundert, ist der äußerst konträre Titel; "Schwarze Sonne". Ohne allzu viel vom Ende verraten zu wollen, aber nur ein paar Sekunden im Lexikon brachten zu Tage, wofür unter anderem der Begriff der schwarzen Sonne steht, bzw. stand. Und dass dann ausgerechnet ein dunkelhäutiger Mensch ein Symbol diesen Namens als seine Signatur wählt, wo ja noch sogar die aktive Bekämpfung von Rassendiskriminierung im Hintergrund mit der Auflösung steht, ist sehr suspekt, oder?
Nunja, was mich aber wirklich etwas stört, ist, dass dieser Fall sich quasi von Kapitel zu Kapitel erzählt, und nicht als eine Geschichte, die einfach aufgegliedert wurde. Ebenso gibt es einen ganzen Haufen Dinge, die so schon mal passiert sind. Wie etwa der Maler, der für seine Familie nie Zeit hatte, weil er zu sehr in die Kunst verliebt war - und dann stellt sich nach einer Ewigkeit raus, dass er die Familie ja doch total geliebt hat, blabla und dann sogar ein entsprechendes Bild malte. Warum ist es Künstlern im ???-Univerum nicht möglich, ihren Verwandten schon zu Lebzeiten ein wenig Liebe und Zeit zu widmen?
Oder der Verbrecher, der am Ende nicht durch einen klugen Plan oder eine raffinierte Finte, oder sonst einen tollen Gedanken am Ende noch überrumpelt wird, sondern mal wieder sitzt man in der Patsche, es gibt keinen Ausweg, alles ist verloren und dann gelingt das Happy End (mal wieder) durch einen Zufall, der in lahmer Erpressung gipfelt. Als Randnotiz sei noch ein kleiner Regiefehler zu vermerken, denn z.B. Justus sagt ein paar Mal "Goldi" (deutsch ausgesprochen) statt "Goldie" (englisch ausgesprochen); nicht wirklich wild, aber ein solcher Profi wie Herr Rohrbeck... Tzetzetze... ;)
Aufgefallen sind mir noch drei Dinge, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie als Anspielung gemeint waren, oder ob es sich während Planung und Produktion einfach zufällig so ergab. Zum Einen spricht die - wundervolle! - Regina Lemnitz mit. Die Person, die sie mimt, hat eine Katze, die Rosie genannt wird (Regina Lemnitz synchronisiert unter anderem die Schauspielerin Roseanne Barr, und hat natürlich auch in der TV-Serie "Roseanne" eben jene gesprochen!). Zum Anderen empfanden meine Ohren das Quietschgeräusch von Dorothys Spielzeug ähnlich dem Lachen des Schattens aus
(13) ...und der lachende Schatten. Und zum Letzten die diversen Musiken, die aus alten Serien ihren Weg in dieses Hörspiel fanden; ob das Absicht war oder eben doch nur die "passende Musik für eine Szene", wissen nur die Europas! ;)
Der Fall per se ist ok. Der Erzählerstrang ist nachvollziehbar und bietet diverse Fragen, die sich nach und nach beantworten. Hier machte Marco Sonnleitner (Autor) also nichts falsch, dennoch mangelt es an echten Überraschungen oder neuen Dingen; wie ich ja oben erwähnte. Deshalb bleibt eine durch und durch geniale Wertung verwehrt. Es fehlt dieses gewisse Etwas, etwas Pepp. Dennoch empfinde ich eine 70%-Wertung als völlig ausreichend, um zu unterstreichen, dass dieses Hörspiel ruhig gekauft werden darf.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 05.01.2012
Masters of the Universe
(22) Spydor, die Monsterspinne
Erschienen: 1986
Dauer: 42:14Als die königliche Familie den Palast verläßt, schlägt Skeletor zu. Gemeinsam mit einem neuen, unheimlichen Verbündeten greift er den Troß des königlichen Hofes an und verschwindet mit ihm in Zeit und Raum. Eine unerhörte Herausforderung für He-Man: sieht es doch so aus, als sei es unmöglich, die Entführten zu befreien. Doch da erinnert sich He-Man an den Talon Fighter. Und er wagt das Unglaubliche!Mein Kommentar: Skeletor entführte mithilfe Spydors Marlena und Randor. He-Man will das wieder richten, ist ja klar. Seltsam ist nur, WIE er das will.
Er schnappt sich den Talon Fighter und scheppert durch den Boden - ist ja völlig klar, dass das a) funktioniert und b) der Talon Fighter an der richtigen Stelle herauskommt. Mehr als den Hinweis "unserer Zeit entzogen" hat He-Man nicht. Aber welche Zeit? Vergangenheit? Zukunft? Und wie weit in dieser Zeit vor oder zurück? Und wieso weiss He-Man, dass er sein Leben, und auch das von Man-At-Arms und Teela, mal eben so auf's Spiel setzen muss? Gäbe es definitiv nur diesen einen Weg, würde ich das ja verstehen, aber He-Man vermutet das alles nur und über Alternativen denkt er gar nicht groß nach. Und für den Rückweg gilt das gleiche. Wieso ist sich He-Man so sicher, dass der Landsegler vom Talon Fighter quasi "mitgerissen" wird?
Was ich auch komisch finde ist die Szene mit dem Höckerdrachen. Er greift Man-At-Arms und Teela an und dann kriecht er beiden dermaßen in den Popo, dass man sich fragt, wer hier eigentlich das große, gefährliche Lebewesen dieses Dreiers ist. Ich vermeine aber, dass der Sprecher des Drachen diesen so angelegt hat. Denn achtet man ganz allein auf die Worte, hört man heraus, dass der Drache auch mit etwas mehr Würde und viel freundschaftlicher hätte klingen können - statt wie ein "Zäpfchen", wenn Ihr versteht! ;)
Und es gibt eine gaaaaanz, gaaaaaanz große Kontinuitätslücke. He-Man (also wirklich He-Man, nicht Prinz Adam!) redet im Beisein von Teela immer wieder von seinen Eltern(!), wenn er von Marlena und Randor spricht. Hätten sich bei Teela hier nicht mal so langsam ein paar Fragen stellen müssen?
Interessant finde ich darüberhinaus, dass man sich selbst am Ende gar nicht die Mühe machte, das ganze Zipp und Zapp irgendwie zu erklären. Denn He-Man, Man-At-Arms und Teela sprechen kurz darüber, wie das wohl alles möglich war und man denkt an Magier, Zauberei und dergleichen, nur, um sich darauf zu einigen, dass man auch später noch darüber nachdenken könne. Mich allerdings hätte schon interessiert, wie das möglich war. Lag es an Spydor...?
Alles in allem ist diese Geschichte also auch wieder nur Mittelmaß, bei dem eine eigentlich spannende Geschichte durch viele, viele Nicht-Sinnhaftigkeiten und offene Fragen brüchig wird. Wie immer sind dafür aber die Sprecher/innen (mit Ausnahme des fehlinterpretierten Höckerdrachen) einsame Spitze und die Produktion ebenso. Und besonders hervorheben will ich auch das "Spydor-Geräusch", das einen hohen Wiedererkennungswert hat und perfekt passt...
Meine Wertung: 66%
Rezension vom: 30.12.2011
Masters of the Universe
(21) Dämon Modulok
Erschienen: 1986
Dauer: 43:16Ein gräßliches Ungeheuer taucht plötzlich in Eternia auf, und zunächst weiß niemand, woher es gekommen ist. Doch dann klärt sich das Rätsel. Damit aber ist noch nichts gewonnen, denn das dämonische Monster Modulok erweist sich als unbezwingbar. Steht He-Man vor einem aussichtslosen Kampf?Mein Kommentar: Nach den lauwarmen Folgen
(19) Das Dämonenpferd und
(20) Die Rache des Schlangenfürsten ist Dämon Modulok wieder gelungener - allerdings muss ich auch hier wieder einige Sinnfragen in den Raum stellen.
Modulok ist sehr mächtig und kann mithilfe des Rings kontrolliert werden. So wird es zuerst erklärt. Dann stellt sich raus, dass Modulok schon davon gehört hat, dass er Hordak gefällig sein soll - was doch impliziert, dass der Ring nur dazu da war, Modulok zu rufen, statt ihn zu kontrollieren. Aber dann kommt der Knüller: Modulok gehorcht Skeletor und ist kurz davor, He-Man platt zu machen, als Skeletor den Ring fallen lässt. Nunja, der Ring mag nicht mehr an Skeletors Finger stecken, aber wieso hört Modulok auf, gegen He-Man zu kämpfen und warum ist er von diesem Moment an nicht mehr so mächtig? Der Ring ist nicht weg, er ist ja nur in irgendeiner Bodenspalte und OBWOHL Hordak den Ring am Finger trug, wollte Modulok ihn anfangs trotzdem bekämpfen, das heisst, er wusste ja nicht, dass Hordak der Ringträger ist - und das alles ergibt nunmal wenig Sinn, denn solange der Ring da ist, sollte Modulok, der ja quasi frei entschieden zu haben scheint, sich Skeletor anzuschließen, doch auch weiterhin mächtig sein - oder? Und wieso sollte die Macht von irgendwem davon abhängen, dass jemand anderes einen Ring trägt - sollte nicht genügen, dass der Ring existiert - und der Träger ist lediglich im Besitz der Loyalität dieser Macht?
Naja, im Wesentlichen fehlt in dem Hörspiel also eigentlich lediglich die Klarstellung, dass Modulok nur dann "gehorcht", wenn man im Besitz des Rings ist. Das aber hieße, dass Modulok sich auch sofort von Skeletor hätte abwenden müssen, aber das tat er nicht, wie spätere Folgen - z.B.
(22) Spydor, die Monsterspinne oder
(23) Die Zauberrüstung - belegen. Deshalb ist umso mehr schade, dass nicht klar erkennbar ist, ob man Francis' Skript zu sehr gekürzt hat, oder ob Francis selbst das Skript so ablieferte, wie es vertont wurde.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit Dämon Modulok. Storyaufbau, Szenenwahl, Soundeffekte, Musik und wie immer die grandiosen Sprecher. Ankreiden will ich aber, dass Peter Lakenmacher (eigentlich ja immer Tri-Klops) hier den Beast Man gibt. Das macht er sogar ganz gut, aber sich an eine andere Stimme gewöhnen müssen, ist immer blöd, deshalb hätte man Lakenmacher auch einfach als Tri-Klops auftreten lassen können, ohne, dass dessen Text wesentlich geändert hätte werden müssen. Außerdem ist die Fright Zone nicht Skeletors Stützpunkt, sondern natürlich Hordaks! :)
Jedenfalls: Gute Folge!
Das Zitat der Folge kommt von Grizzlor: Ich werde ihn an seinen beiden Hälsen packen, wenn er frech wird!
Meine Wertung: 73%
Rezension vom: 30.12.2011
Masters of the Universe
(20) Die Rache des Schlangenfürsten
Erschienen: 1986
Dauer: 38:00Kobra Kahn, der Schlangenfürst, kann nicht vergessen, dass He-Man ihn gedemütigt hat. Er will Rache! Und so lockt er den Giganten des Universums in eine grauenhafte Falle. Kann He-Man sich daraus befreien? Das erscheint aussichtslos, denn Skeletor hat das magische Schwert erobert.Mein Kommentar: Wie auch bei
(19) Das Dämonenpferd kann ich bei Die Rache des Schlangenfürsten im Grunde nur die Produktion loben. Denn die ist wie üblich astrein: Musik, Effekte, Sprecher/innen - bombig! Aber die Story... ...die Story...
Ich verstehe ja, dass Kobra Kahn sich an He-Man rächen möchte, aber Kobra Kahn will, dass He-Man von seinen Schlangen gebissen wird und dann ist He-Man in einer Schlagengrube und nichts passiert? Da sind dutzende Viecher und keines fühlt sich bedroht oder provoziert...? Wozu denn die Phantasie Kobra Kahns? Warum genügt es ihm, dass Skeletor das Schwert hat? Das Schwert hätte He-Man, nach SO einem Angriff, eh nicht allzu lange an sich halten können.
Aber auch sonst ist der Plot seicht. Man-At-Arms wird gefangen genommen, He-Man saust hinterher und fällt in eine - dafür vorgesehene - Grube, und ergibt sich seinem Schicksal, weil Teela gefangen genommen wurde... Ähm, warum Man-At-Arms entführen, wenn sie ohnehin He-Man zwingen könnten, Teela etwas anzutun? Ich meine, sie hätten doch sowieso die ganze Sache nur mit Arms oder nur mit Teela durchziehen können. Ich würde mir das gern erklären lassen, aber darauf verzichtet dieses Hörspiel leider, denn es könnte ja gut sein, dass Teela eher zufällig in die Quere geriet und Skeletor dachte sich "Sicher ist sicher, zwei Geiseln sind besser als eine", oder so.
Jedenfalls: Skeletor erpresst das Zauberschwert, zuckelt nach Grayskull - und sagt dann den magischen Spruch falsch auf. "...habe die ZauberMACHT". Oh man! Wie oft hat Skeletor den Spruch schon von He-Man gehört? Und dann kann er sich nicht merken, dass es ZauberKRAFT heisst? Außerdem wird in früheren und späteren Folgen die Grayskull-Zaubertor-geh-auf-Formel desöfteren varriert. He-Man berührt das Tor mit dem Schwert, He-Man sagt einfach nur "Öffne dich!"... Und dann macht das Tor solche Zicken, weil Skeletor "Macht" statt "Kraft" sagt UND er stößt sogar mehrfach mit dem Schwert gegen das Tor, das ist deutlich zu hören - wieso geht die Zugbrücke nicht runter? Und WARUM sollte eine Boa das können, was Skeletor mit Zauberschwert nicht schafft? Wozu sollte Skeletor dann überhaupt das Zauberschwert benötigen, um Grayskull betreten zu können? Da hätte er doch gleich mal Beast Man irgendeinen Erdkrabbler an die Arbeit schicken lassen können.
Aber gut, es geht weiter. He-Man rennt dann Skeletor hinterher und nimmt ihm mühelos das Schwert ab - also platter und unspannender geht es kaum noch. He-Man ist ohne Waffen und hoffnungslos in der Unterzahl - wie übrigens auch beim Finale von
(19) Das Dämonenpferd -, und schon ist Eternia ein weiteres Mal gerettet.
Und deshalb finde ich diese Story so lahm. Arms weg. He-Man fällt in Grube. Skeletor kriegt Schwert. He-Man nimmt Skeletor Schwert wieder weg. Ende. Das wäre nicht wirklich schlimm, denn es muss ja nicht alles immer überkompliziert sein, aber was dann als Konsequenz daraus resultiert, das finde ich schwach. Nur, weil ein unbewaffneter und fast auf sich allein gestellter He-Man eine ganze Meute von Dämonen des Bösen angreift - vor allem, wo gerade DIES das Grundkonzept von
(17) Angriff der Magier war! -, rennen alle weg und Skeletor macht sich nicht nur wegen des vermasselten Zauberspruchs zum Deppen. Außerdem öffnet eine Boa das Tor und kann mal eben die magische Kraft der Burg überwinden - nicht zu vergessen, dass in
(27) Zoar im Strudel der Zeit deutlich gemacht wird, dass Schlangen an der Kraft der Magie Grayskulls scheitern.
Nee, tut mir leid, Leute, aber was hier teils für Ungereimtheiten an den Tag gelegt werden - und DAZU dann dieser mehr als einfache Plot und das mehr als alberne Ende... Wäre die Produktion nicht, wäre das hier ein gaaaanz, gaaaanz fataler Fall von rausgeschmissenem Taschengeld. Andernfalls muss ich zugeben, dass mir all diese Dinge als Kind nie aufgefallen sind - mit Ausnahme der Zaubermacht/Zauberkraft-Problematik! -, doch wenn ich schon Hörspiele rezensiere, sollte ich dabei auch fair sein! ;)
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zaubermacht!
Meine Wertung: 60%
Rezension vom: 28.12.2011
Masters of the Universe
(19) Das Dämonenpferd
Erschienen: 1986
Dauer: 42:55Skeletor holt erneut zu einem gefährlichen Schlag gegen He-Man aus. Mit dem Dämonenpferd gelingt es ihm, eine neue Waffe in den Königspalast zu schmuggeln - und plötzlich ist er Herr über Eternia! He-Man steht auf verlorenem Posten, denn der Geist von Castle Grayskull ist verschwunden. Und niemand sonst kann ihm gegen die Übermacht des Bösen helfen.Mein Kommentar: Wieso wissen die Masters nichts von Night Stalker? Es wurde doch in
(13) Skeletors Sieg, gerade mal 6 Folgen zuvor, vorgestellt. Orko selbst sagte noch zu He-Man, dass Trap-Jaw auf einem schwer gepanzerten Robot-Pferd sitze. Allein deshalb ist "Das Dämonenpferd" schon grober Unfug, denn es ist besagter Orko, der ein mechanisches, dämonisch aussehendes Pferd auf einer Weide(!) findet. Und auch Teela scheint kein bisschen alarmiert zu sein, dass solch ein Pferd, das Stridor soooo ähnlich ist, einfach so auf einer Weide rumsteht. ...und WARUM soll ausgerechnet Beast Man das Pferd wegbringen? Schliesslich ist das Pferd ja nicht nur ein Haufen Metall, sondern in ihm steckt einer der wichtigsten Feinde Skeletors...
Interessant ist dafür der Hintergrund um die Strahlenbombe; andererseits ist er ebenso geheimnisvoll. Woher hat Skeletor diese Bombe? Warum muss es ein Pferd sein? Wäre irgendein fliegendes Ding nicht sinnvoller gewesen? Das Ding wirft die Bombe und nebenbei fängt es den Geist von Grayskull ein und bringt ihn zu Skeletor. Und wäre eine normale Sprengkraft-Bombe nicht ohnehin effektiver gewesen? Einen Haufen TNT in den Gaul packen, es macht laut "BUMM" und - zack - alle sind erledigt. Und wie konnte Skeletor es anstellen, den Grayskull-Geist durch eine Explosion auf atomarer Ebene einzufangen? Oder hat die Explosion nichts damit zu tun?
Und wie hat Man-At-Arms den Geist befreien können? Wie es aussieht, hatte er doch nicht mal einen Schraubenzieher oder eine Feile zur Hand; wie also auf atomarer Ebene den Geist befreien, wo es sogar mit Werkzeug verdammt gefährlich wäre, diesen zu befreien?
Ganz wichtig ist hierbei besonders die Frage, woher Skeletor die Warnung kennt, welche in Castle Grayskull geschrieben steht, wenn selbst He-Man, Man-at-Arms und Teela sich nur am Rande an sie erinnern können. Denn Skeletors Plan fußt doch eindeutig darauf, "den Geist im Kreis der kleinsten Teile zu fangen", denn er, Skeletor, prophezeiht Hordak ja, dass eine Katastrophe hereinbreche, wenn man versuche, den Geist zu befreien! Also: Woher weiss er davon?
Tja, man liest es sicherlich heraus: Diese Folge ist nicht gerade mein Favorit. Die Story ist einfach viel zu seicht und jedwede Spannung wird durch zu viele übersimple Verhaltensweisen zunichte gemacht. Wirklich cool und vielversprechend war allerdings die Schwerterkampfszene zwischen Skeletor und Hordak, weil sich hier die ersten handfesten Animositäten anbahnten.
Bei all den offenen Fragen und negativen Punkten muss ich aber wie üblich die Produktion loben. Die Körting und ihre Leute haben einmal mehr gezeigt, wie ein Hörspiel klingen muss. Musik, Soundeffekte, Stimmen, Sprecher - top. Nur Beast Man klingt mir eine Spur zu weichlich (aber das tat er ja in den vorherigen Hörspielen auch schon).
Das Zitat der Folge kommt von Orko: Hü, Pferdchen! Lauf, Pferdchen!
Meine Wertung: 60%
Rezension vom: 25.11.2011
TKKG
(175) Nachtwanderung mit Schrecken
Erschienen: 2011
Dauer: 1:34:36Endlich Sommerferien! Wie schon vor einigen Jahren fahren TKKG in das Ferienlager an der Nordsee, doch diesmal nicht nur um Strand, Wind und Sonne zu genießen, sondern auch um dem schusseligen Betreuer Rasputin zur Hand zu gehen. Aber Tim, Karl, Klößchen, Gaby und natürlich Oskar wären nicht TKKG, wenn es nicht im Handumdrehen eine Serie von Diebstählen aufzuklären gäbe. Kaum ist der Dieb überführt, ist es auch schon vorbei mit der ausgelassenen Ferienstimmung - während einer Nachtwanderung geschieht das Unfassbare und TKKG sind mitten drin in einem neuen Fall...Mein Kommentar: Obwohl die letzten paar TKKG-Folgen ja durchaus gut waren, boten sie nicht unbedingt Anlass, in völlige Euphorie zu verfallen. Trotzdem war ich seit der Ankündigung von "Nachtwanderung mit Schrecken" dem Hype erlegen; ich hatte eine große Vorfreude. Denn der Untertitel lautet ja "Neue Abenteuer im Ferienlager!", und das ist ganz klar ein Verweis an Kenner/innen, dass wir es hier mit der indirekten Fortsetzung von
(9) Abenteuer im Ferienlager zu tun haben, die sogar als Doppel-CD erscheint; also doppelte Spielzeit. Yay!
Dann kam die Folge und sofort landete sie im CD-Player. Der Anfang ist schon mal geil, Tim und Klößchen stänkern sich gegenseitig beim Packen für's Ferienlager an; und Klößchen gibt gut Contra, statt sich von Tim sturr Belehrungen stecken zu lassen. Sehr gut gemacht, nichts zu meckern. Auch die Fahrt im Zug ist toll. Aber dann schmackt die Folge ziemlich ab. Rasputin wirkt eher wie ein hilfsbedürftiger Greis: Er hält sich dauernd den Rücken, leidet an Bandscheibenvorfall, braucht Unterstützung beim Aufstehen, ständig tut ihm irgendwas weh... Sicher, in Realzeit sind über 20 Jahre vergangen, aber im TKKG-Universum, wenn wir jetzt mal diverse Paradoxien beiseite lassen, vielleicht maximal 2 Jahre. Dann wurde auch deutlich erklärt, dass Rasputin seinen Bart nicht mehr trüge - obwohl er diesen auf dem Cover gut sichtbar an seiner Kinnlade baumeln hat. Außerdem wirkt die Figur des Rasputin eher zweckmäßig, um einen Zusammenhang zu
(9) Abenteuer im Ferienlager herstellen zu können.
Dann geht's langsam los, denn jemand stiehlt Wertgegenstände der anderen Teilnehmer/innen. Und nach nicht einmal 15 Minuten ist das auch schon vorbei, mit einer irgendwie albernen Bibi-Blocksberg-Lösung, wo auf einmal alles wieder gut ist. Sicher, einen versöhnlichen Abschluss begrüße ich natürlich, aber so, wie das da gelaufen ist, frage ich mich schon, ob sich Diebstahl nicht doch lohnt...
Dann kommt die Alibi-Teestunde bei Frau Brebeck, um an Oma Trüls zu erinnern. Auch hier sehe ich keinerlei Sinn in dieser 6-minütigen Szene. Oma Trüls wohnt jetzt im Altersheim und ihr geht's gut. Aber ihr Geld langt nur für das Heim, nicht noch für ihr altes Haus, was jetzt Frau Brebeck pflegt, obwohl die aber auch schon ihr eigenes Haus hat. Ich verstehe natürlich, dass man an seinem alten Haus hängt, aber es nur zu haben, um es zu haben (sie kann ja eh nicht mehr dort wohnen), das will mir nicht einleuchten - warum sich solche finanziellen Schwierigkeiten aufhalsen? Naja, währendessen wird erklärt, wie man an der Nordsee Tee trinkt (mit Kluntje, usw). Ist ja nett, das zu wissen, aber wieso wurde hier nicht wirklich irgendwas Sinnvolles gemacht, statt einfach nur eine lahme Teetrinke-Session zu bieten? Denn diese 6 Minuten haben sonst keinerlei Zusammenhang mit dem Rest der Folge.
Dann, gegen Ende von CD1, beginnt der wohl eigentliche Fall, um den offenbar noch auf die Schnelle diese Ferienlager-Sache gestrickt wurde. Denn Karl ist verschwunden und durch das Walkie-Talkie hört man nur noch seine verzweifelten Hilferufe. Und dieser "Karl-Fall" erstreckt sich dann über die gesamte CD2 und kann unterhalten. Mir will nur nicht einleuchten, warum die Polizei eine gemeldete Entführung eines Jugendlichen mit "Ach, der versteckt sich bestimmt nur - und jetzt lasst uns in Ruhe" abtun soll - obwohl man beteuert, dass dieser Jugendliche sowas niemals tun würde. Naja, vermutlich wollte Kai Schwind (Autor dieser Folge) die Polizei aus dem Fall raushalten und brauchte einen Grund dafür, dass sie sich nicht einschaltet - denn dann hätte man das Ganze nicht auf ca. 55 Gesamt-Minuten (Ende von CD1 + gesamte CD2) aufblähen können, welches sich zudem mal wieder als Doppelgänger-Verwechslung herausstellt; meine Güte - muss so ein Unsinn sein?
So kann ich leider nur sagen, dass "Nachtwanderung mit Schrecken" nicht der erhoffte Hörspaßbringer ist; zumindest storyseitig. Alles wirkt gewollt und auf Hängen und Biegen hingedeichselt, damit es "zum Jubiläum" eine Doppelfolge werden kann, die sich durch ihren erhöhten Verkaufspreis im Vergleich zu Einzelfolgen trotzdem gut verkauft - oder vielleicht auch gerade deshalb, damit es "besonders" wirkt -, weil man Parallelen zum Fanliebling
(9) Abenteuer im Ferienlager deutlich macht. Die Szene mit Frau Brebeck ist sogar vollkommen witzlos, wenn man schon nicht Oma Trüls (die verstorbene Katharina Brauren) selbst ans Mikro bekommt, hätte man das lieber streichen sollen. Ebenso die Diebstahlsache, die ein gestelztes Friede-Freude-Eierkuchen-Ende hat.
Die Produktion ist dafür umso besser. Es kommt wirklich total viel Ferienlager-Feeling auf, obwohl es seltsam ist, dass die Stimmen der anderen Kinder im Lager viel, viel kindlicher klingen als die von TKKG! ;) Leider hat man Wolfgang Völz nicht wieder für den Rasputin-Part bekommen können, aber Douglas Welbat vertritt ihn großartig; lediglich das dauernde Gesinge mit Akkordeon-Begleitung geht mir auf den Senkel. Lutz Mackensy ist ebenfalls zu hören, hat jedoch insgesamt nur einen kleinen Sprechpart; selbiges gilt für Thomas Fritsch, Jürgen Thormann, Klaus Dickmann, Peter Weis und Luise Lunow. Ansonsten hört man neue oder noch verhältnismäßig unbekannte Stimmen, aber abgesehen von der "Klasse 7 b" für die "Kinder", liefern die allesamt eine gute Performance. Kurz: Bei der Produktion hat das Gespann "Körting und Minninger" wieder mal gezeigt, wie man es zu machen hat, anders lässt sich das nicht beschreiben. Top!
Um zum Fazit zu kommen: Hätte man in der Gesamt-Story 2-3 Szenen gestrichen oder gekürzt, hätte man die zweimal 47 Minuten (also 94) lockerstens auf 80 Minuten eindampfen und somit den Doppel-CD-Preis vermeiden können. Sovieles wirkt in-die-Länge-ziehend oder gar total unnötig, sodass ich das Gefühl nicht loswerde, es ginge wirklich nur darum, auf Krampf eine Doppelfolge zum Jubiläum anzubieten, die sich wegen des Retro-Verweises gut verkaufen soll. Dabei ist die zweite CD (für mich die Grundidee, um die der Rest mit dem Ferienlager und so drumherumgebastelt wurde) echt gut; wäre nicht die lächerliche "Wir halten uns raus"-Ausrede der Polizei sowie die tausendste Doppelgänger-Lösung am Ende nicht.
Ganz ehrlich: Mir wäre viel lieber gewesen, Europa hätte zum Jubiläum das alte Original-Buch komplett und neu vertont, wie einst bei den drei ??? mit dem Super-Papagei. Sicher, bei dieser Wolf'schen Buchvorlage war auch nicht alles total perfekt, aber DAS wäre wenigstens wirklich retro gewesen, hätte locker zwei, wenn nicht drei CDs gefüllt und wäre weit besser gekommen, als dieses Hörspiel mit unnötigen Szenen und seltsamen Retroverweisen.
Meine Wertung: 66%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.11.2011
Die drei ???
(150) Geisterbucht
Erschienen: 2011
Dauer: 3:17:42Die drei ??? übernehmen und lösen (hoffentlich!) ihren 150sten Fall! In drei atemberaubenden Folgen sind sie dem Rätsel der Geisterbucht auf der Spur! Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Testament, dass der exzentrische Harry Shreber kurz vor seinem Tod verfasst hat? Führen die verschlüsselten Verse tatsächlich zu Rashuras Schatz? (Teil A) Den drei Detektiven wird nichts anderes übrig bleiben: Sie müssen in Flammendes Wasser (Teil B) hinab tauchen; denn nur in der Tiefe des Meeres kann geklärt werden, warum Der brennende Kristall (Teil C) so viel Unglück über eine große Anzahl Menschen bringen konnte...Mein Kommentar: Die "Geisterbucht" ist nicht nur eine weitere ???-Folge, sondern auch eine Jubiläums- und eine Dreier-Folge mit über drei Stunden Laufzeit. Bei
(100) Toteninsel war nicht nur das Dreier-Buch von André Marx total gelungen, sondern auch das Dreier-Hörspiel von Europa. Bei
(125) Feuermond war's leider anders: schweinegeniale Buchvorlage, aber ein nur gutes Hörspiel. Und bedenkt man jetzt, dass die letzten ca. 30 ???-Hörspiele zumeist sowieso nur ok waren, könnte man meinen, dass Europa mit "Geisterbucht" eine Bauchlandung hinlegt - trotz des sehr guten Dreier-Buches von Astrid Vollenbruch.
Nix da! André Minninger, dem ich ja häufiger vorwarf, nicht immer die richtigen Stellen aus dem Buch auf richtige Weise zu übernehmen, hat sogar einige Schwächen des Buches ausgemerzt, und das, was er dennoch über Bord warf, war nichts von Wichtigkeit, sodass man sagen kann, dass allein schon durch Minningers Skript, das Vollenbruch-Buch sehr gut zur Geltung kommt.
Doch es hört nicht beim Skript auf. Die Effekte sind hervorragend, die Musiken (von denen einige vollkommen neue Titel sind!) sind klasse - diese düstere Pfeiffmelodien-Atmo, die immer mal wieder eingespielt wird, gefällt mir besonders gut -, und auch alle Sprecher/innen sind, trotz "Starpower", sehr gut gecastet. Gerade das mit der Starpower ist mir besonders wichtig zu erwähnen, denn in der jüngsten Vergangenheit wurden öfters mal Promis genommen, die dann aber gern mal enttäuschten; nicht so hier. Namen wie Olli Dittrich, Oliver Kalkofe, Bernhard Hoecker, Sky du Mont oder Dirk Bach finden sich im Inlay wieder - und niemand von ihnen haut daneben, alle "Stars" liefern sehr gute Arbeit ab!
Ebenso, wie diejenigen, die wir schon lange kennen und häufiger hörten: Holger Mahlich, Traudel Sperber, Andreas von der Meden, Henry König, Konstanze Ullmer, Harald Dietl, Wolfgang Condrus oder Gaby Libbach. Wun-der-bar! Nicht verschwiegen werden soll auch die Leistung von Sprechern und Sprecherinnen, die relativ selten oder relativ neu in der Hörspielszene sind: auch hier habe ich nichts zu beanstanden!
Das Einzige, was nahtlos alle falsch machen, ist, den zentralen Namen dieser Folge vollkommen falsch auszusprechen: "Harry Shreber". Immer wieder wird unisono "Herri Schrieba" gesagt, statt halbwegs eingedeutscht "Herri Schre'ba" - das stört natürlich diejenigen, die das Buch nicht kennen, überhaupt nicht, doch da ich leider das Buch schon kenne, nervt es mich schon etwas, dauernd diese Falschprononcierung zu hören; doch das schwindet mit jedem Hören mehr und mehr. Dennoch erneut ein Regiefehler, den ich leider ankreiden muss.
Am Buch missfallen hat mir immer ein wenig, dass einige Szenen etwas zu schnell vorbei waren, denn die drei ??? sind andauernd in irgendeiner Lebensgefahr, aus der sie nur ganz knapp entkommen, und keine 5 Seiten später waren sie wieder ganz normal am Fall dran. Einige dieser Szenen gibt es auch im Hörspiel noch, es gelang allerdings ziemlich gut, zu kaschieren, dass die Detektive diese äußerst brenzligen Situationen mal eben so wegstecken, weil es hier nicht sooo viele dieser Szenen gibt und weil Vertonung weniger schnelllebig passiert, als das Lesen im Buch. Ebenso missfiel mir immer, dass das Ende, wenn man mit Lesen fertig war, dann doch recht offensichtlich und wenig überraschend war - auch das wirkt im Hörspiel etwas weniger plausibel.
Fehlen tut mir im Hörspiel: Onkel Titus, Tante Mathilda und die Figur des Jim, der im Buch quasi Patrick und Kenneth auf dem Schrottplatz ersetzt (aber am Ende wieder aus dem ???-Universum verschwindet). Kann man auf Titus und Mathilda verzichten, ist es um Jim durchaus schade. Nicht, dass er eine wirklich tragende Rolle im Fall hätte, aber er hat ein wenig von "Dick Perry", dem detektivischen Gegenspieler der drei ???, und das lockerte den Fall ein wenig auf.
Letztlich verbleibt mit Geisterbucht ein spannendes, flott erzähltes Hörspiel, das nur gegen Mitte des letzten Drittels ein wenig an Fahrt verliert, was allerdings nach dann beinahe 3 Stunden Spielzeit in Ordnung ist und man so als Hörer/in auch die Möglichkeit bekommt, über einige Dinge des Falls nachzudenken. Umso plötzlicher kommt mir allerdings das Ende. Nach über drei Stunden ist ein kleiner Dialog mit sofortigem Einsetzen der Endmusik etwas mager...
Meine Wertung: 89%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.11.2011
Die drei ???
High Strung - Unter Hochspannung
Erschienen: 2011
Dauer: 52:35Verschollen, gefunden, endlich veröffentlicht: Eine Geschichte aus dem Jahr 1990 von der amerikanischen Die drei ???-Autorin G. H. Stones. Justus will bei einer Radioshow 5000 Dollar gewinnen. Die Regeln sehen vor, dass dazu täglich ein Rätsel gelöst und ein Gegenstand eingesammelt werden muss. Wer alles gefunden hat und es zum Sponsor der Sendung bringt, bekommt das Geld. Ein weiterer Preis ist eine alte Gitarre, die aber scheinbar niemand haben will. Plötzlich wird auf dem Schrottplatz eingebrochen und den drei Detektiven ist schnell klar, dass es jemand auf Justus' gesammelte Gegenstände abgesehen hat. Aber wer sollte das sein? Gemeinsam machen sich die drei ??? auf die Suche nach dem Dieb und geraten in ein gefährliches Abenteuer...Mein Kommentar: Also mit Die drei ??? ist es schon ein Kreuz. Selbst, wenn mehrere Folgen erscheinen, die relativ mäßig sind, kommt immer mal wieder eine, die echt richtig gelungen ist - deshalb kann man nie wirklich sagen, dass diese Serie endlich eingestellt werden oder abgeschrieben werden sollte. High Strung ist so eine Folge.
Die dem Fall zugrundeliegend Idee, dass man mal nicht einem Schatz nachjagt, sondern Utensilien für ein Gewinnspiel, die Justus gestohlen wurden, finde ich ziemlich genial. Es ist mal was anderes, die Motivation der drei ist eigentlich dieselbe, aber rein persönlicher Natur, ohne, dass sie am Ende nur wieder mal benutzt und hinter's Licht geführt wurden.
Zwar krankt High Strung daran, dass man den Ausgang sowie die Übeltäter und ihr Motiv schon sehr bald erahnt, doch andererseits stört das kein Stück, weil die Folge einfach gut durch den Gehörgang flutscht. Dazu natürlich allem voran die Musik, die man beinahe immer aus alten Europa-Produktionen kennt - zuzüglich zur ???-Vocoder-Titelmusik am Anfang und am Ende. Doch es gibt noch mehr! Neben Frau Körting - als Papagei Blacky -, Reinhilt Schneider - als Rosie -, Marek Harloff - als Eric - und Krystian Martinek - als Doktor Ax Me -, ist Peters Freundin Kelly zu hören, und zwar mit der Stimme von Juliane Szalay, die schon damals (fast) immer die Kelly sprach und auch heute noch beinahe 100%ig so klingt wie damals.
Wäre es nicht schon toll genug, diese "alten Hasen" mal wieder zu hören, ist Juliane Szalay in einem Hörspiel des Jahres 2011 fast schon ein Wunder! :) Natürlich hört man deutlich, dass gerade Frau Schneider längst nicht mehr so klingt, wie in den 80ern und 90ern, aber allein sie zu hören, macht - zumindest mir - viel Spaß.
Daneben gibt es auch noch kleine Eastereggs zu entdecken, wenn man etwas für Details übrig hat. So haut Justus z.B. mit dem Hammer auf einen Stein, um zu verdeutlichen, dass Kristalle darin sind, was natürlich sowieso schon an die Käfigstangen-Klopferei aus
(15) ...und der rasende Löwe erinnert, doch klingt das Steingehämmere auch exakt wie jenes bei den Käfigstangen. Dieserlei Retroaufgriffe finde weitaus besser, als die teils plumpen Anspielungen und Satz-Zitate vergangener Fälle.
Aber nicht nur die Akustik ist sauber und geht gut rein, auch inhaltlich passt es gut - und der vollkommende Verzicht auf einen Erzähler ist mir sogar erst nach dreimaligen Hören aufgefallen Sicher, ja, der Fall ist nicht der Spannendste, aber es macht dennoch Spaß, ihm zuzuhören. Außerdem sind mir Logiklöcher nicht aufgefallen und gerade die "Alltäglichkeit" und "Quasi-Normalität" des Hintergrunds finde ich irgendwie erfrischend. Ironie, dass ausgerechnet ein über 20 Jahre alter Fall, der erst heute erscheint, erfrischend ist, während dies bei nagelneuen Fällen kaum noch so ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht wirklich essentiell für's Hörspiel-Allgemeinwissen, aber in eine gut sortierte Hörspiel-Sammlung gehörend.
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.10.2011
Jack Slaughter
(15) Bedrohung aus dem All
Erschienen: 2011
Dauer: 58:21Ein Meteorit ist in Jacksonville eingeschlagen. Die Regierung versucht etwas zu vertuschen. Als nach und nach die Kämpfer für das Gute nicht mehr sie selbst sind, wird eines klar: Die Körperfresser sind gelandet! Nur Bob, der eigentlich Robert Stark heißt und ein erfahrener Weltraum-Cop ist, kann die Gefahr aus dem Weltraum abwenden. Doch reicht ein einzelner Mann aus, um gegen eine ganze Armee von Gehirnsoldaten anzutreten?Mein Kommentar: Was passiert, wenn Wesley Crusher, Data, B'Elanna Torres und der Phaser von James Bond, sowieso James Bond selbst, sich ein Stelldichein geben? Tja, findet das mal selbst heraus, aber wie clever man all diese verhältnismäßig subtilen Star-Trek-Anspielungen verpackte, ist den Schreiberlingen wirklich gelungen.
Denn wie bei so vielen Star-Trek-Episoden (egal, welche Crew dabei nun im Fokus steht), entpuppt sich der Plot dieser Jack-Slaughter-Folge am Ende als eine gemeine Invasion von Außerirdischen, die die Menschheit als Wirtsorganismen für sich selbst ausnutzen, und hier dann dauernd, als Insider-Gag quasi, die Stimmen von Wesley Crusher, Data, B'Elanna Torres zu hören, ist besonders witzig, wenn man einen Sinn für ausgefeilte Details hat, denn ich glaube keineswegs, dass man bei der Produktion nur rein zufällig Michael Pan (Datas Stimme) und Sven Plate (Wesleys Stimme) neben Arianne Borbach (B'Elannas Stimme, die bei Jack Slaughter ja sowieso immer Dr. Kim Novak mimt) mit an Bord holte, und sogar noch eine Trekkie-Convention und einen Phaser mit ins Spiel bringt. Insofern: Genial gemacht - mir ist erst beim zweiten und dritten Hören wirklich bewusst geworden, wie sehr der Plot ins Star-Trek-Gesamtbild passt.
An der Story einzig schade finde ich das versuste Outing vom videofilmbesessenen Bob, der ausnahmsweise ganz normal sprechen darf und mit der deutschen Stimme des Daniel-Craig-James-Bond (Dietmar Wunder) seine wahre Identität preisgibt. Denn so geht diese kleine Überraschung doch etwas unter und verpufft beinahe zu einer Randnotiz. Hier hätte ich mir stattdessen einen Zweiteiler gewünscht, bei dem auch die Spannung noch hätte erweitert werden können.
Denn als am Ende alles aussichtslos erscheint, ohne, dass man als Hörer das Gefühl hätte, hier säße die Menschheit jetzt aber arg in der Bredouille, taucht dann doch noch jemand auf, der mal eben nebenbei reinen Tisch macht und die Außerirdischen abfertigt. Und so rundum gekonnt, spaßig und witzig das hier alles geschrieben, produziert und eingesprochen wurde, wäre es mir lieber gewesen, wenn CD1 mit einem Cliffhanger geendet wäre und der Überraschungs-Weltretter in der zweiten Hälfte von CD2 sich den Aliens stellt und vernichtet; so hätte auch Bob alias Robert Stark länger brillieren können.
Ansonsten aber bin ich sehr, sehr zufrieden, der Humor ist optimal eingestreut und das kleine Formtief in
(14) Draculas großes Comeback ist vergeben und vergessen. 88%
Das Zitat der Folge kommt von Jack: Mensch, Bob, du klingst ja auf einmal wie James Bond. Die Welt is' voller Wunder!
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.10.2011
Die drei ???
(149) Der namenlose Gegner
Erschienen: 2011
Dauer: 1:01:41In dem sonst so idyllischen Ort Seven Pines droht ein Nachbarschaftskrieg auszubrechen. Die aufgebrachten Anwohner bitten die drei ??? um Hilfe. Doch Bob wird bei einer nächtlichen Beschattungsaktion verletzt und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, weiß er nicht mehr, wer er ist! Das nutzt ein alter Feind der drei ??? gnadenlos aus. Während der dritte Detektiv nun auf unerwartete Abwege gerät, bekommen Justus und Peter es mit einem gefährlichen Gegner zu tun. Schnell wird aus einem scheinbar harmlosen Routinefall eine harte Probe für das berühmte Trio aus Rocky Beach - womöglich die härteste, die es für sie gegeben hat...Mein Kommentar: Als ich damals in der Ankündigung nur den Titel las, erinnerte mich das seltsamerweise sehr, sehr stark an
(117) Der finstere Rivale und ich dachte sofort daran, dass bestimmt Skinny Norris hier mitmischen würde. So kam also Kari Erlhoff auf die Idee, dass Bob, wie einst ähnlich in
(24) ...und die silberne Spinne, einem Gedächtnisverlust erliegt, sich nicht mehr daran erinnern kann, wer er ist und wer seine Freunde sind. Ohne zu sehr auf Details einzugehen, verweise ich hier nur kurz darauf, dass Skinny, wie schon gemutmaßt, auch wieder mit dabei ist - und dann kriegt man vermutlich schon eine vage Vorstellung, wohin diese Folge schippert. :)
Aber falsch gedacht! Ja, Bob lässt sich mit Skinny ein, weil er ihn nicht (er)kennt, doch statt aus dieser großartigen, großartigen Grundidee etwas Spannendes und Interessantes zu machen, unterhalten sich Bob und Skinny nur stundenlang und man hört ihnen dabei zu. Nun sollte man annehmen, dass Skinny Bob vielleicht ausnutzt, bzw. benutzt, aber das ist hier eigentlich gar nicht Fall. Er füttert ihn zwar mit teils unwahren Informationen, doch wirklich gravierend ist dabei nur, dass er seine Kollegen Peter und Bob als Bösewichte hinstellt, die eine Tracht Prügel verdienen würden.
Drumherum gesponnen wird eine ziemlich alberne Story zwischen zwei Streitparteien, die ähnlich simpel und nichtig gestrickt ist, wie die Sache mit dem Pflanzenausreißen aus
(60) Dopingmixer. Doch das wäre mir sogar fast egal, denn irgendwie muss so eine Sache ja beginnen und enden, aber der restliche Inhalt selbst ist einfach zu dünn. Dabei wäre soviel möglich gewesen. Etwa ein fieses Ränkespiel, z.B., dass Bob die Detektei "Die drei ???" ausspielt, sie sabotiert, oder so tut, als wäre er der gute, alte Bob, der aber insgeheim für Skinny arbeitet. Doch nichts von alledem. Bob klatscht einmal böse mit dem Rad auf den Boden, verliert sein Gedächtnis, schwafelt ewig lange mit Skinny rum, prügelt sich dann einmal kurz mit Peter, wobei Bob gegen einen Baum knallt und sich dann wieder an alles erinnern kann. Nicht zu vergessen, dass am Ende diese alberne und ???-untypische Moral der Sorte "Auch Skinny sucht eigentlich nur Freunde für's Leben", kurz vor dem Abschlusslacher eingebracht wird.
Daneben stört mich, dass Andreas Fröhlich (alias Bob Andrews) eine Spur zu affektiert und ZU sehr geistig verwirrt spielt. Es ist wie mit der Rolle eines Betrunkenen; wenn man nicht genau den Punkt trifft, wirkt es zu wenig oder zu viel - und deshalb nicht glaubhaft. Und Herr Fröhlich legte, finde ich, etwas zu viel in seine Rolle. Zudem klingt Andreas von der Meden mittlerweile viel zu alt. Die meiste Zeit trifft er den "alten Drecksack Skinny Norris" recht gut, doch hört man nicht selten auch, dass seine Stimme nicht mehr die eines 30jährigen ist. Von der Meden beherrscht sein Fach auch heute noch tadellos, das hört man mit jedem Wort, aber seine Stimme will nicht mehr so ganz zu Skinny Norris passen. ICH persönlich höre zwar lieber weiterhin Andreas von der Meden als jemand anderes, aber dass einige sich daran reiben könnten, will ich dennoch erwähnt haben.
Und allmählich richtig auf den Wecker gehen mir diese andauernden Meta-Botschaften und Fananbiederungen, mit denen ständig versucht wird, Anspielungen zu altbekannten und bei Fans beliebten - aber im Grunde völlig irrelevanten - Personen vergangener Fälle, Insider-Gags und besonderes Fan-Wissen eingebracht wird, oder in denen man sich bemüht, vermeintlich subtil die "vierte Wand" zu durchbrechen. Liebe Autoren und Autorinnen, Kosmos, Europa: Das nervt gewaltig, ist nicht lustig und ist auch nicht hip, in und auch wirkich nicht mehr originell. Hin und wieder bei einem Live-Auftritt - ja meinetwegen, wenn's denn unbedingt sein muss -, oder in einer Sonderfolge, aber so langsam kann ich echt nicht mehr darauf!
Vom technischen Standpunkt ist hier aber eigentlich alles töffte. Verdammte gute und stimmige Musiken, hervorragende Hintergrundbemalung und der Erzähler (Thomas Fritsch) wird genau richtig eingesetzt. Macht unter'm Strich noch eine Gnadenwertung, weil die Produktion super ist, Altmeister wie Von der Meden, König und Lunow mitmachen, und weil die restliche Stimmen-Crew darauf verzichtet, unnatürlich sanft und weich zu sprechen. Aber inhaltlich wirklich nicht der Burner, obwohl man das Potenzial förmlich riechen kann.
Meine Wertung: 54%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.10.2011
TKKG
(137) Verschleppt ins Tal Diabolo
Erschienen: 2003
Dauer: 53:28Die beiden Schwerverbrecher Riedmeyer und Stritzihoff fliehen aus dem Hochsicherheitstrakt der Strafanstalt, rüsten sich aus mit schweren Waffen aus ihren Versteck und überfallen einen Geldtransporter. Beute: 10 Millionen Euro. Ein Riesenpech für Tim und Gabi, dass sie gerade in dieser Minute an dem einsam gelegenen Tatort vorbeikommen. Unter Waffengewalt werden sie als Geiseln genommen. Die Verbrecher wissen, dass ihre Flucht in den Süden nicht einfach wird, da ist die Tochter des bekanntesten Kriminalkommissars als Geisel gerade recht. Und Tim sowieso. Denn die Gangster verwechseln ihn mit dem Sohn des Oberbürgermeisters. Für Tim und Gaby, mit Handschellen aneinander gefesselt, beginnt ein Höllentrip.Mein Kommentar: Ich erinnere mich noch haargenau daran, wie ich mich damals über das Buch ärgerte; Himmel, was für ein Schundbuch. Lustigerweise geht es im Hörspiel um etwas vollkommen anderes. Wieso das so ist, weiss ich zwar nicht, aber irgendwie ist das Hörspiel akzeptabler als das Buch, auch, wenn das wirklich nicht schwierig ist.
Worum es hier geht, kann ich eigentlich gar nicht sagen, denn es ist ein Mischmasch aus alten TKKG-Geschichten. Tim hat einen Jungen gerettet, steht deshalb in der Zeitung und dann wird er... Na? Wollt Ihr raten? genau! ...und dann wird er mit einem anderen Jungen verwechselt. Und NOCH ein Doppelgänger in der Millionenstadt. Dann werden gegen Ende Tim, Gaby und eine Frau entführt, und bis dahin hören wir minutenlang, wie die Verbrecher sich untereinander unterhalten, irgendwas planen, et cetera, blabla, schwafel, schwafel... Zwischendrin wird noch eine "Mann und Frau lassen sich mit viel Gezänk scheiden"-Geschichte eingeflochten, die mit dem Hauptstrang aber eigentlich nichts zu tun hat.
Am Ende bleibt eine sehr seichte Folge, die äusserst vorhersehbar ist und die von Tims Superheldentum und schusseligen, unvorsichtigen Gangstern vollständig durchnässt ist, und die mir, wegen der guten Produktion noch so geraaaaade eben 45% wert ist.
Meine Wertung: 45%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.10.2011
TKKG
(136) Argentinische Entführung
Erschienen: 2003
Dauer: 59:55Was in Buenos Aires längst zum Alltag gehört, wird leider auch zum Problem in der TKKG-Stadt: die argentinische Entführung. 13 mal sind unbekannte Gangster mit dieser Methode schon erfolgreich gewesen. Jetzt werden Kati und Hardy ihre Opfer, die kleinen Kinder eines Industriellen. Was hat der Blinde, der Gaby so frech anglotzt, damit zu tun? Vor allem aber Blitz, Hooker und Zicke, die als Tango-Trio in der Fußgängerzone spielen, sind verdächtig. Wieder eine heiße Herausforderung für TKKG...Mein Kommentar: "Argentinische Entführung"? Klingt zwar seltsam, aber die Idee dahinter ist zumindest sehr originell. Weniger originell sind allerdings leider wieder einige Aspekte der Hörspielumsetzung dieser TKKG-Folge. So finde ich die Szene am Anfang, in der Hardy und Kati, die beiden entführten Mädchen, im Auto belauscht werden und sich haarklein gegenseitig erzählen, was sie sowieso schon wissen: ein doofer, gemeiner Mann hat sie gepackt, er roch wie eine Fischsemmel, und jetzt liegen sie im Auto unter einer Decke... Schon klar, ich weiss, es geht darum, die Zuhörer/innen in Kenntnis zu setzen, aber muss das immer wieder auf diese Weise geschehen?
Lustig auch, dass TKKG in einem Café hocken und natürlich sitzt zwei Tische weiter ein von der Polizei gesuchter Verbrecher und schlürft seelenruhig seinen Kaffee, und nicht zu vergessen, dass er sich mit Tim anlegt und damit auch noch zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ist ja klar, dass dieser Kerl, übrigens sehr gut gemimt von Ilja Richter, nichts Besseres zu tun hat, als in aller Öffentlichkeit so auffallen zu wollen.
Eine Szene weiter hört man Andreas und Luis, in der die beiden ein Verbrechen planen - und wir sind erneut live dabei und hören zu. Später erfahren wir dann, wie Andreas und Luis die sogenannten Argentinos reinlegen wollen. Und der Kerl von eben, der schnallt natürlich, dass nur - und zwar nur! - Andreas dahinterstecken kann, weil angeblich nur er die Argentinos in Action gesehen haben kann; als gäb' es eine keine anderen Menschen, die so vor sich hinleben und mal zufällig was sehen.
Naja, ich breche die Seziererei an dieser Stelle mal ab und komme zu sonstigen Fakten. Der im Inlay aufgeführte Lars Lächel ist natürlich Oliver Rohrbeck, der sogar zwei Rollen spricht; einmal den Italiener und einmal einen der Argentinos - leider ist das viel zu deutlich hörbar, sodass sogar ich zunächst dachte, dass der Italiener sicher mit dahintersteckt. Neben Rohrbeck und Ilja Richter gehören zu den bekannteren Hörspiel-Stimmen noch Alexandra Doerk, Tobias Schmidt und Hans Sievers.
Die Produktion ist gut, die Musik mir insgesamt allerdings etwas zu modern gewählt und nur Wolfs schwaches Hörspiel-Skript vermießt den Hörgenuss, sodass ich am Ende 61% gebe; eine okaye Folge, die man nicht zu ernst nehmen sollte, dann kann man sie sich ab und zu anhören.
Das Zitat der Folge kommt von Tim: Keine Sorge, ich bin doch Spezialist für freundliche Verwarnungen! TKKG: *lachen*
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.10.2011
[unbekannt]
(5) Stirb schön mit Shakespeare
Erschienen: 2011
Dauer: 47:40Während einer Aufführung von Shakespeares "Wie es euch gefällt" im New Yorker Garrick-Theater verschwindet der Schauspiel-Star Belinda Belmont spurlos. Die Polizei in Gestalt von Detective-Sergeant Caruso tappt wie üblich im Dunkeln, und auch Professor van Dusen scheint zunächst nicht weiter zu wissen.
Doch eine scheinbar völlig uninteressante Schachtel Pralinen und die seltsamen Augen einiger Schauspieler bringen ihn schließlich auf die richtige Spur.Mein Kommentar: Hier ist endlich die nächste Folge - nach beinahe einem Jahr! - von Professor van Dusen, dem übermäßig selbstbewussten, knarzigen und etwas egozentrischen Hobby-Kriminologen. Dieses Mal geht um das Theater. Bei einer Shakespeare-Aufführung ist plötzlich der große Star des Stücks spurlos verschwunden - Belinda Belmont ist weg, einfach weg.
Mit Hutchinson Hatch (Klaus Herrn), bei dem man sich schon fragen muss, warum er sich als Freund von Professor van Dusen sieht, fängt die Folge auch direkt an. Er sitzt bei Van Dusen und erklärt ihm alle Einzelheiten, die ihm bekannt sind - und schon in diesen ersten Minuten möchte man Van Dusen seine Arroganz austreiben. Das heisst, wieder einmal verstand es Friedrich W. Bauschulte, diesen Herren hervorragend zu spielen/sprechen. Natürlich ist der Rest des Ensembles ebenso großartig gewählt: Reinhard Kolldehoff (wieder als Caruso), Peter Schiff, Arnols Marquis (den viele wohl vorallem als "Bud Spencer" oder "Kirk Douglas" kennen), Otto Sander, Sabine Baruth, Horst Schön, Otto Czarski und Olga Demetriescu.
Wie soltte es anders sein, gelingt es Van Dusen natürlich, den Fall am Ende zu lösen und zu erklären, wie Belinda Belmont verschwunden sein konnte und wo sie war, doch ist am Ende wichtig, dass Hypnose eine Rolle spielt, und dass gleich drei Personen fähig sind, zu hypnotisieren, ist ein wenig unglaubwürdig; nicht zu vergessen, dass man als Hörer/in natürlich bedenken sollte, dass die Serie "van Dusen" im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts stattfindet, sodass man nicht allzu wissenschaftlich oder kriminell-genial denken sollte, denn die Auflösung des Falles ist am Ende so simpel, dass man sich fast schämt, die Person, die dafür verantwortlich ist, nicht wirklich ernsthaft in Betracht gezogen zu haben, weil man sie für so offensichtlich hielt, dass sie es eigentlich gar nicht sein könne.
Andererseits schön, dass ein Hörspiel der ganz alten Schule auch heute noch auf's Glatteis führen kann. Insgesamt gebe ich gern 75%, aber es ist auch deutlich, dass da noch Luft nach oben ist.
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2011
TKKG
(174) Doppelgänger auf der Rennbahn
Erschienen: 2011
Dauer: 58:01Alarm! 'Vivaldi' - das erfolgreiche Rennpferd wurde auf dem Fasanenhof klammheimlich gegen einen Doppelgänger ausgetauscht. TKKG wittern einen neuen Fall und stürzen sich in die Ermittlungen. Doch wer spielt hier falsch? Als sich ein stummer Zeuge meldet, wird den vier Detektiven klar, dass hier eine ganz üble Sache am Kochen ist. Doch wie ist den Übeltätern beizukommen? Tim bereitet eine raffinierte Falle vor; aber werden die Verbrecher auch hineintappen?Mein Kommentar: Ich klappe das CD-Jewel-Case auf, um die CD zu entnehmen, da purzelt mir ein Flyer für eine neue Serie entgegen: "Kati & Azuro", die neue Hörspielserie. Oha. Und auf der Rückseite des Flyers zeigt man Gaby, die mit Kati telefoniert... OK, also wir haben es hier mit einer Art Promofolge für "Kati & Azuro" zu tun...? Mir schwante Übles! Ganz Übles, denn der Flyer wirkt schon richtig wie der typische Mädchen-Kitsch; sogar einen Typ-Test kann man ausfüllen, indem man Kreuzchen macht: "Welches Pferd passt zu dir?". Auweia.
Nun, ich atmete tief ein, hörte die Folge durch und war überrascht, dass Kati und ihr Vater im Grunde nur am Rande erwähnt werden, eher Cameo-Auftritte haben und keinen wirklichen Einfluss auf diese TKKG-Folge nehmen, bzw. nahmen. Guuuuut! Ist diese TKKG-Folge aber trotzdem eine vor Klischees triefende Kleine-Mädchen-Geschichte? Nein, absolut nicht. Es geht darum, dass das Pferd Vivaldi entführt und gegen ein Pferd, dass ihm sehr ähnelt, ausgetauscht wurde.
Aber keine Sorge, es handelt sich hier nicht um einen verqueren Aufguss von
(33) Wer raubte das Millionenpferd?, sondern um eine wirklich neue Geschichte - leider nur ist sie so durchschaubar wie selten zuvor. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, weil ich sonst unweigerlich das Ende verrate, aber mal wieder wird der Fall nur gelöst, weil die Verbrecher zu doof sind, sich geschickter anzustellen und weil Gaby einen Rückschluss zieht, der im Grunde aus purem Zufall zutreffen könnte (die Blasen könnten auch von tausend anderen Dinge herstammen).
Da Sprecher/innen wie Krystian Martinek, Henry König, Regina Lemnitz, Anja Topf, Carolin von der Groeben (u.a. Laura aus "Lauras Stern"), Oliver Böttcher oder Lutz Mackensy mitmachen, sollte man denken, dass eine leider nur mittelmäßige und vorhersehbare Folge durch dieses Ensemble merklich aufgewertet wird, aber bis auf Martinek, Von der Groeben und König will mir niemand wirklich gefallen. Sogar Frau Lemnitz wirkt sehr, sehr aufgesetzt und aufgedreht. Herr Mackensy hört sich auch nicht an, wie ein affektierter Friseur mit kleinen Starallüren, sondern eher wie ein Onkel, der kleine Mädchen anquatscht und ihnen Bonbons verspricht. Und die beiden Bösewichte Schnuller und Rösner klingen so auffällig und schusselig intoniert, dass man die einfach nicht ernstnehmen kann. Ich finde, hier wäre es Sache der Regie gewesen, die Sprecher/innen dazu anzuhalten, etwas passender zu spielen. Ich meine, wenn ich mir z.B.
(11) Die Falschmünzer vom Mäuseweg anhöre, da klingen die Bösen doch auch "wie normale Leute", oder bei
(16) X7 antwortet nicht trifft das doch auch zu. Warum müssen die finsteren Gestalten heutzutage alle mit diesem gewissen Fingerzeig in der Stimme interpretiert werden?
Ausserdem gehen mir allmählich diese freundschaftlich gestellten Entrüstungen von TKKG untereinander auf den Senkel. Vorallem Tim mimt dauernd den gespielt-eifersüchtigen Boyfriend von Gaby, wenn die irgendwas völlig Normales sagt und Tim es dann mit einem lahmen Gag kommentiert, damit Gaby dann sowas sagt wie "Maaaaan, Tiiiiiihim! DICH habe ich doch gar nicht gemeint, hahahaha".
Neenee, sorry, die Folge ist zwar keine "Hier, hört mal diese neue Serie"-Geschichte, und sie bedient auch keinerlei Reiterhof-Klischees, aber dennoch ist sie aus anderen Gründen nicht so der Bringer. Zu unspannend und viel zu vorhersehbar. Bisher waren die "neuen TKKG" immerhin so gut, dass ich wenigestens fast immer 70er-Wertungen geben konnte, aber "Doppelgänger auf der Rennbahn" ist mir nicht mal 60 wert! Kann man sich halt mal anhören, aber ein zweites oder drittes Mal wird's sicherlich nicht werden.
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.09.2011
TKKG
(135) Der Meisterdieb und seine Feinde
Erschienen: 2003
Dauer: 49:57Schwarze Schafe gibt es überall - auch unter Politikern, Wirtschaftsbossen, Medien- und Sportstars. Auffällig viele von ihnen werden Opfer des Phantoms, eines geheimnisvollen Einbrechers, der längst als der Meisterdieb gilt. Keine Alarmanlage kann ihn aufhalten. Unerkannt dringt er in die Häuser der Reichen ein. Kein Safe hält ihm Stand. Er raubt Wertsachen. Aber er findet auch Unterlagen der besonderen Art - und die sind heißer als die Hölle. Angst breitet sich aus in der TKKG-Stadt.Mein Kommentar: Ich mag die Folge. Ja, echt. Heidi Schaffrath, Henry König, F.J. Steffens, Lothar Grützner... Mjam! Ohrenkino, anyone?! :) Die Story ist soweit auch originell und könnte sogar sehr spannend sein, wenn es nicht in 50% der Zeit um Rottleben und dessen Mafiabeziehungen ginge, denn das nimmt den Fokus doch arg weg vom Meisterdieb-Plot, aber das verzeihe ich bei dieser soweit guten Folge gern.
Echte Schwächen hat diese Folge allerdings nicht, es sind vielmehr Kleinigkeiten, die den Spaß beim Hören leicht trüben. So gibt es z.B. fast 2 Minuten am Stück, in denen Wolfgang Kaven als Erzähler rumschwafelt und beschreibt, was in Kulses Bude abgeht. Das wäre ja eigentlich nicht so schlimm, aber Kavens immer mal wieder leicht pausierende und bei harten Konsonanten überdeutlich betonende Art kann hier ganz schön nerven.
Auch fällt bei genauerem Hinhören deutlich auf, dass dieses Hörspiel ganz klar in Kapitel unterteilt ist, denn es gibt keinen einzigen sanften Szenenwechsel, weil mit jedem Kapitel stets die Figuren und die Örtlichkeiten wechseln und die Kapitel auch immer für sich allein stehen; fast so, als wären dies zwei TKKG-Fälle in einem, wobei der Meisterdieb-Strang nur durch einen Zufall ganz am Ende gelöst wird, ohne, dass TKKG überhaupt davon wussten.
Und auch das - reiiiiiin zufällige - Abgreifen der Mafia-Info von Gaby ist irgendwie blöd. Lucia, natürlich ein glutäugiges(!) Mädchen, verplappert sich, und Tim will eine "Bresche in die Mauer des Schweigens schlagen", Lucia lässt sich daraufhin vollkommen bereitwillig ausquetschen... Naja, das überhören wir mal einfach gutmütig. Allerdings stößt mir jedes Mal auf, dass Lucia nicht in der Lage ist, das Wort Euro ordentlich auszusprechen, denn es klingt bei ihr wie "Ii-juo-ro", und auch ihr Italienisch hört sich nicht sehr südländisch an. Und abschliessend ist natürlich mal wieder das TKKG'sche Weltbild, dass unsympatische Menschen natürlich alle Verbrecher sind, voll im Bilde.
Doch, wie ich schon erwähnte, ich mag die Folge trotzdem. Inmitten all der Mittelmäßigkeit vieler vorheriger und kommender TKKG-Folgen ist das hier fast schon sowas wie ganz großes Kino. Dafür sorgen auch die tollen Sprecher/innen und die optimale Produktion. Kann man gut hören. 75%.
Das Zitat der Folge kommt von Erzähler: Wenk konnte mit vollem Mund sprechen, ohne, dass es nervte. Er spuckte nicht und es klang auch nicht zum Davonlaufen.
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)