Rezension vom: 11.11.2018
Die drei ???
...und der schwarze Tag
Erschienen: 2018
Dauer: 3:14:31Wenn die drei ??? ermitteln, ist das immer ein schwarzer Tag für Verbrecher. Und manchmal bringt das Detektivbüro sogar schneller als sonst Licht ins Dunkel: Sei es in einem stockfinsteren Verlies, auf der Jagd nach einem schwarzen Phantom oder in einem Dunkelrestaurant - Justus, Peter und Bob lösen jeden Fall. Sechs verzwickte, experimentierfreudige, rätselhafte Kurzgeschichten aus Rocky Beach!Mein Kommentar: Hier werden 6 Fälle geboten, die allesamt um die 30 Minuten dauern. Zwei von ihnen haben sogar eine Laufzeit von je 37 Minuten. Das ist schon beinahe das Niveau früherer ???-Hörspielabenteuer. Im Gegensatz zu diesen frühen Abenteuern sind alle 6 vorliegenden Fälle relativ simpel gestrickt, also die Handlung ist geradlinig und es gibt nur wenige, teilweise gar keine Szenenwechsel.
Im Schwarzen Verlies etwa belauschen wir Justus, Peter und Bob dabei, wie sie sich bemühen, aus der Falle, in die sie hineintappten, zu entkommen. Also wird kombiniert und geschlussfolgert, wo sie wohl sind, wie sie herkommen und so weiter. In Maßen erinnerte mich das Ganze an
(121) Spur ins Nichts. Außer den drei Detektiven ist keine andere Stimme zu hören, obwohl Peter einen Dialog mit Kelly hat, der lediglich durch Peters Äußerungen nachvollziehbar ist. Das ist meiner Meinung auch der größte Schwachpunkt dieses Abenteuers: Das Gespräch zwischen Peter und Kelly. Die beiden streiten sich wie kleine Kinder, obwohl Peter mehrfach beteuert, in welcher Lage sie gerade seien. Statt das Kelly dann aber sagt: "Na gut, ich öffne Euch die Tür", hinterlässt sie nur eine vage Andeutung und zofft sich mit dem zweiten Detektiv. Naja... Wäre eben dieses Gespräch weniger zänkisch, wäre das ein hier wunderbares Ein-Akt-Hörspiel, so aber wurmt es mich.
Die Schwarzen Seelen ist eine interessante Who-Dunnit-Nummer in zwei Akten. Wobei der erste sehr kurz ist und lediglich dazu dient, die Hörerschaft grob ins Szene zu setzen. Dass Dorette Hugo hier eine Doppelrolle mimt (die Zwillinge Helen und Ellen), ist völlig in Ordnung, aber ein wenig albern ist es schon, sie im Inlay mit zwei verschiedenen Namen aufzuführen: Dorette Hugo und "Balancinha Blanc". Dass letzterer Name als humoriger Platzhalter gemeint ist, ist direkt ersichtlich. Dennoch verstehe ich den Grund dafür nicht wirklich. Naja... An sich ein angehemer Fall, der aber beinahe nur aus einem Justus'schen "Wie es gewesen ist"-Abschlussmonolog besteht. Das wäre an sich kein Problem, denn im Gegenteil, wie sich alles verhält, ist clever geschrieben. Nur ist es schwierig, Helen und Ellen zu unterscheiden, da beide exakt gleich klingen und auch die Namen sich sehr, sehr ähnlich anhören. Wer also gerade spricht und welche von beiden jetzt wie mit dem Verlauf der Schlussfolgerungen zu tun hat, dazu braucht es schon 2-3 Anläufe, um dahinterzusteigen.
Beim Schwarzen Tag für Mr. Kingstone ist Skinny Norris (Michael Harck - mitsamt Tippfehler im Booklet, vor dem K fehlt das C!) involviert. Leider nur ist Skinny viel zu zahm und hat auch nur wenig mit alledem zu tun, sodass es eigentlich auch jede andere x-beliebige Person sein könnte. Die Idee mit dem Dunkelrestaurent greift den gerade aufkeimenden Trend eben jener Lokale auf, in stark abgedunkeltem Ambiente oder gar totaler Dunkelheit zu essen. Jedoch könnte es sich eigentlich auch einfach zum Beispiel um einen Kellerraum ohne Beleuchtung handeln; das mit dem Restaurant ist eher eine Randnotiz. Dabei hätte es etwas für sich, wenn die drei ??? tatsächlich "in totaler Finsternis ermitteln" würden (wie vom Klappentext versprochen); doch tun sie das eigentlich gar nicht. Nur ganz am Ende gibt es eine Dunkelheitsszene, um den schlimmen Finger zu entlarven. Und das ist eigentlich auch schon alles: Langer Aufbau der Prämisse, um am Ende zu sagen: "OK, wir überraschen die Person, in dem wir urplötzlich das Licht anstellen!"... Insofern eigentlich recht enttäuschend, da wenig innovativ oder überraschend.
In Wer hat Angst vorm schwarzen Mann geht es um... Hmmm, naja... Um eine Murmel, von denen eine schwarz ist. Das alte Kinderspiel, bei dem "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" gerufen wird, wird zwar kurz erwähnt, aber das war's dann auch schon wieder. Die hier zu hörenden Jungs und Mädchen sind allerdings gewiss keine Kinder. Es ist überdeutlich zu hören, dass hier teils deutlich ältere Menschen am Werke sind, die sich lediglich um ein kindhaftes Timbre bemühen. Auch die Äußerung, es handele sich um "Pinguinkacke", naja... Kinder sind manchmal so, aber trotzdem nervt mich dieserlei Formulierung. Man hätte stattdessen auch Lehm oder Matsche sagen können und es wäre genauso authentisch gewesen. Okayer Fall, dem es aber an Spannung mangelt. Immerhin: Peters Freundin Kelly ist zu hören!
Bei der Schwarzen PhantOma handelt es sich um das schwächste Glied des Sechsers, denn es nervt gewaltig(!!), die dauernden Zeitsprünge und Szenenwechsel mit diesem sehr, sehr gewöhnungsbedürftigen Soundeffekt serviert zu bekommen. Doch auch für sich sind alle Sprünge und Wechsel eher verwirrend, da man, dadurch, dass dauernd Datum und Uhrzeit genannt werden, schlicht den Überblick verliert. Ist es jetzt 15:00 Uhr? Oder 18:45? Und noch am selben Tag, oder der Tag darauf? Oder wie, oder was? Kurz: Das einzig Tolle ist hier, mal wieder Leslie Dimple zu hören...
Das schwarze Nest schließt die drei CDs ab und macht von Anfang an klar, dass man sich über die gängigen ???-Klischees und Fan-Insider lustig macht. Jedoch wird es dermaßen auf die Spitze getrieben, dass es dann die eher kleinen Gags am Rande sind (zum Beispiel sorgt sich Bob, was denn mit all seinen Freundinnen geschehen soll), über die man lacht, während man den Großteil eher über sich ergehen lässt. Es driftet einfach zu sehr ins Klamaukige ab (Onkel Titus will eine Ladung antiker Schimmelpilze aus Kentucky abholen, Justus bastelt aus einem Rasemäher und einer Plastikwanne ein Fahrzeug, usw.). Das als "wie mit der Brechstange" zu deklarieren, wäre noch untertrieben. Ganz besonders trifft das auf den Part mit Blacky zu. Ist null witzig und auch schwer zu verstehen, da seine Stimme, gesprochen von Frau Körting, natürlich krächzig und eher gepressert klingt. Als kleiner Ulk von 30 Sekunden hätte das halbwegs funktionieren können. Aber mehrere Minuten? Auweia! Dafür ist die Auflösung des gesamten Falls äußerst gelungen und all das Überzogene wird letztlich sogar absolut plausibel. Dennoch: Das hier hätte ein humoristisches Glanzstück sein können, hätte man es nicht derartig auf Brechstangenklamauk getrimmt. Ein paar Sprenkler hier und da, und das hier wäre ganz großes Kino... Aber so... naja...
Zum Rest: Die Produktion ist erste Sahne, die Musiken gut gewählt. Und bedenkt man die durchschnittliche Dauer von grob 30 Minuten, bekommt man hier, rein nach der Laufzeit, beinahe 6 vollwertige ???-Hörspiele. Schade nur, dass viele von ihnen sich so sehr an einer cleveren Grundidee festhalten und sich nicht davon lösen, um daraus "lebendige Fälle" werden zu lassen, statt starre Konstrukte, die nicht gerade wenig durch "Justus' Abschlussmonologe" getragen werden.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.10.2018
Die drei ???
(195) Im Reich der Ungeheuer
Erschienen: 2018
Dauer: 1:14:14Als die drei ??? von einem berühmten Stuntman um Hilfe gebeten werden, ahnen sie noch nicht, welch unglaubliches Abenteuer sie erwartet. Auf ihrem Weg in die Hollywood Hills werden die Freunde getrennt: Während Justus einer mysteriösen Drohung nachgeht, geraten Peter und Bob in eine beängstigende Welt des Schreckens...Mein Kommentar: Ich muss zuerst über den Titel meckern. Kosmos - also jetzt mal völlig im Ernst. Wie derart am Inhalt vorbei kann man diesen noch rechtfertigen? Da steht ein Raum voller Sci-Fi-Figuren, und gleich ist es das Reich der Ungeheuer? Oder sind die Verbrecher etwa die Ungeheuer? Oder die Figuren und die Verbrecher gemeinsam? Naja, irgendwie wird das wohl nach außen hin gerechtfertigt werden - aber mit Ungeheuern hat das hier alles nun wirklich nichts zu tun. Zumal auch der Klappentext so tut, als wäre das hier der Kern des Falls, aber beänstigender Schrecken? Unglaubliches Abenteuer? Naja... *räusper*
Unabhängig davon aber ist dieser vorliegende Fall tatsächlich recht gelungen. Es dauert keine 3 Minuten und schon ist man mittendrin. Angenehm flott. Dafür aber dauert es auch ein wenig, bis es wirklich losgeht. So sind einmal Justus und einmal Peter und Bob bei den jeweiligen Klienten, aber während bei Peter und Bob nichts von tatsächlichem Belang passiert, erfährt man bei Justus, dass es letzten Endes um eine Finte geht. Oder doch nicht? Spoilern möchte ich hier nicht, aber die Parallelen zu
(73) Poltergeist sind nicht von der Hand zu weisen. Insofern ahnt man eigentlich schon, dass der Verlauf hier in einem Detail sicher anders laufen wird, denn sonst wäre das alles nicht mehr als eine Kopie von
(73) Poltergeist. Und welches Detail das ist, also, darüber muss man nicht lange nachdenken. Insofern schade, dass grob die erste Hälfte zwar angenehm zu hören ist, aber sie den Fall kaum wirklich voranbringt, wenn man die Laufzeit von 74 Minuten bedenkt.
Dafür wird die zweite Hälfte umso interessanter und auch spannender, denn jetzt nimmt die Sache Fahrt auf und 2-3 Wendungen treten auf den Plan, mit denen viele wohl nicht rechnen werden - ich jedenfalls rechnete nicht mit ihnen. :) Andererseits stehen am Ende viele Erklärungen an, damit für die Hörerschaft nachvollziehbar wird, warum denn die drei ??? die Sache am Ende auflösen konnten. Nicht, dass die Lösung an den Haaren herbeigezogen wäre, aber es geht dann doch viel Monologzeit dafür drauf.
Die Produktion ist wunderbar. Alle Sprecher/innen liefern saubere Arbeit, Musiken gut, die Soundeffekte passen ebenfalls alle ins Bild. ..und als kleinen Fannservice bekommen aufmerksame Hörer/innen eine Referenz zu
(119) Der geheime Schlüssel geboten. Nett.
Fazit: Gut hörbarer Fall mit anfänglich schwankender Spannungskurve.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.10.2018
TKKG
Ein fast perfektes Weihnachtsmenü
Erschienen: 2018
Dauer: 2:42:51Wenige Tage vor Weihnachten lädt Familie Vierstein Karls Freund Tim zum Abendessen ins Nobelrestaurant "Plaisir Royal" ein. Alle stimmen überein, dass das Weihnachtsmenü hervorragend schmeckt! Ganz anders sieht das der übergewichtige und berühmte Restaurantkritiker Pierre Ragueneau am Nachbartisch, der sich lauthals beschwert und mit seiner abschätzigen Meinung nicht hinterm Berg hält. Ganz still wird es allerdings, als er das Dessert probiert. Denn plötzlich kippt Ragueneau vornüber und landet mit dem Gesicht voran im Zimtparfait. Ein Giftanschlag! TKKG schalten sich ein und je länger sie er desto mehr Täter kommen in Frage. Unter anderem stehen auch Karls Mutter und sein Ex-Onkel unter Verdacht. Umso wichtiger ist es, dass es TKKG gelingt, den Fall noch vor Weihnachten zu lösen! Aber die Zeit wird knapp...Mein Kommentar: Ich bin regelrecht erstaunt, holla! So vielschichtig und mit Ermittlungen gespickt, waren TKKG schon lange nicht mehr. Zugegeben, der Fall dauert zwar auch seine 2 Stunden und 43 Minuten, aber es ist wahrhaft ungewohnt, dass die gesamte Spielzeit über was los ist, bei dem man als Hörer/in voll dabei ist und konzentriert die Handlung verfolgt. Und, ja, sogar miträtselt! Denn das gelang in den letzten Jahren nur wenigen TKKG-Folgen; vor allem auf dem Niveau, das hier vorgelegt wird. Wow!
Gordon Piedesack mimt den Unsympathen Ragueneau hervorragend und man tut sich nicht schwer, ihm die Pest an den Hals zu wünschen. Aber wer ist es denn nun gewesen? Wer vergiftete sein Dessert? Und warum? Die Zahl der verdächtigen Personen ist hoch, und alle stehen tatsächlich in Verdacht. Niemanden kann man als Hörer/in einfach so ausschließen. Spannend. Wirklich spannend.
Bei all den lobenden Worten ist ein wenig Kritik aber dennoch angebracht. Zu allererst möchte ich Tim nennen, der einige seiner ehemaligen Super-Tim-Verhaltensweisen an den Tag legt. So geht er teilweise reichlich unsensibel zu Werke und knallt verdächtigen Personen unsanft und ohne Umschweife ihre möglichen Tatmotive vor den Latz, obwohl diese Personen sich eigentlich sehr kooperativ und offen zeigen. Es gibt also keinen Grund, ihnen das so zu danken; selbst, wenn das nichts an ihrem Tatverdächtigungsbestand ändern würde. Zumal es eigentlich sogar klüger wäre, sich seinen Teil zu denken und nur innerhalb des TKKG-Zirkels alle Fakten und möglichen Motive zu besprechen. Und, naja, außerdem hat Tim in einigen Szenen Nerven aus Stahl, oder benimmt sich reichlich unverschämt. Ganz besonders am Ende. Da wäre selbst James Bond neidisch. Ich möchte alle TKKG-Schreiber und -Schreiberinnen nochmal daran erinnern: Tim ist erst 13, höchstens 14 Jahre alt. Also entweder wir bleiben bei den 90er-Jahre-TKKGs, oder wir nehmen uns jene der aktuellen Ära zur Brust. Aber diese Mischpoke ist verwirrend und unglaubwürdig. Tim muss sich ja nicht gleich in die Hose machen, aber so dermaßen cool zu sein... also bitte!
Auch merkwürdig ist Klößchen. Ein möglicherweise vergiftetes Dessert wird von ihm so mir nichts, dir nichts einfach in Nullkommanichts weggespachtelt. Herrje, muss man ihn den als so dermaßen verfressen darstellen, dass er nicht einmal Bedenken hat, oder zumindest erst einmal an der Speise schnuppert? Und, naja, Karl erklärt einer Apothekerin doch tatsächlich, was Blausäure ist? Da hab ich beim ersten Mal wirklich lachen müssen. Natürlich, er wollte die vermutlich unkundige Zuhörerschaft ins Bild setzen, aber das wäre auch irgendwie anders gegangen. Denn so hat das eher was von Klugscheißen.
Seltsam, und hier bin ich wirklich verwundert, wieso man das nicht abmilderte, ist, wie absolut verhasst Ragueneau in der gesamten Welt der Gastronomie zu sein scheint. Wenn der Typ wirklich alles und jeden in Grund und Boden schimpft, wieso hat der überhaupt noch einen Job? Warum verlassen sich seine Auftraggeber/innen und/oder Leser/innen noch auf sein Wort? Denn er scheint ja in der Tat an keiner Speise eine Gaumenfreude zu haben. Es fällt zwar nicht schwer, diesen Teil einfach zu ignorieren, aber dennoch wäre es wohl glaubwürdiger gewesen, hätte man Ragueneau zwar als strengen, vielleicht etwas unbeliebten Kritiker geschildert, und dass die hier relevanten Einschätzungen nur aus gewissen Gründen so vernichtend gewesen sind. So aber muss ich mich arg wundern, warum irgendwer noch irgendwas auf seine kulinarische Meinung gibt und eine möglicherweise vernichtende Kritik von Belang sein sollte. Nicht zu vergessen, dass man den Kreis der verdächtigen Personen darum eigentlich um ein Vielfaches potenzieren müsste.
Abschließend komme ich noch auf die Produktion zu sprechen. Die ist wunderbar. Drei Tonträger mit je 8 Kapiteln, respektive je 50 bis 60 Minuten Spielzeit und keine Sekunde gibt sich die Blöße. Denn auch das Ensemble macht einen wunderbaren Job. Lediglich die Rolle des im Inlay genannten Hempel, wohl gesprochen von Matthias Grimm, konnte ich nirgends hören. Sehr schade, da ich mich sehr auf ein Wiederhören freute, als ich die Namensliste überflog.
Meine Wertung: 86%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
TKKG Junior
(3) Giftige Schokolade
Erschienen: 2018
Dauer: 57:44In der Schokoladenfabrik geht es drunter und drüber: Die Schokolade ist versalzen und das Geheimrezept verschwunden. Können TKKG den Übeltäter finden? Als auch noch ein Glasauge in der Schokolade auftaucht, ist klar, die vier Detektive haben es mit echten Halunken zu tun! Ein klarer Fall für TKKG!Mein Kommentar: Eeeendlich mal eine Folge in der Schokoladenfabrik der Sauerlichs! Das hat sich bei den normalen TKKGs schon ewig angeboten. Jetzt kommt man bei TKKG Junior - endlich! - auf den Trichter, aus der Idee einen Fall zu stricken. Und der ist sogar recht gelungen. Es sind eher Kleinigkeiten, die ich leider bemängeln muss.
Herr Sauerlich wird also erpresst und die Lösesumme ist Schokolade, die an einen öffentlichen Ort gebracht werden soll. Wieso überwacht da die Polizei nicht, wer kommt und die Schokolade abholt? Und warum wird niemand bei dieser seltsamen Forderung stutzig? Auch frage ich mich, wie dick die Schokotafeln von Sauerlichs sind, dass darin ein Glasauge vollkommen umhüllt ist und nicht von Außen gesehen oder ertastet werden kann. Ferner muss man dem Schokofabrikanten ankreiden, dass seine Messinstrumente wohl nicht sauber geeicht sind, denn die besagte Schokotafel hätte sofort auffallen müssen, da sie das typische Gewicht einer Schokotafel locker übersteigen dürfte. Wieso gab da keines der Messinstrumente eine Warnung von sich?
Auch dem schurkischen Mitarbeiter in der Fabrik muss ich mit einiger Verwunderung begegnen. Selbst wenn die versalzenen Tafeln in den Handel gelangt wären, wäre er vielleicht nicht zwingend als Täter entlarvt worden, aber er wäre sicherlich von Herrn Sauerlich sehr unangenehm in die Mangel genommen worden, wie denn sowas unter seiner Leitung passieren konnte und so weiter und so fort. Und ein echter Imageschaden ist wohl kaum zu befürchten. Das ist 2-3 Wochen etwas peinlich in der Presse, man nimmt die Charge zurück, entschuldigt sich bei den Kunden und bringt ein paar kostenlose Tafeln zur Wiedergutmachung unters Volk. Dann aber von null auf hundert zu springen, die Schoko sogar zu vergiften - also DAFÜR wäre der Typ sicher auf hoher Flamme von Herrn Sauerlich geröstet worden, und sicher, der Imageschade wäre immens gewesen, aber die Polizei hätte ermittelt - und WEN hätte sie sich ebenfalls ins Präsidium geholt und scharf verhört? Naja... Wie kurz da gedacht wurde, geht mir nicht in den Kopf. Er hat ja nicht einmal einen Einbruch vorgetäuscht, der vielleicht von ihm abgelenkt hätte... Was ein Dünnbrettbohrer!
Doch jetzt habe ich mich an Kleinigkeiten aufgehalten. Denn vergessen wir nicht, auch die frühen TKKG- oder ???-Klassiker haben teils klaffende Logiklöcher, aber wir lieben sie trotzdem, weil sie dafür oft andere Qualitäten haben. Hier ist es genauso. Diese Folge ist voller Action und Ortswechsel. Es ist immer was los, und das Schokofabrikfeeling ist auch schön eingefangen. Es wird sogar ermittelt und geschlussfolgert - und, ja, ok, auch ein wenig Glück gehabt, zugegeben. Aber insgesamt überzeugt auch der dritte TKKG-Junior-Fall, muss aber die Bürde etwaiger, teils schwerer Logikschwächen mit sich tragen...
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
TKKG
(207) Doppelte Entführung
Erschienen: 2018
Dauer: 1:02:32Tim und Klößchen betreten ein kleines Kellerstudio, um den bekannten MeTuber "JaJaFORCE" für die Schülerzeitung der Internatsschule zu interviewen, allerdings fehlt vom Internetstar jede Spur. Die umgefallene Videokamera zeichnet seit Stunden auf und als Tim und Klößchen das Material sichten, wird ihnen klar, dass "JaJaFORCE" entführt wurde. TKKG machen sich an die Detektivarbeit. Ist die Entführung nur eine geschmacklose Promoaktion, um mehr Follower zu gewinnen oder steckt doch mehr dahinter, als sie vermutet hatten?Mein Kommentar: Hmmm... Hmmmmmm... Hmmmmmmmmmmmmmmm.... Mir ist der Fall eine Spur zu groß und um die Ecke gedacht - und er hinterlässt mir auch zuviele Fragen. Es beginnt erstmal mit der Entführung - die im Grunde nichts weiter als eine normale Entführung ist. Die Sonderbetonung im Titel, es handele sich dabei um eine Doppelte Entführung haut nicht so recht hin; ob die zweite Person nun eingeplant war oder nicht. Es wird ja eh nicht doppelt entführt, sondern nur einmal. Nun ja, die Entführung also ist das Erste, dann wird ein wenig ermittelt, oder naja, es wird wieder mal nur etwas Glück gehabt und man hat die Spur der Entführer. Tim lässt sich aber dummerweise von ihnen erwischen und ist nun seinerseits einer der Entführten - also ist es der Titellogik nach sogar bereits eine Dreifache Entführung.
Doch statt irgendwie etwas herauszubekommen, sind die beiden eigentlichen Opfer recht gut drauf und Tim macht eigentlich nur sowas wie der Moderator der Szene. Die beiden Ganoven sind offenbar dumm wie Bohnenstroh - aber dennoch bergen sie Gefahrenpotenzial. Tim sieht das ganz anders. Er zeigt ihnen deutlich, dass er sie für blöd hält und plaudert nett mit den beiden anderen - obwohl die Ganoven mehrfach verlangen, dass endlich der Mund gehalten werden soll! Wieso ist Tim hier so offensichtlich unvernünftig?
Nach ein wenig mehr als der halben Hörspielzeit ist das aber alles passé. Jetzt geht es plötzlich um etwas anderes: Erneut legt man sich mit der Mafia an. Darin haben TKKG ja mittlerweile einige Übung. Doch der Aufbau bis zu diesem Punkt ist sehr, sehr abwegig und umständlich. Ginas Motivation nehme ich ihr ab, aber dass es sooo einfach sein soll? Man startet einfach einen Aufruf an seine MeTube-Follower? Klar, weil das Netz ja auch voller Aktivisten ist. Aber selbst, wenn die Leute Interesse hätten und engagiert wären - wie will man diese mit einem simplen Aufruf erreichen, und WAS sollten diese Leute eigentlich tun? Vielleicht bekommt so ein Beitrag viele Klicks, mag sein, aber dass die Mafia spätestens dann weiß, an wen sie sich wenden muss, ist ja wohl eindeutig. Und dass sie wirkliche Probleme mit der Polizei bekommt, ist bei der Mafia auch nicht so wirklich ausufernd zu befürchten, denn dass da jede Menge Gemeinheiten praktiziert werden, ist bekannt - die hätte man schon längst drankriegen können. Oder nicht?
Mir unverständlich ist auch Karls Idee, spontan bis zum späten Abend desselben Tages einen Aufruf zu machen, am Bahnhof eine Demo gegen Giftmüll zu organisieren. Selbst, wenn man die richtigen Menschen für sowas erreicht, müssen diese auch in ortsnähe sein. Aber na gut, kann ja dennoch klappen, so eine Aktion. Nur ist damit trotzdem nichts wirklich gewonnen. Erstens bekommt sowas auch die Polizei irgendwie mit, und würde gewiss eine Maßnahme in die Wege leiten. Zweitens wäre das dann eben nur EIN Zug, den man verhindern würde - was ist mit all den anderen?
Merkwürdig klingen auch Gaby und Karl in dieser Folge. Frau Harder und Herr Diakow scheinen nicht ihren besten Tag gehabt zu haben. Sie klingen seltsam abwesend und die Adressaten nicht direkt ansprechend, gebrauchen dabei aber Worte des Mitgefühls und Verständnisses. Und wenn Karl seine klugen Fakten einstreut, klingt auch das recht unbeteiligt. Ganz anders Tim und Willi - die liefern eine wunderbare Leistung ab. Noch eine Sache hierzu: Gina hat zwar durchaus einen starken, südeuropäischen Akzent, aber hat keinerlei Problem mit der Wortfindung oder dem Satzbau. Und das passt nicht zusammen. Man hört zu deutlich, dass hier eine Deutsche sich bemüht, wie eine radebrechende Italienerin zu klingen. Und übrigens: Spongebob als Entführer? Herrn Ziesmer in allen Ehren, und als ernster Gangster würde das sicher noch klappen, doch in dieser Dusselganoven-Nummer funktioniert das nicht.
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.09.2018
Fünf Freunde
(128) ...und der unsichtbare Feind
Erschienen: 2018
Dauer: 54:55Ein alter Seemann hat in Kirrin ein Fischgeschäft eröffnet und bringt mit seinem Gesang zum Akkordeon so richtig Stimmung in das kleine Fischerdorf. Doch hat er auch seinen Laden richtig im Griff? Ein Missgeschick folgt dem nächsten, und schließlich meint jemand, Kirrins Bürger vor Aale-Peter warnen zu müssen. Allerdings schriftlich und ohne sich selbst zu erkennen zu geben. Das macht die Fünf Freunde skeptisch. Sie ermitteln bis tief in die Nacht, um Aale-Peter zu helfen.Mein Kommentar: Ich habe zwei Probleme mit diesem Hörspiel. Das erste ist, dass es überall auf der Welt spielen könnte; es kommt keinerlei England- oder Kirrin-Gefühl auf. Ganz im Gegenteil, vermehrt habe ich beim Hören dieser Folge die deutsche Stadt Hamburg im Sinn. Das liegt an mehreren Dingen, aber besonders an den vielen Eindeutschungen. Dass man in einem deutschen Hörspiel lieber Aale sagt - und nicht Eels - leuchtet mir noch ein; schließlich muss die Hörerschaft verstehen können, worum es geht. Und die ist überwiegend eben im Kinder- und Frühjugendalter.
Aber dass der gute Herr dann Aale-Peter heißt, statt wenigstens noch Aale-Pete (also den Namen englisch ausgesprochen), das geht mir nicht in den Kopf. Dazu spielt Aale-Peter fortwährend auf seiner Zieharmonika und besingt die Qualität seiner Aale. So hat das fast etwas vom Hambuger Fischmarkt. Aber auch sonst fallen viele deutsche Worte, obwohl man das englische Gegenstück problemlos hätte verwenden können.
Mein zweites Problem mit diesem Hörspiel ist, dass es nicht spannend ist und eher sogar noch leicht die Nervosität fördert. Die Person, die hinter alldem steckt, taucht erst ganz am Ende auf - und man erfährt auch erst kurz vor Ende von ihr. Bis dahin werden jede Menge Leute auftauchen, einige werden verdächtigt, andere zumindest für möglich gehalten - und am Ende war es jemand, den man unmöglich auf dem Radar haben konnte.
Paart man dies damit, dass die vier Kirrin-Kids selbst etwas gereizt zu sein scheinen, kribbelt es mir beim Hören aber auch gewaltig an der Hutschnurr, die sich mehr und mehr zu spannen beginnt. Zuerst Aale-Peters Musik, dann wird "zu wenig Englisch gesprochen", dann sind einige Dinge, die passieren, echt starke Stücke und es scheint außer den vier Kids niemanden zu stören, nicht mal Aale-Peter selbst, und schlussendlich diese verkorkste Auflösung.
Denn der Grund für die Verleumdungen und anderen Machenschaften ist so simpel und beinahe schon kindisch, das spottet jeder Beschreibung. Sicher, solche Menschen gibt es, manche Menschen benehmen sich so und handeln dann auf gemeine Weise. Aber dass selbst die Polizei eigentlich nicht so recht Lust auf Ermittlungsarbeit hat und Aale-Peter mehr Vergebung zeigt als zehn Päpste, ist nach all dem Hallas kaum nachzuvollziehen. Das alles ist etwas "Das ist eben manchmal so!"-Zufall auf einen Haufen!
Andererseits ist die Produktion wirklich erste Sahne und die Atmosphäre für sich, also die Klangkulisse, Soundeffekte und alles das, kommt sehr gut durch die Lautsprecher. Das ist es, was die Folge noch auf eine akzeptable Bewertung meinerseits rettet. Ansonsten ist sie echt nicht so mein Ding - schon beim zweiten Mal Anhören musste ich mich drei-, viermal zusammenreißen, nicht mittendrin auszumachen.
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.08.2018
Die drei ???
(194) ...und die Zeitreisende
Erschienen: 2018
Dauer: 1:16:56Was hat es mit dem geheimen Zeitreise-Experiment von Quentin Kurtz auf sich? Weshalb wurden er und seine Tochter Aurora vom CIA gesucht? Und wohin verschwanden die beiden vor mehr als 30 Jahren spurlos? Als die drei ??? sich dieses mysteriösen Falles annehmen, scheinen die Gesetze der Logik außer Kraft gesetzt zu sein. Denn plötzlich steht die verschollene Aurora leibhaftig vor ihnen - ohne auch nur einen Tag gealtert zu sein...Mein Kommentar: Ungewöhnlich nah an der Story selbst, ist dieser ???-Fall. Nicht, dass die anderen Fälle der letzten Zeit sich allzu viel mit Nebensächlichkeiten aufhielten, aber hier ist es so, dass André Minninger (Autor, sowohl Buch als auch Hörspielskript) dafür Sorge trägt, dass man als Hörer/in praktisch alle Eventualitäten ausräumt, damit viele der eigenen "Ist doch logisch, wie's gemacht wurde!"-Gedanken zerstreut werden. Allerdings so, dass es den Fall zugleich weiterbringt und nicht weiterbringt.
So gut mir Minningers Art gefällt, die Hörer/innen bei der Stange zu halten, indem er teilweise sogar geschickt in die Irre führt (bei mir hat's mit dem Reporter am Anfang geklappt - ich hielt ihn für einen Komplizen), aber manchmal sind es etwas arg viele Situationserklärungen der drei Detektive, und besonders von Justus. Sicherlich, wir sind es gewohnt. dass immer mal wieder der aktuelle Stand grob zusammengefasst, und vor allem am Ende alles erläutert wird, damit keine Fragen offenbleiben - doch hier artet es bisweilen aus. Ein Paar dieser Szenen hätte man sicherlich etwas monologkarger gestalten können.
Ich muss aber sagen, auch, wenn es mir erst NACH dem Hören einfiel, dass eine eigentlich sehr offensichtliche Sache nicht bedacht wurde, die erklären würde, wie Aurora als junges Mädchen ohne Maskenverkleidung wahrhaftig im Hier und Heute existieren könnte, ohne, dass es was mit Zeitreisen aus sich hätte. Ich schildere sie ganz am Ende dieses Textes, um Spoilergefahren zu minimieren.
Unabhänging davon empfand ich das Ende auf eine gewisse Weise unbefriedigend. Denn zwar wird von Justus erklärt, dass es keine Zeitreise war und wie alles vor sich ging, doch unnmittelbar danach wird eine Situation geschildert, in der Aurora plötzlich verschwunden ist - und es keine plausible Erklärung dafür gibt. Und falls es sie doch gibt, wird sie nicht genannt. Ein Loch im Boden? Eine versteckte Nische in der Wand? Hinter der Tür versteckt? Wie es sich hier darstellt, kann man nur annehmen, Aurora habe sich in Luft aufgelöst. Gibt es letztlich also doch Zeitreisen? Eventuell war dieser Effekt auch genauSO gewollt, aber mich wurmt es eher...
Die Produktion selbst ist absolut gelungen, die Spechrer/innen machen einen super Job - nur Aurora klingt merkwürdig unbeteiligt. Als habe sie nicht den kleinsten Schimmer, von was sie hier gerade ein Teil ist. Sie ist einfach nur das liebe Töchterlein der geliebten Mami; in Frage gestellt wird nichts. Ein solches Verhalten könnte für eine 6jährige eventuell noch halbwegs durchgehen - aber hier...?
Naja, zum SPOILER! Mir fiel noch auf, dass die große Ähnlichkeit eines nichtverwandten jugendlichen Mädchens zur damals jugendlichen Aurora möglich ist. Sicher, die Mutter kennt ihre Tocher - doch nach sooovielen Jahren? Da ist ein Irrtum gewiss möglich. Immerhin kann auch die Tochter der Tochter unmöglich exakt(!) genauso aussehen - diverse Abweichungen sind garantiert vorhanden. Wieso also nicht einfach ein Mädchen, das zufällig eine große Ähnlichkeit hat? Diese an sich mehr als naheliegende Möglichkeit wird nicht zerstreut und nimmt dem Fallverlauf eigentlich viel von seiner Mühe, die Hörer/innen am Ball zu halten.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.07.2018
TKKG Junior
(2) Vorsicht: Bissig!
Erschienen: 2018
Dauer: 50:22Im "Loch Ness", einem Badesee in der Millionenstadt, geht Seltsames vor. Schwimmer werden aus der Tiefe des Baggerlochs angegriffen, kommen zum Glück aber mit dem Schrecken davon. Alles rätselt, wer oder was da im See sein Unwesen treibt. TKKG beschließen, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen...Mein Kommentar: Wie bereits
(1) Auf frischer Tat ertappt, finde ich auch diese Folge ziemlich gelungen. Zwar ist die Prämisse nichts, was aus den Socken haut, und was in etwa los ist, hören ältere Hörer/innen auch ziemlich flott raus, aber dennoch gelingt dem Junior-Millionenstadt-Vierer auch in seinem zweiten Abenteuer, dass man gern zuhört - Betonung liegt auf "zuhört", denn im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt lässt man dieses hier halt nicht einfach nur noch nach den ersten 5 bis 10 Minuten so nebenbei durchlaufen.
Nein, man bleibt mit den Ohren dran und verfolgt das Geschehen. Das liegt daran, dass der Fall, trotz diverser Offensichtlichkeiten (für Erwachsene), sympathisch und glaubhaft agiert. Es wird ermittelt und geschlussfolgert. Und man lernt außerdem immer ein wenig mehr über TKKG kennen. Auch, wenn man sie ja eigentlich schon seit vielen Jahren kennt. ...hier und da erfährt man dennoch etwas neues.
Überhaupt ist sehr angenehm, die TKKGs nicht gar so abgebrüht zu erleben, wie es in ihren späteren Jugend-Abenteuern einmal der Fall sein wird. Man hält sich auch mal zurück, muss nicht immer in erster Reihe stehen, sich nicht immer jeder Gefahr stellen, darf vor etwas Angst haben... ...und so ganz nebenbei erfahren wir, was dann nun in diesem See sein Unwesen treibt und wie es dorthin kam.
Die Cast ist super drauf, macht einen tollen Job und auch sonst ist die Produktion super. Erneut also: Meine Kaufempfehlung!
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.07.2018
TKKG Junior
(1) Auf frischer Tat ertappt
Erschienen: 2018
Dauer: 44:48Eine Einbruchserie hält die Millionenstadt in Atem. Die Zielobjekte sind jedes Mal Häuser im teuren Villenviertel. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Es gibt nicht die geringste Spur von den Tätern. Als Karl durch Zufall Zeuge einer geheimen Unterhaltung wird, kommen TKKG den Dieben auf die Spur...Mein Kommentar: Man, was war ich gespannt. Und neugierig! Ein TKKG-Spin-Off, wie bei den ??? Kids. Kann das gutgehen? Ja, es kann!
Gleich beim ersten Durchlauf verspürte ich ein Gefühl der Vertrautheit und meine Ohren hatten nicht ein Eindruck, als wäre das alles nur irgendetwas, das man aufgrund der Unbekanntheit, nicht zuordnen kann. Aber nein, es ging tatsächlich sehr gut. Was auch immer hier der Maßstab beim Konzeptionieren, Schreiben, Aufnehmen und Produzieren war - man hat in vielen Punkten fast genau ins Schwarze getroffen!
Diese Folge fühlt sich irgendwie an, als wäre man wieder Anfang der 80er, kurz vor der Einschulung, und hört seine erste TKKG-Folge. Die vier werden vorgestellt, was zeichnet sie aus, wie sind die Eltern drauf und so weiter. Macht wirklich Spaß. Das mag aber auch daran liegen, dass man zart an
Die Jagd nach den Millionendieben erinnert wird, da der Plot im Groben ähnlich verläuft - inklusive des geplanten, aber durch TKKG vereitelten Diebstahls in der Sauerlich-Villa. Sogar die Grundidee ist die gleiche: Hermann und Erna werden aus dem Haus gelockt...
Da die jugendlichen, die originalen, TKKGs ja so um 14 Jahre alt sind und in die 9. Klasse gehen, die TKKG-Junioren aber die 5. Klasse besuchen, spielt TKKG Junior also rund 4 Jahre zuvor, was bedeutet, sie müssten alle etwa je 10 alt sein. Der Eindruck entsteht bei mir aber keineswegs. Im Gegentum, es scheint sich eher um eine Art "Episode 1" zu handeln. Sicherlich, die vier Juniors artikulieren sich simpler und zeitgemäßer, doch alles in allem sind sie doch zu reif und abgefeimt, dafür, dass sie erst 10 sein sollen. Ihr Verhalten, und trotz des einfacheren Vokabulars, auch ihre Ausdrucksweise, ja, sogar ihre Lebenserfahrung, sind etwas atypisch für dieses Alter. Andererseits: Trifft das auf TKKG nicht sowieso schon immer zu? Hmmm....
Was mir ganz besonders gefällt, und was auch eine meiner größten Sorgen im Vorfeld war: Wenn das "Junior" heißt, spielt das dann nicht mehr im Internat? Aber doch, so gerade eben noch sind die Junior-TKKGs auf dem Internat gelandet (bedenkt man ihr Alter), sind zwar schon befreundet, kennen sich aber noch nicht sehr gut. Man wird also auch als Alt-Hörer/in schön an die Hand genommen, ohne dass allerdings der Eindruck entstünde, man wisse ja eh alles schon und kenne sich bestens aus. Sicher, im Grunde weiss man eben schon alles, aber die kleinen Sprenkler hier und dort, die machen dann doch wieder Lust - selbst, wenn man die Hauptserie schon seit zig Jahren verinnerlicht hat.
Was mich aber beschäftigt, ist, dass Tim hier direkt von Anfang an auch Tim heißt; die "Tarzan-Namens-Problematik" existiert überhaupt nicht. Dafür aber eine andere: Sein echter Name ist Peter Carstens. Ich bitte das S am Ende zu beachten. Und diese Umbenennung geht mir einfach nicht in den Kopf - sie stört mich sogar.
Gaby wird kein einziges Mal "Pfote" genannt, und bei Karl wird sein Kosename, Computer, angedeutet... Bei Tims Mutter ist an und für sich auch alles beim Alten geblieben - nur, dass sie hier jetzt nicht hunderte Kilometer entfernt wohnt, sondern nur ganz am Rande der Stadt. Aber mit diesem ganzen Kleinkram kann ich gut leben.
Gefreut habe ich mich aber darüber, dass, obwohl hier komplett neue Stimmen für jede Person gewählt wurden, Kerstin Draeger als Mutter Vierstein und Stefan Brönneke als einer der Ganoven mitmachen. Da wird der Kreis in die frühen TKKG-80er-Jahre gleich wieder geschlossen.
Der Plot ist gelungen, und ich bin nicht sicher, warum, aber die Gemeinsamkeiten mit
Die Jagd nach den Millionendieben wirken mir sehr bewusst gewählt - denn das alles kann kein Zufall sein. Die Junior-Stimmen für die TKKG-Kids gefallen mir, aber bei Tim, Karl und Klößchen fällt mir das Unterscheiden noch schwer. Ich hoffe, das wird noch. Dennoch sind die drei, inklusive der neuen Gaby, Talente, die nicht nach dem heutigen Sitcom-Synchro-Schnellschnellschnell-Einheitsbrei klingen. Ihr Spiel passt super und die Regie hat gute Arbeit geleistet, die Rollen glaubhaft und natürlich klingen zu lassen. Bleibt nur die Frage, was in 5 oder 10 Jahren ist, wenn die Stimmen etwas reifer und älter klingen werden, denn zwar sind die vier Personen hinter den Rollen schon heute beileibe keine 10 Jahre mehr alt, aber dennoch jung genug, dass sich hier noch Veränderungen einschleifen werden. Mal schauen, wie das dann bei solch jungen Rollen werden wird.
Jedenfalls: Sehr guter Einstand; der Titelsong ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem: Sehr guter Einstand! :)
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.07.2018
TKKG
(206) Achtung, UFO-Kult!
Erschienen: 2018
Dauer: 1:05:09Sommerbeginn in der Millionenstadt! Tim, Karl, Gaby und Klößchen wollen eigentlich nur ein Bad im Herbsteinsee genießen und später den Kometen Brinkovski-Krasnov durch Karls Teleskop bewundern. Aber es kommt ganz anders, denn auf dem Grundstück der Herbsteinvilla hat sich eine dubiose Glaubensgemeinschaft eingefunden und TKKG sammeln ein paar verstörende Hinweise. Als ein verängstigter Junge sie um Hilfe bittet und um Mitternacht ein Ufo landet, fallen TKKG beinahe vom Glauben ab...Mein Kommentar: Ein wenig aufmerksamkeitsheischend ist der Titel ja. Aber den sollte man ignorieren, denn die Folge ist gut geworden. Obwohl die Handlung mal mehr, mal weniger Parallelen zu
(13) Die Bettelmöche aus Atlantis (TKKG),
(15) Ufos in Bad Finkenstein (TKKG), und ja, sogar zu
Geheimakte Ufo hat (Drei ???), ist etwas eigenständiges herausgekommen, das mal nicht mit dem seichten, typischen Einheitsbrei der Marke "Am Ende sehen die Sektenmitglieder den Betrug ein und die Verführer wandern in den Knast" endet.
Das heißt, ein Stück weit endet es schon so, aber es spielen noch andere Faktoren eine Rolle, die das Gesamtbild im letzten Drittel unerwartet darstellen. Und so angenehm ich das auch finde, ein Detail verstehe ich hier nicht: Die Sache mit Kommissar Schalavsky mit Gaby und Klößchen, die ja unten warten. Wieso zum Henker erklären die beiden ihm nicht einfach, was los ist, statt herumzustammeln und so zu tun, als hätte er die Pest. Das macht die Sache unnötig kompliziert und sogar richtig riskant, denn ihn nicht einzuweihen brachte Oskar in Lebensgefahr, da Schalavsky jeden Moment hätte klingeln können. Ihm da irgendeinen lauwarmen Käse zu erzählen - das begreife ich nicht. Noch weniger begreife ich, dass Schalavsky sich tatsächlich abwimmeln lässt.
Seltsam ist auch: Häufig wirkt es so, als würden sich eigentlich Justus, Peter und Bob unterhalten. Die Dialoge haben bisweilen einen ???-Anstrich und ich weiss nicht, warum. Der Autor, Martin Hofstetter, ist nicht für die ??? tätig, und auch sonst ist kein/e Co-Autor/in genannt worden. Dennoch entsteht in meinen Ohren immer wieder der Eindruck, als hätte man ein ???-Skript auf TKKG umgemünzt und hier und dort die Sätze etwas angepasst. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass das gegen dieses Hörspiel spräche - es ist nur so, dass es mir aufgefallen ist.
Alles in allem: Dieses Hörspiel gehört zur Riege der hörenswerteren Hörspiele. Also riskiert ruhig mal ein Ohr...
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.05.2018
Die drei ???
(193) Schrecken aus der Tiefe
Erschienen: 2018
Dauer: 1:09:23Ein Angler kämpft in seinem kleinen Boot mit seinem Fang, geht über Bord und wird unter Wasser gezogen... Justus, Peter und Bob sind Augenzeugen dieser Szene und eilen prompt zu Hilfe. Als der Mann sich endlich in Sicherheit befindet, stammelt er schreckensbleich immer wieder dieselben Worte: "Im See ist ein Monster!" Aber jeder weiß: Monster gibt es nicht... Oder etwa doch? Ein neuer Fall für die drei Detektive!Mein Kommentar: Dass es schlicht keine Monster, Geister oder Außerirdischen gibt, wissen wir. Es ist also schon lange keine Frage mehr, ob das jetzt nicht doch ausnahmsweise mal irgendwas übernatürliches sein könnte - denn letztlich wird es immer als Mummenschanz enttarnt. Irgendwelche Lichteffekte, Lautsprecher, Flugapparate mit speziellem Design, Kostüme und so weiter, müssen am Ende immer für die Erklärung herhalten. Lässt man
(14) ...und das Bergmonster also mal aus dem Spiel, gibt es keine Abweichung von dieser Regel. Die Sache ist also nur noch darauf ausgerichtet, WIE es später erklärt wird.
Entlarvt wird es hier von Justus bereits im ersten Drittel. Es bleibt aber das Mysterium nach dem Wieso und Warum. Also geht's jetzt ans Recherchieren, Beschatten, Leute befragen. Zum Beispiel stoßen wir auf einen Rätselvers - ohne den eine ???-Geschichte keine ???-Geschichte ist. Allerdings ist sehr auffällig, dass dieser Vers keine echte Relevanz hat, denn die ??? befassen sich nicht weiter damit und bemühen sich nicht mal ansatzweise, ihn zu dechiffrieren. Dennoch wird er am Ende erklärt und die Idee dahinter ist in der Tat clever. Nur, wie erwähnt: Der Vers ist im Grunde eh total egal.
Stattdessen ist plötzlich von der Witwe eines Verstorbenen die Rede und als die von Briefen des Verstorbenen spricht, weiß man sofort, wohin die Reise gehen wird - und wird auf's Glatteis geführt. Es gelingt hier in der Tat, die Hörerschaft zu überraschen und nicht die alten, ausgetrampelten Pfade zu bewandern. Trotzdem, mit den Briefen hat es durchaus etwas auf sich. Die Frage ist nur: Was!?
Alles in allem ist der Schrecken aus der Tiefe in Ordnung. Ein routiniertes Abenteuer aus der aktuellen ???-Ära, ohne nennenswerte Höhen und Tiefen, zwar mit einem Grundmaß an Spannung, aber dafür auch mit der einen oder anderen Länge. Insbesondere am Ende, bei der wie immer alles restlos aufgeklärt wird - zum Großteil von Justus... ...natürlich...
Die Produktion ist gelungen, Studio Körting eben. Im Großen und Ganzen: Ein passables ???-Abenteuer. Kein Muss, aber ein "Kann man hören"...
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.05.2018
TKKG
(205) Teuflische Kaffeefahrt
Erschienen: 2018
Dauer: 1:09:36Tim, Karl, Gaby und Klößchen kommen einem Betrüger auf die Schliche: Auf Gratiskaffeefahrten nimmt der Geschäftsmann Hagen Teufel gutgläubige, ältere Menschen aus, indem er ihnen wertlose Heilmittel zu schamlos überteuerten Preisen verkauft. Aber TKKG haben einen Plan, heften sich an Teufels Fersen und sind kurz davor, den Betrüger samt seinem Busfahrer Harry Henkel dingfest zu machen. Leider läuft der Plan aus dem Ruder, denn was TKKG nicht wussten: Der ehemalige Boxchampion Harry Henkel spielt sein eigenes Spiel...Mein Kommentar: Die Idee, mal die abzockerischen Kaffeefahrten auf's Korn zu nehmen, gefällt mir. Auch der Aufbau der Geschichte ist ansich sehr gut. Allerdings nur grob bis zur Hälfte der Spielzeit. Denn ab dann passiert nichts, mit dem man nicht gerechnet hätte, beziehungsweise, es passiert teils auch schlicht gar nichts.
Ab dem Punkt, wo der Halunke das Weite sucht und man ihm auf dem Fersen ist, ist die Spannung und das Tempo komplett raus. Er wird ertappt, er türmt, Tim springt hinten an den Bus, aber letztlich verliert er den Bösewicht aus den Augen. Man findet ihn zwar wieder, wartet aber ab, weil er sicherlich im Höhlengangsystem verduften würde, wenn man ihm zu nahe käme - also wartet man ab... und wartet...
Währendessen gibt es einige Diskussionen bezüglich des Vertrauens zum Komplizen des Halunken. Würde er wirklich helfen, oder würde er nicht? Lügt er, oder lügt er nicht? Ganz ehrlich: Hier habe ich mir den alten Tim gewünscht. Der schlimme Finger ist aufgeflogen, rennt dann sofort zum Bus, setzt sich ans Steuer, gibt Gas, Tim springt gerade noch hinten an den Bus, klettert während der Fahrt in den Bus, knockt den anderen nieder - alle jubeln.
FAZIT: Ein zweischneidiges Schwert. Thema super, Anfang toll, aber die zweite Hälfte kommt nicht aus dem Quark, weil die Geschichte eigentlich schon vorbei ist, oder genauer: vorbei sein könnte. Die Sprecher und Sprecherinnen liefern allerdings hervorragende Arbeit ab, und Frau Körting und Herr Minninger haben ebenfalls alle Register gezogen (Musiken, Effekte und Co. sind klasse)... ...aber hey, der Titel, auweia... Wer hat denn den bitteschön durchgewunken!?
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.03.2018
Die drei ???
(192) Im Bann des Drachen
Erschienen: 2018
Dauer: 1:07:42Peter ist spurlos verschwunden und seine beiden Freunde sind ziemlich ratlos. Was Justus und Bob nicht wissen: Der zweite Detektiv wird etliche Kilometer von Rocky Beach entfernt festgehalten. Wer hat ihn verschleppt und wieso? Können seine Freunde ihm zu Hilfe kommen? Und was hat der geheimnisvolle Drachensohn mit all dem zu tun? Justus und Bob müssen sich auf eine gefährliche Reise begeben, um all diese Fragen beantworten zu können.Mein Kommentar: Nein! Einfach nein! Die Folge is' nix! Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll, weil das alles ein einziges Durcheinander und Aneinanderreihen von Blödsinn ist.
Dabei fängt es durchaus vielversprechend an. Wir hören Peter zu, wie er feststellt, an einem fremden Ort aufzuwachen, ohne zu wissen, wie er hinkam - oder warum. Doch dann kommt eine Dame herein, die Katara genannt wird. Hier ist nicht nur seltsam, dass der Name durchweg englisch prononciert wird (zudem mit amerikanisch gerolltem "R"), was Quatsch ist, denn wir sind in Shanghai, sonderrn was jetzt an Erklärungen folgt, ist derart hanebüchen - auweia!
Peter wurde entführt, weil er die chinesische Mafia gewissermaßen retten soll. Es dauert dann auch nicht lang und Justus und Bob, die sind derweil noch in Rocky Beach, erfahren ebenfalls, was los ist und düsen schnurstracks Richtung China, um Peter zu befreien. Da gleich mal die erste Frage: Wie kann man einen Jungen, noch dazu betäubt, also leblos, einfach so außer Landes bringen? OK, vielleicht hat da jemand jemanden bestochen, mag sein. Aber das ist ja nur eine vielen der Fragen, die man im Kopf einfach nicht klar kriegt.
Stattdessen macht man es sich in einer Tour unendlich leicht, indem behauptet wird, der Oberboss hätte eben einfach "gewisse Möglichkeiten". Dieser Art Antwort erhält man als Hörer/in ständig. Wie konnte irgendetwas seltsames, abstruses passieren oder möglich gemacht werden? Ganz einfach: Der Oberboss ist nunmal der Oberboss - der hat es eben irgendwie geschafft.
Dann entspinnt sich allmählich der halbwegs verständlich Plot. Halbwegs, weil man bei all den Namen und Gründen nicht mehr begreift, wer jetzt wie zu wem steht. Aber immerhin, wir verstehen: Die chinesische Mafia bekriegt sich untereinander. Die jeweiligen Familien feinden sich mehr und mehr an, weil irgendein Junge keine Lust mehr hat, bei alledem mitzumachen und deshalb einfach nur aussteigen will. Was dieser Junge damit zu tun hat, dass die anderen zig Mitglieder/innen der Untergründler deshalb einen auf GZSZ machen? Das erfahren wir wieder nicht: "Es ist eben so! Das hat euch auch nicht weiter zu interessieren! Wäre außerdem zu kompliziert, das zu erklären!"... So einfach ist das. Überhaupt verbringen alle Akteure und Akteurinnen wahnsinnig viel Zeit damit zu erklären, wie geheimnisvoll und mächtig sie sind. Wehe, man versuche wegzulaufen, man würde es nicht überleben. Wehe, man versuche dieses, dann geschehe jenes. Wehe, man... Dauernd geht das so!
Doch was tun Justus, Peter und Bob? Die machen da mit! Diese Menschen handeln tagtäglich in vielerlei Hinsicht nicht nur illegal, sondern im Besonderen vor allem stark amoralisch. Aber, was soll's!? Unwichtig! Die drei Detektive helfen natürlich gern. Zum Einen, weil sie eh keine Wahl haben, zum Anderen aber, weil es sie auch gar nicht zu stören scheint, WEM sie da eigentlich behilflich sein wollen. Noch dazu: Was wollen drei Jugendliche aus Amerika, und seien sie noch gewitzt und erfahren, gegen derartig organisierte Banden ausrichten, beziehungsweise für diese tun, was sie nicht selbst tun könnten?
Doch in einer Tour werden Gesinnung und Taten dieser Menschen hoffnungslos untertrieben und romantisiert. Gerade von Zuko, der gern erklärt, wie sehr ihm das alles (die Triaden) fehlen werden, obwohl er aber natürlich nicht so werden will wie sein Vater. Was mich aber am meisten irritiert: Wieso denkt man nicht zumindest darüber nach, die Polizei in irgendeiner Weise zu informieren? Justus, Peter und Bob scheinen zu keiner Zeit in einem Gewissenskonflikt zu stecken. Sie äußern sich durchweg hilfsbereit und verständnisvoll - und sollte das dennoch alles nur Fassade sein, erfährt man es als Zuhörer/in nie.
Ich breche hier jetzt lieber ab, obwohl ich noch lange nicht am Ende mit Kopfschütteln und Gesicht in den Händen vergraben bin... Kurz: Diese Geschichte ist totaler Murks!
Immerhin: Die Produktion, also die Europa-Seite, ist allerdings gelungen. Alle Sprecher/innen liefern gute Arbeit ab und die Musiken klingen stimmig.
Meine Wertung: 37%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.02.2018
Fünf Freunde
(125) ...und die gemeine Falle
Erschienen: 2018
Dauer: 54:08Große Aufregung in Kirrin! Am Meeresufer verunglücken nacheinander zwei Schiffe. Doch als hätte Constable Wilbert mit der Aufklärung nicht schon genug zu tun, verteilt er auch noch unberechtigte Strafanzeigen. Sogar George wird grundlos wegen gestohlener Äpfel beschuldigt. Das lassen die Freunde nicht auf sich sitzen. Sie beginnen nachzufragen und kommen schon bald immer größeren Ungereimtheiten auf die Spur, bis sie schließlich einen ganz gemeinen Betrug aufdecken.Mein Kommentar: Schwierig, schwierig... ...dieses Hörspiel meine ich. Im Grunde mag ich es. Die Produktion ist top (Körting eben), alle Sprecher/innen machen einen tollen Job und selbst der Plot ist unterhaltsam, ja sogar einigermaßen spannend.
Doch ist es vor allem eine Auffälligkeit, die mir das Hörvergnügen vermasselt: Dass niemand den Kids Glauben schenken will. Es ist ohnehin schon offensichtlich, dass ein Komplott gegen Constable Wilbert laufen muss, wenn soviele komische "Strafanzeigen" vorliegen, die niemand so wirklich verstehen kann. Aber wenn die Kirrin-Kids mal darauf aufmerksam machen, dass dieses oder jenes doch schon ein bisschen seltsam wäre, wird ihnen der Mund verboten, man schickt sie weg und hört ihnen nicht zu - noch dazu ohne erkennbaren Grund. Niemand hört ihnen nicht zu - einfach so! Was spräche dagegen, ihnen einen Moment zuzuhören? Mal ein, zwei kleine Nachforschungen anzustellen? Oder wenigstens die Meinung von Constable Wilbert zu alledem einzuholen? Eben - nichts spräche dagegen.
Der einzige Grund dafür kann sein, dass die Story noch eine Weile weiter durchlaufen kann, denn sonst wäre der Fall ja nach spätestens 20 Minuten Spielzeit abgehakt. Und das ist, was mich so wurmt. Innerhalb des Hörspiels werden die Kinder konsequent von Erwachsenen - selbst der Polizei! - abgekanzelt. Und niemand, absolut niemand, kommt auf die Idee, wenigstnes mal bei Wilbert abzurufen und ihn zu fragen, was es mit diesen ganzen Anzeigen auf sich hat? Zumindest diese eine Sache zu tun, ist so naheliegend, dass ich beim Anhören einfach nur den Kopf schütteln kann. Da spricht jemand ohne Grund haufenweisen Anzeigen aus, auf dem Revier guckt niemand in die Akten, was es damit auf sich hat, oder um potenzielle Zeugen zu ermitteln, und Personen, die diese Anzeigen in Auftrag gaben, gibt es auch keine - außer Constable Wilbert. Und der kann nicht bei allen "Verbrechen" immer anwesend gewesen zu sein, um das bezeugen zu können. Kommt denn niemandem im Ort das auch nur ein bisschen merkwürdig vor? Offenbar nicht.
Außerhalb des Hörspiels ist das aber derartig offensichtlich ist, dass es beim Hören keinen Spaß mehr macht, sondern man sich ärgert, was denn das bitteschön soll. Es kann doch nicht so schwer gewesen sein, sich 1-2 plausible Gründe auszudenken, warum die Polizei hier keine Nachvorschungen anstellen kann oder will. Oder man hätte auch einfach nicht so wahnsinnig viele Strafanzeigen verteilen können, damit es nicht zu einer solch schieren Dringlichkeit kommt und die Sache eine Spur subtiler hätte ablaufen können...
Hätte man eine verständliche Begründung dafür genannt, dass niemand den Kids zuhören kann oder will, oder Constable Wilbert gerade nicht kontaktiert werden kann, wäre dieses Hörspiel sehr unterhaltsam. Aber so steht eine an sich gute Story sich selbst im Wege...
PS: Die im Titel genannte "gemeine Falle" ist im Grunde genommen ein Pleonasmus, oder immerhin eine unnötige Redundanz. Ist denn nicht jede Falle gemein? Ist es nicht die Gemeinheit dahinter, die eine Falle erst zu einer Falle macht? Sonst wäre es doch keine Falle - oder?
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.02.2018
TKKG
(204) Verschwörung auf hoher See
Erschienen: 2018
Dauer: 1:01:20Mitten im Januar genießen Tim, Karl, Gaby und Klößchen angenehme 26 Grad und strahlenden Sonnenschein! Auf dem Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffs in der Karibik stehen die Zeichen auf Erholung. Wäre da nicht diese gemeine Diebstahlserie eines blinden Passagiers, von der Sicherheitsoffizier Claas Holthusen vertraulich erzählt. Eigentlich ein leichter Fall für TKKG. Doch als das Schiff die sagenumwobenen Gewässer des Bermudadreiecks erreicht und ein furchtbarer Sturm aufzieht, werden alte Seemannsgeschichten wahr...Mein Kommentar: Gute Folge! Die Schiffsatmosphäre kommt toll rüber, der Plot ist stringent und nachvollziehbar. Wirklich: Gute Folge! Ich habe nur an Kleinigkeiten hier und dort etwas zu bekritteln.
So sieht die Kapitänin Linda Hansen auf dem Covermotiv jung und sehr freundlich aus. Im Hörspiel wirkt sie eher mittleren Alters und nicht unbedingt an Smalltalk mit den Passagieren interessiert. Oder Kommissar Glockner, der doch tatsächlich erleichert ist, dass Luxuskreuzfahrten heutzutage so günstig seien, dass auch sie (die Glockners) sich sowas leisten könnten. Öhm, der Herr ist das Ass der Millionenstadtpolizei und verdient bestimmt ganz ordentlich. Andererseits bleibt er hier im Großen und Ganzen außen vor und muss sich in 1-2 Situationen sogar eher simple Schlussfolgerungen von den TKKGs erklären lassen... Naja...
Seltsam mutet mir auch Frau Glockner an, die offenbar am Tante-Fanny-Symdrom leidet. Viel zu oft quengelt sie mir herum, dass man doch bitte keinen Fall lösen, sondern den Urlaub genießen solle, oder sie ist bei der allerkleisten Ungereimtheit gleich nervös und muss von ihrem Emil erstmal zur Haltung ermahnt werden. Gerade bei Frau Glockner wundert mich sowas doch sehr, da diese in all den Jahren zuvor stets als nervenstarke Frau zu vernehmen war.
Und Tim, naja... Der geht also tatsächlich auf eine Luxusreise und beschwert sich aber gleich zu Beginn, dass ja nichts los sei und er sich nur langweile... Was hat er denn vor Reiseantritt erwartet - bei einer Kreuzfahrt auf dem Luxusdampfer? Bei Karl fällt mir noch ein, dass er bei der Bermudadreieck-Diskussion ruhig von 2-3 Theorien hätte berichten können, durch welche sich das Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen möglicherweise nachweisen ließe. Doch sagt er im Grunde eigentlich nichts dazu - sehr schade.
Soweit also alles Kleinigkeiten, die mir zwar auffielen, aber nicht wirklich stören. Zwei Dinge gibt es aber dennoch: 1) Die Bösewichte sind direkt als eben diese zu erkennen. Alle Charaktere sind vom Fleck weg so angelegt/interepretiert, dass man sie umgehend identifizieren kann. 2) Ein Luxusschiff mit mehreren hundert Passagieren und Kabinen, aber die Unholde sind sofort ausgemacht und werden am Ende auch ohne große Schwierigkeiten dingfest gemacht?
Bleibt ein alles in allem gutes TKKG-Hörspiel mit kleinen, leicht verschmerzbaren Schwächen, das ich gern weiterempfehle.
Meine Wertung: 77%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.01.2018
Die drei ???
(191) Verbrechen im Nichts
Erschienen: 2018
Dauer: 1:11:06Schluss mit der Verbrecherjagd! Justus, Peter und Bob müssen ihre Sommerferien im beschaulichen Dörfchen Nothing verbringen und sind entsetzt. Der Name ist Programm: Hier passiert rein gar nichts. Auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten birgt auch Nothing zahlreiche Geheimnisse. Schneller als es den drei ??? lieb ist, werden sie in eine Schatzsuche verstrickt und lenken die Aufmerksamkeit eines mysteriösen Verfolgers auf sich...Mein Kommentar: Oft schon waren die drei ??? damit konfrontriert, einfach nur eine erholsame Zeit erleben zu wollen. So ganz normal eben. Nachmittags am Strand relaxen, im Ausland Urlaub machen, eine Zirkusvorstellung anschauen... Nie ist etwas daraus geworden. Glaubt nach insgesamt über 200 Folgen also noch irgendjemand, dass es bei "Verbrechen im Nichts" ausnahmsweise anders sein würde?
Entspannen die drei wirklich nur ein wenig und genießen dabei die ruhige Zeit? Denkste! Keine 5 Minuten im Hörspiel schon spricht jemand die ersten seltsamen Sätze. Als aufmerksame/r Hörer/in merkt man sich derlei Äußerungen natürlich, weil sie später garantiert irgendwie wichtig und darum gedeutet werden müssen. Doch bereits eine Szene weiter kommen Blut, Schreie und andere Dinge hinzu - hier ist ganz eindeutig irgendein Fall zu lösen. Na, dann mal los!
Doch als dann schon wieder kryptische Rätselverse vorgelesen werden, bin ich echt genervt. Wie oft denn noch? Meine Güte. Ja, ich weiss, früher war das cool und in, und niemand zweifelt ernsthaft an der Qualität der frühen Tage. Aber einerseits gab es früher auch sehr, sehr viele Folgen ohne Rätsel und zweitens ergaben sie in gewisser Hinsicht Sinn. Doch heute scheint nichts mehr zu gehen, ohne, dass nicht irgendjemand aus seiner Tasche einen Zettel zieht, auf dem irgendein verwirrter Käse geschrieben steht, den Justus auch noch im Handumdrehen dechiffriert. Im Gegenteil, gleich mehrere Folgen gab es in den letzten Jahren, die exakt das sogar als Fall-Prämisse aufgriffen.
Ich schreib's darum, wie es ist, schließlich ist an dieser Stelle ja meine Aufgabe, meine Eindruck zu schildern: Ich hörte die Folge zweimal durch, die Auflösung am Ende ist mal ein bisschen was anderes, wenn auch nicht unbedingt konsequent, und die Produktion ist von der Klangkulisse her top. Doch klingen Brian und Ashlyn nicht natürlich, sondern zu sehr nach Blatt-Papier-und-Mikrofon-vor-der-Nase-Situation.
Allerdings stören mich weder das inkonsequente Ende noch die beiden nur okayen Sprechleistungen - weil mich viel mehr stört, dass es schon wieder Rätselverse gibt. Es tut mir leid, aber an dieser Stelle habe ich sehr mit den Augen gerollt. Ein wenig mehr Abwechslung, bitte, liebe Autoren und Autorinnen. Bitte auf absehbare Zeit keine "Eigentlich wollten die drei ??? ja nur ein bisschen entspannen, aber..."- und "Löst bitte die folgenden Zeilen auf diesem Blatt Papier"-Szenarien mehr!
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.12.2017
TKKG
(203) Der Räuber mit der Weihnachtsmaske
Erschienen: 2017
Dauer: 1:05:58Früher Schneefall hat die Millionenstadt bereits Anfang Dezember in ein idyllisches Winterwunderland verwandelt. Aber die friedliche Stimmung währt nur kurz, denn Karl wird Zeuge eines gemeinen Verbrechens. Am Institut für Musikwissenschaft wird Prof. Tilmann Zobel ein 200 Jahre altes Notenblatt gestohlen. TKKG haben schnell einen Tatverdächtigen und heften sich an seine Fersen. Sie ahnen nicht, dass sie an der Nase herumgeführt werden...Mein Kommentar: Sehr ungewöhnlich ist, dass wir die ersten rund 13 Minuten erstmal nur Karl vom Millionenstadt-Vierer hören. Gab es noch nie - oder gab es doch schon einmal eine etwas längere Szene, in der Karl ohne Tim, Klößchen oder Gaby auftrat? Ich kann mich nicht erinnern, dass so eine Szene länger als 30 Sekunden dauerte (beispielsweise
(49) Bombe an Bord (Haie an Bord) oder
(93) Die Opfer mit der kühlen Schnauze). Darum schön, dass der Computer mal ein wenig ins Rampenlicht gerückt wird - find ich echt gut! ...und dass der Typ erstmal nichts besseres zu tun hat, als mit Karl ein Quiz zu veranstalten, obwohl er gerade eben überfallen würde... naja, Schwamm drüber... Ist halt TKKG...
Danach aber wird's mehr und mehr mau. Allein schon der Zusammenhang mit Bitcoins und "den geheimen Ecken des Internets", sowie TOR (steht für The Onion Routing), mutet nicht nur unnötig modern an, sondern es wäre auch völlig ohne dies gegangen. Statt Bitcoins hätte es meinetwegen auch ein Koffer voller Geld getan, denn diese "digitaler Währung" wird lediglich ein-, zweimal genannt und spielt ansonsten keinerlei Rolle. Darum verwirrt das eher, als dass es beim Hören weiterhilft, oder es die Sache unterhaltsamer macht.
Auch verdächtigen TKKG eine Person nach der anderen, und als ob es nicht eh schon unspannend genug wäre, kommt Kommissar Zufall nicht allein, sondern er bringt das gesamte Revier mit. Es hagelt Zufall auf Zufall - und nur deshalb sind TKKG überhaupt auf der richtigen Spur, beziehungsweise können nur deswegen am Ende den Täter überführen. Es wird nicht ermittelt und nicht geschlussfolgert - es sei denn, man nennt das permanente eher zufällige Beobachten von Personen Ermittlungsarbeit.
Doch gesellt sich zu alledem der Klappentext hinzu. Der nimmt vorweg schon mal jede Menge Spannung raus, da er in seinen letzten beiden Sätzen genau verrät, was los ist! Wieso nicht gleich auch noch Namen des Täters mitsamt des Grunds für seine Tat dazuschreiben?
Meine Wertung: 43%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.12.2017
Die drei ???
(190) ...und die Kammer der Rätsel
Erschienen: 2017
Dauer: 1:03:54Ein Auftrag der seltsamen Art: Die drei ??? sollen bei einer Wette behilflich sein. Gesucht ist ein Team aus klugen Köpfen, die sich in weniger als fünf Stunden aus fünf verschiedenen Rätselräumen befreien können. Wer wäre da geeigneter als Justus, Peter und Bob? Doch was zunächst als Spaß beginnt, entpuppt sich bald als gefährlicher Ernst...Mein Kommentar: So oft schon lösten die drei Jungs aus Rocky Beach Rätsel. Unzählige sind es gewesen. Mal, um eine Erbschaft zu finden, mal, um einen Hinweis auf einen Täter zu erhalten, und mal, ja, mal sogar einfach nur zum Selbstzweck; einfach nur um des Rätsellösens willen. Zwar wurde am Ende doch irgendwie ein Fall daraus, weil die drei zum Beispiel nur benutzt wurden, was sie aber nicht wussten, aber der Aufhänger war zunächst erstmal: Löst die Rätsel, einfach nur, um sie eben zu lösen.
Das Thema "Escape Room" greift eben jene Grundidee erneut auf: Rätsel lösen, einfach, weil es Spaß macht, Rätsel zu lösen. Allerdings wird hier versucht zu erklären warum. Denn es geht dem Auftraggeber um eine Wette. Nur wirkt dieses Anliegen reichlich hanebüchen - zumindest, wenn man die ??? schon eine Weile in Büchern und Hörspielen begleitet. Denn natürlich ist an der Sache irgendetwas faul. Nie im Leben geht es einfach nur so um eine Wette - wäre ja gelacht.
Und genauso ist es auch! Schon, als es darum geht, dass Peter ihrem Auftraggeber für die Mithilfe dessen alte Kutsche abverlangt, und der Herr sich darauf einlässt, ist klar, dass das längst nicht alles ist. Auch die Rolle der Sandy macht gleich während ihrer ersten 2 Minuten klar, dass etwas nicht stimmen muss - die soll einfach nur Schiedsrichterin sein? Dafür meckert und nöhlt sie aber gewaltig zu viel rum. Da muss demnach mehr dahinter stecken! Leider nur ist Auflösung für das Drumherum am Ende merkwürdig kramphaft auf Nachvollziehbarkeit getrimmt. Der Böse ist gar nicht der Böse, dann doch wieder - und dann doch wieder nicht. Schließlich haben sich alle ganz doll lieb und der wahre Schurke wird leider nicht gefasst werden können... *achselzuck*
Das heißt, direkt zu Beginn merkt man - und soll man wohl auch merken -, dass da später eine Wendung kommen wird, nur ist diese Wendung dünn und unspannend. Mir wäre es zigmal lieber gewesen, wäre es tatsächlich einfach nur um eine schnöde Wette unter Kumpels gegangen, und am Ende äße man gemeinsam ein Eis und freut sich über den schönen Tag.
Hinzu kommt nur, dass auch die Löserei der Rätsel nicht greifen will. Das ist jedoch nicht die Schuld der Europas. Im Gegenteil, als Hörspiel gewinnt die Geschichte (aus dem Buch) sogar noch hinzu, weil alles sehr stimmungsvoll vertont wurde und auch alle Sprecher/innen einen super Job machen. Nein, es ist die Geschichte selbst. Die Rätsel werden nacheinander je geschildert, dann gibt's die typischen Pflichtsekunden der "Man, was eine harte Nuss"-Äußerungen, gefolgt von einem Geistesblitz, der direkt die Lösung aufzeigt, oder jemand sagt gedankenverloren etwas vor sich hin und Justus bringt seine Trademark-Satzfolge "WAS hast du da eben gesagt!? Aber natürlich doch, das ist es!"... Es kommt keine Spannung auf. Die drei Detektive latschen routiniert von Rätsel zu Rätsel, von Abenteuergeist und jugendlicher Begeisterung ob der Herausforderung keine Spur.
Mit anderen Worten: Die Rätsel werden recht zügig runtergespult. Gepaart mit der gleich am Anfang schon spürbaren - und dann auch leider sehr lahmen - Wendung am Ende, führt das dazu, dass das eigentlich interessante vor Potenzial triefende Thema "Escape Room" nicht wirklich genutzt, sondern lediglich für das ???-Universum abgehakt wurde.
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt) Rezension vom: 30.11.2017
Begleitmedien
Die Welt der drei Fragezeichen - Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren
Erschienen: 2017
Wusstet ihr, dass Skinny Norris und Morton etwas gemeinsam haben? Dass Bobs Vater ganze vier und seine Mutter gar keinen Vornamen hat? Wer den Ausdruck "spezialgelagerter Sonderfall" erfand? Und ob Hugenay eigentlich noch einmal aus dem Gefängnis kommt?
Die drei ??? haben sich in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren von einer ursprünglich US-amerikanischen Jugendbuchserie zu einem generationenübergreifenden Massenphänomen in Deutschland entwickelt. Dieses Buch fasst nun endlich (fast) alles zusammen, was über die drei Detektive aus Rocky Beach und ihre abenteuerlichen Erlebnisse bekannt ist: Wissenswertes zu allen wichtigen Figuren der Serie, die Hintergründe der Entstehung, Fakten und kuriose Gegebenheiten wie etwa die hypothetische Frage "Wie groß müsste die 'Kleinstadt' Rocky Beach eigentlich wirklich sein?".
Ein spannendes Buch für alle Fans von Justus, Peter und Bob.Mein Kommentar: Ich habe "Die Welt der drei Fragezeichen" dreimal gelesen. Denn für mich ist es etwas schwierig einzuordnen. Ich habe es jedes Mal gern gelesen, aber trotzdem wusste ich nicht so recht, was ich mit dem damit enthaltenen Wissen anfangen soll. Das allermeiste wusste ich bereits. Seien es die Mutmaßungen und Fakten zum "Die drei ???"-"DiE Dr3i"-Rechtsstreit, Charakterskizzen von Justus, Peter, Bob und vielen mehr, Infos zu praktisch allen Buch- und auch Hörspiel-Autoren und -Autorinnen, Unterschiede zu allen Äras (von den Klassikern, über Find-Your-Fate und den Crimebusters, bis ganz modern) und so weiter...
Ich denke, meine Verwirrung rührt daher, dass Rodenwald (Autor dieses Buches) einen sehr angenehmen Schreibstil hat und man mit jeder gelesenen Zeile die akribische Recherche wahrnimmt - und vor allem auch die persönliche Nähe zum ???-Universum. Das nötigt mir einerseits ungeheuren Respekt ob der bewältigten Mühe ab, und andererseits ist es äußerst interessant, wie andere Fans das Gesamtwerk "Die drei ???" damals wahrgenommen haben und noch heute wahrnehmen. Rodenwalds Perspektive zu lesen, war das, was mir gefiel.
Obwohl er seine Perspektive eigentlich nur am Rande kundtut! Denn "Die Welt der drei Fragezeichen" ist und bleibt ein Werk voller Fakten, Fakten und nochmals Fakten - eingebettet in einen flüssig und angenehm lesbaren Text. Und seine Perspektive ist unschwer herauszulesen, wenn man darauf achtet, wie er welche Schilderungen gewichtet. Immer mal wieder mit dem Kopf zu nicken und ein schmnunzelndes "Ja, genau das ist mir auch schon aufgefallen" oder ein anerkennendes "So hab' ich das noch gar nicht gesehen" vor sich herzumurmeln, passiert beim Lesen nicht selten.
Dennoch vergeht Rodenwald sich bisweilen etwas zu sehr in seiner Faktenschilderung. So empfinde ich beispielsweise die vielen Erläuterungen zu Justus' Einstellungen zu Essen und den damit verbundenen Diäten langatmig. Allerdings fällt es schwer, hier einfach mal einen Absatz zu überspringen, weil ständig Wissen eingestreut ist, das man vielleicht mal in einem der Bücher las, aber längst vergessen hatte, oder das man eben nicht wusste, weil man die Bücher nie liest, sondern nur die Hörspiele hört. Und dieserlei Wissen ist zumeist so verquickt worden, dass es im entsprechenden Kontext des Absatzes zu einem "Hmmm, ist ja interessant"-Gedanken führt... Wären also diese Infos weniger lang verklausuliert worden, hätte ich selbst an diesen Faktenschilderungen (also etwa Justus' Diätphasen) nichts auszusetzen.
In aller Fairness muss ich außerdem anführen, dass ich nicht einfach nur Fan von den drei Rocky-Beach-Jungs bin, sondern ich Hörspiele im Allgemeinen und auch das Synchrongeschäft sehr interessiert verfolge - mit fast allem, was mir vor die Augen und an die Ohren kommt. Und dass das nicht allen so geht, weiss ich natürlich.
Darum ist "Die Welt der drei Fragezeichen" gewiss für all diejenigen eine lesenswerte Lektüre, die nur die Hörspiele hören oder nur die Bücher lesen. Denn zwangsläufig entstehen so Wissenslücken... ...die mit diesem Buch sicherlich zu großen Teilen gefüllt werden. Wobei wichtig zu sagen ist, dass hier keineswegs die Hörspiele oder die Bücher im Vordergrund stehen, und sich auch nicht in ewigen Lobhudeleien darüber ausgelassen wird, wie sehr das Eine oder das Andere doch die eigene Kindheit geprägt habe. Hier steht das ???-Gesamtkunstwerk im Fokus. Und mir fällt spontan kein Bereich ein, der hier nicht durchleuchtet wird.
Dass das Gros der enthaltenen Informationen nicht exklusiv mit "Die Welt der drei Fragezeichen" veröffentlicht wurde, sondern vielmehr aus unzähligen Quellen (???-Hörspiele, ???-Bücher, ???-Fanwebseiten und mehr) stammt, ist für meinen Geschmack kein Problem, denn immerhin nimmt Rodenwald mir damit viel Recherchearbeit ab, und bringt alle relevanten Fakten in einem Band zusammen, den man nur noch aufzuschlagen braucht.
Bedenkt man den Preis von 14,99€ (Stand: Ende November 2017), kommt mir das beinahe schon zu wenig vor! Die 256 Seiten sind darum ihr Geld allemal wert, da sie für mich das beste ???-Nachschlagewerk darstellen, das derzeit zu haben ist.
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.10.2017
Fünf Freunde
(123) ...und der Zug im Dunkeln
Erschienen: 2017
Dauer: 57:00Julian wurde von einem Mitschüler nach Frankreich eingeladen und nimmt seine besten Freunde natürlich mit auf die Reise. Die fünf steigen in einen Zug, der durch einen Tunnel unterm Meer nach Frankreich fährt. Schon nach wenigen Minuten bleiben sie stehen und das Licht geht aus. Eine ganz normale Panne? Warum ist plötzlich ein Fahrgast verschwunden? Die besorgten Freunde beginnen nach ihm zu suchen und stoßen dabei auf höchst merkwürdige Funde. Obwohl es im Zug stockfinster ist, geraten sie auf eine ganz heiße Spur.Mein Kommentar: Mal was anderes im Fünf-Freundes-Universum: Sie reisen in einem Zug, dieser bleibt mitten im Tunnel plötzlich stehen und das Licht geht auch noch aus... Zuerst sieht es nach einer Panne aus, doch bald schon passieren seltsame Dinge... So ungefähr steht es ja auch im Klappentext, und geht man allein danach, ist das eine sehr spannende Folge. Doch danach geht es leider nicht. Denn diese seltsamen Dinge sind in der Tat schlicht und einfach nur im merkwürdigen Sinne seltsam. Oft war ich wahrhaftig erstaunt, warum so vieles so aufgesetzt wirkt und so umständlich geschildert wird.
Als Beispiel soll hier jetzt einmal nur die Szene dienen, in der Dick das Gold einer Dame und eines Herren befühlt. Zuerst mal ist komisch, dass diese Personen jeweils ein Stück Gold bei sich tragen, zumal diese Stücke sich scheinbar auch noch völlig gleichen. Dass sie das nicht tun, erfahren wir dann von Dick, der in je einer Hand eines der Goldstücke hält und sie am Gewicht unterscheiden kann. Das mag man noch verknusen. Aber die Art, wie diese Szene dem Ohr präsentiert wird, ist das, was mir einfach nicht gefällt. Beinahe jede Einzelheit daran ist ungelenk ge-schrieben und wird bis zum Geht-nicht-mehr be-schrieben. Ich saß da und war so genervt davon, dass ich ein ärgerliches "Jetzt nimm einfach das Gold in die Griffel und halt's Maul. Labert da nicht so lange rum!" von mir gab.
Auch ist die Figur des Mason (Reent Reins) derartig auffällig im Tonfall, dass man schon die Finger in den Ohren haben muss, um nicht zu merken, dass mit Mason was nicht stimmt. Ein wenig subtiler hätte die Regie es schon verlangen können, finde ich.
Bleibt am Ende ein halbwegs hörenswertes Hörspiel, das in seiner Plotgrundidee an und für sich hinhauen würde - stünde der verquere Schreibstil dem nicht im Wege. Die Sprecher/innen machen einen guten Job und es tauchen viele gerngehörte Stimmen auf, wie jene von Reent Reins, Gerd Baltus, Horst Naumann oder Oliver Rohrbeck - der hier aber als "Oliver Rotermann" aufgeführt wird; warum auch immer...
Die Produktion ist sehr gut und es kommt ein tolles "Zug im Dunkeln"-Feeling auf - wäre eben nur nicht die umständliche Schilderung des Falls...
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)