Was war die eigentliche Grundidee für "Jack Slaughter"? Grusel einmal "auf lustig" zu machen oder etwaigen Vorbildern Tribut zu zollen? Oder war das nur etwas, was der Markt bislang noch nicht hergab? Jack Slaughter sollte von Anfang an eine skurrile und schräge Hörspiel-Serie mit guten Geschichten, tollen Darstellern und reichlich Improvisations-Kunst werden. Bei mir im Studio haben die grandiosen Schauspieler so viel Freiheiten wie nirgendwo sonst. Jeder kann so viel in die Rollen reinlegen, wie er oder sie möchte. Ich sehe mich dabei wie ein sanfter Tiertrainer, der die animalischen Sprecher mit viel Fingerspitzengefühl im Zaum hält. So wird das alles ziemlich verrückt, nimmt sich selbst nicht ganz so ernst und lässt sich einfach nicht klonen. Jack Slaughter ist wirklich einzigartig. Wo liegen die Probleme, bei Plots mit Vampiren, Hexen, Herzen, die verspeist werden und so weiter, die Mitte zu finden, dass es einerseits genug "gruselig/brutal" und andererseits nicht zu albern/klamaukig wird? Es gibt dabei keine Probleme. Doch es ist natürlich nicht so leicht auf diesem schmalen Grad zu wandeln. Das ist natürlich alles Geschmacksache. Doch versuche ich und mein Team alle Geschichten immer so anzulegen, dass keinem dabei unwohl wird. Wenn jemand ein komisches Gefühl hat, dass ein Gag oder auch eine Interpretation zu weit geht, rudern wir ein wenig zurück und richten unseren Blick wieder auf die Geschichte. Die Story nordet alle wieder ein und führt uns wieder nach Jacksonville. Wie bekommt Ihr Feedback beim Schreiben des Skripts oder Produzieren einer neuen Folge, das darauf hinweist "Nee, also dasunddas ist zu derb", "Diese Szene würde ich weglassen", oder ähnliches? Und wie kritisch sind diese Feedbackgeber/innen? Zum einen nimmt meine Produkt-Managerin bei Universal Music vor den Aufnahmen alle Drehbücher ab und gibt immer einige gute Verbesserungsvorschläge oder findet sogar Bugs in der Story. Zum anderen schneidet mein Haus- und Hof-Tonmeister Andy Matern alle Hörspiele und reichert sie mit tollen Sounds und meisterhafter Musik an. Was Andy zu viel ist, schneidet er einfach raus. Ich bin da als Autor komplett schmerzfrei. Am Ende bekommen wir immer ein super Hörspiel, das mir sehr gut gefällt. Und dann kann man es auch schon kaufen. Was ich in einigen meiner Rezis zu den Jack-Slaughter-Hörspielen anmerkte, ist, dass mir die Kämpfe am Ende immer etwas zu kurz erscheinen - eine Aktion und schon ist es meist vorbei. Mir leuchtet ein, dass der Fokus eher auf dem Wortwitz liegt, aber wieso gab es bislang relativ wenig Action und kaum glaubhafte "Bossfights" am Ende? Tja, Action ist gut und schön, aber nicht nicht ganz das alleinige Ziel der Serie. Gerade in den ersten Folgen kamen Gewalt, Abmetzeln und Kopfschüsse ein wenig zu kurz. Wir wollten aber immer intelligente Lösungen für die Probleme mit dem Übernatürlichen haben. Aber der Einsatz von Pumpguns, Macheten, Zaubersprüchen, Flüchen, Chemikalien und Barbie-Puppen ist jetzt ganz gut ausgewogen, wie ich finde. Wenn man sich zum Beispiel "Folge 13: Der Ponyhof des Grauens" anhört, hat man genug Action, eine witzige Schatzsuche und ein wenig Herzschmerz mit Pferden. Da ist quasi alles dabei. Kim Novak wird oft als selbstbewusst geschildert und sie legt Wert darauf, für ihre geistigen Attribute geschätzt zu werden. Andererseits posiert sie bspw. für Reizwäschekataloge oder trägt nicht selten knappe, körperbetonende Outfits - was gerade durch Tony häufig zur Sprache kommt. Was war die Idee dahinter, eine kluge und gleichermaßen besonders attraktive Frau quasi in beide Richtungen tendieren zu lassen? Einfach nur ein Spiel mit verschiedenen Klischees? Oder steckt dahinter vielleicht doch eine gewisse Kritik an der heutigen Gesellschaft, die einfach nur auf witzige Weise eingeflochten wird? Und welche Kritik wäre das? Ja, Dr. Kim Novak ist ein schräges Spiegelbild unserer Gesellschaft. Männer sind so selbstbewusst und legen sich mit Bierbauch in die pralle Sonne, ziehen vor dem Spiegel den Bauch ein und finden sich dabei auch noch geil, und halten in der Hinsicht Gewicht und Aussehen immer zusammen. Frauen gönnen sich gegenseitig nicht mal die Diät-Margarine auf dem Vollkornbrot. Kim ist klug und schön. Sie ist super intelligent, verdient aber mit ihrem Aussehen und ihrem Sex-Appeal mehr Geld als etwa als Professorin. Frauen sind in unserem Land (und in jedem anderen auf der Welt) eindeutig im Nachteil. Wenn sie sich jedoch verschwören würden und zusammen hielten, könnten sie in einer Woche die ganze patriarchalische Welt übernehmen. Aber das wird nie passieren, weil die aktuellste Brigitte-Diät oder die neueste Fettweg-Ultraschallbehandlung doch die Hoffnung aufkeimen lässt, doch irgendwann wie ein retuschiertes Mager-Model auszusehen. Ich persönlich mag es, wenn an Frauen ein wenig Fleisch ist. Ich stehe nicht so auf Hundehütten. Da liegt in jeder Ecke ein Knochen. Und an denen kann man sich weh tun. Mir fiel auf, dass es über ein Dutzend Orte namens "Jacksonville" gibt; so, wie es beispielsweise auch häufiger den Namen Neustadt oder Springfield gibt. Interessanterweise wird gleich zu Beginn von Folge 1 explizit erklärt, die Stadt läge in Kalifornien, sodass sich also die Frage danach, welches aller Jacksonvilles gemeint sei, gar nicht erst stellt - obwohl es sich theoretisch anböte, wie es ja bei "Die Simpsons", "Benjamin Blümchen" oder auch der TKKG-Millionenstadt oft der Fall ist. War es bewusst geschehen, diese Idee aufzugreifen, zumal der Protagonist ja "Jack" heisst, aber gleich vorweg zu erklären: "Bevor Ihr da jetzt lange rumrätselt - es ist DIESES bestimmte Jacksonville gemeint!"...? Ganz genau! Ich wollte eine Stadt erschaffen, die es nicht gibt. In unserem Jacksonville ist alles ein wenig anders. Das gibt es den Butterfly Beach Club, das Mossberg, die California Pine Mal etc. In jeder neuen Folge kann ich Orte neu erschaffen, die vorher noch nicht da waren. In Jacksonville bin ich Gott. ;-) Und da ist es hilfreich, wenn man mir nicht auf Stadtplänen zeigen kann, dass es dies und das nicht hier oder dort gibt. Und ja, die Simpsons sind eine große Inspiration für mich. In einer South Park Folge sagt ein Freund von Butters (alias Professor Chaos), dass es alles schon mal bei den Simpsons gab. Und damit hat er Recht. Nach fast 500 Folgen gab es alles schon mal in Springfield. In Jacksonville wird aber bestimmt auch noch viel passieren. Ganz sicher! Der Erzähler stellt sich zu Beginn vor und erklärt, er heisse Charles McCain, geht danach aber nie mehr darauf ein. Ich ahne zwar, wie die Antwort hier lauten wird, aber ich frage bei dieser Gelegenheit natürlich dennoch: War das Nennen seines Namens einfach nur Höflichkeit, weil die Erzähler in Hörspielen ansonsten (fast) immer anonym sind? Ich werde diese Anspielung natürlich irgendwann auflösen. Ist doch klar! Gerade in den ersten beiden Folgen habe ich so viele kleine Anspielungen versteckt, die wir erst nach und nach aufdecken werden. Gerade Folge 15, deren Titel noch geheim ist, wird in der Richtung weltbewegend sein. Das wird so krass, abgedreht und spannend, dass ich schon wieder eine Gänsehaut bekomme. Nur eins sei verraten: Bob wird dabei ein große Rolle spielen. Eine der für mich interessantesten Fragen ist die nach der veränderten Erscheinungsweise. Jackie kommt seit Anfang 2010 nur noch einzeln und nicht mehr im Doppelpack in die Läden, was ich persönlich sehr bedaure, weil die Releasedates sowieso schon recht weit auseinander liegen und eine Hörspielstunde im Vergleich dazu recht schnell verstreicht. Wenn es also nur noch eine Folge pro Datum gibt, wieso gibt's dann nicht wenigstens ab und zu eine Doppelfolge oder wieso wird der Erscheinungsinterval nicht etwas gesenkt? Ich würde gerne 12 Jack Slaughter Folgen pro Jahr produzieren. Doch muss sich die Serie auch tragen. Mit vier Folgen im Jahr wird gut genug gekauft, dass die Serie auch weiter gehen kann. Wenn die Verkaufszahlen steigen sollten, wird es sicher wieder sechs Folgen pro Jahr geben. Und wenn wir irgendwann mal mehr verkaufen als die "Mariah Carey - Best Of" zu Weihnachten, dann werden es ganz sicher 12 tolle Episoden pro Jahr. Also, nur das Kaufen hält solche Produkte wie Jack Slaughter am Leben. Jackie ist keine Fernsehserie, die sich über gute Einschaltquoten und teure Werbung finanziert. Jede gekaufte CD und jeder legale Download hilft uns dabei, die Serie fortzuführen und weiter gedeihen zu lassen. Der ab und zu erwähnte McFreak scheint seinem Namen alle Ehre zu machen. Allein bei Durchgehen des Rezeptes dreht sich mir der Magen um! ;) Und auch in den Hörspielen wird darauf hingewiesen, dass diese Kreation nicht jedermanns Sache ist. Hat den schon mal jemand aus der Produktion oder dem Schauspieler/innen-Stab gegessen und auch für gut befunden? Ich habe mir den ersten McFreak im Frühjahr 2008 am All-Inclusive-Büffet eines Restaurants in der Karibik gemacht. In diesem Urlaub habe ich die letzten Charaktere der ersten vier Folgen entwickelt und wollte einen Burger kreieren, der selbst mich wirklich ekelt. Da ich aber ziemlich viel komisches Zeug mag, musste ich ein wenig kreativ sein. Das einzige, was ich persönlich am McFreak nicht so mag, sind die Artischocken und die Kapern. Ansonsten schmeckt der doch ganz cool, oder? Von den Schauspielern hat den aber noch keiner gegessen. Die wollen ja nicht nachts auf dem Balkon schlafen, sondern lieber im gemeinsamen Schlafzimmer. Was ich immer wieder erlebe, wenn ich Freunden Jack Slaughter empfehle oder eine Folge vorspiele, ist "Das ja Dr. House!", "Das ist doch die Stimme von Matt Damon!", "Wow, B'Elanna Torres macht auch mit!", "Cool, Roseanne!"... Und da wird mir jedes Mal bewusst, dass die Leute hinter dem Mikro nicht nur großartig performen, sondern auch tatsächlich ein hohes Maß an "Starpower" auffahren. Ist das für eine Hörspielserie nicht hinderlich, wenn die Hörerschaft gleich ein bestimmtes Gesicht, Film, Szene im Kopf haben, sobald sie eine Stimme hören? Oder ist es förderlich, weil es z.B. Attribute wie Professionalität oder Qualität unterstreicht, weil ja jede/r schon mal irgendeine der Stimmen irgendwo gehört hat? Zum einen sind ausnahmslos alle Darsteller in Jack Slaughter super gute Schauspieler, zum anderen haben die Jungs und Mädels es einfach drauf. Warum soll man sich mit einer B-Riege begnügen, wenn diese tollen Akteure einfach die besten sind? Dafür gibt es keinen Grund. Außerdem synchronisieren sie ja in Filmen auch immer mal wieder andere. Da sagt ja auch niemand: "Ui, das ist aber doof, dass jetzt Batman die Stimme von Johnny Depp hat." Das hören ja sowieso nur Freaks wie du und ich (und natürlich auch deine Freunde - aber die sind auch Freaks, oder?). In einigen Szenen wird mit einem kleinen Augenzwinkern dieses oder jenes auf's Korn genommen. Mal wird die Macht der Homöopathie beschworen und mal töten die zwei Praktikantinnen der vier apokalyptischen Reiter nur Menschen, aber keine Tiere, weil sie Veganerinnen und tierlieb sind... Nun haben ja alle Menschen immer unterschiedliche Ansichten über dieses oder jenes Thema, weshalb es gewiss auch Menschen gibt, die sich bei solchen Dingen eventuell auf den Schlips getreten fühlen. Gibt es auch Themen, die Ihr definitiv nicht "verulken" würdet, sofern man das so nennen kann, und gab es auch schon bei der Produktion Diskussionen darüber, weil sich jemand im Team nicht ernstgenommen fühlte - oder sind da alle ganz die Profis und machen einfach ihre Arbeit? Und haben sich auch schon Hörer/innen bei Euch gemeldet, dass Ihr Thema XY nicht ernst genug nehmen oder Ihr Euch daundda nicht auskennen würdet? Vorallem bei einer Serie, die okkulte Themen mit Wortwitz behandelt, müsste es in dieser Hinsicht doch öfters Mal Probleme geben, oder? Humor ist, wenn man trotzdem lacht, oder etwa nicht? Und es ist in meinen Augen immer besser jeden zu verarschen, als eine gewisse Gruppe auszuschließen. Das ist nicht fair! In diesem Bezug ist zum Beispiel der englische Humor maßgebend. Da werden Blinde, Krüppel, Schwule, Bänker und sogar Babys verulkt. Und das nimmt einem da keiner Krumm. In Deutschland sieht das natürlich anders aus. Da ist man immer gleich angepisst, wenn man auch nur einmal in einem Sketch veralbert wird. Ich persönlich halte es da wie die Macher von South Park: Jeder hat ein angeborene Grundrecht verulkt zu werden. Doch auch bei diesen Dingen sagt uns immer unser Bauchgefühl, was geht und was nicht. Wenn ich Bauchschmerzen bekomme, fliegt ein Spruch oder ein Gag wieder raus. Sie als Produzent von Hörspielen werden bestimmt nicht einfach in das kalte Wasser gesprungen sein, als sie in diesen Beruf einstiegen, sondern vorher gewiss auch Hörspiele gehört haben. Welche waren das und wann begannen Sie damit, Hörspiele zu hören. In meiner Kindheit habe ich Jan Tenner, Die drei ???, TKKG, Benjamin Blümchen und Die fünf Freunde geliebt. Ich habe aber nie wirklich gesammelt. Ich hatte oft Folge 2, 7, 19 und 21 und mehr nicht. Die habe ich aber dafür dann Hunderte von Malen gehört. Und das ist vielleicht auch der Erfolgsgeheimnis von Jack Slaughter. Man kann die Folgen immer wieder hören. Wir alle sind mit viel Spaß bei der Sache. Und das hört man auch. Wie definieren Sie als Produzent eigentlich den Begriff "Hörspiel"? Ist das einfach nur eine Geschichte, die ohne Bilder "vorgespielt" wird? Für mich ist ein Hörspiel ein Film, der im Kopf stattfindet, mit dem Unterschied, dass der Hörer selbst das Casting und das Set-Design übernimmt. In der Fantasie nimmt Jacksonville bei jedem Zuhörer andere Formen an, und Jack ist mal klein und mal groß, mal blond und mal brünett. Doch Jack Slaughter ist für mich die Erfüllung all meiner Träume. Ich kann mit einem kleinen, netten Team eine Serie gestalten und produzieren, die ohne weiteres mit Buffy, True Blood oder auch Chuck mithalten kann. Nur eben, dass die Bilder fehlen. Aber vielleicht bekommen wir das auch irgendwann hin. ;-) Was genau heisst das eigentlich? Ein Hörspiel produzieren? Was genau tut man, wenn man ein Hörspiel produziert und welche Aufgaben sind zu erledigen? Oder drückt man einfach nur auf "Aufnahme", wenn die Leute hinter dem Mikrofon anfangen zu sprechen? Zu dieser häufig gestellten Frage kommt jetzt eine Standard-Antwort: Bei unseren Hörspielen geht seit Jahren alles seinen gewohnten Gang. Zum Anfang mache ich mir allein Gedanken über die grobe Story, die Höhepunkte, die Charaktere und den dramaturgischen Verlauf. Danach arbeite ich oft mit Mindmaps (Gedankenlandkarten als Assoziationsmittel) und Storyboards an der tieferen Geschichte. Sobald die Storyline steht, spreche ich mit Andy Matern das jeweilige Hörspiel durch. Da wir parallel oft an vier Folgen einer Serie arbeiten, sprechen wir meist über den roten Faden und einigen uns nach ein paar Tagen auf eine gemeinsame Richtung. Dann erstelle ich Szenenpläne, die den Inhalt der Tracks wiedergeben. Jede einzelnen Szene im Hörspiel ist bei uns auch ein eigener Track. Wir haben Hörspiele mit ca. 13-15 Tracks, die in etwa 60 Minuten lang sind. Wenn Andy und ich dann 100%ig mit diesem Ergebnis zufrieden sind, sperre ich mich meistens in einen Writer's Room ein. Wir arbeiten dort manchmal sogar zu dritt ca. 4 Wochen lang an vier Dialogbüchern. Andy arbeitet danach alle Drehbücher nochmals durch und gibt seine konstruktive Kritik zu den Regieanweisungen ab. Wenn wir uns beide dann einige sind, gehen die Drehbücher zum jeweiligen Geldgeber, der die Dialoge nochmals auf die Firmenpolitik hin durcharbeitet und Verbesserungsvorschläge durchgibt. Dann fahre ich in mein Studio in Berlin und nehme die 16-24 Schauspieler meist innerhalb von einer ganze Woche auf. Die Aufnahmen gehen dann zu Andy in dessen Studio, der die Sprachspuren schneidet, optimiert, mit Effekten belegt und dann schon einmal grob anlegt. Zu diesen Szenen komponiert Andy dann immer eigens filmreife Musik und lässt unsere Hörspiele dadurch zu etwas ganz besonderem werden. Erst danach kommen die Sounds aus dem Archiv und ganz am Ende noch die Schritte, Bewegungsgeräusche und die "Anwesenheit". Dabei arbeitet Andy viel in seiner Foley-Stage (Aufnahme-Kabine), die er sich selbst konstruiert hat. Wenn alle Szenen fertig sind, erhalte ich diese meist per Kurier geschickt und lege mir diese auf die Timeline. Es geht dann manchmal noch ein paar mal hin und her, bis wir alle zufrieden sind. Wenn Andy und ich selbst geflasht sind, gehen die Hörmuster zum Auftraggeber. Dann kommt meist noch ein ganz kleiner Änderungswunsch, den wir natürlich sehr gerne umsetzen. Am Ende brenne ich dann das Premaster, erstelle Mastering-Notizen, liefere die Daten fürs Impressum und erstelle die Labelcopy-Angaben für die Vervielfältigung. Und schon sind nach ein paar Monaten vier Hörspiele fertig und werden gepresst. Jeder kauft ja mal eine Folge von einer Serie, die er/sie bislang noch nicht kennt. Nun hat man aber als Produzent nicht die Kontrolle darüber, wer bei welcher Folge in das Franchise einsteigt. Wie schwierig gestaltet es sich, eine weitere Folge so zu konzipieren, dass Neueinsteiger/innen nicht mit dutzenden roten Fäden aus vergangenen Folgen totgeschmissen werden, denen sie nicht folgen können, und ihnen die für sie noch neuen Figuren und ihre Eigenarten vorzustellen, und gleichzeitig die roten Fäden weiterzuspinnen, die Charaktere weiterzuentwickeln und vor allem die alteingesessnen Fans nicht Folge für Folge mit ständigen Erklärungs-Wiederholungen für die Neueinsteiger/innen vollzuquatschen - und obendrein die neue Folge als solche auch noch zu erzählen -, sodass die Altfans zufrieden sind und die Neulinge Lust haben, später noch eine weitere Folge zu kaufen...? In meinem Treatment zur Serie Jack Slaughter steht folgendes: "Die Beziehungen und die Konflikte zwischen den Charakteren stehen im Vordergrund. Jede einzelne Folge funktioniert für sich allein. Der rote Faden, welcher die einzelnen Folgen miteinander verbindet, ist die Entwicklung der Charaktere und deren Konflikte miteinander." Daran versuche ich mich auch nach 16 produzierten Folgen zu halten. Der rote Faden ist zwar ein wenig dicker geworden, man kann aber sicherlich noch jede Folge als erste hören und Spaß dabei haben, ohne Dutzende von Fragezeichen in den Ohren stecken zu haben. Wenn man alles wissen möchte, muss man auch alle Folgen hören. Zum Einstieg eignet sich aber auch immer die aktuellste Folge, in die wir wie immer alles reingesteckt haben, was wir drauf haben. Und das wird hoffentlich von Jahr zu Jahr mehr. Abschliessend möchte mein Lob für die meiner Meinung nach bislang sehr gelungenen Folgen von "Jack Slaughter" zum Ausdruck bringen. Obwohl die Reihe bislang erst 13 Folgen zählt, würde ich mich durchaus als Fan bezeichnen und ich hoffe, dass die hohe Qualität weiterhin Bestand hat. Ich danke für das schöne Interview mit den tollen Fragen und widme mich jetzt wieder meiner Kanne mit Ingwertee. Und heute Abend mache ich mir mal wieder einen McFreak oder esse gleich mal ein Wasabi-Schlumpfeis in der Sonne. Das muss man selbst machen, ist aber echt lecker! *sabber* |